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Bereich der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue orale pharmazeutische Mehrfach-Einheits-Zubereitungen, die substituierte
Benzimidazole, die Inhibitoren von H+, K+-ATPase sind (d. h. Omeprazol, Lansoprazol,
Pantoprazol, Leminoprazol und Pariprazol), oder ihre pharmazeutisch
annehmbaren Salze enthalten. Die Zubereitungen umfassen einen sphärischen
inerten Kern, der aus Stärke
und Zucker besteht, der mit einer Schicht überzogen ist, die wenigstens
ein substituiertes Benzimidazol in der mikronisierten Form enthält, das
mit pharmazeutisch annehmbaren inerten Trägern gemischt ist, deren Mengenanteile
geeignet sind, um die Disaggregation der Dosierungsformen und das
beabsichtigte Auflösen
des/der aktiven Komponente(n) zu ermöglichen, wobei diese Schicht
ihrerseits mit einer isolierenden Schicht von ausschließlich polymerer
Natur und von geeigneter Dicke beschichtet ist, wodurch letztlich
eine äußere, Magen-resistente
oder enterische Schicht geeigneter Dicke aufgebracht wird, um die
Integrität
des Produktes zu garantieren, bis es den proximalen Teil des Dünndarms
erreicht, wo die Formulierung disaggregiert wird und so die Absorption
der substituierten Benzimidazol-Verbindungen
erleichtert wird. Die gemäß der Erfindung
produzierten Pellets werden in Hart-Gelatine-Kapseln gefüllt und
an Patienten in dieser Form verabreicht. Die Erfindung erfordert
nicht die Stabilisierung der Benzimidazol-Verbindungen unter Anwendung
irgendeiner der Strategien oder Prozesse, die bereits zum Stand
der Technik gehören.
Darüber
hinaus sind die auf diese Weise hergestellten pharmazeutischen Produkte
frei von organischen Lösungsmitteln
und/oder den Verunreinigungen, die allgemein mit diesen assoziiert sind,
da die Aufbringung der verschiedenen Schichten ausschließlich wässrige Lösungsmittel
erfordert. Dieser Aspekt stellt einen technologischen Vorteil dar,
da der Herstellungsprozess unvergleichlich sicherer ist, da es kein
Toxizitätsrisiko
gegenüber
den Bedienern oder keine Explosionsrisiken gibt, und darüber hinaus
ist der Prozess wirtschaftlicher, da es keine Möglichkeit der Umwelt-Kontamination
gibt, die durch organische Lösungsmittel
hervorgerufen wird, die in die Atmosphäre austreten. Letzten Endes
ist die Zubereitung viel sicherer für den Patienten, da es keine
Notwendigkeit gibt, Lösungsmittel
und/oder Rest-Verunreinigungen in Betracht zu ziehen, die mit diesen
verbunden sind, was ein erheblicher Vorteil im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit
ist. Für
die Herstellung der Produkte ist nur eine Anlage erforderlich – eine Fließbett-Anlage
mit einer inneren Unterteilungs-Vorrichtung (Wurster). Die durch
Extrusion/Sphäronisierung,
durch Rotogranulation oder durch „Pulver-Beschichten" erhaltenen Produkte
sind völlig
außerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Die
Produkte, die erhalten werden, sind stabil für eine Zeitdauer, die mit pharmazeutischen
Erfordernissen kompatibel ist, und sie zeigen eine Gastroresistenz ≥ 85% und charakteristische
Lösungseigenschaften,
die allgemein an die Zeitdauer der Validität angepasst sind, die für pharmazeutische
Produkte etabliert ist (d. h. 3 Jahre).
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Hintergrund
der Erfindung
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Benzimidazol-Verbindungen
wie beispielsweise Omeprazol (5-Methoxy-2((4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridinyl)-methylsulfinyl-)1H-benzimidazol)
(EP-B1-0,005,129), Lansoprazol (2-(3-Methyl-4-(2,2,2-trifluoroethoxy-)2-pyridyl-)methylsulfinyl-)1H-benzimidazol)
(US-P-4,628,098), Pantoprazol (US-P-4,758,579), Leminoprazol und
Pariprazol sind Anti-Ulcer-Substanzen, die bekannt dafür sind,
dass sie die Magensäure-Sekretion
senken (Olbe L., et al., Gastroenterol., 83: 193–198 (1982); Saton H. et al.,
Jpn. J. Pharmacol. 40 (Suppl.), 226 (1986); Saton H. et al., J.
Pharmacol. Exp. Ther. 248 (2), 806–815 (1989); Nagaya H. et al.,
J. Pharmacol. Exp. Ther. 248 (2), 799–805 (1989)), und sie werden
in der therapeutischen Behandlung von Krankheiten verwendet, die
im Zusammenhang mit der Acidität
des Magens in Säugern
und insbesondere in Menschen stehen, einschließlich Magengeschwüren und
Zwölffingerdarm-Geschwüren, Reflux-Oesophagitis, Gastritis, Duodenitis
und Zollinger-Ellison-Syndrom.
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Es
ist auch bekannt, dass diese substituierten Benzimidazole ein sehr
niedriges Löslichkeits-Niveau in
Wasser besitzen, dass sie leicht in alkalischen Lösungen solubisieren
(d. h. der Wert t½ des
Abbaus von Omeprazol in wässrigen
Lösungen
mit einem pH-Wert > 11
beträgt
600 Tage), dass sie sich schnell in sauren und neutralen Medien
zersetzen (d. h. der Wert t½ der
Zersetzung von Omeprazol in wässrigen
Lösungen
mit einem pH-Wert < 4 beträgt 10 Minuten)
(Pilbrand and Cederberg, Scand. J. Gastroenterol, 20 (Suppl. 108), Seite
113–120
(1985)), und dass sie in Gegenwart von alkalisch reagieren den Verbindungen
stabilisiert werden. Die maximale Stabilität von Omeprazol-Lösungen wird bei einem pH-Wert
von 11 erreicht; für
pH-Werte unter 7,8 erfolgt eine Zersetzung sehr schnell (Drug. Dev.
Ind. Pharm. 21 (8), 965 (1995)). Lansoprazol ist relativ stabil,
wenn es Licht ausgesetzt wird. Diese Verbindung zersetzt sich in
wässrigen
Lösungen,
wobei ihre Abbau-Geschwindigkeit ansteigt, wenn der pH-Wert sinkt.
Aus diesem Grund ist es immer dann, wenn der orale Verabreichungsweg
angewendet wird, unerlässlich,
die Formulierungen mit einer gastroresistenten Schicht zu beziehen,
um einen Kontakt zwischen der aktiven Komponente und dem Magen-Inhalt
mit charakteristischen sauren Eigenschaften zu vermeiden. Andererseits
ist es nötig,
dass sich die Formulierungen schnell im Darm lösen, wo die Benzimidazol-Verbindungen
absorbiert werden sollten, d. h. wenn der pH-Wert höher als 6,8
wird. Einige pharmazeutische Zubereitungen, die substituierte Benzimidazol-Inhibitoren
von H+, K+-ATPase enthalten,
sind bereits patentiert.
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Die
ersten Assays, die mit klassischen enterischen Pellets durchgeführt wurden,
die Omeprazol enthalten, zeigten, dass diese keine ausreichende
Stabilität
während
eines genügend
langen Zeitraums aufwiesen, damit sie in einer zufriedenstellenden
pharmazeutischen Dosierungsform verwendet werden, da eine schnelle
Zersetzung der aktiven Komponente beobachtet wurde, wenn diese normalen
Lagerungsbedingungen unterworfen wurde (T = 25 ± 1°C, HR = 40–75%), und zwar mit dem Auftreten
schädlicher
Zersetzungsprodukte (Brandstrom A., et al., Acta Chemica Scandinavia,
43, 536–548
(1989)).
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Die
Druckschrift DE-A 1-3046 559 beschreibt einen Weg zum Beschichten
einer pharmazeutischen Dosierungsform mit einer unlöslichen
Schicht, die mikrokristalline Cellulose enthält, und mit einer zweiten enterischen
Schicht. Diese Zubereitung erlaubte die gewünschte Freisetzung von Omeprazol
im Dünndarm
nicht.
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Die
Druckschrift US-A 2,540,979 beschreibt eine Zubereitung, die mit
einer enterischen Schicht überzogen
ist, die mit einer ersten Beschichtung aus einem Wasser-unlöslichen
Wachs kombiniert wurde. Es wurde gezeigt, dass diese Zubereitung
für Omeprazol nicht
passend ist, da der Direktkontakt des Cellulose-Acetophthalat (CAP)
mit dem Omeprazol dessen Zersetzung bewirkte.
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Die
Druckschrift DE-A1-1 204 363 beschreibt eine pharmazeutische Dosierungsform,
die drei Schichten aufweist, die jedoch nicht für Omeprazol verwendet werden
kann, da sie die schnelle Freisetzung von Omeprazol im Dünndarm,
wie sie erwünscht
ist nicht erlaubt. Die Druckschrift DE-A1-1 204 363 betrifft einen Überzug,
der die Abgabe der aktiven Komponente in das Ileum erlaubt, was
im Fall von Omeprazol nicht erwünscht ist.
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Die
Druckschrift DE-A1-1 617 615 beschreibt eine Dosierungsform, die
in gleicher Weise nicht auf Omeprazol angewandt werden kann, da
es sich sehr langsam im Intestinal-Saft löst.
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Druckschrift
GB 2,189,698 A und
das US-Patent Nr. 4,786,505 schlagen die Mischung einer Masse aus
Cellulose-Derivaten und disaggregierenden Mitteln mit einer passenden
Menge an Omeprazol und Alkali-Salzen vor, um durch Extrusion einen
Kern zu erhalten, der zu einer Kugel verarbeitet (sphäronisiert)
und mit gastroresistenten Mitteln überzogen wird, die in alkoholischen
Lösungen
gelöst
sind, die auch erhebliche Prozent-Mengen Aceton enthalten. Jedoch
sind die erhaltenen Pellets extrem unregelmäßig in ihrer Form und ihren
Dimensionen, was den Prozess des Befüllens von Gelatine-Kapseln behindert,
und dies kann Rückwirkungen
auf ein relatives Dispergieren des Gewichts-Mittels der Kapseln
und der jeweiligen Dosierung haben.
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Darüber hinaus
bedeutet die Verwendung organischer Lösungsmittel in irgendeiner
der Phasen der Herstellung der pharmazeutischen Dosierungsformen,
dass deren Menge im Endprodukt bestimmt werden muss, wie auch die
Menge der Verunreinigungen, die mit diesen verbunden sind und potentiell
gefährlich
für die
Gesundheit sein können,
was deren Verwendung in hohem Maße nicht ratsam macht.
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Das
US-Patent Nr. 5,232,706 beschreibt Omeprazol-Dosierungsformen, die
mit einer oder mehreren Schichten beschichtet sind, die wasserlösliche alkalische
Träger
enthalten, die mit einer zweiten alkalischen Verbindung gemischt
sind.
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Das
US-Patent Nr. 5,385,739 und die Druckschrift FR-A 2,692,146 beschreiben
pharmazeutische gastro-geschützte
Dosierungsformen, die Omeprazol enthalten, worin die aktive Substanz
mit Mannitol verdünnt und
auf einen inerten Kern aufgebracht wird. Die Dosierungsform wird
in einer herkömmlichen
Beschichtungspfanne hergestellt, was ein langsamer Prozess ist und
die Verwendung organischer Lösungsmittel
erfordert, die für
den Bediener schädlich
und gefährlich
zu handhaben sind. Darüber
hinaus ist es bei den erhaltenen Pellets mit einer schrumpeligen
Oberfläche
schwierig, Kapseln mit einheitlichem Gewicht zu füllen. Schließlich wurden
mit den von den Anmeldern dieser Patente auf den Markt gebrachten
Pellets die Gastro-Resistenz- und Lösungs-Kriterien nicht beachtet,
die für
ihre Verwendung während
der Gültigkeitsdauer
erforderlich sind und für
pharmazeutische Dosierungsformen etabliert wurden.
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Das
US-Patent Nr. 5,399,700 betrifft die Stabilisierung von Benzimidazol-Derivat-Verbindungen als Cyclodextrin-Einschluß-Komplexe.
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Das
US-Patent Nr. 5,690,960 betrifft Dosierungsformen, die Magnesium-Omeprazol-Salze mit mehr als
70% Kristallisierung enthalten.
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Das
US-Patent Nr. 5,708,017 betrifft eine orale Formulierung in Form
einer Paste in einem ölartigen Vehikel,
die einen Protonen-Pumpen-Inhibitor enthält, der für die Behandlung von Magen-Geschwüren in Menschen
und Tieren vorgesehen ist.
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Das
US-Patent Nr. 5,714,504 betrifft pharmazeutische Formulierungen
für eine
orale Verabreichung, die Alkali-Salze des (–)Enantiomers von Omeprazol
enthalten.
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Die
Druckschrift WO 96/01623 betrifft Omeprazol-Tabletten, die von gastroresistenten
mehrfach-einheitlichen Dosierungsformen erhalten werden, die zur
Herstellung von Tabletten in Gegenwart passender Träger verwendet
werden.
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Die
Druckschrift WO 97/12581 betrifft orale Formulierungen von Omeprazol,
die erhalten wurden durch Komprimieren von Pellets, die Benzimidazole
enthalten, wodurch Mikrotabletten erhalten werden, die anschließend beschichtet
und in Hart-Gelatine-Kapseln
gegeben werden.
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Die
Druckschrift WO 98/53803 betrifft eine spezielle Verwendung einer
Qualität
von HPMC bei der Herstellung von pharmazeutischen Dosierungsformen,
die Omeprazol enthalten.
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Die
Druckschrift WO 98/19668 betrifft eine Omeprazol-Formulierung mit
Pulsierungs-Kinetik,
die einen Bolus für
eine einmal am Tag einzunehmende Dosierungsform simuliert.
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Die
Druckschrift WO 98/50019 betrifft orale Dosierungsformen, die Omeprazol
oder Lansoprazol enthalten, im Innern von Hart-Gelatine-Kapseln,
die anschließend
mit gastroresistenten oder enterischen Polymeren überzogen
werden.
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Das
US-Patent-Nr. 4,689,333 beschreibt pharmazeutische Zubereitungen
für die
Vorbeugung und Behandlung von Geschwüren, die eine wirksame Menge
von Lansoprazol oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon
enthalten.
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Das
US-Patent Nr. 5,026,560 betrifft sphärische Pellets, die aus einem
Kern bestehen, der mit einem Bindemittel beschichtet ist, das mit
einer Mischung aus Pulvern beschichtet ist, die Lansoprazol, HPMC
geringer Viskosität
und Magnesium- oder Calcium-Carbonate
als alkalische Mittel enthalten. Der angewandte Herstellungsprozess
war „Pulver-Beschichten", was schwierig und
arbeitsaufwendig ist und daher das Produkt sehr teuer macht.
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Das
US-Patent Nr. 5,045,321 betrifft Dosierungsformen für die Produktion
von Pellets oder beschichteten Tabletten, die eine einheitliche
Mischung aus Lansoprazol mit we nigstens einem alkalischen anorganischen
Salz enthalten. Es gibt keine Bezugnahme auf schützende und/oder enterische
Beschichtungen in den Ansprüchen
des Patents.
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Das
US-Patent Nr. 5,093,132 beansprucht eine stabile orale Dosierungsform,
die Lansoprazol oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon enthält, das
einheitlich mit einem alkalischen anorganischen Salz als stabilisierendem
Mittel gemischt ist. Nur eine einfache Bezugnahme auf die Verwendung
eines enterischen Überzugs
wird gemacht.
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Die
Druckschrift EP-A 0 589 981 betrifft orale Dosierungsformen von
Pantoprazol als Tabletten oder Pellets, die Gebrauch von Alkalimetall-
und/oder Erdalkalimetall-Salzen zur Stabilisierung der aktiven Komponente
machen und die organische Lösungsmittel
(d. h. Isopropanol) in dem technologischen Prozess für die Herstellung
der pharmazeutischen Formulierungen verwenden.
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Die
Druckschrift WO 97/12580 beschreibt orale Dosierungsformen substituierter
Benzimidazole, vorzugsweise Pantoprazol, die erhalten werden durch
Komprimieren von Pellets, die Benzimidazol enthalten, wodurch Mikrotabletten
produziert werden, die anschließend
mit einem Überzug
versehen und in Hart-Gelatine-Kapseln gefüllt werden.
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Die
Druckschriften PT-A 101 826 und PT-A 101 965 offenbaren Pellet-Formulierungen
von Omeprazol, die aus einem inerten Kern, einer aktiven Schicht,
einer Isolierungs-Schicht
mit einer Dicke von wenigstens 4 μm
und einer enterischen Schicht mit einer Dicke von wenigstens 20 μm bestehen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft stabile, mehrfach-einheitliche Dosierungsformen
von gastroresistenten Pellets für
eine orale Verabreichung, die frei von Rückständen organischer Lösungsmittel
und der damit verbundenen Verunreinigungen sind und ein substituiertes
Benzimidazol oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon oder
Assoziierungen substituierter Benzimidazole oder ihrer pharmazeutisch
annehmbaren Salze enthalten. Die Formulierungen umfassen keines
der Verfahren zur Stabilisierung von Benzimidazolen, die bereits
aus dem Stand der Technik bekannt sind, und sie sind die ersten,
deren Herstellungsprozess die Verwendung einer Fließbett-Einrichtung
mit einer Innen-Abtrenn-Vorrichtung (Wurster), und keine technischen Extrusions/Sphäronisierungs-Verfahren,
Rotogranulation, „Pulver-Beschichten" oder Beschichten
in herkömmlichen
Beschichtungspfannen einschließt.
So beschreibt die vorliegende Erfindung Pellet-Formulierungen, die
aus einem inerten Kern bestehen, der mit einer Schicht beschichtet
ist, die die aktive(n) Komponente(n) enthält, die ihrerseits mit einer
Zwischenschicht einer minimalen Dicke von 15 μm und mit einer letztendlich
aufgebrachten äußeren gastroresistenten
oder enterischen Schicht einer minimalen Dicke von 30 μm beschichtet
ist. Die Dicke der Zwischenschicht ist entscheidend für die Stabilität des End-Produktes,
und sie verhindert die Einarbeitung von Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetall-Salzen
in die Benzimidazol-Verbindungen enthaltende Mischung sowie in die
Isolationsschicht. Die erhaltenen Pellets haben sphärische Symmetrie,
und ihre Oberfläche
ist vollständig
flach, wenn sie durch Raster-Elektronen-Mikroskopie (scanning electronic
microscopy; S. E. M.) betrachtet wird, und dies ist im Gegensatz
zu den anderen Formulierungen auf dem Markt, die durch andere Verfahren
erhalten werden. Darüber
hinaus macht die Tatsache, dass die Produkte ohne die Verwendung
organischer Lösungsmittel
hergestellt werden, diese sicherer für Patienten und für die Bediener, die
die Produkte herstellen und handhaben. Das Herstellungsverfahren
ruft keine Umwelt-Verschmutzungs-Probleme hervor, bei denen es zunehmend
wichtiger wird, sie zu vermeiden, und dies ist ein weiterer der
Aspekte, die diese Formulierungen von denjenigen unterscheiden,
die zum Stand der Technik gehören. Darüber hinaus
hat das Verfahren zur Herstellung dieser neuen Formulierungen technische
wie auch wirtschaftliche Vorteile. Tatsächlich machen alle Stufen des
Herstellungsprozesses von derselben Anlage Gebrauch, was für den Bediener
weniger Kontakt mit dem Produkt bedeutet, was im Gegensatz zu dem
ist, was bei den anderen beschriebenen Prozessen passiert, die die Übertragung
der Pellets von dem Extruder/Sphäronizer
in die Beschichtungspfannen oder Fließbett-Anlagen erfordert, um
mit einem Überzug
versehen zu werden. Genauso wenig schließt das Verfahren verschiedene
Anlagen mit beschränkter
Verwendung und hohen Kosten ein, was sich im Endpreis des Produkts
für die
Verbraucher niederschlagen müsste.
Diese Fakten – zusammen
mit den hohen Marktpreisen von Benzimidazol-Verbindungen – führen zu
einer außergewöhnlichen
Erhöhung
des Preises des Endprodukts, was notwendigerweise von Patienten
getragen werden muss, die das Arzneimittel benötigen. Die vorliegende Erfindung
versucht die Produktionskosten dieser Produkte zu reduzieren, und
dies mit dem Ziel, dass sie in großem Umfang weltweit verwendet
werden können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt mehrfach-einheitliche pharmazeutische
Dosierungsformen, die ein substituiertes Benzimidazol (Omeprazol,
Lansoprazol oder Pantoprazol, Leminoprazol oder Pariprazol) oder
ein Salz davon oder Zusammensetzungen von Benzimidazolen oder ihren
Salzen enthalten und aufgebaut sind aus einer Folge von Schichten,
die um einen inerten, sphärischen
Kern angeordnet sind und in einer Fließbett-Anlage mit einer inneren
Abtrenn-Vorrichtung (Wurster) hergestellt sind. Die Komponenten-Elemente der
Dosierungsform sind:
- (1) ein inerter Kern;
- (2) eine aktive Schicht;
- (3) eine Isolationsschicht; und
- (4) eine gastroresistente oder enterische Überzugsschicht.
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Die
inerten Kerne mit Dimensionen von 600–710 μm, 710–850 μm oder 850–1000 μm, die aus pharmazeutisch annehmbaren
inerten Trägern
bestehen, sind mit einer Schicht überzogen, die wenigstens ein Benzimidazol
oder seine Salze enthält,
das/die mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern gemischt ist/sind, so
dass diese Schicht schnell disaggregierbar ist. Diese Schicht wird
dann mit einer Isolationsschicht strikt polymerer Natur überzogen,
die löslich
in Wasser ist und eine Mindest-Dicke von 15 μm aufweist, und letztendlich wird
diese Schicht mit einer wässrigen
enterischen Überzugsschicht
von einer Mindestdicke von 30 μm überzogen.
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Die
Pellets haben sphärische
Symmetrie und eine flache Oberfläche,
sind frei von Rückständen organischer
Lösungsmittel
und mit diesen verbundenen Verunreinigungen, und sie haben einen
Feuchtigkeitswert, der eine gute Stabilität unter normalen Lager-Bedingungen garantiert.
Die Pellets werden in Hart-Gelatine-Kapseln gegeben, und in genau
dieser Form werden sie an den Patienten verabreicht. Die Formulierungen mit dieser
Zusammensetzung sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich nicht
in einem sauren Medium lösen,
sich jedoch schnell bei einem alkalischen pH-Wert lösen und
eine gute Stabilität
im Hinblick auf eine Dosierung und bei Gastroresistenz- und Lösungs-Assays zeigen, wenn
sie für
wenigstens 3 Jahre gelagert werden.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Um
die Stabilität
der fertigen Produkte in ihrer verpackten Form zu testen, wurden
Industrie-Chargen von Omeprazol- und Lanzoprazol-Pellets hergestellt
(d. h. 400.000 Kapseln/Charge), die in Hart-Gelatine-Kapseln gegeben
wurden, die ihrerseits in Polyamid-Aluminium-PVC-Blister-Packungen
gelagert wurden, die mit einer Aluminiumfolie einer Dicke von 25 μm versiegelt
waren. Die Blister wurden in Klimakammern bei 25°C und 60% relativer Feuchtigkeit
(Atmosphären-Bedingungen)
und 40°C
und 75% relativer Feuchtigkeit (beschleunigte Tests) inkubiert.
Die folgenden Parameter wurden periodisch bestimmt: Dosierung, Gastroresistenz,
Lösungsvermögen und
Gehalt von Verunreinigungen.
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1 zeigt
eine Graphik der Dosierungs-, Gastroresistenz- und Lösungsvermögens-Ergebnisse, die von
Omeprazol-Pellets erhalten wurden, die in Blister-Packungen gelagert
und bei 40°C
und 75% relativer Feuchtigkeit (beschleunigte Tests) für 9 Monate
gehalten worden waren. Wie ersichtlich ist, ist der Omeprazol-Gehalt
niemals niedriger als 95%, was die Minimal-Menge ist, die allgemein
für die
Menge an aktivem Wirkstoff in pharmazeutischen Formen während der
Dauer der Validität
zulässig
ist. Wie in 1 ersehen werden kann, war der
Gastroresistenz-Wert, der für
die Zeitdauer erhalten wurde, während
der der Test durchgeführt wurde,
niemals niedriger als 85%, was der Minimal-Prozentwert ist, der
allgemein für
gastroresistente Formulierungen während der Validitätsdauer
akzeptiert wird. Auch im Hinblick auf den Lösungs-Test war der Wert, der
für diesen
Parameter für
die Zeitdauer bestimmt wurde, während
der der Test durchgeführt
wurde, niemals niedriger als 75%, was der Minimalwert ist, der allgemein
für diesen
Typ von Formulierung während
der Validitäts-Periode
akzeptiert wird. Die Werte, die für jeden der untersuchten Parameter
erhalten wurden, sind im einzelnen in Tabelle V angegeben.
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2 zeigt
eine Graphik der Dosierungs- Gastroresistenz- und Lösungs-Ergebnisse,
die von Omeprazol-Pellets erhalten wurden, die in Blistern gelagert
und bei 25°C
und 60% relativer Feuchtigkeit (Assays in Real-Zeit oder unter atmosphärischen
Bedingungen) für
18 Monate gehalten wurden. Wie ersichtlich ist, ist der Omeprazol-Gehalt
niemals niedriger als 95%, was die Minimal-Menge ist, die allgemein
für die
Dosierung eines aktiven Wirkstoffs in pharmazeutischen Formen während der
Validitäts-Periode
zulässig
ist. Wie auch in 2 ersichtlich ist, war der Gastroresistenz-Wert,
der für
den Zeitraum erhalten wurde, während
dem der Test durchgeführt
wurde, niemals niedriger als 85%, was die Minimal-Prozentmenge ist,
die allgemein für
gastroresistente Formulierungen während der Dauer der Validität akzeptiert
wird. Auch was den Lösungs-Test
angeht, war der Wert, der für
diesen Parameter für
die Zeitdauer bestimmt wurde, während
der Test durchgeführt
wurde, niemals niedriger als 75%, was der Minimimal-Wert ist, der
allgemein für
diesen Typ von Formulierung während
der Validitäts-Periode
akzeptiert wird. Die Werte, die für jeden der untersuchten Parameter
erhalten wurden, sind im einzelnen in Tabelle VI angegeben.
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3 zeigt
eine Graphik der Dosierungs-, Gastroresistenz- und Lösungs-Ergebnisse,
die für
Lansoprazol-Pellets erhalten wurden, die in Blistern gelagert und
bei 40°C
und 75% relativer Feuchtigkeit (beschleunigte Assays) für 6 Monate
gehalten wurden. Wie ersichtlich ist, ist der Lansoprazol-Gehalt
niemals niedriger als 95%, was die Minimal-Menge ist, die allgemein für die Menge
an aktivem Wirkstoff in pharmazeutischen Formen während der
Dauer der Validität
zulässig
ist. Wie in 3 ersehen werden kann, war der
Gastroresistenz-Wert, der für
die Zeitdauer erhalten wurde, während
der der Test durchgeführt
wurde, niemals niedriger als 85%, was der Minimal-Prozentwert ist,
der allgemein für
gastroresistente Formulierungen während der Validitätsdauer
akzeptiert wird. Auch im Hinblick auf den Lösungs-Test war der Wert, der
für diesen
Parameter für
die Zeitdauer bestimmt wurde, während
der der Test durchgeführt
wurde, niemals niedriger als 75%, was der Minimalwert ist, der allgemein
für diesen
Typ von Formulierung während
der Validitäts-Periode
akzeptiert wird. Die Werte, die für jeden der untersuchten Parameter
erhalten wurden, sind im einzelnen in Tabelle VII angegeben.
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4 zeigt
eine Graphik der Dosierungs-, Gastroresistenz- und Lösungs-Ergebnisse,
die von Lansoprazol-Pellets erhalten wurden, die in Blistern gelagert
und bei 25°C
und 60% relativer Feuchtigkeit (Assays in Real-Zeit oder unter atmosphärischen
Bedingungen) für
12 Monate gehalten wurden. Wie ersichtlich ist, ist der Lansoprazol-Gehalt
niemals niedriger als 95%, was die Minimal-Menge ist, die allgemein
für die
Dosierung eines aktiven Wirkstoffs in pharmazeutischen Formen während der
Validitäts-Periode
zulässig
ist. Wie auch in 4 ersichtlich ist, war der Gastroresistenz-Wert,
der für
den Zeitraum erhalten wurde, während
dem der Test durchgeführt
wurde, niemals niedriger als 85%, was die Minimal-Prozentmenge ist,
die allgemein für
gastroresistente Formulierungen während der Dauer der Validität akzeptiert
wird. Auch was den Lösungs-Test
angeht, war der Wert, der für
diesen Parameter für
die Zeitdauer bestimmt wurde, während
der der Test durchgeführt wurde,
niemals niedriger als 75%, was der Minimimal-Wert ist, der allgemein
für diesen
Typ von Formulierung während
der Validitäts-Periode
akzeptiert wird. Die Werte, die für jeden der untersuchten Parameter
erhalten wurden, sind im einzelnen in Tabelle VIII angegeben.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Formulierungen, die umfassen: einen
inerten Kern mit sphärischer
Symmetrie, der aus pharmazeutisch annehmbaren inerten Trägern besteht,
die mit einer Folge von Schichten überzogen sind, um fertige mehrfach-einheitliche gastroresistente
Formulierungen (Pellets) zu produzieren, die in Hart-Gelatine-Kapseln
gegeben werden. Ein weiterer Vorteil dieser neuen Formulierungen
ist, dass alle Stufen ihrer Produktion jeweils in derselben Anlage
stattfinden und nicht die Verwendung organischer Lösungsmittel
erfordern. Aus diesem Grund sind diese pharmazeutischen Zubereitungen
sicherer für
Bediener während
der Herstellung und für
die Patienten, an die sie verabreicht werden.
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Die
in den Formulierungen zu betrachtenden Elemente sind die folgenden:
- I. inerte Kerne;
- II. aktive Schicht;
- III. isolierende Schicht;
- IV. gastroresistente oder enterische Schicht
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I. Inerte Kerne
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Die
inerten Kerne haben Dimensionen von 600–710 μm, 710–850 μm oder 850–1000 μm, je nach der Benzimidazol-Potenz,
die in dem End-Produkt beabsichtigt ist. Die inerten Kerne bestehen
aus Stärke (10–30%) und
Sucrose (60–90%),
können
jedoch auch Glucose, Lactose, Mannitol oder beliebige andere pharmazeutisch
annehmbare inerte Träger
enthalten. Bei fester Konsistenz und sphärischer Symmetrie werden die
inerten Kerne erhalten von Sucrose-Teilchen durch Beschichten dieser
Teilchen mit aufeinander folgenden Schichten aus Sucrose und Maisstärke. Das
End-Produkt muss weniger als 4% Feuchtigkeit enthalten. Die Teilchen
müssen
in einem relativ schmalen Bereich der Granulometrie ausgewählt werden,
so dass die am Ende erhaltenen Pellets von einheitlichen Dimensionen
sind. Für
die Benzimidazol-Dosierungen, wie sie allgemein in therapeutischen
Verfahren verwendet werden (d. h. allgemein 20–40 mg/Kapsel), sollte die Größe der inerten
Kerne 850 μm,
höchstens
1000 μm,
nicht übersteigen,
so dass Gelatine-Kapseln relativ kleiner Dimensionen verwendet werden
können,
was dazu beiträgt,
dass der Patient bei der zu befolgenden Therapie bleibt. Die inerten
Kerne können
im Handel erhalten werden und stellen kein Ziel der vorliegenden
Erfindung dar.
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II. Aktive Schicht
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Die
aktive Schicht wird auf den inerten Kern aufgebracht, und sie enthält wenigstens
ein mikronisiertes Benzimidazol (d. h. Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol,
Leminoprazol oder Pariprazol) oder seine pharmazeutisch annehmbaren
Salze, sowie Träger,
die ebenfalls pharmazeutisch annehmbar sind, beispielsweise oberflächenaktive
Mittel (Tenside) wie beispielsweise Natriumtrilaurylphosphat, Natriumdodecylsulfat,
Natriumtridecylethoxylat, Natriummyristylsulfat oder vorzugsweise
Fettsäuren
von Sorbitanestern wie beispielsweise Glycerol-Polyethylenglycol-Oxystearat
(Cremophor® der
Firma BASF Corporation), was das Benetzungsvermögen der Benzimidazol-Verbindungen
erhöht;
Bindemittel polymerer Natur wie beispielsweise Hydroxymethylpropylcellulose
(Phar macoat® von
der Firma Shinetsu; Methocel® von der Firma Colorcon),
Hydroxypropylcellulose (Klucel® der Firma Hercules),
Hydroxymethylcellulose, Hdroxyethylcellulose (Natrosol® der
Firma Hercules oder Cellosize® der Firma Union Carbide
Corporation), Methylcellulose (Methocel® A
der Firma Colorcon), Ethylcellulose (Aquacoat® der
Firma FMC oder Surealease® der Firma Colorcon),
Polyvinylpyrrolidon (Povidone® der Firma GAF Corp.,
Kollidon® der
Firma BASF), Polyethylenglycole usw. Die Mischung, aus der die Schicht
besteht, enthält
auch Natriumtetraborat zur Verbesserung der Löslichkeit und Stabilität der Benzimidazole.
Damit sich die Dosierungsform schnell löst, werden desintegrierende
Mittel zugesetzt, wie beispielsweise Natrium-Stärke-Glycolat
(Explotab® der
Firma Mendell, Primogel® der Firma Generichem)
vorgelatinisierte Stärke
(Stärke
1500), mikrokristalline Cellulose (Avicel der Firma FMC), Natrium-
oder Calcium-Carboxymethylcellulose oder Natriumalginat. Gleitmittel
wie beispielsweise Magnesium- oder Calciumstearat oder vorzugsweise
Talkum sollten zugesetzt werden, um die Reibung zwischen den Teilchen
zu senken. Die die Mischung der Bestandteile enthaltende Suspension
wird ausnahmslos in Wasser hergestellt. Für die passende Herstellung
und Aufbringung der Suspension ist die Einarbeitung von Anti-Schäumungsmitteln
wie beispielsweise Simethicone® ratsam, vorzugsweise
in einer Form, die leicht in Wasser dispergierbar ist (in Form einer Emulsion,
die nicht weniger als 85% Polydimethylsiloxan enthält).
-
Wenn
sie in den passenden Mengenanteilen verwendet werden, werden die
vorstehend erwähnten Substanzen
mit dem aktiven Wirkstoff in einer wässrigen Lösung gemischt, werden auf die
inerten Kerne unter geeigneten Bedingungen atomisiert und wird so
eine einheitliche Schicht einer Dicke von zwischen 150 und 250 μm produziert.
-
III. Isolierende Schicht
-
Eine
isolierende Schicht wird auf die aktive Schicht aufgebracht, um
die das/die Benzimidazol(e) enthaltende Schicht von der enterischen Überzugsschicht
zu trennen. Tatsächlich
weisen gastroresistente Polymere allgemein freie Carboxyl-Gruppen
mit sauren charakteristischen Eigenschaften auf, was bedeutet, dass dann,
wenn diese in direkten Kontakt mit den Benzimidazolen kommen, diese
deren Abbau hervorrufen würden.
Aus diesem Grund sollte eine Isolationsschicht zwischen der aktiven
Schicht und der enterischen Überzugsschicht
eingebaut sein.
-
Die
Isolationsschicht enthält
Bindemittel polymerer Natur, die aufgrund der Verdampfung des Lösungsmittels
(d. h. entmineralisiertes Wasser) eine Schutzschicht bilden. Die
Bindemittel der Isolationsschicht sollten gewählt werden unter Hydroxypropylmethylcellulose
(Pharmacoat® der
Firma Shinetsu; Methocel® der Firma Colorcon),
Hydroxypropylcellulose (Klucel® der Firma Hercules),
Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose (Natrosol® der
Firma Hercules oder Cellosize® der Firme Union Carbide
Corporation), Methylcellulose (Methocel® A
der Firma Colorcon), Ethylcellulose (Aquacoat® der
Firma FMC oder Surealease® der Firma Colorcon),
Polyvinylpyrrolidon (Povidone® der Firma GAF Corp.,
Kollidon® der
Firma BASF), Polyethylenglycolen usw.. Die erhaltene Dispersion
mit passender Viskosität
wird auf die Granulat-Teilchen
aufgebracht, die bereits die Schicht mit dem aktiven Wirkstoff enthalten.
Die Dicke dieser Schicht ist nicht geringer als 15 μm. Experimentell
wurde sichergestellt, dass dann, wenn diese Schicht nicht dick genug
ist, um in ausreichender Weise die Schicht zu schützen, die
den/die aktiven Wirkstoff(e) vor einem Kontakt mit der enterischen Überzugsschicht
schützt,
das Produkt schnell abgebaut wird und dunkel wird, und die Gastroresistenz-Werte
des End-Produkts erreichen dann schnell Werte unter 85%. Es wurde
gefunden, dass damit die Natur und die Dicke dieser Zwischenschicht
entscheidend für
die Stabilität
des End-Produkts sind. Die Zusammensetzung dieser Schicht mit streng
polymerer Natur – bei
der Maßgabe,
dass sie von passender Dicke ist – verhindert die Einarbeitung
von Alkalimetall-Salzen und Erdalkalimetall-Salzen in die Zwischenschicht,
um die Stabilität
des Produkts sicherzustellen.
-
IV. Gastroresistente (oder
enterische) Überzugsschicht
-
In
der pharmazeutischen Dosierungsform wird die enterische Überzugsschicht
auf die isolierende Schicht aufgebracht, und sie enthält anionische
Copolymere von Methacrylsäure
und Ethylacrylat (Eudragit® L30D, Eudragit® L30D-55,
Eudragit® L100-55
der Firma Rohm & Hass)
oder Latex von Celluloseacetophthalat (CAP), wie beispielsweise
Aquateric® der
Firma FMC, pharmazeutisch annehmbare Weichmacher wie beispielsweise
Triethylcitrat (Citroflex®-2), Tributylcitrat (Citroflex®-4),
Acetyltributylcitrat (Citroflex®-A4),
Dibutylsebacat (DBS), Diethylphthalat (DEP), acetyliertes Monoglycerid
(Myvacet® 9-40),
Polyethylenglycole oder 1,2-Propylenglycol und möglicherweise ein Gleitmittel
wie beispielsweise Talkum oder kolloidales Siliciumdioxid (Aerosil® 200
der Firma Degussa) und ein Anti-Schäumungsmittel mit Silicon-Natur.
Die Mengen an Polymer und Weichmachern müssen streng ausgewählt werden,
um die beabsichtigte Gastroresistenz zu garantieren.
-
Der
gastroresistente Film überzieht
jedes Körnchen
vollständig
und macht die Dosierungsform unlöslich
in sauren Medien, jedoch schnell desintegrierbar bei neutralen und
alkalischen pH-Werten, wie im Fall der Fluide, die in dem proximalen
Abschnitt des Dünndarms
zugegen sind, in dem das Lösen
und die Absorption des/der Benzimidazol(e) stattfindet. Die Dicke
dieser Schicht sollte nicht geringer sein als 30 μm, um einen wirksamen
Schutz zu garantieren.
-
Das
Endprodukt wird in Räumen
mit gesteuerter Feuchtigkeit und Temperatur gesiebt und in Hart-Gelatine-Kapseln
gegeben.
-
Die
Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung sind mehrfach-einheitliche
Formulierungen in Form von Pellets, die charakterisiert sind durch
(a) einen kugelförmigen
(sphärischen)
inerten Kern, der mit drei konzentrischen Schichten beschichtet
ist, was zu einem Produkt mit sphärischer Symmetrie führt; (b)
eine erste Schicht einer Dicke von 150–250 μm, die auf den inerten Kern
aufgebracht ist und wenigstens ein Benzimidazol oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon enthält,
gemischt mit inerten Substanzen, die ebenfalls pharmazeutisch annehmbar
sind; (c) eine zweite Schicht (Zwischenschicht) mit strikt polymerer
Natur und einer minimalen Dicke von 15 μm und (d) einer dritten Schicht
(Außenschicht),
die aus einem gastroresistenten oder enterischen Polymer besteht
und eine Mindest-Dicke von 30 μm
aufweist. Darüber
hinaus sind die Formulierungen gekennzeichnet durch die vollständige Abwesenheit
von Resten organischer Lösungsmittel
und der mit diesen verbundenen Verunreinigungen, einer charakteristischen
Eigenschaft, die – neben
anderen – diese
von den anderen Formulierungen auf dem Markt unterscheidet.
-
Nachfolgend
sind einige Beispiele von Formulierungen angegeben, die während des
Optimierungsprozesses erhalten wurden, bis die Endformulierungen
produziert wurden.
-
-
-
Die
in den Beispielen 1 bis 10 angegebenen Formulierungen wurden erhalten
aus inerten Kernen, die schrittweise mit drei Schichten überzogen
wurden, jede mit der in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung.
-
Die
pharmazeutischen Formulierungen der vorliegenden Erfindung liegen
in Form von Pellets vor, mit denen Hart-Gelatine-Kapseln gefüllt werden.
Die Herstellung der Pellets wird wie folgt durchgeführt: Für die Herstellung
der die aktive(n) Substanz(en) enthaltende Schicht (erste Schicht
oder aktive Schicht) wurde eine Portion entmineralisierten Wassers
auf 85–90°C erhitzt,
und dann wurde Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) darin dispergiert.
In einer anderen Portion demineralisierten Wassers wurden Glycerolpolypropylenglycoloxystearat,
Natriumtetraborat, die Simethicone-Emulsion, Natriumstärkeglycolat
und zum Schluss Benzimidazol(e) dispergiert. Sobald die Suspension
einheitlich wurde, wurde sie mit der HPMC-Dispersion nach Kühlen auf
etwa 35°C
gemischt. Diese letztgenannte Suspension wurde durch Schütteln homogenisiert
und auf die inerten Kerne aufgebracht (710 bis 850 μm oder 850
bis 1000 μm).
Nach der Aufbringung der Suspension wurden die Pellets getrocknet,
so dass ihre Temperatur 50°C
nicht überstieg.
-
Für die Herstellung
der isolierenden Schicht (zweite Schicht oder Zwischenschicht) wurde
entmineralisiertes Wasser auf 85 bis 90°C erhitzt. Nachdem diese Temperatur
erreicht worden war, wurde HPMC zugesetzt und durch Schütteln homogenisiert,
bis der Zustand einer vollständigen
Dispersion erreicht worden war. Die Dispersion wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt
und auf das Produkt aufgebracht, das bereits die Benzimidazol-Schicht
enthielt. Dieser Schritt ist besonders empfindlich, da garantiert
werden muss, dass die Fluidisierung des Betts das homogene Beschichten
aller Pellets sicherstellt, und zwar mit einem Film einer regelmäßigen Dicke
(die nicht geringer sein sollte als 15 μm).
-
Die
gastroresistente oder enterische Überzugsschicht (dritte Schicht
oder Außenschicht)
wurde hergestellt durch Mischen des entmineralisierten Wassers mit
der Simethicone-Emulsion,
gefolgt vom Zusatz von Triethylcitrat und zum Schluss des Copolymers
von Methacrylsäure.
Die Dispersion wurde dann einige Minuten homogenisiert und auf die
Pellets aufgebracht, die bereits mit der Zwischenschicht überzogen
waren.
-
Alle
Stufen der Herstellung der Dosierungsformen fanden in einer Fließbett-Anlage
mit einer inneren Abtrenn-Vorrichtung (Wurster) unter speziellen
Bedingungen statt.
-
Was
die Endprodukte angeht, wurden die Menge an aktivem Wirkstoff (mg
Omeprazol/g Pellets) sowie die Gastroresistenz (%) und Lösungsparameter
der Formulierungen bestimmt. Die für die vorliegende Erfindung
etablierte Aufgabenstellung war der Erhalt von Dosisformen mit den
folgenden charakteristischen Eigenschaften: Menge an aktivem Wirkstoff ≥ 85 mg/g Pellets;
Gastroresistenz ≥ 95%;
und Lösung ≥ 85%; dies
alles, um die folgenden Spezifikationsgrenzen einzustellen (die
während
der Brauchbarkeits-Periode des Produkts erhalten bleiben sollten):
Menge an aktivem Wirkstoff ≥ 80,75
mg/g Pellets; Gastroresistenz ≥ 85%;
Lösung ≥ 75%.
-
Die
Analyse der Ergebnisse, die in den Tests erhalten wurden, die mit
den verschiedenen Dosisformen in den in Tabelle I präsentierten
Beispielen durchgeführt
wurden, führten
zu den folgenden Schlussfolgerungen:
- (a) Die
in Beispiel 1 veranschaulichte Dosisform zeigte keine genügende Gastroresistenz.
- (b) Die in Beispiel 2 veranschaulichte Dosisform ist ähnlich der
von Beispiel 1, doch wurde die Menge an enterischem Polymer erhöht (dritte
Schicht). Diese Änderung
war nicht ausreichend, um signifikant die Gastroresistenz der Dosierungsform
zu verbessern.
- (c) Beispiele 3 und 4 veranschaulichten Dosisformen, in denen
entscheidend die Menge des gastroresistenten Polymers erhöht wurde,
jedoch erreichte ihre Gastroresistenz nicht die beabsichtigten Werte.
- (d) Beispiel 5 veranschaulicht eine Formulierung, in der die
Menge an enterischem Polymer verdoppelt wurde. Gleichzeitig wurde
die Dicke der Zwischenschicht geringfügig erhöht. Unter Anwendung dieser
Strategie war es möglich,
Pellets mit der beabsichtigten Gastroresistenz zu erhalten. Jedoch
scheint die Dicke der gastroresistenten Schicht einen negativen
Einfluss auf das Lösen
der Formulierung zu haben.
- (e) Beispiel 6 veranschaulicht eine Formulierung, in der die
Menge an Hydroxypropylmethylcellulose, die in der zweiten Schicht
verwendet wurde, verdoppelt wurde und die Menge an verwendetem gastroresistentem Polymer
dieselbe war wie in Beispiel 2. Unter diesen Bedingungen wurden
ein Gastroresistenz-Wert von 96,2% und ein Lösungs-Wert von 93,3% erhalten.
- (f) Beispiel 7 veranschaulicht eine Dosierungsform, in der untersucht
wurde, ob es das Beibehalten der Dicke der zweiten Schicht möglich macht,
weiter die Menge an aufzubringendem gastroresistentem Polymer zu
reduzieren. Die in den Gastroresistenz- und Lösungs-Tests erhaltenen Ergebnisse
zeigen, dass es nicht ratsam ist, die Menge an gastroresistentem
Polymer unter die Werte zu reduzieren, die in den Beispielen 2 und
6 angewendet wurden.
- (g) Beispiele 8, 9 und 10 veranschaulichen Dosierungsformen,
in denen ein Versuch unternommen wurde, die Ausbeute der Aufbringung
der ersten Schicht zu verbessern, ohne das Lösen der Dosisformen zu beinträchtigen.
In Beispiel 8 wurde Natriumdodecylsulfat durch Glycerolpolyethylenglycoloxystearat
ersetzt, die Verwendung von Lactose wurde ausgeschlossen, und die
prozentuale Menge von Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) wurde
deutlich erhöht.
In Beispiel 9 wurde die Menge an Natriumtetraborat so korrigiert, dass
sich der pH-Wert auf etwa 9 einstellte, und eine gewisse Menge Talkum
wurde auch eingeschlossen. Beispiel 10 ist ähnlich Beispiel 9, mit der
Ausnahme, dass Talkum nicht als Gleitmittel eingeschlossen wurde.
- (h) Die mit den in den Beispielen 8, 9, und 10 veranschaulichten
Dosierungsformen erhaltenen Ergebnisse legen nahe, dass die Änderungen,
die hinsichtlich der Zusammensetzung der ersten Schicht durchgeführt wurden,
es möglich
machten, die Ausbeute des industriellen Prozesses für die Aufbringung
der ersten Schicht um etwa 5% zu erhöhen, ohne das Lösen der
Dosierungsformen zu beeinträchtigen.
-
Wie
beobachtet werden kann, sind die Beispiele 1 bis 5 und 7 außerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
-
Die
oben präsentierten
Beispiele zeigten, dass es bei Verwendung nur wässriger Lösungsmittel möglich ist,
Formulierungen zu erhalten, die Omeprazol enthalten und die den
Lösungs-
und Gastroresistenz-Kriterien gehorchen, die für diese Typen von Dosisformen
erforderlich sind. Die Beispiele 1 bis 5 und 7 beschreiben Dosisformen,
die aus technologischer Sicht durchführbar sind, die jedoch nicht
den anderen Kriterien gehorchen, die für diesen Typ von Dosierungsform
erforderlich ist, wie er zu entwickeln beabsichtigt war. Beispiele
6 und 8 bis 10 beschreiben Dosierungsformen, die den etablierten
Kriterien gehorchen (d. h. GR ≥ 95%
und Lösung ≥ 85%, nach
der Herstellung). Jedoch sind die in den Beispielen 5 bis 7 veranschaulichten
Dosierungsformen wirtschaftlich nicht sehr vorteilhaft, da die Ausbeute
für die
Aufbringung der ersten Schicht, also derjenigen, die Omeprazol enthält, noch
relativ niedrig war, d. h. etwa 90%, wenn man den hohen Preis dieses
aktiven Wirkstoffs in Betracht zieht. Beispiele 8 bis 10 stellen
Schritte zum Optimieren der Dosisformen zum Verbessern der Ausbeute
des industriellen Prozesses dar, und zwar als ein Weg, ihn wirtschaftlich
vorteilhafter zu machen und die beabsichtigten charakteristischen
Eigenschaften der Freisetzung und Stabilität beizubehalten.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Herstellung von anderen,
Omeprazol enthaltenden mehrfach-einheitlichen Dosierungsformen größerer Potenz
(d. h. 140 ± 10
mg Omeprazol/g Pellets) für
eine Behandlung mit höheren
Dosen (d. h. 40 mg/Kapsel), wofür
auch Hart-Gelatine-Kapseln geringer Dimensionen für einen
erhöhten
Patienten-Komfort
verwendet werden. Um dies zu erreichen, wurden inerte Kerne geringerer
Dimensionen verwendet (600 bis 710 μm). Zwei Beispiele dieser Formulierungen
werden wie folgt präsentiert:
-
Tabelle
II Qualitative
und quantitative Zusammensetzung von Dosierungsformen, die Omeprazol
enthalten (140 ± 10
mg Omeprazol/g Pellets), gemäß der Erfindung
-
Die
Herstellung der Suspensionen und Dispersionen für die Herstellung des Produktes
wurde in derselben Weise durchgeführt, wie dies vorher beschrieben
wurde.
-
In
dem Fall dieser Omeprazol-Dosierungsformen mit höherer Potenz war es deswegen,
weil die inerten Kerne geringere Dimensionen haben, nötig, die
Menge an Hydroxypropylmethylcellulose, die in die Zwischenschicht
einzuarbeiten war, um eine adäquate
Isolierung sicherzustellen (d. h. eine Dicke größer als 15 μm) einzustellen. Es ist auch
nötig,
die Menge an enterischem Polymer-Überzug zum Einschluss in die
Formulierung zu studieren, um eine Schicht mit einer Dicke größer als
30 μm zu
erhalten.
-
Genau
wie es möglich
war, stabile Dosierungsformen für
Omeprazol (wie weiter unten gezeigt) herzustellen, sucht die vorliegende
Erfindung auch, mehrfach-einheitliche Dosisformen zu beschreiben,
die Lansoprazol enthalten. Einige Beispiele werden nachfolgend angegeben.
-
Die
Herstellung der Suspensionen und Dispersionen wurde nach der vorstehend
beschriebenen Methodik durchgeführt.
-
Alle
Formulierungen, die in den Beispielen veranschaulicht sind, präsentieren
Test-Parameter,
Gastroresistenz-Parameter und Lösungs-Parameter,
die mit den Erfordernissen in Übereinstimmung
stehen. In Übereinstimmung
mit diesen Beispielen hergestellten Produkte wurden Langzeit-Stabilitäts-Tests
unterworfen, deren Ergebnisse nachfolgend angegeben werden.
-
Tabelle
III Qualitative
und quantitative Zusammensetzung von Dosisformen, die Lansoprazol
(90 ± 10
mg Lansoprazol/g Pellets) gemäß der Erfindung
enthalten
-
Die
vorliegende Erfindung ist auch anwendbar auf die aktive Komponente
Pantoprazol, mit der mehrfach-einheitliche Dosierungsformen auch
in ähnlicher
Weise wie bei den jenigen entwickelt wurden, die für die anderen
substituierten Benzimidazole (Omeprazol und Lansoprazol) erhalten
wurden. Ein Beispiel dieser Anwendung wird nachfolgend angegeben.
-
Tabelle
IV Qualitative
und quantitative Zusammensetzung von Dosisformen, die Pantoprazol
(90 ± 10
mg Pantoprazol/g Pellets) gemäß der Erfindung
enthalten
-
Die
vorliegende Erfindung kann ihre Anwendung auf andere substituierte
Benzimidazole mit therapeutischem Interesse ausdehnen, beispielsweise
Leminoprazol und/oder Pariprazol. Sie ist auch anwendbar auf substituierte
Benzimidazol-Salze, Benzimidazol-Assoziierungen
oder pharmazeutisch annehmbare Salze davon.
-
Mit
den optimierten Dosisformen – fertigen
Dosisformen – wird
nachfolgend gezeigt, dass die erhaltenen Produkte sowie die Produkte,
die den analytischen Spezifikationen gehorchen, wenn sie unmittelbar
nach der Herstellung analysiert wurden, ihre Stabilität während eines
Zeitraums beibehalten, der passend für den Verkauf auf dem pharmazeutischen
Markt für
therapeutische Zwecke ist.
-
Kontrolle
des Fertigprodukts
-
Analysierte
Parameter:
- – Test
- – Gastroresistenz
- – Lösung
- – Gesamtmenge
an Verunreinigungen
-
Die
oben genannten Parameter wurden bestimmt durch HPLC (High Performance
Liquid Chromatography) mit einer RP-8-Säule einer Dimension von 150
mm × 46
mm, die mit Teilchen von 5 μm
gefüllt
war, und spektrophotometrischen Nachweis bei λ = 280 nm. Um die Gesamtmenge
an Verunreinigungen zu bestimmen, wurde eine RP-8-Säule mit den Dimensionen 250
mm × 46
mm verwendet.
-
Die
Gastroresistenz-Tests wurden durchgeführt, indem man die Dosierungsformen
für 2 Stunden
der Einwirkung eines sauren Inkubationsmediums eines pH-Wertes ~1,2
bei 37°C ± 0,5°C aussetzte,
und zwar unter konstantem Mischen bei 100 Upm ± 4 Upm unter Verwendung der
Lösungs-Anlage,
wie sie von USP beschrieben wurde.
-
Die
Lösungs-Tests
wurden durchgeführt,
indem man die Dosisformen 2 Stunden lang der Einwirkung eines sauren
Inkubationsmediums eines pH-Wertes ~1,2 bei 37°C ± 0,5°C aussetzte, und zwar unter
konstantem Mischen bei 100 Upm ± 4 Upm, gefolgt von der Zugabe
eines Lösungs-Inkubationsmediums,
wobei man dieselben Bedingungen für 30 min aufrecht erhielt,
und zwar unter Verwendung der Lösungs-Anlage,
wie sie von USP beschrieben wurde.
-
Stabilitäts-Tests
-
Um
die Stabilität
der pharmazeutischen Dosisformen zu testen, wurden Stabilitäts-Tests
an Chargen von Kapseln durchgeführt,
die die Pellets enthielten, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt worden waren. Die Pellets wurden im Innern von Hart-Gelatine-Kapseln
angeordnet, die in Blistern aus Polyamid/Aluminium/PVC gelagert
wurden, die mit Aluminium-Folie einer Dicke von 25 μm versiegelt
war. Diese Blister wurden bei Raumtemperatur (Realzeit) gehalten
und wurden auch in einem Inkubator bei 40°C und 75% relativer Feuchtigkeit
gehalten, und bestimmte Parameter wurden periodisch bestimmt, wie
z. B. Probengehalt, Gastroresistenz, Lösung und Gesamtmenge an Verunreinigungen.
Die für
eine Charge von Omeprazol-Pellets und für eine Charge von Lansoprazol-Pellets
erhaltenen Ergebnisse werden nachfolgend präsentiert.
-
Tabelle
V BATCH
MED 59 – OMEPRAZOL
PELLETS Durchgeführte Tests
mit Produkten die bei 40°C/75%
relativer Feuchtigkeit gehalten wurden
-
Anmerkungen:
-
-
- A
- – weiße Perlen
- * Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass beschleunigte
Stabilitäts-Untersuchungen, bei
denen die Inkubations-Bedingungen einer Temperatur von 40°C und 75%
relativer Feuchtigkeit für
3 Monate in moderaten und subtropischen Klimazonen und für 6 Monate
in heißen
Klimazonen für
Produkte, die für
den globalen Markt vorgesehen sind, ein guter Indikator der Stabilität einer
pharmazeutischen Dosis-Form sind (WHO/PHARM/94.565).
-
Tabelle
VI BATCH
MED 59 – OMEPRAZOL
PELLETS Durchgeführte Tests
mit Produkten die bei Raumtemperatur (Realzeit) gehalten wurden
-
-
Tabelle
VII BATCH
LAN1 LANSOPRAZOL PELLETS Durchgeführte Tests
mit Produkten die bei 40°C/75%
relativer Feuchtigkeit gehalten wurden
-
-
- A
- – weiße Perlen
- * Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass beschleunigte
Stabilitäts-Untersuchungen, bei
denen die Inkubations-Bedingungen einer Temperatur von 40°C und 75%
relativer Feuchtigkeit für
3 Monate in moderaten und subtropischen Klimazonen und für 6 Monate
in heißen
Klimazonen für
Produkte, die für
den globalen Markt vorgesehen sind, ein guter Indikator der Stabilität einer
pharmazeutischen Dosis-Form sind (WHO/PHARM/94.565).
-
Tabelle
VIII BATCH
LAN1 – LANSOPRAZOL
PELLETS Durchgeführte Tests
mit Produkten die bei Raumtemperatur (Realzeit) gehalten wurden
-
Diskussion
-
Die
oben präsentierten
Beispiele zeigen, dass die Dosis-Formen der vorliegenden Erfindung
eine gute Stabilität
während
einer langen Zeitdauer der Lagerung (d. h. wenigstens 3 Jahre) zeigen
und Gastroresistenz-Parameter präsentieren,
die geeignet für
die Länge
der Zeit sind, in denen das Produkt im Magen bleibt, und schnell
aufgelöst
wird, sobald es den proximalen Abschnitt des Dünndarms erreicht. Aus diesen
Gründen sollten
die Formulierungen die folgenden charakteristischen Eigenschaften
zeigen:
- 1) Einen inerten Kern kugelförmiger (sphärischer)
Symmetrie, der aus pharmazeutisch annehmbaren inerten Trägern besteht,
der als Träger
dient, auf dem die restlichen Elemente der Formulierung abgeschieden werden.
- 2) Eine Schicht, die wenigstens ein Benzimidazol (d. h. Omeprazol,
Lansoprazol oder Pantoprazol oder andere substituierte Benzimidazole
von therpeutischem Interesse) oder ihre verschiedenen pharmazeutisch annehmbaren
Salze enthält,
gemischt in einem ge eigneten Mengenanteil mit pharmazeutisch annehmbaren
inerten Trägern,
deren Eigenschaften die Desaggregation der Formulierung und das
Lösen des
aktiven Wirkstoffs an der gewählten
Stelle im Körper
garantieren.
- 3) Eine Isolationsschicht strikt polymerer Natur, wasserlöslich, frei
von Alkalimetall- oder
Erdalkalimetall-Salzen, mit einer minimalen Dicke von 15 μm, die die
aktive Schicht von der gastroresistenten oder enterischen Schicht
trennt.
- 4) Eine enterische Überzugsschicht,
die allgemein aus einem Acryl-Polymer, einer Mindest-Dicke von 30 μm besteht,
möglicherweise
in Gegenwart eines Weichmachers und/oder eines Anti-Schaum-Mittels,
unlöslich
bei dem pH-Wert im Magen und leicht desaggregierbar bei dem pH-Wert
des proximalen Teils des Dünndarms.
- 5) Vollständige
Abwesenheit von Resten von organischen Lösungsmitteln oder den mit diesen
verbundenen Verunreinigungen, da die Formulierung ausschließlich unter
Verwendung von entminieralisiertem Wasser produziert wird.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die Dosis-Formen der vorliegenden
Erfindung stabil in Bezug auf die Dosis sowie in Bezug auf die anderen
getesteten Parameter (d. h. Gastroresistenz, Lösung und Verunreinigungen)
sind. Das Verfahren, das zur Herstellung der Produkte verwendet
wird, ist wirtschaftlich vorteilhafter als die anderen Erfindungen,
die zum derzeitigen Stand der Technik gehören, und es zeigt auch Neuheit, was
seine Anwendungen angeht. Das eingesetzte technologische Verfahren
ist unvergleichlich sicherer, als diejenigen, die bereits beschrieben
wurden, da es nicht die Verwendung organischer Lösungsmittel erfordert, mit
einem Toxizitätsrisiko
für die
Bediener oder mit einem Explosionsrisiko. Darüber hinaus ist die pharmazeutische
Dosis-Form selbst sicherer, da es keine Reste von organischen Lösungsmitteln
oder Verunreinigungen, die mit diesen inhärent in den Endprodukten sind,
gibt, was ein Vorteil dieser Produkte in Bezug auf andere im Hinblick
auf die öffentliche
Gesundheit ist.
-
Darüber hinaus
findet das gesamte Herstellungsverfahren in derselben Anlage statt,
nämlich
einer Fließbett-Anlage
mit einer inneren Abtrennvorrichtung (Wurster), die Pellets von
hoher Sphärizität und flacher Oberfläche produziert,
die aus verschiedenen Schichten einheitlicher Dicke bestehen, im
Gegensatz zu dem, was bei den Pellets passiert, die durch Extrusion/Sphäronisierung,
durch Rotogranulation oder in herkömmlichen Beschichtungspfannen
hergestellt werden.
-
Der
pharmazeutische Fachmann kann immer Variationen der Pellet-Formulierungen
der vorliegenden Erfindung vornehmen, beispielsweise anderer Polymere
zur Sicherstellung von Gastroresistenz, wie beispielsweise von wässriger
Dispersionen von Celluloseacetophthalat (CAP) oder die Verwendung
anderer Weichmacher wie beispielsweise Tributylcitrat (Citroflex®-4),
Acetyltributylcitrat (Citroflex®-4),
Dibutylsebacat (DBS), Diethylphthalat (DEP), acetyliertem Monoglycerid
(Myvacet® 9-40)
oder anderen aggregierenden Mitteln wie beispielsweise Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Polyethylenglycol,
Polyvinylpyrrolidon usw., von anderen disaggregierenden Mitteln
wie beispielsweise vorgelatinisierte Stärke, mikrokristalline Cellulose,
Calcium- oder Natrium-Carboxymethylcellulose oder Natriumalginat,
oder anderen oberflächenaktiven
Mitteln (Tensiden) wie beispielsweise Natriumtrilaurylphosphat,
Natriumtridecylethoxylat, Natriummyristylsulfat oder Sorbitanestern,
ohne außerhalb
des Geistes und Umfangs der vorliegenden Erfindung zu gehen. Die
Erfindung kann auch auf Benzimidazol-Assoziiationen oder pharmazeutisch
annehmbare Salze davon angewendet werden, wenn dies aus therapeutischer
Sicht gerechtfertigt ist.
-
Schlussendlich
sollte ausgeführt
werden, dass die vorliegende Erfindung nicht Formulierungen einschließt, die
durch klassischen Extrusions-/Sphäronisierungs-Techniken erhalten
werden, wie sie aus dem Stand der Technik bereits bekannt sind,
deren Produkte – in
Bezug auf die qualitative und quantitative Zusammensetzung und auch
strukturell – verschieden
von denjenigen sind, die die vorliegende Erfindung zu schützen beabsichtigt.