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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Pflanzenzuchtsubstrats aus Mineralwolle und das erhältliche
Pflanzenzuchtsubstrat aus Mineralwolle.
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Pflanzenzuchtsubstrate
können
die Form von Pfropfen, die im Loch einer Schale untergebracht werden
können,
von Würfeln,
die eine Folie um ihre Standseitenflächen herum aufweisen, von mit
Kunststoff umwickelten Platten oder von Granulat aufweisen.
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Herkömmliche
Pflanzenzuchtsubstrate aus Mineralwolle beruhen auf einer zusammenhängenden
Matrix aus Mineralwolle, wobei die Mineralwollefasern durch ein
gehärtetes
Bindemittel miteinander verbunden sind, bei dem es sich im Allgemeinen
um ein Phenol-Formaldehyd-Harz handelt. Aufgrund der Verwendung dieser
Art von Bindemitteln muss die Matrix aus Mineralwolle mit einem
sogenannten Benetzungsmittel versehen werden, um der hydrophoben
Mineralwollematrix hydrophile Eigenschaften zu verleihen. Das heißt, die Matrix
kann in einer relativ kurzen Zeitspanne Wassermengen bis zur Sättigung
absorbieren. Diese Art herkömmlicher
Pflanzenzuchtsubstrate, die durch die Verwendung eines Benetzungsmittels
mit hydrophilen Eigenschaften versehen ist, ist beispielsweise in
der GB-A-1 336 426 offenbart. Die Verwendung von Benetzungsmitteln,
insbesondere mit der Handelsbezeichnung Triton, weist mehrere Nachteile
auf. Ein Nachteil ist, dass Triton toxische Auswirkungen haben kann
und nach einem Zeitraum des Spülens
von Nährlösung durch das
Pflanzenzuchtsubstrat aus den Pflanzenzuchtsubstraten ausgelaugt
wird. Dies bedeutet, dass im Lauf der Zeit das Benetzungsmittel
aus der Matrix aus Mineralwolle entfernt wird, so dass es nach einer
Verarmung an Wasser schwierig, falls nicht unmöglich ist, das hydrophile Pflanzenzuchtsubstrat
wieder nass zu machen, da es seine hydrophilen Eigenschaften verloren
hat.
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Die
WO 97/07664 offenbart ein hydrophiles Pflanzenzuchtsubstrat, das
seine hydrophilen Eigenschaften aus der Verwendung eines Furan-Harzes
als Bindemittel erhalten hat. Die Verwendung eines Furan-Harzes
gestattet das Weglassen der Verwendung eines Benetzungsmittels.
Demgemäß leidet
dieses bekannte hydrophile Pflanzenzuchtsubstrat nicht an den Nachteilen,
die mit der Verwendung eines Benetzungsmittels, insbesondere von
Triton, verbunden sind. Ein Nachteil der Verwendung eines Furan-Harzes
als Bindemittel für eine
zusammenhängende
Matrix aus Mineralwollefasern für
ein Pflanzenzuchtsubstrat besteht darin, dass das Furan-Harz relativ
teuer ist. Demgemäß ist die
Verwendung dieser hydrophilen Pflanzenzuchtsubstrate mit einem gehärteten Furan-Harzbindemittel
weniger wirtschaftlich.
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Es
ist in der WO 97/07664 offenbart, dass das Furan-Harz aus einem
Copolymer des Furanmolekül-Monomers
und anderen Monomeren, wie Formaldehyd und Phenol, bestehen kann.
Formaldehyd und Phenol können
in Mengen bis zu 50% verwendet werden und sind in Beispielen in
einer Menge von 5–10% angegeben.
Obwohl berichtet wird, dass unter Verwendung dieser Monomere der
hydrophile Charakter im gewünschten
Sinn angepasst werden kann, findet man, dass es keine ausreichende
Steuerung der Polymerisation der Furan-Monomere einerseits und des
Formaldehyds und Phenols andererseits gibt, so dass teure Ausrüstungen
oder schwierige Formulierungsrezepte für den Erhalt eines hydrophilen
Pflanzenzuchtsubstrats erforderlich sind. Das komplizierte Herstellungsverfahren
hat relativ teure hydrophile Pflanzenzuchtsubstrate zum Ergebnis.
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Ziel
der Erfindung ist es, ein hydrophiles Pflanzenzuchtsubstrat bereitzustellen,
das nicht an den Nachteilen bezüglich
der Verwendung eines Benetzungsmittels oder dem Nachteil der Verwendung
eines Furan-Harzes oder eines Copolymers von Furan und Phenol-Formaldehyd
leidet.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem Befund, dass, wenn Mineralwollefasern
mit einem Phenol-Formaldehyd-Harz versehen werden und mit einem
Furan-Harz versehen werden, d. h. mit zwei getrennten Harzpolymeren
und nicht mit einem einzigen Harzcopolymer, hydrophile Eigenschaften
ohne die Verwendung eines Benetzungsmittels und unter Verwendung
einer relativ geringen Menge an Furan-Harz mit Bezug auf das Phenol-Formaldehyd-Harz
erhältlich
sind.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Pflanzenzuchtsubstrats
aus Mineralwolle bereit, das eine zusammenhängende hydrophile Matrix aus
Mineralwollefasern umfasst, die durch ein gehärtetes Bindemittel verbunden
sind, welches die Schritte umfasst:
- i. Bereitstellen
von Mineralwollefasern;
- ii. Aufbringen eines Phenol-Formaldehyd-Harzes und eines Furan-Harzes als Bindemittel
auf die Mineralwollefasern;
- iii. Bilden einer Matrix aus den Mineralwollefasern; und
- iv. Härten
des Bindemittels.
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Die
Pflanzenzuchtsubstrate gemäß der Erfindung
umfassen eine zusammenhängende
Matrix aus Mineralwolle. Als Mineralwolle können Steinwolle, Glaswolle
und/oder Schlackenwolle verwendet werden. Diese Matrizes werden
unter Verwendung herkömmlicher
Produktionsverfahren hergestellt, die nur von der Ausgangswolle
abhängen.
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Für die Pflanzensubstrate
gemäß der Erfindung
kann eine zusammenhängende
Matrix aus Mineralwolle verwendet werden. Der Zusammenhang wird
erhalten, indem man das aufgebrachte Furan-Harz härtet, so
dass die Fasern mechanisch miteinander verbunden werden. Jedoch
wird angemerkt, dass das Pflanzenzuchtsubstrat aus einem sogenannten
Granulat bestehen kann, das die Form von Mineralwolleflocken aufweist,
die eine Anzahl von Fasern umfassen und eine Teilchengröße von 0,2–5 cm aufweisen.
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Hydrophiler
Charakter bedeutet im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung,
dass Wasser in einem beträchtlichen
Ausmaß/einer
beträchtlichen
Menge absorbiert wird, die in dem sogenannten Versenkungstest in
Wasser gemessen werden kann, dem keinerlei Tensid zugesetzt wird
oder bei dem keine mechanische Kraft auf das Substrat angewendet
wird. Es wird angemerkt, dass das Pflanzenzuchtsubstrat der vorliegenden
Erfindung ohne den Einschluss eines Benetzungsmittels gute (hydrophile)
Pflanzenzucht-Eigenschaften aufweist. Im Versenkungstest ist die
Versenkungszeit des hydrophilen Pflanzenzuchtsubstrats gemäß der vorliegenden
Erfindung im Allgemeinen weniger als 1 Minute, insbesondere weniger
als 30 Sekunden und bevorzugt und meistens im Bereich von 5–25 Sekunden.
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Die
Dichte des hydrophilen Pflanzenzuchtsubstrats gemäß der vorliegenden
Erfindung ist einstellbar und hängt
von der Dichte des Pflanzenzuchtsubstrats, unmittelbar bevor die
Bindemittel-Mischung aus Phenol-Formaldehyd-Harz und Furan-Harz
gehärtet
wird, ab. Die Dichte liegt im Allgemeinen im Bereich von 10 kg/m3 bis 150 kg/m3 und
praktisch im Bereich von 30–100
kg/m3, wie 40–70 kg/m3.
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Mit
phenolischen Harzen ist die Gruppe von Harzen auf Phenol-Basis gemeint,
z. B. Phenol-Formaldehyd-Harze und Phenol-Harnstoff-Formaldehyd-Harze,
wie sie beispielsweise in Knop und Pilato: „Phenolic resins", Springer Verlag
1985, beschrieben ist. Die Phenol-Formaldehyd-Harze sind in der
Technik als wärmehärtbare Bindemittel
wohlbekannt. Das Harz-Präparat
kann in nichtpolymerisierter oder teilweise polymerisierter Form
verwendet werden. Das Harz-Präparat wird
in einen Gasstrom hinein zerstäubt
und nach Kontakt mit den Mineralfasern darauf abgeschieden und durch
eine Temperaturbehandlung gehärtet,
wodurch die Mineralwolle-haltigen Fasern durch das gehärtete Harz
miteinander verbunden werden.
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Das
Phenol-Formaldehyd-Harz enthält
sowohl Phenol als auch Formaldehyd in einem Molverhältnis von
1 : 2,8 und mehr, wie bis zu 1 : 6. Im Allgemeinen liegt die Menge
des Formaldehyds über
der stöchiometrischen
Menge, wie in den Verhältnissen
1 : 3,1 bis 1 : 5, beispielsweise 1 : 3,6. Der Überschuss an Formaldehyd vermeidet
die Möglichkeit,
dass Phenol nach Zerstäubung
des Harz-Präparats
und Verdampfen des darin vorhandenen Wassers in gasförmiger Form
in dem Gasstrom verbleibt und in die Umgebung freigesetzt wird.
Harnstoff ist als Additiv für
eine optimale Polymerisation anwesend.
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Das
Harz-Präparat
enthält
im Allgemeinen auch Ammoniak für
den Zweck der Bindung der überschüssigen Menge
an Formaldehyd relativ zu Phenol. Falls erforderlich, kann die Ammoniak-Emission
durch Neutralisation des Ammoniaks in dem Harzpräparat unter Verwendung einer
Zucker-Verbindung signifikant unterdrückt werden. Die Zuckerverbindung
kann zugesetzt werden, bevor das Bindemittel zur Verwendung bereit ist,
selbst bevor Ammoniak zugesetzt wird. Gemäß einem Herstellungsverfahren
findet die Zugabe dieser Zuckerverbindung vor dem Zerstäuben des
Harz-Präparats
statt, wodurch aufgrund der Reaktion von Ammoniak mit der Zuckerverbindung
eine letztendliche Ammoniak-Neutralisation und dadurch Verringerung
der Funktion als Harz-Stabilisator vermieden wird. Die Zugabe der
Zuckerverbindung während
der Harz-Herstellung ist möglich.
Das Harz-Präparat
wird schließlich
instabil und zur Verwendung als Bindemittel für Mineralwolle ungeeignet.
Es wird vorgeschlagen, dass die Zuckerverbindung und/oder der Ammoniak
dem Harz-Präparat
zeitlich vor der Aufbringung des Harz-Präparats
auf die Mineralwolle zugesetzt wird.
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Die
Zuckerverbindung, im Allgemeinen ein Zucker-Präparat, kann jede geeignete
Zuckerverbindung enthalten, solange die Zuckerverbindung eine Reaktion
mit Ammoniak eingeht und nicht wesentlich die Wirkung des Harz-Präparats unterdrückt. Geeignete
Zuckerverbindungen umfassen Aldosen und Ketosen, wie Monosaccharide,
z. B. Glucose und Fructose, Disaccharide wie Saccharose, Maltose,
Lactose, Oligosaccharide wie Sirup, insbesondere Glucosesirup und
Fructosesirup, und Polysaccharide, insbesondere wasserlösliche Polysaccharide,
wie Dextrin und Stärke.
Es wird angemerkt, dass das Zucker-Präparat eine oder mehrere dieser
Zuckerverbindungen enthalten kann. Das Zucker-Präparat kann aus einer festen
Dispersion bestehen, ist aber bevorzugt eine Lösung in Wasser. So ist ein
optimales Mischen mit dem wässrigen
Harz-Präparat
möglich.
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Falls
gewünscht,
kann das Harz-Präparat
Additive für
eine optimale Polymerisation, wie Amide, insbesondere Harnstoff,
enthalten. Mit Bezug auf Harnstoff wird jedoch angemerkt, dass dieser
keine Auswirkung auf die Ammoniak-bindende Wirkung von Zucker gemäß der Erfindung
aufweist, da die Emission von Ammoniak nicht wesentlich abnimmt.
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Die
Furan-Harze, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
basieren auf der Polymerisation mindestens eines Furan-Moleküls mit der
allgemeinen Formel
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In
dieser allgemeinen Formel sind A und B polymerisierbare Gruppen.
Aufgrund der Polymerisation werden Dimere, Oligomere und polymere
Moleküle
gebildet, in denen die Furan-Ringstruktur durch die Gruppe A und/oder
B von mindestens einer weitere Furanstruktur getrennt ist. Weiter
kann der Furanring weniger ungesättigt
sein, d. h., er kann nur eine oder keine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung an
der Position 2, 3 oder 4 in der Ringstruktur umfassen.
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Die
polymerisierbaren Gruppen A und B können aus Wasserstoff, C1-C10-Alkylgruppen, polysubstituierten
Vinyl-Resten, polysubstituierten aromatischen Gruppen, Ketonen,
Anhydriden, polysubstituiertem Furfuryl, Hydroxylen, Aldehyden,
Carbonsäuren,
Estern, Aminen, Iminen, Alkinen, Alkylhalogeniden, aromatischen
Halogeniden, olefinischen Halogeniden, Ethern, Tiolen, Sulfiden,
Nitrilen, Nitrogruppen, Sulfonen, Sulfonsäuren und deren Mischungen ausgewählt sein.
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Demgemäß umfassen
die strukturellen Gruppen in dem Produkt, das durch Polymerisation
erhalten wird, Furan, Furfural, Furfurylalkohol, 5-Hydroxymethyl-2-furancarboxyaldehyd,
5-Methyl-2-furancarboxyaldehyd, Furan-2-vinylcarboxylat, 5-Methylfuran-2-vinylcarboxylat,
5-tert-Butylfuran-2-vinylcarboxylat, 2-Furfurylmethacrylat, 2-Furfurylmethylmethacrylat,
2-Vinylfuran, 5-Methyl-2-vinylfuran, 2-(2-Propylen)furan (oder 2-Methylvinylidenfuran),
5-Methyl-2-methylvinylidenfuran, Furfurylidenaceton, 5-Methyl-2-furfurylidenaceton,
2-Vinyltetrahydrofuran, 2-Furyloxiran,
5-Methyl-2-furyloxiran, Furfurylvinylether, 5-Methylfurfurylvinylether,
Vinyl-2-furylketon, Bis(2,5-carboxyaldehyd)furan, Bis(2,5-hydroxymethyl)furan,
5-Hydroxymethyl-2-ethylfuranacrylat,
2,5-Furandicarbonsäure,
2,5-Furandicarbonsäuredichlorid,
2,5-Furandicarbonsäuredimethylester, 2,5-Furanmethylamin,
5- Carboxy-2-furanamin,
5-Methylester-2-furanamin, Bis(2,5-methylenisocyanat)furan, Bis(2,5-isocyanat)furan,
2-Isocyanatfuryl und 2-Methylenisocyanatfuryl.
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Bevorzugt
ist ein Furan-Harz auf der Basis von Furylalkohol.
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Die
Furan-Harze können
als Konzentrat oder in verdünnter
Form in einem geeigneten Lösungsmittel, wie
Wasser, verwendet werden. Der Feststoffgehalt in einer Furan-Harzzusammensetzung
kann, wenn sie eingespritzt wird, bei 1 Gew.-% bis im Allgemeinen
weniger als 40 Gew.-% liegen, z. B. 2–30 Gew.-%, wie 5–20 Gew.-%.
Ein geeignetes Furan-Harzbindemittel ist der Typ Farez M (eingetragene
Marke) von QO-Chemicals.
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Das
Furan-Harz kann durch Polymerisation gebildet werden, wie Polyadditionspolymerisation
und Kondensationspolymerisation. Diese Polymerisationen sind in
der Technik bekannt.
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Um
die Viskosität
des zu verwendenden Polymerisations-Präparats zu verringern, kann
ein Hilfslösungsmittel
verwendet werden. Geeignete Hilfslösungsmittel sind organische
Mono-, Di- und Polysäuren,
wie Lävulinsäure und
Maleinsäure.
Hilfslösungsmittel
können
in einer Menge bis zu 15 Gew.-%, beispielsweise 2–10 Gew.-%
oder im Allgemeinen 4–8
Gew.-% verwendet werden.
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Um
ein Furan-Harz zu härten,
kann die Furan-Harzzusammensetzung einen Katalysator umfassen. Beispiele
sind anorganische und organische Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure und
Maleinsäure.
Andere Katalysator-Beispiele sind Friedel-Crafts-Katalysatoren,
wie Aluminiumchlorid. Weitere Beispiele sind Salze von anorganischen
und organischen Säuren,
wie Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat und das Harnstoffsalz von Toluolsulfonsäure. Abhängig von
der Katalysatorart können
bis zu 20 Gew.-%, im Allgemeinen im Bereich von 1–15 Gew.-%,
z. B. bevorzugt 8–10
Gew.-% verwendet werden.
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Um
die Anhaftung für
die Bindung an die Faseroberfläche
oder das Fasermaterial zu verbessern, kann ein Haftvermittler eingeschlossen
werden. Beispiele für Haftvermittler
sind Silane oder Organotitanate und Organozirconate. Beispiele für geeignete
Silan-Haftvermittler sind N-Methyl-3-aminopropyltrimethoxysilan
und 3-Aminopropyltriethoxysilan.
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Weiter
können
Tenside und Streckmittel in der Furan-Harzzusammensetzung verwendet
werden.
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Um
eine Staubbildung bei der Pflanzensubstrat-Herstellung und der Handhabung
eines Minerals zu vermeiden, kann ein hydrophobes Öl zugesetzt
werden, aber das gebildete Substrat behält seine hydrophilen Eigenschaften
bei.
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Das
Bindemittel, das Phenol-Formaldehyd-Harz und Furan-Harz beide in
Form von getrennten Polymeren umfasst, wird auf die Mineralwollefasern
nach deren Bildung und während
sie sich in der Luft befinden aufgebracht. Dieses Bindemittel wird
in einer solchen Menge aufgebracht, dass der Harzgehalt des Pflanzenzuchtsubstrats
etwa 1–10
Gew.-%, wie 1,5–5
Gew.-% und speziell 2–3,5
Gew.-% beträgt.
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Vorzugsweise
wird das Phenol-Formaldehyd-Harz zuerst aufgebracht und anschließend das
Furan-Harz. Demgemäß wird vermieden,
dass das Phenol-Formaldehyd-Harz
das Furan-Harz, das auf die Mineralwollefasern aufgebracht wird,
in einem wesentlichen Ausmaß bedeckt.
So kann die Menge an Furan-Harz im Wesentlichen nur für die Bereitstellung
von hydrophilen Eigenschaften bei einer Einwirkung verwendet werden.
Da das Furan-Harz gleichzeitig zu den Bindungs- und Festigkeitseigenschaften beiträgt, könnte die
Menge an Phenol-Formaldehyd-Harz
verringert werden. Die Menge an Furan-Harz ist im Allgemeinen derart,
dass sie mit den gewünschten
hydrophilen Eigenschaften des Pflanzenzuchtsubstrats in Einklang
steht. Allgemein kann jede Menge Furan-Harz in Kombination mit dem
Phenol-Formaldehyd-Harz verwendet werden, wie es wirtschaftlich
annehmbar ist. Im Allgemeinen beträgt die Menge an Furan-Harz
1–50%
der Summe an aufgebrachtem Bindemittel. Vorzugsweise beträgt die Menge
an Furan-Harz 5–40%
und bevorzugter 10–30%
des aufgebrachten Bindemittels. Der Rest ist Phenol-Formaldehyd-Harz.
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Wenn
es bevorzugt wird, das Phenol-Formaldehyd-Harz zuerst und getrennt
von dem Furan-Harz aufzubringen, können beide Harze über getrennte
Düsen aufgebracht
werden und/oder über
getrennte Schleuderräder
aufgebracht werden (siehe unter anderem die WO 95/14135). Wenn getrennte
Düsen verwendet
werden, wird das Phenol-Formaldehyd-Harz durch Düsen aufgebracht, die stromaufwärts von
den Düsen
liegen, welche das Furan-Harz aufbringen. Wenn Schleuderräder verwendet
werden, wird das Phenol-Formaldehyd-Harz auf Schleuderrädern aufgebracht,
die von den Schleuderrädern
verschieden sind, durch welche das Furan-Harz aufgebracht wird,
aber auf solche Weise, dass die gewünschten und optimalen hydrophilen
Eigenschaften erhalten werden. Offensichtlich können das Phenol-Formaldehyd-Harz
und das Furan-Harz durch eine Kombination von Düsen und/oder Schleuderrädern aufgebracht
werden.
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Die
hydrophilen Eigenschaften können
wie gewünscht
gewählt
werden und werden in großem
Maß durch
wirtschaftliche Faktoren regiert. Die hydrophilen Eigenschaften
können
in einem Versenkungstest bestimmt werden, wie oben offenbart, oder
können
durch die Menge an Wasser bestimmt werden, die in dem Pflanzenzuchtsubstrat
unter Saugdruck, der als Zentimeter Wassersäule-Einheiten angegeben wird, zurückgehalten
wird. Vorzugsweise beträgt
die Wasserrückhaltekapazität des hydrophilen
Pflanzenzuchtsubstrats gemäß der Erfindung
bei einem Saugdruck von –21,5
cm Wassersäule
mindestens 15 Vol./Vol. Bevorzugt sind die hydrophilen Eigenschaften
höher und
beträgt
die Wasserrückhaltekapazität mindestens
20% Vol./Vol. Im Allgemeinen liegt die Wasserrückhaltekapazität bei einem
Saugdruck von –21,5
cm Wassersäule
im Bereich von 15–40%
Vol./Vol. Die Wasserrückhaltekapazität beträgt oder
beträgt
zusätzlich
bei einem Saugdruck bei –10
cm Wassersäule
mindestens 70 Vol./Vol., vorzugsweise mindestens 75% Vol./Vol. Die
Wasserrückhaltekapazität bei –10 cm Wassersäule liegt
im Allgemeinen im Bereich von 70–95% Vol./Vol., spezieller
im Bereich von 75–90%
Vol./Vol. Diese Wasserrückhaltekapazitäts-Werte sind höher als
die bei herkömmlichen
hydrophilen Pflanzenzuchtsubstraten, die ein Benetzungsmittel und
ein Phenol-Formaldehyd-Harz umfassen. Demgemäß weisen diese Pflanzenzuchtsubstrate
unter ähnlichen
Bedingungen eine größere Menge
an adsorbiertem Wasser auf und sind deshalb gegenüber Wasserverarmungsbedingungen
weniger empfindlich.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das hydrophile Pflanzenzuchtsubstrat,
das durch das Herstellungsverfahren, wie vorstehend offenbart, erhältlich ist.
Obwohl das herkömmliche
Phenol-Formaldehyd-Harz teilweise entfernt und durch Furan-Harz ersetzt ist,
weist das hydrophile Pflanzenzuchtsubstrat gemäß der vorliegenden Erfindung
solche physikalischen Eigenschaften (Dichte, Biegefestigkeit und
Kompressionsfestigkeit) auf, dass es unter identischen Handhabungs-,
Transport- und Zuchtbedingungen wie die herkömmlichen Pflanzenzuchtsubstrate
verwendbar ist.
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Eignung des hydrophilen Pflanzenzuchtsubstrats
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welches eine Kombination eines Phenol-Formaldehyds-Harzes
(als Polymer) und eines Furan-Harzes (als Polymer) umfasst. Das
Furan-Harz sorgt für
die hydrophilen Eigenschaften, die unter Pflanzenzuchtbedingungen
und unter Nährmedium-Durchspülungsbedingungen
beibehaltbar sind, da das Furan-Harz im Wesentlichen irreversibel
mit den Mineralwollefasern verbunden ist, auf denen es gehärtet wird. Die
relativ geringe Menge an Furan-Harz im Hinblick auf das Phenol-Formaldehyd-Harz
hat geringere Herstellungskosten zur Folge, während die Verwendung eines
Benetzungsmittels vermieden wird.
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Beispiel.
Ein Pflanzenzuchtsubstrat wurde auf herkömmliche Weise mit einer Dichte
von etwa 75 kg/m3 hergestellt. Phenol-Formaldehyd-Harz
wurde auf in Luft getragene Mineralwollefasern stromaufwärts von
der Düse
aufgebracht, über
welche das Furan-Harz auf die in Luft getragenen Mineralwollefasern
aufgebracht wird. Die Menge an aufgebrachtem Furan-Harz beträgt 20% der
Gesamtmenge an aufgebrachtem Bindemittel, und die Menge an Phenol-Formaldehyd-Harz
beträgt
80% des aufgebrachten Bindemittels. Die aufgebrachte Gesamtmenge
an Bindemittel betrug etwa 2,3 Gew.-% des Pflanzenzuchtsubstrats.
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Das
Bindemittel, das Phenol-Formaldehyd-Harz und Furan-Harz umfasst,
wird in einem Härtungsofen gehärtet. Nach
Härten
wird das Mineralwollesubstrat gemäß der Erfindung bezüglich Dichte,
Biegefestigkeit, Kompressionsfestigkeit, Glühverlust und Wasserrückhaltekapazität getestet.
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Die
hydrophilen Eigenschaften werden auch in einem Versenkungstest getestet.
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Aus
Vergleichsgründen
wurde ein Pflanzenzuchtsubstrat gemäß dem Stand der Technik hergestellt, wobei
lediglich Phenol-Formaldehyd-Harz in einer Menge von etwa 2,3 Gew.-%
und 0,03 bis 0,07 Gew.-% Triton verwendet wurden.
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Die
Biegefestigkeit wird an einem Pflanzenzuchtsubstrat getestet, das
eine Länge
von 1 Meter und eine Breite von 15 cm aufweist und bei 10 und 90
cm getragen wird. Die Biegung wird bestimmt, indem man eine Last
von 500 g im Zentrum anordnet und die Entfernung bestimmt, über welche
das Substrat durchgebogen wird.
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Der
Elastizitätsmodul
wird unter Standard-Testbedingungen bei einer Testprobe von 25 × 25 × 7,5 cm frisch
(nach 1 Stunde in Nährmediumslösung) und
nach 25 Tagen in Nährmediumslösung bestimmt.
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Die
Wasserrückhaltekapazitäts-Eigenschaften
werden unter Verwendung einer Standardtestvorrichtung zur Bestimmung
der pF-Kurve bestimmt.
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Die
ersten Pflanzenzuchtexperimente haben ein gutes und vielversprechendes
Wachstum und gute und vielversprechende Ernteergebnisse bei Gemüse und Schnittblumen
gezeigt.
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