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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen zur
Vorbeugung und Behandlung einer Clostridium difficile-Krankheit.
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Clostridium
difficile, ein Toxin-produzierendes gramm-positives Bakterium, dringt
in den Darmtrakt von Patienten ein, deren normale Darmflora aufgrund
einer Behandlung mit Antibiotika mit breitem Spektrum unterdrückt ist.
Die bakteriellen Toxine verursachen verschiedene Stufen von Beschädigungen
des Dickdarm-(d.h. Colon-)Epitheliums und bringen ein Krankheitsspektrum
hervor, das von einer leichten Diarrhöe bis zu einer schweren Colitis
reicht. Da eine Antibiotika-Behandlung das Einsetzen einer C. difficile-Erkrankung auslöst, werden
die damit assoziierten Syndrome als Antibiotika-assoziierte Diarrhöe und Colitis
bezeichnet (LaMont, Bacterial Infections of the Colon, Textbook
of Gastroenterology, 2. Ausgabe, 1897–1903, 1995).
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Es
werden drei klinische Syndrome, die durch C. difficile verursacht
werden, basierend auf der Schwere ihrer Infektion unterschieden.
Die schwerste Form ist die pseudomembranöse Colitis (PMC), die durch
eine übermäßige Diarrhöe, Unterleibsschmerz,
systemische Krankheitszeichen und einem ausgeprägten endoskopischen Aussehen
des Colons charakterisiert ist. Die Todesrate von PMC beträgt bis zu
10%. Eine Antibiotika-assoziierte Colitis (AAC) ist auch durch eine übermäßige Diarrhöe, Unterleibsschmerz
und eine schmerzhafte Bauchdeckenabwehrspannung, systemischen Anzeichen
(z.B. Fieber) und Leukozytose charakterisiert. Eine Darmverletzung
in AAC verläuft
weniger schwer als bei einer PMC, das charakteristische endoskopische Aussehen
des Darms ist bei PMC nicht vorhanden und die Sterbewahrscheinlichkeit
ist gering. Schließlich
ist eine Antibiotika-assoziierte Diarrhöe (AAD) das am schwächsten ausgeprägte Syndrom,
das durch C. difficile verursacht wird und ist charakterisiert durch
eine schwache bis moderate Diarrhöe, dem Fehlen einer Entzündung des
Dickdarms (wie sie beispielsweise durch Unterleibs schmerz, eine
schmerzhafte Bauchdeckenabwehrspannung charakterisiert ist) und
systemischen Anzeichen einer Infektion (z.B. Fieber). Diese drei
unterschiedlichen Syndrome treten in einer zunehmenden Häufigkeit
auf. Dies bedeutet, dass PMC weniger häufig vorkommt als AAC, und
AAD ist das am meisten vorkommende klinische Erscheinungsbild einer
C. difficile-Krankheit.
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Die
Populationen, die durch C. difficile berücksichtigt werden können, sind
im Allgemeinen im Krankenhaus eingewiesene ältere Patienten sowie Bewohner
von Altenpflegeheimen, die ein breites Spektrum von Antibiotika
empfangen haben. Ein hohes Alter, die Länge eines Krankenhausaufenthaltes,
die zugrunde liegende Krankheit und die Verwendung einer Antibiotika-Therapie
werden als Risikofaktoren für
eine C. difficile-Infektion angesehen (McFarland et al., J. Infect.
Dis. 162: 678–684,
1990; Bennett, Aging, Immunity, and Infection, 216–229, 1994).
Eine häufige
Komplikation einer C. difficile-Infektion ist eine Rückfall-Erkrankung,
die in bis zu 20% aller Individuen auftritt, die sich von einer
C. difficile-Erkrankung erholen. Ein Rückfall kann klinisch als AAD,
AAC oder PMC gekennzeichnet sein. Es gibt keine spezifischen Risikofaktoren
oder prädisponierende
Faktoren für
einen Rückfall,
jedoch ist es bei Patienten, die einmal einen Rückfall erlitten haben, eher wahrscheinlich
erneut einen Rückfall
zu erleiden.
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C.
difficile produziert zwei Exotoxine, Toxin A und Toxin B, die den
durch C. difficile verursachten Krankheitsprozess vermitteln. Toxin
A und Toxin B sind große
(~300 kDa) extrazelluläre
Proteine, von denen angenommen wird, dass deren aktive Formen Homodimere
sind. Die Toxine werden in ungefähr
gleichen Mengen von einem einzelnen chromosomalen Locus stabil exprimiert
(Mitty et al., The Gastroenterologist 2: 61–69, 1994). Die Toxine besitzen
eine nahezu 50%ige Aminosäuresequenz-Homologie,
sind jedoch immunologisch verschieden. Die 100 kDa Carboxyl-Termini der zwei
Toxine enthalten repetitive Oligopeptide und sind bei der Kohlenhydrat-Rezeptorbindung
in vivo beteiligt. Von der Rezeptorspezifität wird angenommen, dass sie
eine Gewebe- und Wirtsspezifität
der Toxinwirkung vermittelt. Diese Region ist immunogener als der
Aminoterminus. Die aminoterminale 200 kDa-Region enthält die enzymatische
Domäne,
von der angenommen wird, dass sie GTP-Bindungsproteine Rho, Rac, und Cdc42
glykosyliert, und dadurch deren Phosphorilierung verhindert und
zu einem Verlust der Actinpolymerisation und cytoskelettalen Integrität führt (Eichel-Streiber,
Trends Micro, 4: 375–382,
1996). Als eine Folge der cytoskelettalen Veränderungen gehen die "tight junctions" zwischen den Epithelzellen
verloren. Die Beschädigung
des Epithels in Verbindung mit lokalen Entzundungsereignissen verursacht
eine Flüssigkeitsabsonderung
in den Darm, die sich als Diarrhöe
bemerkbar macht (Mitty et al., supra).
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Aufgrund
ihrer Inhibition der Cytoskelettstruktur führen beide Toxine zu einem
Abrunden von Zellen in Gewebekultur bei sehr niedrigen Konzentrationen.
Die Dosis, die eine morphologische Veränderung von 50% der Zellen
(MC50) für
Toxin A auf IMR90-Zellen verursacht, beträgt 0,4 ng/ml und für Toxin
B 3,5 pg/ml (Torres et al., Infect. & Immun. 63: 4619–4727, 1995). Toxin A ist ein
Enterotoxin, das zu einer Flüssigkeitsanhäufung in
verbundenen Darmschleifen bei Tieren führt. Obwohl Toxin B keine Flüssigkeitssekretion
in Darmschleifen von Tieren induziert, kann es wie Toxin A inflammatorische
Veränderungen
in vivo und in vitro auslösen
(Mitty et al., supra). Beide Toxine sind für Tiere letal, wenn sie auf
systemische Weise verabreicht werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von humanem Toxin-neutralisierenden
polyklonalen Immunglobulin von Clostridium difficile für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Clostridium
difficile-Infektion in einem humanen Patienten durch perkutane Verabreichung,
wobei das polyklonale Immunglobulin ein polyklonales Hyperimmun-Serum
ist, das aus Menschen, die mit Toxoiden aus C. difficile geimpft
worden sind, gewonnen wurde und das Antikörper enthält, die die Cytotoxizität und in
vivo-Wirkungen von Toxin A und Toxin B neutralisieren. Die Erfindung
stellt weiter Verfahren zur Behandlung einer Clostridium difficile-Krankheit
in menschlichen Patienten zur Verfügung. Diese Verfahren beinhalten
eine perkutane (z.B. intramuskuläre,
intravenöse
oder intraperitoneale) Verabreichung von menschlichem polyklonalen C.
difficile-Immunglobulin, das sowohl Toxin A als auch Toxin B neutralisiert
(hier als "Immunglobulin" bezeichnet) (z.B.
0,01–100
mg/kg Körpergewicht)
an einen Patienten. Diese Verfahren können auch eine perkutane Verabreichung
von einem Clostridium-Toxin oder -Toxoid an einen Patienten einschließen, um
eine Anti-C. difficile-Immunantwort in dem Patienten zu stimulieren.
Wenn das injizierte Immunglobulin zur Behandlung an die betroffenen
Individuen verabreicht wird, wird es auch einen Rückfall verhindern.
Auch sind in der Erfindung die Verwendung der hier beschriebenen
Zusammensetzungen in den hier beschriebenen Verfahren eingeschlossen,
sowie die Verwendung dieser Zusammensetzungen für die Herstellung von Arzneimitteln,
um die hier beschriebenen Verfahren durchzuführen.
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Auch
sind in der Erfindung Verfahren zur Vorbeugung einer C, difficile-Krankheit
in menschlichen Patienten eingeschlossen. In diesen Verfahren wird
ein Toxin-neutralisierender Antikörper gegen ein C. difficile-Toxoid
(z.B. ein polyklonales C. difficile-Immunglobulin (z.B. 0,01–100 mg/kg
Körpergewicht))
perkutan (z.B. intramusku1är,
intravenös
oder intraperitoneal) an einen Menschen verabreicht, bei dem ein
Risiko besteht, dass er mit C. difficile infiziert werden wird.
Das in diesem Verfahren verwendete C. difficile-Immunglobulin kann
beispielsweise in einem Menschen hergestellt werden. Diese Verfahren
können
auch eine perkutane Verabreichung von einem Clostridium-Toxin oder
-Toxoid, das Toxin A- und Toxin B-Epitope enthält, an den Patienten einschließen.
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Weiter
sind Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung einer Clostridium-Erkrankung
des Darms in menschlichen Patienten offenbart, welche eine perkutane
Verabreichung eines Clostridiums (z.B. C. difficile)-Toxins oder
-Toxoids an einen Patienten in der Gegenwart oder Abwesenheit eines
Adjuvans, wie Alum, beinhalten. Ein weiteres Verfahren, das von
der Erfindung umfasst ist, beinhaltet die Verabreichung eines C. difficile-Immunglobulins,
wie zuvor beschrieben, um einen Patienten schnell zu behandeln oder
zu schützen, während gleichzeitig
ein Toxoid für
einen langfristigen, aktiven Schutz durch eine Stimulation des Immunsystems
des Patienten verabreicht wird.
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Sämtliche
oben beschriebene prophylaktischen und therapeutischen Verfahren
können,
in Verbindung mit einer perkutanen Verabreichung, eine mukosale
Verabreichung, beispielsweise eine orale oder rektale Verabreichung,
beinhalten.
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Auch
sind Verfahren zur Herstellung von C. difficile-Toxoid offenbart.
Diese Verfahren beinhalten die Bereitstellung von C. difficile-Bakterien;
die Kultivierung der Bakterien in Medien, die geeignete Tierprodukte enthalten
(z.B. Casein-Produkte), um eine Kultur zu erzeugen; die Co-Reinigung
von Clostridium-Toxin A und Clostridium-Toxin B aus der Kultur,
um ein Gemisch von co-gereinigtem Toxin A und Toxin B zu erzeugen;
und die Inaktivierung des co-gereinigten Toxin A und Toxin B durch
Inkubation in Formaldehyd bei einer Temperatur von ungefähr 25°C oder weniger
(z.B. 15°C
oder weniger oder 5°C
oder weniger), um das Clostridium-Toxoid zu erzeugen. Das co-gereinigte
Toxin A und Toxin B kann in einem Gemisch bei einem Verhältnis im
Bereich von 0,1:1 bis 10:1 vorliegen, beispielsweise bei 2:1. Die
Erfindung umfasst auch ein C. difficile-Toxoid, das durch dieses
Verfahren hergestellt wurde, und eine Vakzin-Zusammensetzung, die
dieses Toxoid sowie 0,012 bis 0,020% Formaldehyd enthält. Gegebenenfalls
kann diese Zusammensetzung ein Adjuvans, wie Alum, enthalten.
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Weiter
offenbart sind Verfahren zur Herstellung eines menschlichen, Toxin-neutralisierenden
C. difficile-Immunglobulins. Bei diesem Verfahren wird C. difficile-Toxoid,
das beispielsweise Toxin A und/oder Toxin B enthält, an einen Menschen verabreicht
und C. difficile-Immunglobulin wird aus dem Menschen isoliert. Ein
C. difficile-Immunglobulin, das unter Verwendung von diesem Verfahren
hergestellt worden ist, ist auch offenbart.
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Auch
offenbart sind Verfahren zur Identifizierung eines Menschen, der
ein C. difficile-Immunglobulin produziert. Diese Verfahren beinhalten
die Entnahme einer Blutprobe von einem Menschen, der mit einem C. difficile-Toxoid
geimpft worden ist; das Bestimmen des Spiegels von Antikörpern gegen
die Toxine A und B von C. difficile in der Blutprobe durch einen
Enzym-gekoppelten Immuno-Assay (ELISA) und das Bestimmen des Spiegels
der neutralisierenden Aktivität
der Cytotoxizität
in vitro gegenüber
den Toxinen A und B von C. difficile in der Blutprobe. Der Nachweis
von steigenden Antikörperspiegeln
gegenüber
den Toxinen A und B von C. difficile in der Blutprobe und der Nachweis
einer neutralisierenden Cytotoxizitäts-Aktivität in vitro gegenüber den
Toxinen A und B von C. difficile in der Blutprobe weisen auf einen
Menschen hin, in dem ein C. difficile-Immunglobulin produziert wird.
Zusätzlich
zu den Menschen, die mit einem C. difficile-Toxoid geimpft worden sind,
kann dieses Verfahren mit ungeimpften Menschen durchgeführt werden,
um taugliche Kandidaten für eine
Impfung festzustellen.
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Der
Ausdruck "C. difficile-Immunglobulin" wird hier verwendet,
um ein polyklonales Hyperimmunserum zu beschreiben, das in Subjekten
herangezogen wurde (z.B. in freiwilligen Menschen), die mit C. difficile-Toxoiden
geimpft worden sind. Das Immunglobulin enthält Antikörper, die die Cytotoxizität und die
in vivo-Wirkungen von Toxin A und Toxin B neutralisieren.
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Der
Ausdruck "C. difficile-Toxoid" wird verwendet,
um ein C. difficile-Toxin (Toxin A oder Toxin B) oder ein Gemisch
von C. difficile-Toxine zu beschreiben, die teilweise oder vollständig inaktiviert
sind, beispielsweise durch eine chemische Behandlung (z.B. Formaldehyd).
Ein Toxin wird als "inaktiviert" bezeichnet, wenn
es eine geringe Toxizität
aufweist (z.B. eine um 100%, 99%, 95%, 90%, 80%, 75%, 60%, 50%,
25% oder 10% geringere Toxizität)
als das unbehandelte Toxin, was beispielsweise an hand eines in vitro-Cytotoxizitäts-Assay oder
mittels Toxizität
für Tiere
gemessen wird. Andere chemische Mittel zur Inaktivierung von Toxin
können
verwendet werden, einschließlich,
z.B., einer Peroxyd- oder Glutaraldehyd-Behandlung. Es können auch
Toxoide durch genetische Veränderungen
erzeugt werden, die zu einer Toxininaktivierung führen.
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Die
Erfindung besitzt mehrere Vorteile. Zum Beispiel bewirkt eine Behandlung
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere
eine Inaktivierung der bakteriellen Toxine von C. difficile, ohne die
normale Darmflora zu beeinflussen. Es sind sowohl das Toxin A als
auch das Toxin B von C. difficile bei der menschlichen Erkrankung
beteiligt und die erfindungsgemäßen immuntherapeutischen
Verfahren können
eingesetzt werden, um sie auf diese beiden Moleküle zu richten. Die Erholung
erfolgt bei Verwendung einer Immuntherapie schneller als bei einer
antimikrobiellen Therapie, die statt einer Toxinneutralisation vegetative Bakterien
zum Ziel hat. Die spezifische Neutralisation der Toxinaktivität hat den
Vorteil, dass die Ursache der Gewebebeschädigung spezifisch und schnell
beseitigt wird. Zusätzlich
kann eine Einzeldosis von C. difficile-Immunglobulin, das perkutan
verabreicht wurde (z.B. intramuskulär, intravenös oder intraperitoneal), in
den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, anstelle der sich wiederholenden Dosen, die für eine orale Verabreichung
erforderlich sind (Lyerly et al., Infect. & Immun. 59: 2215–2218, 1991). Die Gesamtdosis
von C. difficile-Immunglobulin, das perkutan verabreicht wurde,
ist geringer als die Dosis, die bei oralen Verfahren benötigt wird,
da die injizierten Antikörper
eine längere
Halbwertszeit im Vergleich zu den oral verabreichten Antikörpern besitzen
(Stunden vs. Wochen oder Monate). Eine spezifische Antikörpertherapie
ermöglicht
auch die Weiterführung
der Behandlung der zugrunde liegenden Zustände mit Antikörpern, die
ansonsten hätte
abgebrochen werden müssen,
um eine Wiederherstellung der Darmflora und Erholung von der C.
difficile-Infektion zu ermöglichen.
Auch verhindert eine Behandlung, bei der die erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden, das Auftreten von Antibiotikaresistenten Bakterien.
Eine C. difficile-Erkrankung wurde traditionell mit Vancomycin und
Metronidizol behandelt und die Verwendung von Vancomycin führte zu
dem Auftreten von Vancomycin-resistentem Enterococcus. Ähnliche
Probleme können
auch durch eine Metronidizol-Behandlung auftreten. Schließlich wird
C. difficile in den erfindungsgemäßen Verfahren in einem Medium
kultiviert, dem komplexe Tierprodukte fehlen, beispielsweise Produkte
des Nervensystems, z.B. die Tierprodukte im Gehirn-Herz-Infusionsmedium.
Bei Medien, die solche komplexe Tierprodukte enthalten, wurde festgestellt,
dass sie das Bovine Spongiforme Encepha lopathie(BSE)-Prion enthalten.
Indem solche Medien nicht verwendet werden, bietet die Erfindung
Sicherheit gegenüber
einer Infektion durch solche Agenzien.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aufgrund der folgenden
detaillierten Beschreibung, den Zeichnungen und den Patentansprüchen ersichtlich
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 stellt
ein Chromatogramm dar, das das Elutionsprofil eines C. difficile-Ammoniumsulfatpräzipitats
von einer Sephacryl S-300-Säule
verfolgt.
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2 stellt
ein Diagramm dar, das die Inaktivierungsgenetiken von C. difficile-Toxin,
Charge 144, zeigt.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines Ablaufplans zur aktiven Immunisierung
von Hamstern mit einem C. difficile-Toxoid-Vakzin zum Schutz gegen
eine Induktion nach einer Immunisierung.
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4 stellt
ein Diagramm dar, das zeigt, dass Hamster, die intramuskulär mit einem
Toxoid-Vakzin immunisiert wurden, vor dem Ableben und einer Diarrhöe nach einer
C. difficile-Induktion geschützt
sind.
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5 ist
eine schematische Darstellung eines Ablaufplans zur passiven Immunisierung
von Hamstern mit C. difficile-Toxin-neutralisierenden Antikörpern.
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6 stellt
ein Diagramm dar, das zeigt, dass Hamster, die intraperitoneal mit
Toxin-neutralisierenden Antikörpern
behandelt wurden, von einem Ableben und Diarrhöe nach einer C. difficile-Induktion
geschützt sind.
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7 ist
eine schematische Darstellung eines Ablaufplans zur passiven Immunisierung
von Hamstern mit Diarrhöe
unter Verwendung von C. difficile-Toxin-neutralisierenden Antikörpern von.
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8 stellt
ein Diagramm dar, das zeigt, dass ein Ableben und Diarrhöe in Hamstern,
die mit C. difficile-Toxin-neutralisierenden Antikörpern behandelt
wurden, verhindert wird.
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9 ist
eine schematische Darstellung von Experimenten, welche die Sicherheit
und Immunogenität des
C. difficile-Toxoid-Vakzins in Rhesusaffen zum Bestandteil haben.
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10 stellt
ein Diagramm dar, das den Durchschnittswert der Titer von Toxinneutralisierenden
Antikörpern
in Rhesusaffen zeigt, die mit einem C. difficile-Toxoid-Vakzin immunisiert
worden sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die
Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen zur Vorbeugung
und Behandlung einer C. difficile-Krankheit in Säugetieren, beispielsweise in
Menschen, bereit. Die Verfahren umfassen passive und aktive Immunisierungsmethoden,
die eine perkutane (z.B. intramuskuläre, intravenöse oder
intraperitoneale) Verabreichung von Antikörpern (z.B. polyklonales Toxin-neutralisierendes
Immunglobulin) gegenüber
Toxoiden von C. difficile, C. difficile-Toxoide selbst oder Kombinationen
davon umfasst. Die Erfindung umfasst C. difficile-Toxoide, Vakzin-Zusammensetzungen,
die C. difficile-Toxoide enthalten, Verfahren zur Herstellung von
polyklonalem C. difficile-Toxin-neutralisierenden Immunglobulin,
im Wesentlichen aufgereinigtes polyklonales Toxin-neutralisierendes
Immunglobulin von C. difficile und Verfahren zur Identifizierung
von Spendern von polyklonalem C. difficile-Toxin-neutralisierenden
Immunglobulin. Diese Verfahren und Zusammensetzungen sind weiter
wie folgt beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen prophylaktischen
und therapeutischen Verfahren umfassen eine Impfung mit C. difficile-Toxoiden,
entweder indem die Behandlung selbst durchgeführt wird oder indem das C.
difficile-Immunglobulin zur nachfolgenden Verwendung einer passiven
Immunisierung hergestellt wird. C. difficile-Toxoide werden hergestellt,
indem Toxine (Toxin A, Toxin B oder vorzugsweise eine Kombination
von Toxin A und Toxin B) aus Kulturen von C. difficile aufgereinigt
werden und die Toxine durch eine chemische Behandlung, z.B. mit
Formaldehyd (siehe unten), Glutaraldehyd, Peroxyd oder Sauerstoff
inaktiviert werden (siehe z.B. Relyveld et al., Methods in Enzymology
93: 24, 1983; Woodrow und Levine, Hrsg., New Generation Vaccines, Marcel
Dekker, Inc., New York, 1990). Alternativ können Mutanten-Toxine von C.
difficile, die keine oder eine reduzierte Toxizität aufweisen
unter Verwendung von rekombinanten Verfahren hergestellt werden.
Verfahren zur Herstellung von Toxoiden durch genetische Verfahren
sind auf dem Gebiet bekannt (siehe z.B. US-Patent Nrn. 5,085,862;
5,221,618; 5,244,657; 5,332,583; 5,358,868 und 5,433,945). Beispielsweise
können
Deletions-Mutationen, welche die aminoterminale, enzymatische Region
des Toxins entfernen, hergestellt werden. Es können auch Deletions- oder Punkt-Mutationen
in der aktiven Stelle des Toxins hergestellt werden. Zusätzlich können Deletions-
oder Punkt-Mutationen hergestellt werden, die eine Rezeptor- oder
Kohlenhydratbindung verhindern.
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Vakzin-Zusammensetzungen,
die C. difficile-Toxoide enthalten, können zur Verabreichung hergestellt werden,
indem die Toxoide in einem pharmazeutisch annehm baren Verdünnungsmittel
(z.B. physiologische Kochsalzlösung)
suspendiert werden oder indem die Toxoide mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger verbunden
werden. Die Toxoide können
in der Gegenwart oder in der Abwesenheit eines Adjuvans verabreicht werden,
in Mengen, die von einem Fachmann bestimmt werden können. Adjuvanzien,
die in der Erfindung verwendet werden können, umfassen Aluminium-Verbindungen,
wie Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat und Aluminiumhydroxyphosphat.
Das Antigen kann mit der Aluminiumverbindung unter Verwendung von
Standardverfahren präzipitiert
werden oder daran adsorbiert werden. Es kann als ein spezifisches
Beispiel Alum verwendet werden (z.B. Rehydragel LV®, Reheis,
Inc., Berkeley Heights, New Jersey; bis zu 2 mg AlOH/Dosis, z.B.
ungefähr
1,5 mg AlOH/Dosis). Zusätzliche
Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen RIBI (ImmunoChem,
Hamilton, MT), QS21 (Aquila), Bay (Bayer) und Polyphosphazen (Virus
Research Institute, Cambridge, MA; WO 95/2415).
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Die
erfindungsgemäßen Vakzin-Zusammensetzungen
können über den
perkutanen (z.B. intramuskulären,
intravenösen
oder intraperitonealen) Verabreichungsweg in Mengen und in Kuren
verwendet werden, die von dem Fachmann als zweckmäßig erachtet
werden. Zum Beispiel können
100 ng bis 500 μg,
1 bis 250 μg
oder 10 bis 100 μg
Toxoid verabreicht werden. Für
die Zwecke einer Prophylaxe oder einer Therapie kann das Vakzin
beispielsweise 1-, 2-, 3- oder 4-mal verabreicht werden. Vorzugsweise
werden lediglich 1 oder 2 Verabreichungen vorgenommen. Wenn mehrere
Dosen verabreicht werden, können
zwischen den Dosen beispielsweise eine Woche bis zu einem Monat
liegen. Für
die Zwecke einer Stimulation von Spendern von C. difficile-Immunglobulin
kann eine höhere
Anzahl von Dosen verabreicht werden. Beispielsweise können bis
zu 6 Dosen verabreicht werden, die voneinander einen Abstand von
beispielsweise einer Woche bis zu einem Monat haben.
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Wenn
eine Impfung durchgeführt
wird, um polyklonales Immunglobulin von C. difficile zu erzeugen, z.B.
humanes polyklonales Immunglobulin von C. difficile, werden die
Serumproben von den immunisierten Spendern zuerst auf das Vorliegen
von Toxin A und Toxin B von C. difficile durch eine Analyse mittels
eines Enzymgekoppelten Immuno-Assays (ELISA) untersucht. Im Wesentlichen
werden ELISA-Platten
mit Carbonat/Bicarbonat, pH 8,5 und 1 μg/ml Protein (aufgereinigtes
Toxin A oder Toxin B) beschichtet und bei 4°C über Nacht inkubiert. Die Vertiefungen
werden mit Serumproben, die in Phosphat-gepufferter Saline (PBS)
verdünnt sind,
in Kontakt gebracht, gewaschen und mit einem anti-humanen Antikörper, an
dem eine detektierbare Markierung gekoppelt ist, wie eine Alkaline-Phosphatase
in Kon takt gebracht. Die Detektion von einem Signal, das mehr als
doppelt so stark ist als der Hintergrund, wird als positiv angesehen.
Das Signal wird durch eine optische Dichtemessung bei 405 nm detektiert.
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Proben,
die in dem ELISA-Assay als positiv getestet wurden, werden dann
in einem Toxinneutralisierungs-Assay getestet. Dabei werden im Wesentlichen
Serumproben (100 μl)
zweifach in MEM seriell verdünnt und
mit einem gleichen Volumen von Toxin A, das 10 MC50 enthält, für eine Stunde
bei 37°C
prä-inkubiert.
Die Toxin A-Konzentration
ist für
eine Induktion der Zellen standardisiert. Beispielsweise wird eine
10-mal höhere Konzentration,
die auf 50% der Zellen wirkt, für
die Induktion verwendet. Der für
Toxin A verwendete Bereich beläuft
sich auf 10 bis 100 ng. Die Toxin A-/Serumgemische (100 μl) werden
dann zu konfluenten IMR90-Zell-Monolayern zugegeben (American Type
Culture Collection, (ATCCC, Rockville, Maryland); Torres et al.,
supra). Die überlagerten
Zellen werden für
16 bis 18 Stunden bei 37°C
inkubiert und dann auf Cytotoxizität ausgewertet. Wenn mindestens
50% der Zellen von einer Abrundung geschützt sind, werden die Seren als "schützend" eingestuft. Der
Wirksamkeitstest für
Toxin B wird mit den selben Verfahrenabläufen wie oben für Toxin
A beschrieben, durchgeführt,
außer
dass die Serumproben vor der Bestimmung der Cytotoxizität mit Toxin
B in dem IMR90-Zell-Assay prä-inkubiert
werden. Die Menge von Toxin B, die eine Wirkung auf 50% der IMR90-Zellen
besitzt, beträgt
10 bis 100 pg.
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Die
oben beschriebenen Screening-Verfahren können auch verwendet werden,
um Testpersonen zu identifizieren, die nicht mit C. difficile-Toxoide
geimpft worden sind, aber höhere
Serumspiegel von Antikörpern als
normal gegenüber
C. difficile-Toxine
aufweisen. Diese Testpersonen stellen taugliche Kandidaten für eine Impfung
mit den Toxoiden dar, um C. difficile-Immunglobulin herzustellen.
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Wenn
ein annehmbarer Spender gefunden worden ist, wird das Immunglobulin
von dem Spender unter Verwendung von Standard-Plasmapherese-Verfahren
erhalten. Das Immunglobulin wird unter Verwendung von Standard-Verfahren
aufgereinigt, beispielsweise durch die Fraktionierung mit kaltem
Ethanol nach Cohn oder durch Standard-Chromatographie-Verfahren,
Größen-Säulenchromatographie
oder Antikörper-Affinitätschromatographie
(z.B. indem Protein A verwendet wird). Bis zu zweimal pro Woche
wird Vollblut (500 ml bis 1 l) von den Spendern erhalten, das Plasma
wird durch Zentrifugation isoliert und die Zellen werden an die
Spender zurückgegeben.
Vorzugsweise enthält
die aufgereinigte Probe alle oder überwiegend IgG, es können jedoch
auch Gemische, die beispielsweise IgG, IgA und IgM enthalten, in
der Erfindung verwendet werden.
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Das
C. difficile-Immunglobulin, das wie oben beschrieben hergestellt
worden ist, kann perkutan (z.B. intramuskulär, intravenös oder intraperitoneal) an
Patienten verabreicht werden, die eine C. difficile-Infektion haben
oder ein Risiko dafür
haben, diese zu entwickeln. Diese Patientenpopulationen umfassen
z.B. Patienten, die Antibiotika mit einem breiten Spektrum erhalten
haben, wie im Krankenhaus eingewiesene ältere Patienten, Bewohner von
Altenpflegeheimen, chronisch kranke Patienten, Krebspatienten, AIDS-Patienten,
Patienten in Intensivbehandlung und Patienten, die eine Dialysebehandlung
erhalten. Das C. difficile-Immunglobulin wird in Mengen verabreicht,
die im Bereich von 100 μg/kg
bis 100 mg/kg oder 1 bis 50 mg/kg liegen, beispielsweise ungefähr 15 mg/kg,
was von dem Spendertiter abhängt:
je höher
der Neutralisierungstiter des Immunglobulin ist, umso geringer ist
die Menge, die verabreicht werden muss. Das Immunglobulin kann z.B.
in einer oder in zwei Dosen verabreicht werden. Beispielsweise kann
im Falle einer therapeutischen passiven Immunisierung eine Anfangsdosis
zur Behandlung verabreicht werden und eine zweite Dosis kann verabreicht werden,
um einen Rückfall
zu verhindern.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen und der experimentelle Nachweis, der die Erfindung
stützt,
sind genauer im Folgenden beschrieben.
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Vakzinherstellung
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Übersicht
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Toxin
A und Toxin B von C. difficile werden in anaeroben Kulturen von
C. difficile, die in Kulturflaschen (10 bis 20 l) wachsen gelassen
worden sind, hergestellt. Die Haupt- und Arbeitszellbanken von C.
difficile werden von einer lyophilisierten Forschungszellbank hergestellt,
die beim ATCC aus dem C. difficile-Stamm ATCC 43255 erzeugt worden
ist. Zur Vakzinproduktion werden Toxine durch C. difficile-Kulturen hergestellt,
die in Dialyse-Beuteln wachsen gelassen und in Wachstumsmedium suspendiert
worden sind. Es werden mehrere Beutelkulturen gepoolt und lebende
C. difficile und Sporen werden durch Zentrifugation entfernt, mit
einer anschließenden
Submicron-Filtration. Das entstehende Filtrat wird konzentriert
und diafiltriert, die Toxine werden bei 4°C mit 60% gesättigtem
Ammoniumsulfat präzipitiert
und die Pellets werden gefroren gelagert. Die Ammoniumsulfat-Pellets
werden in Phosphatpuffer erneut gelöst, und auf eine S-300 Sephacryl-Größenaus schluss-Säule aufgetragen.
Der Peak, der Toxin A und Toxin B enthält, wird gesammelt und konzentriert
(50 bis 60% Toxin, mit einem Verhältnis von Toxin A zu Toxin
B von 2:1). Die Toxinherstellung wird dann für 18 Tage mit 4,25 mg/ml Formaldehyd
bei 4°C
bis 6°C
in einer Lösung,
die 4,25 mg/ml Lysin enthält,
inaktiviert. Nach der Inaktivierung wird die Formaldehydkonzentration
durch Diafiltration auf 0,016% zur Verwendung als ein Stabilisator
reduziert. Das Endprodukt wird bei einer Konzentration von 2,5 mg/ml
in Glasgefäße bei einem Füllvolumen
von 0,6 ml gefüllt.
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Der
derzeitige Prozess ergibt 15 bis 20 mg/l oder 150 bis 200 Dosen
des Toxoids. Es wurden Chargenfreisetzungs-Test-Assays zur Identifizierung,
Wirksamkeit und Sicherheit von präklinischen Chargen eingesetzt.
Es wurden GMP-Haupt- und Produktionszellbanken erzeugt, bestimmt
und in einem stabilen Zustand gelagert. Die C. difficile-Toxoid-Vakzinpräparation
wird im weiteren Detail wie folgt beschrieben.
-
Haupt- und Arbeitszellbanken
-
Es
wurde ein Forschungssamen hergestellt und über den Auftrag durch die ATCC
durch deren Standardverfahren unter Verwendung einer Ampulle des
Stamms ATCC 43255 lyophilisiert. Es wurde Oxoid-verstärktes Clostridium-Medium
(RCM) verwendet, um den Samenstock wachsen zu lassen (Oxoid Ltd., Hampshire,
England). Die von Rindern stammenden Stoffe in Medien wurden aus
Australien, Neuseeland, Holland und von den USA aus gesunden Tieren,
die für
den menschlichen Verzehr bestimmt sind, erhalten. Die Kulturen wurden
in RCM unter Verwendung von 5% Dextran und Trehalose als Konservierungsmittel
stabilisiert.
-
Herstellung einer C. difficile-Hauptzellbank
(Master Cell Bank, MCB) und Arbeitszellbank (Working Cell Bank, WCB)
-
Die
MCB von C. difficile wurde hergestellt, indem ein lyophilisiertes
Gefäß des Forschungssamenstocks
in RCM (die selbe Charge, die von der ATCC verwendet wurde) re-suspendiert
und inkubiert wurde, gefolgt von zwei Expansionen in Trypton (0,48%)-Hefeextrakt
(0,24%)-Mannitol (0,1%) (TYM)-Medium. Glycerol wurde als Gefrierschutzmittel
zugegeben und 250 Aliquote bestehend aus jeweils ~1 ml wurden schockgefroren
und in flüssigem
Stickstoff gelagert. Die Arbeitszellbank wurde auf gleiche Weise
hergestellt, indem ein Gefäß des MCB
als Inokulum verwendet wurde.
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Zellbanktest
-
Die
Haupt- und Arbeitszellbanken wurden auf deren Viabilität, Reinheit,
Identität
und Toxinexpression getestet. Die Viabilität wurde anhand des Wachstums
sowohl auf festem als auch in flüssigem
Medium gezeigt. Die Reinheit wurde getestet durch Gram-Färbung und
anhand der Kolonie-Morphologie bei anaerober Kultivierung und durch
fehlendes aerobes Wachstum. Die C. difficile-Identität wurde
durch Gaschromatographie-Analyse von Fettsäuren und durch einen klinischen
anaeroben Identitätstest
gezeigt. Die Toxinexpression und -Identität wurden bestätigt, indem
die Zellbanken in Dialysebeuteln kultiviert wurden und die Kultur
auf die Expression von beiden Toxinen durch eine gekreuzte Immunelektrophorese
getestet wurde. Die Toxin A-Expression und -Identität wurden
auch durch ELISA bestätigt.
Die Toxin B-Expression wurde bestätigt, indem auf Cytotoxizität und spezifischer
Neutralisierung der Cytotoxizität
getestet wurde. Die Toxin-Expression wurde parallel mit ATCC 43255-Standards
gemessen und stellte sich als vergleichbar heraus.
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Kultur und Toxin-Expression
-
Toxine
werden in anaeroben Kulturen von C. difficile, die in Dialysebeuteln
(13 bis 14 000 MW Ausschlussgrenze) wachsen, hergestellt und in
einem Medium suspendiert, das eine Stickstoffquelle (z.B. Trypton bei
einer Konzentration von 1 bis 100 g/l, 5 bis 20 g/l oder 12 g/l),
Hefeextrakt (1 bis 100 g/l, 15 bis 35 g/l oder 24 g/l), Phosphatpuffer,
eine Kohlenstoffquelle (z.B. Mannitol (1 bis 50 g/l, z.B. 8 g/l)),
Glukose, Glycerol (1 bis 50 g/l, z.B. 4 g/l) oder Mannitol + Glycerol
(z.B. in den oben genannten Mengen) enthält. Die Herstellung wird eingeleitet,
indem ein Gefäß der Arbeitszellbank
in einer kleinen statischen Kultur expandiert wird und indem Aliquote
der Kultur verwendet werden, um die Dialysebeutel zu inokulieren.
Nach dem Wachstum bei 37°C
für ungefähr 5 Tage
wurde das Material in dem Beutel geerntet. Das geerntete Produkt
wird zentrifugiert und filtriert (0,5 μm gefolgt von 0,2 μm), um vegetative
Zellen und Sporen zu entfernen. Das Filtrat wird gewaschen, konzentriert
und mit Ammoniumsulfat präzipitiert.
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Herstellung von Kultureinheiten
-
Eine
Kultureinheit besteht aus einem 8 Liter- oder 16 Liter-Spinner-Kolben
mit zwei Seitenarmanschlüssen,
einem Dialysebeutel und einem 1 Liter- oder 2 Liter-Kolben mit Phosphatpuffer.
Es werden bis zu 25 8 Liter- oder 16 Liter-Einheiten für jeden
Herstellungsgang angeimpft. Die Kultureinheit wird hergestellt, indem
Medium in einem Spinner-Kolben gelöst wird, der Dialysebeutel
zwischen den Seitenarmanschlüssen aufgeschoben
wird, die Enden der Anschlüsse
abgedeckt werden und ein Kolben mit 100 mM Phosphatpuffer an einem
Anschluss angebracht wird. Die gesamte Einheit wird zur Mediensterilisierung
und zur Erzeugung von Anaerobiose autoklaviert. Nach dem Abkühlen auf
unterhalb von 50°C
wird der Phosphatpuffer in den Dialysebeutel gepumpt und die Einheit
wird über
Nacht bei 37°C äquilibriert,
vor der Animpfung, während
der Wachstumsnährstoffe
in den Dialysebeutel diffundieren, was Bedingungen erzeugt, die
für das
bakterielle Wachstum förderlich
sind.
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Animpfung und Kultur
-
Es
wird ein Gefäß der Arbeitszellbank
aufgetaut und verwendet, um 50 ml von anaerobem TY-Startermedium
(Trypton (0,48%) und Hefeextrakt (0,24%)) anzuimpfen. Der Kolben
wird in eine anaerobe Kammer bei 37°C für 14 bis 16 Stunden platziert.
Es werden ungefähr
2 ml des Inokulums in ein geeignetes Volumen des Verdünnungsmittels
zu jedem Dialysebeutel zugegeben. Die Kultureinheiten werden dann
zurück
in den Inkubator gegeben und für
5 Tage ungestört
gelassen. Die Anaerobiose wird nach dem Autoklavieren erhalten, indem
eine unnötige
Bewegung vermieden wird.
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Ernte, Filtration und
Präzipitation
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Nach
der Inkubation werden die Kultureinheiten von dem Inkubator entfernt
und die Inhalte der Dialysebeutel werden ausgepumpt, gepoolt und
auf deren Kulturreinheit und -identität getestet. Es werden lebensfähige C.
difficile-Organismen und Sporen durch Zentrifugation entfernt, gefolgt
von einer Filtration über
einen Vorfilter mit 0,5 μm
und dann über
einen Sterilisationsfilter mit 0,2 μm. Das Filtrat wird auf eine
Toxin A- und Toxin B-Konzentration sowie auf Sterilität getestet
und durch Ultrafiltration mit einem Hohlfasereinsatz mit 30 000
MW Ausschlussgrenze 10-fach
konzentriert. Das Filtrat wird mit 25 mM Tris, pH 7,5 gewaschen,
was eine Verminderung von Medienbestandteilen mit niedrigem Molekulargewicht
bewirkt. Die filtrierte, gesättigte
Ammoniumsulfat-Lösung
wird zu dem Konzentrat zugegeben, um eine Endlösung mit 60% Sättigung
zu ergeben. Die Lösung
wird bei 4°C
für 48
Stunden oder länger
inkubiert und das Toxin-enthaltende Präzipitat wird durch Zentrifugation
geerntet und der Überstand
dekantiert. Das Ammoniumsulfat-Pellet wird bei –10°C oder kälter gefroren gelagert, bis
es weiter verarbeitet wird.
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Aufreinigung und Inaktivierung
-
Das
Pellet wird aufgetaut, indem es mit 100 mM Phosphatpuffer, pH 7,4,
bei Raumtemperatur gemischt wird. Das gelöste Toxin wird durch Zentrifugation
geklärt
und unter Verwendung eines Filters mit 0,45 μm filtriert. Das geklärte Material
wird dann auf einer hochauflösenden
Sephacryl S-30-Gelfiltrationssäule
fraktioniert (Pharmacia Biotechnology). Ein typisches chromatographisches
Profil ist in 1 gezeigt. Der Toxin-Peak wird
gesammelt und auf 5,0 ± 0,5
mg/ml konzentriert. Die Sammlung beginnt mit dem aufsteigenden Ast
des Toxin-Peaks und wird bis zu dem Wendepunkt auf dem absteigenden
Ast weitergeführt,
was visuell anhand des Chromatogramms bestimmt werden kann.
-
Nach
der Aufreinigung wird die Toxinlösung
für 18
Tage bei 4 bis 6°C
unter Verwendung von 4,25 mg/ml Formaldehyd inaktiviert. Die Inaktivierung
wird bei einem pH von 7,0 ± 0,2
in 100 mM Phosphatpuffer, der 4,25 mg/ml Lysinhydrochlorid enthält, durchgeführt. Der
Inaktivierungszeitraum wird so bemessen, dass er dreimal den Zeitraum übersteigt,
der erforderlich ist, damit keine Letalität in Mäusen vorhanden ist. Daher zeigt bis
zum Tag 6 der Inaktivierung eine intraperitoneale Inokulation mit
0,5 mg Toxoid keine Letalität
oder Gewichtsveränderung
in Mäusen.
Dies entspricht einer Verringerung bei dem Cytotoxizitätstiter
in IMR90-Zellen von
ungefähr
6 log10. Nach 18 Tagen Inaktivierung ist
die biologische Aktivität
typischerweise um 2 bis 3 Größenordnungen
bis zu einem Gesamtinaktivierungsgrad von 8 bis 9 log10 verringert,
was anhand der Wirkungen auf IMR90-Zellen beurteilt werden kann.
-
Nach
einer 18tägigen
Inaktivierung wird das inaktivierte Toxin in Puffer gewechselt,
in 50 mM Phosphat, 100 mM NaCl, pH 7,4, was die Formaldehydkonzentration
auf 0,16 ± 0,04
mg/ml verringert. Das lösliche, inaktivierte
Toxin wird bei 2,5 mg/ml sterilfiltriert und in 2 ml Typ I-Borsolicat-Glasgefäße mit grauen
Butylkunststoffverschlüssen
gefüllt.
-
Untersuchungen, welche
die Inaktivierungsbedingungen und Formulierung stützen
-
Es
wurden intensive Untersuchungen durchgeführt, um die optimalen Bedingungen
für eine
Toxin-Inaktivierung mit Formaldehyd festzustellen. Um den Verlust
der biologischen Aktivität
zu verfolgen, wurde in diesen Untersuchungen das IMR90-Gewebekultursystem
eingesetzt, was einen hochsensitiven Indikator der biologischen
Aktivität
von C. difficile-Toxin darstellt (Torres et al., supra). Die untersuchten
Parameter umfassten die Konzentration von Formaldehyd und Toxin,
die Puffer-Zusammensetzung,
pH, Zeit, Temperatur und die Wirkung von zugegebenem L-Lysin, das
gebildet wurde, um eine vollständige
Toxoid-Erfassung zu ermöglichen
(Tabelle 1). Tabelle
1: getestete Parameter
Parameter | Getesteter
Bereich |
PH | 6,5;
7,0; 7,4; 8,0 |
Temperatur
(°C) | 5;
14; 28; 37 |
Toxin-Konzentration
(mg/ml) | 1;
5 |
Formaldehyd-Konzentration
(mg/ml) | 0,5;
1,0; 2,0; 2,5; 4,25; 10; 15; 20 |
Lysin-HCl-Konzentration
(mg/ml) | 1;
2; 4,25 |
-
Im
Allgemeinen waren C. difficile-Toxine gegenüber einer Inaktivierung bei
37°C bei
allen Bedingungen sehr empfindlich, wobei die Inaktivierung extrem
schnell vonstatten ging (z.B. Verlust von 7 log10 der
Aktivität
in 8 Stunden). Um die Kontrolle und Reproduzierbarkeit der Inaktivierung
zu maximieren, wählten
wir daher eine Inaktivierung bei 4°C. Toxoide, die bei 4°C inaktiviert
wurden, induzierten höhere
Antikörpertiter
als Toxoide, die mit Formaldehyd bei 37°C inaktiviert wurden. Unter
diesen spezifischen ausgewählten
Bedingungen tritt ein vollständiger
Verlust der nachweisbaren biologischen Aktivität in vivo innerhalb von sechs
Tagen der Inaktivierung auf, was einem Verlust von ungefähr 5 bis
6 log10 in vitro entspricht. Um einen ausreichenden Sicherheitsrahmen
bereitzustellen, wird die Inaktivierung für zusätzliche 12 Tage fortgeführt, während denen weitere
2 bis 3 log10 der Cytotoxizität verloren
gehen. Am Ende der Inaktivierungsperiode ist die Aktivität in dem Zellkultursystem
bei der Nachweisschwelle kaum mehr nachweisbar. Die Kinetiken für eine typische
Inaktivierung sind in 2 gezeigt.
-
Es
sind niedrige Konzentrationen von Formalin in der Formulierung des
Vakzins eingeschlossen, um eine Toxoid-Reversion zu verhindern.
Es wurde eine Reversion nachgewiesen, obwohl Lys in die Aktivierungsstelle
eingebaut worden ist, was dafür
bekannt ist, eine Reversion mit anderen Toxinen zu verringern (Relyveld, Prog.
Immunobiol. Stand. 3: 258, 1969). Die Wahl der Formulierung basiert
auf zahlreichen Untersuchungen, die durchgeführt wurden, um die Stabilität des Toxoids
ein schließlich
der Möglichkeit
einer Reversion unter verschiedenen Bedingungen zu bestimmen. Im
Allgemeinen war das Toxoid bei 4°C
stabil, mit oder ohne niedrigen Konzentrationen von restlichem Formalin.
Wenn restliches Formalin nicht vorhanden ist, fand eine partielle
Reversion bei höheren
Temperaturen statt (28 bis 37°C),
wobei das Toxoid eine detektierbare biologische Aktivität über Tage
bis Wochen wie dererlangte (Tabelle 2). Tabelle
2: Partielle Reversion des C. difficile-Toxoids in der Abwesenheit
von Formalin
-
Wie
erwähnt,
wurde nur eine partielle Reversion nachgewiesen, selbst bei einem
Aussetzen gegenüber
optimalen Reversionsbedingungen (37°C) für längere Zeiträume (über zwei Monate). Nach dieser
Zeit konnte man eine Wiedererlangung von ungefähr 5 log10 der
ursprünglich
inaktivierten 8 bis 9 log10 feststellen.
-
Eine
Reversion wurde vollständig
bei allen Temperaturen verhindert, wenn Formalin bei Konzentrationen
von 0,010% oder höher
enthalten war (Tabelle 3). Daher wurde bei den Beschreibungen des
formulierten Toxoid-Vakzins darauf geachtet, dass eine Formalin-Konzentration
von 0,012 bis 0,020% sichergestellt wird.
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Tabelle
3: Vorbeugung einer Reversion durch niedrige Formalin-Konzentrationen
-
Charakterisierung von
C. difficile-Toxin (vor der Inaktivierung)
-
Es
wurden Untersuchungen durchgeführt,
um die partiell aufgereinigte Toxinpräparation nach einer Größenausschlusschromatographie
und vor einer Formaldehydbehandlung zu charakterisieren. Toxin A
und Toxin B sind nicht gut in einer Tris-Glycin-reduzierenden SDS-PAGE
auftrennbar. Jedoch kann das Gesamttoxin (Toxin A und Toxin B) durch
ein densitometrisches Durchmustern von Coomassiegefärbten, Tris-Glycin-reduzierenden
SDS-PAGE-Gelen abgeschätzt
werden. Das Gesamttoxin macht ungefähr 50 bis 60% des Gesamtproteins
aus. Immunoblots von diesen reduzierenden Gelen zeigen eine reaktive
Antitoxin A-Hauptbande und eine reaktive Antitoxin B-Haupt- und
mehrere Antitoxin B-Nebenbanden.
-
Wir
haben eine Identifizierung der hauptsächlich vorkommenden Unreinheiten
in dem Vakzin durchgeführt.
SDS-PAGE-Gele wurden mit einer aufgereinigten Toxin-Masse geladen und
die Proteine wurden unter reduzierenden SDS-PAGE-Bedingungen aufgetrennt.
Das Gel wurde knapp unterhalb des vorgefärbten 244 kDa-Markers geschnitten,
um die Toxin-Bande abzuschneiden. Die Proteine unterhalb der Toxin-Bande
wurden dann auf eine PVDF-Membran überführt und einer Aminosäuresequenzierung
für einen
Homologievergleich mit Sequenzdatenbanken unterzogen. Anhand der
N-terminalen Sequenzierung mit 18 bis 25 Zyklen haben wir die Unreinheit
mit 35 kDa als 3-Hydroxybutryl-CoA-Dehydrogenase von C. difficile
und die Unreinheit bei 45 bis 47 kDa als Glutamat-Dehydrogenase
von C. difficile und das Protein mit 60 bis 70 kDa als ein Homolog
von groEL oder der bakteriellen hsp60-Proteinfamilie (~70% Homologie)
identifiziert.
-
Eine
gute Auftrennung von Toxin A- und Toxin B-Proteinen wird unter Verwendung
von nativen PAGE-Gelen erreicht, was anhand von Western-Blots mit
Antitoxin A- und
Antitoxin B-Antikörpern
bestätigt
worden ist. Wie bei den reduzierenden Gelen wurde eine Anzahl von
reaktiven Antitoxin B-Banden mit niedrigem Molekulargewicht festgestellt.
-
Toxin
A kann auch von Toxin B aufgetrennt werden, indem eine Ionenaustauscher-HPLC als eine DEAE-5PW-Säule verwendet
wird. Das Toxin A/Toxin B-Verhältnis
beträgt
ungefähr
2,2, was durch ELISA gemessen worden ist, und ungefähr 1,9,
was durch eine Ionenaustauschchromatographie gemessen worden ist.
-
Alum-adsorbiertes Toxoid-Vakzin
-
Wir
stellen Alum her für
eine Toxoid-Adsorption von kommerziell erhältlichem sterilen Rehydragel
LV®, das
20 mg/ml Alumiumoxid enthält
(Reheis, Inc., Berkeley Heights, New Jersey). Dieses Material wird
als erstes auf 3 mg/ml Aluminiumoxid mit 50 mM Phosphatpuffer bei
einem pH von 7,4, 100 mM NaCl, 100 mg/ml Formaldehyd verdünnt. Das
verdünnte
Alum wird aseptisch in sterile, pyrogenfreie Glasgefäße mit 10
ml Kapazität
mit grauen Butylkunststoffstopper unter Klasse 100-Bedingungen gefüllt.
-
Identifizierung von Kandidaten
für eine
Impfung, um C. difficile-Immunglobulin-Spender hervorzubringen
-
Wie
oben diskutiert, können
C. difficile-Immunglobulin-Spender durch eine perkutane Verabreichung des
Toxoid-Vakzins von C. difficile hervorgebracht werden. Bevorzugte
Kandidaten zur Impfung sind Testpersonen, die bereits neutralisierende
Antikörper
des C. difficile-Toxoids besitzen. Diese Spender sind dem Toxin ausgesetzt
worden und würden
geringere Booster-Dosen benötigen,
um verwendbare Titer zu erreichen. Wir haben 9 kommerzielle Chargen
von intravenösem
Immunglobulin getestet und haben bei diesen festgestellt, dass sie
sehr niedrige Spiegel von neutralisierenden Antikörpern gegen
Toxin A und Toxin B von C. difficile enthalten. Die Antitoxin-Titer
in diesen Präparationen
betragen < 1:50
für beide
Toxine, wobei der Titer für
Toxin B höher
ist als der von Toxin A. Wir führten
auch eine Erfassung von 100 professionellen Plasmaspendern von einem
Zentrum in Nevada durch. Die Ergebnisse zeigen, dass 2% und 13%
dieser Individuen neutralisierende Antikörper gegen Antitoxin A bzw.
Antitoxin B besitzen, allerdings bei nur sehr niedrigem Titer. Diese
Daten zeigen, dass eine Auswahl des Plasmas von nicht-stimulierten,
seropositiven Plasmaspendern für
den Zweck der Herstellung von humanem Hyperimmun-Antitoxin zur Behandlung
von C. difficile nicht effektiv sein würde und dass es notwendig ist,
Spender durch eine Immunisierung mit einem Toxoid-Vakzin zu stimulieren,
um ein therapeutisches humanes Immunglobulin herzustellen.
-
Tabelle
4: Antitoxin-Antikörper-Spiegel
in Plasmaspendern (n = 100)
-
Präklinische Beurteilung von aktiven
und passiven Immunisierungsverfahren
-
Aktive Immunisierung von
Mäusen
-
Gruppen
aus 8 weiblichen "Swiss
Webster"-Mäusen wurden
intraperitoneal (IP) mit 2 Dosen von Alum-adsorbiertem Toxoid-Vakzin
mit einem Abstand von einer Woche immunisiert. Das Toxoid wurde
an Alum adsorbiert, um der humanen Formulierung gleichzukommen (Verhältnis von
0,144 mg Protein pro mg Aluminium). Die Dosen wurden über einen
Bereich von 10-fachen Verdünnungen
von adsorbiertem Vakzin verabreicht. Die Tiere erhielten Dosen mit
4 unterschiedlichen Toxoid-Chargen zum Vergleich der Immunogenität: eine
Forschungscharge (Charge 27 bis 33) und drei Vakzin-Chargen (Chargen
133, 135 und 144), hergestellt nach dem Verfahren zur Herstellung
des klinischen Produkts. Eine Woche nach der zweiten Immunisierung wurden
die Seren auf deren Gesamtantikörpergehalt
durch ELISA getestet und auf Antikörper gegen Toxin A und Toxin
B durch eine Cytotoxizitätsneutralisierung.
In dem Cytotoxizitätsneutralisierungs-Assay
werden Toxine (10 × MC50) mit zweifachen Antikörperverdünnungen für eine Stunde bei 37°C inkubiert
und dann auf Monolayer-Kulturen aus IMR90-Zellen angeimpft. Der
Neutralisierungstiter wird ausgedrückt als die höchste Antikörperverdünnung, die
50% der Zellen vor einer Abrundung schützt.
-
Die
ELISA-Daten zeigen, dass sich die Antitoxin-Immunität in einer
dosisabhängigen
Weise entwickelt. Toxin A erscheint geringfügig immunogener zu sein als
Toxin B, wenn der Grad der Antwort auf eine bestimmte Verdünnung des
Toxoids verglichen wird. Das Toxoid brachte auch neutralisierende
Antikörperantworten
hervor. Die Toxoid-Dosis, die zur Bildung von neutralisierenden
Antikörpern
erforderlich ist, die Zellen vor einer Abrundung schützen, ist
für Toxin
B höher
als für
Toxin A, was auch die höhere
Immunogenität
von Toxin A in Mäusen
zeigt.
-
Zum
Bestimmen, ob ein Toxoid-Vakzin Mäuse gegen die letalen Wirkungen
der Toxine A und B schützt,
wurden Gruppen von Mäusen
intraperitoneal mit zwei wöchentlichen
Vakzindosen immunisiert. Sie wurden dann mit 5 LD50 Toxin
A (100 ng, IP) oder Toxin B (200 ng, IV) induziert. Die Tiere wurden
auf Krankheit und Ableben für
14 Tage beobachtet. Nicht-immunisierte Tiere starben innerhalb der
ersten 24 Stunden nach der Induktion.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass Mäuse
gegenüber
Toxin A geschützt
waren bei einer Dosis von adsorbiertem Toxoid, die > 50 ng Protein enthielt,
und die Mäuse
waren gegenüber
Toxin B bei einer Dosis von > 5 mg
geschützt.
Wie in dem oben beschrie benen Immunogenitätsexperiment war Toxin A bei
einer Dosis schützend,
die 10- bis 100-fach
geringer war als die, die für
einen Schutz von Tieren gegenüber
einer Toxin B-Induktion erforderlich ist.
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Die
Wirkung von Alum auf die Immunogenität des Toxoids wurde in Mäusen getestet.
Gruppen aus 10 Tieren wurden mit drei wöchentlichen Dosen von löslichem
Toxoid oder Toxoid, das an Alum adsorbiert war, intraperitoneal
immunisiert. Alum-Adsorptionen
wurden unmittelbar vor der Dosierung durchgeführt, indem 0,144 mg Toxoid-Protein
pro mg Aluminium gemischt wurden. Die Tiere erhielten 10 μg Toxoid
alleine oder 10 μg
Toxoid, das an Alum adsorbiert war. Antitoxin-Immunantworten wurden
durch ELISA und einer Cytotoxizitätsneutralisierung in Serumproben
gemessen. Die Gesamtantikörpertiter,
die durch ELISA bestimmt wurden, waren vergleichbar mit denen des
löslichen
Toxoids und des mit Alum adsorbierten Toxoids. Die Titer der neutralisierenden
Antikörper
gegen beide Toxine waren höher
in Gruppen, die Alum-adsorbiertes Toxoid erhielten.
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Mäuse sind
sehr empfindlich gegenüber
parenteral verabreichtes gereinigtes Toxin A und Toxin B und können daher
verwendet werden, um eine Toxoid-Inaktivierung zu beobachten. Der
LD50 von gereinigtem Toxin A und Toxin B,
der individuell getestet worden ist, beträgt ungefähr 50 ng. Die partiell gereinigte
Toxin-Präparation
hat vor der Inaktivierung einen LD50 von
weniger als 20 ng Gesamtprotein, was ungefähr 4 bis 8 ng von jedem Toxin
entspricht, was nahe legt, dass die Toxine in synergistischer Weise
agieren können,
wenn sie zusammen verabreicht werden.
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Nach
einer Inaktivierung mit Formalin wird keine Toxizität in Mäusen beobachtet,
wenn die Tiere die höchsten
Dosen des inaktivierten Toxoids, das verabreicht worden ist, das
1,25 mg Gesamtprotein enthält,
was ungefähr
500 mg von Toxin A-Toxoid und 250 μg von Toxin B-Toxoid entspricht,
erhalten. Diese Daten zeigen eine minimale Verringerung bei der
Letalität
um mehr als das 6,25 × 104-fache. Der tatsächliche Inaktivierungsgrad
beträgt
mindestens 8 Größenordnungen,
was durch sensitivere Gewebekultur-Assays bestimmt werden kann.
Das Toxoid (0,5 mg) wird typischerweise vollständig an den Tagen 5 bis 6 toleriert.
Die Inaktivierung wird nach einem Zeitraum, der dreimal so lang
ist wie die Inaktivierung, die erforderlich ist, damit keine Letalität in Mäusen nach
einer intraperitonealen Induktion mit 0,5 mg auftritt, gestoppt.
-
Da
eine Impfung die Maus von den biologischen Wirkungen von Toxin A
und Toxin B schützt,
wurden solche Mausmodelle angepasst, um als grundlegender Wirksamkeits-Assay
für das
hergestellte Toxoid-Vakzin zu dienen. In diesem Assay werden Mäuse immunisiert
und dann ausgeblutet, um Serum zu gewinnen, das auf eine Toxinneutralisierungsaktivität in vitro
in dem IMR90-Gewebekultursystem getestet wird.
-
Um
diesen Assay einzusetzen, bestimmten wir zuerst, dass ein Schutz
in Mäusen
mit einer Neutralisierungsaktivität in vitro korreliert, was
in dem IMR90-System gemessen worden ist. Vier Chargen des Toxoid-Vakzins
wurden verwendet, um Mäuse
intraperitoneal mit zwei wöchentlichen
Dosen anzuimpfen. Das Toxoid wurde wie oben beschrieben an Alum
adsorbiert und über
einen Bereich von 10-fach-Dosen getestet. Die Tiere wurden sieben
Tage nach der zweiten Vakzin-Dosis ausgeblutet und die Seren von
den einzelnen Mäusen
wurden auf deren Fähigkeit
getestet, die Wirkungen der Toxine A und B auf IMR90-Zellen zu neutralisieren.
Es wurde den Tieren ermöglicht,
sich für
vier Tage zu erholen und dann wurden sie mit letalen Dosen entweder
mit Toxin A oder Toxin B induziert. Die Korrelation der Titer von
neutralisierenden Antikörpern
und dem Überleben
nach der Induktion mit beiden Toxinen war hoch signifikant (p < 0,0001 durch den
Wilcoxon-Rang-Summen-Test).
-
Aktive Immunisierung von
Hamstern
-
Der
Hamster stellt ein hervorragendes Modell einer C. difficile-Infektion
dar, da diese Spezies gegenüber
den Wirkungen von Toxin A und Toxin B hoch empfindlich ist. Nach
einer Einzeldosis von Clindamycin in der Gegenwart von C. difficile
sterben die Hamster innerhalb von zwei bis drei Tagen mit einer
fulminanten Diarrhöe
und einer hemorrhagischen Cecitis. Hamster, die mit dem Toxoid-Vakzin
intramuskulär
immunisiert worden sind, sind vor einem Ableben und Diarrhöe geschützt, wenn
sie anschließend
mit C. difficile induziert werden. Diese Immunisierungsroute induziert
Serumantikörper
(IgG), aber induziert nicht detektierbare Mukosa-Antikörper, was
darauf hinweist, dass hohe Titer von IgG vor der Darmkrankheit,
die durch C. difficile verursacht wurde, schützen können.
-
Um
den Grad des Schutzes vor einem Leben und Diarrhöe zu quantifizieren, wurden
Gruppen von Hamstern intramuskulär
an den Tagen 0, 14 und 21 mit ungefähr 100 μg Toxoid (A und B) in Lösung (n
= 15) oder Placebo (n = 10) geimpft. Zwei Wochen nach der Enddosis
wurden Hamster intrangastrikal (IG) mit 1,0 mg Clindamycin gefolgt
von 1 × 105 C. difficile (ATCC-Stamm 43255) induziert.
Die Tiere wurden hinsichtlich Gewichtsverlust, Diarrhöe und Überleben
für 14
Tage nach der Induktion beobachtet (3). Hamster,
die mit Toxoid-Vakzin immunisiert worden sind, waren vor einem Ableben
(p ≥ 0,0001)
und Diarrhöe
(p = 0,0057) geschützt,
im Vergleich zu Schein-immunisierten Kontrollen (4).
Wenn Seren von jedem individuellen Tier analysiert wurden, lagen
Toxin-neutralisierende Antikörperspiegel
vor und korrelierten mit dem Schutz.
-
Passive Immunisierung
in Hamstern und Mäusen
-
Experimente
in zwei Tiermodellen bestätigen
die therapeutische Wirksamkeit einer passiven Immunisierung. Die
Behandlung mit Toxin-neutralisierenden Antikörperpräparationen schützen Mäuse vor
einer letalen Induktion. Unter Einsatz des oben beschriebenen Clindamycin-Induktionsmodells
wurde bei Hamster, denen Toxinneutralisierende Antikörper verabreicht
wurden, gezeigt, dass sie vor einem Ableben und Diarrhöe geschützt sind.
Hamster, die Diarrhöe
entwickeln, können
durch eine parenterale Verabreichung von Toxin-neutralisierenden
Antikörpern
geheilt werden. Eine protektive therapeutische Aktivität von passiv
verabreichten Antikörpern
ist dosisabhängig
und korreliert mit Serumspiegeln von passiven neutralisierenden
Antikörpern,
die in Tieren erreicht werden, die mit der Antikörper-enthaltenden Präparation
behandelt worden sind.
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Passiver Schutz von Mäusen gegenüber einer
letalen Induktion
-
Um
die schützende
Kapazität
von Toxin-neutralisierenden Antikörpern zu testen, wurde Mäusen hyperimmunes
Bauchwasser der Maus, das Antikörper
gegen Toxin A und Toxin B enthält, über die
intraperitoneale (IP) Route verabreicht und dann mit Toxin A oder
Toxin B induziert. Die Mäuse
erhielten eine Einzeldosis gepoolten Bauchwassers bei Dosen von
100, 10 oder 1 μl
und wurden täglich
geblutet, um den Spiegel von neutralisierenden Antikörpern, der
passiv aus dem Serum erhalten wurde, zu bestimmen. Die Tiere wurden dann
mit Toxin A (5 × LD50 IP) oder Toxin B (5 × LD50 IV)
induziert und für
sieben Tage beobachtet. Eine direkte Verabreichung von Toxin A und
Toxin B führt
zu einem Ableben der Mäuse.
Die 100 μl-Dosis
des Bauchwassers schützte
60% der Tiere gegenüber
einer Toxin A- und 80% der Tiere gegenüber einer Toxin B-Letalität. Die Mäuse waren
vor einer Toxin A-Induktion für
bis zu 23 Tage nach einer Antikörperverabreichung
geschützt. Die
Antikörper
mussten innerhalb von 30 Minuten einer Toxin-Injektion verabreicht
werden, um diesen Grad des Schutzes gegen eine Letalität zu erhalten.
Labormessungen zeigten, dass alle überlebenden Tiere reziproke
Serumneutralisierungstiter von ≥ 200
aufwiesen als ein Ergebnis der Infusion mit Bauchwasser. Die Halbwertszeit
von Toxin-neutralisierenden Antikörpern wurde unter den Bedingungen
der Untersuchung auf zwei Wochen geschätzt.
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Passiver Schutz von Hamstern
nach einer Clindamycin-Induktion
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Gruppen
von weiblichen Hamstern wurde eine Einzeldosis von Hyperimmun-Maus-Bauchwasserflüssigkeit
IP verabreicht. Es wurden abgestufte Dosen verabreicht (6, 2, 0,6
oder 0,2 ml Bauchwasser pro Tier). Bauchwasser von nicht-immunisierten
Mäusen
diente als eine Negativkontrolle. Tiere wurden geblutet, um die passiven
Antikörperserumspiegel
am Tag nach der Verabreichung des Bauchwassers zu messen und wurden zwei
Tage später
mit Clindamycin induziert. Die Tiere wurden für 3 Wochen nach der Induktion
hinsichtlich Überleben,
Diarrhöe
und Gewichtsverlust beobachtet (5). Ein
Schutz gegen Ableben wurde in den Gruppen mit den drei höchsten Dosen
erreicht und ein Schutz gegen ein Ableben und Diarrhöe wurde
in Tieren beobachtet, die die höchste
Antikörperdosis
erhielten (6). Die Spiegel der neutralisierenden
Antikörper
korrelierten mit einem Schutz gegen ein Ableben und Diarrhöe. Vollständig geschützte Tiere
besaßen
reziproke Serum-neutalisierende Antikörper von ~800, wobei der am
wenigsten wirksame Titer 200 war. Die Halbwertszeit der neutralisierenden
Antikörper
in Hamsterserum wurde bei dieser Untersuchung auf 14 Tage geschätzt.
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Behandlung von Diarrhöe in Hamstern
unter Verwendung von neutralisierenden Antikörpern
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Das
Hamstermodell der Antibiotika-assoziierten Diarrhöe ist für die Bewertung
von prophylaktischen Strategien gegen C. difficile verwendbar. Jedoch
ist eine C. difficile-Erkrankung in Hamstern mit akuter Cititis sehr
schwer und ein Ableben erfolgt sehr schnell nach einer Clindamycin-Induktion.
Die Schwere der Infektion kann verringert werden, indem eine vorbestimmte
Menge von neutralisierenden Antikörpern gegen Toxin A und Toxin
B verabreicht wird, die so bemessen ist, dass sie vor einem Ableben
aber nicht vor einer Diarrhöe schützt. Die
Dosis, die ein Ableben aber keine Diarrhöe schützt, wurde in Dosisbereichexperimenten
bestimmt. Während
des Zeitraums, in dem die Tiere Diarrhöe hatten, könnten zusätzliche neutralisierende Antikörper die Diarrhöe auflösen. Tieren,
denen Bauchwasser von nicht-immunisierten
Tieren verabreicht worden ist, litten weiter an Diarrhöe und die.
meisten von ihnen starben schließlich. Behandelte Tiere erholten
sich von einer Diarrhöe
innerhalb von 24 Stunden nach der Behandlung ohne Rückfall.
Das experimentelle Design und das Ergebnis auf die Diarrhöe sind in
den 7 und 8 gezeigt. Dieses Experiment
zeigt, dass Toxin-neutralisierende Antikörper verwendet werden können, um
eine C. difficile-assoziierte Diarrhöe zu behandeln. Die Erholung
erfolgte schnell.
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Immunigenität von Toxoid-Vakzin
in nicht-menschlichen Primaten
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Neutralisierende
Antikörper
gegen Toxin A und Toxin B wurden in Rhesusaffen nach einer Immunisierung
mit unserem Toxoid-Vakzin induziert. Gruppen von drei Tieren wurde
ein flüssiges
Vakzin verabreicht, wobei entweder das Vakzin an Alum oder einem
Placebo adsorbiert war. Die Untersuchung wurde so angelegt, dass
die Fähigkeit
des Vakzins den hohen Titer von neutralisierenden Antikörpern in
nicht-humanen Primaten zu
erhöhen,
gezeigt werden konnte. Placebo-Kontrollen wurden primär für Sicherheitsvergleiche
eingeschlossen. Die Tiere erhielten 5 Dosen von Vakzin (110 μg) in Lösung, das
an Alum oder einem Placebo adsorbiert war. Das Vakzin wurde an den
Tagen 0, 8, 29, 65 und 118 in einem Volumen von 0,5 ml über die
intramuskuläre Route
im Glutealbereich verabreicht. Die Immunantwort und die klinische
Pathologie wurden beobachtet (9). Es wurde
keine schädliche
Pathologie oder Empfindlichkeiten nach den verabreichten 5 Dosen
festgestellt. Alle immunisierten Tiere reagierten sowohl mit bindenden
als auch neutralisierenden Antikörpern.
Es waren mehrere Vakzindosen erforderlich, um signifikante neutralisierende
Antikörper
zu induzieren; eine Booster-Dosis an den Tagen 65 und 118 erhöhte die
Spiegel der neutralisierenden Antikörper weiter. Alum-adsorbiertes
Vakzin induzierte schnellere und höhere Antworten in einigen Tieren
(10). Die Untersuchungen zeigten die Durchführbarkeit
von induzierenden Spiegeln von neutralisierenden Vakzin-induzierten
Antikörpern,
die für
eine Verarbeitung in eine Immunglobulin-Präparation geeignet sind und
zeigten die Fähigkeit
von Booster-Dosen in initiierten Tieren zur Auslösung von hohen Titern von schützenden
Antikörpern.
Dieses Experiment zeigt auch, dass eine Hyperimmunisierung mit mehreren
Booster-Dosen von Toxoid in nicht-menschlichen Primaten sicher war.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung fallen innerhalb der folgenden Patentansprüche.