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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Labor- und Klinikgeräte, Verfahren zur Isolierung
und Reinigung von Zielmolekülen
aus biologischen Fluiden sowie Geräte zum Kombinieren von Zielmolekülen mit
anderen Komponenten einer Prüfmischung.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
den Vereinigten Staaten sterben mehr als 500 000 Menschen pro Jahr
an Sepsis, einer oft verhängnisvollen
Komplikation nach operativen Eingriffen, weshalb die Identifizierung
eines Bakterienstamms erforderlich ist, bevor eine wirksame Behandlung
erfolgen kann. Die Identifizierung durch Zellkultur kann bis zu
zwei Wochen dauern. Falls verfügbar,
könnte
eine Reihe von schnellen Diagnosetests auf der Basis von Nukleinsäuren eingesetzt werden,
um zuerst die Familie, dann den Stamm eines Krankheitserregers zu
bestimmen. Solche Tests sind allerdings nicht im Routineeinsatz,
da der notwendige Arbeitsaufwand für die Isolierung von Nukleinsäuren hoch
ist und sehr schnelle Nukleinsäure-Tests
fehlen.
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Das
Auftauchen arzneimittelresistenter Stämme von Viren und Bakterien
macht es notwendig, dass die Stämme
identifiziert werden, bevor eine wirksame Medikation verordnet werden
kann. Die Kultur und die Identifizierung von Mycobacteria-Stämmen ist
beispielsweise oft schwierig und langwierig und ein nicht behandelter
Patient kann während
dieser Zeit andere anstecken. Ein Schnelltest auf Nukleinsäurebasis
bezüglich
M. tuberculosis mit Differenzierung des Stamms könnte einen entscheidenden Beitrag
zur weltweiten Bekämpfung
der Tuberkulose leisten.
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Latent
krebsartige Gewebe können
aufgrund von anomalen zellulären
Gensequenzen entdeckt werden und auf der Basis der Kenntnis solcher
Sequenzen kann eine wirksame Behandlung erfolgen.
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Nukleinsäure-Tests,
die rasche Information über
virale Genotypen in Patientenblut liefern, würden das wirksame Management
der HIV-Infektion dadurch unterstützen, dass antivirale Medikamenten-Kombinationen
je nach dem Erscheinen mutanter Genotypen des HIV geändert werden
können.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung bereit, die die Automatisierung
der Reinigung von Nukleinsäuren
aus Blut oder Plasma ermöglicht und
für ein
schnelles Kombinieren von gereinigter Nukleinsäure mit anderen Komponenten
von Prüfmischungen
sorgt, um spezielle Nukleinsäure-Sequenzen
zu detektieren oder quantitativ zu bestimmen, indem sie Techniken
wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Ligase-Kettenreaktion (LCR)
einsetzt oder die Genchip-Technik benutzt. Andere Zielmoleküle als Nukleinsäuren können gereinigt
und identifiziert werden durch ein Verfahren, das die erfindungsgemäße Vorrichtung
einsetzt.
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Alle
Reinigungs- und Detektionsverfahren finden in abgeschlossenen Bereichen
statt, die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgesehen sind. Dieses Merkmal macht die Erfindung besonders geeignet
für den
Einsatz als klinisches Diagnoseinstrument, um schnelle Patienteninformation
mit einem minimalen Kontaminierungsrisiko für das Klinikpersonal und mit
minimalem Risiko einer Testkontaminierung durch „Überbleibsel"-DNA zu erhalten.
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Aktuelle Reinigungsverfahren
für Nukleinsäuren
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Nukleinsäuren sind
durch den Einsatz eines breiten Spektrums von Reagentien und Verfahren isoliert
und gereinigt worden, je nach der Quelle der Nukleinsäure und
dem vorgesehenen Einsatz der gereinigten Nukleinsäure. Verfahren
für die
Isolierung von Nukleinsäure
aus biologischen Proben umfassen 1) Zell-Lyse durch Einsatz einer
Kombination von mechanischem Aufbrechen, Detergentien, proteolytischen
Enzymen, chaotropischen Reagentien oder anderen Chemikalien, entweder
gefolgt von 2) Extraktion des Lysats mittels Phenol oder eines anderen
organischen Lösungsmittels,
oder 3) Zentrifugieren zur Klärung
des Lysats, gefolgt von 4) Ausfällen der
Nukleinsäure
oder 5) Adsorption der Nukleinsäure
auf Festphasenmaterialien, gefolgt von 6) Waschen der Festphasenmaterialien
und 7) Eluieren der gebundenen Nukleinsäure von der Festphase, oder 8)
Zentrifugieren der ausgefällten
Nukleinsäure
und 9) Wiederauf schlämmen
des Pellets, oder 10) Reinigung der Nukleinsäure durch Gel-Elektrophorese, 11)
Ausschneiden des Nukleinsäurenstreifens
aus dem Gel oder 13) Herstellen gereinigter Nukleinsäure mittels
zweier oder mehrerer Schritte von Zäsiumchlorid-Dichtegradient-Zentrifugieren mit 14)
Wiedergewinnen der Nukleinsäure,
und 15) Entfernen der Salze oder Änderung des Nukleinsäurepuffers
mittels Dialyse, Gel-Chromatographie
oder Spin-Säulen.
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Diese
Verfahren werden von geschultem Personal von Hand durchgeführt, wobei
Verwirbelungsgefäße, handbetätigte Pipettoren,
Zentrifugen, Gel-Elektrophorese-Geräte, heiße Wasserbäder, Vakuumabsaugung
für die
Entfernung von Überständen nach
der Zentrifugierung usw. verwendet werden. Die Reproduzierbarkeit
der Ergebnisse eines Labors hängt
oft von der Erfahrung eines einzelnen Technikers im Umgang mit Flüssigkeiten
ab sowie von den unterschiedlichen Verzögerungen, die zwischen zahlreichen
Schritten liegen können,
wenn ein Techniker mehrere Verfahren gleichzeitig im Labor durchführt.
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Um
den enzymatischen Abbau der Nukleinsäuremoleküle während der Reinigung zu vermeiden,
sind Enzym-Inhibitoren verwendet worden, um das Aufschließen von
RNAse und DNAse in den Lysaten abzublocken. Cox (in Cox, R.A. (1968) „The use
of guanidinium chloride in the isolation of nucleic acids" Methods Enzymol.
12B: 120.) zeigte, dass eine hohe molare Konzentration von Guanidin-Salz nicht
nur sekundäre
Zellstrukturen aufbricht, wodurch die Freisetzung der Nukleinsäuren erleichtert
wird, sondern dass es aufgrund seiner Wirkung als kraftvolles Chaotrop
auch die Wirkung der RNAse hemmt. Infolgedessen haben Guanidin-Salze,
insbesondere Guanidin-Thiocyanat, weitverbreitete Verwendung bei
den Verfahren zur Reinigung von Nukleinsäuren gefunden.
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Boom
(in Boom, R., Sol, C.J.A., Salimans, M.M.M., Jansen, C.L., Wertheim-van
Dillen, P.M.E. und van der Noordaa,; J. (1990) „Rapid and simple method for
purification of nucleic acids" J.
Clin. Microbiol. 28 (3), 495.) untersuchte die Möglichkeit, eine Ausgangsprobe
mit einer Suspension von Kieselerde-Partikeln oder Diatomeen in
Guanidin-Thiocyanat (GuSCN) zu kombinieren. Die Wiedergewinnung
von Nukleinsäuren
aus Ausgangsmaterialien mit Hilfe dieses Verfahrens erwies sich
als problematisch. Booms U.S. Patent Nr. 5,234,809, erteilt an Akzo, N.V.,
beschreibt das Mi schen einer Nukleinsäure-haltigen Probe mit einer
chaotropischen Substanz und einer Nukleinsäure-bindenden Festphase, das
Abtrennen der Festphase und das Waschen der Festphase. Das von Boom
beschriebene Reinigungsverfahren für Nukleinsäuren wird mit Hilfe von manuellen Verfahren
durchgeführt,
wie etwa dem Aufwirbeln einer Suspension von Kieselerde-Partikeln,
bevor von Hand Ausgangsmaterial zugegeben wird, Zentrifugieren,
Entfernen von Überständen durch
Vakuumabsaugung, Pipettieren von Waschlösungen, Aufwirbeln von Pellets,
um sie vor dem weiteren Zentrifugieren wieder in Waschlösung zu
suspendieren, Inkubieren eines Probenrohrs in einem Wasserbad oder
Heizblock, usw.
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Auf
Zentrifugieren beruhende Verfahren können durch den Einsatz von
Spin-Rohren oder Spin-Säulen
vereinfacht werden, in denen Zielmoleküle nach ihrer Freisetzung mittels
Detergentien, Enzymen oder Chaotropen an ein Festphasenmaterial auf
dem Boden eines Rohres gebunden werden, das in ein zweites Zentrifugenrohr
gesetzt wird. Die Festphase wird gewaschen durch Auftragen einer Waschlösung auf
ihre Oberseite und durch Zentrifugieren des verbundenen Rohrpaares,
was bewirkt, dass die Waschlösung
durch die Festphase hindurchgeht und im zweiten Zentrifugenrohr
aufgefangen wird. Die Zielmoleküle
werden in einem Zentrifugenrohr aufgefangen, indem eine Eluier-Lösung auf die
Oberseite der Festphase gegeben und das Rohrpaar zentrifugiert wird,
um das Eluat aufzufangen.
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Obwohl
der Absaug-Schritt durch den Einsatz von Spin-Rohr-Techniken ausgeschaltet
wird, ist die Spin-Rohr-Methode immer noch arbeitsaufwendig und
für die
Automatisierung ungeeignet. Infolge der relativ langen Zeit, die
für die
Durchführung
dieser und anderer herkömmlicher
Standardverfahren zur Reinigung von Nukleinsäuren erforderlich ist und infolge
der arbeitsintensiven Art der Verfahren erhöhen diese Verfahren die Gesamtkosten
der Durchführung
von Nukleinsäure-Diagnosetests.
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Es
sind Versuche gemacht worden, Teile der Techniken zur Reinigung
der Nukleinsäuren
zu automatisieren, wie etwa das Zugeben von Reagentien, das Verdünnen, Absaugen
und Mischen von Flüssigkeiten
mittels digitaler Spritzenpumpen, Pipettoren und Robotik. Die U.S.
Patente Nr. 4, 488,241 und 4, 510,684, erteilt an die Zymark Corp.
Und das U.S. Patent Nr. 5,104,621 erteilt an Beckman Instruments, Inc.,
beschreiben automatisierte Systeme, die auswechselbare Werkzeuge
und Greifarme ha ben, um kooperierende Anlagenteile von Laboreinrichtungen zu
bedienen, was es ermöglicht,
sonst manuelle Verfahren durch das Robotik-Gerät nach einem vom Benutzer eingegebenen
Computerprogramm ausführen zu
lassen. Diese Patente zeigen den Einsatz von automatisierten Allzweck-Robotik-Systemen,
die für den
Einsatz bei einem breiten Spektrum von chemischen und Labor-Verfahren
bestimmt sind. Diese Erfindungen sind so konzipiert worden, dass
sie möglichst
flexibel sind und sind nicht speziell für die schnelle Isolierung von
Nukleinsäuren
oder anderen Zielmolekülen
oder das Kombinieren von gereinigter Nukleinäsure mit anderen Komponenten
einer Prüfmischung
gemacht.
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Die
Isolierung von Nukleinsäuren
aus Flüssigkeiten,
die Infektionserreger wie Bakterien und Viren enthalten, verlangt
strenge Bearbeitungsmethoden, um Kontaminierung und Infektion von
Klinikpersonal zu vermeiden. Um solche Risiken zu minimieren, ist
für Verfahren
zur Reinigung von Nukleinsäuren,
die offenes Pipettieren und Zentrifugieren einschließen, vorgeschrieben,
dass solche Verfahren unter einem Schutzgehäuse durchgeführt werden.
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Die
Bedingung, dass solche speziellen Schutzeinrichtungen und andere
Instrumente vorhanden sein müssen,
die für
die Reinigung von Nukleinsäuren
notwendig sind, beschränkt
diese Verfahren gegenwärtig
auf Laboratorien und Kliniken. Beispielsweise muss Blut, dass in
entfernten Gebieten der Welt gesammelt wurde, zur Reinigung der
Nukleinsäuren
und zur Untersuchung rasch in die urbanen Gebiete transportiert
werden, da das Blut Enzyme enthält,
die die zu isolierenden Nukleinsäuren
abbauen. Wenn Nukleinsäuren
an Ort und Stelle aus Blut isoliert werden könnten, wären die so erhaltenen gereinigten
Nukleinsäuren
chemisch stabil und könnten mit
vermindertem Abbau-Risiko zurückgebracht
werden.
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Deshalb
wäre es
wünschenswert,
einen biomolekularen Prozessor bereitzustellen, der nicht den Einsatz
manuellen Pipettierens und Zentrifugierens erforderte und weniger
arbeitsaufwendig wäre
als aktuelle Verfahren zur Reinigung von Nukleinsäuren.
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Es
wäre auch
wünschenswert,
einen biomolekularen Prozessor bereitzustellen, der während des Reinigungsprozesses
die Nukleinsäure-haltige
Probe von der Umgebung abschließt,
um so das Risiko einer Infektion des Personals und einer Kontaminierung
der Umgebung zu reduzieren.
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Es
wäre auch
wünschenswert,
einen biomolekularen Prozessor bereitzustellen, der Nukleinsäuren oder
andere Zielmoleküle
aus frischem vollständigen
Blut, Plasma, Sputum, Urin, Samen, Gewebeproben, Kot, Bakterien-
oder Zellkulturen isolieren kann.
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Es
wäre auch
wünschenswert,
einen biomolekularen Prozessor bereitzustellen, der gereinigte Nukleinsäuren oder
andere Zielmoleküle
mit Komponenten eines Test kombinieren kann, um solche Zielmoleküle zu detektieren
oder zu quantifizieren.
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Es
wäre auch
wünschenswert,
einen biomolekularen Prozessor bereitzustellen, der einzelne Proben
oder eine Vielzahl von Proben bearbeiten kann und der bei seinem
Betrieb vollständig
automatisch arbeitet.
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Aufgaben der
Erfindung
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Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Beschränkungen
der früheren
Verfahren zur Isolierung von Nukleinsäuren zu überwinden, indem eine Nukleinsäure enthaltende
Probe mit einem Lyse-Reagens kombiniert wird in einem Inkubationsgefäß, aus dem
alle Nukleinsäure
bindenden Substanzen ausgeschlossen sind, damit die Nukleinsäuren vollständig in
die Lysat-Lösung
freigesetzt werden können,
bevor die Nukleinsäure
wiedergewonnen wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, den notwendigen Einsatz von
manuellen oder Fachwissen erfordernden Techniken auszuschalten,
wie etwa Verwirbeln, Pipettieren, Absaugen, Zentrifugieren, Einsatz
von Spin-Säulen,
Extraktion mit organischen Lösungsmitteln,
Supension von Pellets oder Einsatz von Vakuum-Vielfachsystemen für die Reinigung
der Nukleinsäure.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Mitteln,
um eine Probe automatisch in die erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine Öffnung zu
ziehen, die sofort anschließend
geschlossen werden kann, um die Kontaminierung der Umgebung durch
die Probe zu verhindern.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Mitteln,
um die Probe in der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Lyse-Reagens
gründlich
zu mischen; von Mitteln zur Erwärmung
und zur Regelung der Temperatur dieses Lysat-Gemischs; von Mitteln
zur Entfernung dieses Lysats aus der Inkubationskammer; von Mitteln,
die bewirken, dass dieses Lysat durch eine Festphasenmatrix läuft, auf
deren Oberfläche
Zielmoleküle
gebunden werden können
und dadurch aus diesem Lysat entfernt werden; von Mitteln zum Waschen
dieser Festphasenmatrix mittels geeigneter Waschflüssigkeiten;
von Mitteln zur Erwärmung
und zur Regelung der Temperatur dieser Waschlösungen; und schließlich von
Mitteln, um diese Festphasenmatrix abzustreifen und die Zielmoleküle mittels
einer geeigneten Eluier-Flüssigkeit
zu eluieren, sowie von Mitteln zur Erwärmung und zur Regelung der
Temperatur dieser Eluier-Flüssigkeit.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Isolierung und Reinigung
von Nukleinsäure
und anderen Zielmolekülen
direkt aus Blut, Plasma, Sputum, Urin, Samen, Gewebeproben, Kot,
Bakterien- oder Zellkulturen durch voll automatisierte Vorrichtungen
zu erreichen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
bereitzustellen für
das schnelle Kombinieren einer gereinigten Nukleinsäure oder
anderer Zielmoleküle
mit anderen Komponenten einer Nukleinsäure oder einer anderen Prüfsubstanz
für die
Detektierung oder Quantifizierung dieser Zielmoleküle.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen
für die
Isolierung, Reinigung und Detektion von Nukleinsäuren oder anderen Zielmolekülen, die
schnell ist und außer
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
selbst keinen Einsatz von Laborgeräten erfordert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Zum
einen liefert die Erfindung nach den Ansprüchen 1 und 10 eine Vorrichtung
und ein automatisiertes Verfahren zur Isolierung und Reinigung von Nukleinsäuren oder
anderen Zielmolekülen
aus unbearbeiteten Ausgangsmaterialien. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
für die
Isolierung und Reinigung von vollständiger Nukleinsäure liefert
eine Vorrichtung, in die Ausgangsmaterial, wie etwa vollständiges Blut,
Plasma oder eine Zellsuspension gezogen wird und aus der gereinigte
Nukleinsäure
automatisch abgegeben wird, ohne dass Pipettieren, Zentrifugieren
oder Handarbeit notwendig sind.
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Die
errfindungsgemäße Vorrichtung
kann eine einzelne Probe oder gleichzeitig eine Vielzahl von Proben
bearbeiten, wobei ein Spendegerät
eingesetzt wird, das mit einer Anordnung von Röhren oder Vertiefungen in einer
Mikrotiterplatte zusammenarbeitet, die Mittel zum Erwärmen und
zum Mischen der Inhalte dieser Röhren
oder Vertiefungen umfasst, in denen Proben, die Nukleinsäuren oder andere
Zielmoleküle
enthalten, mit Lyse-Reagentien kombiniert werden, und aus denen
gereinigte Zielmoleküle
entnommen werden können,
ohne dass manuelles Pipettieren, Zentrifugieren, Absaugen oder Handarbeit
erforderlich sind.
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Die
für die
Isolierung und Reinigung vorgesehenen Zielmoleküle können zu einer einzigen Art
gehören
oder eine Kombination von RNS, DNS, Proteinen oder anderen Molekülen sein.
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Zum
anderen liefert die erfindungsgemäße Vorrichtung Testbausätze, die
aus Vorrichtungen mit Einweg-Komponenten und Reagentien nach Anspruch
21 bestehen. Diese ermöglichen
die Reinigung, Detektierung oder Quantifizierung von Zielmolekülen, und
zwar entweder mit einer einzelnen Testprobe oder mit einer Vielzahl
von Testproben in der Weise, dass das Risiko von Kontaminierung
der Umgebung oder des mechanischen Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglichst
gering gehalten wird. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den anhängenden
Ansprüchen
2 bis 9 und 11 bis 20 beschrieben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorstehenden und andere Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden
aus der folgenden Beschreibung ersichtlich. In der Beschreibung
wird auf bevorzugte Ausführungsbeipiele
der Erfindung Bezug genommen. Diese Ausführungsbeispiele stellen nicht
notwendigerweise den vollen Umfang der Erfindung dar.
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1 ist
eine Perspektivansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 ist
ein schematische Ansicht einer Einweg-Extraktionsvorrichtung entsprechend
der Erfindung, besonders geeignet für die Verwendung bei der Bearbeitung
von Einzelproben von Zielmolekülen.
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3 ist
eine schematische Ansicht der Ventil-Komponenten für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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4 ist
eine schematische Ansicht einer Einweg-Extraktionsvorrichtung, besonders
geeignet für
die Verwendung bei der Bearbeitung von Einzelproben von Zielmolekülen, wobei
die Probe automatisch aus einer Kapillarröhre gezogen wird.
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5 ist
ein schematisches Diagramm der Betriebs-Hardware eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
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6 ist
eine schematische Ansicht eines Einweg-Bestandteils der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
besonders geeignet für
die Verwendung für die
Bearbeitung von Einzelproben von Zielmolekülen, wobei die gereinigten
Nukleinsäuren
automatisch mit Bestandteilen einer Nukleinsäuren-Prüfmischung kombiniert werden,
bevor sie in einen PCR-Thermocycler oder eine andere Prüfvorrichtung für Nukleinsäuren eingeleitet
werden.
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7 ist
eine Perspektivansicht des mechanischen Hardware-Bestandteils eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, das für
die Bearbeitung einer Vielzahl von Proben verwendet wird.
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8A ist
eine Schnittansicht einer Pipettorenspitze zum Extrahieren eines
Zielmoleküls,
besonders geeignet für
die Verwendung bei einer Vielzahl von Proben.
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8B ist
eine Schnittansicht einer Pipettorenspitze zum Extrahieren eines
Zielmoleküls.
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Die 9A,
B und C zeigen eine Extraktions-Pipettorenspitze beim Extraktions-,
Wasch- und Eluierungs-Schritt.
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10A ist eine Perspektivansicht einer Mikrotiterplatte
mit 96 Vertiefungen, die aus einem Kunststoffmaterial gebildet
ist.
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10B ist eine schematische Ansicht der Anordnung
der Vertiefungen der 10A.
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10C ist ein Schnittansicht entlang der Linie 2-2' der 10B.
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Detaillierte
Beschreibung der Zeichnungen
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Mit
Bezug auf die 1 umfasst ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung einen mechanischen Aktuator 101, in den eine
Einweg-Vorrichtung 105 zum einmaligen Gebrauch eingerastet werden
kann, und zwar mittels Verbindungsstücken 70, 71,
die in entsprechende Verbindungsstücke 70', 71' in der Vorrichtung 105 eingreifen. Über Röhren 114 können Reagentien 111, 112, 113 in
den Aktuator 101 gezogen werden. Die Vorrichtung 105 ist
mit einer Öffnung
A versehen, die für
die Aufnahme einer Probe für
eine Analyse geöffnet
werden kann, mit einer Öffnung
B, die mit einer Inkubationskammer, einem Thermocycler oder einem
anderen Bearbeitungsgefäß verbunden
werden kann, mit einer Öffnung
C, aus der gereinigte Zielmoleküle
zum Auffangen oder zur weiteren Analyse ausgegeben werden können, und
mit einer Öffnung
D, durch die Reagentien aus dem Aktuator 101 zur Reinigung
und Identifizierung von Zielmolekülen eintreten können. Die
in einer Probe enthaltenen Moleküle
sind innerhalb der Vorrichtung 105 vollständig abgeschlossen
und können
nicht auf die Oberflächen
des Aktuators 101 austreten oder damit in Berührung kommen.
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2 zeigt
bevorzugte Ausführungsbeispiele
einer Extraktionsvorrichtung 106 und 107, deren Komponenten
der Absperrhahn 108 und das T-Verbindungsstück 109 sind.
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Die 3E – 3J zeigen Querschnitte von verschiedenen
Ventiltypen. Der Ventilkörper 206 hat Öffnungen
bei A, B, C und D, die wahlweise abgeschlossen oder verbunden werden
können
mittels des beweglichen Teils 207, das einen oder mehrere innere
Durchgänge 218 hat,
die im Innern dieses Teils gebildet sind.
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3E zeigt das Teil 207 in einer
solchen Stellung, dass eine interne Verbindung zwischen allen Öffnungen
A, B, C, D verhindert wird. 3F zeigt
diejenige Stellung des Teils 207, die eine Verbindung zwischen
den Öffnungen
B und D erlaubt; dementsprechend zeigt 3G die
Position des Teils 207, die eine Verbindung der Öffnungen
A und C erlaubt; zahlreiche Mittel sind bekannt, um Paarungen oder
Kombinationen von Öffnungen
mittels eines beweglichen Teils 207 auszuwählen.
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3H zeigt ein drehbares Teil 208,
das einen Handgriff 213 hat und einen Durchgang 209,
der durch das Teil 208 hindurchgebohrt ist. Die Öffnungen
A und C können
intern durch Drehen des Teils 208 verbunden werden, um
den Durchgang 209 mit diesen Öffnungen in Linie zu bringen.
Alternativ kann das bewegliche Teil 210 gebohrte Durchgänge 211 und 212 haben,
die Öffnungen
innerhalb des Körpers 206 miteinander
verbinden, indem die Ausrichtung in Linie durch eine geradlinige
Bewegung des Teils 210 anstelle einer Drehbewegung erfolgt,
wie in 3J gezeigt ist. Die Einweg-Vorrichtung 105 der
vorliegenden Erfindung kann einen beliebigen Ventiltyp umfassen
und diese Ventile können
eine beliebige Anzahl von wählbaren Öffnungen
haben.
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Die
in 2 gezeigte Vorrichtung 106 besteht aus
zwei Absperrhähnen 108,
die mit zwei T-Verbindungen 109 abdichtend zusammengefügt sind
und die Vorrichtung 106 mit vier Öffnungen A, B, C, D bilden.
Zahlreiche Wege zur Verbindung der Öffnungen können durch Drehen des beweglichen
Absperrhahn-Teils 126 gewählt werden, um interne Durchgänge in der
Vorrichtung miteinander in Verbindung zu bringen oder abzublocken.
Die bevorzugten T-Verbindungen 109 sind mit engen internen
Durchgangsbohrungen 121 versehen sowie mit männlichen
Luer-Anschlussstücken,
die Ringe 120 haben, und weiblichen Luer-Anschlussstücken, die
interne Öffnungen 122 ha ben,
die die Tiefe regulieren, in die ein passendes Luer-Stück eindringen
kann, wie bei 123 und 124 gezeigt ist, wodurch
das interne Volumen der zusammengebauten Vorrichtung 106 reguliert
wird.
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Die
Vorrichtung 107 kann aus drei Bestandteilen gebildet werden,
nämlich
dem Körper 110 und den
beweglichen Teilen 116 und 115, die so bewegt werden
können,
dass die Öffnungen
A, B, C und D verbunden oder getrennt werden können, je nach der Stellung
dieser beweglichen Teile, wie in den 3I und 3J gezeigt ist.
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4 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Einweg-Vorrichtung 301, mit der Nukleinsäure aus
einer Probe extrahiert und gereinigt werden kann, die mittels einer
Kapillanöhre 2 in
die erfindungsgemäße Vorrichtung
eingeführt
wird. Die Probe kommt nur mit der Einweg-Vorrichtung 301 in
Kontakt, die an den mechanischen Aktuator 101 (1) gekoppelt
ist. Der mechanische Aktuator 101 hat keinen Kontakt mit
einer Probe oder mit Molekülen,
die aus einer Probe abgezogen werden. Die Kapillanöhre 2,
die eine Probe mit Zielmolekülen
enthält,
wird in die Öffnung 5 eingeführt, bis
die Außenränder des Röhrenendes
hineingedrückt
sind und an der inneren trichterförmigen Wand der Öffnung bei 18 verschlossen
werden. Die Wandfläche
besteht vorzugsweise aus einem Elastomermaterial. Das Ventil 10 wird
so gedreht, dass die Probe aus der Kapillanöhre in die Vorrichtung 301 abgezogen
werden kann. Nach Einführen
der Probe in die Vorrichtung wird diese Probe durch Schließen des
Ventils 10 von der Umgebung isoliert. Ein Kontakt der Probe
mit Reagentien in dem mechanischen Aktuator 101 wird verhindert
durch eine Barriere aus alternierenden Volumina von Flüssigkeit 21 und
Luft, das heißt,
einer segmentierten Flüssigkeitsbarriere,
wie bei 20 gezeigt.
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Für das Extrahieren
von Nukleinsäuren
oder anderen Zielmolekülen
wird die Vorrichtung 301 mittels einer Verbindung zwischen
den Anschlussstücken 4 und 51 (5)
am Aktuator 101 befestigt. Der Mikroprozessor 55 veranlaßt, dass
das Antriebselement 52 mit dualem Motor des Absperrhahns
das Ventil 9 (4) in eine Stellung bringt,
in der alle Öffnungen
blockiert sind, und das Ventil 10 in eine Stellung bringt,
in der die Öffnungen
B und C verbunden sind, wie in 4 gezeigt
ist. Dann veranlasst der Mikroprozessor 55, dass das Ventil 57 für die Auswahl des
Reagens das Lyse-Reagens R1 58 selektiert, und dass die
digitale Pumpe 59 anfängt,
das Reagens 58 in Rohr 6 der Einweg-Vorrichtung 301 abzugeben.
Wird das Reagens 58 weiterhin gepumpt, tritt es in das
Rohr 8 und in die Inkubationskammer 15 ein.
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Die
Kapillarröhre 2,
die die Probe zum Extrahieren von Nukleinsäure oder anderer Zielmoleküle enthält, wird
in die Gummidichtung 18 eingeführt. Der Mikroprozessor 55 veranlasst
das Antriebselement 52 mit dualem Motor des Absperrhahns,
den Absperrhahn 10 in eine Stellung zu bringen, in der
die Öffnungen
A und C verbunden sind und die Öffnung B
verschlossen ist. Dann setzt der Mikroprozessor 55 die
Pumpe 59 in Gang, um das erforderliche Probenvolumen abzuziehen,
was dazu führt,
dass der Inhalt der Kapillarröhre 2 in
das Ventil 10 und in den Durchgang 14 gezogen
wird. Dann bewirkt der Mikroprozessor, dass das Ventil 10 in
die Position zurückkehrt, in
der B und C verbunden sind, und veranlasst, dass der Inhalt der
Kapillarröhre 2 durch
die internen Durchgänge
der Vorrichtung in die Inkubationskammer 15 hineingepumpt
wird. Die digitale Spritzenpumpe 59 kann dann den Inhalt
von 15 durch rasches Abziehen und Zugeben einer geeigneten
Menge der Mischung in einer Hin- und Herbewegung mischen, wodurch
das Lyse-Reagens und die Probenlösung
in 15 durch Umrühren
gemischt werden. Die Inkubationsphiole sitzt in einer erwärmten Vertiefung des
thermostatisch gesteuerten Heizblocks 19, der die Lyse-Mischung
erwärmt,
um die Freisetzung der Nukleinsäuren
zu unterstützen.
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Es
wird sich als vorteilhaft erweisen, dass eine beliebige Menge Lyse-Reagens
aufgegeben werden kann, gefolgt von Stickstoffgas oder Luft, die in
die Spritzenpumpe 59 von 60 aus aufgenommen werden.
Ein solches Gas kann verwendet werden, um Reagentien und Proben
durch die Vorrichtung 301 hindurch zu bewegen, und bestimmte
Mengen eines solchen Gases können
zwischen verschiedene Reagentien injiziert werden, um die Reagentien
zu trennen und zu verhindern, dass die Reagentien eine gemeinsame
flüssige
Schnittstelle haben und sich dadurch vermischen. In der folgenden
Zusammenfassung wird Gas in dieser Weise verwendet, um die verschiedenen
Reagentien zu trennen; allerdings werden, um es kurz zu fassen,
die Details der Ventil- und
Spritzenbewegungen, die für
den Einsatz dieses Gases notwendig sind, nicht dargestellt. Es ist
klar, dass zahlreiche Kombinationen verschiedener Reagentien und
Gase und der Einsätze
von Ventilen und Spritzenpumpen alle im Rahmen der vorliegenden Erfindung
liegen.
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Wenn
Nukleinsäuren
oder andere Zielmoleküle
in der Inkubationskammer 15 freigesetzt worden sind, zieht
die Pumpe 59 die Lyse-Mischung aus 15 in das Rohr 6.
Das Innenvolumen von 6 ist so gewählt, dass es einen Schutzraum
bei 20 gibt, der mit einer segmentierten Flüssigkeitsbarriere
gefüllt
ist, um die Teile der Vorrichtung, die nicht Einwegteile sind, von
Kontakt mit Molekülen
im Probenlysat abzuschotten, das in das Rohr 6 gezogen
wurde.
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Nun
wird der Absperrhahn 10 geschlossen und der Absperrhahn 9 wird
so gedreht, dass die Öffnungen
E und D verbunden sind. Die Pumpe 59 drückt das Lysat durch das Filterelement 21 zur
Adsorption des Zielmoleküls,
durch den Absperrhahn 9 in den Durchgang 11 und
in die Kammer 15. Der Mikroprozessor 55 veranlasst
das Reagenswahl-Ventil 57, ein Waschreagens, R3 62,
zu selektieren, und bewirkt, dass die digitale Pumpe 59 beginnt,
das Reagens 62 in die Vorrichtung 301 zu geben,
und zwar durch den Filter 221, wodurch dieser Filter und
die gebundenen Zielmoleküle
gewaschen werden. Falls erforderlich, kann das Waschreagens R3 im
Kolben 415 aufgefangen und durch die Heizvorrichtung 419 erwärmt werden.
Tatsächlich
kann das Erwärmen des
Waschreagens durchgeführt
werden, bevor das Lysat durch den Filter 221 hindurchgeht.
In jedem Fall kann der Filter abgewaschen werden durch eine Hin-
und Herbewegung der Pumpe 59 und die Waschflüssigkeit
wird im Kolben 15 aufgefangen. Nun veranlasst der Mikroprozessor 55 das
Reagensauswahl-Ventil 57 ein Eluierreagens, R4 64,
zu selektieren und R4 in die Vorrichtung 301 zu geben.
Wenn das Eluierreagens in das Filterelement 221 eingedrungen
ist, erleichtert die Pumpe 59 das Freisetzen von Nukleinsäuren oder
anderer Zielmoleküle
durch abwechselndes Zugeben und Abziehen eines kleinen Volumens,
wodurch Flüssigkeitswirbel
innerhalb des Filterelements 221 entstehen, bevor der Absperrhahn 9 in
die Stellung gedreht wird, in der die Öffnung E mit der Öffnung F
verbunden ist und die Zielmoleküle
in dem geringen Volumen der Phiole 415 aufgefangen werden.
Das Eluierreagens R4 kann im Kolben 415 aufgefangen und
durch die Heizvorrichtung 419 erwärmt werden, bevor das Lysat durch
den Filter 221 hindurchgeht. In diesem Fall können Zielmoleküle vom Filter
eluiert werden, indem ein erwärmtes
Eluierreagens verwendet wird. Andere Reagentien R5, R6 sind jeweils
bei 68, 67 vorgesehen.
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Es
wird sich als vorteilhaft erweisen, dass eine Probe in die Vorrichtung 301 mittels
einer Pipettenspitze anstelle einer Kapillarröhre 2 eingeführt werden
kann, und dass ein Schlauch am Verbindungsstück 5 vorgesehen werden
kann, so dass eine in einer Röhre
enthaltene Probe in die Vorrichtung hinein gehebert werden kann.
Zusätzlich
könnte
eine geschützte
Nadelvorrichtung vorgesehen werden, um den Gummistopfen einer Probenröhre zu durchstechen,
um eine Probe aus einer solchen verschlossenen Röhre zu ziehen. Derartige Variationen
liegen im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Darüber hinaus könnten Reagentien
enthaltende Einweg-Spritzen anstelle der oben beschriebenen digitalen
Spritzen und Auswahl-Ventile vorgesehen werden. Jede Konfiguration
einer Einweg-Vorrichtung, einschließlich Einweg-Spritzen, Absperrhähne, Anschlussstücke und
Rohre, die während
der Reinigung der Zielmoleküle
durch das in dieser Erfindung beschriebene Verfahren mit Molekülen in Berührung kommen,
fällt in
den Rahmen der Erfindung.
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6 ist
eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Einweg-Vorrichtung 302, die zur Bestimmung spezifischer
Nukleotid-Sequenzen in einer Probe oder zur Bestimmung der Menge
der Zielmoleküle
eingesetzt wird. Gereinigte Nukleinsäuren oder andere Zielmoleküle werden
durch das Rohr 421 aus der Phiole 420 aufgenommen
und mit anderen Komponenten einer Prüfsubstanz in Phiole 15 kombiniert.
Das entnommene Volumen der Zielmoleküle kann mit Hilfe der digitalen
Pumpe 59 in Kombination mit dem Ventil 10 genau
bestimmt werden. Für
PCR-Untersuchungen erhalten
die Ziel-Nukleinsäuren
eine Anfangserwärmung
durch Vorheizen der Master-mix-Lösung
in der Heizvorrichtung 19. Nach gründlichem Mischen wird das Prüfgemisch
in die Vorrichtung 430 geleitet, die im Fall der PCR eine
Thermocycling-Einheit für
die Amplifikation der Zielsequenzen ist. Aber auch andere Vorrichtungen
zur Probenbehandlung können
eingesetzt werden. Im Falle der PCR werden anschließend an
den Amplifikationsschritt die amplifizierten Produkte in die Vorrichtung 425 geleitet,
um die amplifizierten Produkte zu detektieren. Die Vorrichtung 425 kann
ein Hybridisierrohr oder ein DNS-Chip sein. Waschreagentien und
Detektionsreagentien können je
nach Bedarf ausgegeben werden für
die Auslösung
von Fluoreszenz- oder Chemielumineszenz-Reaktionen in der Vorrichtung 425.
Nach Beendigung der Messungen wird die Einweg-Vorrichtung 302 sicher
entsorgt, ohne die Umgebung kontaminiert zu haben.
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Das
eben beschriebene Ausführungsbeispiel für die Durchführung der
Prüfung
und Detektion gemäß der Erfindung
kann mit dem vorher beschriebenen Ausführungsbei spiel für die Durchführung der Reinigung
gemäß der Erfindung
gekoppelt werden, um spezifische Nukleinsäure-Sequenzen automatisch aus
einer Ausgangsprobe detektieren und quantitativ bestimmen zu können. Der
gekoppelte Einsatz der zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung liegt im Rahmen der Erfindung.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel 501 der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
das vorteilhaft ist, wenn zahlreiche Proben eines Materials, das
Blut, Plasma oder eine andere Nukleinsäure, oder ein anderes Zielmolekül enthält, bearbeitet
werden sollen. Die Proben werden zur Bearbeitung in Röhren-Gestellen
oder Reihenaufstellungen 41 oder in den Vertiefungen einer
Mikroplatte angeordnet. Der Robotik-Arm 40 verteilt das
Lyse-Reagens R1 26 mittels einer Ventil- und Spritzenpumpe,
die hinter 39 angeordnet ist, und zwar durch das Rohr 38 und
in jede Inkubationsvertiefung in der Mikroplatte 22 hinein,
die in einem erwärmten
Block 43 sitzt. Der Robotik-Arm 40 nimmt bei 42 eine
reine Pipettorenspitze 24 aus einem Vorratsgestell für Spitzen
auf und bringt einen Teil einer ersten Probe in 41 zu einer
Inkubationsvertiefung in 22. Das Mikroprozessor-Steuergerät der Vorrichtung
mischt die Probe gründlich
mit dem Lyse-Reagens durch verwirbelndes Ansaugen der Mischung,
wie vorher beschrieben. Die Pipettorspitze wird abgeworfen und eine
frische Spitze wird aufgenommen, um die nächste Probe mit Lyse-Reagens zu
versetzen. Nachdem alle Proben mit Reagens versetzt und gemischt
und die Lysate erhitzt worden sind, um Nukleinsäure oder andere Zielmoleküle freizusetzen,
nimmt der Robotik-Arm 40 eine reine Extraktions-Pipettorspitze 70 auf, 8A oder 8B, die in Gestell 44, 7,
bereitsteht.
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Die Extraktorspitze
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Das
Gehäuse
der Extraktorspitze 70 (8) besteht
vorzugsweise aus inertem Kunststoff und hat eine Eingangsöffnung 71 mit
geringem Innenvolumen und mit einem Innendurchmesser von üblicherweise
zwischen 0,3 mm und 0,8 mm, einen Sammelhohlraum 72 mit
geringem Totvolumen, ein poröses Festphasenmaterial 73,
das Nukleinsäuren
oder andere Zielmoleküle
binden kann und diese Moleküle aus
Lösung
entfernen kann, wenn eine Lysat-Lösung durch das poröse Material 73 hindurchgeht.
Die Mittel zum Binden von Zielmolekülen können hydrophob, ionisch oder
mit irgendeiner anderen Wechselwirkung sein. Vorzugsweise sind die
Extraktorspitzen 70 auch mit einem porösen hydrophoben oder Spüllösung enthaltenden
Element 74 ver sehen, durch das Luft hindurchgehen kann,
das aber keine Nukleinsäuren
oder andere Zielmoleküle
passieren lässt, wodurch
die Kontaminierung des Pipettier-Instruments verhindert wird. Die
Spitze 70 des Extraktionspipettors hat ein trichterförmiges Anschlussstück 75, damit
sie dichtschließend
in einen Pipettor eingreifen kann. 8B zeigt
ein anderes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Festphasen-Bindematerial 76, das die Form von Partikeln
haben kann und das zwischen inerten porösen Lagen 77 und 78 gehalten
wird. Oberhalb der porösen
Lage 78 ist das Reagens 79 in fester Form gezeigt,
das mit einem Lysat oder einer anderen Flüssigkeit in Kontakt kommen
kann, nachdem diese durch das Bindematerial gegangen ist. Das Reagens 79 kann
bei Kontakt mit einer Flüssigkeit
wechselwirken, wobei es aktive Agentien wie Pufferverbindungen oder
Enzyme oder Prüfkomponenten
auflöst
oder freisetzt, oder es kann unlösliche
Elemente wie Kieselerde oder Latexderivat-Partikel in die Flüssigkeit
abgeben. Jede Art oder Kombination von Filterung oder selektivem
Bindeelement und jede Art von selbständigem Reagens oder Partikeln,
die an der obengenannten Stelle, wie gezeigt, gehalten wird, fällt in den
Rahmen dieser Erfindung.
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Der
Robotik-Arm 40 der erfindungsgemäßen Vorrichtung nimmt eine
reine Extraktions-Pipettoren-Spitze 70 auf, die in Gestell 44 liegen, 7,
und zieht Lysat (80, 9A)
aus einer Inkubationsvertiefung in 43. Das Lysat kann mehrere
Male zugegeben und aufgenommen werden (wie bei 81, 9B gezeigt),
um die vollständige
Adsorption der Zielmoleküle
an das Element 73 zu gewährleisten, 9.
Anschließend
wird die Lysat-Lösung
in die Vertiefung 22 zurückgeleitet und der Robotik-Arm 40 wäscht das Filterelement 73,
wobei Waschlösung
R2 27 verwendet wird, die vorher in die Vertiefungen bei 23 gegeben
wurde. Das Filterelement 73 kann mehrfach gewaschen werden,
bei 82 (9B), wobei Reagentien verwendet
werden, die in zahlreichen Vertiefungen bei 23 bereitgehalten
werden. Schließlich
wird eine geringe Menge Eluier-Reagens R3 28, üblicherweise 20
bis 100 Mikroliter, in einem Quadranten einer Platte bei 23 verwendet,
um den Filter 73 hin- und her abzustreifen, um Zielmoleküle zu entfernen,
bevor die Zielmoleküle 84 bei 46 in
Reagenzgläser
oder Prüfgemische
abgegeben werden, je nach dem gerade durchgeführten Verfahren.
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Automatisierte Bearbeitung
und Lagerung von Prüflösungen
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Spezialrohre,
Reihen von Rohren oder Vertiefungen in Mikroplatten können derartig
geformt werden, dass die Lagerung von gefrorenen Lösungen erleichtert
wird. Das Mischen solcher Lösungen nach
dem Auftauen und das verwirbelnde Mischen der Flüssigkeitskombinationen in solchen
Rohren ermöglicht
Kombinationen für
Prüfungen.
Die 10A und 10B zeigen
eine Mikroplatte 90. 10 C zeigt ein
Detail eines Querschnitts durch zwei in der Platte 90 gebildete
Vertiefungen. Es ist klar, dass dieser gleiche Querschnitt in einer
Röhre oder
Flasche geformt sein kann oder in einer Reihe von verbundenen Röhren, und
dass die Ausführungsbeispiele
in den Rahmen dieser Erfindung fallen.
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Asymmetrische
Vorsprünge 91 können an den
Innenfläche
der Rohre oder Vertiefungen ausgebildet sein, die eine erste Fläche 92 haben,
die in einem relativ steilen Winkel vorspringt, und eine zweite Fläche 93,
die mit einem weniger steilen Winkel geformt ist. Diese Vorsprünge können an
der Innenfläche
einer Röhre
in einer Folge angeordnet sein, wobei die scharfen Kanten so ausgerichtet
sind, dass die Vorsprünge
homolog aufeinander folgen, und eine Reihe von Vorsprüngen kann
vom oberen Ende, dem breiteren Ende eines im allgemeinen kegelförmigen Rohres
oder einer Vertiefung, nach unten zum Boden hin spiralförmig entlang
der Bahn 94 verlaufen und zum oberen Ende hin entlang der
Bahn 95 zurücklaufen,
wie gezeigt. Wenn ein Rohr mit derartigen Vorsprüngen in vibrierende Bewegung
versetzt wird, ist es klar, dass eine Flüssigkeit im Rohr entlang der
Bahn 94 hinuntergedrückt
und entlang der Bahn 95 hochgedrückt wird. Durch diese Anordnung
verursacht eine einfache geradlinige Bewegung die Wirbelbewegung
einer Flüssigkeit
in einem Rohr. Es ist auch klar, dass eine Lösung, die in einem Rohr mit solchen
Vorsprüngen
eingefroren ist, in dem Rohr an ihrem Platz festgehalten wird und
nicht ausfallen kann, da die Vorsprünge innerhalb der gefrorenen Substanz
liegen. Eine bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete
Mikroplatte hat vorzugsweise Kerben 96, die zwischen den
Plattenreihen gebildet sind, um das Abbrechen von Reihen für ihre gesonderte
Verwendung zu erleichtern, wenn nicht alle Vertiefungen in der Platte
verwendet werden sollen.
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Der
Robotik-Arm 40 verwendet Spitzen 24, um Reagentien 29, 30, 31, 32 für eine Prüfung in
die Vertiefungen einer Vorratsmikroplatte 90 an Stelle 46 hineinzugeben
und zu kombinieren, die auf einem Temperatur-geregelten Mikroplatten-Block 45 liegt, wobei
die Temperatur eines derartigen Blocks, der vorzugsweise durch Widerstandsheizung
erwärmt und
durch thermoelektrische Kühlung
gekühlt
wird, durch den Mikroprozessor des Geräts reguliert wird. Nach der
Behandlung der Prüflösungen können die einzelnen
Lösungen
in den Vertiefungen der Platte in situ eingefroren werden, indem
die Blocktemperatur unter den Gefrierpunkt der Mischung heruntergefahren
wird. Diese Möglichkeit
ist vorteilhaft und nützlich für das Präparieren,
Einfrieren und Lagern von mehreren Platten mit „Master-mix" Prüflösung, bevor
Zielmoleküle
extrahiert werden sollen, oder für
das Einfrieren und Lagern von Mikroplatten, die gereinigte Nukleinsäuren oder
andere Zielmoleküle
nach der Reinigung enthalten, oder für das Einfrieren und Lagern
von Mikroplatten, die vollständige „Master-mix"- Prüfgemische
und gereinigte Nukleinsäuren
oder andere Zielmoleküle
enthalten. Solche gefrorenen Platten können anschließend leicht
und sicher zu einem anderen Ort gebracht werden, beispielsweise
zum PCR-Thermocyclieren, ohne dass man befürchten muss, dass geringe Flüssigkeitsmengen
unterwegs durch Spritzer verlorengehen.