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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren des
Formens bzw. Ausbildens einer vollständigen Reifenkarkasse.
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Spezieller bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein
Verfahren des Ausbildens bzw. Formens einer vollständigen
Karkasse durch Verbinden einer inneren Karkasse mit einer
äußeren Karkasse, die eine Lauffläche umfasst, und vorzugsweise
ein verstärktes bzw. bewehrtes Laufflächenband.
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Aus EP-A-0 540 049 sind Radialreifen bekannt, die
herzustellen sind durch Formen bzw. Ausbilden der äußeren Karkasse auf
der inneren Oberfläche eines toroidalen Körpers; Formen bzw.
Ausbilden der inneren Karkasse separat auf einer speziellen
Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung; Einfügen der inneren
Karkasse in das Innere des toroidalen Körpers und auf die
innere Oberfläche der äußeren Karkasse, um die vollständige
Karkasse auszubilden bzw. zu formen; Lösen der inneren
Karkasse aus der Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung; und
Trennen der Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung von dem
toroidalen Körper.
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Der toroidale Körper definiert den zentralen Teil einer
Formungs- bzw. Ausbildungsform, welche vor dem Härtungsprozess
durch ein Paar laterale Platten geschlossen wird, die
normalerweise die Seitenwände des Reifens halten.
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Aus der EP-A-0 661 150 ist es auch bekannt, dass die innere
Karkasse unter Verwendung einer Einrichtung zu formen bzw.
auszubilden ist, umfassend eine zentrale Welle; ein falt-
bzw. klappbares ringförmiges Element, das an der zentralen
Welle angebracht ist und einen zwischenliegenden bzw.
mittleren Teil der inneren Karkasse hält; und zwei Ringe von radial
bewegbaren Armen zum Befestigen bzw. Festklemmen bzw.
Einspannen, mit Bezug auf die zentrale Welle, von zwei Wülsten,
die in zwei flexible laterale Wände der inneren Karkasse
inkorporiert sind.
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Die obige Einrichtung sorgt für das Einfügen der inneren
Karkasse in das Innere des toroidalen Körpers, das radiale
Expandieren des ringförmigen Elements so, dass die innere
Karkasse an der äußeren Karkasse anhaftet, um eine vollständige
Karkasse zu definieren, und das Freigeben der vollständigen.
Karkasse durch Falten bzw. Zusammenklappen des ringförmigen
Elements und Zurückziehen der Arme, welche die Wülste halten.
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Das obige Reifenformungs- bzw. -ausbildungsverfahren
beinhaltet mehrere Nachteile aufgrund der Tatsache, dass in der
Zwischenzeit zwischen dem Lösen der vollständigen Karkasse aus
der Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung und dem Auflegen
bzw. Anbringender lateralen Platten an dem toroidalen Körper
vor dem Härten des Reifens, die Wülste aufgrund der geringen
Steifigkeit der lateralen Wände der inneren Karkasse frei
sind axial zu schwingen.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, das obige
bekannte Verfahren zu perfektionieren, um den vorerwähnten Nachteil
auszuschalten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Ausbilden bzw. Formen einer vollständigen Reifenkarkasse zur
Verfügung gestellt; wobei die vollständige Karkasse eine
innere Karkasse und eine äußere Karkasse umfasst; wobei die
innere Karkasse einen ringförmigen zwischenliegenden bzw.
mittleren Teil, zwei flexible Seitenwände und zwei ringförmige
Wülste, die auf jeder Seite des zwischenliegenden bzw.
mittleren Teils lokalisiert und von denen jede mit einer
jeweiligen Seitenwand verbunden ist, umfasst; wobei die innere Karkasse
auf einer Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung
ausgebildet bzw. geformt wird, umfassend falt- bzw. klappbare
Wulsthaltemittel zum Halten der Wülste und des
zwischenliegenden bzw. mittleren Teils; wobei die äußere Karkasse in
einem zentralen toroidalen Körper einer Formungs- bzw.
Ausbildungsform geformt bzw. ausgebildet wird; und wobei das
Verfahren die folgenden Schritte umfasst: Einfügen der inneren
Karkasse in das Innere des toroidalen Körpers mittels bzw.
durch Mittel der Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung;
Bewirken, dass der zwischenliegende bzw. mittlere Teil an der
äußeren Karkasse (9) anhaftet, um die vollständige Karkasse
zu formen bzw. auszubilden; Lösen der vollständigen Karkasse
aus der Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung durch Falten
bzw. Zusammenklappen der falt- bzw. klappbaren Haltemittel;
und Herausziehen der Formungs- bzw. Ausbildungseinrichtung
aus dem toroidalen Körper; und wobei es dadurch
gekennzeichnet ist, dass es außerdem den weiteren Schritt des
Befestigens bzw. Einspannens bzw. Festklemmens der Wülste in einer
fixierten Position mit Bezug auf den toroidalen Körper
mittels weiterer Wulsthaltemittel vor dem Herausziehen der
Formungseinrichtung aus dem toroidalen Körper umfasst.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des obigen Verfahrens
umfassen die genannten weiteren Wulsthaltemittel ein Paar
ringförmige Elemente, die ihrerseits starre bzw. steife
radiale Arme umfassen, welche mit den Wülsten verbindbar sind;
wobei der Schritt des Befestigens bzw. Einspannens bzw.
Festklemmens der Wülste in einer fixierten Position ausgeführt
wird durch Verbinden der starren bzw. steifen Arme mit den
Wülsten, und Ausrüsten bzw. Zurichten des toroidalen Körpers
seitlich mit den genannten ringförmigen Elementen, um die
Wülste an dem toroidalen Körper zu befestigen.
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Eine nicht beschränkende Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird mittels Beispiels unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Formungs- bzw.
Ausbildungsaufbaus zum Formen bzw. Ausbilden einer
vollständigen Reifenkarkasse gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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Fig. 2 eine Vorder- bzw. Stirnansicht des Formungs- bzw.
Ausbildungsaufbaus der Fig. 1 zeigt, wobei Teile zur
Klarheit entfernt worden sind;
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Fig. 3 einen Querschnitt größeren Maßstabs längs der Linie
III-III in Fig. 2 zeigt, wobei Teile zur Klarheit entfernt
worden sind;
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Fig. 4 den Aufbau der Fig. 2 in einer anderen
Betriebsposition zeigt;
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Fig. 5 einen Schnitt größeren Maßstabs längs der Linie V-V
in Fig. 4 zeigt;
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Fig. 6 eine in Einzelteile aufgelöste perspektivische
Ansicht eines Details in Fig. 1 zeigt;
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Fig. 7 eine Ansicht größeren Maßstabs von einem Detail in
Fig. 5 zeigt.
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Das Bezugszeichen 1 in Fig. 1 bezeichnet einen Aufbau zum
Ausbilden bzw. Formen eines Radialreifens (nicht gezeigt),
und dieser umfasst zwei Formungs- bzw.
Ausbildungseinrichtungen 2, 3, die koaxial zu einer gemeinsamen Achse 4
miteinander verbunden sind. Die Einrichtung 2 ist eine bekannte
Einrichtung zum Formen bzw. Ausbilden einer inneren Karkasse 5,
die, wie in den Fig. 3 und 5 gezeigt ist, einen
zwischenliegenden bzw. mittleren ringförmigen Teil 6 und zwei
flexible Seitenwände 7, von denen jede eine jeweilige Wulst 8
eingebaut hat, umfasst; und die Einrichtung 3 ist eine
Einrichtung zum Formen bzw. Ausbilden und Übertragen einer äußeren
Karkasse 9 (Fig. 3 und 5), die normalerweise ein
verstärktes bzw. bewehrtes Laufflächenband (nicht gezeigt) und eine
ringförmige Lauffläche (nicht gezeigt) umfasst.
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Es sei auf die Fig. 3 und 5 Bezug genommen, wonach die
Einrichtung 2 eine zentrale Welle 10 umfasst, die koaxial zu
der Achse 4 ist und mittels eines Motors (nicht gezeigt) um
die Achse 4 gedreht wird; und zwei Ringe 11 von Armen 12, die
um die Achse 4 angeordnet und zwischen einer
zusammengefalteten bzw. -geklappten Ruheposition (Fig. 5) und einer
expandierten Betriebsposition (Fig. 3), in welcher die Arme 12
von jedem Ring 11 eine jeweilige Wulst 8 in einer mit Bezug
auf die Achse 4 fixierten Position halten, bewegbar sind.
Schließlich umfasst die Einrichtung 2 eine Anzahl von
Segmenten bzw. Abschnitten 13, die in der herausgezogenen Position,
welche in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, einen ringförmigen
Körper 14, der koaxial zu der Welle 10 ist und zum Halten des
ringförmigen Teils 6 der inneren Karkasse 5 dient,
definieren.
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Die Segmenten 13 werden in bekannter Art und Weise an
jeweiligen Betätigungseinrichtungen bzw. Stellantrieben (nicht
gezeigt) zum Bewegen der Segmente 13 zwischen der genannten
herausgezogenen Position und einer zurückgezogenen Position
(Fig. 4 und 5), in welcher die Segmente 13 in zwei Gruppen
unterteilt sind, um zwei ringförmige Körper 15 und 16 von
einen Radius zu definieren, der kleiner als der innere Radius
der Wülste 8 ist, angebracht. Die Betätigungseinrichtungen
bzw. Stellantriebe (nicht gezeigt) sind außerdem in bekannter
Art und Weise für einen zusätzlichen Lauf ausgebildet, um die
Segmente 13 über die herausgezogene Position hinaus zu
bewegen.
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Es sei auf Fig. 1 Bezug genommen, wonach die Einrichtung 3
eine Plattform 17 umfasst, die in bekannter Art und Weise
(nicht gezeigt) in einer jeweiligen horizontalen Ebene
bewegbar ist; sowie einen Walzensattel 18, der in der Breite
einstellbar und auf der Plattform 17 gehaltert ist; und einen
toroidalen Körper 19, welcher zum Aufnehmen der äußeren
Karkasse 9 dient, und welcher auf dem Sattel 18 so gehalten
wird, dass er sich um eine jeweilige Achse, die mit der Achse
4 übereinstimmt, dreht.
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Der Körper 19 ist in bekannter Art und Weise durch den
zentralen Teil einer Form (nicht gezeigt) zum Härten des Reifens
(nicht gezeigt) definiert und umfasst eine innere toroidale
Oberfläche 20 (Fig. 3 und 5), welche die äußere Oberfläche
der äußeren Karkasse 9 kontaktiert, und welche ihrerseits
zwei seitliche ringförmige Nuten 21 (die deutlicher in Fig.
7 gezeigt sind), jede zum Aufnehmen eines äußeren
Umfangsteils einer jeweiligen lateralen Platte (nicht gezeigt)
zum Schließen der Härtungsform (nicht gezeigt), umfasst.
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Der Körper 19 umfasst außerdem zwei ringförmige Flansche 22,
die sich von entgegengesetzten axialen Enden des Körpers 19
radial nach auswärts erstrecken und zum Eingriff mit
jeweiligen Nuten 23 in den Walzen des Sattels 18 dienen, wie in
Fig. 1 gezeigt ist.
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Der Aufbau 1 umfasst außerdem ein Paar ringförmige Elemente
24, welche zum Befestigen der Wülste 8 dienen, und welche
seitlich an dem Körper 19, innerhalb der Nuten 21, angebracht
werden, bevor darauf die seitlichen Platten (nicht gezeigt)
angebracht werden. Jedes Element 24 umfasst einen
kreisförmigen äußeren Körper 25 zum Eingriff mit einer jeweiligen Nut
21; und eine Anzahl von starren bzw. steifen radialen Armen
26, die sich einwärts des jeweiligen äußeren Körpers 25
erstrecken und in der Anzahl gleich den Armen 12 in jedem Ring
11 sind (wie in Fig. 2 gezeigt ist). Wie deutlicher in Fig.
7 gezeigt ist, umfasst das freie Ende von jedem Arm 26 einer
Haken 27, der in Eingriff mit einem jeweiligen Teil einer
jeweiligen Wulst 8 gebracht wird, um die Wulst 8 mit Bezug auf
den Körper 19 zu befestigen bzw. festzuklemmen bzw.
einzuspannen.
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Wie in Fig. 7 gezeigt ist, ist jedes Element 24 axial und
lösbar an dem Körper 19 mittels einer Anzahl von radialen
Federstiften 28 fixiert, von denen jeder in Eingriff mit einer
ringförmigen Nut 29 ist, die in dem Boden der jeweiligen Nut
21 ausgebildet ist.
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Wie in Fig. 6 gezeigt ist, ist jedes Element 24 durch vier
identische Sektoren 30 definiert, von denen jeder separat an
dem Körper 19 angebracht wird und ein Paar Arme 26 und einen
Teil 25a des äußeren Körpers 25 umfasst.
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Im aktuellen Gebrauch werden die innere Karkasse 5 und die
äußere Karkasse 9 separat in bekannter Art und Weise auf den
jeweiligen Einrichtungen 2 und 3 ausgebildet. Spezieller
wird, wenn die innere Karkasse 5 ausgebildet wird, die
Einrichtung 2 mit Segmenten 13 in der genannten ausgezogenen
Position eingestellt, welche den Teil 6 der inneren Karkasse 5
halten, und mit Armen 12 in der Betriebsposition, welche die
Wülste 8 halten.
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Sobald die innere Karkasse 5 und die äußere Karkasse 9
geformt bzw. ausgebildet worden sind, werden die Einrichtungen
2 und 3 längs der Achse 4 abgefluchtet bzw. ausgerichtet, und
die Einrichtung 2 wird axial bewegt, um die innere Karkasse 5
zentral in dem Inneren des toroidalen Körpers 19 zu positionieren.
Die Einfügung der Einrichtung 2 in das Innere des
Körpers 19 wird durch leichtes Zurückziehen der Segmente 13,
um den äußeren Durchmesser der inneren Karkasse 5 zu
reduzieren, unterstützt.
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Sobald die innere Karkasse 5 im Inneren des Körpers 19
positioniert ist, werden die Betätigungseinrichtungen bzw.
Stellantriebe (nicht gezeigt) der Segmente 13 aktiviert, um den
genannten zusätzlichen Lauf auszuführen und die Segmenten 13
in die volle ausgezogene Position zu bewegen, in welcher die
Segmenten 13 den Teil 6 der inneren Karkasse 5 gegen die
innere Oberfläche der äußeren Karkasse 9 drücken, um eine
vollständige Karkasse 31 zu formen bzw. auszubilden.
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Mit der Ausbildung bzw. dem Formen der vollständigen Karkasse
31 ist die innere Karkasse 5 integral mit dem Körper 19 und
kann daher von der Einrichtung 2 gelöst werden. Jedoch
werden, um zu verhindern, dass die seitlichen Wände der inneren
Karkasse 5 frei schwingen und es so den Wülsten 8 erlauben,
längs der Achse 4 zu schwingen, die Wülste 8 an dem Körper 19
befestigt bzw. festgeklemmt, bevor die innere Karkasse 5 von
der Einrichtung 2 gelöst wird.
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Zu welchem Zweck die Sektoren 30 der ringförmigen Elemente
24, bevor die Arme 12 zurückgezogen werden, innerhalb der
Nuten 21 eingerastet bzw. in die Nuten 21 geklickt werden, und
die Haken 27 der Arme 26 werden auf die entsprechenden Wülste
8 gehakt. Spezieller wird jeder Sektor 30 zusammengebaut,
indem zunächst die Haken 27 der jeweiligen Arme 26 auf die
entsprechende Wulst 8 gehakt werden, und dann der jeweilige Teil
25a im Inneren der entsprechenden Nut 21 eingerastet bzw. in
das Innere der entsprechenden Nut 21 geklickt wird. Die Arme
28 werden winkelmäßig mit Bezug auf die Arme 12 der
Einrichtung 2 versetzt (wie in Fig. 2 gezeigt ist), so dass sie auf
freie Teile der entsprechenden Wülste 8 "gehakt" werden.
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Die Einrichtung 2 wird dann aus der inneren Karkasse 5 durch
Zurückziehen der Segmente 13, um den Körper 14
zusammenzuklappen, und durch Bewegen der Arme 12 nach der Achse 4 zu,
um die Ringe 11 zusammenzuklappen, gelöst, und sie wird
schließlich aus dem Körper 19 zurückgezogen, indem die
Einrichtungen 2 und 3 axial mit Bezug aufeinander längs der
Achse 4 bewegt werden.
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Die vollständige Karkasse 31 wird daher in fixierter Art und
Weise durch die Einrichtung 3 gehalten und kann leicht zu
nachfolgenden Be- bzw. Verarbeitungsstationen übertragen
werden, ohne dass die Gefahr eines Schwingens ihrer
Bestandteile, im Besonderen der lateralen Wände 7 und der Wülste 8,
besteht.