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DE69805716T2 - Umsetzung eines Stromes eines brennbaren Gases - Google Patents

Umsetzung eines Stromes eines brennbaren Gases

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DE69805716T2
DE69805716T2 DE69805716T DE69805716T DE69805716T2 DE 69805716 T2 DE69805716 T2 DE 69805716T2 DE 69805716 T DE69805716 T DE 69805716T DE 69805716 T DE69805716 T DE 69805716T DE 69805716 T2 DE69805716 T2 DE 69805716T2
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DE
Germany
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furnace
oxygen
hydrogen sulphide
gas stream
burner
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DE69805716T
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Stephen Rhys Graville
Richard William Watson
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BOC Group Ltd
Original Assignee
BOC Group Ltd
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Publication date
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    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/0404Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
    • C01B17/0413Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process characterised by the combustion step
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    • C01B17/0417Combustion reactors
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    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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  • Air Supply (AREA)

Description

  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Behandeln eines brennbaren Gasstroms, der Schwefelwasserstoff enthält. Schwefelwasserstoff enthaltende Gasströme (manchmal als "saure Gasströme" bezeichnet) werden typischerweise in Ölraffinerien und Erdgasverarbeitungsanlagen gebildet. Solche Ströme können nicht direkt in die Atmosphäre entlüftet werden, da Schwefelwasserstoff umweltschädlich ist. Ein herkömmliches Verfahren zum Behandeln eines Schwefelwasserstoffgasstroms (der gewünschtenfalls vorkonzentriert worden ist) ist der Claus-Prozeß. Bei diesem Prozeß wird ein Teil des Schwefelwasserstoffgehalts des Gasstroms der Verbrennung in einem Ofen unterzogen, um so Schwefeldioxid zu bilden. Das Schwefeldioxid reagiert dann in dem Ofen mit restlichem Schwefelwasserstoff und bildet so Schwefeldampf. Die Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid braucht nicht vollständig abzulaufen. Der Abgasstrom aus dem Ofen wird abgekühlt, und Schwefel wird typischerweise durch Kondensation aus dem abgekühlten Abgasstrom extrahiert. Der resultierende Gasstrom, der noch restlichen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid enthält, gelangt durch eine Kette von Stufen, in denen eine katalysatorgestützte Reaktion zwischen dem restlichen Schwefelwasserstoff und dem restlichen Schwefeldioxid stattfindet. Der resultierende Schwefeldampf wird stromab jeder solchen Stufe extrahiert. Das Abgas aus der stromabwärtigsten Schwefelextraktion kann verbrannt oder einer weiteren Behandlung unterzogen werden, beispielsweise durch den SCOT- oder BEAVON-Prozeß, um einen Gasstrom zu bilden, der sicher in die Atmosphäre entlüftet werden kann.
  • Luft kann zur Unterstützung der Verbrennung des Schwefelwasserstoffs im anfänglichen Teil des Prozesses benutzt werden. Die Stöchiometrie der Reaktionen, die stattfinden, ist derart, daß verhältnismäßig große Volumen von Stickstoff (der natürlich in der die Verbrennung unterstützenden Luft vorhanden ist) durch den Prozeß hindurchströmen und deswegen eine obere Begrenzung für den Durchsatz bilden, mit welchem der Schwefelwasserstoff enthaltende Gasstrom in einem Ofen gegebenen Größe behandelt werden kann. Diese obere Grenze kann durch Verwendung kommerziell reinen Sauerstoffs oder von Sauerstoff angereicherter Luft zur Unterstützung der Verbrennung des Schwefelwasserstoffs angehoben werden.
  • Die meisten Claus-Anlagen sind mit geraden zylindrischen Öfen ausgestattet, die ein Verhältnis von Länge zu Innendurchmesser im Bereich von 2 bis 4 haben. Die Öfen werden typischerweise kreuzweise oder tangential durch einen Brenner oder durch Brenner befeuert, die an der Seite montiert sind. Quer oder tangential betriebene Brenner erreichen eine gute Vermischung der reagierenden chemischen Spezien. Gewünschtenfalls kann die Durchmischung durch Ausrüsten des Ofens mit Leitblechen oder Schachbrettwänden gesteigert werden.
  • Ein besonderer Nachteil solcher Quer- oder Tangentialbrenneranordnungen liegt darin, daß, wenn kommerziell reiner Sauerstoff oder Sauerstoff-angereicherte Luft zur Unterstützung der Verbrennung des Schwefelwasserstoffs eingesetzt wird, eine ziemlich hohe Gefahr der Beschädigung der feuerfesten Auskleidung durch den resultierenden Anstieg der Flammentemperatur geschaffen wird. Es gibt im Stand der Technik eine Anzahl von Vorschlägen, um dieses Problem zu lösen. Einige Vorschläge betreffen das Einleiten von Flammenmoderatoren wie beispielsweise Wasser in den Ofen; andere beinhalten das Rezirkulieren des Ofengases aus einem stromabwärtigen Teil der Anlage, um die Temperatur im Ofen abzusenken; und noch weitere verwenden eine Mehrzahl von Öfen, um das Ausmaß der Verbrennung zu begrenzen, das in jedem einzelnen Ofen durchgeführt wird, wodurch die Notwendigkeit für einen externen Flammenmoderator oder zum Rezirkulieren von Gas von einem stromabwärtigen Teil des Ofens vermieden wird. Alle diese Vorschläge vergrößern jedoch die Komplexität der Anlage.
  • Ein Weg zur Verringerung der Gefahr der Beschädigung der feuerfesten Auskleidung, wenn kommerziell reiner Sauerstoff oder Sauerstoff-angereicherte Luft zur Unterstützung der Verbrennung des Schwefelwasserstoffs verwendet wird, ist das Einsetzen von axial bzw. in Längsrichtung feuernden Brennern, die an der Rückwand montiert sind, anstatt von quer- oder tangential feuernden Brennern, die an der Seite des Ofens montiert sind. Solche axial bzw. in Längsrichtung feuernden Brenner ergeben, wie sich gezeigt hat, vergleichbare mittlere Verweilzeiten wie bei quer- oder tangential befeuerten Brennern (typischerweise 1 bis 2 Sekunden) beim Auslegungsdurchsatz.
  • Die Verwendung solcher axial- oder längsweise befeuerten Brenner ist in der europäischen Patentanmeldung 0 315 225 A beschrieben, wo ein mittiges Rohr für Sauerstoff, mindestens ein zweites Rohr für Schwefelwasserstoff enthaltendes Speisegas, welches koaxial das mittige Rohr umgibt, und ein externes koaxiales Rohr für Luft vorhanden ist. Der Brenner wird eingesetzt, wenn das Schwefelwasserstoff-Speisegas mindestens 5 Volumenprozent Kohlenwasserstoffe oder Kohlendioxid enthält. Die Sauerstoffgeschwindigkeit am Auslaß des Brenners liegt im Bereich von 50 bis 250 Meter pro Sekunde, und die entsprechende Speisegasgeschwindigkeit liegt im Bereich von 10 bis 30 Meter pro Sekunde. Im Kern der Brennerflamme werden Temperaturen im Bereich von 2000 bis 3000ºC erzeugt, und ein Gasgemisch mit einer Temperatur im Bereich von 1350 bis 1650ºC verlässt den Ofen. Das Gasgemisch enthält mindestens zwei Volumenprozent Kohlenmonoxid und mindestens 8 Volumenprozent Wasserstoff.
  • Die WO-A-96/26157 beschreibt ebenfalls die Verwendung eines axial bzw. längsweise befeuerten Brenners im Claus-Prozeß. Etwa parallele Strömungen eines ersten Gases, das Schwefelwasserstoff enthält, und eines zweiten Gases, das mit Sauerstoff angereichert ist, werden zur Brennerspitze zugeführt. Das Verhältnis der Geschwindigkeit des ersten Gases zur Geschwindigkeit des zweiten Gases wird so gewählt, daß es im Bereich von 0,8 : 1 bis 1,2 : 1 liegt. Bei typischen Beispielen brennt der Brenner in Längsrichtung in einen Ofen mit einer Länge von 8 Meter und einem Durchmesser von 1,5 Meter. Der Durchmesser des Brenners beträgt 0,4 Meter.
  • Wir haben festgestellt, daß ein Problem auftritt, wenn ein axial oder längsweise befeuerter Brenner in einem Claus-Ofen eingesetzt wird. Dieses Problem besteht darin, daß eine beträchtliche Kurzschlussströmung von Gasmolekülen von der Brennerdüse zum Ofenauslaß auftritt. Darüber hinaus hat das Vorsehen von Leitblechen oder Schachbrettwänden innerhalb des Ofens nur wenig Einfluß in Bezug auf eine Verringerung dieser Kurzschlussströmung. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Behandeln eines brennbaren Gasstroms zu schaffen, der Schwefelwasserstoff enthält, womit dieses Problem gelöst oder abgeschwächt wird.
  • Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zum Behandeln eines brennbaren Gasstroms vorgesehen, der Schwefelwasserstoff enthält, welches das Verbrennen eines Teils des Schwefelwasserstoffgehalts des Gasstroms zur Bildung von Schwefeldioxid in einer Flammenzone umfasst, die sich im wesentlichen in Längsrichtung innerhalb eines Ofens von einer Wurzel an oder nahe dessen stromaufwärtigen Ende in Richtung zu einem Auslaß an dessen stromabwärtigem Ende erstreckt, was den Eintritt von Sauerstoffmolekülen in die Flammenzone zur Unterstützung der Verbrennung von Schwefelwasserstoff darin bewirkt, um so Schwefeldioxid und Wasserdampf zu bilden, und wobei unter einer Temperatur von mindestens 1700ºC innerhalb der Flammenzone ein oder mehrere relativ sauerstoffarme endotherme Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereiche erzeugt werden, in welchen Schwefeldampf durch thermische Dissoziation gebildet wird und ein oder mehrere relativ sauerstoffreiche intensive Verbrennungsbereiche erzeugt werden, die restlichen Schwefelwasserstoff innerhalb des Ofens mit dem Schwefeldioxid reagieren lassen, um so weiteren Schwefeldampf zu erzeugen, weiter das Abziehen eines Abgasstroms, der Schwefeldampf, Wasserdampf, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid enthält, aus dem genannten Auslassende des Ofens, und die Rückgewinnung von Schwefel aus dem Abgasstrom umfasst, wobei der Ofen länglich ist und ein Seitenverhältnis von mindestens 6 : 1 hat, und wobei die Flammenzone von ihrer Wurzel aus divergiert, so daß sie an ihrem minimalen Querschnitt mindestens 80% des des damit koplanaren Ofeninnenquerschnitts einnimmt.
  • Die Erfindung beinhaltet auch eine Einrichtung zum Behandeln eines brennbaren Gasstroms, der Schwefelwasserstoff enthält, mit einem Ofen zur Bildung von Schwefeldampf durch Reaktion von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxid, einem Brenner, der so positioniert ist, daß er eine längs in den Ofen ragende Flamme erzeugen kann, und der so betrieben wird, daß er im Betrieb eine Flammenzone erzeugt, die in Längsrichtung innerhalb des Ofens von einer Wurzel an oder nahe dessen stromaufwärtigem Ende zu einem Auslaß an dessen stromabwärtigem Ende hin verläuft, mindestens einem ersten Einlaß für den genannten brennbaren Gasstrom im Zusammenhang mit dem Brenner, mindestens einem zweiten Einlaß für ein Sauerstoffmoleküle enthaltendes Gas zum Eintritt in die Flammenzone zur Unterstützung der Verbrennung darin, wobei der erste und der zweite Einlaß und der Brenner so angeordnet sind, daß im Betrieb ein Teil des Schwefelwasserstoffs zur Bildung von Schwefeldioxid verbrennt und ein oder mehrere relativ sauerstoffarme, endotherme thermische Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereiche innerhalb der Flammenzone erzeugt werden, in denen Schwefel durch die thermische Dissoziation gebildet wird, und ein oder mehrere relativ sauerstoffreiche intensive Verbrennungsbereiche erzeugt werden, einem Auslaß aus dem Ofen an dessen stromabwärtigen Ende für einen Abgasstrom, der Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid, Wasserdampf und Schwefeldampf enthält, und Mitteln zum Abziehen des Schwefeldampfs aus dem Abgasstrom, wobei der Ofen ein Seitenverhältnis von mindestens 6 : 1 hat und der Brenner und seine Einlässe so angeordnet sind, daß im Betrieb die Flammenzone von ihrer Wurzel aus divergiert, so daß sie an ihrem maxiamalen Querschnitt mindestens 80% des damit koplanaren Innenquerschnitts des Ofens einnimmt.
  • Das Seitenverhältnis eines zylindrischen Ofens ist das Verhältnis seiner (axialen) inneren Länge zum Innendurchmesser. Das Seitenverhältnis eines parallelepipedförmigen Ofens ist das Verhältnis seiner (axialen) inneren Länge zur halben Summe seiner inneren Höhe und inneren Breite. Bezugnahmen auf die Querschnittsfläche des Ofens beziehen sich auf Querschnitte senkrecht zur Längsachse des Brenners.
  • Indem man die Flamme schnell expandieren und im wesentlichen den gesamten Querschnitt des Ofeninneren ausfüllen läßt, kann eine hohe mittlere Molekülverweilzeit, typischerweise im Bereich von 2 bis 3 Sekunden, erreicht werden, ohne daß eine wesentliche Kurzschlussströmung von Gasmolekülen von der Brennerspitze zum Ofenauslaß auftritt. Die Umwandlung von Schwefelwasserstoff zu Schwefel wird dadurch gesteigert.
  • Trotz der Tatsache, daß die Flamme im wesentlichen zum Ausfüllen des gesamten Querschnitts des Ofeninneren expandiert, sind das Verfahren und die Einrichtung besonders dann zum Einsatz geeignet, wenn mindestens einige der Sauerstoffmoleküle aus einer Quelle kommerziell reinen Sauerstoffs oder Sauerstoff angereicherter Luft in die Flammenzone zugeführt werden. Drei diskrete Mechanismen tragen zur Mäßigung der Ofenauskleidungstemperaturen bei, mit dem Ergebnis, daß das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung bei einer gegebenen Auskleidungstemperatur mit einem verhältnismäßig hohen Verhältnis von Sauerstoffmolekülen zu Stickstoffmolekülen im Vergleich zu vorbekannten Verfahren betrieben werden können.
  • Der erste dieser Mechanismen ergibt sich aus dem Seitenverhältnis des Ofens. Ein länglicher Ofen mit einem Seitenverhältnis von mindestens 6 : 1 hat im Vergleich zu einem verhältnismäßig kurzen dicken Ofen der typischerweise verwendeten Bauart eine verhältnismäßig kurze mittlere Strahlenlänge für Strahlung. Tatsächlich hat ein zylindrischer Ofen mit einem Seitenverhältnis von 2 : 1 oder größer eine mittlere Strahlenlänge, die annähernd dem Ofendurchmesser entspricht. Daher ist das mittlere Gasemissionsvermögen und die Strahlungswärmeübertragungsrate der Flamme zur Ofenauskleidung verhältnismäßig niedrig mit dem Effekt, die Wärme über eine gesteigerte Ofenlänge innerhalb der Gase zu halten. Diese Wärme kann dann in den endothermen Dissoziationsreaktionen absorbiert werden, insbesondere der Zersetzung von Schwefelwasserstoff. Die Verminderung der mittleren Strahlenlänge für Strahlung ermöglicht es, höhere Temperaturen in den sauerstoffreichen Zonen der Flamme zu erzeugen, als es ansonsten ohne Beschädigung der feuerfesten Ofenauskleidung möglich wäre.
  • Der zweite der Mechanismen, der zur Mäßigung der Ofenauskleidungstemperatur beiträgt, liegt einfach darin, daß ein Ofen mit großem Seitenverhältnis eine größere Außenwandfläche als ein kürzerer dickerer Ofen gleichen Volumens hat und dadurch im Betrieb einer größeren Wärmeverlustrate unterliegt. (Wenn das Verfahren nach der Erfindung mit Luft als einziger Quelle von Sauerstoffmolekülen zur Verbrennung des Schwefelwasserstoffs betrieben wird, kann es sogar wünschenswert sein, eine Wärmeisolation für den Ofen vorzusehen, um sicher zu stellen, daß die Wände auf einer ausreichend hohen Temperatur (mindestens 140ºC und vorzugsweise mindestens 190ºC) gehalten werden, um eine Säurekondensation auf den Innenwandflächen zu vermeiden.)
  • Der dritte der Mechanismen, die zur Mäßigung der Ofenauskleidungstemperatur beitragen, ist die Erzeugung eines sauerstoffarmen Bereichs oder solcher Bereiche innerhalb der Flammenzone, in welchen eine thermische Dissoziation von Schwefelwasserstoff stattfindet. Die thermische Dissoziation ist endotherm und hat dadurch eine Kühlwirkung auf die Flamme. Darüber hinaus, weil Schwefeldampf direkt durch die thermische Dissoziation von Schwefelwasserstoff gebildet wird, wird die Menge von durch Reaktion von Schwefeldioxid mit Schwefelwasserstoff gebildetem Schwefeldampf verringert. Es besteht daher ein verringerter Bedarf nach Schwefeldioxid und folglich müssen weniger Sauerstoffmoleküle bereit gestellt werden. Mit anderen Worten, der temperaturdämpfende Effekt des Erzeugens eines sauerstoffarmen thermischen Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereichs ist zweifach. Erstens ist ein direkter Kühleffekt wegen der endothermen Natur der thermischen Dissoziation vorhanden. Zweitens ist der Bedarf für Sauerstoff verringert und folglich wird die durch die Verbrennung von Schwefelwasserstoff erzeugte Wärme verkleinert.
  • Das Ergebnis dieser drei Mechanismen liegt darin, daß für eine gegebene Zusammensetzung des brennbaren Gasstroms, der Schwefelwasserstoff enthält, es möglich wird, weniger Stickstoffmoleküle mit den Sauerstoffmolekülen zuzuführen, die zur Unterstützung der Verbrennung des Schwefelwasserstoffs eingesetzt werden, das heißt der Anteil der sauerstoffinoleküle, die von einer Quelle kommerziell reinen Sauerstoffs zugeführt werden können, kann im Vergleich zu vergleichbaren bekannten Prozessen erhöht werden.
  • Ein weiter Bereich von Techniken kann angewendet werden, um den oder die sauerstoffarmen thermischen Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereich bzw. -Bereiche und sauerstoffreichen Schwefelwasserstoff-Verbrennungsbereich bzw. -Bereiche zu erzeugen. (Es versteht sich, daß eine gewisse Verbrennung auch in dem oder den Dissoziationsbereich bzw. -Bereichen und eine gewisse thermische Dissoziation von Schwefelwasserstoff auch in dem oder den Verbrennungsbereich bzw. -Bereichen stattfinden kann.) Insbesondere kann die Verbrennung stufenweise erfolgen. Beispielsweise kann Schwefelwasserstoff in zwei radial beabstandete Bereiche der Flamme an deren proximalen Ende eingeleitet werden, um so zwei diskrete Schwefelwasserstoffströmungen zu erzeugen, und die Zufuhr von Sauerstoffmolekülen kann so angeordnet werden, daß ein überwiegender teil der Sauerstoffinoleküle mit der einen Strömung, aber nicht mit der anderen vermischt wird. Alternativ oder zusätzlich können nur einige der Sauerstoffmoleküle am proximalen Flammenende eingeleitet werden. Der Rest der Sauerstoffmoleküle kann an einer oder mehreren beabstandeten Stellen stromab der Flammenwurzel zugeführt werden. Eine oder mehrere Sauerstofflanzen können für diesen Zweck eingesetzt werden.
  • Der oder die sauerstoffarmen thermischen Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereich bzw. -Bereiche hat bzw. haben vorzugsweise ein Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu Sauerstoff von mehr als 2,5 : 1, mehr vorzugsweise von größer als 4 : 1. Der oder die sauerstoffreichen Verbrennungsbereich bzw. -Bereiche hat bzw. haben vorzugsweise ein Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu Sauerstoff von weniger als 1,8 : 1.
  • Die Länge der Flammenzone beträgt vorzugsweise 40 bis 60% der axialen Länge des Ofens. Die genaue Länge der Flammenzone wird durch die physikalische Auslegung und die Ärodynamik des Brenners und dadurch bestimmt, ob Sauerstoff direkt in die Flamme stromab ihrer Wurzel eingeleitet wird. Vorzugsweise werden einige der Sauerstoffmoleküle zur Flammenwurzel aus einem Luftstrom zugeführt, der getrennte Strömungen von Schwefelwasserstoff und Sauerstoff angereicherter Luft oder Sauerstoff trennt.
  • Vorzugsweise wird ein sauerstoffreicher intensiver Verbrennungsbereich längs der Ofenachse erzeugt, und ein sauerstoffarmer thermischer Schwefelwasserstoff- Dissoziationsbereich wird in einem umgebenden Bereich gleicher Ausdehnung erzeugt.
  • Der Brenner ist vorzugsweise koaxial im Ofen montiert und gehört vorzugsweise der Düsenmischbauart an. Sein Durchmesser beträgt vorzugsweise etwa die Hälfte desjenigen des Ofens.
  • Der Abgasstrom wird vorzugsweise in einem Abgaswärmekessel abgekühlt, und der gekühlte Abgasstrom wird vorzugsweise in einen Kondensator geleitet, in welchem Schwefeldampf daraus auskondensiert wird. Der Abgasstrom wird vorzugsweise stromab des Schwefelkondensators mindestens einer Stufe einer katalytischen Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid unterzogen.
  • Das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung sind besonders für die Behandlung eines Gasstroms geeignet, dessen Molanteil an Schwefelwasserstoff und anderen brennbaren Stoffen mindestens 0,7 beträgt.
  • Das Verfahren und die Einrichtung nach der Erfindung werden nunmehr beispielshalber unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung beschrieben, die ein schematisches Strömungsdiagramm einer Claus-Anlage für die Rückgewinnung von Schwefel aus Schwefelwasserstoff zeigt.
  • Die Zeichnung ist nicht maßstäblich.
  • Gemäß der Zeichnung ist ein Ofen 2 an seinem einen Ende mit einem Brenner 4 ausgestattet, der in das Innere des Ofens 2 hineinfeuert. Der Brenner 4 ist koaxial mit der Längsachse des Ofens 2 ausgebildet und vom Hauptkörper des Ofens 2 zurückgesetzt, wobei mindestens sein distales Ende innerhalb eines Brennersteins 6 angeordnet ist. Der Brenner 4 wird mit drei Gasströmen gespeist, die erst stromab der Düse 8 des Brenners 4 aufeinandertreffen. Ein erster dieser drei Gasströme besteht aus Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid. Typische Zusammensetzungen umfassen mindestens 90 Volumenprozent Schwefelwasserstoff. Andere Zusammensetzungen können Ammoniak und/oder Kohlenwasserstoffe als zusätzliche brennbare Komponenten enthalten. Ein zweiter dieser zum Brenner 4 zugeführten Gasströme besteht aus einem Strom aus unreinem Sauerstoff oder Sauerstoffangereicherter Luft. Dieser Strom enthält typischerweise mindestens 90 Volumenprozent Sauerstoff, wobei der Rest Stickstoff und Argon ist. Alternativ kann er von einer Anlage zum Trennen von Luft durch Destillation zugeführt werden. In einer weiteren Alternative wird der Sauerstoff aus einem flüssigen Sauerstoff enthaltenden Speicherbehälter zugeführt. Wenn die Sauerstoffquelle eine Anlag zur Lufttrennung durch Destillation oder ein Speicherbehälter für Flüssigsauerstoff ist, hat der Sauerstoff typischerweise eine Reinheit von mindestens 98%. Der dritte der Gasströme, der in den Brenner 4 zugeführt wird, besteht aus nicht mit Sauerstoff angereicherter Luft.
  • Der Brenner 4 ist mit inneren Kanälen (nicht dargestellt) ausgebildet und typischerweise an seinem distalen Ende bzw. seiner Spitze 8 mit einer Stirnplatte (nicht dargestellt) versehen, so daß eine langgestreckte, in Längsrichtung verlaufende Flamme 12 im Betrieb des Brenners gebildet wird, die drei unterschiedliche Zonen bzw. Abschnitte 14, 16 und 18 aufweist. Die innerste Zone 14 ist eine endotherme thermische Schwefelwasserstoff- Dissoziationszone, die im wesentlichen sauerstoffarm ist, so daß die thermische Dissoziation von Schwefelwasserstoff durch die Reaktion
  • H&sub2;S → H&sub2; + S
  • gegenüber irgendeiner Verbrennung von Schwefelwasserstoff nach der Reaktion
  • 2H&sub2;S + 3O&sub2; → 2H&sub2;O + 2SO&sub2;
  • vorherrscht.
  • Die Zone 16 umgibt die innerste Zone 14 und ist eine sauerstoffreiche Zone auf besonders hoher Temperatur, in welcher Verbrennungsreaktionen über eine etwaige thermische Dissoziation von Schwefelwasserstoff vorherrscht. Die Zone 16 erzeugt folglich die notwendige Temperatur, um sicherzustellen, daß sich die innerste Zone 14 auf einer Temperatur von mindestens 1200ºC und vorzugsweise oberhalb 1600ºC befindet. Um eine solche Zone 16 zu erzeugen, ist es wünschenswert, einen Teil des Schwefelwasserstoff enthaltenden Speisegasstroms und den unreinen Sauerstoffstrom teilweise oder ganz in sie einzuleiten. Die Zone 18 der Flamme ist die äußerste Zone, die sich auf niedrigerer Temperatur als die Zone 16 befindet. In der Zone 18 kann Verbrennung eher als thermische Dissoziation von Schwefelwasserstoff vorherrschen und kann durch den nichtangereicherten Luftstrom zum Brenner oder durch einen Luftstrom unterstützt werden, der nur ein begrenztes Maß an Sauerstoffanreicherung aufweist, wodurch es möglich wird, daß die Temperatur der Zone 18 niedriger als die Temperatur der Zone 16 ist. In jedem Fall erfolgt jedoch die Verbrennung in der Zone 18 deutlich unterstöchiometrisch bezüglich des Bedarfs bezüglich der gesamten Claus-Reaktion. Die Temperatur in der Zone ist nicht hoch genug, um die feuerfeste Auskleidung des Ofens zu beschädigen, selbst wenn reiner Sauerstoff verwendet wird.
  • Die Anordnung kann alternativ so getroffen werden, daß die Zonen 14 und 16 umgekehrt sind, d. h. daß die Zone 14 relativ Sauerstoffreich und auf hoher Temperatur betrieben wird, so daß die Verbrennung von Schwefelwasserstoff stattfindet, und die Zone 16 relativ Sauerstoffarm betrieben wird, so daß ein beträchtliches Maß an thermischer Dissotiation von Schwefelwasserstoff in dieser Zone stattfindet. Ein geeigneter Brenner (nicht dargestellt) hat einen inneren zylindrischen Kanal und einen äußeren Ringkanal für das brennbare Gas, die beide in einer gemeinsamen, zur Brennerachse senkrechten Ebene endigen. Weiter ist ein mittlerer ringförmiger Kanal für Sauerstoff-angereicherte Luft vorgesehen, der in einer Düse mit einem distalen Ende endigt, das koplanar mit den Auslässen der beiden anderen Kanäle ist. Die Düse hat Öffnungen, die an ihrem proximalen Ende mit dem mittleren Kanal in Verbindung stehen. Einige der Öffnungen sind in Richtung der Strömung zur Achse des Brenners hin und andere davon weg angeordnet. Ein äußerster Luftkanal ist typischerweise zwischen dem Brennerkörper und einer Öffnung angeordnet, durch welche das distale Ende des Brenners in den Ofen hineinragt. Die Anzahl und die Orientierung der Öffnungen kann so gewählt werden, um sauerstoffarme und sauerstoffreiche Bereiche in der Flamme zu schaffen.
  • Wie sich wieder aus der Zeichnung ergibt, hat der Ofen 2 eine längliche Konfiguration. Sein Seitenverhältnis liegt vorzugsweise im Bereich von 6 : 1 bis 12 : 1 (mehr vorzugsweise im Bereich von 8 : 1 bis 12 : 1) und ist von hohler gerader zylindrischer Form. Wie oben erläutert, reduziert ein solcher länglicher Ofen die mittlere Strahlenpfadlänge für Strahlung, aber vergrößert das Ausmaß des äußeren Wärmeverlustes von den Ofenwänden im Vergleich zu einem vergleichbaren Ofen gleichen Volumens, aber kleinerem Seitenverhältnis. Dementsprechend kann das Verhältnis des Durchsatzes der Zufuhr des unreinen Sauerstoffs zum Durchsatz der Zufuhr der nicht angereicherten Luft größer sein als wenn ein herkömmlicher, verhältnismäßig kurzer Ofen verwendet würde. Dies wiederum ermöglicht das Erzeugen höherer Temperaturen in der thermischen Dissoziationszone 14, was ein größeres Maß an thermischer Dissoziation von Schwefelwasserstoff ermöglicht. Als Ergebnis ergibt sich ein größerer Beitrag zur Regulierung örtlicher Temperaturen innerhalb der Flamme 12, was ebenfalls in Betracht gezogen werden kann, wenn das Verhältnis der Zufuhrrate von unreinem Sauerstoff zur Zufuhrrate von nicht angereicherter Luft bestimmt wird.
  • Die Flamme 12 divergiert schnell von ihrer Wurzel aus und nimmt an ihrer maximalen Ausdehnung mindestens 80% des damit koplanaren Innenquerschnitts des Ofens 2 ein und füllt vorzugsweise den gesamten koplanaren Querschnitt innerhalb des Ofens 2 aus. Wie zuvor erläutert, hält diese Anordnung die Kurzschlußströmung von Gasmolekülen von der Brennerdüse zum Ofenauslaß auf einem Minimum.
  • Die Flamme 12 ragt etwa um die Hälfte entlang der Längsachse des Ofens 2 in diesen hinein. Daher ist stromab der Flamme 2 ein länglicher Reaktionsbereich 20 vorhanden. Typischerweise reagieren Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxidmoleküle innerhalb der Flamme zur Bildung von Schwefeldampf und Wasserdampf entsprechender Gleichung
  • 2H&sub2;S + SO&sub2; = 2H&sub2;O + 3S
  • Verschiedene andere Reaktionen finden in Abhängigkeit von dem jeweiligen Betriebsbedingungen im Ofen 2 statt. Beispielsweise reagiert Kohlenmonoxid (das seinerseits durch gemischte Dissoziation von Kohlendioxid oder durch Reaktion von Kohlendioxid mit Schwefelwasserstoff gebildet wird) mit Schwefeldampf zur Bildung von Kohlenstoffoxysulfid. Kohlendisulfid wird ebenfalls gebildet. Des weiteren gibt es vermutlich eine Reaktion zwischen Wasserstoff (der durch die thermische Dissoziation des Schwefelwasserstoffs gebildet wird) mit Schwefeldioxid zur Bildung von weiterem Schwefeldampf und Wasserdampf.
  • Ein Abgasgemisch, das im wesentlichen aus Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid, Schwefeldampf, Wasserdampf, Kohlendioxid, Wasserstoff und Kohlenmonoxid besteht und auch kleinere Mengen Kohlenstoffoxysulfid und Kohlendisulfid und andere molekulare Spezien enthält, verlässt den Ofen 2 durch einen Auslaß 22 auf einer Temperatur typischerweise im Bereich von 1350 bis 1650ºC. Die Auslasstemperatur kann entsprechend der Wahl des feuerfesten Materials 24 zur Auskleidung der Innenwände des Ofens 2 gewählt werden. Moderne feuerfeste Materialien können tpyischerweise kontinuierlichen Betriebstemperaturen von bis zu 1650ºC standhalten.
  • Das den Auslaß 22 des Ofens 2 verlassende Gemisch gelangt durch einen Abwärmekessel 26, um seine Temperatur auf ein wenig oberhalb des Punkts zu verringern, bei welchem Schwefeldampf kondensiert, und stromab des Abwärmekessels 26 durch einen Kondensator 28, in welchem das Gasgemisch auf unterhalb des Taupunkts von Schwefel abgekühlt wird, um flüssigen Schwefel zu bilden. Der flüssige Schwefel, der auskondensiert wird, gelangt zur Speicherung. Das resultierende Gasgemisch strömt aus dem Kondensator 28 mit einem Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxid von 2 : 1 durch aufeinanderfolgende katalytische Claus-Stufen 30, 32 und 34. Jede der Stufen 30, 32 und 34 kann entsprechend der allgemeinen Praxis auf dem Fachgebiet eine Kette von Einheiten umfassen, die der Reihe nach aus einem Wiedererhitzer (nicht dargestellt) zum Anheben der Temperatur des Gasgemischs auf eine für die katalytische Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid geeignete Temperatur, einem katalytischen Reaktor (nicht dargestellt), in welchem Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxid zur Bildung von Schwefel und Wasserdampf reagiert, und einen Schwefelkondensator (nicht dargestellt) umfasst. Gewünschtenfalls kann in Abhängigkeit von den Umweltanforderungen, welchen die in den Zeichnungen dargestellte Anlage entsprechen muß, eine oder mehrere der katalytischen Stufen 30, 32 und 34 weggelassen werden.
  • Das die stromabwärtigste katalytische Stufe 34 verlassende Gasgemisch kann einer weiteren einer Anzahl bekannter Behandlungen unterzogen werden, um das Claus-Prozeß- Abgas für den Austrag in die Atmosphäre geeignet zu machen. Beispielsweise kann das Gasgemisch zu einem Hydrolysereaktor 36 geleitet werden, in welchem die in dem Gasgemisch vorhandenen Komponenten der Hydrolyse und der Hydrogenierung unterzogen werden. Im Reaktor 36 werden restliches Kohlenoxysulfid und Kohlendisulfid mit Wasserdampf über einem Katalysator, beispielsweise mit Kobalt und Molybdän imprägniertem Aluminiumoxid, hydrolysiert, um Schwefelwasserstoff zu bilden. Solche Katalysatoren sind auf dem Fachgebiet bekannt. Gleichzeitig werden restlicher elementarer Schwefel und Schwefeldioxid zur Bildung von Schwefelwasserstoff hydrogeniert. Die Hydrolyse und die Hydrogenierung finden auf dem oben genannten imprägniertem Aluminiumoxidkatalysator auf einer Temperatur typischerweise im Bereich von 300 bis 350ºC statt. Ein resultierendes Gasgemisch, das im wesentlichen aus Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf und Wasserstoff besteht, verlässt den Reaktor 36 und strömt zuerst zu einer Wasserkondensationseinheit (nicht dargestellt) und dann zu einer getrennten Einheit (nicht dargestellt), in welcher Schwefelwasserstoff abgeschieden wird, beispielsweise durch chemische Absorption. Ein geeignetes chemisches Absorptionsmittel ist Methyl- Diethylamin. Gewünschtenfalls kann der Schwefelwasserstoff zum Ofen 2 rezirkuliert werden, beispielsweise durch Mischen mit dem ankommenden, Schwefelwasserstoff enthaltenden Speisegasstrom.

Claims (10)

1. Verfahren zum Behandeln eines brennbaren Gasstroms, der Schwefelwasserstoff enthält, welches das Verbrennen eines Teils des Schwefelwasserstoffgehalts des Gasstroms zur Bildung von Schwefeldioxid in einer Flammenzone umfasst, die sich im wesentlichen in Längsrichtung innerhalb eines Ofens von einer Wurzel an oder nahe dessen stromaufwärtigem Ende in Richtung zu einem Auslaß an dessen stromabwärtigem Ende erstreckt, was den Eintritt von Sauerstoffmolekülen in die Flammenzone zur Unterstützung der Verbrennung von Schwefelwasserstoff darin bewirkt, um so Schwefeldioxid und Wasserdampf zu bilden, und wobei unter einer Temperatur von mindestens 1700ºC innerhalb der Flammenzone ein oder mehrere relativ sauerstoffarme endotherm Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereiche erzeugt werden, in welchen Schwefeldampf durch thermische Dissoziation gebildet wird und ein oder mehrere relativ sauerstoffreiche intensive Verbrennungsbereiche erzeugt werden, die restlichen Schwefelwasserstoff innerhalb des Ofens mit dem Schwefeldioxid reagieren lassen, um so weiteren Schwefeldampf zu erzeugen, weiter das Abziehen eines Abgasstroms, der Schwefeldampf, Wasserdampf, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid enthält, aus dem genannten Auslassende des Ofens umfasst, und die Rückgewinnung von Schwefel aus dem Abgasstrom umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Ofen länglich ist und ein Seitenverhältnis von mindestens 6 : 1 hat, und dass die Flammenzone von ihrer Wurzel aus divergiert, so dass sie an ihrem maximalen Querschnitt mindestens 80% des damit koplanaren Ofeninnenquerschnitts einnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Seitenverhältnis im Bereich von 6 : 1 bis 12 : 1 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei reiner Sauerstoff oder Sauerstoffangereicherte Luft in die Flammenzone zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Länge der Flamme von 40 bis 60% der axialen Länge des Ofens beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein sauerstoffreicher intensiver Verbrennungsbereich längs der Ofenachse erzeugt wird und ein sauerstoffarmer thermischer Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereich in einem an den Verbrennungsbereich angrenzenden Umgebungsbereich erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Molanteil der brennbaren Komponenten in dem Gasstrom mindestens 0,7 beträgt.
7. Einrichtung zur Behandlung eines brennbaren Gasstroms, der Schwefelwasserstoff enthält, mit einem Ofen (2) zur Bildung von Schwefeldampf durch Reaktion von Schwefelwasserstoff mit Schwefeldioxid, einem Brenner (4), der so positioniert ist, dass er eine längs in den Ofen ragende Flamme erzeugen kann, und der so betrieben wird, dass er im Betrieb eine Flammenzone (12) erzeugt, die in Längsrichtung innerhalb des Ofens von einer Wurzel an oder nahe dessen stromaufwärtigem Ende zu einem Auslaß an dessen stromabwärtigem Ende hin verläuft, mindestens einem ersten Einlaß für den genannten brennbaren Gasstrom im Zusammenhang mit dem Brenner, mindestens einem zweiten Einlaß für ein Sauerstoffmoleküle enthaltendes Gas zum Eintritt in die Flammenzone zur Unterstützung der Verbrennung darin, wobei der erste und der zweite Einlaß und der Brenner so angeordnet sind, dass im Betrieb ein Teil des Schwefelwasserstoffs zur Bildung von Schwefeldioxid verbrennt und ein oder mehrere relativ sauerstoffarme, endotherme thermische Schwefelwasserstoff-Dissoziationsbereiche innerhalb der Flammenzone (12) erzeugt werden, in denen Schwefel durch die thermische Dissoziation (14) gebildet wird, und ein oder mehrere relativ sauerstoffreiche intensive Verbrennungsbereiche (16) erzeugt werden, einem Auslaß (22) aus dem Ofen (2) an dessen stromabwärtigem Ende für einen Abgasstrom, der Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid, Wasserdampf und Schwefeldampf enthält, und Mitteln (28) zum Abziehen des Schwefeldampfs aus dem Abgasstrom, dadurch gekennzeichnet, dass der Ofen (2) ein Seitenverhältnis von mindestens 6 : 1 hat und der Brenner und seine Einlässe so angeordnet sind, dass im Betrieb die Flammenzone (12) von ihrer Wurzel aus divergiert, so dass sie an ihrem maximalen Querschnitt mindestens 80% des damit koplanaren Innenquerschnitts des Ofens (2) einnimmt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, wobei das Seitenverhältnis im Bereich von 6 : 1 bis 12 : 1 liegt.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei zusätzlich eine Quelle von reinem Sauerstoff oder Sauerstoff-angereicherter Luft vorgesehen ist, die mit dem Brenner (4) in Verbindung steht.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei der Brenner einer Düsenmischbauart angehört und koaxial mit der Längsachse des Ofens (2) angeordnet ist.
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