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Schußgarnträger für Schußwächterschützen Die Erfindung bezieht sich
auf Schußga;rnträger für Schußwächterschützen mit einem entgegen einer Federwirkung
von den Fädenlagen niedergehaltenen Finger, der das Stillsetzen des Webstuhls beim
Leerwerden der Spule veranlaßt.
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Die deutsche Patentschrift- 192279 beschreibt einen Schußwächterschützen
mit einem federnden Finger, der nach Abweben des Schußgarnes unter Federwirkung
n_ ach außen treten und über einen außerhalb des Webschützens am Webstuhl befindlichen
Anschlag den Webstuhl stillsetzen soll. Die genannte Patentschrift enthält zwei
Vorschläge zur Lösung dieser Aufgabe, die jedoch heute in der Praxis nicht anzutreffen
sind, wahrscheinlich weil der federnde Finger sowohl beim Aufspulen als auch beim
Abweben des Garnes störend wirkt und leicht ein Reißen des Schüßgarnes verursacht
sowie nicht zuletzt auch wohl deshalb, weil bei dem ersten Vorschlag zweifelhaft
ist, daß der Federbolzen vom Schußgarnfühler sofort nach dem Abweben des Schußgarns
freigegeben wird und den Webstuhl unverzüglich stillsetzt.
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Nach einer weiteren deutschen Patentschrift 158948 ist eine besondere
Webschützenkonstruktion notwendig, um die Schußwächtervorrichtung, die mit einem
durch die Webschützenwand hindurchtretenden, an einer Blattfeder befestigten Stift
arbeitet, verwenden zu können. Bei der in dieser Patentschrift beschriebenen Vorrichtung
besteht der Nachteil, daß die auf der Web- . schützenspindel sitzende, mittels einer
Feder gegen die Fadenlagen gedrückte Hülse beim Abweben der letzten Garnlagen ein
Reißen des Garns verursacht. Diese Vorrichtung hat gleichfalls keinen Eingang in
die Praxis gefunden.
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Nach der amerikanischen Patentschrift 842 133 drückt ein an der Webschützenspindel
befestigter,
in eine Aussparung des Schußgarnträgers'hineinragender Finger von innen gegen die
aufgespulten Fadenlagen. Ist die Schußspule auf wenige Fadenlagen abgespult, so
wird der Schußwächterfinger allmählich freigegeben, tritt aus dem Spulenumfang heraus
und setzt über einen mehrfachen Gelenkbrückenweg die Webstuhlausrückvorrichtung
in Tätigkeit. Dieser Schußwächterschützen ist durch zahlreiche Hebel im Aufbau verwickelt
und schwierig zu handhaben. Auch infolge seiner unsicheren Wirkung ist er in deutschen
Webereien unbekannt geblieben.
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Zweck der Erfindung ist, unter Vermeidung * einer nachgiebigen Verbindung
zwischen Webschützenspindel und Schußgarnträger eine vorübergehend starre Verbindung
zwischen diesen beiden Teilen bei Schußwächterschützen zu schaffen, damit Erschütterungen
des Schußgarnträgers infolge der Schützenschläge vermieden werden und ein unbeabsichtigtes
Lösen des Schußgarnträgers von der Spindel unmöglich gemacht wird. Gegenüber den
bekannten Schußwächterschützen soll ein in seinem Aufbau einfacher, leicht zu handhabender
und vor allem betriebssicherer Schußwächterschätzen geschaffen werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß in der Hohlspule ein unter Federdruck
stehender Sperrschieber axial geführt ist, der einen ebenfalls unter Federdruck
stehenden-Druckbügel beim Bespulen sperrt, beimAufschieben auf die zum Befestigen
des Schußgarnträgers im Webschützen dienende Webschützenspindel jedoch außer Eingriff
mit der Haltenase des Druckbügels gebracht wird, so daß dieser Druckbügel beim Leerwerden
der Spule unter dem Federdruck über die Spulenumfangsflache heraustritt und einen
mit ihm gelenkig verbundenen Hebel mitgehen läßt, der das Auslöseglied für die Stillsetzvorrichtung
des Webstuhls in Wirkungsstellung bringt.
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Zur sicheren Befestigung des Schußgarnträgers auf der Webschützenspindel
wird nach der Erfindung zweckmäßig eine starre Verbindung zwischen Spindel und Spule
dadurch hergestellt, daß in der Hohlspule ein unter dem Einfluß einer Feder stehendes
Sperrglied gelagert wird, welches mit seinem einen Ende beim Einschieben der Webschützenspindel
in eine Aussparung derselben einschnappt und über sein anderes Ende von außen her
durch Niederdrücken eines aus dem Fuß der. Hohlspule herausragenden Druckknopfes
entgegen dem Federdruck aus der Verriegelungsstellung herausgebracht werden kann.
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Bekannt ist, die Hohlspule mittels einer Spannfeder-auf der Webschützenspindel
zu befestigen. Eine solche Befestigung besitzt aber den Nachteil, daß leicht ein
Lösen der Hohlspule infolge der vielen Erschütterungen während des Webens eintritt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß infolge Lockerwerdens die Webschützenspindeln
leicht abbrechen und Schaden verursachen. Ebenso gefährlich ist es für den Betrieb,
wenn sich eine Spule von selbst löst. Durch die deutsche Patentschrift 493 249 ist
es bekannt, Papierkanetten auf der Webschützenspindel dadurch zu befestigen, daß
am Fuß der Webschützenspindel Klemmbacken angebracht werden, die mittels eines Bolzens
in die zweckmäßig metallbewehrte Wand der Papierkarrette eingreifen.
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Die durch Anwendung der an sich bekannten Zylinderschloßverbindung
zwischen Webschützenspindel und Schußgarnträger erreichten Vorteile sind darin zu
sehen, daß die Erschütterungen des Schußgarnträgers im Webschützen vermieden werden
und ein Lösen des Schußgarnträgers unmöglich gemacht ist. Um stärkere Vibrierkräfte
durch den Spindelkopf aufnehmen zu können und vor allem ein Drehen der Spule, insbesöndere
der bevorzugten Flachspule, auf dem Spindelkopf ' zu verhüten, erhält der Schußgarnträger
zweckmäßig zum Aufstecken auf eine vierkantige Webschützenspindel eine dementsprechend
rechteckige Aussparung, wodurch die Verbindung des Schußgarnträgers mit der Webschützenspindel
wesentlich sicherer gestaltet wird.
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Am Erfindungsgegenstand ist von besonders fortschrittlicher Bedeutung,
daß das beim Abweben der letzten Fäden vom Schußgarnträger die Ausrückvorrichtung
des Webstuhls in Tätigkeit setzende Auslöseglied des Schußgarnträgers weder beim
Bespulen des Schußgarnträgers- noch beim Abweben des Schußgarnes irgendwie hinderlich
ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Fig. r einen Schnitt durch einen Schußgarnträger nach der
Erfindung und Fig. 2 die Draufsicht zu Fig. z.
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In dem unteren kegeligen Teil z der aus Blech o. dgl. bestehenden
dünnwandigen Flachspule ist ein Führungskörper v vorgesehen, der an seineirr im
Innern des Spulenkörpers liegenden Ende als Halskragen v' gestaltet ist und dem
auf dem Bolzen r verschiebbaren Sperrschieber p, q als Führung dient. Der
Sperrschieber p, ¢ steht unter dem Einfluß einer Druckfeder s-und legt sich vor
die Haltenase o eines durch die kegelige Spulenwand hindurchragenden Druckbügels
m, o, wenn dieser von außen her durch die aufgespulten Fadenlagen oder von Hand
entgegen einem Federdruck n niedergedrückt
wird. Mit dein Druckbügel
M, o ist ein do15-pelarmiger Heben mit Spiel gelenkig verbunden, der lose um einen
Lagerzäpfen m0 schwenkbar ist und das in der Spüfenumfangs= flache befindliche federnde
Auslöseglied k für die Stillsetzvorrichtting . des Webstuhles in Sperrstellung hält.
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In dem vierkantig gestalteten Führungskörper'v wird die entsprechend
vierkantige Webschützenspindel c mittels eines im Fuße b der Hohlspule gelagerten,
unter dem Einfluß einer Feder g stehenden-. Sperrgliede's h; f gehalten,
das mit seinem einen Ende in' eine Aussparung i der Spindel c einschnappt und so
eine starre' Verbindung zwischen Spindeh und Spule herstellt. -Die Verriegelung
kann durch Niederdrücken eines aus dem Fuß''b. der Hohlspule herausragenden Druckknopfes
e entgegen dem Federdrüek g gelöst und deinzufolge! die Hohlspule von der; Webschützenspindel
c abgezogen werden.
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Wenn die Flachspule mit Garn t bespult ist, halten die Fadenlagen
den Druckbügel m, o in der gezeichneten Sperrstellung. Beim Aufschieben der Hohlspule
auf die Webschützenspindel c wird der Sperrschieber p, q von dem vorderen ' zylindrischen
Teil cl -der, Webschützenspindel entgegen dem Fededruck s aus seiner den Druckbügel
m,-- o. sperrenden Stellung geschoben und dessen Haltenase .o freigegeben. Ist das
Schagarn bis auf nur wenige Lagen von- der Spule abgewelbt, so schnellt der vom
Garn bis dahin niedergehaltene Teil m des Druckbügels m, ö über die Spulenfläche
z heraus und bringt =mittels des. Hebels l das Auslöseglied in seine senkrechte
Stellung, so daß es die Ausrück'vorrichtung des. Webstuhles. in Tätigkeit setzen,
kann. Nach dem selbsttätig erfolgten Stfilsetzen, des Webstuhles wird die 'Hohlspüle
.durch einen Drück auf den Druckknopf e ,von der Webschützenspindei c abgezogen
und eine neue voll bewickelte. Hohlspule aufgeschoben.,