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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Nachweis des Vorhandenseins und der Menge
an glykiertem Hämoglobin
(GHb) in einer Blutprobe, und insbesondere auf ein verbessertes,
hochpräzises
Einmallese-Verfahren zur Bestimmung des prozentuellen Anteils von
glykiertem Hämoglobin,
das bedeutet ein Verfahren, das keine Messung des Gesamt-Hämoglobins
(THb) erfordert.
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Hintergrund der Erfindung
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Glykiertes Hämoglobin (GHb) bezieht sich auf
eine Reihe von geringfügigen
Hämoglobin-Komponenten,
die durch die Bindung verschiedener Zucker (meistens Glucose) an
das Hämoglobin-Molekül gebildet
werden. Die humanen Erythrozyten sind für Glucose leicht permeabel.
Innerhalb jedes Erythrozyten wird GHb mit einer Geschwindigkeit
gebildet, die zur Umgebungs-Glucosekonzentration
direkt proportional ist. Die Reaktion von Glucose mit Hämoglobin ist
nicht enzymatisch, irreversibel und langsam, so dass nur ein Teil
des Gesamt-Hämoglobins
während der
Lebensspanne einer Erythrozyte (120 Tage) glykiert wird. Als Ergebnis
stellt die Messung von GHb einen gewichteten „beweglichen" Mittelwert der Glucose-Spiegel
im Blut dar, der dazu verwendet werden kann, um die langfristigen
Blut-Glucosespiegel
im Blut zu überwachen,
womit ein akkurater Index der durchschnittlichen Glucosekonzentration
im Blut über
die vorangegangenen 2 bis 3 Monate zur Verfügung gestellt wird. Die wichtigste
klinische Anwendung davon ist in der Bewertung der glykämischen Kontrolle
bei einem Diabetes-Patienten.
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Hämoglobin
A1c (HbA1c) ist ein spezifischer Typ von glykiertem Hämoglobin
und ist die wichtigste Hämoglobin-Spezies
im Bezug auf Diabetes. Die Menge an Gesamt-Hämoglobin, das HbA1c ist, beträgt ungefähr 3 bis
6% bei nicht-Diabetikern und 20 oder mehr bei Diabetes, der schlecht
kontrolliert ist (Goldstein DE, et al., Clin. Chem. 32: B64–B70 (1986)).
In HbA1c ist die Glucose am aminoterminalen Valinrest einer oder
beider der Hämoglobin
A beta-Ketten gebunden. Hbalc (wie auch andere glykierte Hämoglobin
A1 Spezies) kann von nicht-glykiertem Hämoglobin mittels Verfahren
getrennt werden, welche die Moleküle basierend auf Unterschieden
in ihren elektrischen Ladungen trennen. Die Glykierung von Hämoglobin
findet auch an anderen Stellen auf dem Hämoglobin-Molekül statt,
aber diese Spezies können
nicht aufgrund von Ladungsunterschieden von nicht-glykierten Hämoglobinen
getrennt werden, so dass all diese Hämoglobin-Spezies HbA0 benannt werden. Über die
Verfahren, die alle Formen von glykiertem Hämoglobin messen, wird gesagt,
dass sie das Gesamt-GHb messen. Weil die Glykierung an einer Stelle
zu der Glykierung an jeder anderen Stelle proportional zu sein scheint,
gibt es ein lineares Verhältnis
zwischen GHb und HbA1c. Die Forschungsgruppe Diabetes Control and
Complications Trial (DCCT – Prüfung der
Diabeteskontrolle und der Komplikationen) berichtete, dass eine
1%ige Veränderung
im GHb (%Hba1c) eine durchschnittliche Veränderung des Glucosespiegels
im Blut von 300 mg/L über
die vorangegangenen 120 Tage darstellt.
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Die traditionellen Verfahren zur
Bewertung der Blut-Glucose-Kontrolle
bei Diabetes, einschließlich
der Glucosespiegels im Urin und im Blut, sind von nur eingeschränktem Wert,
weil sie schwanken können,
keine Informationen über
die Glucosespiegel über
eine Zeitspanne hinweg liefern und sie stark durch Diät beeinflußt werden.
Die Messung des GHb ist aber ein zuverlässiger Index für den durchschnittlichen
Glucosespiegel im Blut einer Person über die vorangegangenen 2 bis
3 Monate und kann einem Diabetes-Patienten einen Überblick über seinen
Erfolg beim Erreichen der Langzeitziele in der Kontrolle seines
Glucosespiegels im Blut bereitstellen. Weil die GHb-Spiegel dazu
verwendet werden können,
die glykämische
Kontrolle über
eine Zeitspanne hin zu überwachen,
ist ein hoher Grad an Präzision
und Standardisierung der Langzeit-Assays über verschiedene Methodiken
wesentlich. Als Antwort auf diese klinischen Erfordernisse hat die
American Association for Clinical Chemistry (AACC – Amerikanischer Verein
für Klinische
Chemie) 1993 ein Subkomitee für die
GHb-Standardisierung
gegründet.
Das Subkomitee für
die GHb-Standardisierung
hat empfohlen, dass die CVs (Variationskoeffizienten) innerhalb
eines Labors, zwischen den Läufen
bei unter 5% oder niedriger für
alle GHb-Assays gehalten werden sollen und, dass die Standardisierung
auf der Korrelation der DCCT für
frische Proben basieren soll. Um die Zertifizierung zu bekommen,
müssen
alle hergestellten Assays diese Anforderungen erfüllen.
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Die Verfahren für klinische Assays trennen GHb
vom Gesamt-Hämoglobin,
entweder basierend auf Ladungsunterschieden oder auf Struktureigenschaften.
Die Verfahren, die auf Ladungsunterschieden basieren, schließen Kationenaustauschchromatographie
und Elektrophorese ein und trennen HbA1 oder HbA1c von HbA0, basierend
auf dem Unterschied in ihren Ladungen. Die Ionenaustauschchromatographie
kann entweder in großen
Säulen,
in Mini- oder Mikrosäulen
oder durch Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) durchgeführt
werden. Die Verfahren, die große
Säulen
verwenden, sind für Routineverwendung
in einem klinischen Labor unpraktisch, aber vereinfachte Mini- oder
Mikrosäulen sind
verfügbar.
Diese Verfahren zeigen aber eine schlechte Reproduzierbarkeit und
sind gegenüber Schwankungen
der Temperatur, des pH-Werts und der Ionenstärke sehr empfindlich. Obwohl
die elektrophoretischen Verfahren der Temperatur, dem pH-Wert und
der Ionenstärke
gegenüber
nicht so empfindlich sind, haben sie andere Nachteile, die auch
bei den Ionenaustauschverfahren zu finden sind, nämlich Störung durch
ein instabiles GHb-Intermediat, das vor der Untersuchung des GHb
entfernt werden muß,
Probleme, wenn eine Hämoglobinopathie
vorhanden ist, Empfindlichkeit gegenüber den Lagerungsbedingungen
der Proben und Störungen durch
fremde klinische Faktoren, wie die Behandlung mit Aspirin, Ethanolspiegel
und Urämie.
Außerdem benötigen HPLC
und Elektrophorese eine spezialisierte Ausstattung.
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Verfahren, die auf Struktureigenschaften
basieren, schließen
Affinitätsbindung
oder Chromatographie und Immunoassays ein. Diese Verfahren sind
leichten Veränderungen
der Temperatur, des pH-Werts oder der Ionenstärke gegenüber weniger empfindlich und
werden im allgemeinen nicht von labilen GHb-Intermediaten, Hämoglobinopathie
oder den Lagerungsbedingungen der Proben oder den oben erwähnten fremden
klinischen Faktoren beeinträchtigt.
Diese Verfahren beruhen aber entweder auf der Trennung des GHb von
nicht glykierten Komponenten, oder sie benötigen zwei getrennte Bestimmungen – eine für das Gesamt-Hämoglobin
und eine zweite für
GHb oder HbA1c – um
den GHb zu errechnen. Die
EP 227240 offenbart
die Verwendung eines Boronat – Liganden,
der an eine Festphasen-Matrix gekoppelt
ist, die in einem Affinitätsbindungs-Assay verwendet
werden kann, aufgrund der Affinität des Boronats für GHb. Die
EP 0445225 offenbart die
Verwendung von Boronat, um das glykosylierte Hämoglobin zu komplexieren. Die
US 4.269.60 offenbart die Verwendung
eines an eine Festphasen-Matrix gekoppelten Antikörpers, der
in einem Affinitätsbindungs-Assay
verwendet werden kann, aufgrund der Affinität des Antikörpers für GHb, und nach der Abtrennung
des glykosylierten Hämoglobins,
die Verwendung von Boronat, um die Menge an glykosyliertem Hämoglobin
zu bestimmen. Die Verhältnisse
von gebundenem (glykiertem) Hämoglobin
zu nicht gebundenem (nicht-glykiertem) Hämoglobin können dann quantifiziert werden.
Die Immunoassays messen HbA1c mit Hilfe von HbA1c-spezifischen Antikörpern, aber
benötigen
zwei getrennte Bestimmungen, eine für das Gesamt-Hämoglobin und eine andere für HbA1c,
um den %GHb zu errechnen. Alternativ kann ein Immunoassay alle Hämoglobin-Spezies
durch passive Adsorption binden, dann das HbA1c mit Hilfe eines
spezifischen Antikörper-Konjugats
detektieren; dieses Verfahren kann aber nachteilig durch Hämoglobin-Varianten
beeinflusst werden.
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Deshalb wird im Fachgebiet ein verbessertes,
hochpräzises
Verfahren benötigt,
zur Detektion des Vorhandenseins oder der Menge an glykiertem Hämoglobin
in einer Blutprobe, das nicht auch die Bestimmung des Gesamt-Hämoglobin-Gehalts
erfordert.
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EP
708338 offenbart eine Substratschicht zur Aufnahme eines
Reaktionsgemisches nach der Vervollständigung einer immunologischen
Reaktion zwischen dem glykierten Hämoglobin und einem Enzym-markierten
Antikörper
gegen das glykierte Hämoglobin,
und einer Reagensschicht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die hierin beschriebene einzigartige
und neue Vorgehensweise mißt
GHb in Vollblut-Proben und liefert ein GHb Ergebnis nach nur einer
einzigen Messung. Dies unterscheidet sich von den oben beschriebenen
und aktuell im Fachbereich zur Verfügung stehenden Verfahren, die
getrennte Gesamt- und GHb Messungen erfordern, um ein GHb Ergebnis
zu berechnen, wie zum Beispiel, als ein Verhältnis von GHb/THb X 100. Der
hierin beschriebene GHb Assay verwendet eine einfache Vorgehensweise
zur Bestimmung von DCCT standardisiertem GHb in Vollblut-Proben. Zuerst wird
eine lysierte Vollblut-Probe mit einer festen Phase inkubiert, die
an Bor-, Borphenyl- oder Borsäure
oder eine verwandte Borverbindung gekoppelt ist, über die
im Fachgebiet bekannte Chemie der kovalenten Bindungen. Diese feste
Phase ist neu, weil sie spezifisch GHb einfängt, in direktem Verhältnis zum
%GHb in der Probe. Danach wird eine markierte Komponente, die das
humane Hämoglobin
erkennt, hinzugefügt
und das resultierende Signal ist direkt proportional zum GHb in
der Probe. Die Vorteile der Messung des %GHb mit Hilfe einer einzigen
Bestimmung schließen
eine hohe Präzision
(weniger als etwa 5% CVs) und einen hohen Durchsatz (100 bis 200
Tests/Stunde) ein, weil der Assay leicht automatisiert werden kann.
Durch Automatisierung kann dieser Assay auch zusammen mit anderen
Untersuchungen auf einem Analysator zusammengelegt werden.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von mit CMA/Merquat beschichteten
Partikeln und Proben, die mit einem Polyanion-Reagens vorgemischt
sind, entsprechend einer Ausführungsform der
Erfindung.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von mit CMA/Merquat beschichteten
Partikeln mit einem Polyanion-Reagens, entsprechend einer Ausführungsform
der Erfindung.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von CMA-APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von CMC-APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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5 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von PAA-APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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6 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von TREN-CMA-APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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7 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von TREN-CMC-APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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8 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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8A ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von EDR-CMA-APBA beschichteten
Partikeln, entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
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9 ist
eine graphische Darstellung, die die Korrelation zwischen den %GHb-Spiegeln,
die mit Hilfe der Biorad Diamant HPLC und der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bestimmt wurden, erläutert.
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10 ist
eine graphische Darstellung, die die Korrelation zwischen den %GHb-Spiegeln,
die mit Hilfe des Abbott IMx® GHb Assay und der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung bestimmt wurden, erläutert.
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11 ist
eine graphische Darstellung, die die Lauf-zu-Lauf Korrelation erläutert, wenn die %GHb-Spiegel
mit Hilfe der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bestimmt werden.
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12 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe eines Ein-Schritt-Formats (simultan),
entsprechend einer Ausführungsform
der Erfindung.
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13 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von mit Acridinium markiertem
Cortex polyklonalem Ziegen anti-humanem Hämoglobin, entsprechend einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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14 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von mit Acridinium markiertem
BiosPacific monoklonalem Ziegen anti-humanem Hämoglobin, entsprechend einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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15 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von mit Acridinium markiertem
BiosPacific polyklonalem Ziegen anti-humanem Hämoglobin, entsprechend einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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16 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse der Untersuchung
von Vollblut-Proben erläutert,
zur Bestimmung der %GHb-Spiegel, mit Hilfe von mit Acridinium markiertem
Dako polyklonalem Kaninchen anti-humanem Hämoglobin, entsprechend einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Der Prozentsatz an glykiertem Hämoglobin (GHb)
wird nach der Hämolyse
der roten Blutkörperchen
im Vollblut bestimmt, um Hämoglobin
freizusetzen, wonach die Proben verdünnt und mit einer festen Phase
inkubiert werden, die eine Bor-reaktive Gruppe besitzt, an die das
glykierte Hämoglobin
bindet. Danach, oder gleichzeitig, wird das Probengemisch mit einem
markierten Anti-Hämoglobin
Ak reagieren gelassen. Das resultierende Signal wird detektiert
und ist zum %GHb in der Probe direkt proportional. Somit eliminiert
das den verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung entsprechende Verfahren die Notwendigkeit zwei Messungen
durchzuführen:
eine für
das GHb und eine zweite für
das Gesamt-Hämoglobin,
mit einem Verhältnis,
um dann den %GHb zu bestimmen.
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Ohne sich auf eine bestimmte Theorie
zu beschränken
bindet das glykierte Hämoglobin
anscheinend an den Boronat-Affinitätskomplex,
der an die feste Phase gebunden ist. Das Gesamt-Hämoglobin könnte mit
dem glykierten Hämoglobin
direkt um die Bindung an die feste Phase konkurrieren und somit die
genaue Bestimmung des prozentualen Anteils an glykiertem Hämoglobin
im Rahmen einer einzigen Messung ermöglichen.
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Das Vollblut kann auf verschiedene
Weise hämolysiert
werden, entweder durch Verdünnung
der Vollblut-Probe in Wasser, oder, vorzugsweise, mit Hilfe eines
Agens, wie ein nichtionisches oberflächenaktives Detergens, so wie
TRITON® X-100. Die Hämolyse setzt
Hämoglobin
und seine Derivate aus den roten Blutkörperchen zur Analyse frei.
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Der der vorliegenden Erfindung entsprechende
GHb Assay basiert auf der Affinität von Boronsäure-, Phenylboronsäure-, Borsäure und
Boronat etc. (im folgenden „Boronat") Verbindungen oder Anteilen
für glykiertes
Hämoglobin. Über den
cis-Diol Anteil der an Hämoglobin
gebundenen Glucose reagiert das Boronat mit GHb in einer Probe,
wobei eine fünfgliedrige
Ringstruktur entsteht. Eine Borohatgruppe kann kovalent an eine
feste Phase gebunden werden, über
verschiedene Arten von chemischen Wirkungsweisen, oder elektrostatisch,
und solche Verfahren wurden im Fachbereich beschrieben, einschließlich, beispielsweise
im US Patent No. 5.459.080.
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Die feste Phase an sich kann aus
einer Vielfalt an Materialien ausgesucht werden, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Kügelchen,
Mikropartikel, magnetische Mikropartikel, Mikrotiterplatten, Röhrchen und
dergleichen, die hergestellt sind aus Polystyrol, Polyacrylamid,
Agarose, Dextran, Latex, Silika, Glas, etc., die weiterhin derivatisiert
seien können,
um funktionelle Oberflächengruppen
zu enthalten. Diese funktionellen Oberflächengruppen schließen ein,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Aldehyd, aliphatische Amine, aromatische Amine, Amide, Carbonsäure, Sulfhydryl,
Chloromethyl, Epoxy, Hydrazid, Hydroxyl, etc., die dann kovalent
an das Boronat oder den Boronatträger gebunden werden können, nach
für jene
mit Erfahrung im Fachgebiet bekannten Bindungstechniken. Bevorzugte
feste Phasen schließen
Amino-funktionalisierte magnetische Latexpartikel ein und besonders
bevorzugte carboxylierte magnetische Latexpartikel, die zu Amino-Partikeln
derivatisiert worden sind, mit Hilfe eines Diamins und Standardbindungstechniken.
Die Diamine schließen
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein, Ethylendiamin, 1,6-Hexadiamin, 1,4-trans-Cyclohexandiamin, wobei Ethylendiamin
bevorzugt wird.
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Bevorzugte funktionelle Oberflächen-Anteile für die Bindung
von Boronatverbindungen können aus
einer Vielfalt von Materialien ausgewählt werden, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Carboxymethylamylose, Carboxymethylcellulose, Polyasparaginsäure, Proteine,
Albumine, Antikörper,
etc. und können
via bekannter Techniken an die feste Phase gekoppelt werden. Bevorzugte
funktionelle Oberflächen-Anteile sind Carboxymethylcellulose, wobei
Carboxymethylamylose besonders bevorzugt wird.
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Boronatverbindungen zur Verwendung
im Verfahren der Erfindung schließen diejenigen ein, die in
Gallop, US Patent No. 4.496.722, beschrieben sind. Bevorzugte Verbindungen
schließen
4-Carboxyphenylboronsäure,
3-Nitro-5-Carboxyphenylboronsäure
und m-Aminophenylboronsäure
(APBA) ein. m-Aminophenylboronsäure
(APBA) wird besonders bevorzugt.
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Das über eine Boronatbindungsgruppe
an eine feste Phase gebundene GHb kann dann mit Hilfe eines Antikörpers detektiert
werden, der einen Teil des Hämoglobin-Moleküls erkennt,
wobei solche Antikörper
an einen detektierbaren Anteil gebunden oder mit ihm konjugiert
sind. Die markierte Komponente kann ein Antikörper sein, und kann wünschenswerterweise
ein monoklonaler oder polyklonaler Antikörper (Ak), oder ein Ak Fragment
sein, das die Antigen-Bindungsstelle oder die Komplementarität bestimmende
Region (CDR), so wie ein F(ab')2 oder Fab Fragment enthält. Der detektierbare Anteil oder
der Marker kann eine radioaktive, eine fluoreszierende oder eine
chemilumineszente Substanz oder ein Enzym sein. Alternativ kann
auch ein markierter zweiter Ak verwendet werden, der das Spezies
spezifische Fc Fragment des ersten Ab erkennt. Auch ist es möglich, lediglich
einen Marker als die markierte Komponente zu haben. In allen Fällen würde ein
Signal generiert und detektiert werden, abhängig von der Art der verwendeten
Markierungssubstanz.
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Als andere Alternative kann, statt
einem hinzugefügten
Marker, das gebundene Hämoglobin selbst
ein detektierbares Signal erzeugen, hervorgerufen durch seine Peroxidase-ähnlichen
Eigenschaften. Dieses wird durch die Zugabe von Wasserstoffperoxid
erreicht, mit oder ohne Zugabe eines anderen Substrats (z. B. Isoluminol).
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Vorzugsweise werden Vollblut-Proben
lysiert und verdünnt,
mit Hilfe von im Fachgebiet bekannten Verfahren. Die Blutkörperchen
werden mit Hilfe von Agenzien lysiert, die dem fähigen Anwender zur Verfügung stehen.
Davon werden oberflächenaktive Stoffe
und insbesondere nichtionische oberflächenaktive Stoffe bevorzugt.
Typisch ist eine 1 : 80 Verdünnung,
wobei, zum Beispiel, 0,5% TRITON® X-100.
nichtionischer oberflächenaktiver
Stoff verwendet wird. Azovalerian-initiierte, carboxylierte magnetische
Mikropartikel werden mit einem Amin beschichtet, vorzugsweise Ethylendiamin
(EDA), an das ein Polymer angeheftet ist, vorzugsweise ein polymeres
Anion, und insbesondere ein auf Carbonsäure basierendes polymeres Anion,
und eine Boronatverbindung. Besonders bevorzugt ist Carboxymethylamylose
(CMA) und m- Aminophenylboronsäure (APBA),
mit Verwendung von 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid
(EDAC) als die funktionelle Oberflächenkomponente. Der derivatisierte
Mikropartikel wird dann mit der lysierten Probe inkubiert. Nach
der Waschung wird mit Acridinium markierter monoklonaler Anti-Hämoglobin-Ak hinzugefügt. Nach
Inkubation und Waschung werden Triggerreagenzien hinzugefügt und das
resultierende chemilumineszente Signal wird gemessen, als Relative
Licht Einheiten (Relative Light Units, ALU). Andere Verfahren zum
Ablesen des Signals, das von der markierten Komponente erzeugt wird,
befinden sich ebenfalls innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung.
Die Kalibratoren oder Standards, die mit dem Assay laufen gelassen
werden, stellen Kalibrierungskurven (oder Eichkurven) bereit, aus
denen das %GHb in der Probe bestimmt wird, mit Hilfe des gemessenen
chemilumineszenten Signals. Das gemessene chemilumineszente Signal
ist direkt proportional zum %GHb in der Probe.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele dienen der
Veranschaulichung verschiedener Ausführungsformen der Erfindung.
Diese sind nur als Erläuterung
bestimmt und sollten nicht als Einschränkung des Schutzumfangs der
Erfindung betrachtet werden.
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In Kurzform, das %GHb wurde nach
der Hämolyse
von Vollblut bestimmt, um Hämoglobine
freizusetzen, wonach die Proben verdünnt und mit einer festen Phase
inkubiert wurden, die eine Boronat-reaktive Gruppe besaß, an die
glykiertes Hämoglobin bindet.
Danach, oder gleichzeitig, wurde das Probengemisch mit einem markierten
Anti-Hämoglobin-Ak reagieren
gelassen. Nach der Waschung wurde das resultierende Signal detektiert
und es war direkt proportional zum %GHb in der Probe.
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Die folgenden Beispiele zeigen verschiedene
Verfahren zur Hämolyse
und Verdünnung,
verschiedene Mittel zur Bindung einer Boronatgruppe an magnetische
Mikropartikel und die Verwendung von Anti-Hämoglobin-Antikörper. Alle
Verfahren verwenden einen Sulfopropylacridiniumester (10-(3-Sulfopropyl)-N-tonsyl-N-(2- carboxypropyl)-9-acridiniumcarboxamid)
für die
chemilumineszente Markierung von Ak, wie in US Patent No. 5.468.646
und US Patent No. 5.543.524 dargelegt und beschrieben, mit der Detektion
von Relativen Licht Einheiten (RLU), um die Menge an detektierten
Ak, und somit %GHb, quantitativ zu bestimmen.
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Beispiel 1 – Anheftung
von Boronat an magnetische Mikropartikel
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A. CMA/MERQUAT® beschichtete
Amino-Mikropartikel.
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Zwei ml Amino-magnetische-Mikropartikel (#AM
40-500, Spherotech, Libertyville, IL) bei 5% Festkörpern wurden
3 mal mit 10 ml 50 mM 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure, pH
6,2 (MES Puffer) gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel wurden
dann in 10 ml MES Puffer, der 240 mg Carboxymethylamylose (CMA;
#C4947, Sigma, St. Louis, MO) und 96 mg 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid
(EDAC) enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel 3 Mal mit 100 mM Taurin
Puffer, pH 9, 0, gewaschen und in 10 ml einer 2%igen Merquat Lösung resuspendiert.
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Die CMA/Merquat beschichteten Mikropartikel
wurden zusammen mit dem IMx® GHb Polyanion-Reagens
(Abbott Laboratories, Abbott Park, IL) verwendet, wie weiter unten
in den Beispielen 4.A und 4.B beschrieben. Das Polyanion Reagens
besteht aus an Polyacrylsäure
gebundene Phenylboronsäure.
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B. CMA-APBA beschichtete
Amino-Mikropartikel
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Zwei ml Amino-magnetische-Mikropartikel (#AM
40-500, Spherotech, Libertyville, IL) bei 5% Festkörpern wurden
3 Mal mit 10 ml MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel
wurden dann in 10 ml MES Puffer, der 240 mg CMA und 96 mg EDAC enthielt,
60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel mit einem Magneten
angezogen und der Überstand
wurde verworfen. Die Mikropartikel wurden einmal mit 10 ml MES Puffer
gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 46,5 mg m-Aminophenylboronsäure (Hemisulfat)
(APBA) und 96 mg EDRC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur
auf einem Drehschüttler
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel 3 Mal mit
100 mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen und in 10 ml des gleichen
Puffers resuspendiert.
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C. CMC-APBA beschichtete
Amino-Mikropartikel
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Zwei ml Amino-magnetische-Mikropartikel (#AM
40-500, Spherotech, Libertyville, IL) bei 5% Festkörpern wurden
3 Mal mit 10 ml MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel
wurden dann in 10 ml MES Puffer, der 240 mg Carboxymethylcellulose
(CMC) (MW 250.000; #41931-1, Aldrich, Milwaukee, WI) und 96 mg EDAC
enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel mit einem Magneten
angezogen und der Überstand
wurde verworfen. Die Mikropartikel wurden einmal mit 10 ml MES Puffer
gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 46,5 mg APBA und 96 mg
EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel 3 Mal mit 100 mM Taurin
Puffer, pH 9,0, gewaschen und in 10 ml des gleichen Puffers resuspendiert.
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D. PAA-APBA beschichtete
Amino-Mikropartikel
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Zwei ml Amino-magnetische-Mikropartikel (#AM
40-500, Spherotech, Libertyville, IL) bei 5% Festkörpern wurden
3 Mal mit 10 ml MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel
wurden dann in 10 ml MES Puffer, der 209 mg 35%iger Polyacrylsäure (PAA)
(MW 250.000; #41600-2, Aldrich, Milwaukee, WI) und 96 mg EDAC enthielt,
60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel mit einem Magneten
angezogen und der Überstand
wurde verworfen. Die Mikropartikel wurden einmal mit 10 ml MES Puffer
gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 46,5 mg APBA und 96 mg
EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel 3 Mal mit 100 mM Taurin
Puffer, pH 9,0, gewaschen und in 10 ml des gleichen Puffers resuspendiert.
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E. TREN-CMA-APBA beschichtete
Carboxyl-Mikropartikel
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Zwei ml Carboxyl-magnetische-Mikropartikel (SP1267,
Polymer Labs, Shropshire, UK) bei 5% Festkörpern wurden 3 Mal mit 10 ml
MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel wurden dann
in 10 ml MES Puffer, der 73 mg Tris(2-aminoethyl)amin (TREN) und
96 mg EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem
Drehschüttler
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel mit einem
Magneten angezogen und der Überstand
wurde verworfen. Die Mikropartikel wurden drei Mal mit 10 ml MES
Puffer gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 120 mg CMA und 48
mg EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der zweiten Inkubation wurden die Mikropartikel einmal mit
10 ml MES Puffer gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 46,5 mg APBA
und 96 mg EDAC enthielt, weitere 60 Minuten lang bei Raumtemperatur
auf einem Drehschüttler
inkubiert. Nach der letzten Inkubation wurden die Mikropartikel
3 Mal mit 100 mM Taurin Puffer, pH 9, 0, gewaschen und in 10 ml
des gleichen Puffers resuspendiert.
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F. TREN-CMC-APBA beschichtete
Carboxyl-Mikropartikel
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Zwei ml Carboxyl-magnetische-Mikropartikel (SP1267,
Polymer Labs, Shropshire, UK) bei 5% Festkörpern wurden 3 Mal mit 10 ml
MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel wurden dann
in 10 ml MES Puffer, der 73 mg Tris(2-aminoethyl)amin (TREN) und
96 mg EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem
Drehschüttler
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel mit einem
Magneten angezogen und der Überstand
wurde verworfen. Die Mikropartikel wurden drei Mal mit 10 ml MES
Puffer gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 120 mg CMC (MW 700.000; 41933-8,
Aldrich, Milwaukee, WI) und 48 mg EDAC enthielt, 60 Minuten lang
bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert. Nach der zweiten
Inkubation wurden die Mikropartikel einmal mit 10 ml MES Puffer
gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 46,5 mg APBA und 96 mg
EDAC enthielt, weitere 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach dieser letzten Inkubation wurden die Mikropartikel 3 Mal mit
100 mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen und in 10 ml des gleichen Puffers
resuspendiert.
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G. APBA beschichtete Carboxyl-Mikropartikel
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Zwei ml Carboxyl-magnetischen-Mikropartikeln
(SP1267, Polymer Labs, Shropshire, UK) bei 5% Festkörpern wurden
3 Mal mit 10 ml MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel
wurden dann in 10 ml MES Puffer, der 43,2 mg APBA und 96 mg EDAC
enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel zwei Mal mit 10 ml 50
mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen und in 10 ml des gleichen Puffers
resuspendiert.
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H. EDR-CMA-APBA beschichtete
Carboxyl-Mikropartikel
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Zwei ml Azovalerian-initiierte, carboxylierte magnetische
Mikropartikel (AB007C, Polymer Labs, Shropshire, UK) bei 5% Festkörpern wurden
3 Mal mit 10 ml MES Puffer gewaschen. Die gewaschenen Mikropartikel
wurden dann in 10 ml MES Puffer, der 15 μl Ethylendiamin (EDA) und 10
mg EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert.
Nach der Inkubation wurden die Mikropartikel mit einem Magneten
angezogen und der Überstand
wurde verworfen. Die Mikropartikel wurden drei Mal mit 10 ml MES
Puffer gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 120 mg CMA und 19,6
mg EDAC enthielt, 60 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem Drehschüttler inkubiert. Nach
der zweiten Inkubation wurden die Mikropartikel einmal mit 10 ml
MES Puffer gewaschen, dann in 10 ml MES Puffer, der 46,5 mg APBA
und 96 mg EDAC enthielt, weitere 60 Minuten lang bei Raumtemperatur
auf einem Drehschüttler
inkubiert. Nach dieser letzten Inkubation wurden die Mikropartikel
3 Mal mit 50 mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen und in 10 ml des
gleichen Puffers resuspendiert.
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Beispiel 2 – Antikörper Konjugation
mit Akridinium
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Die zu konjugierenden Antikörper wurden zuerst
gegen 3 Wechsel Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung (PBS) dialysiert, wobei
4 bis 6 Stunden pro Dialysewechsel angewendet wurden. Der Antikörper wurde
dann auf eine Konzentration von 1 mg/ml verdünnt. Während die 1 mg/ml Antikörper-Lösung rührte, wurden
10% 3-[(3-cholamidopropyl)-dimethylammonio]-1-propansulfonat (CHAPS)
und 5 μg/ml
Sulfopropylacridimiumester hinzugefügt. Dieses wurde 10 Minuten
lang bei Raumtemperatur gerührt
und dann auf eine Pharmacia Sephacryl 5-200 Säule, mit einem Bettvolumen
von 120 ml (1,6 × 60 cm),
geladen. Der verwendete Säulenpuffer
war 2,28 mM Mononatriumphosphat, 7,68 mM Dinatriumphosphat, 145
mM NaCl, 0,1% CHAPS, pH 6,3. Es wurden 1 ml Fraktionen gesammelt
und jene Fraktionen mit einer Extinktion von 0,1 oder mehr bei 280
nm wurden gepoolt. Der Acridinium-markierte Antikörper wurde
auf eine Endkonzentration von 40 ng/ml in Konjugat-Verdünner (10
mM MES, 150 mM NaCl, pH 6,3, der 2% Rinderserumalbumin (BSA) und
0,5% TRITON® X-100
enthielt) verdünnt.
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Beispiel 3 – GHb Assay
Protokoll
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Die Mikropartikel wurden mit 100
mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen und im gleichen Puffer resuspendiert,
auf 0,1% Festkörper,
wenn nicht anders erwähnt.
Die Vollblut-Proben wurden lysiert und verdünnt, dann wurden 50 μl Probe mit
50 μl Mikropartikeln
gemischt und 18 Minuten lang bei 37°C inkubiert. Dann wurden die
Mikropartikel mit einem Magneten angezogen und 4 Mal mit 1 ml Gebräuchlichem Puffer
(4 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 7,5, der 0,05 Brij und 0,1%
NaN3 enthielt) gewaschen.
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Es wurden fünfzig Mikroliter Acridinium-markierter
Antikörper
gegen humanes Hämoglobin,
wie in Beispiel 2 hergestellt, zu den gewaschenen Mikropartikeln
hinzugefügt.
Der markierte Antikörper
wurde 4 Minuten lang mit Mikropartikeln bei 37°C inkubiert, dann wurden die
Mikropartikel mit einem Magneten angezogen und 4 Mal mit 1 ml Gebräuchlichem Puffer
gewaschen.
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Ein chemilumineszentes Signal wurde
generiert, durch die Zugabe von Trigger-Reagenzien, 0,053% HNO3, 1,2% H2O2 und 0,9% Diethylentriaminpentaessigsäure (DPTA),
gefolgt von 0,35 N NaOH und 2% TRITON® X-100.
Das chemilumineszente Signal wurde in Relativen Licht Einheiten (RLU)
gemessen.
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Beispiel 4 – Verwendung
von Boronat-magnetischen-Mikropartikeln im GHb Assay
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Sechs bis acht Vollblut-Proben wurden
für die
Untersuchung gewählt,
die einen klinischen Bereich von %GHb-Spiegeln abdecken würde, basierend
auf ihren %GHb-Spiegeln im IMx® GHb Assay (Abbott Laboratories,
Abbott Park, IL).
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A. CMA/Merquat beschichtete
Partikel: Probe + Polyanion Reagens
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Die Vollblut-Proben wurden lysiert,
durch 1 : 5 Verdünnung
in destilliertem Wasser. Das Hämolysat
wurde dann weiter 1 : 16 in 0,5%igem TETRONIC®1307
(BASF #550193, Mount Olive, NJ) in PBS verdünnt. Die Mikropartikel wurden
wie in Beispiel 1.A hergestellt, mit 100 mM Taurin Puffer, pH 9,0,
gewaschen und dann im gleichen Taurin Puffer, bei 0,1% Festkörpern, resuspendiert.
Die verdünnten Vollblut-Proben
wurden mit dem gleichen Volumen an IMx® GHb
Polyanion Reagens (Abbott Laboratories, Abbott Park, IL) gemischt
und 7 Minuten lang bei 37°C
inkubiert, um es dem GHb in der Probe zu ermöglichen, an die Boronatgruppe
des Polyanion Reagens zu binden. Nach der Inkubation wurden 50 μl dieser
Mischung mit 50 μl
Mikropartikeln gemischt, inkubiert und wie in Beispiel 3 gewaschen.
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Ein DEAE-gereinigter Maus- monoklonaler Antikörper (IgG1) gegen humanes Hämoglobin (Klon MIH 9505, Medix
Biotech, Inc., San Carlos, CA), der wie in Beispiel 2 mit Acridinium
markiert worden war, wurde zu den gewaschenen Mikropartikeln hinzugefügt und das
Experiment wurde wie in Beispiel 3 abgeschlossen. Die 1 zeigt, dass das chemilumineszente
Signal (RLU) zu dem GHb in der Probe direkt proportional war (R
= 0,956).
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B. CMA/Merquat beschichtete
Partikel + Polyanion Reagens
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Die CMA/Merquat beschichteten Mikropartikel
von Beispiel 1.A. wurden mit dem IMx® GHb
Polyanion Reagens (Abbott Laboratories, Abbott Park, IL) beschichtet,
durch Waschung der Mikropartikel mit 100 mM Taurin Puffer, pH 9,0,
und ihre erneute Suspension im Polyanion Reagens bei 0,1% Festkörper. Die
Mikropartikel wurden dann mit 100 mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen,
um den Überschuß an Polyanion
Reagens zu entfernen, und im Taurin Puffer bei 0,1% Festkörper resuspendiert.
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Fünfzig
Mikroliter Proben-Hämolysat,
wie in Beispiel 4.A. hergestellt, wurden dann mit 50 μl Mikropartikeln
gemischt und der GHb Assay wurde wie in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt, wobei
der gleiche Antikörper
wie in Beispiel 4.A. verwendet wurde. Die 2 zeigt, dass das chemilumineszente Signal
(RLU) zu dem %GHb in der Probe direkt proportional war (R = 0,984).
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C. CMA-APBA beschichtete
Partikel
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Vollblut-Proben wurden wie in Beispiel
4.A. ausgewählt
und mittels 1 : 80 Verdünnung
in 0,5% TRITON® X-100
in destilliertem Wasser hämolysiert. Der
GHb Assay wurde dann wie in Beispiel 3 durchgeführt, wobei die Mikropartikel
aus Beispiel 1.B. verwendet wurden und der gleiche Antikörper wie
in Beispiel 4.A. Die 3 zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,981).
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D. CMC-APBA beschichtete
Partikel
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
wobei Proben verwendet wurden, die wie in Beispiel 4.C. hergestellt
worden waren, die Mikropartikel aus Beispiel 1.C. verwendet wurden
und der gleiche Antikörper
wie in Beispiel 4.A. Die 4 zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,961).
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E. PAA-APBA beschichtete
Partikel
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
wobei Proben verwendet wurden, die wie in Beispiel 4.C. hergestellt
worden waren, die Mikropartikel aus Beispiel 1.D. verwendet wurden
und der gleiche Antikörper
wie in Beispiel 4.A. Die 5 zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,928).
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F. TREN-CMA-APBA beschichtete
Partikel
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
wobei Proben verwendet wurden, die wie in Beispiel 4.C. hergestellt
worden waren, die Mikropartikel aus Beispiel 1.E. verwendet wurden
und der gleiche Antikörper
wie in Beispiel 4.A. Die 6 zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem %GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,978).
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G. TREN-CMC-APBA beschichtete
Partikel
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
wobei Proben verwendet wurden, die wie in Beispiel 4.C. hergestellt
worden waren, die Mikropartikel aus Beispiel 1.F. verwendet wurden
und der gleiche Antikörper
wie in Beispiel 4.A. Die 7 zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,994).
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H. APBA beschichtete Partikel
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
wobei Proben verwendet wurden, die wie in Beispiel 4.C. hergestellt
worden waren, die Mikropartikel aus Beispiel 1.G. und der gleiche
Antikörper
wie in Beispiel 4.A. Die 8 zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem %GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,991).
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I. EDA-CMA-APBA beschichtete
Partikel
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
wobei Proben verwendet wurden, die wie in Beispiel 4.C. hergestellt
worden waren, die Mikropartikel aus Beispiel 1.H. und der gleiche
Antikörper
wie in Beispiel 4.A. (Das Verfahren in diesem Format wird als der
IPLS GHb Assay bezeichnet). Die 8A zeigt,
dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem %GHb in der Probe
direkt proportional war (R = 0,985).
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Beispiel 5 – Korrelation
des IPLS GHb Assays mit Biorad Diamant HPLC und Abbott IMx® GHb
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110 Vollblut-Proben wurden von einem
Krankenhauslabor erhalten, wo sie im vorhinein auf GHb untersucht
worden waren, mit Hilfe des Biorad Diamant HPLC Verfahrens, um die
%Hbalc- Spiegel
zu erhalten. Boronat-Affinitäts-Bindungs-Verfahren,
wie diejenigen die in den hier beschriebenen Assays verwendet werden,
detektieren alle GHb Spezies, einschließlich HbA1c. Weil ein lineares
Verhältnis
zwischen GHb und HbA1c existiert, können Vergleiche gemacht werden
zwischen Tests, die GHb und HbA1c messen.
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Der IPLS GHb Assay wurde wie in Beispiel 4.I.
durchgeführt, mit
den 110 Proben die wie in Beispiel 4.C. hergestellt waren. Die Ergebnisse
wurden mit den Biorad Diamant HPLC (Brea, CA) und IMx® GHb
(Abbott Laboratories, Abbott Park, IL) Assays korreliert (9 beziehungsweise 10).
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Die Korrelation zwischen den IPLS
GHb und den Diamant HPLC Assays (9)
war 91%. Die Korrelation zwischen den IPLS GHb und den IMx® GHb
Assays (10) war 93%.
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Zusätzlich wurden zwei Läufe mit
denselben 110 Proben durchgeführt,
mit Hilfe des IPLS GHb Assays, um die Lauf-zu-Lauf Korrelation zu
bestimmen. Diese in 11 gezeigten
Ergebnisse zeigten eine ausgezeichnete Übereinstimmung (98%) zwischen den
zwei Läufen
(Lauf 1 versus Lauf 2).
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Beispiel 6 – Ein-Schritt
Format
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Die Hämolysat-Proben wurden wie in
Beispiel 4.C. hergestellt. Die wie in Beispiel 1.H. hergestellten
Mikropartikel wurden mit 50 mM Taurin Puffer, pH 9,0, gewaschen
und im gleichen Puffer, bei 0,1% Festkörper, resuspendiert. Der markierte
Antikörper
war der gleiche Antikörper
wie in Beispiel 4.A. Der Assay wurde durch Inkubation von 50 μl Hämolysat,
50 μl Mikropartikel
und 50 μl
Acridinium-markiertem Antikörper
bei 37°C,
25 Minuten lang, durchgeführt.
Die Partikel wurden dann mit einem Magneten angezogen und 4 Mal
mit 1 ml gebräuchlichem
Puffer gewaschen. Ein chemilumineszentes Signal wurde durch die
Zugabe von Trigger-Reagenzien generiert. Die 12 zeigt, dass das chemilumineszente
Signal (RLU) zu dem %GHb in der Probe direkt proportional war (R
= 0,973). Somit detektiert der Assay genau %GHb, sowohl in Ein-Schritt,
als auch in Zwei-Schritt Formaten.
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Beispiel 7 – Verwendung
von verschiedenen Antikörpern
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Die vorigen Beispiele verwenden alle
DERE-gereinigte Mausmonoklonale-Antikörper (IgG1) gegen
humanes Hämoglobin,
von Medix Biotech: Es können
auch andere Antikörper,
einschließlich
polyklonale, von verschiedenen Spezies, und auch monoklonale verwendet
werden.
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Der GHb Assay wurde wie in Beispiel
3 durchgeführt,
außer dass
beide Inkubationen bei 37°C
10 Minuten lang durchgeführt
wurden, mit Proben die wie in Beispiel 4.A. hergestellt wurden,
den Mikropartikeln von Beispiel 1.A. und den folgenden, wie in Beispiel
2 mit Acridinium markierten Antikörpern gegen humanes Hämoglobin:
(1) polyklonales Ziegen anti-human Hämoglobin (#CR8000 GAP, Cortex
Biochem, San Leandro, CA), (2) monoklonales anti-human Hämoglobin
(#A36380, BiosPacific, Emeryville, CA), (3) polyklonales Ziegen
anti-human Hämoglobin
(#G32100, BiosPacific, Emeryville, CA) und (4)) polyklonales Kaninchen
anti-human Hämoglobin
(#A118, Dako Corp., Carpinteria, CA). Die in den 12 bis 16 gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass das chemilumineszente Signal (RLU) zu dem %GHb
in der Probe direkt proportional war. Die Korrelationskoeffizienten
(R Werte) für
Assays, bei Verwendung jedes Ak, waren 0,982, 0,975, 0,946 und beziehungsweise
0,869. Somit sind polyklonale oder monoklonale Antikörper gegen
humanes Hämoglobin
in diesem Assay Format für
die genaue Detektion von %GHb verwendbar.