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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Halterungssystem zum
sicheren Anbringen eines Kindersitzes an einem Fahrrad. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf eine sichere Befestigung, mittels
derer der Kindersitz sich im Hinblick auf das Fahrrad verstellen
lässt.
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Kindersitze
werden herkömmlicher
Weise an verschiedenen Stellen an einem Fahrrad montiert, aber am
häufigsten
hinter dem Fahrradsattel über dem
Hinterrad des Fahrrads. Es kommt oft vor, dass Kinder oder Kleinkinder
in solchen Sitzen müde
werden und während
der Fahrt einschlafen. In der Sitzstellung zu schlafen ist physiologisch
ungünstig.
Insbesondere kann der Kopf des Kleinkinds in eine Stellung nach
vorne oder zur Seite fallen, was negative Folgen für die Hals-
und Rückwirbelsäule haben könnte.
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Die
veröffentliche
deutsche Anmeldung DE-A 43 25 965 offenbart einen Kindersitz für ein Fahrrad,
wobei der Rückenlehnenabschnitt
des Sitzes im Hinblick auf den Sitzabschnitt drehbeweglich ist.
Wenn das Kleinkind einschläft,
kann der Rückenabschnitt
gedreht und in einer flacheren Stellung fixiert werden. Das deutsche
Patent DE-C 195 19 835 zeigt eine ähnliche Konstruktion, bei der
der Rückenlehnenabschnitt
des Sitzes drehbeweglich mit dem Sitz- und Beinabschnitt des Sitzes
verbunden ist. Bei beiden herkömmlichen
Kindersitzen ist ein relativ komplizierter Verbindungsmechanismus
notwendig, um den Rückenlehnenabschnitt
des Sitzes einstellend zu schwenken. Zusätzlich sind zwei separate Formvorgänge zur
Herstellung des Rückenlehnenabschnitts
und des Sitzabschnitts des Kindersitzes erforderlich, die anschließend mechanisch
miteinander verbunden werden.
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Das
Dokument EP-A-0 832 811 beschreibt einen Kindersitz nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1 zur Befestigung an einem Fahrrad. Dieses Dokument
beschreibt einen Sitz, bei dem der Rückenlehnen- und der Sitzabschnitt
als einzelne Einheit hergestellt sind, wobei der gesamte Sitz um
eine zur Ebene des Fahrrads senkrechten Ebene gedreht werden kann.
Der Sitz ist mittels gekrümmter
Passflächen
so in gleitbarem Kontakt mit der Fahrradbefestigungseinrichtung
in Eingriff, dass ein Gleiten des Sitzes über diese Flächen ihn
aus der Sitzposition in die stärker
umgelegte Position dreht. Eine herkömmliche Feststelleinrichtung
wird verwendet, um die Lage des Sitzes nach der Einstellung zu fixieren.
In dem Dokument erfolgt keine Erläuterung über das Vorsehen eines mit
der Befestigungseinrichtung in Eingriff stehenden Schraubengewindes,
wodurch eine einstellbare Feststelleinrichtung gebildet wird, die
es ermöglicht,
den Winkel des Sitzes auf eine einfache und kostengünstige Weise
sowohl einzustellen als auch festzusetzen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen verbesserten
Kindersitz bereitzustellen, der eine Drehung des gesamten Sitzes
als Ganzes zulässt,
ohne dabei komplizierte Drehmechanismen zu benötigen.
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird ein wie in Anspruch 1 definiertes
Halterungssystem bereitgestellt. Es werden Trägereinrichtungen bereitgestellt,
die sich am Fahrrad befestigen lassen und eine Stützauflage
umfassen, die unter dem Kindersitz angeordnet werden soll. Ein Anpassstück wird
dann an der Stützauflage
befestigt, wobei das Anpassstück so
gebaut ist, dass es gleitbeweglich mit der Unterseitenwand des Kindersitzes
in Eingriff ist, um eine Drehung des Kindersitzes als Ganzes zuzulassen. Der
Kindersitz kann sich dann um eine zur Ebene des Fahrrads senkrechte
Achse drehen.
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Ein
Einstellmechanismus ist vorgesehen, der an einer Wand des Kindersitzes
befestigt ist und auch mit dem an der Stützauflage angebrachten Anpassstück in Eingriff
steht. Eine Betätigung
des Einstellmechanismus ermöglicht
es, den Drehwinkel des Kindersitzes im Hinblick auf das Anpassstück und somit
im Hinblick auf das Fahrrad einzustellen. Dieser Einstellmechanismus
umfasst eine Schraubeneinrichtung, die drehbar in einer Erhebung
angebracht und am Kindersitz fixiert ist. Die Schraubeneinrichtung steht
darüber
hinaus mit einem Zahnstangenabschnitt in Eingriff, der einen Teil
des Anpassstücks
bildet.
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Die
Unterseitenwand des Kindersitzes ist vorzugsweise mit Gleitorganen
oder -einrichtungen mit Flächen
ausgestattet, welche mit Flächen
von Gleitabschnitten des Anpassstücks in Eingriff stehen. Die
Krümmung
dieser Flächen
ist einander angepasst, um eine mechanische Halterung des Kindersitzes
einerseits und ein glattes Verschieben zur Einstellung des Winkels
des Kindersitzes andererseits zu bieten. Vorzugsweise ist der Krümmungsradius dieser
Flächen
so gewählt,
dass er dem Abstand vom Schwerpunkt des Kindersitzes zu den Flächen entspricht.
Dieser Aufbau gewährleistet
ein glattes Verschieben der Flächen
während
der Drehung ohne Hemm- oder Blockiereffekte.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung von Ausführungsformen
in Zusammenschau mit den Zeichnungen klar.
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1 zeigt
eine Seitenansicht des kombinierten Kindersitzes und Halterungssystems
nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 zeigt
eine Querschnittsansicht des Halterungssystems, wobei sich der Kindersitz
in der aufrechten, normalen Position befindet;
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3 zeigt
eine Querschnittsansicht, wobei der Kindersitz nach hinten in die
Schlafposition gedreht ist.
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Mit
Bezug auf 1 handelt es sich bei dem Kindersitz 2,
der mit dem System der vorliegenden Erfindung verwendet wird, um
eine integrierte Einzelschale. Normalerweise werden solche Sitze
spritzgegossen und bilden einen Verbundaufbau. Das Halterungssystem
der Ausführungsform
umfasst Trägereinrichtungen,
die Verbindungsstangen 8 umfassen, deren freie Enden sich
durch bekannte Einrichtungen am Fahrrad befestigen lassen. In dieser
Ausführungsform
wäre der
Kindersitz hinter dem Fahrradsattel angebracht, jedoch ist die vorliegende
Erfindung nicht auf diese Auslegung beschränkt. Das Halterungssystem könnte beispielsweise
auch auf den Querstangen zwischen dem Fahrradsattel und der Lenkstange
gehaltert sein.
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Die
Verbindungsstangen 8 erstrecken sich vorzugsweise durch Öffnungen,
die in der Vorderwand des Kindersitzes vorgesehen sind, und sichern die
Stützauflage 6,
die unter dem Kindersitz 2 angeordnet ist. Das Anpassstück 1 liegt
auf der Stützauflage 6 auf
und wird mittels der beiden Gleitorgane 9 in festem Eingriff
gehalten. Die Stützauflage 6 wird mittels
einer Sicherungswelle 7 in festem Eingriff gehalten.
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Die
Sicherungswelle 7 umfasst (nicht gezeigte) exzentrische
Abschnitte, die die Stützauflage 6 in festen
Eingriff mit dem Anpassstück 1 drücken. Wie in
den 2 und 3 besser zu sehen ist, können die
Eingriffsflächen
des Anpassstücks 1 und
der Stützauflage 6 ineinandergreifende
Rippen aufweisen, die so ausgebildet sind, dass sie senkrecht zur
Längenrichtung
des Fahrrads oder zur Längenrichtung der
Stützauflage 6 verlaufen.
Wenn die Sicherungswelle 7 in die offene Stellung gedreht
wird, lassen die Nockenflächen
der exzentrischen Abschnitte der Welle die Stützauflage 6 vom Anpassstück 1 frei.
In der freigesetzten Stellung können
die beiden Teile in Bezug aufeinander bewegt werden, um eine Einstellung
in der Längsrichtung
bereitzustellen.
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Wieder
mit Bezug auf 2 umfasst das Anpassstück 1 Gleitabschnitte 14,
die gekrümmte
Flächen
haben. Die Unterseitenwand 11 des Kindersitzes 2 ist
mit Gleiteinrichtungen 9 versehen. Die Gleiteinrichtungen 9 sind
durch Befestigungseinrichtungen, vorzugsweise eine Schraube 12,
an der Unterseitenwand 11 befestigt. Die Gleiteinrichtungen
umfassen auch gekrümmte
Flächen,
die mit ihrer Krümmung
den Flächen
des Gleitabschnitts 14 des Anpassstücks 1 angepasst sind.
Die Gleiteinrichtungen tragen auch dazu bei, das Anpassstück 1 am
Sitz 2 zu befestigen.
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2 zeigt
den Zustand, bei dem sich der Kindersitz in der normalen Sitzposition
befindet, wohingegen in 3 die Gleiteinrichtungen im
Hinblick auf die Gleitabschnitte 14 des Anpassstücks entlang ihrer
gekrümmten
Flächen
verschoben wurden. In 3 ist der Kindersitz als Ganzes
umgelegt, um die Schlafposition einzunehmen.
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Ein
Einstellmechanismus 3, 4, 5 ist am vorderen
Abschnitt des Kindersitzes vorgesehen, wie auch in 1 zu
sehen ist.
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Vorzugsweise
umfasst der Einstellmechanismus eine Erhebung 4, die an
der Unterseitenwand 11 des Kindersitzes fixiert ist. Die
Erhebung trägt
ein Einstellrad 3, das drehfest mit einer Schraube oder Spindel 5 verbunden
ist. Die Schraubeneinrichtung 5 steht mit einem Zahnstangenabschnitt 13 des
Anpassstücks 1 in
Eingriff. Wie in 2 gezeigt ist, wurde die Einstellschraube 5 gedreht,
um den vorderen Abschnitt des Kindersitzes bis zum Erreichen der normalen
aufrechten Stellung nach unten zu ziehen. In 3 wurde
das Einstellrad so gedreht, dass die Schraube 5 nun mit
dem oberen Abschnitt der Zahnstange 13 in Eingriff steht.
Beim Durchführen
dieser Einstellung wird der vordere Abschnitt des Kindersitzes angehoben,
wodurch die gekrümmten
Flächen der
Gleiteinrichtungen 9 und Gleitabschnitte 14 sich im
Hinblick aufeinander verschieben und der Kindersitz die Schafstellung
einnimmt.
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Der
Einstellmechanismus der vorliegenden Ausführungsform befindet sich an
einem vorderen Abschnitt des Sitzes, vorzugsweise zwischen den Mulden
des Sitzes, die für
die Beine des Kleinkinds gedacht sind. In einer anderen Ausführungsform könnte das
Einstellrad auch außen
auf der Rückseite des
Kindersitzes angeordnet sein, wobei die Einstellschraube dann mit
einer Zahnstange in Eingriff stünde,
die sich am hinteren Ende des Anpassstücks 1 befindet.
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Wie
vorstehend erwähnt,
sind die gekrümmten
Flächen
der Gleiteinrichtungen 9 und der Gleitabschnitte 14 einander
angepasst. Besonders bevorzugt entspricht der Krümmungsradius dieser Flächen dem
Abstand vom Schwerpunkt (GP) zu den Flächen selbst, wie in 2 mit
r1 angegeben ist. Diese Anordnung stellt ein glattes Gleiten der
Flächen
während
des Einstellvorgangs in Bezug aufeinander sicher. Würde das
Gewicht, das auf den Eingriffsflächen
lastet, versetzt, wäre
die auf die Flächen
wirkende Belastung ungleichmäßig, was
zu einer ungleichen Verteilung der an den Flächen während einer Drehung auftretenden
Reibungskräfte
führen würde. Dies
könnte
während
der Drehung zu einer Hemmung oder Blockierung führen, die jedoch durch die
vorliegende Anordnung im Wesentlichen verhindert wird.
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Zusätzlich ist
der Aufbau und die Gewichtsverteilung des gesamten Sitzes so ausgelegt,
dass der Schwerpunkt des Sitzes auch dann unverändert bleibt, wenn der Sitz
von der aufrechten in die Schlafposition gekippt wird. Dies verbessert
auch die Zuverlässigkeit
der Gleitbetätigung
von der normalen aufrechten zur Schlafstellung.
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Der
Drehbetrag von der aufrechten zur umgelegten Schlafstellung kann
so ausgelegt sein, dass er einen geeigneten Wert hat. Vorzugsweise
kann der Sitz um einen Winkel von 10° bis 20°, am bevorzugtesten von 12° bis 15° nach hinten
gedreht werden.
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Die
Querschnittsansichten in 2 und 3 zeigen
Querschnitte einer Gleiteinrichtung, die mit einem Gleitabschnitt
des Anpassstücks 1 in
Eingriff steht. Vorzugsweise sind zwei solcher Schlitten parallel
zueinander in der Längsrichtung
des Fahrrads angeordnet und an der Unterseitenwand 11 des Hauptsitzes 2 befestigt,
die das Anpassstück 1 an
Ort und Stelle hält.