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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heizplattenpresse zum Herstellen
beschichteter Paneele.
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In Fertigungsstrassen mit kurzen Durchlaufzeiten zum Erhöhen der Wertigkeit von
Paneelen (d. i. Herstellen "veredelter Paneele") sind gegenwärtig Pressen vorhanden,
die zwei einander gegenüberliegende Heizplatten aufweisen. Zwischen den
Pressenplatten wird ein Laminat schichtenweise angeordnet, das zusammengesetzt ist aus
einem Paneel, an dessen Stirnflächen Beschichtungen angebracht werden, die
üblicherweise aus mit Melamin-, Urethan- oder Phenolharzen imprägnierten
Papiermaterialien bestehen.
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An die Heizplattenflächen werden üblicherweise Metallblätter der sogenannten
"Fertigbearbeitungsart" mit einer Dicke von 3-5 mm angelegt, um dem veredelten
Paneel die gewünschte Oberflächenerscheinung zu geben, das ist ein glänzendes,
halb-glänzendes oder strukturiertes (d. h. mit leichten Eindrücken verschiedener
Arten, die dann auf den Paneelbeschichtungen wiedergegeben werden sollen).
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Zwischen den Metallblättern und den Heizplatten der Presse befindet sich ein Kissen,
dessen Zweck es ist, die Druckverteilung über die gesamte Fläche gleichmäßig zu
machen, da der Druck sich anderenfalls nur in bestimmten Bereichen konzentrieren
würde, aufgrund von Fehlern der Pressplatten und Toleranzen der Paneeldicke. Das
Kissen ist üblicherweise aus Geweben gestaltet, die aus Pflanzenfasern hergestellt
sind. In dem Kissen sind auch Metalldrähte, gewöhnlich Kupferdrähte, enthalten, um
eine ausreichende Wärmeleitung zwischen den Pressplatten und den
Fertigbearbeitungsblättern zu erzielen.
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Obwohl dieses Kissen bei gegenwärtigen Pressen unentbehrlich ist, schafft es viele
Nachteile. Zum Beispiel hat es eine begrenzte Lebensdauer, da es wegen der
Kompression, der es unterworfen ist, seine Eigenschaften als Druckverteiler alsbald
nahezu verliert; deshalb muss es recht häufig ausgewechselt werden, was
zeitraubend und kostspielig ist. Aufgrund der Tatsache, dass das Kissen eine
verhältnismäßig große Dicke haben muss, (auch zu dem Zweck, dass es seine elastischen
Eigenschaften nicht allzu schnell verliert) verschlechtert seine Isolierwirkung den
thermischen Wirkungsgrad der Presse. Andererseits wären zu viele in ihm enthaltene
Metalldrähte der Elastizität des Kissen abträglich.
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Außerdem ist es wahrscheinlich, dass unbeabsichtigte Ölverluste aus den Antrieben
der hydraulischen Presse und dem Heizkreislauf häufig stattfinden; solche Ölverluste
imprägnieren unvermeidlich das Kissen und bewirken eine im Vergleich mit dessen
trockenen Bereichen veränderte Wärmeübertragung, die ein vorzeitiges Auswechseln
des Kissen selbst nach sich zieht.
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Bei häufigem Austausch der Fertigbearbeitungsblätter behindert das Kissen
schließlich schnelle Bewegungen der zum Bewegen dieser Blätter vorgesehenen
mechanischen Bauteile, wodurch sich ein erheblicher Anstieg der unproduktiven Zeiten ergibt.
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Es sind auch Pressen mit Pressköpfen vorgeschlagen worden, die aus zwei
aufeinanderliegenden, durch einen starren Wärmeisolator voneinander getrennten Platten
bestehen. Bei diesen Pressen wird nur die äußere oder vordere Platte beheizt. Solch
eine Konstruktion ist jedoch nur zu dem Zweck vorgeschlagen worden,
Wärmeübertragung auf die Pressenkonstruktion zu vermeiden und den Wirkungsgrad des
Heizkreislaufs zu erhöhen. Die beiden aufeinanderliegenden Platten sind jedoch starr
miteinander verbunden, wobei sie wahlweise durch einen starren Isolator
voneinander getrennt sind, und bilden tatsächlich einen einzigen Gesamtkörper. Demzufolge
ist es erforderlich, die gleichen Kissen wie in den oben erwähnten Pressen auch für
diese Pressen zu verwenden, und sie leiden an den selben Nachteilen.
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Das deutsche Patent DE-B-10 07 047 offenbart eine Presse für Paneele mit zwei
einander gegenüberliegenden Pressköpfen, von denen jeder eine starre
Rückenplatte, eine flexible beheizbare Frontplatte und eine zwischen dieser Rücken- und
Frontplatte angeordnete Schicht aus nachgiebigem Material aufweist. Zwischen der
beheizten Frontplatte und der nachgiebigen Schicht ist eine weitere flexible Platte
angeordnet, die Leitungen eines Kühlkreislaufs enthält, um eine Kühlwirkung auf die
Presse auszuüben. Diese Gestaltung bringt jedoch mehrere Nachteile mit sich, vor
allem wegen der Schwierigkeiten, die sich beim Anschließen der Leitungen des
Kühlkreislaufs innerhalb eines flexiblen Elements sowie dabei ergeben, die
Konstruktion einfach zu halten und die Gefahr einer Leckage des Kühlfluids zu vermeiden.
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Es ist eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den oben erwähnten
Nachteilen entgegen zu wirken, indem eine Presse zum Erhöhen der Paneelwertigkeit
geschaffen wird, die es ermöglicht, Kissen von verminderter Dicke zu verwenden und
die Verwendung solcher Kissen sogar unnötig machen kann.
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Mit Blick auf diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung eine Paneelpresse geschaffen
worden mit zwei einander gegenüberliegenden Pressköpfen, die zueinander hin
bewegbar sind und einander gegenüberliegende Heiß-Fertigbearbeitungsflächen
haben, um zwischen sich ein Paneel heißzupressen, wobei jeder Presskopf eine
Frontplatte aufweist, die beheizt ist, um das Paneel heißzupressen, und eine im
wesentlichen starre Rückenplatte, wobei jeder Presskopf ferner eine Schicht
aufweist, die bei Einwirkung eines Pressdruckes elastisch nachgiebig ist, dadurch
gekennzeichnet, dass in der genannten im wesentlichen starren Rückenplatte jedes
Presskopfes eine Kühlvorrichtung angeordnet ist und die elastisch nachgiebige
Schicht zwischen dieser kühlenden Rückenplatte und der erhitzten Frontplatte
angeordnet ist, wobei an die Frontplatte ein Fertigbearbeitungsblatt lösbar angelegt
ist, um die genannte Heiß-Fertigbearbeitungsfläche des Presskopfes zu bilden.
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Um die innovativen Prinzipien der vorliegenden Erfindung und die von ihr gebotenen
Vorteile gegenüber dem Stand der Technik besser zu erklären, wird eine die
genannten Prinzipien anwendende mögliche Ausführungsform der Erfindung im folgenden
anhand eines nicht beschränkenden Beispiels angegeben, mit Hilfe der begleitenden
Zeichnung, die aus einer einzigen Figur besteht.
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Auf die Zeichnung Bezug nehmend, ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete Presse
zum Erhöhen der Paneelwertigkeit dargestellt. Die Presse umfasst einen Rahmen 14,
der zwei gegenüberliegende Pressköpfe 11, 12 aufweist, welche zueinander hin
bewegbar sind (beispielsweise mittel oberer Zylinder 15), um zwischen sich ein
(insgesamt mit 13 bezeichnetes) laminiertes Paneel zu pressen. Das Paneel ist
beispielsweise zusammengesetzt aus einem inneren Paneel, das an seinen beiden
Stirnflächen mit Deckblättern beschichtet ist. Dieses Paneel wird hier nicht weiter
dargestellt oder beschrieben, da es von bekannter Art ist.
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Jeder der Pressköpfe 11, 12 ist von einer Rückenplatte 16, 17 und einer Frontplatte
18, 19 gebildet. Die Frontplatte wird beispielsweise durch in ihr angeordnete
Leitungen beheizt, die von einem heißen Fluid durchströmt werden. Die Rückenplatte kann
vorteilhaft durch innere Leitungen gekühlt werden, die von einem Kühlfluid
durchströmt werden. Das Kühlfluid und das Heizfluid werden von geeigneten Quellen
geliefert, die nicht dargestellt sind, da sie von beliebiger bekannter Art sein können.
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Zwischen der Front- und der Rückenplatte jedes Kopfes sind elastische und
wärmeisolierende Schichten angeordnet, so dass ein Wärmeübergang zwischen der
Frontplatte und der Rückenplatte verhindert und Anpassungsbewegungen der Frontplatte
ermöglicht werden. Zum Beispiel können diese Schichten zusammengesetzt sein aus
einer starren und wärmeisolierenden Schicht aus geeignetem Material (beispielsweise
einem mit hitzebeständigen Harzen imprägnierten Glasfasergewebe), mit 20 bzw. 21
bezeichnet, in Anlage an der Frontplatte 18, 19, und einer elastisch nachgiebigen
Schicht 22, 23 in Anlage an der Rückenplatte 16, 17. Die elastisch nachgiebige
Schicht kann beispielsweise aus einem Blatt mit einer Dicke von einigen Millimetern
bestehen, das aus Gummi von geeigneter Dichte hergestellt ist. Auf diese Weise wird
die elastische Schicht nicht überhitzt und behält ihre Eigenschaften leichter bei.
Gleichzeitig trägt diese Schicht auch dazu bei, eine Wärmeisolation zwischen den
Platten zu bewirken.
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An den einander gegenüberliegenden Stirnflächen der beiden Frontplatten sind
metallene Fertigbearbeitungsblätter 24, 25 von im wesentlichen bekannter Art
angeordnet, und diese sind so gestaltet, dass sie dem veredelten Paneel die
angestrebte Oberflächenerscheinung geben.
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Die Blätter sind am jeweils zugehörigen Kopf mittels lösbarer Befestigungsglieder
verankert, damit sie leicht abgebaut und ersetzt werden können. Beispielsweise
können, wie als Beispiel für den oberen Kopf dargestellt. Haken 26 vorgesehen sein,
die sich mittels Betätigungsklinken 27 zum Eingriff in entsprechende Sitze an dem
Blatt bringen lassen.
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Die Frontplatten sind verhältnismäßig dünn (z. B. 50-60 mm dick), und in jedem Fall
sind sie ausreichend dünn, um gegenüber den Pressdrücken der Presse eine gewisse
Nachgiebigkeit beizubehalten. Im Gegensatz dazu sind die Rückenplatten von
größerer Dicke (beispielsweise 150-300 mm), so dass sie als im wesentlichen starr gelten
können. Die Dickenverhältnisse der Rückenplatte zur Frontplatte können zwischen 2
und 8 liegen.
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Somit lässt sich dem System durch Zwischenlegen der elastischen Schicht eine
gewisse Flexibilität geben. Vermöge der Biegsamkeit der dünnen Platte und der
Ausgleichsfähigkeit der elastischen Schicht, auch in Gegenwart geringer
Dickenunterschiede des zu pressenden Materials, wird eine gleichmäßige Druckverteilung über
die gesamte Pressfläche erhalten.
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Um eine bessere Anpassungsfähigkeit zu erzielen, können zwischen der Frontplatte
und dem Fertigbearbeitungsblatt auch elastische Kissen 28, 29 vorgesehen sein.
Diese Kissen können jedoch von stärker verminderter Dicke als diejenigen sein, die
beim Stand der Technik erforderlich sind, da schon die elastische
Anpassungsfähigkeit vorhanden ist, die von der dünnen Platte und der elastischen Schicht zwischen
der Front- und Rückenplatte geboten wird. Die Verwendung eines Kissens von
geringerer Dicke, und somit verminderter Wärmeisolation, ermöglicht es, eine
geringere Anzahl Metalldrähte darin zu verwenden, so dass seine Kosten ebenfalls
geringer sind und seine elastischen Eigenschaften länger anhalten.
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An dieser Stelle wird offensichtlich, dass die angestrebten Zwecke erreicht sind. Bei
einer Presse gemäß der Erfindung wird das Erfordernis eines Kissens zwischen den
beheizten Platten und Fertigbearbeitungsblättern wesentlich vermindert, in solchem
Ausmaß, dass es für bestimmte Produktionstypen sogar eliminiert werden kann, und
in jedem Fall sein Gewicht (und, infolgedessen, seine Kosten) erheblich vermindert
oder seine Lebensdauer verlängert werden kann, jeweils verglichen mit dem Stand
der Technik.
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Bei der Presse gemäß der Erfindung wird eine bessere Druckverteilung erzielt und
infolgedessen die Qualität des gepressten Paneels bei besonders schwierigen
Produktionen verbessert. Da zusätzlich die Verwendung von Kissen in manchen Fällen
vermieden wird, führt dies zu weiteren Vorteilen, die mit der Beseitigung der von
diesen Kissen gebildeten Wärmesperre verbunden sind.
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Die vorstehende Beschreibung einer die innovativen Prinzipien der vorliegenden
Erfindung anwendenden Ausführungsform wird offensichtlich nur als Beispiel
gegeben und darf deshalb nicht als Beschränkung des Umfangs der hier beanspruchten
Patentrechte verstanden werden.
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Beispielsweise können, abhängig von spezifischen Erfordernissen, die Proportionen
zwischen den verschiedenen Teilen der in der Zeichnung als Beispiel dargestellten
Ausführungsform variieren.