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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
kontrastreiche fotografische Materialien mit verbesserten Eigenschaften
und eine neue Klasse von in diesen Materialien enthaltenen Keimbildnern.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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In grafischen Reproduktionsverfahren
erfolgt die Reproduktion eines Originalbildes mit Halbtongradation
durch eine Sammlung einer hohen Anzahl von Punkten und/oder Strichen,
entweder durch optische Mittel im Falle eines Kamerafilms oder durch
elektronische Mittel im Falle eines Aufnahmefilms. Der Ton des reproduzierten
Bildes wird sowohl durch die Größe der Punkte
und Striche als auch durch deren Dichte beeinflußt. Ein grafischer Film, dessen
Belichtung eine präzise
Wiedergabe der relativen Verhältnisse
von Schwarz und Weiß im
Original ergibt, muß Punkte
und Striche mit ausreichender Dichte erzeugen. Ein weiterer Grund
hierfür ist
die Tatsache, daß in
einem weiteren Duplizierzyklus oder während der direkten Belichtung
einer Druckplatte keine erhebliche Menge Kopierlicht durch die Punkte
und Striche dringen darf. Zu diesem Zweck ist ein fotografisches
Element mit hohem Kontrast oder einer sogenannten "Lithgradation" während der
Entwicklung hoch erwünscht.
Weiterhin müssen
die erzeugten oder reproduzierten Punkte und Striche eine korrekte
Form und scharfe Kanten aufweisen.
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Diese sehr erwünschte Kombination von hohem
Kontrast und hervorragender Punktqualität wird üblicherweise als "Lithqualität" bezeichnet. Erzielt
wird der Zweck einer optimalen Lithqualität durch die Kombination von
speziell entworfenem grafischem Material und angemessenen Verarbeitungssystemen.
Eine erste Gruppe von solchen Verarbeitungssystemen umfaßt die herkömmlichen "Lithentwickler", gekennzeichnet durch
die Anwesenheit von Hydrochinon als einzelner Entwicklersubstanz
und einen niedrigen, aber kritischen Sulfitionengehalt, der einen
infektiösen
Entwicklungsmechanismus verursacht, wie beschrieben von Yule in The
Journal of the Franklin Institute, Band 239, S. 221–223, (1945).
Dieser Entwicklungstyp wird als autokatalytische Entwicklung betrachtet.
Das niedrige Sulfitverhältnis
wird durch die progressive Dissoziation eines Aldehyd-Bisulfit-Addukts
aufrechterhalten. Diese herkömmlichen
Lithentwickler sind aber zeitlich ziemlich instabil und erfordern
komplizierte Nachfüllsysteme
für die
Oxidation und die Erschöpfung.
Weiterhin ist ihre Entwicklungskapazität beschränkt und zwar weil sie Hydrochinon
als einzelne Entwicklersubstanz enthalten.
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In jüngerer Zeit wurden sogenannte "Hard Dot Rapid Access"-Entwickler, die bei der Reproduktion
von Strichen und Rasterpunkten eine gute Stabilität und "Lithqualität" vereinen, auf den
Markt gebracht. Beispiele für
solche Entwickler und zugehörige
geeignete fotografische Materialien sind das von FUJI PHOTO Ltd
vertriebene GRANDEX-System, der von AGFA-GEVAERT N. V. vertriebene
AGFASTAR und das von EASTMAN KODAK Co. vertriebene ULTRATEC-System.
Gewisse dieser Systeme nutzen die kontrastfördernde Wirkung, die durch
einen im fotografischen Bereich seit langer Zeit bekannten Nukleationsmechanismus
von Hydrazin-Derivaten eingeführt
wird. Wie beschrieben von Simson et al. in
US 4 650 746 , erlaubt der Einsatz
einer Hydrazinverbindung die Verwendung einer Hilfsentwicklersubstanz
in Kombination mit der Entwicklersubstanz des Hydrochinon-Typs,
wodurch die Entwicklungskapazität
gesteigert werden und fernerhin das Sulfitverhältnis relativ hoch eingestellt
werden kann, um den Entwickler vor Luftoxidation zu schützen und
somit seine effektive Wirkdauer zu verlängern. Weitere frühe Veröffentlichungen über Hydrazinverbindungen,
die entweder in ein fotografisches Element oder eine Entwicklerlösung eingeführt sind,
sind Smith
US 2 410 690 ,
Stauffer
US 2 419 974 ,
Trivelli
US 2 419 975 und
Hunsberger
US 2 892 715 und
ein Artikel von Stauffer, Smith und Trivelli mit Titel "The influence of
photographic developers containing hydrazine upon the characteristic
curves of photographic materials" ("Der Einfluß von fotografischen
hydrazinhaltigen Entwicklern auf die Schwärzungskurven von fotografischen
Materialien"), The
Journal of the Franklin Institute, Band 238, S. 291–298, Okt.
1944. Da seitdem die fotografische Welt die chemischen Eigenschaften
von Hydrazin zwecks dessen Verwendung in fotografischen Anwendungen
gründlich
erforscht hat, steht heutzutage eine reiche Auswahl an rezenter
Patentliteratur über
neue Hydrazin-Derivate und die Kombination von bekannten oder neuen Hydrazinen
mit anderen nutzbaren Ingredienzien in fotografischen Elementen
oder Entwicklern zur Verfügung.
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Einem praktischen, schon längst anerkannten
Problem lagen die hohen pH-Werte zugrunde, die die Hydrazinverbindungen
enthaltenden Entwickler aufweisen müssen oder die bei fotografischen,
diese Verbindungen enthaltenden Elementen erforderlich sind, um
einen maximalen Einfluß auf
den Kontrast zu erzielen. Die Lehren der Nothnagle
US 4 269 929 boten eine Lösung für dieses
Problem. In dieser US-Patentschrift wurde ein Verfahren für eine kontrastreiche
Entwicklung offenbart, in dem entweder im fotografischen Element oder
im Entwickler eine Hydrazinverbindung benutzt wird, wobei der Entwickler
fernerhin eine Hydrochinon-Entwicklersubstanz, eine 3-Pyrazolidinon-Entwicklersubstanz,
Sulfitionen und eine "kontrastfördernde Menge" einer Aminoverbindung
enthält.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Hydrazinverbindung in das fotografische Material eingebettet.
Nach dieser am 26. Mai 1981 erteilten US-Patentschrift kann dank dieser
besonderen Kombination von Ingredienzien ein ziemlich mäßiger alkalischer
pH für
die Entwicklerlösung
eingestellt werden, ohne nachteiligen Einfluß auf die erwünschten
Eigenschaften von hohem Kontrast und hoher Punktqualität. So wurde
eine hervorragende Kombination von Lithqualität des Endmaterials, hoher Entwicklungskapazität und langer
Wirksamkeit des Entwicklers erzielt.
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Seitdem sind gründliche Forschungen geführt worden,
um die Leistung von Hydrazinen, meist Acylhydraziden, zu verbessern
und insbesondere deren Einsatz in Kombination mit herkömmlichen
Schnellzugriffsentwicklern mit einem pH von etwa 10,5, die keine
speziellen Ingredienzien wie Aminbeschleuniger enthalten, wirksam
zu machen. Spezifische neue Hydrazid-Derivate sind beschrieben in
z. B. JP-A 57-99635,
EP 0 217 310 ,
JP-A 61-270744, JP-A 62-89958,
EP
0 283 040 ,
EP 0 301
799 ,
US 4 816 373 ,
US 4 847 180 , JP-A 63-294552,
JP-A 63-44649, JP-A 63-8715,
EP
0 283 040 , JP-A 01-100530,
EP
0 345 025 , JP-A 01-201650,
EP
0 356 898 ,
DE 38 29
078 ,
US 4 950 578 ,
US 5 028 510 ,
EP 0 399 460 ,
US 5 006 445 , JP-A 01-285940,
US 4 988 604 ,
US 4 994 365 , JP-A 02-300474, JP-A
02-302750, JP-A 02-841, JP-A 02-947,
EP
0 444 506 ,
EP 0 479
156 , JP-A 04-283743,
EP
0 539 925 ,
US 5 212
045 ,
EP 0 569 983 ,
US 5,284,732 ,
US 5,447,820 ,
US 5,424,170 ,
EP 0 671 654 , WO 95/32452, WO 95/32453,
DE 19522725 ,
EP 0 713 130 ,
US 5 451 486 ,
EP 0 731 385 ,
EP 0 736 798 ,
EP 0 763771 ,
EP 0 782 041 ,
EP 0 782 042 ,
US 5 686 222 ,
US 5 858 610 ,
US 5 702 866 und GB 2 297 747.
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Eine Studie über den Nukleationsmechanismus
von eine infektiöse
Entwicklung auslösenden
Acylhydraziden findet sich in Simson, SPSE, 25th Fall Symposium,
(1985), S. 48. Zu weiteren Studien zählen Kitchin et al., J. Phot.
Sci., Band 35, (1987), S. 162, Shinoara et al., J. Photogr. Sci.,
Band 35, (1987), S. 181, Kobayashi, J. Phot. Sci., Band 43, (1995),
S. 186, und Yamada, J. Imag. Sci. Techn., Band 43, Nr. 1, (1999),
S. 103.
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Ein wichtiger technologischer Durchbruch
war die Entwicklung und Verwendung von Sulfonamidarylhydraziden,
wie beschrieben in
EP 0 286 840 und
US 5 104 769 , die sich als
sehr reaktionsfähig
und wirksam erwiesen. Ein weiterer wichtiger Fortschritt war der
Einsatz von Hydraziden, insbesondere Sulfonamidarylhydraziden, in
Kombination mit sogenannten "eingebetteten
Beschleunigern",
wie beschrieben in Machonkin
US 4
975 354 , die in das fotografische Material selbst anstatt
in den Entwickler eingebettet werden können. Noch weitere grafische
Systeme basieren auf der Verwendung von Hydrazin-Typen, die eine
fotografisch nutzbare Gruppe freisetzen können, z. B. einen Entwicklungsbeschleuniger
oder einen Entwicklungshemmer, wie beschrieben in z. B.
EP 0 393 720 ,
EP 0 393 721 ,
EP 0 399 460 ,
US 5 258 259 ,
EP 0 420 005 ,
US 5 252 438 und
US 5 262 274 .
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In
EP
0 816 913 wird eine neue Klasse von aktiven Arylhydraziden
offenbart, die in ortho-Stellung einen Substituenten mit einer Pyridinium-,
Chinolinium- oder Isochinoliniumgruppe enthalten. Mit dieser Klasse von
Hydraziden wird eine hohe Gradation erzielt. Nach einer weiteren
Verbesserung bezüglich
dieser Klasse von in
EP 0 902
319 offenbarten Verbindungen ist die Pyridinium-, Chinolinium-
oder Isochinoliniumgruppe durch eine alifatische Kette, die zumindest
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung enthält, substituiert.
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Die vorliegende Erfindung erweitert
die Kenntnisse über
Hydrazinverbindungen in fotografischen Silberhalogenidmaterialien und
stellt eine weitere Verbesserung der Lehren der obengenannten
EP 0 816 913 und
EP 0 902 319 dar.
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AUFGABEN DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine neue Klasse von aktiven Hydrazid-Keimbildnern zur Verwendung
in kontrastreichen fotografischen Materialien bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, fotografische Materialien für grafische Anwendungen bereitzustellen,
die mit verbesserter Gradation, verbesserter Bildqualität und verbessertem
Belichtungsspielraum aufwarten.
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Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein fotografisches Material mit verbesserter Beständigkeit
bei kontinuierlicher Verarbeitung hoher Materialmengen bereitzustellen.
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KURZE DARSTELLUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Gelöst werden die obigen Aufgaben
durch ein fotografisches Material, das einen Träger, zumindest eine Emulsionsschicht
und wahlweise eine oder mehrere hydrophile andere Schichten enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Emulsionsschicht oder eine andere hydrophile, an die Emulsionsschicht
grenzende Schicht eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel
I enthält
Formel
I in der bedeuten:
- 1) L1 eine zweiwertige Verbindungsgruppe, die
aus einer linearen Kette mit höchstens
zwei Atomen in der linearen Kette besteht, vorzugsweise eine gegebenenfalls
substituierte Ethylengruppe,
- 2) Q1 eine kationische Stickstoffgruppe
mit einem aromatischen heterocyclischen Ring, vorzugsweise aus der
Gruppe bestehend aus gegebenenfalls substituiertem Pyridinium, gegebenenfalls
substituiertem Chinolinium und gegebenenfalls substituiertem Isochinolinium,
- 3) L2 eine zweiwertige Verbindungsgruppe
aus der Gruppe bestehend aus einer substituierten oder nicht-substituierten
Alkylengruppe, einer substituierten oder nicht-substituierten Alkylengruppe
mit einem Heteroatom in ihrer Kette, einer substituierten oder nicht-substituierten Arylengruppe,
einer substituierten oder nicht-substituierten
Heteroarylengruppe und einer -CO-N(R)-L3-Gruppe,
wobei R ein Wasserstoffatom, eine substituierte oder nicht-substituierte Alkylgruppe,
eine substituierte oder nicht-substituierte
Arylgruppe oder eine substituierte oder nicht-substituierte Heteroarylgruppe bedeutet
und L3 eine substituierte oder nicht-substituierte
Alkylengruppe, eine substituierte oder nicht-substituierte Arylengruppe
oder eine substituierte oder nicht-substituierte Heteroarylengruppe bedeutet,
- 4) Q2 eine kationische Gruppe, vorzugsweise
eine Ammonium-, Sulfonium- oder Phosphoniumgruppe,
- 5) Z die zur Bildung eines aromatischen oder heteroaromatischen
Ringes benötigten
Atome,
- 6) A1 und A2 unabhängig voneinander
jeweils ein Wasserstoffatom, eine Gruppe, die unter alkalischen
fotografischen Verarbeitungsbedingungen Wasserstoff liefern kann,
oder eine SO2R-Gruppe, mit der Maßgabe, daß wenn A1 SO2R ist, A2 ein Wasserstoffatom bedeutet und umgekehrt,
wobei R eine Alkylgruppe oder Arylgruppe bedeutet,
- 7) Y– ein
negativ geladenes Gegenion, das die positive Ladung der kationischen
funktionellen Gruppen ausgleicht.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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In den nachstehenden Beispielen wird
die folgende vergleichende Verbindung I benutzt:
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Nachstehend folgt ein Überblick
typischer erfindungsgemäßer Verbindungen
der allgemeinen Formel I:
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Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
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I. Die Oxalylamidhydrazide
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I.1 Die Synthese von Zwischenprodukten
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Im allgemeinen wird das Oxalylester-Zwischenprodukt
nach Schema I angefertigt.
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Kondensation des 4-Methylpyridins
und 2-Nitrobenzaldehyds (1):
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0,4 Mol 4-Methylpyridin und 0,4 Mol
2-Nitrobenzaldehyd werden zu 56 ml Essigsäureanhydrid gegeben. Das Gemisch
wird 4 h unter Rückflußkühlung erhitzt.
Man läßt das Gemisch
abkühlen
und das Reaktionsprodukt wird durch Neutralisieren der gebildeten
Essigsäure
mit einer 10 N-NaOH-Lösung
abgetrennt. Das niedergeschlagene Produkt wird mit Ethanol gewaschen.
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Katalytische Hydrierung
(2):
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22,4 g der Nitroverbindung werden
in 138 ml Methanol gelöst.
Nach Zugabe von 0,23 g Palladium auf Kohlenstoff (5% Palladium)
wird die Hydrierung bei 50 Bar Wasserstoffdruck bei 35°C durchgeführt.
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Man läßt das Gemisch auf Zimmertemperatur
abkühlen
und der Katalysator wird abfiltriert. Das Gemisch wird auf ein Drittel
seines Volumens konzentriert und das Produkt durch Zugabe von 20
ml Wasser gefällt.
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Synthese des Hydrazin-Zwischenprodukts
(3):
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0,25 Mol des Anilins werden zu 125
ml Wasser gegeben. Nach Zugabe von 83,5 ml einer konzentrierten
HCl-Lösung
wird das Gemisch auf 0°C
abgekühlt.
0,26 Mol NaNO2 in 50 ml Wasser werden bei
konstant unter 5°C
gehaltener Temperatur zugesetzt. Man läßt die Reaktion weitere 30
Minuten bei 0°C
fortdauern.
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Während
der Diazotierung wird eine Lösung
von 104,5 g Na2S2O5, 220 ml 5 N-NaOH und 200 ml Wasser angefertigt
und auf 75°C
erhitzt.
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Die Diazoniumlösung wird über einen Zeitraum von 35 Minuten
der während
der Reaktion des Bisulfits mit dem Natriumhydroxid erhaltenen Sulfitlösung zugesetzt.
Nach 2stündiger
Erhitzung bei 75°C
werden zwei zusätzliche
Portionen Na2S2O5/NaOH zugesetzt und läßt man die Reaktion weitere
2 Stunden fortdauern.
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Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches
auf 25°C
werden 280 ml konzentriertes HCl zugesetzt. Das Gemisch wird auf
95°C erhitzt
und man läßt die Hydrolyse
4 h fortdauern. Nach Abkühlung
auf Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch mit 10 N-NaOH neutralisiert.
Die Hydrazine fallen als graubrauner amorfer Feststoff aus dem Medium.
aus. Das rohe Hydrazin wird ohne weitere Reinigung verwendet.
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Zwischenprodukt
A
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30 g des rohen Hydrazins werden in
89 ml Methylformiat gelöst
und 4 h unter Rückflußkühlung erhitzt. Das
Formylhydrazid fällt
aus dem Medium aus. Das Produkt wird abfiltriert und mit Methylformiat
gewaschen.
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Hydrolyse von Zwischenprodukt
A (4):
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24 g des Formylhydrazids werden in
50 ml konzentriertem HCl gelöst.
Das Reaktionsgemisch wird auf 75°C
erhitzt und man läßt die Hydrolyse
30 Minuten fortdauern. Bei Abkühlung
fällt das
Bischlorhydrat des Hydrazins aus dem Medium aus. Das Produkt wird
abfiltriert, mit 75 ml Ethanol gewaschen, anschließend mit
75 ml t.-Butylmethylether verarbeitet und getrocknet.
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Zwischenprodukt
B
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11,2 ml Triethylamin werden langsam
zu einer Suspension von 11,4 g des Hydrazin-Bischlorhydrats in 10
ml Ethanol und 44 g Diethyloxalat gegeben. Die Temperatur steigt
auf 45°C
an. Das Gemisch wird 1 h lang auf 80°C erhitzt. Man läßt das Reaktionsgemisch
auf Zimmertemperatur abkühlen,
wonach 50 ml Hexan zugesetzt werden. Das Rohprodukt wird abfiltriert,
mit 50 ml Wasser und anschließend
mit 100 ml Ethylacetat/t.-Butylmethylether (Verhältnis 1/1) verarbeitet.
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I.2 Synthese der Verbindung
II
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Verbindung II wird nach Schema II
hergestellt, wobei als Ausgangsmaterial Zwischenprodukt B verwendet
wird .
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Aminolyse des Oxalatesters:
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55 Mmol des Aminoesters werden zu
200 ml Ethanol gegeben. Nach anschließender Zugabe von 60 Mmol 4-Aminoethylpyridin
wird das Reaktionsgemisch 6 h unter Rückflußkühlung erhitzt. Nach Abkühlung auf Zimmertemperatur
wird das Produkt abfiltriert, mit Ethanol gewaschen und getrocknet.
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Quaternierung:
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20 Mmol des Oxalylamidhydrazid-Zwischenprodukts
werden zu 50 ml Sulfolan gegeben. Nach Zugabe von 60 Mmol Butyliodid
wird das Gemisch 30 Minuten lang auf 105°C erhitzt. Nach Abkühlung auf
Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch in 400 ml Ethylacetat
gegossen. Das Produkt fällt
als Öl
aus. Das Lösungsmittel
wird dekantiert und es werden 400 ml Ethylacetat zugesetzt. Das
Produkt kristallisiert sich langsam und wird abfiltriert, erneut
mit 500 ml Ethylacetat behandelt, abfiltriert und getrocknet.
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II.
Synthese von Verbindung III:
Verbindung III wird nach Schema
III hergestellt:
Schema III:
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Synthese von Verbindung
(2):
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0,2 Mol von Verbindung (1) (bestehend
aus Imidazol und Chloressigsäuremethylester)
werden in 150 ml Ethanol gelöst.
Nach Zugabe von 0,6 mol Hydrazinhydrat wird das Gemisch 2,5 h lang
unter Rückflußkühlung erhitzt.
Nach Abkühlung
des Reaktionsgemisches auf Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch
auf ein Viertel seines Volumens abgedampft. Unter Stehenlassen kristallisiert
sich Verbindung (2) aus dem Medium. Nach Zugabe von 100 ml Ethylacetat
wird das Produkt abfiltriert. Die Verbindung wird zweimal mit 100
ml Ethylacetat/Acetonitril (1/1) verarbeitet und getrocknet.
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Synthese von Verbindung
(3):
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0,11 Mol von Verbindung (2) werden
zu 100 ml Ethanol gegeben. Anschließend werden der Reihe nach
22 ml HCl 5N und 0,12 Mol Acetylaceton in 10 ml Ethanol zugegeben.
Man läßt die Reaktion
1 h bei 35°C fortdauern.
Das Lösungsmittel
wird unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wird mit 100 ml Methylenchlorid
und 100 ml Wasser verarbeitet. Die wäßrige Schicht wird mit Triethylamin
neutralisiert. Die neutralisierte wäßrige Schicht wird ein zweites
Mal mit 100 ml Methylenchlorid extrahiert. Die gesammelten Methylenchloridteile
werden über
MgSO4 getrocknet. Das organische Lösungsmittel
wird unter reduziertem Druck entfernt und Verbindung (3) wird als
viskoses 01 abgetrennt.
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Synthese von Verbindung
(4):
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42 Mmol des (wie oben beschrieben
hergestellten) Hydrazins werden in 50 ml Ethanol gelöst. Nach Zugabe
von 44 Mmol von Verbindung (3) läßt man die
Reaktion 12 h bei Zimmertemperatur fortdauern. Das Lösungsmittel
wird unter reduziertem Druck entfernt und der Rückstand viermal mit 250 ml
Ethylacetat verarbeitet. Schließlich
kristallisiert sich Verbindung (4) mit einiger Mühe und wird abfiltriert. Infolge
der beschränkten
Lagerbeständigkeit
wird die Verbindung sofort für
die Quaternierung benutzt.
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Synthese von Verbindung
III:
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15,5 Mmol von Verbindung (4) werden
in 30 ml Sulfolan gelöst.
Nach Zugabe von 46,5 Mmol Methyliodid läßt man die Reaktion 2 h bei
40°C fortdauern.
Das Reaktionsgemisch wird in 40 ml Toluol gegossen. Das Lösungsmittel
wird dekantiert und der ölige
Rückstand
erneut mit 40 ml Toluol verarbeitet. Dieser Vorgang wiederholt man
mit 100 ml Isopropylacetat, 100 ml Ethylacetat und 60 ml Ethylacetat.
Schließlich
kristallisiert sich Verbindung III und wird abfiltriert.
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Synthese
von Verbindung IV:
Verbindung IV wird nach Schema IV hergestellt:
Schema
IV:
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Synthese von Verbindung
(2):
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0,15 Mol des (wie oben beschrieben – siehe
Abschnitt I – hergestellten)
Hydrazins werden in 50 ml Formamid gelöst. Nach Zugabe von 0,165 Mol
von Verbindung (1), 0,015 Mol 4-Dimethylaminopyridin und 0,015 Mol
2-Hydroxypyridin läßt man die
Reaktion 15 h bei 70°C fortdauern.
Nach Abkühlung
auf Zimmertemperatur wird das Gemisch in 400 ml Wasser gegossen.
Das Rohprodukt fällt
aus dem Medium aus und wird abfiltriert. Die Rohverbindung wird
mit 300 ml Wasser und 150 ml Aceton verarbeitet, abfiltriert und
getrocknet. Das Rohprodukt wird aus PROGLYDE® DMM
umkristallisiert und mit t.-Butylmethylether gewaschen.
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Synthese von
Verbindung IV
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18,8 Mmol von Verbindung (2) werden
in 35 ml Sulfolan gelöst.
Nach Zugabe von 56,4 Mmol Methyliodid läßt man die Reaktion 2 h bei
42°C fortdauern.
Nach Abkühlung
auf Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch in 100 ml Ethylacetat
gegossen. Das Lösungsmittel
wird dekantiert und der ölige
Rückstand
mit 150 ml eines Gemisches aus Aceton und Ethylacetat (1/2) verarbeitet.
Während
des Rührens
kristallisiert sich Verbindung IV aus dem Medium, wird abfiltriert
und mit Ethylacetat gewaschen.
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Nach der obigen ausführlichen
Beschreibung der neuen Klasse von Hydrazidverbindungen und von deren
Anfertigung folgt nun die Beschreibung des fotografischen Materials,
in dem diese Verbindungen als Keimbildner benutzt werden.
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Die erfindungsgemäß benutzten Hydrazide können als
organische Lösungsmittellösungen,
vorzugsweise als Methanollösungen,
eingebettet werden.
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Die erfindungsgemäßen keimbildenden Hydrazinverbindungen
können
zwar in die Emulsionsschicht eingebettet werden, als Alternative
können
sie allerdings gleichfalls einer angrenzenden hydrophilen Schicht zugesetzt
werden.
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Als Träger aus organischem Harz, die
sich zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung eignen, sind eine
Cellulosenitratfolie, eine Celluloseacetatfolie, eine Poly(vinylacetal)folie,
eine Polystyrolfolie, eine Poly(ethylenterephthalat)folie, eine
Polycarbonatfolie, eine Polyvinylchloridfolie oder Folien aus Polyolefinen
wie eine Polyethylenfolie oder eine Polypropylenfolie zu nennen.
Die Stärke
solcher Folien aus organischem Harz liegt vorzugsweise zwischen
0,025 und 0,25 mm.
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In einer ganz besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist der Träger
ein wahlweise mit einer Haftschicht überzogener Polyethylenterephthalatträger. Ein
Beispiel für
eine geeignete Haftschicht ist eine Schicht, die ein Polymer mit
kovalent gebundenem Chlor enthält.
Zu geeigneten chlorhaltigen Polymeren zählen z. B. Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, ein Copolymer aus Vinylidenchlorid, einem
Acrylsäureester
und Itakonsäure,
ein Copolymer aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, ein Copolymer
aus Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Itakonsäure und ein Copolymer aus Vinylchlorid,
Vinylacetat und Vinylalkohol. Als chlorhaltiges Polymer bevorzugt
man ein Copolymer aus Vinylidenchlorid, Methylacrylat und Itakonsäure in einem
Verhältnis
von 88%/10%/2%. Eine ganz besonders bevorzugte Haftschicht enthält letzteres
Polymer und eine kolloidale Kieselsäure wie KIESELSOL 100F (Bayer
AG). Dieser Zusammensetzung kann wahlweise ein Copolymer aus Methylacrylat,
Butadien und Itakonsäure
(49/49/2) zugesetzt werden, vorzugsweise in einem Verhältnis von etwa
10%. Die günstigsten
Hafteigenschaften erhält
man mit einer obenbeschriebenen Haftschicht, die mit einer zusätzlichen
Grundierschicht überzogen
ist, die Gelatine (vorzugsweise 0,25–0,35 g/m2),
Kieselsol 300 F (0,30–0,40
g/m2) und ein Mattiermittel auf Polymethylmethacrylatbasis
(mittlere Teilchengröße 2 bis
3 mm) in einem Verhältnis
von etwa 0,001 g/m2 enthält.
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Die Silberhalogenidemulsion oder
das Gemisch aus Emulsionen des erfindungsgemäßen fotografischen Materials
kann zwar in eine einzelne Schicht eingearbeitet werden, als Alternative
kann allerdings eine Doppelemulsionsschicht oder sogar ein Mehrschichtenverband
benutzt werden.
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Die Halogenidzusammensetzung der
erfindungsgemäß benutzten
Silberhalogenidemulsionen ist nicht spezifisch beschränkt und
kann eine beliebige Zusammensetzung aus der Gruppe bestehend aus
z. B. Silberchlorid, Silberbromid, Silberiodid, Silberchloridbromid,
Silberbromidiodid und Silberchloridbromidiodid sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
jedoch ist das fotografische Material ein grafisches Material, ganz
besonders bevorzugt ein grafisches Aufzeichnungsmaterial, das nach
Definition für
die Aufzeichnung von Rasterbildern, Stricharbeit und/oder Text und/oder
Mustern von gedruckten Leiterplatten, die elektronisch in einem
Belichter oder Abtaster gespeichert sind, geeignet ist. Für grafische
Aufzeichnungsmaterialien benutzt man vorzugsweise Emulsionen, die
Chlorid in größter Menge,
vorzugsweise zwischen 50 mol-% und 95 mol-%, ganz besonders bevorzugt
zwischen 64 mol-% und 90 mol-%, eine niedrige Menge Iodid und als
Restmenge Halogenid Bromid enthalten.
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Die Erzeugung der fotografischen
Emulsion en) kann aus löslichen
Silbersalzen und löslichen
Halogeniden nach verschiedenen Verfahren erfolgen, wie z. B. von
P. Glafkidès
in "Chimie et Physique
Photographiques",
Paul Montel, Paris (1967), von G. F. Duffin in "Photographic Emulsion Chemistry", The Focal Press,
London (1966), und von V. L. Zelikman et al in "Making and Coating Photographic Emulsion", The Focal Press, London
(1966), beschrieben. Sie können
dadurch hergestellt werden, daß man
die Halogenid- und Silberlösungen
unter teilweise oder völlig
gesteuerten Bedingungen von Temperatur, Verhältnissen, Reihenfolge der Zugabe
und Zugabegeschwindigkeit mischt. Das Fällen des Silberhalogenids kann
nach dem Einzeleinlaufverfahren, dem Doppeleinlaufverfahren, dem
Konversionsverfahren oder einer Abwechslung dieser verschiedenen
Verfahren vorgenommen werden.
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Die Silberhalogenidteilchen der fotografischen
Emulsion en) können
eine reguläre
Kristallform wie eine kubische oder oktaedrische Form oder eine Übergangsform
haben. Sie können
ebenfalls eine irreguläre Kristallform
wie eine sphärische
Form haben oder tafelförmig
sein. Die Emulsionskristalle können
allerdings auch eine Verbundkristallform, die eine Mischung aus
den regulären
und irregulären
Kristallformen umfaßt, aufweisen.
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Die Silberhalogenidkörner können eine
mehrschichtige Kornstruktur aufweisen. In einer einfachen Ausführungsform
umfassen die Körner
einen Kern und eine Hülle,
die unterschiedliche Halogenidzusammensetzungen enthalten können und/oder
gegebenenfalls verschiedenen Modifikationen wie der Zugabe von Dotierstoffen
unterzogen worden sind. Außer
dem Kern und der Hülle,
die unter schiedlich zusammengesetzt sind, können die Silberhalogenidkörner dazwischen
ebenfalls verschiedene Phasen enthalten.
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Zwei oder mehr unterschiedlich hergestellte
Typen von Silberhalogenidemulsionen können zur Herstellung einer
fotografischen Emulsion zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
vermischt werden.
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Die mittlere Korngröße der Silberhalogenidkörner kann
variieren zwischen 0,05 und 1,0 μm,
vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,5 μm. Die Korngrößenverteilung
der Silberhalogenidteilchen kann homodispers oder heterodispers
sein.
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Die Silberhalogenidemulsionen können mit
verschiedenen Metallsalzen oder Metallkomplexen wie Rhodium- und
Iridium-Dotiermitteln
dotiert sein.
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Die Emulsion kann nach den üblichen
Verfahren, z. B. durch Dialyse, Ausflockung und Redispergierung,
oder Ultrafiltration, entsalzt werden.
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Die lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen
sind vorzugsweise chemisch sensibilisiert, wie z. B. beschrieben
im obengenannten "Chimie
et Physique Photographique" von
P. Glafkides, im obengenannten "Photographic
Emulsion Chemistry" von
G. F. Duffin, im obengenannten "Making
and Coating Photographic Emulsion" von V. L. Zelikman et al, und in "Die Grundlagen der
Photographischen Prozesse mit Silberhalogeniden", herausgegeben von H. Frieser und veröffentlicht
von der "Akademischen
Verlagsgesellschaft" (1968). Wie
in dieser Literatur beschrieben, kann die chemische Sensibilisierung
dadurch durchgeführt
werden, daß die
Reifung in Gegenwart von kleinen Mengen schwefelhaltiger Verbindungen,
z. B. Thiosulfat, Thiocyanat, Thioharnstoffe, Sulfite, Mercaptoverbindungen
und Rhodamine, stattfindet. Die Emulsionen können ebenfalls mit Gold-Schwefel-Reifungsstoffen,
Gold-Selen-Reifungsstoffen oder mit Hilfe von Reduktionsmitteln,
z. B. Zinnverbindungen, wie beschrieben in GB 789 823, Aminen, Hydrazin-Derivaten,
Formamidinsulfinsäuren
und Silanverbindungen sensibilisiert werden. Die chemische Sensibilisierung
kann ebenfalls mit kleinen Mengen Ir, Rh, Ru, Pb, Cd, Hg, Tl, Pd,
Pt oder Au erzielt werden. Man kann eines dieser chemischen Sensibilisierungsverfahren
oder eine Kombination davon benutzen.
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Die lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen
können
mit geeigneten Farbstoffen wie den von F. M. Hamer in "The Cyanine Dyes
and Related Compounds",
1964, John Wiley & Sons,
beschriebenen spektral sensibilisiert werden. Zu den für spektrale
Sensibilisierung geeigneten Farbstoffen zählen Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe,
Cyaninkomplexfarbstoffe, Merocyaninkomplexfarbstoffe, Hemicyaninfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe und Hemioxonolfarbstoffe. Zu den Cyaninfarbstoffen,
Merocyaninfarbstoffen und Merocyaninkomplexfarbstoffen gehörende Farbstoffe
sind besonders wertvoll.
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Die erfindungsgemäß benutzte(n) Silberhalogenidemulsion(en)
kann (können)
Verbindungen enthalten, die Schleierbildung verhindern oder die
fotografischen Eigenschaften während
der Anfertigung, Aufbewahrung oder fotografischen Verarbeitung von
fotografischen Elementen stabilisieren. Viele bekannte Verbindungen
können
als Schleierschutzmittel oder Stabilisator der Silberhalogenidemulsion
zugesetzt werden. Geeignete Beispiele sind z. B. die heterocyclischen
stickstoffhaltigen Verbindungen wie Benzthiazoliumsalze, Nitroimidazole,
Nitrobenzimidazole, Chlorbenzimidazole, Brombenzimidazole, Mercaptothiazole,
Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole, Mercaptothiadiazole,
Aminotriazole, Benztriazole, Nitrobenztriazole, Mercaptotetrazole,
Mercaptopyrimidine, Mercaptotriazine, Benzthiazolin-2-thion, Oxazolinthion,
Triazaindene, Tetraazaindene und Pentaazaindene, insbesondere die
von Birr in Z. Wiss. Phot. 47 (1952), Seiten 2–58, beschriebenen, Triazolpyrimidine
wie die in GB 1 203 757, GB 1 209 146, JP-A 75-39537 und GB 1 500
278 beschriebenen, und 7-Hydroxy-s-triazol-[1,5-a]-pyrimidine, wie
in US-A 4 727 017 beschrieben, und andere Verbindungen wie Benzolthiosulfonsäure, Benzolthiosulfinsäure und
Benzolthiosulfonsäureamid.
Weitere als Schleierschutzmittel nutzbare Verbindungen sind Metallsalze
wie z. B. Quecksilbersalze oder Cadmiumsalze und die in Research
Disclosure Nr. 17643 (1978), Kapitel VI, beschriebenen Verbindungen.
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Die Schleierschutzmittel oder Stabilisatoren
können
vor, während
oder nach der Reifung der Silberhalogenidemulsion dieser Emulsion
zugegeben werden und es können
Gemische aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen benutzt werden.
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Außer dem Silberhalogenid ist
ein weiterer wesentlicher Bestandteil einer lichtempfindlichen Emulsionsschicht
das Bindemittel. Das Bindemittel ist ein hydrophiles Kolloid, vorzugsweise
Gelatine. Gelatine kann allerdings teilweise oder ganz durch synthetische,
halbsynthetische oder natürliche
Polymere ersetzt werden. Synthetische Ersatzstoffe für Gelatine
sind z. B. Polyvinylalkohol, Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyvinylimidazol, Polyvinylpyrazol,
Polyacrylamid, Polyacrylsäure
und deren Derivate, insbesondere deren Copolymere. Natürliche Ersatzstoffe
für Gelatine
sind z. B. andere Proteine wie Zein, Albumin und Casein, Cellulose,
Saccharide, Stärke
und Alginate. Halbsynthetische Ersatzstoffe für Gelatine sind in der Regel
modifizierte natürliche
Produkte wie z. B. Gelatine-Derivate, die durch Umwandlung von Gelatine
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch Pfropfung von
polymerisierbaren Monomeren auf Gelatine erhalten werden, und Cellulose-Derivate
wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose, Phthaloylcellulose
und Cellulosesulfate.
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Das Härten der Bindemittel des fotografischen
Elements, insbesondere bei Verwendung von Gelatine als Bindemittel,
kann mit geeigneten Härtern
erfolgen, wie solchen des Epoxid-Typs, des Ethylenimin-Typs, des
Vinylsulfon-Typs, wie z. B. 1,3-Vinylsulfonyl-2-propanol, Chromsalzen, wie z. B. Chromacetat
und Chromalaun, Aldehyden, wie z. B. Formaldehyd, Glyoxal und Glutaraldehyd,
N-Methylolverbindungen, wie z. B. Dimethylolharnstoff und Methyloldimethylhydantoin,
Dioxan-Derivaten, z. B. 2,3-Dihydroxydioxan, aktiven Vinylverbindungen,
z. B. 1,3,5-Triacryloylhexahydro-s-triazin, aktiven Halogenverbindungen,
wie z. B. 2,4-Dichlor-6-hydroxy-s-triazin,
und Mucohalogensäuren,
wie z. B. Mucochlorsäure
und Mucophenoxychlorsäure. Diese
Härter
können
allein oder kombiniert eingesetzt werden. Die Bindemittel können ebenfalls
mit Schnellhärtern
wie Carbamoylpyridiniumsalzen der in
US
4 063 952 beschriebenen Art gehärtet werden.
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Ferner können im erfindungsgemäßen fotografischen
Material verschiedene Arten von Tensiden in der fotografischen Emulsionsschicht
oder in einer anderen hydrophilen Kolloidschicht enthalten sein.
Zu geeigneten Tensiden zählen
nicht-ionische Mittel wie Saponine, Alkylenoxide, z. B. Polyethylenglycol,
Polyethylenglycol/ Polypropylenglycol-Kondensationsprodukte, Polyethylenglycolalkylether
oder Polyethylenglycolalkylarylether, Polyethylenglycolester, Polyethylenglycolsorbitanester,
Polyalkylenglycolalkylamine oder -alkylamide, Silikon-Polyethylenoxid-Addukte,
Glycidol-Derivate, Fettsäureester
von mehrwertigen Alkoholen und Alkylester von Sacchariden, anionische
Mittel, die eine Säuregruppe
wie eine Carboxyl-, eine Sulfo-, eine Phospho-, eine Schwefelester-
oder eine Phosphorestergruppe enthalten, amfolytische Mittel wie
Aminosäuren,
Aminoalkylsulfonsäuren,
Aminoalkylsulfate oder -phosphate, Alkylbetaine und Amin-N-oxide,
und kationische Mittel wie Alkylaminsalze, alifatische, aromatische
oder heterocyclische quaternäre
Ammoniumsalze, und alifatische oder heterocyclische ringhaltige
Phosphonium- oder Sulfoniumsalze. Als weitere geeignete Tenside
sind Perfluorverbindungen zu nennen. Derartige oberflächenaktive
Mittel können
zu verschiedenen Zwecken benutzt werden, z. B. als Gießzusätze, als
Verbindungen, die elektrische Aufladung verhüten, als gleitbarkeitsverbessernde
Verbindungen, als Verbindungen, die die Dispersionsemulgierung fördern, als
Verbindungen, die Adhäsion
verhindern oder einschränken,
und als Verbindungen, die die fotografischen Eigenschaften verbessern und
z. B. einen höheren
Kontrast, eine bessere Sensibilisierung und eine beschleunigte Entwicklung
ergeben.
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Außer der (den) lichtempfindlichen
Emulsionsschicht(en) kann das fotografische Material verschiedene
lichtunempfindliche Schichten enthalten, wie z. B. eine Schutzdeckschicht,
eine oder mehrere Rückschichten
und eine oder mehrere Zwischenschichten, die wahlweise Filter- oder
Lichthofschutzfarbstoffe enthalten, durch die Streulicht absorbiert
und dadurch die Bildschärfe
erhöht
wird. Geeignete lichtabsorbierende Farbstoffe sind beschrieben in
u. a.
US 4 092 168 ,
US 4 311 787 und
DE 2 453 217 . An der lichtunempfindlichen Seite
des Trägers
können
eine oder mehrere Rückschichten
angebracht werden. Diese Schichten, die als Rollschutzschicht dienen
können,
können
u. a. Mattiermittel wie z. B. Kieselsäureteilchen, Gleitmittel, Antistatika, lichtabsorbierende
Farbstoffe, Trübungsmittel,
z. B. Titandioxid, und die üblichen
Ingredienzien wie Härter
und Netzmittel enthalten.
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Die Rückschicht en) kann (können) fernerhin
ein Antistatikum enthalten. Geeignete antistatische Polymere zur
Einbettung in eine Rückschicht
sind beschrieben in z. B. Research Disclosure, April 1990, Aufsatz 31237.
Als weitere Verweisungen über
ionische leitfähige
Polymere sind US-P 4 585 730, US-P 4 701 403, US-P 4 589 570, US-P
5 045 441, EP-A 391 402 und EP-A 420 226 zu nennen. Ein Antistatikum
kann ebenfalls in eine separate Schicht oder eine Haftschicht eingebettet
werden. In einer ziemlich rezenten Vergangenheit sind elektrisch
leitende konjugierte Polymere entwickelt worden. Aus ökologischen
Gründen
soll der Auftrag von Antistatikschichten wenn möglich aus wäßrigen Lösungen vorgenommen werden,
wobei die Menge organischer Lösungsmittel
möglichst
klein zu halten ist. Die Herstellung von Antistatikschichten aus
wäßrigen Gießzusammensetzungen,
wobei es sich um Dispersionen von Polythiophenen in Gegenwart von
Polyanionen handelt, ist beschrieben in
EP 0 440 957 .
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Die erfindungsgemäßen fotografischen Elemente
können
weiterhin verschiedene andere Zutaten enthalten, wie z. B. Verbindungen
zur Verbesserung der Maßhaltigkeit
des fotografischen Elements, Ultraviolettabsorptionsmittel, Abstandshalter
und Weichmacher.
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Als Zusatzmittel zur Verbesserung
der Maßhaltigkeit
der fotografischen Elemente kommen z. B. Dispersionen eines wasserlöslichen
oder schwerlöslichen,
synthetischen Polymers, wie z. B. Polymere von Alkyl(meth)acrylaten,
Alkoxy(meth)acrylaten, Glycidyl(meth)acrylaten, (Meth)acrylamiden,
Vinylestern, Acrylnitrilen, Olefinen und Styrolen, oder Copolymere
der obengenannten Substanzen mit Acrylsäuren, Methacrylsäuren, α,β-ungesättigten
Dicarbonsäuren,
Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, Sulfoalkyl(meth)acrylaten und Styrolsulfonsäuren in
Frage.
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Das fotografische Element kann fernerhin
Abstandshalter enthalten, vorzugsweise in der Schutzdeckschicht.
Die mittlere Teilchengröße solcher
Abstandshalter liegt im allgemeinen zwischen 0,2 und 10 μm. Abstandshalter
können
alkalilöslich
oder alkaliunlöslich
sein. Alkaliunlösliche
Abstandshalter verbleiben üblicherweise
permanent im fotografischen Element, alkalilösliche Abstandshalter dagegen
werden normalerweise in einem alkalischen Verarbeitungsbad daraus
entfernt. Geeignete Abstandshalter können z. B. aus Poly(methylmethacrylat),
Copolymeren von Acrylsäure
und Methylmethacrylat, und Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat
zusammengesetzt sein. Andere geeignete Abstandshalter sind in
US 4 614 708 beschrieben.
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Je nach ihrer spezifischen Anwendung
können
die erfindungsgemäßen fotografischen
Materialien nach ihrer angemessenen Belichtung mit allen den Fachleuten
bekannten Mitteln oder Chemikalien verarbeitet werden. Vorzugsweise
aber erfolgt ihre Verarbeitung in sogenannten "Rapid Access"-Chemikalien, die eine herkömmliche
Phenidon/Hydrochinon-Entwicklerlösung
oder p-Aminophenol/ Hydrochinon-Entwicklerlösung oder eine Ascorbinsäure-Entwicklerlösung und
eine herkömmliche
Natrium- oder Ammoniumthiosulfat-Fixierlösung enthalten. Wie oben angegeben
werden keine speziellen "Hard
Dot Rapid Access"-Entwickler
benötigt, obgleich
die erfindungsgemäßen Materialien
im Prinzip darin verarbeitet werden können. Die Entwicklungszeit liegt
in der Regel zwischen 10 und 30 s bei einer Temperatur von etwa
35°C.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung, ohne sie aber hierauf zu beschränken.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Anfertigung
der Emulsion
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In eine wäßrige, Natriumchlorid enthaltende
Gelatinelösung
werden eine wäßrige Lösung von
Silbernitrat und eine wäßrige Halogenidlösung, die
Kaliumbromid, Natriumchlorid, 2,3 × 10–7 Mol
Na3RhCl6/Mol Silber und
3,0 × 10–7 Mol
Na2IrCl6/Mol Silber
enthält,
durch Doppeleinlauf eingerührt,
um Silberchloridbromidkörner mit
einer mittleren Teilchengröße von 0,27 μm (Variationskoeffizient
19%) und einem Chloridgehalt von 64 mol-% zu bilden.
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Danach wird die Emulsion nach einem
herkömmlichen
Ausflockungsverfahren gewaschen und mit 27 g Gelatine/Mol Silber
redispergiert. Der pH der so erhaltenen Emulsion wird auf 5,0 eingestellt,
wonach die Emulsion bei 50°C
durch Zugabe von 3,9 mg Chlorgoldsäure/Mol Silber und 3,3 mg Natriumthiosulfat/Mol
Silber chemisch sensibilisiert und anschließend 3 h lang nachgereift wird.
Die Emulsion wird mit 1,05 × 10–2 Mol 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden/Mol
Silber und 1,4 × 10–5 Mol
1-p-Carboxyphenyl-5-mercaptotetrazol/Mol
Silber stabilisiert und schließlich
mit Farbstoff D-1 in einer Menge von 3,0 × 10–4 Mol/Mol
Silber spektral sensibilisiert.
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Herstellung
von fotografischen Mustern
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Die Emulsionen werden in einem Verhältnis von
4 g/m2 Silber auf einen Polyethylenterephthalatfilmträger aufgetragen
und mit einer gelatinehaltigen Schutzschicht, die Formaldehyd als
Härter,
75 mg/m2 1-p-Carboxyphenyl-3-pyrazolidon,
216 mg/m2 Hydrochinon, 27 mg/m2 eines
fluorhaltigen Tensids und 10 mg/m2 Poly(methylmethacrylat)-Mattiermittel enthält, überzogen.
Die Keimbildner werden als Methanollösungen in einem Verhältnis von
1,0 × 10–3 bis
3,0 × 10–3 Mol/Mol
Silber zugesetzt. Nach Beschichtung werden die Filmmuster getrocknet.
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Belichtung
und fotografische Verarbeitung
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Jedes Muster wird mit einer Xenonblitzlampe
(Lichtemissionszeit 10
–5 s) durch einen Stufenkeil
und hinter einem Filter mit einer maximalen Durchlässigkeit
bei 622 nm belichtet und dann 30 s bei 35°C mit Entwickler A entwickelt.
Nach Entwicklung werden die Muster der Reihe nach in einem herkömmlichen,
Ammoniumthiosulfat enthaltenden Fixierbad fixiert, gewaschen und
getrocknet. Die Verarbeitung wird in einem Rapiline 66T3-Entwicklungsgerät (Warenzeichen
von Agfa) vorgenommen. Zusammensetzung
von Entwickler A
EDTA.Na4 | 2,1
g |
Hydroxyethyldiphosphonsäure | 0,17
g |
Kaliumcarbonat | 39,3
g |
Kaliumsulfit | 45,1
g |
Kaliumbromid | 3,2
g |
Diethylenglycol | 18,7
ml |
Hydrochinon | 21
g |
Natriumerythroascorbat | 3,2
g |
4-Hydroxymethyl-4-methyl-1-phenyl-3-pyrazolidon | 0,367
g |
Methylbenztriazol | 0,08
g |
Wasser
zum Auffüllen
auf | 1
1 |
Natriumhydroxid
um den pH einzustellen auf | 10,4 |
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Auswertung
des Bildkontrastes
-
Hydrazine enthaltende Materialien
weisen in ihren sensitometrischen Kurven in der Regel eine niedrigere
Gradation bei hohen Dichten auf als die Gradation bei niedrigen
Dichten. Bei Belichtungen auf einem Belichter führt dies in der Praxis zu einer
niedrigen Bildqualität
und niedrigen Dichten. Deshalb wird in unserer Auswertung die Gradation
(γ) zwischen
Dichte 3,0 + Schleier und Dichte 3,8 + Schleier gemessen. Die sensitometrischen
Daten der Muster sind in Tabelle 1 aufgelistet.
-
-
Die Verbindungen, die die neuen erfindungsgemäßen Keimbildner
enthalten, zeigen eindeutig einen merklichen Anstieg in Kontrast
ohne wesentliche Zunahme von Schleier, d. h. es wird eine verbesserte
Bildqualität
für grafische
Anwendungen erhalten.
-
In einem weiteren Test belichtet
man die Muster auf einem mit einer Rotlaserdiode ausgestatteten
Accuset 1000-Belichter (Warenzeichen von Agfa), wobei nach 30sekündiger Entwicklung
bei 35°C
in Entwickler A, Fixierung, Waschen und Trocknung in einem Rapiline
66T3-Entwicklungsgerät
ein 50%iges Punktmuster erhalten wird. Zur Auswertung der Punktqualität werden
die Punkte auf den Mustern mit einer Lupe im Hinblick auf Schärfe und
Glätte
geprüft
und gemäß einer
willkürlichen
Skala bewertet. Ziffer 5 deutet auf einen schwachen, unscharfen,
halbtonartigen Punkt. Ziffer 1 deutet auf einen hervorragenden,
harten Punkt des "Lith"-Typs. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgelistet.
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Die belichteten Muster werden in
einem mit Entwickler A gefüllten
Rapiline 66T3 einem Betriebstest unterzogen, wobei Entwickler A
nach Entwicklung von 45 m
2 völlig belichtetem
Film während
eines Tages erschöpft
ist. Die Menge Nachfüllösung beträgt 500 ml/m
2. Die Abnahme der Dichte und Empfindlichkeit
zwischen Anfang und Ende des Tests (ausgedrückt als Abnahme in Punkt-%
bei gleicher Belichtung) wird ausgewertet. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 aufgelistet. TABELLE
2
- * PQ
- Punktqualität.
- ** AE
- Abnahme der Empfindlichkeit.
- + AD
- Abnahme der Dichte
- ° DPW
- Dichte bei präziser Wiedergabe.
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Die Muster, die die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen
enthalten, weisen, sogar bei niedrigerem Verhältnis, eindeutig eine erheblich
höhere
Dichte bei gleichen Punkteigenschaften und präziser Wiedergabe auf als die
Filmmuster, die den vergleichenden Keimbildner enthalten. Bei diesen
Mustern ist fernerhin eindeutig eine Verbesserung der Stabilität der fotografischen
Leistungen während
Großmengenverarbeitung
zu beobachten.
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BEISPIEL 2
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Anfertigung der Emulsion
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In eine wäßrige, saure, Natriumchlorid
und Kaliumbromid enthaltende Gelatinelösung werden eine wäßrige Lösung von
Silbernitrat und eine wäßrige Lösung, die
Natriumchlorid, 1,0 × 10–7 Mol
Na3RhCl6/Mol Silber und Kaliumbromid enthält, durch Doppeleinlauf eingerührt, um
Silberchloridbromidkörner
mit einer mittleren Teilchengröße von 0,27 μm (Variationskoeffizient:
23%) und einem Chloridgehalt von 84 mol-% zu bilden.
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Danach wird die Emulsion nach einem
herkömmlichen
Ausflockungsverfahren gewaschen und mit 27 g Gelatine/Mol Silber
redispergiert. Die chemische Reifung der Emulsion erfolgt bei 57°C durch Zugabe
von 1,2 × 10–3 Mol
Kaliumiodid/Mol Silber, 1,0 × 10–5 Mol
Chlorgoldsäure/Mol
Silber, 16 × 10–5 Mol
Natriumsulfit/Mol Silber, 2,0 × 10–5 Mol
Natriumthiosulfat/Mol Silber und 1,6 × 10–5 Mol
Natrium-p.-toluolthiosulfonsäure
mit einer Nachreifungszeit von 80 Minuten. Die Emulsion wird mit
4,1 × 10–4 Mol
Kaliumiodid/Mol Silber und 4,7 × 10–4 Mol
1-(p-Carboxyphenyl)-5-mercaptotetrazoldinatriumsalz/Mol
Silber stabilisiert.
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Herstellung
von fotografischen Mustern
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Die Emulsionen werden in einem Verhältnis von
3,6 g Silber pro m2 (Emulsionsschicht) auf
einen Polyethylenterephthalatfilmträger (PET-Träger) vergossen und mit einer
hydrophilen Gelatineschutzschicht (Deckschicht) überzogen.
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Emulsionsschicht
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Wie oben beschrieben hergestellte
Emulsionsmuster werden aus einer wäßrigen Lösung auf einen PET-Träger aufgetragen
und zwar gleichzeitig mit den sensibilisierenden Farbstoffen D-2
und D-3 in einer Menge von 1,9 × 10–4 Mol
bzw. 4,3 × 10–4 Mol
pro Mol Silber.
-
-
-
Die zusätzlichen Stabilisatoren 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden, 1-(p-Carboxyphenyl)-5-mercaptotetrazoldinatriumsalz
und Phenylmercaptotetrazol werden in einer Menge von 8,2 × 10–3 Mol, 7,1 × 10–4 Mol
bzw. 1,1 × 10–4 Mol
pro Mol Silber zugesetzt. Zum Erzielen besserer physikalischer Eigenschaften
werden Poly(ethylacrylat) und ein hochmolekulares Dextran in einer
Auftragsmenge von 0,4 g bzw. 0,3 g/m2 zugesetzt.
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Die Keimbildner werden in einer Menge
von 0,5 bis 4 Mmol/Mol Silber als wäßrige Lösung, Ethanollösung oder
Methanollösung
(oder Gemische derselben) dieser Schicht zugesetzt.
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Deckschicht
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Auf die Emulsionsschicht vergießt man eine
Deckschicht, wobei es sich um eine gelatinehaltige Schutzschicht
handelt, die Formaldehyd als Härter,
1-p-Carboxyphenyl-3-pyrazolidon (60 mg/m2)
und Hydrochinon (84 mg/m2) als Stabilisatoren,
Poly(methylmethacrylat) (12 mg/m2) als Mattiermittel
und ein Alkylaryloxypolyoxyethylencarboxylat (27 mg/m2)
als Tensid enthält.
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Die Keimbildner werden in einer Menge
von 0,5 bis 4 Mmol/Mol Silber als wäßrige Lösung, Ethanollösung oder
Methanollösung
(oder Gemische derselben) dieser Schicht zugesetzt. Nach Beschichtung
werden die Filmmuster getrocknet.
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Belichtung
und fotografische Verarbeitung
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Jedes Muster wird mit einem VakuprintTM-Belichter (Halogenquelle) durch einen
stufenlosen Halbtonkeil und hinter einem Graufilter (D = 2) belichtet,
um ein Halbtonbild für
die Auswertung des Bildkontrasts zu erhalten.
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Jedes Muster wird ebenfalls mit einem
VakuprintTM-Belichter (Halogenquelle) durch
einen Stufenkeil in Kombination mit einer sinusförmigen Folie (GNUE-AGST, vertrieben
von Polychrome) und einem Graufilter (D = 2) belichtet, um ein Rasterbild
für die
Auswertung der Punktschärfe
(PS) zu erhalten.
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Die Muster werden nacheinander in
einem Entwicklungsautomaten Rapiline 66T3 (Agfa) im obenbeschriebenen
Entwickler A verarbeitet (30 s, 35°C), im verdünnten (Verdünnungsverhältnis: 1 + 4) Ammoniumthiosulfat
enthaltenden Fixierbad fixiert (30 s, 32°C), gewaschen und getrocknet.
-
Auswertung
der sensitometrischen Eigenschaften
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Zur Auswertung der fotografischen
Leistung der Muster (siehe Tabelle 3) werden auf den mit dem stufenlosen
Halbtonkeil belichteten Mustern der Schleiergrad, die Empfindlichkeit
(wobei S den zum Erhalt einer Dichte von 3,00 über Schleier erforderlichen
log H bedeutet), der γ-Wert
im Fußbereich
(γt ist der Gradient zwischen einer Dichte
von 0,1 und einer Dichte von 0,5 über Schleier) und die Gradation
(γ wird
als der Gradient zwischen einer Dichte von 1,0 und einer Dichte
von 3,0 über
Schleier definiert) gemessen. Eine niedrigere Ziffer deutet auf
eine höhere
Empfindlichkeit. Für
die Auswertung von Pfefferschleier werden die gleichen Muster 40
s lang entwickelt und wird die Prüfung des Pfefferschleiers gerade
vor dem Fußbereich
durchgeführt.
Die Ergebnisse sind nach einer willkürlichen Skala von 0 (kein Pfefferschleier)
bis 5 (komplette Pfefferverschleierung) aufgeteilt. Ziffer 2 deutet
auf den maximal akzeptablen Pfefferschleiergrad.
-
-
Aus obiger Tabelle ist eindeutig
ersichtlich, daß die
Muster, die die erfindungsgemäßen neuen
Verbindungen enthalten, deutlich eine höhere Empfindlichkeit (eine
niedrigere Ziffer deutet auf eine höhere Empfindlichkeit), einen
höheren γ-Wert im
Fußbereich
und eine höhere
Gradation ohne höhere
Schleierwerte aufweisen. Die neuen Verbindungen führen nicht
zu höheren
Pfefferschleierwerten. Dies stellt die tatsächlich höhere Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen
ohne Einbuße
an Selektivität
unter Beweis. Der niedrige Restpfefferschleierwert in Kombination
mit einem niedrigen Molverhältnis
des Keimbildners stellen eindeutige Vorteile dar.
-
Auswertung der Punktschärfe
-
Zur Auswertung der fotografischen
Leistung der Muster werden auf den mit einem Rasterbild belichteten
Mustern der Schleiergrad, die Empfindlichkeit (wobei S den zum Erhalt
einer Dichte von 1,30 über
Schleier erforderlichen log H bedeutet), der Rasterumfang (wobei
SR den Unterschied zwischen der Empfindlichkeit in log H zum Erhalten
einer Dichte von 0,04 über
Schleier und der Empfindlichkeit in log H zum Erhalten einer Dichte
von 1,30 über
Schleier darstellt) und die Punktschärfe (PS) gemessen. Zur Auswertung
der Punktschärfe
werden die Muster mit einer Lupe mit 50facher Vergrößerung geprüft. Der
5%ige, 50%ige und 95%ige Punkt werden geprüft und nach einer willkürlichen
Skala von 0 (optimaler scharfer hochdichter Punkt) bis 5 (schlechtester,
unscharfer Punkt mit niedriger Dichte) ausgewertet. Die Summe der
drei Punktbewertungen (Bereich 0–15) ist in Tabelle 4 angegeben.
-
-
Aus Tabelle 4 ergibt sich die erhebliche
Verbesserung der Punktschärfe
der die erfindungsgemäßen Verbindungen
enthaltenden Muster im Vergleich zu dem keine keimbildende Verbindung
enthaltenden Muster oder dem die vergleichende keimbildende Verbindung
I enthaltenden Muster. Es werden deutlich niedrigere Verhältnisse
von Keimbildnern benötigt
und es sind weder starke Verschleierung noch ein mangelhafter Rasterumfang
zu beobachten.
-
Auswertung
der Lagerbeständigkeit
von kinematografischem Film
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Unbelichtete Muster werden in eine
schmale lichtdichte Pappschachtel (= Bezugsschachtel) und in eine
lichtdichte und feuchtigkeitsdichte gefaltene PAALPO-Verpackung
(Papier-Aluminium-Papier-Laminat) verpackt.
Die oberen und unteren Muster werden nicht benutzt, weil sie in
direktem Kontakt mit der PAALPO-Verpackung stehen. Die Bezugsschachtel
wird unter normalen Zimmerbedingungen gelagert. Die PAALPO-Verpackung
wird 5 Tage lang bei 57°C
und 34% RF (relative Feuchtigkeit) in einem Zimmer gelagert (Trockenschranklagertest).
Nach diesem Zeitraum werden die Muster der Bezugsschachtel und der
PAALPO-Verpackung (mit Hilfe eines stufenlosen Halbtonkeils) auf
einmal belichtet und in einem mit Entwickler A gefüllten Rapiline
66T3-Entwicklungsautomaten verarbeitet.
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Ein oberstes Gebot für eine gute
Lagerbeständigkeit
von kinematografischem Film ist das Niedrighalten des Schleiergrads.
Schleierwerte über
einer Dichte von 0,06 haben einen ungünstigen Einfluß. Die Ergebnisse
bezüglich
Lagerbeständigkeit
der obenbeschriebenen Muster sind in Tabelle 5 aufgelistet.
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Aus Tabelle 5 ist eindeutig ersichtlich,
daß bei
Verwendung von Bezugsverbindung I zur Erzielung einer guten Punktschärfe (PS)
immer solch hohe Verhältnisse
an Keimbildner benötigt
werden, daß nach
dem 5tägigen
Trockenschranklagertest bei 57°C
und 34 relativer Feuchtigkeit zu hohe Schleierwerte erhalten werden.
Die Muster, die die neue Klasse von keimbildenden Verbindungen enthalten,
zeigen nach dem Trockenschranklagertest eine gute Punktschärfe (PS)
bei niedrigeren Verhältnissen
an Keimbildner, ohne daß dabei hohe
Schleierwerte zu beobachten sind.
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Auswertung
der Beständigkeit
nach erschöpfender
Verarbeitung
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Auf einem mit frischem Entwickler
A gefüllten
Rapiline 66T3-Entwicklungsgerät wird eine
1tägige
kontinuierliche erschöpfende
Verarbeitung von 45 m2 100% schwarzem belichtetem
Film mit einer Nachfüllgeschwindigkeit
von 500 ml/m2 durchgeführt. In der Praxis entspricht
dies einer festen Nachfüllrate
von 250 ml/m2 für eine 50%ige Schwärzung. Die
fotografische Auswertung wird im frischen Entwickler und am Ende
des Tests vorgenommen. Der Unterschied (0 und 45 m2)
in Empfindlichkeit und Gradation für die hinter einem stufenlosen
Halbtonkeil belichteten Muster ist in Tabelle 6 angegeben. Der Unterschied
(Ende minus Beginn) in Empfindlichkeit und Punktschärfe für die mit
einem Rasterbild belichteten Muster ist in Tabelle 7 angegeben.
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Tabelle 6 stellt eindeutig unter
Beweis, daß bei
den Mustern, die die neuen Verbindungen enthalten, während der
Erschöpfung
eine viel höhere
Gradation aufrechterhalten bleibt als beim Muster, das Bezugsverbindung
I in einem vergleichbaren Molverhältnisbereich enthält.
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Trotz ihres niedrigeren Verhältnisses
verlieren die neuen Keimbildner ihre Wirksamkeit während der Erschöpfung nicht.
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Tabelle 7 stellt eindeutig unter
Beweis, daß bei
den Mustern, die die neuen keimbildenden Verbindungen enthalten,
während
der Erschöpfung
eine viel höhere
Punktschärfe
aufrechterhalten bleibt als beim Muster, das Bezugsverbindung I
in einem vergleichbaren Molverhältnisbereich
enthält.
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Trotz ihres niedrigeren Verhältnisses
verlieren die neuen Keimbildner ihre Wirksamkeit während der Erschöpfung nicht.
Ein zusätzlicher
Vorteil der neuen Verbindungen liegt in der kleineren Verschiebung
der Empfindlichkeit.