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GEBIET DER ERFINDUNG:
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Die Erfindung betrifft Antitumortherapien,
die antineoplastische Mittel und einen Knorpelextrakt mit Antitumorwirkung
umfassen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG:
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Der hiesige Anmelder hat bereits
die biologischen Wirkungen beschrieben, die aus Knorpelgewebe, nämlich Haiknorpel,
gewonnen wurden. Die Verfahren zum Erhalt von Knorpelextrakten und
die Eigenschaften der Extrakte selbst sind in den internationalen
Veröffentlichungen
WO95/32722, WO96/23512 und WO97/16197 offenbart. Die Verfahren umfassen
allgemein die folgenden Schritte: Homogenisierung und Extrahieren
von Haiknorpel, bis eine Mischung aus Knorpelteilchen mit einer
Durchschnittsgrösse
von etwa 500 μm
und ein roher flüssiger
Extrakt erhalten werden, Abtrennen der Teilchen aus dem rohen flüssigen Extrakt, und
Fraktionieren des rohen flüssigen
Extrakts, so dass Moleküle
mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa 500 KDa abgetrennt
werden. Diese Verfahren sind auf die Extraktion biologischer Aktivitäten aus
beliebigen Knorpelquellen anwendbar.
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Flüssige Haiknorpelextrakte wurden
in verschiedenen Tests untersucht und umfassen antiangiogene, anticollagenolytische,
direkte Antitumorproliferations- und entzündungshemmende Wirkungen.
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Diese Knorpelextrakte werden als
wirksam gegen Tumore und nichtsdestotrotz unschädlich beschrieben, da keine
ernsthaften nachteiligen Wirkungen, die direkt mit ihrer oralen
Verabreichung in Verbindung stehen, in behandelten Tieren und menschlichen
Patienten beobachtet wurden. In diesen Veröffentlichungen findet sich
keine Lehre bezüglich
der Kombination von Haiknorpelextrakten mit anderen Antitumarmitteln
zum Zweck der Erzielung einer erhöhten Antitumorwirkung und der
gleichzeitigen Bereitstellung eines Schutzes gegen schwere Nebenwirkungen,
wobei der Schutz aus der Haiknorpelkomponente kommt.
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Ein von McGuire et al. veröffentlichter
Abstract ("Tamoxifen
and shark cartilage: potential anti-angiogenic combination"; Pharmacotherapy,
Bd. 14, Nr. 3, 1994, Seite 362 XP002071712) offenbart eine Kombination
von in vitro wirksamen Dosen von Tamoxifen und Haiknorpelextrakt
als eine potentielle antiangiogene Kombination. Die antiangiogene
Wirkung wurde im HUVEC-Modell, das ein in vitro-Modell für die Angiogenese darstellt,
als additiv festgestellt. Es wird keine therapeutische Antitumorwirkung
in vivo gezeigt und sicherlich keine Zunahme der Antitumorwirkung
zusammen mit einem verringerten Auftreten toxischer Nebenwirkungen.
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Der flüssige Haiknorpelextrakt und
beliebige andere Knorpelextrakte, die nach dem in Anspruch 1 beschriebenen
Verfahren erhältlich
sind und äquivalente
Antitumorwirkungen aufweisen, sind vom erfindungsgemässen Umfang
umfasst und werden als "Knorpelextrakte" bezeichnet.
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Zur Behandlung von Krebs ist eine
lange Liste therapeutischer Mittel bekannt. Antineoplastika schliessen
diejenigen der folgenden Tabelle 1 ein, ohne darauf beschränkt zu sein:
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Alkylierungsmittel
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Alkylsulfonate
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Ethylenimine
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Stickstoffsenfgas (Nitrogen
Mustard)-Analoga
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- Chlorambucil
- Cyclophosphamid
- Östramustinnatriumphosphat
- Ifosfamid
- Mechlorethamin-hydrochlorid
- Melphalan
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Nitrosoharnstoff
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- Carmustin
- Lomustin
- Streptozocin
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Platinhaltige Verbindungen
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Antimetaboliten
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- Folsäureanaloga
- Metotrexat-natrium
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Purinanaloga
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- Cladribin
- Mercaptopurin
- Thioguanin
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Pyrimidinanaloga
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Harnstoffderivate
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Cytotoxische Antibiotika
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Anthracycline
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- Daunorubicin
- Doxorubicin-hydrochlorid
- Epirubicin-hydrochlorid
- Idarubicin-hydrochlorid
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Actinomycine
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Verschiedene cytotoxische
Antibiotika
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- Bleomycinsulfat
- Mitomycin
- Mitotan
- Mitoxantron-hydrochlorid
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Pflanzenalkaloide und
andere Naturprodukte
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Epipodphyllotoxine
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Taxane
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Vincaalkaloide und Analoga
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- Vinblastinsulfat
- Vincristinsulfat
- Vindesinsulfat
- Vinorelbintartrat
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Verschiedene Antineoplastika
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- Altretamin
- Amsacrin
- L-Asparaginase
- Dacarbazin
- Fludarabinphosphat
- Porfimer-natrium
- Procarbazin-hydrochlorid
- Tretinoin (all-trans Retinsäure),
systemisch
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Antiangiogenetika
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- Marimastat
- Suramin
- TNP 470
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Verschiedene Antineoplastika
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Antiangiogenetika
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Strahlentherapeutika
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Die meisten dieser Antineoplastika
oder Antitumormittel weisen einen geringen Sicherheitsbereich auf, da
sie hochtoxisch sind, z. B. zeigen sie schwere unerwünschte Wirkungen
bei wirksamen Dosierungen.
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Es ist eine akzeptierte Tatsache
im Bereich der Medizin, dass keine Antitumortherapie perfekt ist. Pharmakologen
und Onkologen müssen
sich stets mit einem Kompromiss zwischen der maximal wirksamen Dosis
und deren toxischen Nebenwirkungen auseinandersetzen. Als Ergebnis
mag eine wirksame Dosis eines Neoplastikums in einer submaximalen
Dosis verabreicht werden, damit zu schwere toxische Nebenwirkungen in
beliebigem möglichem
Ausmass vermieden werden. Daher hat die Vermeidung schwerer toxischer
Nebenwirkungen unglücklicherweise
häufig
die Priorität
gegenüber
der maximalen Wirksamkeit.
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Die von uns bereits beschriebenen
(op. cit.) Knorpelextrakte sind in vivo gegen die Tumorproliferation wirksam
und der Grund für
diese Wirkung scheint eine Kombination aus mindestens einer direkten
Antitumorwirkung, anticollagenolytischen und antiangiogenen Wirkungen
zu sein. Dieser Extrakt weist eine deutlich erwiesene Antitumorwirkung
auf und ist frei von toxischen Nebenwirkungen. Da die gegenwärtigen Studien
im vorliegenden Bereich darauf gerichtet sind, eine Antitumortherapie
zu erlangen, die nahezu 100%-ige Wirksamkeit mit einer nahezu 0%-igen
Toxizität
aufweist, ist es leicht verständlich,
dass Antitumorzusammensetzungen, die diesem Goldstandard nahekommen,
sehr willkommen wären.
Daher besteht ein Bedarf für
antineoplastische Therapien, die eine hohe Antitumorwirksamkeit
mit niedrigen toxischen Nebenwirkungen verbinden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
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Es werden nunmehr verbesserte Antitumortherapien
bereitgestellt, die die Verabreichung einer Antitumor-wirksamen
Menge eines antineoplastischen Mittels und einer Antitumor-wirksamen
Menge eines Knorpelextrakts umfassen.
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Der vorteilhafte Gesamtbeitrag des
Knorpelextrakts ist ein Zusatz zur Wirksamkeit des Antineoplastikums
und der Schutz gegen toxische Nebenwirkungen.
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Es ist daher ein erfindungsgemässes Ziel,
die Verwendung eines Knorpelextrakts mit Antitumorwirkung in einer
kombinierten Antitumortherapie zur Erhöhung der Antitumorwirksamkeit
eines Antineoplastikums in einem Patienten, dem eine Antitumor-wirksame
Menge des Antineoplastikums verabreicht wird, und zum Schutz des
Patienten gegen eine Zunahme toxischer Nebenwirkungen, die der Verabreichung
des Antineoplastikums inhärent
sind, bereitzustellen.
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Die kombinierte Antitumortherapie
gibt es in zwei Formen: (1) die Behandlung eines Patienten mit einer
Zusammensetzung aus einem Antineoplastikum und einem Knorpelextrakt
und (2) die getrennte Behandlung des Patienten mit einem Antineoplastikum
und einem Knorpelextrakt in zeitlich überlagerter oder gleichzeitiger
Weise (im allgemeinen als "Simultanbehandlung" bezeichnet).
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Der Knorpelextrakt ist ein Haiknorpelextrakt,
der nach einem Verfahren erhalten wird, das die folgenden Schritte
umfasst: Homogenisierung und Extrahieren von Haiknorpel, bis eine
Mischung aus Knorpelteilchen mit einer Durchschnittsgrösse von
etwa 500 μm
und ein roher flüssiger
Extrakt erhalten werden, Abtrennen der Teilchen aus dem rohen flüssigen Extrakt,
und Fraktionieren des rohen flüssigen
Extrakts, so dass Moleküle
mit einem Molekulargewicht von weniger als etwa 500 KDa abgetrennt
werden.
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Gemäss einer ersten bevorzugten
Ausführungsform
liegt die Antitumorwirksame Menge des Neoplastikums in suboptimaler
Dosis vor, und die in Kombination damit verabreichte Knorpelextraktmenge
fügt weitere Antitumorwirkung
zu dem Antineoplastikum hinzu, während
die toxischen Nebenwirkungen, die der Verabreichung einer höheren Dosis
des Antineoplastikums, die eine der kombinierten Antitumortherapie äquivalente Antitumorwirksamkeit
aufweisen würde,
inhärent
ist, verringert wird.
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Gemäss einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform
liegt die Antitumor-wirksame Menge des Antineoplastikums in optimaler
Dosis vor und die in Kombination damit verabreichte Knorpelextraktmenge
fügt weitere
Anti tumorwirksamkeit zu dem Antineoplastikum hinzu, wobei die toxischen
Nebenwirkungen, die der Verabreichung des Antineoplastikums inhärent sind,
verringert werden.
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Die Auswahl einer suboptimalen oder
optimalen Dosis eines Antineoplastikums hängt lediglich von der gewünschten
Aggressivität
der Behandlung und der Schwere der Nebenwirkungen des Antineoplastikums
ab.
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Das Antineoplastikum kann Busulfan,
Thiotepa, Chlorambucil, Cyclophosphamid, Östramustinnatriumphosphat,
Ifosfamid, Mechlorethamin-hydrochlorid, Melphalan, Carmustin, Lomustin,
Streptozicin, Carboplatin, Cisplatin, Methotrexat-natrium, Cladribin,
Mercaptopurin, Thioguanin, Cytarabin, Fluoruracil, Hydroxyharnstoff,
Daunorubicin, Doxorubicin-hydrochlorid, Epirubicin-hydrochlorid,
Idarubicin-hydrochlorid, Dactinomycin, Bleomycinsulfat, Mitomycin,
Mitotan, Mitoxatron-hydrochlorid, Etoposid, Teniposid, Docetaxel,
Paclitaxel, Vinblastinsulfat, Vincristinsulfat, Vindesinsulfat,
Vinorelbintartrat, Altretamin, Amsacrin, I-Asparaginase, Dacarbazin,
Fludarabinphosphat, Porfimer-natrium, Procarbazin-hydrochlorid,
Tretinoin (all-trans-Retinsäure), Marimastat,
Suramin, TNP 470, Thalidomid oder ein Strahlentherapeutikum sein.
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Gemäss einer spezifischen erfindungsgemässen Ausführungsform
ist das Antineoplastikum Cisplatin.
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Ein anderes erfindungsgemässes Ziel
ist die Bereitstellung von Produkten, die zur praktischen Anwendung
der neuen Verwendung eines Knorpelextrakts verwendet werden können.
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Eines dieser Produkte ist eine Antitumorzusammensetzung,
die eine Antitumor-wirksame Menge eines Antineoplastikums und eine
Antitumor-wirksame Menge eines Knorpelextrakts in einem geeigneten,
pharmazeutisch annehmbaren Träger
umfasst.
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Ein weiteres dieser Produkte ist
ein Kit zur Behandlung von Tumoren, das eine erste Komponente, die aus
einem Antineoplastikum in einer tumorhemmenden Dosierungsform besteht,
und eine zweite Komponente, die aus einem Knorpelextrakt in einer
tumorhemmenden Dosierungsform besteht, umfasst.
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BBSCHREIBUNG DER ERFINDUNGSGEMÄSS BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM:
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Wir haben Antitumortherapien getestet,
die die Verabreichung eines Knorpelextrakts und eines Antineoplastikums
umfassen, in der Hoffnung herauszufinden, ob die gemeinsame Wirksamkeit,
einhergehend mit einer Abnahme der toxischen Nebenwirkungen, verbessert
werden kann.
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Die Erfindung wird anhand von bevorzugten
Ausführungsformen
und unter weiterer Bezugnahme auf die folgenden anhängenden
Figuren beschrieben, deren Zweck die Darstellung der Erfindung,
nicht jedoch die Beschränkung
ihres Umfangs ist.
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KURZE SESCHREIBUNG DER
FIGUREN:
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1 zeigt
die Abnahme der Anzahl an Metastasen im LLC-Maustumor-Modell. Zunehmende
Dosen an Knorpelflüssigextrakt
(AE-X) wurden LLC-Mäusen
allein oder in Kombination mit Cisplatin (CDDP) oral verabreicht.
CDDP wurde ferner alleine getestet. Die Kontrollgruppe stellen mit
Kochsalzlösung
behandelte Mäuse
dar.
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2 zeigt
die Körpergewichtsschwankungen
der mit Cisplatin (CDDP) und zunehmenden Mengen an Knorpelflüssigextrakt
(AE-X), alleine oder in Kombination, behandelten LLC-Mäuse im Vergleich
zu den mit Kochsalzlösung
behandelten Tieren (Kontrolle).
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3 zeigt
die Korrelation zwischen den weissen Blutzellencounts und der Stringenz
der Antitumorbehandlung bezüglich
der Toxizität.
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ERGEBNISSE:
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Wir haben einige Bestandteile unseres
eigenen Haiknorpelflüssigextrakts
(op. cit.) charakterisiert und wir haben unter anderem die Anwesenheit
von Hypoxanthin, dessen Furanosidderivat und Dimere in einer Gesamtkonzentration
von etwa 75 μg/20
ml Trockengewicht Gesamtknorpelflüssigextrakt festgestellt. Diese
Hypoxanthinmenge sollte in vivo nicht toxisch sein, obwohl nicht
ausgeschlossen ist, dass sie gegen Tumore wirksam sein kann.
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Hypoxanthin ist ein Substrat für das Enzym
Hypoxanthin-Guaninphosphoribosyl-Transferase (HGPRT), ein Purin-Rückgewinnungsenzym
(Weber et al., 1983). Hypoxanthin bildet Inosinmonophosphat, das
ein Schlüsselzwischenprodukt
ist, das an der Produktion von Adenylaten und Guanylaten beteiligt
ist. Obwohl Hypoxanthin schlussendlich zu einer Zunahme der Inkorporierung
von Purinbasen in Nukleotide und Nucleinsäuren führen kann, die die DNA-Synthese
begünstigen,
verwenden Zellsysteme Purine in verschiedenen zellulären Reaktionswegen,
von denen einige Aktivtoren darstellen, während andere inhibierend sind.
Es ist bekannt, dass Hypoxanthin eine in vitro antiproliferative
Wirksamkeit gegenüber
Tumorzellen besitzt, was nahelegt, dass die Hypoxanthin-beteiligenden
inhibierenden Reaktionswege in Krebszellen einen Vorrang gegenüber aktivierenden
besitzen.
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In humanen Subjekten zeigen vereinzelte
Daten, dass Patienten, die gleichzeitig mit dem Knorpelextrakt und
Strahlentherapie oder Chemothera pie behandelt worden waren, sich
schneller erholt haben, und ihr allgemeines Erscheinungsbild und
der Gesundheitszustand ihrer Nägel
und Haare signifikant verbessert wurde. Andererseits wurde auch
bei denjenigen Patienten, die nur den Knorpelextrakt eingenommen
haben, eine allgemeine Verbesserung des Gesundheitszustands und
eine Regression des Krebses festgestellt. Diese Beobachtungen indizieren,
dass der Knorpelextrakt nicht nur selbst zur Rückentwicklung des Krebses wirksam ist,
sondern dass er auch nachteiligen Wirkungen anderer Krebstherapien
entgegenwirkt und/ oder eine raschere Erholung von diesen ermöglicht.
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Wir haben die in vivo-Antitumorwirksamkeit
des Knorpelextrakts in zwei Tiermodellen verifiziert:
- – DA3-Mäuse, deren
Tumore ein niedriges metastatisches Potential aufweisen, und
- – LLC-Mäuse, deren
Tumore hochmetastatisch sind.
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DA3-MODELL:
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Das Antitumorpotential des Knorpelextrakts
wurde in einem Maus-Mammaadenokarzinom-Modell
(Allograft) untersucht. DA3-Zellen (1 × 106)
wurden subkutan in die rechte Flanke erwachsener BALB/c-Mäuse inokuliert.
Diese Zellen stammen aus einem Mäuse-Mammaadenokarzinom,
das durch 7,12-Dimethylbenzanthracen
(DMBA) induziert wurde. DA3 ist ein nicht- oder niedermetastatisches
Mäuse-Mammakarzinom
(D. Medina, J. Natl. Cancer Inst., 1969, 42: 303–310; ibid. 1976, 57: 1185–1189).
Inokulierte Zellen wachsen langsam in vivo und bilden einen festen
Tumor mit geringer Metastasenprognose. DA3-Zellen wurden in RPMI 1640-Medium
gehalten, das mit 50 μM
Mercaptoethanol, 0,2 mM Hepes-Pufferlösung, 1 mM Na-Pyruvat, 2 mM L-Glutamin,
0,1 mM nicht-essentiellen Aminosäuren,
10 mM Vitaminen, 10% Rinderfötusserum
und 1% Penicillinstreptomycin angereichert war. Die Zellen wurden
bei 37°C
in einer Atmosphäre
inkubiert, die 5% CO2 enthielt. Unter diesen
Bedingungen proliferierten die DA3-Zellen ohne zu differenzieren.
Zur Tumorinduktion wurden die Zellen auf 70% Konfluenz in vollständigem Medium
aufgezogen und dann unter Verwendung von Trypsin-EDTA-Lösung aufgenommen. Die Zellen
wurden zentrifugiert, dreimal mit Phosphatpufferlösung (D-PBS, Ca++ und Mg++ frei)
gewaschen und in einer Verdünnung
von 1 × 107 Zellen/ml resuspendiert. Mäuse (n =
15) wurden mit 0,1 ml der Zellsuspension inokuliert und täglich oral
mit Knorpelextrakt oder Placebo (Kochsalzlösung) behandelt. Die Behandlungen
begannen am Tag der DA3-Zellinokulation oder 7 Tage später, nachdem die
Tiere randomisiert worden waren. Es wurden verschiedene Knorpelextraktkonzentrationen
ge testet. Die Knorpelextraktdosislevels sind als verabreichte Menge
an. Knorpelextrakt-Trockengewicht pro kg Körpergewicht ausgedrückt.
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Das Tumorwachstum wurde an jedem
dritten Tag überwacht.
Tumorlänge
und -breite wurden gemessen und das relative Tumorvolumen (cm3) wurde wie folgt berechnet: [Länge (cm) × Breite2 (cm2)/2]. Am 54. Tag
nach der Tumorinokulierung wurden die Mäuse getötet und die Tumore wurden entfernt
und gewogen.
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Bei einer täglichen Verabreichung von Dosen
von 100–400
mg/kg Knorpelextrakt (Trockengewichte) bei den DA3-Mäusen wurde
eine Verringerung von mehr als 50% der Tumorgrösse nach 48 Tagen der Behandlung
beobachtet (Daten nicht gezeigt).
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LLC-MODELL:
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Wir haben die Antitumorwirksamkeit
und die Schutzwirkung des Knorpelextrakts durch Testen einer Kombination
diverser Konzentrationen von Knorpelflüssigextrakt alleine oder in
Kombination mit Cisplatin (CDDP) im Lewis-Lungenkarzinom-Modell
(LLC) verifiziert.
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LLC-Zellen wurden in sterilem PBS
(106 Zellen/0,2 ml) resuspendiert und in
C57B1/6 Mäuse
implantiert. Nach 11 Tagen erreichten die Primärtumore ein Durchschnittsvolumen
von 1,0 cm3 und wurden chirurgisch entfernt.
Nach dem Eingriff wurden die Mäuse
in Gruppen von 15 Tieren randomisiert und Kontrollmittel (Kochsalzlösung) und
Knorpelextrakt wurden täglich
in oraler Dosierungsform in den angegebenen Dosierungsniveaus für einen
Zeitraum von 15 Tagen verabreicht. Am 16. Tag nach dem Eingriff
wurden die Tiere getötet,
die Lungen in 10% Formamid fixiert und die Anzahl der Lungenmetastasen
gezählt.
Die Tiere wurden stets in einer kontrollierten Umgebung gehalten:
Temperatur: 22°C,
Feuchtigkeit: 40–50%,
Hell/Dunkel-Zyklus: 12
Stunden. Sie wurden ad libitum gefüttert und getränkt.
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In einem ersten Experiment wurden
alle 3 Tage 5 CDDP-Injektionen intraperitoneal verabreicht (1, 2 und
3 mg/kg). Knorpelextrakt wurde täglich
oral verabreicht (31, 125 und 500 mg/kg). Kochsalzlösung wurde als
Kontrolle gegeben. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Es wurde beobachtet, dass der Knorpelextrakt
weder Synergie noch Antagonismus zeigte, sondern bezüglich seiner
Fähigkeit,
LLC-Lungenmetastasen zu verringern, additiv war. CDDP alleine bei
3 mg/kg lieferte eine 54%-ige Metastasenverringerung, während Knorpelextrakt
alleine bei 125 und 500 mg/kg eine 65%-ige bzw. 69%-ige Verringerung
ergab. Die resultierende Verringerung (85%) an Metastasen, die bei
der Kombination der höchsten
Dosis (500 mg/kg/Tag) Knorpelextrakt und CDDP (3 mg) beobachtet
wurde, war derjenigen äquivalent,
die mit CDDP alleine bei 5 mg/kg beobachtet wurde, jedoch ohne die
Toxizität,
die bei der höheren
CDDP-Dosis beobachtet
wurde (Daten nicht gezeigt). Folglich resultierte die Zugabe von
Knorpelextrakt zu einer suboptimalen niedertoxischen Dosis an CDDP
in der Beibehaltung einer antimetastatischen Aktivität, die üblicherweise
bei höheren
CDDP-Dosen beobachtet wird.
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In einem zweiten unabhängigen Experiment
wurde CDDP in einer Dosis von 4 mg/kg verabreicht. Knorpelextrakt
wurde in Dosen von 75, 150 und 500 mg/kg verabreicht. Als Kontrolle
wurde Kochsalzlösung gegeben.
Die Ergebnisse der Verringerung der Metastasenzahl sind in 1 zusammengefasst. Die Verabreichung
von CDDP alleine verringerte die Anzahl der Metastasen um etwa 71%.
Knorpelextrakt war in allen getesteten Dosen zur Verringerung der
Metastasenzahl wirksam. Der maximale Effekt bezüglich der Metastasenverringerung
tritt bei Dosen von 150 mg/kg oder höher auf.
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Die Kombination der zwei höchsten Dosen
an Knorpelextrakt (150 und 500 mg/kg) und CDDP liefern einen supramaximalen
Effekt (85–87%)
im Vergleich zu dem maximalen Effekt, der mit einer optimalen Dosis an
CDDP alleine beobachtet wird (etwa 71%).
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Die toxischen Nebenwirkungen wurden
durch Messung des Körpergewichts
bestimmt. Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
Während
der ersten Behandlungswoche nahmen die Körpergewichte in allen Gruppen
zu. Die Be handlung begann am 12. Tag des Protokolls. Die Abnahme
des Körpergewichts,
die zwischen dem zweiten und dritten Zeitpunkt des Graphen beobachtet
wird, resultiert aus dem chirurgischen Eingriff (am 11. Tag), der
zur Entfernung primärer
LLC-Tumormasse erforderlich war. Nach 15 Tagen, beginnend mit der Inokulierung,
wurde beobachtet, dass CDDP alleine sehr toxisch war, da im Vergleich
zu der unbehandelten Gruppe eine Abnahme des Körpergewichts von etwa 16% auftrat.
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Knorpelextrakt alleine hatte keinen
Einfluss auf die Körpergewichtsabnahme,
war aber wirksam in der Verringerung der Lungenmetastasenanzahl.
In Verbindung mit CDDP zeigt der Knorpelextrakt eine Schutzwirkung
durch Verringerung des Körpergewichtsverlusts,
der durch CDDP ausgelöst
wird (Dosen von 75, 150 und 500 mg/kg Knorpelflüssigextrakt im Vergleich zu
CDDP; p < 0,05
im gesamten Behandlungszeitraum).
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Eine Gesamtdosis von etwa 150–500 mg
Knorpelextrakt kann mit 3–4
mg CDDP kombiniert werden, wodurch ein supramaximaler Effekt ohne
Zunahme der Toxizität
selbst bei der höchsten
CDDP-Dosis erzielt wird.
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Die Toxizität wurde in Krebstieren durch
die Körpergewichtsabnahme
bestimmt. Ferner haben wir die Natur der durch den Knorpelextrakt
herbeigeführten
Schutzwirkung durch Untersuchung eines hämatologischen Parameters charakterisiert,
nämlich
die Anzahl der peripheren weissen Blutkörperchen. Normalen Mäusen wurde
an den Tagen 1, 4, 7, 10 und 13 des experimentellen Protokolls CDDP
(3 und 4 mg/kg) injiziert (i. p.). Der Knorpelextrakt wurde oral
in Dosen von 75, 150 und 500 mg/kg/Tag verabreicht. Am 15. Tag wurden die
Tiere getötet
und Blutproben für
die Zellzählung
unter Verwendung eines automatisierten Blutzellenanalysators entnommen.
Die Gruppen bestanden aus Tieren, die nur CDDP, nur Knorpelextrakt,
beides in Kombination miteinander oder Salzlösung als negative Kontrolle
erhielten.
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Die Verabreichung von CDDP resultierte
in einer signifikanten Abnahme der Anzahl der weissen Blutkörperchen
(Tabellen 3 und 4). Die gleichzeitige Verabreichung von Knorpelextrakt
zusammen mit CDDP lieferte einen Schutz gegen die Abnahme der weissen
Blutkörperchen
(Knorpel vs 3 mg/kg CDDP, p < 0,05;
Knorpel vs 4 mg/kg CDDP, p < 0,01).
Zur Steigerung der statistischen Aussagekraft wurden die Werte,
die aus den einzelnen Gruppen erhalten wurden, die Knorpelextrakt
erhalten haben, gepoolt. Die gemittelten Zahlen der weissen Blutkörperchen
wurden gegen die Behandlungsgruppen aufgetragen (3). Die lineare Neigung kennzeichnet
einen klar monotonen Trend (r2 = 0,9126)
für eine
Abnahme der Zellzahlen in Abhängigkeit
von dem Behandlungsdosierungsschema. Diese Beobachtung ist in Übereinstimmung
mit einer Schutzwirkung des Knorpelextrakts bezüglich der peripheren weissen
Blutkörperchenpopulation,
die während
der CDDP-Verabreichung verringert wird.
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Auf Basis der für den Knorpelextrakt gezeigten
biologischen Wirkungen wird nun angenommen, dass Knorpelextrakt
zur Komplementierung einer grossen Vielzahl von Antineoplastika
verwendet werden kann. Kombinationen bekannter Antineoplastika mit
Knorpelextrakt werden den grossen Vorteil zeigen, dass sie hochwirksam
sind, und die Toxizität.
gegenüber
einer wirksamen Menge des Antineoplastika alleine nicht erhöht oder
sogar verringert ist. Folglich stellen wir ein Verfahren zur Behandlung
von Tumoren zur Verfügung, das
die Schritte der Verabreichung einer Kombination einer Antitumor-wirksamen
Menge an Knorpelextrakt und einer Antitumor-wirksamen Menge eines
Antineoplastika umfasst, wodurch die Kombination eine hohe Wirksamkeit
und verringerte Nebenwirkungen durch das Antineoplastika, liefert.
Die Antineoplastika sind nicht auf Cisplatin beschränkt. In
der Tat sind alle in Tabelle 1 angegebenen Beispiele gute Kandidaten
für erfindungsgemässe Kombinationen.
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Die verringerten toxischen Nebenwirkungen
umfassen: Verbesserung der Gesundheit von Haaren und Nägeln, Abschwächung von Übelkeit,
Zunahme von Appetit und Körpergewicht,
Abschwächung
von Knochenmarkdepression, Abschwächung der Abnahme der Anzahl
an weissen Blutkörperchen
und allgemeine Abschwächung
von Morbidität
und Mortalität.