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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Plasmid zum Manipulieren von Pflanzen,
damit diese Intimin exprimieren, allein oder als Fusionsprotein
mit einem oder mehreren Antigenen, und auf ein Verfahren zur Förderung
einer protektiven Immunantwort durch Verabreichen von Wirtsorganismen,
die mit solchen Plasmiden transformiert wurden. Eine solche protektive
Immunantwort wird gegen Intimin oder Teile davon und/oder das eine
oder die mehreren Antigene gerichtet sein. Die Wirtsorganismen schließen Bakterien,
Hefe, Pilze und Pflanzen ein.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Eine
virulente Form der blutigen Diarrhö wird durch enterohämorrhagische
E. coli (EHEC) verursacht. Dieses Pathogen ist die häufigste
infektiöse
Ursache der blutigen Diarrhö (auch
hämorrhagische
Colitis [HC] genannt) in den Vereinigten Staaten (Centers for Disease
Control and Prevention (Kurzfassung). MMWR 43(Nr.RR-5):1-18 (1994);
Griffin, P.M. et al. Annals of Internal Med.109:705(1988)). Insbesondere
ein Serotyp, 0157:H7, ist der am häufigsten isolierte Serotyp
von EHEC in den Vereinigten Staaten und wurde mit einer signifikanten
Anzahl von Ausbrüchen
von HC, die 1982 begannen, in Verbindung gebracht (Riley, LW. et
al. N. Eng. J. Med. 308:681 (1983)).
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Der
Hauptübertragungsweg
von EHEC tritt durch Aufnahme kontaminierter Nahrung, insbesondere nicht
durchgebratener Hamburger, auf (Doyle, M.P. und Schoeni, J.L. Appl.
Environ. Microbiol. 53:2394 (1987); Samadpour, M. et al. Appl. Environ.
Microbiol. 60:1038 (1994)). Von den mit EHEC infizierten Menschen
leiden nicht weniger als 5 % an ernsthaften Komplikationen, die
hämolytisches
urämisches
Syndrom (HUS) genannt werden, ein Zustand, der durch die Wirkung
der Shiga-ähnlichen
Toxine verursacht wird, die Zellen, welche die Blutgefäße auskleiden
(Endothelzellen), wie z. B. solche, die in den Glomeruli der Niere
vorhanden sind, gezielt angreifen und zerstören (Johnson, W.M. et al. Lancet.
i:76 (1983); O'Brien,
A.D. et al. Lancet. i:702 (1983)). HUS kann zu bleibenden Nierenschäden oder
sogar vollständigem
Nierenversagen führen.
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Obwohl
EHEC selbst in gesunden Erwachsenen sehr schwere Krankheit verursachen
kann, sind insbesondere junge Kinder einem größeren Risiko ausgesetzt, an
der Infektion zu sterben oder bleibende Schäden durch sie zu erleiden.
Andere Bevölkerungsgruppen,
für die
die Infektion besonders gefährlich
sein kann, schließen ältere Menschen
und Menschen mit geschwächtem
Immunsystem ein. Aufgrund der Prävalenz
von EHEC in Rindern und der subjektiven Eigenschaft, zwischen garen
und nicht durchgebratenen Hamburgern zu differenzieren, kann eine
angenehme Rast in einem Fastfood-Restaurant
oder sogar eine Grillparty in der Familie in einer Familientragödie enden.
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Ein
Schlüssel
zu der tödlichen
Eigenschaft von EHEC ist die Fähigkeit
des Bakteriums, anheftende/beseitigende (attaching/effacing, A/E)
intestinale Läsionen
im Darm, wie z. B. die in gnotobiotischen Schweinen gezeigten (Tzipori,
S. et al. Infect Immun. 57:1142 (1989)), zu verursachen. Die A/E-Läsionen,
die in Schweinen nachgewiesen wurden, sind durch die enge bakterielle
Anheftung an die Mukosazellen in der Darmauskleidung und die Auflösung von
Mikrovilli gekennzeichnet (McKee, M.L. et al. Infect. Immun. 63:3739
(1995); Tzipori, S. et al. Infect. Immun. 57:1142 (1989)). Ähnliche
Läsionen
wurden in laryngealen Epithelzellen (HEp-2) (ATCC # CCL23) des Menschen
in Gewebekulturen beobachtet (McKee, M.L. et al. Infect. Immun. 63:3739
(1995); Tzipori, S. et al. Infect. Immun. 57:1142 (1989)).
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1990
identifizierten Jerse et al. ein chromosomales Gen in einem verwandten,
Diarrhö verursachenden
E. coli-Stamm, enteropathogene E. coli (EPEC). Von diesem Gen, was
eae genannt wurde, wurde festgestellt, dass es für das Bakterium erforderlich
ist, um A/E-Läsionen
in Gewebekulturen zu erzeugen (Jerse, A.E. et al. Proc. Natl. Acad.
Sci. USA. 87:7839 (1990)). Das eae Gen codierte ein Protein von
94 kDa der äußeren Membran,
das Eae genannt wurde, und welches das Intimin von EPEC ist.. Ein ähnliches
Protein wurde in einem EHEC 0157:H7-Stamm nachgewiesen (Jerse, A.E.
and Taper, J.B. Infect. Immun. 59:4302 (1991)).
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Kürzlich haben
Forscher nachgewiesen, dass Intimin notwendig für die Adhärenz von EHEC an humane Epithelzellen
des Larynx (HEp-2) und humane ileozökale Epithelzellen (HCT8),
(ATCC # CCL244) (McKee, M.L. et al. Infect. Immun. 63:3739 (1995))
sowie für
die Bildung von A/E-Läsionen
im Darm von Schweinen ist (Donnenberg, M.S. et al. J. Clin. Invest.
92:1418 (1993); McKee, M.L. et al. Infect. Immun. 63:3739 (1995)). Obwohl
Humanstudien mit EHEC noch nicht durchgeführt wurden, ist das Intiminprotein,
das in EPEC gefunden wurde, stark mit dem Auftreten von Diarrhö und Fieber
in humanen Freiwilligen assoziiert (Donnenberg, M.S. et al. J. Clin.
Invest. 92:1412 (1993); Levine, M.M. et al. J. Infect. Dis. 152:550
(1985)).
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Humane
Freiwillige (10 von 10), die mit dem EPEC-Stamm E2348/69 provoziert
wurden, zeigten nach 28 Tagen eine merkliche Immunantwort gegen
das 94 kDa Protein (Levine et al. J Infect. Dis. 152:550, 1985)). In
dieser Untersuchung mit Menschen war der einzige Freiwillige (1
von 10), der nach der Aufnahme von E2348/69 keine Diarrhö entwickelte,
das Individuum in dieser Gruppe, das vor der Provokation nachweisbare Antikörpermengen
gegen das 94 kDa Protein aufwies.
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Von
zwei weiteren Bakterienspezies, die fähig sind, A/E-Läsionen zu
induzieren, wurde gezeigt, dass sie den eae Locus enthalten: Hafnia
alvei (Albert, M.J. et al. J. Med. Microbiol. 37:310 (1992)) und
Cifrobacter freundii Biotyp 4280 (Schauer, D.B. und Falkow, S. Infect.
Immun. 61:2486 (1993)). Obwohl diese Bakterien nicht generell mit
einer Pathologie im Menschen assoziiert sind, können sie in den Tierspezies,
in denen sie normalerweise vorkommen, erhebliche Krankheiten verursachen.
Zum Beispiel ist Citrobacter freundii Biotyp 4280 mit gastrointestinalen
Erkrankungen in Mäusen
vergesellschaftet. Mäuse
dienen häufig
als Kontroll- und Test-Objekte in Experimenten. Kostspielige und
sorgfältig
kontrollierte Experimente können
durch einen Ausbruch dieser Krankheit in einer Tierversorgungseinrichtung
aufs Spiel gesetzt werden. Außerdem
können
solche Bakterienspezies pathogen für immunkompromittierte Patienten,
junge und ältere
Menschen werden.
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Tiere,
wie z. B. Kühe,
die mit Bakterienstämmen
infiziert sind, die Intimin exprimieren, können selbst krank werden, und
zusätzlich
als Quelle für
Infektionen von anderen dienen. Das Ausradieren oder selbst die Beschränkung dieser
tierischen Reservoire an Intimin-exprimierenden Bakterien in Tieren
mit Hilfe der Antibiotikatherapie wäre unerschwinglich teuer. Darüber hinaus
ist die Behandlung der Infektionen in Menschen und Tieren mit Antibiotika
nicht nur kostspielig, sondern die Antibiotika selbst sind mit Nebenwirkungen
verbunden, die gefährlich
sein können.
Wie bei EHEC können
diese Nebenwirkungen besonders für
junge Kinder und ältere
Menschen gefährlich
sein.
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Folglich
existiert der Bedarf an weiteren Mitteln zur Reduzierung der Schwere
der Infektionen oder ihre völlige
Verhinderung durch Fördern
einer protektiven Immunantwort gegen Bakterien, die Intimin exprimieren.
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Ein
weiterer Bedarf besteht an Arten der Immunisierung, die weniger
zeitaufwändig
sind, weniger teuer und weniger schmerzhaft als die Immunisierung
durch Injektionen von Antigenen. Einen weiteren Bedarf gibt es für die Erzeugung
einer protektiven Immunantwort in den spezifischen Geweben, die
zum Zeitpunkt der Infektion involviert sind, am häufigsten
der gastrointestinalen Mukosa.
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Weitere
Organismen, die das gastrointestinale Gewebe infizieren, einschließlich Salmonella
sp. und Shigella sp. (jedoch nicht auf diese beschränkt), besitzen
Antigene, gegen die eine Immunantwort erzeugt weiden könnte. Es
gibt jedoch einen Bedarf an einem Mittel zum Targeting dieser Antigene
zur gastrointestinalen Mukosa, um eine mukosale Immunantwort zu
stimulieren, ebenso wie zur Stimulierung zirkulierender Antikörper.
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Schließlich existiert
ein Bedarf an alternativen Mitteln zur Lieferung von Wirkstoffen,
die eine protektive Immunantwort fördern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stimulierung
einer Immunantwort, welches das Transformieren einer Pflanze mit
einem Vektor, der für
Intimin, ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert, wobei die Pflanze ein Intimin,
ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon exprimiert, und das Verabreichen der
Pflanze oder eines Teiles davon an einen Patienten umfasst. Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zur
Stimulierung einer Immunantwort, welches das Transformieren einer
Pflanze mit einem Vektor, der Intimin, ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert, wobei die genannte Pflanze
ein Intimin, ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon exprimiert; die Extraktion des Intimins,
eines Teils des Intimins oder eines Intimin-ähnlichen Proteins aus der Pflanze
oder eines Teiles davon; die Verabreichung des extrahierten Intimins,
des Teils des Intimins oder eines Intimin-ähnlichen Proteins an einen
Patienten, umfasst.
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Die
Erfindung bezieht sich darüber
hinaus auf ein DNA-Konstrukt, das für die Expression einer heterologen
DNA in einer Pflanze codiert, wobei die heterologe DNA für ein Intimin,
ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert. Die Erfindung bezieht sich
weiterhin auf eine Pflanzenzelle, die ein heterologes DNA-Konstrukt
enthält,
das eine heterologe DNA codiert und exprimiert, wobei die heterologe
DNA für
ein Intimin, ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur
Herstellung transgener Pflanzenzellen, welches das Bereitstellen
einer Pflanzenzelle, die fähig
zur Regeneration ist und die Transformation der Pflanzenzelle mit
einem DNA-Konstrukt, wie oben beschrieben, umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
pEB313 dar, ein Plasmid, das RIHisEae codiert. Das Plasmid codiert
ein Intimin mit einem Histidin-Tag, das sich über 900 der 935 vorhergesagten
Aminosäuren
erstreckt.
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2 stellt
die vorhergesagte Proteinsequenz des vollständigen EHEC 933 eae Gens dar.
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3 stellt
die DNA Sequenz des EHEC-Stammes CL8 dar, sequenziert von Beebakhee,
G. et al.
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4 stellt
die DNA Sequenz des EHEC-Stammes 933 dar, sequenziert von Yu und
Kaper.
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5 stellt
das 3144 bp Fragment von eae dar, das durch PCR-Amplifikation hergestellt
wurde, in der als eae bezeichneten Region.
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6 stellt
pEB311 dar, ein Plasmid, das für
eae (die vollständige
codierende Sequenz) des EHEC-Stammes 86-24 codiert, gesteuert durch
den lac-Promotor.
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7 stellt
pEB310, ein Plasmid, welches das eae (die vollständige codierende Sequenz) des EHEC-Stammes
86-24 codiert, gesteuert durch den PT7-Promotor.
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8 stellt
mit einem Histidin-Tag versehene Expressionsplasmide dar (Qiagen
Inc.).
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9 stellt
das Repressorplasmid dar (Qiagen Inc.) (Multicopy).
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10 stellt
pEB312 dar, ein Plasmid, das RVHindHis codiert. Dieses Plasmid codiert
ein mit einem Histidin-Tag versehenes Intimin, das sich über 604
der 935 vorhergesagten Aminosäuren
erstreckt.
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11 stellt
die verschiedenen Fragmente von eae dar, die in dem mit einem His-Tag
versehenen Vektoren kloniert wurde, sowie die dazugehörigen Namen
dieser Plasmide.
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12 stellt
die verschiedenen C-terminalen Fragmente von eae dar, die in mit
einem His-Tag versehene Vektoren kloniert wurden und die dazugehörigen Namen
dieser Plasmide.
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13 stellt
die Konstruktion eines eae-Mutanten, 86-24 eaeΔ10, durch allelen Austausch
dar.
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14 stellt
pEB290 dar, ein Plasmid, welches für die meisten der strukturellen
Gene von eae codiert. Die 3' gelegenen
250 Basenpaare von eae werden nicht von pEB290 codiert.
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15 stellt
pEB300 dar, der verwendet wurde, um den Deletionsmutanten herzustellen;
in ihm ist das 1275 bp interne BclI Fragment von eae deletiert.
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16 stellt pAM450 dar, einen Suizid-Vektor zur
Einführung
klonierter Gene in das Bakterienchromosom.
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17 stellt pEB305 dar, ein Plasmid, welches das
deletierte eae Gen in dem Vektor pAM450 für homologe Rekombination codiert.
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18 stellt das Klonierungsschema für die Konstruktion
eines Plasmids dar, das N-His-IcsA-Intimin-C exprimiert.
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19 stellt das Klonierungsschema für die Konstruktion
eines Plasmids dar, das zur Manipulierung von Pflanzen zur Expression
von His-Intimin entwickelt wurde. Der Pflanzenexpressionsvektor
pKLYX71S2 und das Plasmid PINT, welches
His-Intimin codiert, sind ebenfalls dargestellt.
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20 stellt das Klonierungsschema zur Konstruktion
eines Plasmids dar, das zur Manipulierung von bakteriellen Wirten
zur Expression von His-Intimin entworfen wurde.
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21 stellt pGHNC5 dar, ein Plasmid, das eine Pflanzenexpressionskassette
enthält.
Die MARs sind nukleäre
Scaffold-Attachment-Regionen aus Tabak. Das ClaI-EcoRI Fragment, das 3'-rbcs-eae-His-35S2 enthält,
wird aus pINT ausgeschnitten und in pGHNC5 ligiert, um pMAREAE zu
erzeugen, der in 22 dargestellt ist.
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22 stellt das Plasmid pMAREAE dar. Das SacI-KpnI
Fragment, das MAR-35S2-His-eae-3'rbcs-MAR enthält, wird
aus pMAREAE ausgeschnitten und in pBIN19 ligiert, um pBIN-ME zu
erzeugen, der in 23 dargestellt ist. Das Plasmid
pBIN19 codiert das NPTII Gen (Nopalinsynthase aus Agrobacterium
tumefaciens, die Kanamycinresistenz verleiht). NPTII wird von einem
Nopalinsynthase-Promotor
(pNOS) ebenso wie von einem Nopalinsynthase-Terminator (3'NOS) flankiert.
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23 stellt pBIN-ME dar, ein Plasmid, das MAR-35S2-His-eae-3'rbcs-MAR enthält. Dieses Plasmid weist eine
Kanamycinresistenz auf, welche durch die 3'NOS-NPTII-pNOS-Kassette
verliehen wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stimulierung
einer Immunantwort, welches das Transformieren einer Pflanze mit
einem Vektor umfasst, der Intimin, ein Intimin-ähnliches Protein oder einen
Teil davon codiert, wobei die Pflanze ein Intimin, ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon exprimiert, und die Verabreichung
der Pflanze oder eines Teiles davon an einen Patienten. Die Erfindung
bezieht sich weiterhin auf solche Methoden, in denen das Intimin,
das Intimin-ähnliche
Protein oder der Teil davon zusätzlich
wenigstens ein Antigen umfasst, wenigstens ein Arzneimittel oder
eine Kombination davon, das rekombinant an das Intimin, das Intimin-ähnliche
Protein oder den Teil davon fusioniert ist.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Stimulierung
einer Immunantwort, welches das Transformieren einer Pflanze mit
einem Vektor umfasst, der für
Intimin, ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert, wobei die Pflanze ein Intimin,
ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert, wobei die Pflanze ein Intimin,
ein Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon exprimiert; das Extrahieren des Intimins,
eines Teils des Intimins oder eines Intimin-ähnlichen Proteins aus der Pflanze
oder eines Teils davon; und das Verabreichen des extrahierten Intimins,
Teils des Intimins oder des Intimin-ähnlichen Proteins an einen
Patienten. Diese Erfindung bezieht sich außerdem auf das Verfahren, in
dem das Intimin, das Intimin-ähnliche
Protein oder der Teil davon zusätzlich
wenigstens ein Antigen, wenigstens ein Arzneimittel oder eine Kombination
davon umfasst, das rekombinant an das Intimin, das Intimin-ähnliche Protein oder den Teil
davon fusioniert ist.
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Die
oben beschriebenen Verfahren können
weiterhin einen Schritt zur Anreicherung des Intimins, des Teils
des Intimins oder des Intimin-ähnlichen
Proteins vor der Verabreichung oder einen Schritt zur Reinigung des
Intimins, des Teils des Intimins oder des Intimin-ähnlichen
Proteins vor der Verabreichung beinhalten. Vorzugsweise ist das
Intimin in den oben beschriebenen Verfahren EHEC-Intimin. Es wird
außerdem
bevorzugt, dass das Intimin, das Intimin-ähnliche Protein oder der Teil
davon weiterhin wenigstens einen Histidin-Tag umfasst.
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In
den oben beschriebenen Verfahren kann die Pflanze eine Monokotyledone
oder eine Dikotyledone sein. Beispiele für solche Pflanzen werden weiter
unten detaillierter beschrieben, schließen jedoch bevorzugterweise
Alfalfa-, Karotten-, Kanola-, Tabak-, Bananen- und Kartoffelpflanzen
ein.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein DNA-Konstrukt,
das für
die Expression einer heterologen DNA in einer Pflanze codiert, wobei
die heterologe DNA für
Intimin, das Intimin-ähnliche
Protein oder ein Teil davon codiert. Die heterologe DNA kann zusätzlich weiterhin
wenigstens ein Antigen codieren, wenigstens ein Arzneimittel oder
eine Kombination davon, das rekombinant an das Intimin, das Intimin-ähnliche
Protein oder den Teil davon fusioniert ist.
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Vorzugsweise
ist das DNA-Konstrukt ein Pflanzentransformationsvektor. Der Pflanzentransformationsvektor
ist vorzugsweise ein Agrobacterium-Vektor. Es wird außerdem bevorzugt,
dass die Pflanzentransformation mittels Mikropartikel durchgeführt wird.
Es ist außerdem
bevorzugt, dass der Pflanzentransformationsvektor ein viraler Vektor
ist.
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In
dem oben beschriebenen DNA-Konstrukt gemäß der Erfindung umfasst das
von der genannten DNA codierte Intimin, das Intimin-ähnliche
Protein oder der Teil davon weiterhin einen Histidin-Tag. Es wird
außerdem
bevorzugt, dass die Codons der heterologen DNA durch Codons ersetzt
sind, die für
die Expression in einer Pflanzenzelle bevorzugt werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Pflanzenzelle,
welche ein heterologes DNA-Konstrukt enthält, das eine heterologe DNA
codiert und exprimiert, wobei die heterologe DNA ein Intimin, ein
Intimin-ähnliches
Protein oder einen Teil davon codiert.
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In
einer solchen Pflanzenzelle kann die heterologe DNA zusätzlich wenigstens
ein Antigen, wenigstens ein Arzneimittel oder eine Kombination davon
codieren, das rekombinant an das Intimin, das Intimin-ähnliche
Protein oder den Teil davon fusioniert ist. Vorzugsweise umfasst
in diesen Pflanzenzellen das durch die DNA codierte Intimin, Intimin-ähnliche Protein oder der Teil
davon weiterhin einen Histidin-Tag.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich darüber hinaus noch auf ein Verfahren
zur Herstellung transgener Pflanzenzellen, welches das Bereitstellen
einer Pflanzenzelle, die fähig
zur Regeneration ist, und das Transformieren der Pflanzenzelle mit
einem DNA-Konstrukt,
wie oben beschrieben, umfasst. Vorzugsweise wird der Transformationsschritt
dieses Verfahrens durch Induzieren der Pflanzenzelle mit einem Agrobacterium-Vektor,
der das DNA-Konstrukt in die Pflanzenzelle überträgt, ausgeführt. Es wird außerdem bevorzugt, dass
der Transformationsschritt durch Beschuss der Pflanzenzelle mit
Mikropartikeln, welche das DNA-Konstrukt beinhalten, ausgeführt wird.
Zusätzlich
wird bevorzugt, dass der Transformationsschritt durch Transformation
mit einem viralen Vektor durchgeführt wird.
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Für die oben
beschriebenen Verfahren wird bevorzugt, dass die Pflanzenzelle sich
in einem Pflanzengewebe befindet, das fähig zur Regeneration ist. Das
oben beschriebene Verfahren kann außerdem den Schritt der Regeneration
von Sprösslingen,
Wurzeln oder einer Pflanzen aus den transformierten Pflanzenzellen
umfassen. In diesem Verfahren ist die Pflanze vorzugsweise eine
Monokotyledone oder Dikotyledone. Es wird außerdem bevorzugt, dass in diesem
Verfahren das Intimin, das Intimin-ähnliche Protein oder der Teil
davon, der von der DNA codiert wird, weiterhin einen Histidin-Tag
umfasst.
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Ein
Ziel der Erfindung ist es, Intimin in einem Wirtsorganismus zu exprimieren,
wobei der Wirt direkt oder nach dessen Verarbeitung an Tiere oder
Menschen verabreicht oder verfüttert
wird, um eine Immunantwort gegen Intimin zu stimulieren. Solch eine
Immunantwort wird das Tier oder den Menschen gegen Unwohlsein, Krankheit
und sich daraus ergebende Folgeschädigungen, die von EHEC und
anderen Pathogenen verursacht werden, welche die Fähigkeit
aufweisen, über
Proteine, die einen gewissen Grad an Homologie mit dem spezifischen
von EHEC exprimierten Intimin aufweisen, an Epithelzellen zu binden.
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Das
Ziel wird durch Stimulieren einer Immunantwort, die gegen Intimin
gerichtet ist, erreicht, wodurch die Fähigkeit von EHEC zur Bindung
an Epithelzellen blockiert wird. Folglich wird in der Anmeldung
der Begriff Immunisierung verwendet. Der Grad des Schutzes wird
sich mit dem Grad der Homologie zu Intimin ändern, ebenso mit den einzigartigen
Eigenschaften des Patienten, insbesondere, da verschiedene Spezies
behandelt werden. Es ist unwichtig, bei der Durchführung der
Erfindung den genauen Grad des Schutzes für irgendein bestimmtes Pathogen
zu quantifizieren. Außerdem
beschreibt die Erfindung die Expression von Intimin in einem Wirtsorganismus
als Fusionsprotein mit einem oder mehreren Antigenen und die Verabreichung
des Wirtsorganismus, um eine protektive Immunantwort gegen Intimin
und das Antigen oder die Antigene zu fördern.
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Neben
der Stimulierung einer Immunantwort, die es einem Patienten erlaubt,
eine Infektion vollständig zu
vermeiden, bedeutet Immunisierung, wie hierin verwendet, außerdem die
Verminderung der Fähigkeit
der Pathogene, den gastrointestinalen Trakt zu kolonisieren und
außerdem
die Schwere einer Infektion zu mindern, was durch jeden der folgenden
Indikatoren gemessen wird: reduziertes Vorkommen von Todesfällen, HUS
oder bleibende Nierenschäden;
verminderte Mengen an Toxinen; reduzierter Flüssigkeitsver lust; oder weitere
Krankheitsindikatoren, die regelmäßig von den durchschnittlichen
Fachleuten auf dem relevanten Gebiet verwendet worden. Folglich
handelt es sich bei einer immunprotektiven Menge um die Menge, die
ausreichend ist, um die Fähigkeit
des Pathogens, den gastrointestinalen Trakt kolonisieren, zu vermindern,
ebenso wie die Schwere einer Infektion, die durch die oben genannten
Indikatoren gemessen wird, zu vermindern.
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Ein
bevorzugter Wirt der Erfindung ist eine Pflanzenzelle.
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Pflanzenzellen
wurden erfolgreich manipuliert, um heterologe Gene zu exprimieren,
wie z. B. Gene bakteriellen Ursprungs. Kulturpflanzen jeglicher
Art wurden mit Genen bakterieller Herkunft manipuliert. Einige Beispiele
dafür sind
die häufig
verwendeten Antibiotika-Resistenzgene, wie z. B. die Markergene
für die
Neomycinphosphotransferase (NPTII) und Hygromycinphosphotransferase
(HPII). Diese Gene wurden aus dem Bakterium E. coli isoliert (Fraley,
R.T., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 4803 (1983); Vandenberghe
et al., Plant Mol. Biol. 5: 299 (1985)). Ein anderes beliebtes Markergen,
das routinemäßig in Studien
zur Pflanzentransformation verwendet wird, stammt ebenfalls aus
E. coli: β-Glucuronidase
(GUS) (Jefferson Plant Mol. Biol. Rep. 5: 387-405 (1988)). All diese
Gene waren nützlich
und wurden von transgenen Pflanzen, d. h. solchen, die heterologe
DNA enthalten, in ihrer nativen Form stark exprimiert; sie benötigten keine
Modifikationen in ihren codierenden Sequenzen.
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Weitere
Gene aus Bakterien wurden jedoch schwach exprimiert, als sie in
Pflanzen eingebracht wurden. Ein Beispiel ist das Quecksilberion-Reduktasegen
aus E. coli (Wilde et al., Mecuric ion reduction and resistance
in transgenic Arabidopsis thaliana plants expressing a modified
bacterial merA gene. Proc. Natl. Acad. Sci. USA im Druck). Es benötigte Modifikationen
in seiner codierenden Sequenz, bevor es exprimiert worden konnte.
Das vielleicht am besten bekannte Beispiel sind die Insekten-tötenden cry
Gene aus Bacillus thuringiesis. Sie alle zeigten eine geringe bis
keine Expression, bis sie "umkonstruiert" oder für die Expression
in Pflanzen Codon-optimiert wurden (Perlak et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88: 3324-3328 (1991); Adang et al., Plant Mol. Biol. 21:
1131-1145 (1993)). In diesen Studien rekonstruierten Forscher die
Gene, indem sie Oligonukleotide synthetisierten und miteinander
verbanden, die bevorzugte Codons für die Pflanzenspezies codierten,
ohne die Aminosäuresequenz
zu verändern.
Durch Anpassen der Codonverwendung des neuen Gens an von Pflanzen
bevorzugte Codons kann das einge führte Gen stark exprimiert werden
(z. B. Stewart et al., Insect control and dosage effects in transgenic
canola, Brassica napus L. (Brassicaceae), containing a synthetic
Bacillus thuringiensis Cryla(c) gene. Plant Physiology, 112:115-120
(1996)). Auf diese Weise konnte die Expression bakterieller Gene
durch Pflanzenzellen erreicht werden.
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Pflanzen,
die durch ein fremdes Gen verändert
wurden, waren bereits erfolgreiche Lieferanten für orale Vakzine. Wie kürzlich in
einem Review dargelegt (Mason und Arntzen, Tibtech 13: 388392 (1995)),
sind solche Verwendungen von manipulierten Pflanzen auf dem Gebiet
anerkannt. Das gesammelte Arbeitswissen schließt außerdem den kürzlichen
Beweis ein, dass, wenn Gene exprimiert werden, die für Antigene
von viralen und bakteriellen Pathogenen in Pflanzen codieren, diese
Antigene ihre immunogenen Eigenschaften behalten (Mason und Arntzen,
Tibtech 13: 388-392 (1995)). Mason et al. (Mason et al, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA89:11745-11749(1992)) haben das Konzept eingeführt, Pflanzen
als Vehikel-Liefersysteme für
Vakzine zu manipulieren und haben seitdem gezeigt, dass ihr System
effektiv für
Hepatitis B (Thanavala et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 92: 3358-3361
(1995)), Enterotoxin B-Untereinheit aus E. coli und die Choleratoxin-Untereinheit (Haq
et al., Science 268: 714-716 (1995)) ist. Eine Basis für die Wirksamkeit
dieser Strategie beruht auf der Tatsache, dass die Antigene die
mukosale Immunität
stimulieren.
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Bei
der Ausführung
dieser Erfindung wird ein Fragment des Intimin-Gens, eae (das z.
B. den His-Tag enthalten kann, wie z. B. das XhoI-HindIII Fragment
aus pEB313), mit einem Pflanzenpromotor in einen geeigneten Vektor
ligiert. Das Einführen
dieses Vektors z. B. in Tabakpflanzen durch geeignete Verfahren
führt zu der
Expression von Intimin, wie z. B. His-Intimin, durch die Tabakpflanzen.
Sobald die Tabakpflanzen gewachsen sind, werden sie homogenisiert,
um "Tabaksuppe" (Proteinextrakt)
herzustellen. Diese Suppe wird anschließend als Adsorptionsmittel
für einen
ELISA unter Verwendung der Standardmethode verwendet, um das Vorhandensein
von Intimin nachzuweisen. Alternativ wird dieser Extrakt auf einem
SDS-PAGE-Gel zur Westernblot-Analyse laufen gelassen. Man kann für solche
Analysen polyklonale Antiseren verwenden, die gegen das Intimin
gerichtet sind oder, um die Anwesenheit eines Histidin-Tags nachzuweisen,
Antikörper,
die gegen den Histidin-Tag gerichtet sind (erhältlich von QIAGEN). Die Menge
an Intimin, die von der Pflanze exprimiert wird, kann unter Verwendung
des ELISA oder Westernblots quantifiziert werden.
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Unter
Verwendung eines ähnlichen
Ansatzes kann der Fachmann Intimin oder z. B. Intimin als Fusionsprotein
mit einem oder mehreren anderen Antigenen in der Tabakpflanze oder
anderen Pflanzen, wie z. B. Karotten, Bananen, Canola oder Alfalfa,
exprimieren, obwohl andere Pflanzen ebenfalls von der Erfindung
umfasst sind. Wenn solche transformierten Pflanzen an Tiere verfüttert werden,
wie z. B. Rinder, exprimieren die transformierten Pflanzen das Intiminprotein
oder das Fusionsprotein, wodurch sie die Antigene an die Tiere liefern,
um eine Immunantwort zu stimulieren. Solch ein Verfahren ist insofern
wünschenswert,
als es ein günstiges
und effizientes Verfahren zum Schutz der Tiere ist und der Schutz
gegen die zukünftige
Kolonisierung solcher Tiere durch humane Pathogene, wie z. B. EHEC,
darüber
hinaus das Risiko von Infektionen für Menschen reduziert.
-
In
einem Transformationsverfahren steht das eae Gen unter der Kontrolle
eines konstitutiven Pflanzenpromotors in einem Agrobacterium tumefaciens
binären
Vektor, und die Pflanzen werden durch Agrobacterium-vermittelte
Transformation manipuliert.
-
Das
Intimin, das in dem Wirtsorganismus exprimiert wird, hat eine Größe, die
ihre Funktion zur Bindung beibehält
und kann Intimin einschließen,
welches mit einem Histidin-Tag
versehen wurde. Darüber
hinaus kann das Intimin in dem Wirt als Fusionsprotein mit einem
oder mehreren anderen Antigenen exprimiert werden. Die Verabreichung
des Wirtes an Patienten, einschließlich Tieren, stimuliert eine
Immunantwort gegen das Intimin und das Antigen oder die Antigene.
-
Die
Fachleute auf dem Gebiet werden erkennen, dass die Größe des mit
einem His-Tag versehenen Intimins, die verwendet werden soll, entsprechend
der speziellen Zwecke für
die Verabreichung des Intimins verändert werden kann. Zum Beispiel
kann, wenn das mit einem His-Tag versehene Intimin mit einem oder mehreren
Antigenen konjugiert werden soll, ein kleineres Fragment ausgewählt werden,
um die Stabilität
des kombinierten Fusionsprodukts zu erhöhen; obwohl die Verwendung
eines größeren Fragmentes
in keinster Weise ausgeschlossen wird. Die Größe oder Konformation des anderen
Antigens und die Lokalisierung seiner maßgeblichen Epitope kann darauf
hinweisen, dass eine bestimmte Länge
des mit dem His-Tag versehenen Intimins die Epitope in enge Nähe zu der
Mukosa bringen wird. Die gewünschte
Größe wird
außerdem
mit dem Nutzen der verfügbaren
Restriktionsstellen, angesichts des Materials und der den Fachleuten
auf dem Gebiet bekannten Verfahren variieren. Folglich bedeuten
die Begriffe His- Intimin
und mit einem His-Tag versehenes Intimin, wie hierin verwendet,
Polypeptide, die wenigstens 900 der 935 vorhergesagten C-terminalen
Aminosäuren
von Intimin mit einem Histidin-Tag (vollständig langes Intimin) enthalten
sowie kleinere Teile des mit dem His-Tag versehenen Proteins, welche
die Bindungsfunktion beibehalten.
-
Das
Konjugat kann mit Hilfe der Rekombinationstechnik erzeugt werden,
um ein Fusionsprotein zu erzeugen, das einen Teil des Intimins und
wenigstens ein zusätzliches
Proteinantigen oder Arzneimittel umfasst. Darüber hinaus kann Intimin chemisch
oder physikalisch an Arzneimittel, Proteine, Peptide, Kohlenhydrate
und andere Antigene mit Hilfe von Verfahren, die den Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt sind, konjugiert werden. Verfahren zur chemischen
Konjugation sind den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und schließen zum Teil
die Kopplung über
verfügbare
funktionelle Gruppen (wie z. B. Amino-, Carboxyl-, Thio- und Aldehydgruppen)
ein. Siehe S.S. Wong, Chemistry of Protein Conjugate and Crosslinking
CRC Press (1991); und Brenkeley et al. Brief Survey of Methods for
Preparing Protein Conjugates With Dyes, Haptens and Cross-linking Agents,
Bioconjugate Chemistry 3 #1 (Jan. 1992).
-
Die
Aufrechterhaltung der Bindungsfunktion bedeutet, dass das Intimin,
die Intimin-ähnlichen
Proteine und/oder Teile davon die Fähigkeit zur Bindung an Epithelzellen
oder Zelllinien, wie z. B. HEp-2 und HCT-8, behalten. Eine solche
Bindung kann mit Hilfe des Mikrokolonie-Assays als bakterielle Mikrokoloniebildung (Frankel
et al., Infect. Immun. 62(5):1835-1842 (1994)), mit Hilfe von FAS
(florescence actin staining, fluoreszente Aktinfärbung) oder beidem (McKee und
O'Brien, Infect.
Immun. 63(5):2070-2074 (1995) visualisiert werden. Darüber hinaus
kann die Bindung durch jedes Standardverfahren auf dem Gebiet, einschließlich der
in vivo-Messung als Funktion der bakteriellen Virulanz oder Pathogenizität oder durch
post mortale histologische Untersuchung gemessen werden. Beispiele
für jedes
der oben genannten Verfahren zur Bestimmung der Bindungsfunktion
werden in unten stehenden Beispielen genauer beschrieben, einschließlich des
Adhärenz-Assays,
das in Beispiel IV beschrieben wird.
-
Soweit
nicht anders angegeben, sind die hierin dargelegten Verwendungen
und Verfahren im Allgemeinen bei Menschen und Tieren anwendbar.
Der Begriff Patient wird hierin in der Bedeutung verwendet, dass er
sowohl Menschen als auch Tiere meint, und Tiere sind nicht auf Haustiere
beschränkt,
sondern können Wildtiere
und Labortiere ebenfalls einschließen.
-
Isolierung
und Reinigung des mit einem His-Tag versehenen Intimins
-
Es
wurde gezeigt, dass eine His-Intimin-Fusion, in der das N-terminale
Drittel des Moleküls
deletiert ist (RVHindHis), fähig
war, die Adhärenz
eines nicht-adhärenten
EHEC eae Mutanten zu komplementieren; d. h., die Bindungsfähigkeit
in einem EHEC-Stamm, der seine Bindungsfähigkeit infolge einer genetischen
Veränderung,
welche Expression von Intimin verhinderte, verloren hatte, wiederherstellte.
Das Adhärenzmuster, das
sich in der wiederhergestellten Bindung zeigte, war von dem in dem
Wildtypstamm 86-24 beobachteten nicht unterscheidbar (McKee, M.L.
und O'Brien, A.D.
Infect. Immun. Im Druck (1996)). Soweit mit Hilfe des Mikrokolonie-Assays,
das oben beschrieben wurde, bestimmt, ist die Wildtypaktivität als unterbrochenes
Muster mit lokalisierten Gebieten intensiver Färbung zu erkennen.
-
Die
Reinigung des Intiminproteins jedoch war schwierig, zum Teil deshalb,
weil Intimin immer mit der äußeren Membran
von EHEC assoziiert ist. Der mehrheitliche Teil des überexprimierten
rekombinanten Intimins blieb mit der Bakterienmembranfraktion assoziiert,
sogar nach dem Aufschluss des Wirtsbakteriums mit Ultraschall und
der Zugabe eines milden Detergens zu dem Extraktionspuffer. Die
Unlöslichkeit
des Intiminproteins, in Kombination mit Fülle weiterer nativer E. coli-Proteine
im Bereich von 97 kDa, erschwerten die Reinigung des nativen Proteins.
-
Versuche
zur Herstellung einer Intimin-Maltosebindeprotein-Fusion (MBP) waren
ebenfalls nicht erfolgreich, da das vorhergesagte Proteinprodukt
Deletionen und Rearrangements aufwies. Ein Versuch von anderen Forschem
zeigte ein Konstrukt einer MBP-Fusion
an die C-terminalen 280 Aminosäuren
von Intimin, das Fusionsprotein zeigte jedoch keine EHEC-ähnliche
Bindungsfunktion. Das diffuse Adhärenzmuster, das von dem MBP-Intiminprotein
vermittelt wurde, unterschied sich klar von dem Muster der EHEC-Bindung an HEp-2 Zellen
(Frankel, G. et al. Infect. Immun. 62:1835 (1994)).
-
Eine
mögliche
Erklärung
für die
Erfolglosigkeit, ein funktionelles MBP-Intimin-Fusionsprotein mit
einer Länge
von mehr als 280 Aminosäuren
zu erhalten, ist, dass die Überexpression
eines Teils von Eae, das größer als
die letzten 280 Aminosäuren
ist, instabil und folglich anfällig
gegenüber
Rearrangements ist, d. h. es könnte
unmöglich
sein, diesen Klon zu isolieren, da seine Expression tödlich oder
zerstörerisch
für die
Zelle ist. Al ternativ könnte
die Überexpression
eines Teils des MBP-Intimin-Fusionproteins, der größer als
280 Aminosäuren
ist, die Bakterienmembran verstopfen, was tödlich für die Zellen wäre.
-
Nach
den erfolglosen Versuchen, Intimin unter Verwendung von MBP zu reinigen,
wurde eine Fusion unter Verwendung des QIAexpressionist-Kits von
QIAGEN, Inc., erzeugt, die das Anfügen eines Histidin-Tags an
das Protein beinhaltet. Der Histidin-Tag bindet fest an eine Nickelaffinitätsmatrix,
was die Reinigung großer Mengen
an Material für
weitere Studien erleichtert. Darüber
hinaus erlaubt das Expressionssystem die strenge Kontrolle der Expression
des His-Fusionsproteins, um jede mögliche letale Wirkung des rekombinanten
Proteins aus den E. coli-Wirtsstamm als Ergebnis der Überexpression
des Proteins zu verhindern. Beispiel I beschreibt die Erzeugung
eines solchen Fusionsproteins.
-
BEISPIEL I
-
A. Konstruktion eines
Plasmids, pEB313 (1), welches das mit einem His-Tag
versehene Intimin codiert, das 900 von 935 vorhergesagten Aminosäuren enthält (2)
-
Das
eae Gen wird aus dem EHEC-Stamm 86-24 (Serotyp 0157:H7) kloniert,
der leicht von Griffin, P.M. et al., Ann. Intern. Med. 109:705-712
(1988) oder Phil Tarr (Children's
Hospital and Medical Center, 4800 Sand Point Way NE, Seattle, WA.
98105, 206-526-2521.)
erhältlich
ist. Die DNA wird gemäß den Standardmethoden zur
chromosomalen Präparation
(Wilson, K. in Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel,
F.M. et al. (ed.) vol1:2.4.1 – "Preparation of Genomic
DNA from Bacteria")
extrahiert.
-
Das
Gen wird unter Verwendung der Polymerasenkettenreaktion (polymerase
chain reaction, PCR), einem Standardverfahren auf dem Gebiet, unter
Verwendung von Primern kloniert, die aus einem Gemisch der beiden
bekannten EHEC eae Sequenzen konstruiert wurden. Zwei Primer wurden
konstruiert: Sn20-CGTTGTTAAGTCAATGGAAAC,
ein 5'-Primer, der
die Basen 20-41 der Sequenz aus dem Stamm CL8 umfasst, der von Beebakhee,
G. et al. FEMS Microbiology. 91:63 (1992) (3) sequenziert
wurde; und MM2-TCTAGAGAGAAAACGTGAATGTTGTCTCT,
ein 3'-Primer, der
die Basen 3061-3082 der Sequenz aus dem Stamm 933 umfasst, der von
Yu, J. und Kaper, J.B. Mol. Microbi ol. 6:411 (1992) (4)
sequenziert wurde. MM2 wurde weiterhin so konstruiert, dass er eine
XbaI-Stelle am 3'-Ende
enthält.
-
Die
PCR-Reaktionen werden unter Verwendung des AmpliTaq-Kits gemäß den Instruktionen
des Herstellers, Perkin Elmer, durchgeführt. Die PCR-Amplifikation
produziert ein 3144 bp Fragment, das den gesamten eae offenen Leseraster
(open reading frame, ORF) (5, die Region
ist als eae bezeichnet) codiert und schließt 186 bp stromaufwärts ein.
Das PCR-Produkt wird prozessiert, um stumpfe Enden herzustellen
und in die EcoRV-Stelle des Vektors pBRKS– (Schmitt
et al., J. Bacteriol. 176:368-377 (1994)) ligiert.
-
Das
Gen wird in beiden Richtungen kloniert, um eine Transkription sowohl
von Plac pEB311 (6) und von
PT7 pEB310 (7) unter
den geeigneten Bedingungen zu erlauben. Die Plasmide werden in den Wirtsstamm
XL1BlueF'Tn5lacIQ (erhältlich
von QIAGEN, Inc., 9600 DeSoto Ave., Chatsworth, CA. 91311, 1-800-362-7737)
transformiert. Die Rekombinanten werden unter der konstitutiven
Kontrolle des lac Repressors gehalten, da die zuvor erfolglosen
Versuche zur Klonierung von eae nahe legten, dass die Überexpression von
eae letal für
den E. coli Wirtsstamm sein könnte.
Die geringere Kopienzahl des pBRKS–-Vektors,
zusammen mit der durch den lac-Repressor verliehenen Kontrolle umgeht
diese Probleme.
-
Ein
mit einem His-Tag versehenes Intimin-Plasmid wird durch Verdau von
pEB310 mit EcoRI, dem Auffüllen
mit Klenow-Fragment, dem Verdau mit HindIII und der Isolierung des
resultierenden 2895 bp Fragments konstruiert. Die DNA-Fragmente
werden unter Verwendung des Geneclean-Kits, Bio101 (1070 Joshua
Way, Vista, CA.92083,1-800-424-61010)
isoliert. Das His-Tag-Expressionsplasmid pQE32 (8)
(erhältlich
von QIAGEN, Inc.) wir mit SmaI und HindIII verdaut. Das 2895 bp
Fragment wird anschließend
in pQE32 ligiert, wodurch pEB313 erzeugt wurde (1).
-
Dieses
Plasmid, pEB313, codiert ein mit einem His-Tag versehenes Eae Fragment
von 101 kDa, RIHisEae genannt, dass 900 von 935 vorhergesagten Aminosäuren codiert.
Dieses His-Intimin-Fusionsprotein wird so konstruiert, dass die
N-terminalen 35 Aminosäuren
deletiert werden, um jede mögliche
Signalsequenz zu entfernen. Eine Signalsequenz könnte das Fusionsprotein zur
Membran targeten oder zur Abspaltung des His-Tags von dem codierten Intimin führen.
-
Nachdem
das pEB313-Konstrukt hergestellt wurde, wird es in einen Laborstamm
von E. coli transformiert, welcher den lac-Repressor (lacIQ) enthält,
wie z. B. M15 pREP4 (der Repressor, der in dem Multicopy-Plasmid
pREP4 enthalten ist, das von QIAGEN, Inc. geliefert wird) (9)
oder XL1BlueF'Tn5lacIQ (der Repressor, der auf dem Singlecopy
F'-Plasmid enthalten
ist, ebenfalls von QIAGEN, Inc. erhältlich). Die transformierten
E. coli exprimieren das His-Intimin-Fusionsprotein, das von pEB313
codiert wird. Die Reinigung des Proteins wird wie in Beispiel III
dargelegt durchgeführt.
-
B. Konstruktion eines
Plasmids, pHis-Inv1, welches das mit einem His-Tag versehene Invasin
von Yersinia pseudotuberculosis codiert, und Konstruktion eines
Plasmids, pHis-Inv2, welches das mit einem His-Tag versehene Inversin
von Yersinia pseudotuberculosis mit einer Deletion der N-terminalen
40 Aminosäuren
codiert.
-
Das
Plasmid pRI203 enthält
ein 4,6 kb Fragment der chromosomalen DNA von Yersinia pseudotuberculosis,
einschließlich
des inv Gens und der umgebenden Nukleotidsequenzen, und ist leicht
von Dr. Ralph Isberg (Dept. Of Molecular Biology and Microbiology,
Tufts University School of Medicine, Boston, Mass. 02111; ref. R.
R. Isberg, D. L. Voorhis, and S. Falkow. Cell. 50:769 (1987)) erhältlich.
Die pRI203 DNA wird mit Hilfe eines QIAGEN DNA-Extraktionskits (QIAGEN,
Chatsworth, CA.) in Übereinstimmung
mit den Instruktionen des Herstellers aus dem zur Verfügung gestellten
Bakterienstamm extrahiert.
-
Um
pHis-Inv1 zu konstruieren, werden zwei Primer, Inv1 (= 5' GTACGGATCCATGATGGTTTTCCAGCCAATCAGTGAG
3' und Inv3 (= 5' GTACGGTACCTTATATTGACAGCGCACAGAGCGGG
3') in einer PCR-Reaktion
(wie oben in Teil A beschrieben) verwendet, um die gewünschten
inv Sequenzen aus pR1203 zu amplifizieren. Das resultierende 2960
bp inv Fragment wird mit BamHI und KpnI verdaut, auf einem Agarosegel
laufen gelassen, mit einer Rasierklinge ausgeschnitten und unter
Verwendung von GeneClean (Bio101, LaJolla, CA.) gereinigt. Das gereinigte
inv Fragment wird in den His-Tag-QIAGEN-Vektor
ligiert, der den geeigneten Leseraster enthält, welcher der amplifizierten
inv Sequenz entspricht (pQE30, 31 oder 32, QIAGEN, Chatsworth, CA),
der mit BamHI und KpnI verdaut wurde. Die ligierten Plasmide werden
anschließend
in DH5αF'Tn5lacIQ transformiert,
und die Transformanten werden auf das Vorhandensein des Inserts
in passender Größe überprüft.
-
Das
Plasmid pHis-Inv2 wird für
den Fall konstruiert, dass eine Signalsequenz (und folglich der
sich anschließende
His-Tag) von dem Protein, das von pHis-Inv1 exprimiert wird, abgespalten
wird.
-
Um
pHis-Inv2 zu konstruieren, werden zwei Primer, Inv2 (= 5' GTACGGATCCATATGTGGAATGTTCATGGCTGGGG
3') und Inv3 (=
5' GTACGGTACCTTATATTGACAGCGCACAGAGCGGG
3') in einer PCR-Reaktion
(wie in Teil A oben beschrieben) verwendet, um die gewünschten
inv Sequenzen von pRI203 zu amplifizieren. Das resultierende 2840
bp inv Fragment wird, wie oben beschrieben, gereinigt und in den His-Tag-QIAGEN-Vektor wie
oben ligiert und in einen ähnlichen
bakteriellen Wirtsstamm transformiert.
-
Alternativ
werden ähnliche
Plasmide durch den Restriktionsenzymverdau von pRI203, gefolgt von
einer Ligation in den QIAGEN His-Tag-Vektor (pQE30, 31 oder 32),
der den geeigneten Leseraster bezüglich des 5'-Endes des Invasinfragments aufweist,
konstruiert. Die vorstehenden Beispiele sind zur Illustration der Konstruktion
von Plasmiden gedacht, welche mit Histidin versehenes Invasin aus
Yersinia pseudotuberculosis codieren. Der Fachmann auf dem Gebiet
erkennt, dass analoge Konstrukte, die unter Verwendung alternativer Vektoren
und/oder weiterer Intimin-ähnlicher
Proteine entworfen werden, gemäß den Standardverfahren
auf dem Gebiet konstruiert werden können. Der Fachmann auf dem
Gebiet erkennt außerdem,
dass die oben genannten, mit einem His-Tag versehenen Invasive und
andere mit einem His-Tag versehene Intimin-ähnliche Proteine in den an
anderer Stelle hierin offenbarten Verfahren verwendet werden können.
-
C. Konstruktion eines
Plasmids (pEB312) (10), das für ein mit einem His-Tag versehenes
Intimin codiert, das 604 von 935 vorhergesagten Aminosäuren umfasst.
-
Verdau
des Plasmids pEB310 (erhalten wie in Teil A beschrieben) mit EcoRV
und HindIII, Isolieren des 1971 bp Fragments und Ligieren des Fragments
in pQE32, der mit SmaI und HindIII verdaut wurde. Die in den Protokollen
verwendeten Restriktionsenzyme, die Ligasen und das Klenow-Fragment
stammen von New England BioLabs (32 To zer Rd., Beverly, MA. 01915-55991,
1800-NEB-LABS) oder Gibco BRL (P.O. Box 681 Grand Island, N.Y. 14072-0068,
1-800828-8686). Das resultierende Plasmid wird pEB312 genannt.
-
Das
Plasmid pEB312 codiert ein mit einem His-Tag versehenes Eae Fragment,
das RVHindHis genannt wird, das etwa 65 kDa groß ist und für 604 von 935 vorhergesagten
Aminosäuren
codiert. Dieses Konstrukt enthält
die C-terminalen zwei Drittel des Wildtyp Intiminproteins.
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Wie
bei dem von pEB310 exprimierten Intimin bleiben die Fusionsproteine
nach dem Schallausschluss des Wirtes E. coli in erster Linie in
dem unlöslichen
Pellet. Daher werden Harnstoff und Guanidin-HCl in dem Reinigungsprotokoll
eingeschlossen, was eine Extraktion der Fusionsproteine aus dem
löslichen
Pellet erlaubt.
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D. Konstruktion zusätzlicher
Plasmide, die verschiedene Fragmente von eae exprimieren.
-
Jedes
dieser Plasmide wird unter Verwendung eines Adhärenz-Assays getestet, um sicherzustellen, dass
das Proteinfragment die volle Bindungsfunktion aufweist. (Siehe
Beispiel IV unten). Darüber
hinaus wird die Wahl der Länge
des Intimins entweder davon abhängen,
ob das Protein allein exprimiert wird oder ob eine Kreuzimmunität mit einem
Intimin-ähnlichen
Protein mit bekannter Aminosäuresequenz
gewünscht
wird. Beispiele für
Intimin-ähnliche
Proteine schließen
zusätzlich
zu dem von EHEC und EPEC exprimierten Intimin die Intimin-ähnlichen
Proteine von Citrobacter rodentium, Hafnia alveii und die Invasine
von Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis ein,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
-
Zum
Beispiel wird das größere 900
aa Intimin gewählt,
wenn es den verstärkten
Wunsch nach einer Kreuzreaktion mit Yersinia pseudotuberculosis
gibt, da EHEC-Intimin 31 % identische und 51 % ähnliche Aminosäuren mit
dem Protein von Yersinia pseudotuberculosis teilt, das als Invasin
bekannt ist (Yu, J. und Kaper, J.B. Mol. Microbiol. 6:411 (1992)).
Ein höherer
Grad an Homologie existiert innerhalb der aminoterminalen zwei Drittel
der jeweiligen Proteine.
-
Bei
Invasin handelt es sich um ein 103 kDa Protein der äußeren Membran,
welches die bakterielle Penetration kultivierter Epithelzellen erlaubt
(Isberg, R.R. et al. Cell. 60:769 (1987)) und die effiziente Penetration des
intestinalen Epithels in vivo (Pepe. J.C. und V.L. Miller. Proc.
Natl Acad. Sci. USA. 90:6473 (1993)). Zelladhäsionsrezeptoren auf dem intestinalen
Epithel, die als Integrine identifiziert wurden, binden Invasin
vor der bakteriellen Internalisierung (Isberg, R.R. and J.M. Leong.
Cell. 50:861 (1990)). Der zentrale Teil des Invasins ist verantwortlich
für die
Proteinlokalisierung an die äußere Membran,
während
der C-Terminus notwendig ist für
die Rezeptorbindung (Isberg, R.R. Mol. Microbiol. 3:1449 (1989)).
-
In ähnlicher
Weise wird ein größeres 900
aa Intimin ausgewählt,
wenn es den verstärkten
Wunsch nach Kreuzimmunität
mit enteropathogenen Escherichia coli (EPEC), Citrobacter rodentium
oder Hafnia alveii gibt. EPEC-Intimin teilt 83 % Identität mit EHEC-Intimin über die
gesamte Länge
des Proteins; die N-terminalen 75 % der Proteine weisen 94 % Identität auf, während die
C-terminalen 25 % der Proteine 49 % Identität teilen (Yu, J. und Taper,
J.B. Mol. Microbiol.6:411(1992)). Intimin von Citrobacter freundii
teilt 84 % Nukleotididentität mit
EHEC eae innerhalb der ersten 2106 bp und 57 % Identität zu den
3' gelegenen 702
bp (Schauer, D.B. und Falkow, S. Infect. Immun. 61:2486 (1993)).
-
Die
Plasmide, die verschiedene Fragmente von eae exprimieren, können unter
Verwendung einer der folgenden Methoden konstruiert werden: (1)
Verwendung einer geeigneten Restriktionsstelle innerhalb von eae,
z. B. pEB313 verdaut mit SalI und HindIII, Isolieren des 1298 bp
Fragments und Ligieren in pQE30 (QIAGEN, Inc.), der mit SmaI und
HindIII verdaut wurde. Das resultierende Plasmid exprimiert die
letzten 432 Aminosäuren
an dem C-Terminus von Eae; (2) Deletion von der 5'- oder 3'-Region irgendeines
gewünschten
Fragmentes unter Verwendung der Nuklease BAL-31, Exonuklease III
oder der Nuklease aus der Mungbohne (mung bean) (alle erhältlich von
New England BioLabs, 32 Tozer Rd., Beverly, MA 01915); (3) Konstruktion
von Plasmiden mit nicht aufeinander folgenden eae Fragmenten, ebenfalls
unter Verwendung der oben genannten Methoden; und (4) Konstruktion
von Plasmiden, welche die gewünschten
spezifischen Sequenzen codieren, mit Hilfe von PCR-Primern, welche
die 5'- und 3'-Enden solcher Sequenzen
spezifizieren, wie unten detaillierter beschrieben.
-
Im
Hinblick auf die dritte Methode wird ein Plasmid mit einem His-Tag
versehener Deletionsmutant des mittleren Drittels von Intimin konstruiert
(pMW114). Das Plasmid pMW106 (unten beschrieben) wird in den dam-Stamm
DMIF'Tn5lacIQ transformiert. DNA wird unter Verwendung
des QIAGEN-Kits (QIAGEN, Inc.) hergestellt und mit BclI verdaut.
Die DNA wird auf einem Agarosegel laufen gelassen. Die 5178 bp Bande
wird ausgeschnitten, unter Verwendung von GeneClean (Bio 101) gereinigt,
ligiert und anschließend
in DH5aF'Tn5lacIQ (oder einen anderen geeigneten Stamm, wie
z. B. XL1 Blue oder M15pREP4) transformiert. Die Transformanten
werden mit Hilfe eines Restriktionsverdaus der DNA überprüft. Diese
Beschreibung schließt
die Konstruktion anderer Plasmide, welche nicht zusammenhängende eae
Sequenzen codieren, nicht aus.
-
Im
Hinblick auf die vierte Methode kann eine PCR verwendet werden,
um spezifische Fragmente von eae zu amplifizieren; die Fragmente
werden mit Hilfe des Restriktionsenzymverdaus und der Agarosegelelektrophorese
isoliert und in den geeigneten His-Tag-Expressionsvektor (d. h. pQE30, 31 oder
32; QIAGEN, Inc.) ligiert.
-
Zum
Beispiel werden Klone konstruiert, welche die verschiedenen Regionen
von eae codieren (siehe 11 und 12).
Die Fähigkeit
dieser Klone, eine Adhärenzfunktion
beizubehalten, wird entweder mit Hilfe (1) der Transformation in
den eae Mutant, gefolgt von Adhärenz-Assays
mit HEp-2 Zellen (siehe Bsp. III, Absatz C) oder (2) der Zugabe
exogener Proteine zu Bakterien (siehe Bsp. III, Abschnitt D) überprüft. Es ist
wichtig, dass das ausgewählte
Fragment die Wildtyp-Bindungsaktivität vollständig oder fast vollständig behält.
-
Es
wird die Hypothese aufgestellt, dass Klone, welche die höchste Bindungsaktivität aufweisen,
das C-terminale Drittel (dritte Drittel) des Proteins beinhalten,
vielleicht so wenig wie 150 C-terminale Aminosäuren. Diese Hypothese wird,
z. B., durch die Ergebnisse, die von Frankel et al., Infection & Immunity, 62:1835
(1994), Frankel et al., Infection & Immunity, 63:4323 (1995) und Frankel
et al., J. Biol. Chem., 271:20359 (1996), offenbart werden, gestützt. Proteine
können
nicht als lineare Anordnung von Aminosäuren betrachtet werden; eher
existieren sie in einer 3-dimensionalen Struktur. Es ist wichtig,
sich in Erinnerung zu rufen, dass der Austausch einer einzigen Aminosäure oder
eine Deletion eines Teils des Proteins diese Struktur stören kann.
Daher kann für
eine vollständige
Zellbindungsaktivität
die Anwesenheit zusätzlicher,
nicht zusammenhängender Sequenzen
zusammen mit dem dritten Drittel der mutmaßlichen Bindungsdomäne erforderlich
sein.
-
Es
wird weiterhin die Hypothese aufgestellt, dass Klone, welche eine
hohe Bindungsaktivität
aufweisen, die zwei C-terminalen Cys (codiert an Basenpaar 2780
und Basenpaar 3002, Nummerierungsreferenz: Beebakhee, G., J. DeAzavedo
und J. Brunton, FEMS Microbiology Letters 91:63 (1992)) zur angenommenen Disulfid-Brückenbildung
und daraus resultierender Schleifenbildung enthalten werden. Darüber hinaus
wird die Hypothese aufgestellt, dass Klone, die eine hohe Bindungsaktivität aufweisen,
ein oder beide Aspartat(e) (codiert bei bp 2819 und 2828, Nummerierungsreferenz
Beebakhee) erfordern. Diese Hypothese wird, z. B. durch Analogie
zu Invasin, wie in Leong, J.M., Embo. J. 14:422 (1995) beschrieben,
unterstützt.
-
Sämtliche
Klone werden auf ähnliche
Weise konstruiert. PCR-Primer werden entworfen, welche die 5'- und 3'-Region des gewünschten
eae Fragmentes spezifizieren. Um die Klonierung in pQE31 zu erleichtern, enthält jeder
5'-Primer (MW1,
MW3, MW5, MW7, MW8, MW9, MW10) eine 5' BamHI-Stelle und jeder 3'-Primer (MW2, MW4,
MW6, MW11, MW12) enthält
eine 5' KpnI-Stelle.
Jeder PCR-Primer wird so konstruiert, dass das Leseraster der spezifischen
eae Sequenz für
die Insertion in pQE31 geeignet ist. Die folgenden mit einem His-Tag
versehenen Konstrukte werden unter Verwendung der angegebenen PCR-Primer
kloniert:
- (1) pMW101 – codiert das N-terminale Drittel
von Eae; 27 kDa Protein (PCR-Primer: MW1 (5' PCR-Primer) = 5' GTACGGATCCGAATTCATTTGCAAATGGTG 3'; MW2 (3' PCR-Primer) = 5' GTACGGTACCTGATCAATGAAGACGTTATAG
3');
- (2) pMW102 – codiert
das mittlere Drittel von Eae; 42 kDa Protein (PCR-Primer MW3 (5' PCR-Primer) = 5' GTACGGATCCTGATCAGGATTTTTCTGGTG
3'; MW4 (3' PCR-Primer) = 5' GTACGGTACCTGATCAAAAAATATAACCGC
3');
- (3) pMW103 – codiert
das C-terminale Drittel (282 Aminosäuren) von Eae; 32 kDa Protein
(PCR-Primer: MW5 (5' PCR-Primer)
= 5' GTACGGATCCTGATCAAACCAAGGCCAGCATTAC
3'; MW6 (3' PCR-Primer) = 5' GTACGGTACCTTATTCTACACAAACCGCATAG
3');
- (4) pMW104 – codiert
die N-terminalen zwei Drittel von Eae; 69 kDa Protein (PCR-Primer: MW1 und MW4);
- (5) pMW105 – codiert
die C-terminalen zwei Drittel von Eae; 73 kDa Protein (PCR-Primer: MW3 und MW6);
- (6) pMW106 – codiert
Eae mit einer kleinen N-terminalen Deletion von 35 Aminosäuren; 100
kDa Protein (PCR-Primer: MW1 und MW6);
- (7) pMW108 – codiert
die C-terminalen 150 Aminosäuren
von Eae (PCR-Primer: MW7 (5' PCR-Primer)
= 5' GTACGGATCCACTGAAAGCAAGCGGTGGTGATg
3'; MW6);
- (8) pMW109 – codiert
die C-terminalen 140 Aminosäuren
von Eae (PCR-Primer: MW8 (5' PCR-Primer)
= 5' GTACGGATCCTTCATGGTATTCAGAAAATAC
3'; MW6);
- (9) pMW110 – codiert
die C-terminalen 130 Aminosäuren
von Eae (PCR-Primer: MW9 (5' PCR-Primer)
= 5' GTACGGATCCGACTGTCGATGCATCAGGGAAAG
3'; MW6);
- (10) pMW111 – codiert
die C-terminalen 120 Aminosäuren
von Eae (PCR-Primer: MW10 (5' PCR-Primer) =
5' GTACGGATCCGAATGGTAAAGGCAGTGTCG
3'; MW6);
- (11) pMW112 – codiert
120 Aminosäuren
von Eae mit dem C-Terminus, umfassend bp #2560-2923, (die Nummerierung
bezieht sich auf die eae Sequenz des Stammes CL8, Referenz Beebakhee,
G., J. DeAzavedo und J. Brunton. FEMS Microbiology Letters 91:63)).
(PCR-Primer: MW7; MW11 (3' PCR-Primer)
= 5' GTACGGTACCTCCAGAACGCTGCTCACTAG
3');
- (12) pMW113 – codiert
die C-terminalen 282 Aminosäuren
von Eae, Cys bei bp 3002 ersetzt durch Ser mit Hilfe des PCR-Primers
MW12 (die Nummerierung bezieht sich auf die eae Sequenz des Stammes
CL8, Referenz Beebakhee, G., J. DeAzavedo und J. Brunton. FEMS Microbiology
Letters91:63 (1992)) (PCR-Primer: MW5; MW12 (3' PCR-Primer) = 5' GTACGGTACCTTATTCTACAGAAACCGCATAG 3').
-
Alle
Klone werden dadurch konstruiert, dass zunächst lyophilysierte Primer
auf 10 μM
mit dH2O verdünnt werden. Template-DNA aus
dem Stamm XL1 blue pEB310 (welcher das gesamte eae Gen codiert)
wird unter Verwendung von QIAGEN prep (QIAGEN, Inc.) hergestellt,
durch Verdau mit einem Restriktionsenzym, das nicht innerhalb oder
nahe der codierenden Region schneidet, wie z. B. HindIII, linearisiert
und unter Verwendung eines Spektrofotometers quantifiziert. PCR-Reaktionen
werden durch Mischen von 10 μl
10 × Taq-Puffer
(Perkin Elmer/Roche, Branchburg, N.J.), 10 μl 2mM dNTP-Mix (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN.), 10 μl
10 μM 5' PCR-Primer, 10μl 10 μM 3' PCR-Primer, 6μl 25 mM MgCl2 (Perkin Elmer/Roche), 52 μl dH2O und 1 μl
(1-10 ng) linearer Template-DNA durchgeführt. Zwei Tropfen Mineralöl werden
auf die Mischung gegeben, die 5 Minuten lang auf 100°C erhitzt
wird, um das Template zu denaturieren. Ein μl (5U) AmpliTaq-Polymerase (Perkin
Elmer/Roche) wird dazu gegeben, und die PCR-Reaktionen werden gestartet:
95°C/1 min,
50°C/1 min,
72°C/3 min
für 30
Zyklen, gefolgt von 72°C/10
min und Verbleiben bei 4°C.
Nachdem die PCR-Reaktionen abgeschlossen sind, wird die DNA zu einem
Wizard PCR Clean-up-Kit (Promega, Madison, Wis.) gegeben, und in
50 μl TE-Puffer
resuspendiert. Die mit Hilfe der PCR amplifizierte DNA wird mit
BamHI und KpnI verdaut, auf einem Agarosegel der Elektrophorese
unterzogen, die Bande von entsprechender Größe ausgeschnitten und mit Hilfe
von Gene Clean (Bio101, LaJolla, CA.) gereinigt. Die verdauten PCR-Fragmente
werden anschließend
in pQE31 ligiert, der mit BamHI und KpnI verdaut wurde, in DH5αF'Tn5lacIQ (oder einen
anderen geeigneten Stamm, wie z. B. M15pREP4 oder XL1Blue) transformiert,
und die Transformanten werden auf das Vorhandensein des Inserts
mit geeigneter Größe überprüft.
-
Im
Hinblick auf jeden der oben genannten Methoden kann, wenn es später notwendig
ist, den Histidin-Tag in dem gereinigten Protein zu entfernen, eine
Proteasespaltstelle zwischen die 6 × His Sequenz und den N-Terminus
(N-terminaler Tag) oder den C-Terminus (C-terminaler Tag) des Proteins
insertiert werden. Zum Beispiel erkennt die Enterokinase die Sequenz "DDDK" (Asp4-Lys)
und schneidet nach dem Lysin. Ein PCR-Primer, der diese Sequenz
codiert, wird konstruiert und verwendet, um eine ortsspezifische
Mutagenese des gewünschten
Genfragmentes durchzuführen.
Alternativ kann die Carboxypeptidase A für die Entfernung C-terminaler
His-Tags verwendet werden. Dieses Enzym entfernt effizient aromatische
C-terminale Reste (Hoculi, E. Chemische Industrie. 12:69 (1989)),
bis es auf einen basischen Rest trifft, an welchem Punkt die Entfernung
beendet wird. Zusätzlich
kann die PCR verwendet werden, um einen Primer zu entwerfen, so
dass die Proteasestelle an dem N- oder C-Terminus des codierten
Proteins codiert wird; oder die PCR kann verwendet werden, um einen
Vektor zu konstruieren, der diese Stellen beinhaltet, und die obigen
Methoden können
verwendet werden, um in den zuvor genannten Vektor zu klonieren.
-
Sämtliche
Fragmente von Intimin, die von pEB312 oder anderen Konstrukten exprimiert
werden, werden für
die Reinigung von Intimin in großen Mengen unter Verwendung
eines Protokolls, das dem Protokoll, das in Beispiel II beschrieben
wird, ähnlich
ist, gereinigt. Es ist offensichtlich, dass die Fachleute auf dem
Gebiet zusätzliche
Restriktionsstellen auswählen
können.
-
BEISPIEL II
-
Anreicherung
von mit Histidin versehenem Intimin in großtechnischem Maßstab
-
Wachstum von
Massen-Expressionskulturen
-
Animpfen
von 20 ml LB (Luria-Bertaini) Medium, enthaltend 100 μg/ml Ampicillin
und 40 μg/ml
Kanamycin, mit einer Öse
M15 pREP4 pEB313 (hergestellt wie in Beispiel I oben beschrieben).
Wachsenlassen über
Nacht (15-18 Stunden) bei 37°C,
bei heftigem Schütteln.
Animpfen von 1 l LB-Medium, enthaltend 100 μg/ml Ampillicin und 40 μg/ml Kanamycin
mit 20 ml der Übemachtkultur.
Wachsenlassen der Kultur bei 37°C unter
heftigem Schütteln
bis zu einer OD600 = 0,7-0,9 (~ 3 Stunden).
Zugabe von IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid,
Sigma Chemical Co., P.O. Box 14508, St. Louis, MO. 63178, 1-800-325-3010)
mit einer Endkonzentration von 1 mM (0,476 g) und Fortsetzen des
Wachstums der Kultur für
weitere 3 Stunden. Verteilen des Überstandes in 500 ml-Flaschen (die zuvor
gewogen wurden) und Zentrifugieren bei 4000 × g 10 Minuten lang. Verwerfen
des Überstandes,
Wiegen des Zellpellets und Lagern bei –70°C oder direkte Weiterverwendung.
-
Auftauen
der Zellen für
15 Minuten, Vortexen und Resuspendieren in Puffer A [6 M GuHCl,
0,1 M NaH2PO4, 0,01
M Tris-HCl, pH 8,0] mit 5 ml/g Nassgewicht. Rühren der Zellen 1 Stunde lang
bei Raumtemperatur. Zentrifugieren des Lysates bei 10000 × g für 15 Minuten,
Sammeln des Überstandes.
Zugabe von 5 ml einer 50 % Aufschlämmung Ni-NTA-Harz (Ni-NTA-Slurry
von QIAGEN, Inc.), das zuvor mit Puffer A äquilibriert wurde. Rühren bei
Raumtemperatur für
45 Minuten, absetzen lassen der Aufschlämmung, Entfernen des Überstandes,
Zugabe von 5 ml Puffer A, die Aufschlämmung absetzen lassen, Entfernen
des Überstandes, Zugabe
von 5 ml Puffer A und Laden des Harzes auf eine Säule. Die
Säule wird
mit 10 Säulenvolumina
Puffer A gewaschen, gefolgt von Waschen mit Puffer B [8 M Harnstoff,
0,1 M NaH2PO4, 0,01
M Tris-HCl, pH 8,0], bis zu einer OD280 ≤ 0,01 (wenigstens
5 Säulenvolumina).
Waschen der Säule
mit Puffer C [8 M Harnstoff, 0,1 M NaH2PO4, 0,01 M Tris-HCl, pH 6,3] bis zu einer
OD280 ≤ 0,01.
Das Protein wird mit Puffer C plus 0,25 mM Imidazol eluiert, wobei
dreißig
1 ml-Fraktionen gesammelt werden.
-
Notieren
der OD280 jeder Fraktion. Vereinigen der
Aliquots des gereinigten Proteins in Dialyseschläuche (Spectra/Por Cellulose
Ester Membrane MW cut oft = 8000; Spectrum Medical Industries, 1100
Rankin Rd. Houston, TX. 77073-4716) und Äquilibrieren in kaltem (4°C) Puffer
C. Einstellen der Konzentration der Aliquots auf ≤ 1 mg/ml unter
Verwendung eines kommerziellen Standard-Quantifizierungs-Kits (Bio-Rad
Microassay, Bio-Rad
Labs, 2000 Alfred Noble Dr., Hercules, CA. 94547, 1-800-4810RAD)
mit BSA, verdünnt
in Puffer C, als Standard. Durchführen einer schrittweisen Dialyse
des Proteins in der Kälte
(4°C), beginnend
mit Puffer C und Reduzieren der Molarität des Harnstoffes durch Steigerungen
in ganzen Zahlen. Dialyse für
eine Stunde in jeder Lösung,
endend in 1 × PBS.
Analyse des Proteins mit Hilfe von (10 %) SDS-PAGE, wobei ~ 2 μl Protein pro
Tasche laufen gelassen werden, um die Proteingröße und -menge zu bestimmen.
Das Molekulargewicht von RIHisEae beträgt 101 kDa.
-
Alternativ
Zugabe des Proteins in den Dialyseschlauch, direktes Dialysieren
in 1 × PBS.
Quantifizieren des Proteins unter Verwendung eines kommerziellen
Standardprotein-Quantifizierungs-Kits
(Pierce BCA Protein Assay Kit, Pierce, P.O. Box 117, Rockford, III.
61105), Aliquotieren und Lagern bei –20°C. Wie bei der ersten Alternative
Analysieren des Proteins mit Hilfe von 10 % SDS-PAGE, Laufenlassen
von ~ 2 μl
Protein pro Vertiefung, um die Proteingröße und -menge zu überprüfen.
-
Nach
der Anreicherung des mit einem His-Tag versehenen Intimins wird
das gewonnene Material analysiert, um den Reinheitsgrad mit Hilfe
von SDS-PAGE zu bestimmen. Ein 10 % SDS-PAGE-Gel wird mit einer 2 μl-Probe des
angereicherten mit einem His-Tag versehenen Intimins beladen und
bei 200 V eine Stunde lang einer Elektrophorese unterzogen. Molekulargewichtsmarker
werden zum Größenvergleich
auf dem Gel eingeschlossen. Wird das Gel mit Colloidal Coomasie
Färbung
(Sigma, St. Louis, MO) gefärbt,
erscheint die deutlichste Bande bei ~ 101 kDa. Mehrere weitere weniger
deutliche Banden mit hohem Molekulargewicht erscheinen ebenfalls.
Wird das Gel mit Silberfärbung
(BioRad, Richmond, CA) in Einklang mit den Instruktionen des Herstellers
gefärbt,
erscheinen sehr dünne
Banden mit hohem Molekulargewicht, ebenso wie einige deutliche re
Banden mit niedrigen Molekulargewichten, wobei die deutlichste Bande
bei etwa 29 kDa erscheint. Das angereicherte Produkt enthält vorzugsweise
etwa 70-80 % des vollständig
langen (d. h. 900 von 935 vorhergesagten Aminosäuren) Intimins. Vorzugsweise
enthält
das angereicherte Produkt nicht mehr als 25 % Kontaminanten (d.
h. nicht mit Intimin verwandte Moleküle), bevorzugter nicht mehr
als 20 % Kontaminanten, am meisten bevorzugt nicht mehr als 10 %
Kontaminanten.
-
BEISPIEL III
-
Reinigung
des angereicherten mit einem Histidin-Tag versehenen Intimins
-
Eine
angereicherte Herstellung des mit dem His-Tag versehenen Intimins,
hergestellt wie oben in Beispiel II beschrieben, wird durch Methoden
gereinigt, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, einschließlich der
Hochleistungs-Flüssigchromatografie
(high performance liquid chromatography, HPLC), Gelsäulenchromatografie
und SDS-PAGE, wobei die Methoden jedoch nicht auf diese beschränkt sind.
-
Mit
Hilfe des SDS-PAGE-Verfahrens wird eine angereicherte Herstellung
des mit einem His-Tag versehenen Intimins auf einem 10 % Polyacrylamidgel
aufgetrennt und visualisiert, z. B. durch Färbung einer analytischen Spur
mit Colloidal Coomasie-Färbung
(Sigma, St. Louis, MO). Die Bande des vollständig langen Intimins mit hohem
Molekulargewicht kann mit einer Rasierklinge aus dem präparativen
Gel ausgeschnitten werden und bei 4°C bis zur Immunisierung gelagert
werden. Fragmente von Intimin, die weniger als vollständig lang
sind, d. h. Teile von Intimin und/oder Intimin, das mit einem oder
mehreren Antigenen konjugiert ist, können auf ähnliche Weise aus dem Gel ausgeschnitten
werden.
-
Unabhängig von
dem Verfahren, das für
die Reinigung von Intimin oder eines Teils davon verwendet wird,
bezeichnet das gereinigte Protein, wie hierin verwendet, eine Population
von Polypeptiden, die ausschließlich
aus Intimin oder Teilen von Intimin besteht, die optional mit einem
Histidin markiert sind. Es ist auf dem Gebiet anerkannt, dass die
Population von Polypeptiden, die von einem DNA-Fragment exprimiert
werden, das nur einen einzigen offenen Leseraster enthält, der
Intimin codiert (und Intimin-ähnliche
Proteine), auf einem SDS-PAGE-Gel in mehrere Banden aufgetrennt
werden kann. McKee et al., Infection & Immunity, 64(6): 2225-2233 (1996),
Jerse et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:7839-7843 (1990), und
Isberg, Cell 50:769-778 (1987). Folglich kann das gereinigte Intimin,
ebenso wie Teile des Intimins und Intimin, das mit einem oder mehreren
Antigenen konjugiert ist, als mehrere Banden auf einem SDS-PAGE-Gel
visualisiert werden.
-
BEISPIEL IV
-
A. Adhärenz-Assay
-
Die
Adhärenz
von E. coli entweder an HEp-2 oder an HCT-8 Zellen wird durch eine
Modifikation des Verfahren nach Carvioto et al. Curr. Microbiol.
3: 95-99 (1979) bestimmt. Genauer gesagt, werden semikonfluente
Monolayer von HEp-2 Zellen auf Glasträgern in 24 Well-Gewebskulturplatten
oder in 8 Well-Permanox Chamber Slides (Nunc, Naperville, III.)
mit Adhärenz-Assaymedium
(EMEM oder Eagle's
Minimum Essential Medium, angereichert mit 0,4 % Natriumbicarbonat
und 1 % Mannose) bedeckt, welches 20 μl/ml (v/v) einer Übernachtkultur
der zu testenden Bakterien in LB-Medium enthält.
-
Jedes
Inokulum enthält ≥ 107 Bakterien (unten beschrieben), was in einer
ungefähren
Multiplizität
einer Infektion (multiplicity of infection, MOI) von 100:1 resultiert.
Die infizierten Monolayer werden bei 37°C in einer 5 % CO2-Atmosphäre inkubiert.
Nach drei Stunden wird das Medium, welches die nicht adhärenten Bakterien enthält, aspiriert
und die Monolayer werden einmal mit steriler 10 mM Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung, pH
7,4 (PBS: Natriumchlorid, Dinatriumphosphatat und Monokaliumphosphatat)
gewaschen.
-
Frisches
Adhärenz-Assaymedium
wird zu den Zellen mit den adhärenten
Bakterien gegeben, und die infizierten Zellen werden anschließend für weitere
drei Stunden inkubiert. Die Monolayer werden anschließend sechsmal
mit PBS gewaschen, um nicht-adhärente
Bakterien zu entfernen. Die Waschlösung wird jeweils vorsichtig
durch Aspiration entfernt, um das Stören der Monolayer zu vermeiden.
Jedes Assay wird ≥ zweimal durchgeführt, und
Duplikate von Trägem
werden hergestellt, um sowohl eine Giemsa- als auch eine FITC-Phalloidin
(FAS)-Färbung
zu ermöglichen,
um die Bindung und damit assoziierte Folgen zu visualisieren.
-
Für die Giemsa-Färbung werden
die HEp-2 Zellen und adhärenten
Bakterien mit 70 % (v/v) Methanol (Glasdeckgläser) oder in stufenweisen Waschschritten
mit Aceton (Kam merobjektträger)
fixiert und mit 1:10 Giemsa (Sigma) 20 Minuten lang gefärbt. Um
den FAS-Phänotyp
zu bestimmen, wird das FITC-Phalloidin (Sigma)-Färbeverfahren von Knutton et
al. Infect. Immun. 57: 1290-1298 (1989) verwendet. Phalloidin ist
ein Phallotoxin aus dem Pilz, das spezifisch filamentöses, nicht
globuläres
Aktin bindet. FITC-Phalloidin-gefärbte Präparate werden sowohl mit Hilfe
der Phasenkontrast- als auch der Fluoreszenz-Mikroskopie unter Verwendung eines
Olympus Modell GHS-Mikroskops mit einem Modell BH2-RFL lichtreflektierenden
fluoreszenten Aufsatz (Olympus Optical Co., Ltd., Tokyo, Japan)
untersucht.
-
Adhärenz-Assays
mit HCT-8-Zellen werden mit Hilfe des oben für HEp-2 Zellen beschriebenen
Verfahrens durchgeführt,
jedoch wird den Bakterien erlaubt, 2,5 Stunden lang vor dem ersten
Waschen und zusätzliche
2,5 Stunden lang nach dem Ende des Assays mit den HCT-8-Zellen zu
interagieren. Sämtliche
Assays mit HCT-8-Zellen werden in 8 Well-Permanox Kammerobjektträgern durchgeführt.
-
B. Konstruktion eines
Bakteriums für
die Verwendung in dem Assay: ein EHEC eae-Mutant
-
Um
eine In-Frame-Deletion in der chromosomalen Kopie des eae Gens in
einem bestimmten Stamm von EHEC, Stamm 86-24, zu erzeugen, wird
die Wildtypkopie des Gens mit Hilfe einer doppelten homologen Rekombination
durch eine intern-deletierte Kopie von eae ersetzt (13).
Plasmid pEB290 (14) beinhaltet den überwiegenden
Teil des eae strukturellen Gens und wird aus einem PCR-Produkt,
das von dem 86-24-Chromosom
mit Primer MM1 (MM1 = ATAACATGAGTACTCATGGTTG; beginnt bei dem zweiten
Codon des eae strukturellen Gens und schließt eine ScaI-Restriktionsstelle
ein) in Kombination mit dem Primer MM2 (MM2 = TCTAGAGAGAAAACGTGAATGTTGTCTCT)
amplifiziert wird, konstruiert. Das resultierende 2953 Basenpaar
Fragment, das mit Hilfe der PCR gewonnen wurde, wird mit ScaI und
XbaI verdaut und in pBluescript SK+ (Stratagene),
der mit SmaI und XbaI geschnitten wurde, ligiert. Die DNA Sequenzierung
der Enden des pEB 290 Inserts zeigt, dass die 3' gelegenen 250 Basenpaare verloren gegangen
sind.
-
Plasmid
pEB290 wird in den E. coli-Stamm GM119 [dam-6, dcm-3, [Arraj, J.A.
und Marinus, M.G. J. Bacteriol. 153:562-565 (1983)] transformiert,
um nicht-methylierte DNA zu erhalten, die sensitiv gegenüber der Restriktionsendonuklease
BclI ist. Plasmid-DNA wird isoliert (Maniatis et al., Molecular
cloning: a laboratory manual. Cold Spring Harbor (1982)) und mit
BclI geschnitten, um ein internes 1125 bp Fragment aus dem Gen zu
entfernen. Die resultierenden klebrigen Enden werden miteinander
ligiert, um pEB300 zu erzeugen (15).
-
Das
deletierte eae Gen wird durch Verdau von pEB300 mit XbaI und HindIII
ausgeschnitten, und das Fragment, welches die eae Sequenz enthält, wird
in die BamHI Stelle des Suizidvektors pAM450 ligiert (16), um pEB305 zu bilden. Plasmid pAM450 ist ein
Derivat von pMAK705 (Hamilton et al., J. Bacteriol., 171:4617-4622
(1989)) mit drei besonderen Merkmalen. Zunächst besitzt es einen Temperatur-sensitiven
(ts) Replikationsursprung. Zweitens trägt das Plasmid den sacB/R-Locus
von Bacillus subtilis, was den Wirtsstamm sensitiv gegenüber Sucrose
macht (Gay et al., J. Bacteriol164:918-921 (1985)); Lepesant et
al., Marburg. Mol. Gen. Genet. 118:135-160(1972)). Drittens codiert
das Plasmid eine Ampicillin-Resistenz. Diese Merkmale erlauben eine
homologe Rekombination und positive Selektion für ein zweites Rekombinationsereignis,
was zum Auflösen
und Verlust der Vektorsequenzen führt. Die Insertion des deletierten
eae Gens (aus pEB300) in den Suizidvektor (pAM450) führt zu einem
Plasmid, das pEB305 genannt wird (17).
-
Das
Suizid:eae Konstrukt, pEB305, wird mit Hilfe der Elektroporation
(Sizemore et al., Microb. Pathog. 10:493-499 (1991)) in den Wildtyp
EHEC-Stamm 86-24 transformiert. Doppelrekombinanten, die von den
Vektorsequenzen befreit wurden, werden durch Wachstum auf Medium,
das Sucrose enthält,
selektiert, und anschließend
auf Ampillicin-Sensitivität hin untersucht
(Blomfield et al., Mol. Microbiol., 5:1447-1457 (1991)). Transformanten,
welche die Suizidvektorsequenzen los geworden sind, sind Sucroseresistent,
Ampicillin-sensitiv und fähig,
gleich gut bei 30° und
42°C zu
wachsen. Die Deletion der chromosomalen eae Sequenzen wird überprüft durch:
(i) die reduzierte Größe des eae
Fragmentes nach der PCR-Amplifikation mit dem MM1 und MM2; (ii)
Southernblot-Analyse der mutierten chromosomalen DNA; (iii) Verlust
von Restriktionsstellen innerhalb der deletierten Region des eae
Gens; und (iv) die Unfähigkeit
einer internen Sonde, das mutierte Chromosom zu erkennen.
-
Der
resultierende In-Frame-Deletionsmutant des EHEC-Stammes 86-24 wird
als 86-24-eaeΔ10 bezeichnet.
Von der Mutation wird mit Hilfe von in vitro-Transkription und Translationsanalysen
des durch die PCR gewonnenen Produktes aus 86-24-eaeΔ10 bestätigt, dass
sie im Leserastern (In-Frame) ist. Ein verkürztes Proteinprodukt der vorhergesagten
Größe, von
etwa 68000 Da, wird durch Markieren des Translationsproduktes mit
[35S]-Methionin identifiziert. Der eae Mutantenstamm
stimmt mit dem Wildtyp 86-24 in allen Eigenschaften überein,
einschließlich:
dem Wachstum in LB-Medium, der Agglutination mit 0157 und H7-Antiseren, der
Unfähigkeit
zur Fermentierung von Sorbitol und dem Wachstum auf MacConkey-Agar
bei 37°C.
-
Die
durchschnittlichen Fachleute auf dem Gebiet werden erkennen, dass
weitere Verfahren zur Erzeugung von EHEC-Stämmen, die Mutationen in eae
aufweisen und ihre Bindungsfähigkeit
nicht beibehalten, möglich
sind und diese ersetzen können.
-
C. Die Rolle von eae in
der EHEC-Adhärenz
in vitro.
-
Die
isogenen Stämme,
86-24, 86-24eaeΔ10
und 86-24eaeΔ10
mit pEB310, werden auf ihre Adhärenz an
HEp-2- und HCT-8-Zellen getestet. Wildtyp 86-24 bildet Mikrokolonien,
wenn die Bakterien mit HEp-2- oder HCT-8-Zellen interagieren. M.L.
Mckee & A.D.
O'Brien, Infection & Immunity 63:2070
(1995). Diese lokalisierte Adhärenz
ist FAS (fluorescence actin staining) positiv, was die Polymerisierung
von F-Aktin an der Stelle der Bakterienanheftung zeigt (d. h., das
erwartete Resultat). Der Mutant 86-24eaeΔ10 ist unfähig, sich an HEp-2 Zellen anzuheften.
Wird eae in 86-24eaeΔ10
eingeführt,
entweder auf pEB310 oder pEB311, wird der LA/FAS (LA = lokalisierte
Adhärenz
oder Mikrokoloniebildung)-Phänotyp
vollständig
wiederhergestellt, eine Beobachtung, die zeigt, dass Intimin allein
die eae-Mutation komplementiert. Da beide Klone die eae-Mutation
komplementieren, ist der native Promotor für eae in den PCR-amplifizierten
Sequenzen vorhanden.
-
D. Die Wirkung der Zugabe
exogener His-Intimin-Fusionsproteine
-
Das
Adhärenz-Assay
kann außerdem
verwendet werden, um die Wirkung von exogen zugefügten His-Intimin-Fusionproteinen
auf die Bindungsfähigkeit
von 86-24eaeΔ10
und die Bindungsfähigkeit
von Wildtypstamm 86-24 zu bestimmen. In diesem Fall werden gereinigte
His-Intimin-Fusionsproteine zu den Monolayern von Epithelzellen
vor der Zugabe der Bakterien zugegeben, wie in dem jeweiligen Experiment
angegeben.
-
HEp-2
Zellen werden mit 20 ng–20 μg RIHisEae
30 Minuten lang vor der Zugabe von 86-24 zu dem Monolayer inkubiert.
Die infizierten Monolayer werden anschließend intensiv gewaschen, mit
FITC-Phalloidin gefärbt
und mikroskopisch untersucht. Die Fusionsproteine erhöhen die
Bindung des Wildtypstammes 86-24 an HEp-2 Zellen. Die Größe der 86-24-Mikrokolonie,
ebenso wie die Gesamtzahl an HEp-2 Zellen mit adhärenten Mikrokolonien
nimmt mit zunehmender Konzentration an RIHisEae zu. In hohen Dosen
(20 μg)
veranlasst das Fusionsprotein die HEp-2 Zellen, anomale Stiele und
Fortsätze
zu zeigen. Daher sind 1-2 μg
die bevorzugteste Dosis für
weitere Studien.
-
Wird
es exogen zu HEp-2 Zellen dazugegeben, komplementiert RIHisEae den
HEp-2 Zellenbindungsdefekt von 86-24eaeΔ10 (oder stellt die Bindungsfähigkeit
wieder her). Das kürzere
Fusionsprotein, RVHdHisEae, komplementiert ebenfalls die Adhärenz. Eine ähnliche
aminoterminale Fusion von Histidinresten an Dihydrofolatreduktase
aus der Maus (His-DHFR) erhöht
die Adhärenz
von 86-24 nicht. Darüber
hinaus sind Plasmide, welche die Intimin-Fusionsproteine codieren,
pEB312 und pEB313, fähig,
86-24eaeΔ10
für die
Anheftung in vitro zu komplementieren. Folglich zeigen solche Studien,
dass die von pEB312 und pEB313 codierten Proteine ausreichen, um
Adhärenz
zu verleihen.
-
Wie
oben in Beispiel I erwähnt,
sind die Fusionsproteine nach dem Aufschluss der Wirtsstämme mit Schallwellen
in der unlöslichen
Pelletfraktion lokalisiert, was zeigt, dass diese Proteine in der
Membran lokalisiert sind. Das Plasmid pQE16, welches die His-DHFR-Fusion codiert, komplementiert
86-24eaeΔ10
nicht (Daten nicht gezeigt). Dass das irrelevante Fusionsprotein
mit den Histidinresten dem eae-Mutanten keine HEp-2 Zelladhärenz verleiht,
zeigt, dass die Histidinreste, an die Intimin angefügt wurden,
nicht für
die Aktivität verantwortlich
sind, die für
die exogen zugegebenen Histidinfusionsproteine beobachtet wurde.
Die Verstärkung
oder Komplementierung der EHEC-Bindung and HEp-2 Zellen, die mit
exogenem RIHisEae und RVHdHisEae zu beobachten ist, zeigt, dass
Intimin sowohl mit den Bakterien als auch den Epithelzellen interagiert.
-
BEISPIEL V
-
Die Rolle
von eae in vivo – Infektionsmodell
gnotobiotischer Ferkel
-
Die
Rolle von Intimin bei der intestinalen Kolonisierung, A/E-Läsionsbildung
und EHEC-vermittelten Kolitis
und Diarrhö in
gnotobiotischen Ferkeln wird mit Hilfe des Verfahrens von Francis,
et al. (Francis et al., Infect. Immun., 51:953-956 (1986)) bestimmt.
Beide Ferkelpaare, die mit dem Wildtyp-Elternstamm 86-24 inokuliert
wurden, entwickeln Diarrhö und
weisen bei der Nekropsie Ödeme
in dem Mesenterium des Spiralkolons auf.
-
Histologisch
betrachtet kolonisiert der Stamm 86-24 primär das Zökum und das Spiralkolon. Histologisch
und in Kultur lässt
sich kein Anhalt für
eine bakterielle Dissemination in die Leber, Niere, Lunge oder ins Hirn
finden. Eine enge Bakterienadhärenz
und A/E-Läsionen,
wie die von Staley (Staley et al., Vet. Pathol. 56:371-392 (1969))
und Moon (Moon et al., Infect. Immun., 41:1340-1351 (1983)) für EPEC beschriebenen, sind
sowohl im Lichtmikroskop als auch in der EM-Untersuchung des Zökum und
des Darms von mit 86-24 infizierten Ferkeln ersichtlich. A/E-Läsionen schließen die
Akkumulation von elektronendichtem Material an der Stelle der Anheftung
ein. In einigen Bereichen sind abgeworfene enterozytische Fragmente
und Mikrovilli mit angehefteten Bakterien in dem Darmlumen zu beobachten.
In histologischen Schnitten des Zökums und des Spiralkolons von
mit 86-24 infizierten Ferkeln wird ein inflammatorisches Infiltrat
beobachtet. Die Entzündung ist
gekennzeichnet durch vereinzelte Neutrophile in der Lamina propria
und eine leicht diffuse Akkumulation von seröser Flüssigkeit und perivaskulären Lymphozyten
und Makrophagen in der Submukosa.
-
Beide
Ferkel, die mit dem Mutantenstamm 86-24eaeΔ10 inokuliert wurden, haben
zum Zeitpunkt der Nekropsie Kot gebildet. Histologisch betrachtet
und durch EM-Untersuchung gibt es keinen Anhaltspunkt, dass der
Stamm 86-24eaeΔ10
fähig ist,
den Darm des Ferkels zu kolonisieren und die A/E-Läsion zu
verursachen. Die wenigen Bakterien, die im Lichtmikroskop und bei
der EM-Untersuchung beobachtet werden, befinden sich in dem Schleim,
der das Mukosaepithel des Zökums
und des Spiralkolons bedeckt. Eines der beiden Ferkel, die mit 86-24eaeΔ10 inokuliert
wurden, weist leichte Ödeme
im Mesokolon auf, jedoch werden in keinem der Ferkel größere oder
mikroskopische Läsionen
beobachtet.
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Mit
86-24eaeΔ10
(pEB310) beimpfte Ferkel zeigen bei der Nekropsie zähflüssigen Kot
und Ödeme
im Mesokolon. Der Stamm 86-24eaeΔ10
(pEB310) heftet sich eng an die mukosalen Enterozyten an und verursacht
A/E-Läsionen
in dem Zökum
und dem Spiralkolon. Histologisch betrachtet wird außerdem eine
perivaskuläre
lymphohistiozytäre
Typhlocolitis, ähnlich
der, die durch den Wildtyp 86-24 verursacht wird, beobachtet.
-
Ähnliche
Experimente werden in einem Modell eines neugeborenen Kalbs, dem
das Kolostrum vorenthalten wurde, durchgeführt, und sie zeigen, dass Intimin
notwendig ist, um A/E-Läsionen
in dem Darm hervorzurufen, ebenso wie eine durch E. coli O157:H7-Stamm 86-24-vermittelte
Diarrhö zu
verursachen (A.D. O'Brien,
M.R. Wachtel, M.L. McKee, H.W. Moon, B.T. Bosworth, C. Neal Stewart,
Jr. und E.A. Dean-Nystrom. "Intimin:
Candidate for an Escherichia coli O157:N7 Anti-Transmission Vaccine". Abstract of the
32nd Joint Conference on Cholera and Related Diarrhea Diseases,
Nagasaki, Japan, Nov 14-16, 1996). Diese Experimente zeigen außerdem,
dass nach 2 Tagen nach der Infektion die Anzahl der infizierenden
Organismen in dem unterem Darm in den Tieren, denen der eae-Mutant
oder ein nicht-pathogener E. coli Stamm verfüttert wurde, signifikant geringer
ist als in den Kälbern,
die mit dem Wildtyp oder dem eae-Mutanten mit dem komplementierenden Klon
gefüttert
wurden.
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BEISPIEL VI
-
Erkennen der
EHEC-Proteine durch HC-Patientenseren
-
Getestete
konvaleszente Immunseren von Patienten mit hämorrhagischer Kolitis (freundlich
zur Verfügung
gestellt von T. Barrett vom Centers for Disease Control and Prevention,
Atlanta, GA) reagieren mit PT7-exprimierten
Intimin-Herstellungen (d. h. His-Intimin, das von pEB310 und pEB311
exprimiert wird) in einem Western-Immunblot. Um die Reaktivität der Seren
von Patienten mit hämorrhagischer
Kolitis mit E. coli Proteinen in dem Expressionssystem zu reduzieren,
werden die Serenproben mit Gesamtzellextrakten von DH5α, die mit
pGP1-2 und pBRKS– (dem Expressionsvektor)
transformiert wurden, adsorbiert. Nach der Adsorption erkennen die
normalen Serenkontrollen nur Proteine in der Ammoniumsulfat-konzentrierten
Fraktion der Intimin-Herstellungen, reagieren jedoch nicht länger mit
Proteinen, die von pEB310 oder der Vektorkontrolle exprimiert werden.
Nach der Adsorption erkennen die HC-Patientenseren noch immer sehr
viele E. coli-Proteine,
die Reaktion mit Intimin bleibt jedoch stark.
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BEISPIEL VII
-
Verabreichung
von His-Intimin an Patienten
-
Das
folgende Beispiel stellt die Verabreichung von His-Intimin an Patienten
zur Stimulierung einer protektiven Immunantwort bereit. Eine protektive
Immunantwort ist eine, welche ausreichend Antikörper hervorruft, um einem Patienten
das Verhindern einer Infektion zu ermöglichen, die Bedeutung oder
Schwere einer Infektion zu verringern oder die Fähigkeit der Bakterien, den
gastrointestinalen Trakt zu kolonisieren, zu reduzieren.
-
Verfahren
zur Verabreichung von His-Intimin schließen die Injektion (einschließlich, jedoch
nicht auf diese beschränkt,
der intraperitonealen, intravenösen,
subkutanen und intramuskulären)
des His-Intimins direkt in den Patienten, um eine Immunantwort auszulösen, die
Ingestion oder Zwangsernährung
des His-Intimins allein oder mit der Nahrung und die intranasale
Inokulation mit His-Intimin, was die Bindung des Intimins an Rezeptoren
von Epithelzellen in dem Nasopharynx fördert, ein, sind jedoch nicht
auf diese beschränkt.
-
Wird
das His-Intimin geschluckt, befindet sich das Protein in einer Gelkapsel,
einem Liposom oder ist an eine inerte Substanz angeheftet, um die
Passage des Inokulums durch den Magen zu unterstützen. Da das Fusionsprotein
säurestabil
ist, kann es außerdem
allein aufgenommen oder in Nahrungsprodukte gemischt werden. Ein
bevorzugtes Verfahren der Verabreichung ist ein Fusionsprotein aus
His-Intimin und SLT (Shiga-ähnliches
Toxin, Shiga-like toxin). Ein His-Intimin SLT-Fusionsprotein wird über die
SLT-Rezeptorinteraktion an
SYNSORB (SynSorb Biotech, Inc., 1204 Kensington Rd, N.W., Calgary,
Alberta, Kanada, T2N3P5), das einen Rezeptor für SLT aufweist, gebunden. Das
SYNSORB-Konstrukt wird mit einem Schokoladenpudding gemischt und
an Kinder verfüttert.
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Gereinigtes
RiHisEae (mit einem His-Tag versehenes Eae, 900/935 Aminosäuren), ebenso
wie das dritte Drittel von Intimin (codiert von pMW103) sind nach
der Inkubation bei pH 2,0 bei 37°C
24 Stunden lang stabil. Dies zeigt, dass ein His-Eae Fusionsprotein
unbeschädigt
und unzersetzt den Magen passieren kann. Darüber hinaus wird Eae in der
Natur auf der äußeren Membran
des Bakteriums exprimiert und fördert
die enge Ad härenz
nach der Passage durch den Magen noch immer, was dessen Resistenz
gegenüber
sauren Umgebungen zeigt.
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Die
Ingestion oder intranasale Inokulation stimuliert die lokale Immunität, was zukünftige Kolonisierung durch
EHEC und EPEC verhindert. Eine Kreuzimmunität durch Homologie wird gegen
Hafnia alveii und Citrobacter rodentium, Yersinia sp. und anderen
Bakterienspezies, die Intimin-ähnliche
Proteine aufweisen, stimuliert. Obwohl es nicht notwendig ist, den
Grad der Kreuzimmunität,
die durch Verabreichung von Intimin verliehen wird, zu quantifizieren,
um von einer protektiven Immunantwort gegen Infektionen durch andere
Bakterien als EHEC zu profitieren, die Intimin-verwandte Proteine
exprimieren, wird ein Assay für
einen solchen Schutz in Beispiel IX beschrieben. Das Assay erlaubt
die Bestimmung der Effizienz von Intimin-Antikörpern, die Interaktion von
Pathogenen, von denen bekannt ist, dass sie Intimin-ähnliche
Bindungsproteine aufweisen, mit Epithelzellen zu blockieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
führt die
Injektion von His-Intimin in Kuheuter zu einer Immunantwort in der
Kuh. Antikörper
gegen das Protein sind in der Milch der Kuh vorhanden. Kälber, welche
die Milch trinken, werden passiv immunisiert, bis sie durch Verfahren
nach Wahl aktiv immunisiert werden können. Alternativ kann His-Intimin
an Kühe
verfüttert
werden oder in das Futter der Kühe
eingemischt werden. Das Vorhandensein von His-Intimin, das auf diese
Weise eingeführt
wird, stimuliert außerdem
eine Antikörperantwort in
den Kühen,
so dass Antikörper
produziert werden und in der Kuhmilch auftreten.
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Eine
weitere Ausführungsform
betrifft die Verabreichung von Nukleinsäure-Vakzinen. His-Intimin wird als
nackte eae-DNA in einen Patienten injiziert, oder die DNA wird dem
Körper über ein
Trägersystem,
wie z. B. Retroviren, Adenoviren oder andere Träger, die auf dem Gebiet bekannt
sind, verabreicht. Im Anschluss an die Verabreichung baut der Patient
eine Immunantwort gegen transient exprimierte fremde Antigene auf.
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Aktuelle
Nukleinsäure-Vakzine
nähern
sich im Allgemeinen klinischen Versuchen. Dieser Vakzinierungsansatz
umfasst das Einbringen der DNA, welche für das gewünschte Antigen codiert, durch
Insertieren des Gens in einen nicht-replikativen Plasmidvektor in
den Wirt (Marwick, C. JAMA 273:1403 (1995); reviewed in Vogel, F.R.
and N. Sarver. Clin. Microbiol. Rev. 8:406 (1995)).
-
Der
erste publizierte Nachweis der protektiven Wirkung eines solchen
Vakzins hat gezeigt, dass die intramuskuläre Injektion von Plasmid-DNA,
welche für
das Nukleoprotein (NP) des Influenza A-Virus (A/PR/8/34) codiert,
eine protektive Immunantwort in Balb/c-Mäusen
gegen einen heterologen Stamm des Influenza-Virus (A/HK/68) hervorrief
(Ulmer, J.B. et al. Science 259:1745 (1993)). Die immunisierten
Tiere zeigten reduzierte Virustiter in ihren Lungen, einen geringeren
Gewichtsverlust und eine erhöhte Überlebensrate im
Vergleich zu provozierten Kontrollmäusen. Sowohl NP-spezifische
zytotoxische T-Lymphozyten (CTLs) und NP-Antikörper wurden erzeugt. Die NP-Antikörper konnten
keinen wirksamen Schutz verleihen, jedoch töteten die CTLs virusinfizierte
Zellen und Zellen, die mit dem passenden Hauptkompatibilitätskomplex
Klasse I-beschränkten Peptidepitop
gepulst waren.
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Eine
andere Studie hat gezeigt, dass die intramuskuläre Injektion von Plasmid-DNA,
die für
das Hämagglutinin
des Influenza-Virus A/PR/8/34 codiert, zu der Erzeugung von neutralisierenden
Antikörpern
führt, welche
die Mäuse
gegen eine Provokation mit einem heterologen letalen Influenza-Virus
schützen
(Montgomery, D.L. et al. DNA Cell Biol. 12:777 (1993)).
-
Die
Ausführung
der Erfindung mit Hilfe dieses Verfahrens kann durch Hinweise auf
die zuvor genannten Artikel, insbesondere Montgomery, D.L. et al.
DNA Cell Biol. 12:777 (1993) erreicht werden. Der eae Locus ist
in 5 beschrieben, entsprechend seiner Restriktionsstellen
und entsprechend seiner Sequenz in 3 für Stamm
CL8, und dessen Sequenz in Stamm 933 ist in 4 gezeigt.
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BEISPIEL VIII
-
A. Konjugation von Antigenen
aus verschiedenen Pathogenen mit His-Intimin, um eine Immunantwort
sowohl gegen Eae als auch das konjugierte Antigen hervorzurufen.
-
Antigene
(Ag) und Haptene von verschiedenen Pathogenen werden mit einem mit
Histidin versehenen Intiminmolekül
konjugiert. Dieses Fusionsprotein wird als Inokulum mit Intimin
verwendet, der als Träger
zur zielgerichteten Bindung an intestinale Epithelzellen wirkt.
Diese Konjugatprotein kann in einer der folgenden Konfigurationen
konstruiert werden: N-His-Intimin-Ag-C, N-Ag-Intimin-His-C, N-His-Ag-Intimin-C,
N-Intimin-Ag-His-C, N-Intimin-His-Ag-C oder N-Ag-His-Intimin-C.
-
Die
Größe des Intimins ändert sich
mit der Größe des zu
fusionierenden Antigens und der Anzahl der Antigene, an die das
Intimin fusioniert wird, wie von den Fachleuten auf dem Gebiet erkannt
werden wird. Die bei dem Entwurf solcher Fusionsproteine zu berücksichtigenden
Variablen sind: (1) das fremde Antigen; (2) die Größe des verwendeten
Intimins, das jede mögliche
Größe haben
kann, die die Bindungsfunktion, wie oben beschrieben, behält; (3)
die Fusionsreihenfolge N-C; und (4) das Verfahren der Konjugation,
wie z. B. genetische Verfahren, wie die Klonierung und Expression
eines Fusionsproteins und chemische Verfahren, obwohl zusätzliche
Verfahren für
die Fachleute auf dem Gebiet leicht offensichtlich sind (D.V. Goeddel, "Systems for Heterologous
Gene Expression," Meth.
Enzymol., Vol. 185, Academic Press, New York, 1990.; K. Itakura, "Expression in E.
coli of a chemically synthesized gene for the hormone somatostatin," Science,198: 1056-1063 (1977);
und D.V. Goeddel et al., "Expression
of chemically synthesized genes for human insulin," Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 281:544-548 (1979)).
-
Die
Lieferung dieser gekoppelten Antigene geschieht unter Verwendung
der gleichen Mechanismen wie denen für Histidin-markiertes Intimin
allein, wie oben in Beispiel VII dargelegt.
-
Haptene
und Antigene können
von Bakterien, Rickettsien, Pilzen, Viren, Parasiten, Arzneimitteln
oder Chemikalien abgeleitet sein, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Sie
können
z. B. kleine Moleküle,
wie Peptide, Oligosaccharide und Toxine, enthalten. Bestimmte antimikrobielle
Arzneimittel, chemotherapeutische Arzneimittel, welche die Fähigkeit
aufweisen, auf der Mukosaoberfläche
absorbiert zu werden, können
ebenfalls an Intimin gekoppelt werden. Die Antigene und Polysaccharide,
die an Intimin gekoppelt werden können und verabreicht werden
können,
um eine protektive Immunantwort zu stimulieren, können die
in Tabelle 1 unten gezeigten enthalten. Tabelle
1 Antigene
und/oder Polysaccharide aus:
-
Die
Größen des
His-Intimins, welche an die in Tabelle 1 aufgeführten Antigene konjugiert werden
können,
schließen
RIHisEae (900/935 aa, EcoRI-HindIII Fragment von pEB313) und RVHindHis
(604/935 aa, EcoRV-HindIII Fragment von pEB313), wie oben in Beispiel
I dargelegt, ein. Die Fachleute auf dem Gebiet werden erkennen,
dass zusätzliche
Fragmente mit variierenden Längen,
welche eine Adhärenzaktivität aufweisen, ausgewählt werden
können.
Die Effizienz der Fragmente, welche für die Auswahl in Betracht gezogen
werden, kann gemäß den in
Beispiel IV beschriebenen Verfahren bestimmt werden.
-
B. Konstruktion eines
Plasmids, das N-His-IcsA-Intimin-C exprimiert.
-
Shigella
flexneri verursacht bazilläre
Dysenterie in Menschen durch Invasion der Epithelzellen der Darmmukosa
(Labrec et al. J. Becteriol. 88:11503-1518, (1964)). Ein 120 kDa
Protein der äußeren Membran, IcsA
genannt, ist notwendig für
die intra- und interzelluläre
Ausbreitung dieses Organismus (Bernardini et al. Proc. Natl. Acad.
Sci. USA.86:3867-3871,
(1989); Lett et al. J. Bacteriol. 171:353-359, (1989)). Ein iscA-Mutant (SC560)
wurde einigermaßen
gut von oral infizierten Makacken-Affen toleriert und rief einen
Schutz gegen homologe Provokation hervor (Sansonetti et al. Vaccine
9:416-422,1991).
-
Das
folgende Protokoll kann verwendet werden (18):
Transformieren
von pEB313 in einen dam–-Wirt, wie z. B. DM1
(Gibco BRL, P.O. Box 68, Grand Island, N.Y. 14072, 1-800-828-6686).
Verdau von pEB313/ClaI/HindIII, Isolieren des 1796 bp Fragmentes
(dieses Fragment codiert die letzten 547 Aminosäuren von Intimin). Ligieren
in BluescriptSK+/ClaI/HindIII (pBluescriptSK+ ist erhältlich von
Stratagene, 11011 N. Torrey Pines Rd., La Jolla, CA. 92037, 1-800-424-5444).
Das Plasmid wird pEae1 genannt. Verdau von pHS3192 mit AvaI, Auffüllen des
Endes mit dem Klenow-Fragment,
Verdau mit ClaI, Isolieren des 2490 bp Fragments [dieses Fragment
codiert 2923 bp oder 974 aa von Basenpaar #706-3629; der ORF von
icsA umfasst bp #574-3880,
das sind 3306 bp und codiert 1102 aa's; Referenz für die Sequenz von icsA ist
Lett et al., J. Bacteriol. 171:353 (1989)] (pHS3192 ist erhältlich von
P. Sansonetti (Referenz Bernardini, M.L. et al. Proc. Natl. Acad.
Sci. USA. 86:3876 (1989)). Ligieren des 2490 bp Fragments in pEae1,
der mit ClaI und HindIII verdaut wurde, Herstellen eines Plasmides,
das pEae2 genannt wird. Unter Verwendung dieser Restriktionsenzyme
bleiben die Leseraster von icsA und eae im Raster. Verdau von pEae2 mit
XhoI und HindIII, Isolieren des 4286 bp Fragmentes; Ligieren in
pQE 32 (QIAGEN), der mit SmaI und HindIII verdaut wurde. Diese Ligation
wird den richtigen Leserahmen von beiden Genen mit dem Promotor
aufrechterhalten. Das resultierende Plasmid wird plcsA-Eae genannt.
-
Alternativ
könnte
man zwei Gene im Leseraster durch Klonieren mit Hilfe von PCR fusionieren,
gefolgt von einer Ligation in den geeigneten pQE-Vektor. Diese Methode
ist den durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt.
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C. Herstellen eines Konjugat-Vakzins
unter Verwendung von His-Intimin als Proteinträger.
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Während jedes
Polysaccharid verwendet werden könnte,
wird in diesem Vakzin das kapsuläre
Vi-Polysaccharid von Salmonella typhi verwendet. Reinigung des His-Intimins
wie in Beispiel II; dieses würde
mit Vi konjugiert (gereinigt aus S. typhi gemäß den etablierten Verfahren
(Szu et al. J. Exp. Med. 166:1510 (1987)). Die Konjugation wird
unter Verwendung der Standard-Protein-Polysaccharid-Konjugationstechniken
durchgeführt,
die den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt sind. Konjugationsverfahren
sind den durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt
und schließen
die Heteroligationsmethoden von Brunswick, M. et al., J. Immunol.
140:3364,1988, ein. Siehe auch Chemistry of Protein conjugates and
Crosslinking CRC Press, Boston (1991).
-
Methoden
zur Konjugation von Komponenten an primäre oder sekundäre Träger sind
den Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt und schließen, zum
Teil, die Kopplung über
zur Verfügung
stehende funktionelle Gruppen ein (wie z. B. Amino-, Carboxyl-,
Thio- und Aldehydgruppen). Siehe S.S. Wong, Chemistry of Protein Conjugate
and Crosslinking CRC Press (1991); und Brenkeley et al. Brief Survey
of Methods for Preparing Protein Conjugates With Dyes, Haptens and
Cross-linking Agents, Bioconjugate Chemistry 3 #1 (Jan. 1992).
-
Ein
Vakzin wie das in diesem Beispiel beschriebene würde einen Schutz vor Diarrhö verursachenden Pathogenen
zur Verfügung
stellen, die sowohl solche Organismen einschließen, die Intimin exprimieren
(oder Intimin-ähnliche
Proteine), als auch ein Diarrhö verursachendes
Pathogen, das Vi exprimiert.
-
Jegliche
Kombination eines Intimins mit einem anderen Antigen von einem anderen
Diarrhö-verursachenden
Pathogen kann vorgenommen werden. Darüber hinaus wäre das Intimin-Polysaccharid-Vakzin,
wenn Polysaccharide aus Organismen verwendet würden, welche andere Krankheiten
hervorrufen, wie z. B. Polysaccharide von Pneumokokken, nützlich zum
Schutz vor multiplen Krankheiten. Die Verabreichung eines Vakzins
gegen respiratorische Pathogene wird bevorzugterweise direkt in
den Respirationstrakt erfolgen; mit der Nahrung aufgenommene Pathogene über die
Ingestion.
-
BEISPIEL IX
-
Erzeugen und Testen von
Adhärenz-blockierenden
anti-Intimin Antikörpern:
polyklonal und monoklonal
-
Polyklonale
anti-Intimin Antiseren mit hohem Titer werden bei intraperitonealer
Injektion von RIHisEae in Mäuse,
Kaninchen und Ziegen hervorgerufen. Das Überprüfen des Antikörpertiters
und ein Antikörper-Effektivitäts-Assay
werden gezeigt. Die Erzeugung monoklonaler Antikörper wird ebenfalls beschrieben.
-
A. Erzeugen polyklonaler
Antikörper
-
Verschiedene
Methoden können
verwendet werden, um Antikörper
gegen vollständig
langes Intimin oder verschiedene Teile davon in verschiedenen Tieren
herzustellen. Mehrere dieser Methoden werden unten beschrieben.
Wie von dem Fachmann auf dem Gebiet erkannt werden würde, können polyklonale
Antikörper aus
Intimin und Teilen von Intimin erzeugt werden, die nicht mit einem
His-Tag versehen sind, sowie von Intimin-ähnlichen
Proteinen und Teilen davon.
-
1. Erzeugen
von Maus anti-RIHisEAE polyklonalen Antikörpern
-
Die
Methode von Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988), kann verwendet werden.
Das allgemeine Vorgehen wird hierin beschrieben. Entnahme von Vor-Blut
jeder zu immunisierenden Maus: Bluten aus der Schwanzvene in ein
Eppendorf-Gefäß. Inkubieren bei
37°C für 30 Minuten,
sanftes Rühren
mit einem sterilen Zahnstocher (um den Pfropfen aufzulösen), über Nacht
Lagern bei 4°C.
Am Morgen 10 min/10000 rpm in der Mikrofuge zentrifugieren und Sammeln
des Serums (d. h. des Überstandes;
rote Blutzellen befinden sich im Pellet). Lagern des Serums bei –20°C. Die erhaltenen
Seren werden als Negativkontrolle verwendet werden, nachdem die
Mäuse immunisiert
wurden.
-
Intraperitoneales
Injizieren von 25 μg
RIHisEae (unter Verwendung von Titremax-Adjuvans, gemäß den Instruktionen des Herstellers
(CytRyx Corp., 154 Technology Pkwy., Norcross, GA. 30092, 800-345-2987) in
eine Maus. 2 Wochen abwarten, mit einer identischen Injektion boosten,
7 Tage warten und aus der Schwanzvene in ein Ep pendorf-Gefäß bluten
lassen. Inkubieren 30 min bei 37°C,
sanftes Rühren
mit einem sterilen Zahnstocher (um den Pfropfen zu lösen), über Nacht
lagern bei 4°C.
Am Morgen in der Mikrofuge 10 min/10000 rpm zentrifugieren und das
Serum sammeln. Lagern der Seren bei –20°C.
-
2. Erzeugen von anti-drittes
Drittel von Intimin polyklonalen Seren aus der Maus:
-
Mäuse werden über die
Schwanzvene, wie oben in Beispiel IX, Teil A beschrieben, vorgeblutet.
Das dritte Drittel von Intimin wird angereichert und, wie oben in
Beispiel III beschrieben, dialysiert. Mäusen wird das dritte Drittel
von Intimin, gemischt mit TitreMax-Adjuvans, wie in Beispiel IX, Teil A
beschrieben, injiziert. Nach 3 Boosts werden die Mäuse über den
Sinus retro orbitalis geblutet, und die Seren werden, wie in Beispiel
IX, Teil A beschrieben, hergestellt. Die Seren werden mit Hilfe
von Westernblot-Analysen, wie unten in Abschnitt 4 für die polyklonalen
Seren aus der Ziege beschrieben, getestet. Die Seren werden auf
ihre Fähigkeit,
die EHEC-Adhärenz
an HEp-2 Zellen zu blockieren, wie oben in Beispiel IX, Teil C beschrieben, überprüft.
-
3. Erzeugen
von polyklonalen anti-Intimin Antikörpern aus Kaninchen
-
Polyklonale
Seren aus Kaninchen werden gegen das (1) erste Drittel, (2) zweite
Drittel und (3) dritte Drittel von Intimin erzeugt. Jedes spezifische
Serum wird separat in dem HEp-2 Adhärenz-Assay auf seine Kapazität, die Adhärenz von
EHEC auf HEp-2 Zellen zu blockieren, getestet.
-
Herstellung
eines ersten Drittelteils von Intimin für die Kaninchenimmunisierung
-
Klon
pMW101 wird in den Stamm DH5αF'lacIQ transformiert.
Die Induktion der Proteinexpression und die Reinigung des mit einem
His-Tag versehenen Intiminfragments über die Ni-NTA-Affinitätssäule wird
wie in dem Qiagen-Handbuch, das dem QIAexpressionist Ni-NTA resin
purification-Kit beiliegt (Qiagen Inc., Chatsworth, CA) beschrieben,
durchgeführt.
Die eluierten Fraktionen werden auf ihren Proteingehalt bei A280 und mit Hilfe der Bradford-Analyse unter
Verwendung eines Färbereagenz
von Bio-Rad (Hercules, CA) überprüft. Peak-Fraktionen,
die von der Ni-NTA-Säule
(mit 250mM Imidazol) eluiert wurden, werden auf 15 % Polyacrylamidgelen
mit SDS zur Analyse und Reinigung einer Elektrophorese unterzogen.
Um die Proteine auf den Gelen zur Analyse zu visualisieren, werden
sowohl Silber- (Bio-Rad) als auch Coomassieblau G-250 (Sigma)-Färbungen
verwendet.
-
Um
das Protein zur Immunisierung von Tieren zum Erhalt von Antiseren
zu reinigen, werden die Peak-Säulenfraktionen
auf präparativen
SDS-Polyacrylamidgelen laufen gelassen, und die Proteine werden mit
Kupfer-Färbung
(Copper stain, Bio-Rad) visualisiert. Die Proteinbande, welche dem
Intiminfragment entspricht, wird mit einer sauberen Rasierklinge
aus dem Gel ausgeschnitten, und das Gelstück wird gemäß den Instruktionen, die mit
dem Kupfer-Färbereagenz
bereitgestellt werden, entfärbt.
Das Protein wird anschließend unter
Verwendung eines Elektroeluters Modell 422 (Bio-Rad) gemäß den Instruktionen
des Herstellers aus dem Gelstück
eluiert. Das Protein wird danach unter Verwendung eines Centricon10-Konzentrators
von Amicon (Beverly, MA) konzentriert. Der überwiegende Teil an SDS in
der eluierten Proteinprobe wird durch eines von zwei Verfahren entfernt.
Das erste Verfahren beinhaltet die Zugabe von Phosphat-gepufferter
Satzlösung (PBS)
zu der Proteinprobe, was die Präzipitation
von SDS hervorruft. Der überwiegende
Teil des Proteins präzipitiert
nicht, und das Präzipitat
wird nicht analysiert, um zu bestimmen, welche Ionen ebenfalls präzipitiert sein
könnten.
Das SDS wird durch Zentrifugation pelletiert; und der Überstand,
der das meiste Protein und möglicherweise
einen Rest SDS enthält,
wird entfernt und unter Verwendung eines Centricon-10-Konzentrators von
Amicon (Beverly, MA) konzentriert.
-
Das
zweite Verfahren zur Entfernung des SDS beinhaltet die Herstellung
einer Säule
aus Extracti-GelRD Detergent Removing Gel,
das von Pierce (Rockford, IL) erworben wird. Das Extracti-GelRD Detergent Removing Gel wird gemäß den Instruktionen
des Herstellers verwendet. Das gereinigte Protein wird wie oben
beschrieben konzentriert. Die Proteinkonzentrationen werden mit
Hilfe der Bradford-Analyse unter Verwendung eines Färbereagens,
das von Bio-Rad erworben wird, und außerdem durch Laufenlassen verschiedener
Volumina an gereinigtem Protein auf einem Gel neben Aliquots mit
variierenden Mengen der originalen Säulenfraktionen, um die Proteinmengen
visuell zu vergleichen, bestimmt. Fraktionen dieses gereinigten
Proteins werden mit Hilfe von SDS-PAGE unter Verwendung von sowohl
Silber- als auch Coomassie-Färbung
analysiert.
-
Herstellen
eines zweiten Drittelteils von Intimin für die Kaninchenimmunisierung
-
Die
Reinigung des mit einem His-Tag versehenen mittleren Drittelfragments
des Intiminproteins, das von dem Klon pMW102 exprimiert wird, wird
mit Hilfe derselben Verfahren, die für das N-terminale Drittel verwendet
wurden, mit den folgenden Instruktionen durchgeführt. Die SDS-PAGE-Analyse wird
unter Verwendung eines 12,5 % Acrylamidgels durchgeführt. Für die Gelreinigung
des Proteins und die Elektroelution werden die meisten präparativen
Gele mit Kupferfärbung,
wie oben beschrieben, gefärbt;
und ein Gel wurde mit Coomassie Brilliant Blue, das in Wasser gelöst wurde,
wie Harlow E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, gelöst. Viel
von dem SDS in den elektroeluierten Proteinfraktionen wird durch
Zugabe von PBS-Puffer präzipitiert.
Für die
Konzentrierung des Proteins werden Amicon Centricon-30-Konzentratoren
verwendet (Amicon).
-
Herstellung
des dritten Drittelteils von Intimin für die Kaninchenimmunisierung
-
Das
dritte Drittel Intiminprotein wird wie oben in Beispiel II beschrieben
angereichert und dialysiert. Ein mg Protein wird mit Hilfe von SDS-PAGE
auf vier BioRad MiniProtean II-Gelen
laufen gelassen. Das Protein wird negativ mit Copper stain (BioRad,
cat # 161-0470, Richmond, CA) in Übereinstimmung mit den Instruktionen
des Herstellers wie folgt gefärbt:
das Gel wird in dH2O 45 gespült, in 1 × Kupferfärbung 5
Minuten gefärbt und
3 Minuten lang in dH2O gespült. Das
Gel wird gegen einen schwarzen Hintergrund visualisiert, und die
~ 37 kDa Proteinbande wird mit einer Rasierklinge aus dem Gel ausgeschnitten.
Gereinigte Gelstücke
werden anschließend
in Puffer (25 mM Trisbase, 192 mM Glycin, 3 × /10 min) entfärbt, in
Plastikfolie eingewickelt und bei –20°C bis zur Immunisierung gelagert.
-
Immunisierung
von Kaninchen
-
Weiße, weibliche
New Zealand-Kaninchen (5 bis 6 Pfund) werden getrennt voneinander
mit den wie oben hergestellten Antigenen in Übereinstimmung mit einem Zeitplan,
der von dem Fachmann auf dem Gebiet leicht bestimmt werden kann,
immunisiert. Ein Beispiel für
solch einen Zeitplan ist der Folgende:
TAG | VERFAHREN |
0 | Vorbluten/initiale
Inokulation, 100 μg
Ag, gemischt mit vollständigem
Freund'schen Adjuvans |
14 | Boost,
50 μg, gemischt
mit unvollständigem Freund'schen Adjuvans |
21 | Boost,
50 μg, gemischt
mit unvollständigem Freund'schen Adjuvans |
35 | Testblut |
45 | Boost,
50 μg, gemischt
mit unvollständigem Freund'schen Adjuvans |
56 | Testblut |
-
Der
Injektionsweg kann subkutan und/oder intermuskulär an mehreren Stellen sein.
Seren, die von Testblut stammen, werden auf die spezifische Erkennung
des Antigens mit Hilfe von Westernblot-Analyse getestet, wie für die polyklonalen
Seren aus der Ziege in Abschnitt 4 unten beschrieben. Sobald eine
Erkennung des Antigens mit hohem Titer erreicht wird, wie von dem
Fachmann auf dem Gebiet erkennbar ist, wird das Kaninchen ausgeblutet,
um die Antikörper
zu gewinnen. Die Blutprobe mit großem Volumen wird mit Hilfe
der Westernblot-Analyse auf spezifische Erkennung des Antigens überprüft.
-
Affinitätsreinigung
von anti-Intimin polyklonalen Seren aus Kaninchen mit Hilfe von
Westernblot
-
Anti-Intimin
polyklonale Seren aus Kaninchen werden affinitätsgereinigt, um kreuzreagierende
Antikörper,
die nicht spezifisch für
Intimin oder Intimin-ähnliche
Proteine sind, aus den Seren zu entfernen (Harlowe, E. und D. Lane
(ed.) Antibodies - a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New
York (1988), S. 498 oder S.H. Lillie und S.S. Brown. Yeast. 3:63
(1987)). RIHisEae (0,250 mg) wird mit Hilfe von SDS-PAGE einer Elektrophorese
unterzogen (Größe: BioRad
MiniProtean II minigel, BioRad, Richmond, CA), auf Nitrocellulose übertragen
und mit Ponceau S (Sigma, St. Louis, MO.) gefärbt. Ein Streifen der Nitrocellulose,
welcher die Bande mit dem vollständig
langen His-Intimin enthält
(etwa 100 kDa) wird mit einer Rasierklinge ausgeschnitten, und der
das Protein enthaltene Nitrocellulosestreifen wird über Nacht
bei 4°C
in 2 % Milch/TBS-0,2 % Tween inkubiert, wobei er sanft geschüttelt wird.
Der Nitrocellulosestreifen wird kurz in TBS-Tween gewaschen und
in einem Container auf ein Stück
Parafilm (American National Can, Greenwich, Conn.) platziert. Kaninchenserum wird
auf den Miniwesternblot pipettiert (soviel Volumen wie passt, etwa
400-500 μl),
und feuchte Papiertücher werden über den
Con tainer gelegt, ohne dass sie den Nitrocellulosestreifen berühren, gefolgt
von Plastikfolie. Der Blot wird 5 Stunden lang vorsichtig geschüttelt, danach
werden die Seren (jetzt "depletierte
Seren" genannt)
entfernt und für
die Analyse aufgehoben. Der Streifen wird dreimal in PBS 10 Minuten
lang gewaschen, und Glycinpuffer (150 mM NaCl, pH 2,3 mit HCl) wird
für 30
Minuten dazugegeben (soviel Volumen, wie auf den Streifen passt).
Affinitätsgereinigte
Antikörper
werden abpipettiert und 1/10 Volumen Tris-HCl, pH 8,0 wird dazugegeben.
Die so gewonnenen Antikörper
werden anschließend
mit 1N NaOH neutralisiert und mit Hilfe der Westernblot-Analyse,
wie unten beschrieben, getestet.
-
Affinitätsreinigung
von anti-Intimin polyklonalen Seren aus Kaninchen mit Hilfe einer
Antigen-Affinitätssäule
-
Anti-Intimin
polyklonales Serum aus Kaninchen wird affinitätsgereinigt, um kreuzreagierende
Antikörper,
die nicht spezifische Intimin sind, aus dem Serum zu entfernen.
Antiseren, die gegen Intimin oder verschiedene Teile davon gewonnen
wurden, werden unter Verwendung einer Antigen-Affinitätssäule unter
Verwendung von Methoden, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind, wie z. B. die in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies -
a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschriebenen,
gereinigt.
-
Die
Antigene (Intimin oder Teile von Intimin) werden wie oben in Beispiel
II beschrieben angereichert. Antigene können darüber hinaus mit Hilfe der Elektrophorese
auf einem Acrylamidgel, gefolgt von einer Elektroelution aus einem
Gelstück,
welches das Protein enthält,
wie unten in Teil 4 beschrieben gereinigt werden. Andere Verfahren
können
die Gelreinigung und Elektroelution zur weiteren Reinigung des Proteins
nach der Elution von der Ni-NTA-Säule ersetzen. Diese Verfahren
können
die Ionenaustauschsäulenchromatografie und
Gelfiltrationschromatografie einschließen, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Nach der Reinigung kann es notwendig sein, das Intiminprotein für die Kopplung
an aktivierte Beads, um das Affinitätsharz für die Antiserenreinigung zu
bilden, in einen geeigneten Puffer zu dialysieren.
-
Aktivierte
Beads, die sind für
die Kopplung an das Antigen geeignet sind, werden auf der Grundlage verschiedener
Eigenschaften ausgewählt:
Kopplungsreagens, Bindungsgruppe oder Matrix, Liganden und Stabilität der endgültigen Matrix
(wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) auf geführt). Zum Beispiel wird das
gereinigte Intimin-Proteinantigen (oder Teile des Intimin-Proteinantigens)
in Übereinstimmung
mit den Angaben des Herstellers (Bio-Rad, Richmond, CA) an Affigel-Beads
gekoppelt. Eine Säule
aus den aktivierten Beads, die an das Antigen gekoppelt sind, wird
hergestellt und in Übereinstimmung
mit den Angaben des Herstellers der Beads gewaschen. Die Säule wird
anschließend
gemäß dem in
Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual. Cold
Spring Harbor, New York (1988) beschriebenen Verfahren gewaschen.
-
Eine
Ammoniumsulfatpräzipitation
wird verwendet, um die Seren bei der Herstellung für die Affinitätssäule teilweise
zu reinigen. Die Ammoniumsulfatpräzipitation, das Resuspensieren
des Proteinpellets in PBS, die Dialyse der Lösung gegen PBS und die Zentrifugation
zur Klärung
der Lösung
werden wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, durchgeführt.
-
Antiseren,
die teilweise mit Hilfe der Ammoniumsulfatpräzipitation und der Dialyse
gegen PBS gereinigt wurden, werden über die Antigen-Affinitätssäule wie
in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, gegeben. Die Antiseren
können
mehrere Male über
die Säule
gegeben werden, da dies zu einer vollständigeren Bindung der Antikörper an
die Säule führen kann.
Die Säule
wird anschließend
gewaschen und die affinitätsgereinigten
Antikörper
werden eluiert und wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies
- a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben,
gegen PBS dialysiert.
-
Adhärenz-Assay
-
Affinitätsgereinigtes
polyklonales Serum wird in HEp-2 Zelladhärenz-Assays auf die Fähigkeit
zur Blockierung der bakteriellen Bindung in HEp-2 Zellen unter Verwendung
des unten in Beispiel IX, Teil C beschriebenen Verfahrens überprüft.
-
4. Erzeugung
von anti-RIHIsEae polyklonalen Antikörpern aus der Ziege
-
Vorblut
wird von potenziellen zu immunisierenden Ziegen abgenommen. Das
Blut wird von der Vena jugularis unter indirektem Vakuum gewonnen.
Die Seren werden wie oben in Beispiel IX, Abschnitt A beschrieben
von dem Vollblut getrennt und mit Hilfe eines ELISA unter Verwendung
von RIHisEae als Adsorptionsmittel (wie in Beispiel IX, Ab schnitt
B unten für
den ELISA und Beispiel II oben für
die Anreicherung von RIHisEae beschrieben) oder mit Hilfe einer
Westernblot-Analyse, wie unten beschrieben, getestet.
-
Die
für die
Immunisierung ausgewählte
Ziege weist Vorimpfserum mit sowohl (a) der geringsten Erkennung
von Intimin in der Westernblot-Analyse und (b) dem geringsten Titer
gegen Intimin im ELISA auf und hat nicht die Angewohnheit, aus der
Weide auszubrechen.
-
Westernblot-Analyse
von anti-RIHisEae polyklonalem Serum aus der Ziege
-
a. Erzeugen von Gesamtzell-Lysaten
-
Die
gewünschten
Stämme
(z. B.: 86-24, 86-24eaeΔ 10,
DH5α, M15
pREP4 pEB313) werden über Nacht
in LB, enthaltend die geeigneten Antibiotika, bei 37°C unter Schütteln wachsen
gelassen. Zellen (4,5 ml) werden in einem Eppendorfgefäß pelletiert
und 500 μl
Ultraschallpuffer (50 mM Na-Phosphat pH 7,8, 300 mM NaCl) werden
dazu gegeben. Die Zellen werden in 15 sekündigen Pulsen auf Eis beschallt,
aliquotiert und bei –20°C eingefroren.
-
b. Westernblot-Analyse
-
Gesamtzelllysate,
die wie oben hergestellt wurden (2-5 μl) oder gereinigtes RIHisEae
(2 μl) werden
mit Hilfe von SDS-PAGE laufen gelassen, auf Nitrocellulose übertragen
und für
die Westernblot-Analyse von Ziegenseren verwendet. Die Seren (primäre Antikörper) werden
zu diesem Zweck typischerweise 1:500 oder 1:1000 verdünnt. Der
sekundäre
Antikörper,
der verwendet wird, ist ein Schwein-anti-Ziegen-IgG, der mit Meerrettichperoxidase
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) konjugiert ist, 1:2000 verdünnt. Vorblut
von Ziegenserum enthält
gewöhnlich
mehrere kreuzreaktive Banden, die später mit Hilfe der Affinitätsreinigung entfernt
werden.
-
Herstellung von gereinigtem
RIHisEae (Antigen) zur Immunisierung in Ziegen
-
Ein
mg RIHisEae, das wie in Beispiel II oben beschrieben erzeugt wurde,
wird mit Hilfe eines präparativen
SDS-PAGE laufen gelassen. Eine dünne
analytische Spur wird mit Colloidal Coomasie-Färbung (Sigma, St. Louis, MO)
gefärbt
und für
den Vergleich mit dem Rest auf dem präparativen Gel verwendet. Die
Bande von vollständig
langem Intimin mit hochmolekularem Gewicht (nicht gefärbt, läuft bei
etwa 100 kDa) wird mit einer Rasierklinge aus dem präparativen
Gel ausgeschnitten und bei 4°C
bis zur Immunisierung gelagert.
-
Immunisierung
der Ziegen mit Antigen
-
Weibliche
Ziegen (etwa eineinhalb Jahre alt, reinrassige Saanan oder Saanan
X La-MANCHA) wurden getrennt
voneinander mit den wie oben beschrieben hergestellten Antigenen
in Übereinstimmung
mit einem Zeitplan, der von dem Fachmann auf dem Gebiet leicht bestimmt
werden könnte,
immunisiert. Zum Beispiel wird der Ziege eine primäre Immunisierung
von 500 μg
des hergestellten RIHisEae, gemischt mit vollständigem Freund'schen Adjuvans, verabreicht.
In Zwei-Wochen-Intervallen wird die Ziege mit 250 μg Ag, gemischt
mit unvollständigem
Freund'schen Adjuvans,
geboostet. Testblutungen werden begonnen, nachdem die Ziege einen
Monat lang immunisiert worden ist und fortgesetzt, bis ein hoher
anti-Intimin Titer erreicht wird, was durch Westernblot-Analyse bestimmt
wird, wie oben beschrieben. Wenn das Serum Intimin mit Hilfe von
Westernblot erkennt, werden pro Sitzung große Blutproben entnommen (500
ml, was etwa 250 ml Serum ergibt), mit zweiwöchigen Intervallen zwischen
großen
Blutungen. Die daraus resultierenden großvolumigen Serumproben werden
auf die Erkennung mit Intimin mit Hilfe der Westernblot-Analyse
wie oben beschrieben verifiziert.
-
Affinitätsreinigung
von Ziege anti-Intimin polyklonalem Serum mit Hilfe von Westernblot
-
Ziege
anti-Intimin polyklonales Serum wird affinitätsgereinigt, um kreuzreaktive
Antikörper
aus dem Serum zu entfernen, die nicht spezifisch für Intimin
sind. (Harlowe, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988), S. 498 oder S.H. Lillie und
S.S. Brown. Yeast. 3:63 (1987)). RIHisEae (0,250 mg) wird mit Hilfe
von SDS-PAGE einer Elektrophorese unterzogen (Größe: BioRadMini Protean II minigel,
BioRad, Richmond, CA), auf Nitrocelullose übertragen und mit Ponceau S
(Sigma, St. Louis, MO.) gefärbt.
Ein Streifen Nitrocellulose, der die Bande mit vollständig langem
His-Intimin enthält (etwa
100 kDa) wird mit einer Rasierklinge ausgeschnitten, und der Cellulosestreifen,
der das Protein enthält, wird über Nacht
bei 4°C
in 2 % Milch/TBS-0,2 % Tween inkubiert, wobei er sanft geschüttelt wird.
Der Nitrocellulosestreifen wird kurz in TBS-Tween gewaschen und
in einen Container auf ein Stück
Parafilm (Ame rican National Can, Greenwich, Conn.) gelegt. Ziegenserum
wird auf den Miniwesternblot (soviel Volumen wie passt, etwa 400-500 μl) pipettiert,
und feuchte Papiertücher
werden auf den Container platziert, ohne dass sie den Nitrocellulosestreifen
berühren,
gefolgt von einer Plastikfolie. Der Blot wird 5 Stunden lang sanft
geschüttelt, anschließend wird
das Serum (jetzt "depletiertes
Serum") entfernt
und für
die Analyse aufbewahrt. Der Streifen wird 3 mal mit PBS 10 Minuten
lang gewaschen, und Glycinpuffer (150 mM NaCl, pH 2,3 – mit HCl)
wird für
30 Minuten dazugegeben (soviel Volumen wie auf den Streifen passt).
Affinitätsgereinigte
Antikörper
werden abpipettiert und 1/10 Volumen Tris-HCl, pH 8,0 wird dazugegeben.
Die Antikörper
werden anschließend
mit 1N NaOH neutralisiert und mit Hilfe der Westernblot-Analyse,
wie oben beschrieben, getestet.
-
Affinitätsreinigung
von anti-Intimin polyklonalem Serum aus Kaninchen Mit Hilfe einer
Antigen-Affinitätssäule
-
Kaninchen
anti-Intimin polyklonales Serum wird affinitätsgereinigt, um kreuzreagierende
Antikörper aus
dem Serum zu entfernen, die nicht spezifisch für Intimin sind. Gegen Intimin
oder verschiedene Teile davon erzeugte Antiseren werden unter Verwendung
einer Antigenaffinitätssäule unter
Verwendung von Methoden, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind, wie z. B. den in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies -
a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschriebenen,
gereinigt.
-
Die
Antigene (Intimin oder Teile von Intimin) werden, wie oben in Beispiel
II beschrieben, angereichert. Die Antigene können weiterhin mit Hilfe der
Elektrophorese auf einem Acrylamidgel, gefolgt von Elektroelution aus
einem Gelstück,
das das Protein enthält,
wie unten in Teil 4 beschrieben, gereinigt werden. Weitere Verfahren
können
die Gelreinigung und Elektroelution ersetzen, um das Protein nach
der Elution von der Ni-NTA-Säule weiter
zu reinigen. Diese Verfahren können
Ionenaustauschsäulenchromatografie
und Gelfiltrationschromatografie enthalten, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
Nach der Reinigung kann es sein, dass das Intiminprotein zur Kopplung
an aktivierte Beads in einen geeigneten Puffer dialysiert werden
muss, um das Affinitätsharz
für die
Antiserumreinigung zu bilden.
-
Aktivierte
Beads, die für
die Kopplung an das Antigen geeignet sind, werden auf Grundlage
verschiedener Eigenschaften ausgewählt: Kopplungsreagens, Bindungsgruppe
oder Matrix, Ligandenanfügung
und Stabilität
der endgültigen
Matrix (wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988)) aufgelistet. Zum Beispiel
wird das gereinigte Intimin-Proteinantigen (oder Teile des Intimin-Proteinantigens)
an Affigel-Beads (Bio-Rad, Richmond, CA) in Übereinstimmung mit den Angaben
des Herstellers gekoppelt. Eine Säule aus den aktivierten Beads,
die an das Antigen gekoppelt sind, wird hergestellt und gemäß den Angaben
des Herstellers der Beads gewaschen. Die Säule wird anschließend in Übereinstimmung
mit dem Verfahren, das in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies
- a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben
wird, gewaschen.
-
Die
Ammoniumsulfatpräzipitation
wird verwendet, um das Serum bei der Herstellung der Affinitätssäule teilweise
zu reinigen. Die Ammoniumsulfatpräzipitation, Resuspension des
Proteinpellets in PBS und Dialyse der Lösung gegen PBS und die Zentrifugation
zur Klärung
der Lösung,
wird wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, durchgeführt.
-
Das
Antiserum, das teilweise mit Hilfe der Ammoniumsulfatpräzipitation
und der Dialyse gegen PBS gereinigt wurde, wird über die Antigenaktivitätssäule, wie
in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, gegeben. Die Antiseren
können
mehrere Male über
die Säule
gegeben werden, da dies zu einer vollständigeren Bindung der Antikörper an
die Säule führen kann.
Die Säule
wird anschließend
gewaschen und die affinitätsgereinigten
Antikörper
werden eluiert und gegen PBS dialysiert, wie in Harlow, E. und D.
Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor,
New York (1988) beschrieben.
-
Adhärenz-Assays
-
Affinitätsgereinigte
polyklonale Seren werden in HEp-2 Zelladhärenz-Assays auf die Kapazität zur Blockierung
der bakteriellen Bindung an HEp-2 Zellen unter Verwendung des unten
in Beispiel IX Teil C beschriebenen Verfahrens untersucht.
-
B. ELISA zur Bestimmung
des Titers der Antikörper
-
Der
Methode von Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) kann gefolgt werden.
Das allgemeine Verfahren wird unten dargelegt:
- (1)
Binden von RIHisEae an Plastikmikrotiterplatten mit 50 ng/Well in
PBS. Inkubieren 2 Std./RT (Raumtemperatur) oder über Nacht bei 4°C.
- (2) Waschen der Platte 2 × mit
PBS.
- (3) Blockieren der Wells mit 100 μl Blocking-Lösung [3 % bovines Serumalbumin
(Sigma Chemical, St. Louis, MO.), 0,02 % Natriumazid (Sigma) in
PBS – Aufbewahren
der Stammlösung
bei 4°C]
1-2 Stunden lang bei RT.
- (4) Waschen der Platte 2 × mit
PBS.
- (5) Primärer
Antikörper
(Ab) = 50 μl
Testserum, z. B. verdünnt
in Blocking-Lösung,
beginnend mit 1: 50 und Ausführen
von elf 1:2-Verdünnungen
oder beginnend mit 1:50 und elf 1:10-Verdünnungen), Inkubieren 2 Std./RT.
- (6) Waschen 4 × mit
PBS.
- (7) Sekundärer
Antikörper
(Ab) = Ziege anti-Maus Ig, konjugiert mit Meerrettich, affinitätsgereinigt
(Boehringer Mannheim Corp., 9115 Hague Rd., P.O. Box 50414, Indianapolis,
IN. 46250, 800-262-1640). Zugabe des sekundären Antikörpers, der 1:500 in Blocking-Lösung ohne
Azid verdünnt
wurde. Inkubieren 1 Std./RT.
- (8) Waschen 4 × mit
PBS.
- (9) Zugabe von 100 μl
TMB-Peroxidasesubstrat zu jeder Vertiefung (hergestellt gemäß den Angaben
des Herstellers, BioRad Labs, 3300 Regatta Blvd., Richmond, CA.
94804). Entwickelnlassen der blauen Farbe (nicht länger als
10 min). Stoppen der Reaktion mit 100 μl H2SO4. Auswerten der Platte bei 450 nm.
-
Ein
Titer wird definiert als Absorptionswert ≥ 0,2 Einheiten über dem
Wert, der für
Prä-Immunserum der Maus
erhalten wurde.
-
Anti-Intimin
Antikörper
können
verabreicht werden, um einem Patienten, der dies braucht, passiven Immunschutz
zur Verfügung
zu stellen. Darüber
hinaus können
die anti-Intimin Antikörper,
die von Tieren erhalten werden, klinisch in Menschen verwendet werden.
In solchen Fällen
wird bevorzugt, den Antikörper
zu humanisieren. Solche Methoden sind den Fachleuten auf dem Gebiet
wohl-bekannt. G. Winter et al., "Man-made
antibodies," Nature,
349: 293-299 (1991); P.T. Jones et al., "Replacing the complementarity-determining
regions in a human antibody with those from a mouse," Nature, 321: 522-525
(1986); P. Carter et al., "Humanization
of an antip185HER2 antibody for human cancer
therapy," Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 89: 4285-4289 (1992). Solche Antikörper können den
Geschwistern eines infizierten Patienten verabreicht werden, um
das Risiko einer Infektion des Geschwisters zu reduzieren.
-
C. Westernblot-Analyse
von anti-RIHisEae polyklonalem Serum
-
Polyklonales
Serum wird mit Hilfe der Westernblot-Analyse untersucht, um das
Erkennen von Intimin zu überprüfen.
-
1. Erzeugung
von Gesamtzelllysaten
-
Die
gewünschten
Stämme
(z. B.: 86-24, 86-24eaeΔ 10,
DH5α, M15
pREP4 pEB313) werden über Nacht
in LB, enthaltend die geeigneten Antibiotika, bei 37°C unter Schütteln wachsen
gelassen. Zellen (4,5 ml) werden in einem Eppendorfgefäß pelletiert
und 500 μl
Ultraschallpuffer (50 mM Na-Phosphat pH 7,8, 300 mM NaCl) werden
dazu gegeben. Die Zellen werden in 15 sekündigen Pulsen auf Eis beschallt,
aliquotiert und bei –20°C eingefroren.
-
2. Westernblot-Analyse
-
Gesamtzelllysate,
die wie oben hergestellt wurden (2-5 μl) oder gereinigtes RIHisEae
(2 μl) werden
mit Hilfe von SDS-PAGE laufen gelassen, auf Nitrocellulose übertragen
und für
die Westernblot-Analyse von Serum verwendet. Die Seren (primärer Antikörper) werden
zu diesem Zweck typischerweise 1:500 oder 1:1000 verdünnt. Der
sekundäre Antikörper ist
spezifisch für
das Tier, welches Quelle des Primärantikörpers ist und ist mit Meerrettichperoxidase
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) konjugiert. Vorblut von
Serum kann mehrere kreuzreaktive Banden enthalten, die später mit
Hilfe der Affinitätsreinigung
entfernt werden.
-
D. Affinitätsreinigung
von anti-Intimin polyklonalem Serum mit Hilfe von Westernblot
-
Anti-Intimin
polyklonales Serum wird affinitätsgereinigt,
um kreuzreaktive Antikörper
aus dem Serum zu entfernen, die nicht spezifisch für Intimin
sind. (Harlowe, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988), S. 498 oder S.H. Lillie und
S.S. Brown. Yeast. 3:63 (1987)). RIHisEae (0,250 mg) wird mit Hilfe
von SDS-PAGE einer Elektrophorese unterzogen (Größe: BioRadMini Protean II minigel,
BioRad, Richmond, CA), auf Nitrocelullose übertragen und mit Ponceau S
(Sigma, St. Louis, MO.) gefärbt.
Ein Streifen Nitrocellulose, der die Bande mit vollständig langem
His-Intimin enthält
(etwa 100 kDa) wird mit einer Rasierklinge ausgeschnitten, und der
Cellulosestreifen, der das Protein enthält, wird über Nacht bei 4°C in 2 %
Milch/-TBS-0,2 %
Tween inkubiert, wobei er sanft geschüttelt wird. Der Nitrocellulosestreifen wird
kurz in TBS-Tween gewaschen und in einen Container auf ein Stück Parafilm
(American National Can, Greenwich, Conn.) gelegt. Serum wird auf
den Miniwesternblot (soviel Volumen wie passt, etwa 400-500 μl) pipettiert,
und feuchte Papiertücher
werden auf den Container platziert, ohne dass sie den Nitrocellulosestreifen
berühren,
gefolgt von einer Plastikfolie. Der Blot wird 5 Stunden lang sanft
geschüttelt,
anschließend
wird das Serum (jetzt "depletiertes
Serum") entfernt
und für
die Analyse aufbewahrt. Der Streifen wird 3 mal mit PBS 10 Minuten
lang gewaschen, und Glycinpuffer (150 mM NaCl, pH 2,3 – mit HCl)
wird für
30 Minuten dazugegeben (soviel Volumen wie auf den Streifen passt).
Affinitätsgereinigte
Antikörper
werden abpipettiert und 1/10 Volumen Tris-HCl, pH 8,0 wird dazugegeben.
Die Antikörper
werden anschließend
mit 1N NaOH neutralisiert und mit Hilfe der Westernblot-Analyse
wie oben beschrieben getestet.
-
E. Affinitätsreinigung
des anti-Intimin polyklonalen Serums durch eine Antigen-Affinitätssäule
-
Kaninchen
anti-Intimin polyklonales Serum wird affinitätsgereinigt, um kreuzreagierende
Antikörper aus
dem Serum zu entfernen, die nicht spezifisch für Intimin sind. Gegen in timin
oder verschiedene Teile davon erzeugte Antiseren werden unter Verwendung
einer Antigenaffinitätssäule unter
Verwendung von Methoden, die den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind, wie z. B. die in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies -
a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschriebenen,
gereinigt.
-
Die
Antigene (Intimin oder Teile von Intimin) werden, wie oben in Beispiel
II beschrieben, angereichert. Die Antigene können weiterhin mit Hilfe der
Elektrophorese auf einem Acrylamidgel, gefolgt von Elektroelution aus
einem Gelstück,
das das Protein enthält,
wie unten in Teil 4 beschrieben, gereinigt werden. Weitere Verfahren
können
die Gelreinigung und Elektroelution ersetzen, um das Protein nach
der Elution von der Ni-NTA-Säule weiter
zu reinigen. Diese Verfahren können
Ionenaustauschsäulenchromatografie
und Gelfiltrationschromatografie enthalten, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
Nach der Reinigung kann es sein, dass das Intiminprotein zur Kopplung
an aktivierte Beads in einen geeigneten Puffer dialysiert werden
muss, um das Affinitätsharz
für die
Antiserumreinigung zu bilden.
-
Aktivierte
Beads, die für
die Kopplung an das Antigen geeignet sind, werden auf Grundlage
verschiedener Eigenschaften ausgewählt: Kopplungsreagens, Bindungsgruppe
oder Matrix, Ligandenanfügung
und Stabilität
der endgültigen
Matrix (wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988)) aufgelistet. Zum Beispiel
wird das gereinigte Intimin-Proteinantigen (oder Teile des Intimin-Proteinantigens)
an Affigel-Beads (Bio-Rad, Richmond, CA) in Übereinstimmung mit den Angaben
des Herstellers gekoppelt. Eine Säule aus den aktivierten Beads,
die an das Antigen gekoppelt sind, wird hergestellt und gemäß den Angaben
des Herstellers der Beads gewaschen. Die Säule wird anschließend in Übereinstimmung
mit dem Verfahren, das in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies
- a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben
wird, gewaschen.
-
Die
Ammoniumsulfatpräzipitation
wird verwendet, um das Serum bei der Herstellung der Affinitätssäule teilweise
zu reinigen. Die Ammoniumsulfatpräzipitation, Resuspension des
Proteinpellets in PBS und Dialyse der Lösung gegen PBS und die Zentrifugation
zur Klärung
der Lösung,
wird wie in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, durchgeführt.
-
Das
Antiserum, das teilweise mit Hilfe der Ammoniumsulfatpräzipitation
und der Dialyse gegen PBS gereinigt wurde, wird über die Antigenaktivitätssäule, wie
in Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor, New York (1988) beschrieben, gegeben. Die Antiseren
können
mehrere Male über
die Säule
gegeben werden, da dies zu einer vollständigeren Bindung der Antikörper an
die Säule führen kann.
Die Säule
wird anschließend
gewaschen und die affinitätsgereinigten
Antikörper
werden eluiert und gegen PBS dialysiert, wie in Harlow, E. und D.
Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory Manual. Cold Spring Harbor,
New York (1988) beschrieben.
-
F. Assay zur Blockierung
der bakteriellen Bindung durch Antikörper gegen Intimin
-
Um
die Wirkung von anti-Intimin Antikörpern auf die EHEC-Adhärenz zu überprüfen, werden
Maus, Kaninchen oder Ziege anti-Intimin Antiseren (oder normale
Seren als Kontrollen) zu EHEC-Bakterien gegeben, die in Adhärenzmedium
suspendiert sind, und die Bakterien-Antiseren-Mischungen werden
bei 37°C
dreißig Minuten
lang vor der Infektion von HEp-2 Zellen inkubiert. Die Antiseren
werden das ganze Assay über
in dem Adhärenzmedium
aufbewahrt. Die Adhärenz
und die damit in Zusammenhang stehenden Folgeerscheinungen werden
unter Verwendung von GIEMSA- und FITC-Phalloidin (FAS)-Färbung wie oben beschrieben
mikroskopisch untersucht.
-
Um
die Wirkung der anti-Intimin Antikörper auf die Adhärenz anderer
Bakterien, die Intimin-ähnliche Proteine
aufweisen, zu überprüfen, werden
Maus, Kaninchen oder Ziege anti-Intimin Antiseren (oder normale Seren
als Kontrollen) zu EHEC-Bakterien gegeben, die in Adhärenzmedium
suspendiert sind, und die Bakterien-Antiseren-Mischungen werden
bei 37°C
dreißig
Minuten lang vor der Infektion mit HEp-2 Zellen inkubiert.
-
Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung werden den Fachleuten auf dem Gebiet nach Betrachten der
Beschreibung und der Ausführung
der darin offenbarten Erfindung offensichtlich sein.
-
G. Erzeugung monoklonaler
Antikörper,
die spezifisch für
Intimin sind
-
Monoklonale
Antikörper,
die gegen Intimin gerichtet sind, werden verwendet, um einen Patienten
passiv gegen die Kolonisierung durch EHEC (oder Bakterien, die Intimin-ähn liche
Proteine exprimieren) zu schützen.
Monoklonale Antikörper
werden von Mauszellen erzeugt, und die Spezifität dieser Antikörper wird
für die Verwendung
in Menschen verändert.
G. Winter et al., "Man-made
antibodies, "Nature,
349: 293-299 (1991);P.T. Jones et al., "Replacing the complementarity determining
regions in a human antibody with those from a mouse," Nature, 321: 522-525
(1986); P. Carter et al., "Humanization
of ananti-p185HER2 antibody for human cancer
therapy," Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 89:4285-4289
(1992). Monoklonale Antikörper
stellen einen "reineren" Antikörper für die Verabreichung
an einen Patienten dar.
-
1. Erzeugung
monoklonaler anti-Eae Antikörper
-
Zwei
Beispiele für
Verfahren zur Erzeugung monoklonaler anti-Intimin Antikörper werden
unten beschrieben.
-
a. Verfahren 1
-
Erzeugung
von anti-Eae mAbs
-
Dem
Verfahren, das in Harlow, E. und D. Lane, Antibodies, A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor, New York (1988) dargestellt wird, wird
mit Modifikationen gefolgt. Neun Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse (Harlan
Spraque-Dawley, Indianapolis, IN) werden für die Herstellung monoklonaler
Antikörper
verwendet. Vor der Immunisierung wird eine Serumprobe von jeder
Maus über
den Sinus retro orbitalis gewonnen. Das Vollblut wird in ein Mikrofugengefäß gegeben
und bei 4°C
zwischen 4 und 16 Stunden abgekühlt.
Serum wird durch Zentrifugation des Vollblutes bei 1000-1200 × g für 15 Minuten
bei 10-15°C
hergestellt. Das Serum wird unter Verwendung einer Mikropipette
und sterilen Pipettenspitzen in neuen Mikrofugengefäße überführt. Das
Serum wird bei –20°C bis zu
seiner Verwendung gelagert.
-
Das
Antigen wird von SDS-PAGE-Gelen von RIHisEae erhalten, das wie oben
in Beispiel II beschrieben erhalten wurde. Die Intiminbande mit
hohem Molekulargewicht wird mit einer Rasierklinge ausgeschnitten, wie
oben in Beispiel IX, Abschnitt A, Teil 4 beschrieben. Ein mg RIHisEae
wird auf vier MiniProtean II-Gelen (BioRad, Richmond, CA) zu diesem
Zwecke laufen gelassen. Von dem aus den Gelen ausgeschnittenen Protein
wird unter Verwendung eines Mörsers
und Stößels in
etwa 8 ml Phosphat-gepufferter Salzlö sung (PBS) ein Brei hergestellt.
Am Tag 0 des Experimentes werden 0,8 ml des Breis mit 1,2 ml vollständigen Freund'schen Adjuvans (complete
Freund's adjuvant,
CFA) gemischt und in 0,2 ml Aliquots subkutan in jede der vier Mäuse injiziert.
0,5 ml des Breis werden mit 0,5 ml RIBI T-700-Adjuvans (RIBI Immunochem,
Hamilton, Montana) gemischt und 0,2 ml werden in jede der vier zusätzlichen
Mäuse injiziert.
-
An
den Tagen 21 und 42 des Experiments erhalten die Mäuse Booster-Injektionen.
Das Antigen wird wie oben beschrieben hergestellt, mit dem Unterschied,
dass unvollständiges
Freund'sches Adjuvans
(incomplete Freund's
adjuvant, IFA) anstelle von CFA verwendet wird.
-
Serumproben
werden wie oben an den Tagen 14, 35 und 49 des Experimentes entnommen.
-
Die
Serumproben werden mit Hilfe eines Immun-Assays (wie unten beschrieben)
untersucht, um Mäuse
zu identifizieren, die Serum mit der stärksten Antwort gegen Eae produzieren,
was von den Fachleuten auf dem Gebiet erkannt würde. Die Reaktivität der Serumproben
wird mit Hilfe einer Westernblot-Analyse, wie oben in Beispiel IX,
Absatz 4, Teil 4 beschrieben, überprüft. Drei
Tage vor der Fusion (am Tag 59 des Experiments) wird die für die Fusion
ausgewählt
Maus mit einer 50 %-Mischung des Überstandes des Intiminbreis
in PBS immunisiert. Insgesamt 0,1 ml dieses Breis werden intravenös über die
Schwanzvene injiziert.
-
Milzzellen
von der ausgewählten
Maus werden mit SP2/0 Myelomzellen (Cat # CRL1581 American Type
Culture Collection, Rockville, MD 20850, 301-881-2600) fusioniert.
Ein Verhältnis
von 10 Milzzellen zu 1 Myelomzelle wird für die Fusion verwendet. Die
Fusion wird durch die Verwendung von Polyethylenglycol (Cat # 783
641 Boehringer-Mannheim Corp., 9115 Hague Road, PO Box 50414, Indianapolis,
IN 46250, 800-262-1640) erreicht. Fusionierte Zellen werden in 96
Well-Gewebskulturschalen für
das Wachstum verteilt. Hybridome werden durch Wachstum der Kulturen
für 10
Tage in Medium, welches Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin enthält, selektioniert.
Hybridome, welche anti-Intimin-spezifische Antikörper sezernieren, werden aus
den 96 Well-Gewebskulturschalen
mit Hilfe eines Immun-Assays wie unten beschrieben identifiziert. Kulturen,
die positiv für
Antikörper
sind, die mit Eae reagieren, werden durch Transfer in 24 Well-Schalen
expandiert, erneut auf Reaktivität
mit Eae mit Hilfe eines Immun-Assays getestet und zweimal durch
limitierende Verdünnung
kloniert.
-
Immunassay (ELISA) von
polyklonalem anti-Initmin-Serum aus der Maus und von Hybridom-Überständen (anti-Intimin
monoklonale Antikörper)
-
Drei
ml des Intiminbreies, der für
die Immunisierung verwendet wurde, wird bei etwa 1000 × g 15 Minuten
lang bei Raumtemperatur zentrifugiert. Eine Probe des resultierenden,
geklärten Überstandes
wird verwendet, um die Immunassay-Platten zu beschichten. Kurz beschrieben,
wird der Intimin-enthaltende Überstand
1:300 in PBS verdünnt
und als Antigen zum Beschichten verwendet. Nunc Maxisorp Stripwells
werden mit 100 μl/Well
des verdünnten Überstandes
2-24 Stunden lang bei Raumtemperatur beschichtet.
-
Nicht
gebundenes Material wird mit vier Waschschritten mit PBS, enthaltend
0,5 % Tween-20 (PBS-T), aus den Vertiefungen gewaschen. Für Untersuchungen
der Serumproben werden mehrfache Verdünnungen einer jeden Probe in
PBS-T hergestellt und zu Replikat-Vertiefungen gegeben. Für Untersuchungen
von Kulturüberständen von
96 Well-Kulturschalen wird jeder Überstand 1:2 in PBS-T verdünnt und
zu einer einzelnen Vertiefung gegeben. Überstände von 24 Well-Kulturschalen
werden ebenfalls 1:2 in PBS-T verdünnt und in Duplikaten getestet.
Assays von Serumproben beinhalten eine Pufferkontrolle und eine
bekannte polyklonale anti-Intimin-Kontrolle. Assays von Überständen schließen eine
Pufferkontrolle, eine Mediumkontrolle und eine bekannte polyklonale
anti-Intimin Kontrolle ein.
-
Serum
und Überstände werden
in einer zugluftfreien Umgebung bei Raumtemperatur 30- 60 Minuten lang
auf den mit Intimin beschichteten Vertiefungen inkubiert, und nicht
gebundene Antikörper
und Fremdbestandteile (wie z. B. Serumproteine) werden mit vier
Waschschritten mit PBS-T aus den Vertiefungen gewaschen. Jeder Well
enthält
anschließend
100 μl Kaninchen
anti-Maus IgG (gamma-spezifisch)-HRP (Zymed, South San Francisco,
CA), 1:4000 in PBS-T verdünnt.
-
Die
Platten werden erneut in einer zugluftfreien Umgebung bei Raumtemperatur
30-60 Minuten lang inkubiert. Jede Vertiefung erhält anschließend 100 μl einer Einkomponenten-TMB-Substratlösung (Kirkegaard and
Perry Labs, Gaithersburg, MD 20878, 301-948- 7755). Die Reaktion wird 15 Minuten
im Dunkeln weiter laufen gelassen und anschließend durch Zugabe von 80 μl/Well TMB-Stoppreagens
(Kirkegaard and Perry Labs, Gaithersburg, MD 20878, 301-948-7755)
gestoppt.
-
b. Verfahren 2
-
Dem
in Harlow, E. und D. Lane, Antibodies, A Laboratory Manual. Cold
Spring Harbor, New York (1988) dargelegten Verfahren wird gefolgt:
fünf 4
bis 5 Wochen alte weibliche BALB/cJ-Mäuse werden vorgeblutet und
intraperitoneal mit 25 μg
RIHisEae, das in 100 μl
TiterMax suspendiert ist, immunisiert. Die Mäuse werden zweimal in Zwei-Wochen-Intervallen
intraperitoneal mit 25 μg
RIHisEae, das in 100 μl
TiterMax suspendiert ist, geboostet. Sieben Tage nach jedem Boost
wird Blut (~ 300-500 μl)
aus der Schwanzvene entnommen. Die Seren werden auf das Vorhandensein
von anti-RIHisEae Antikörper
mit Hilfe eines ELISA (wie oben beschrieben) untersucht.
-
Mäuse, die
hohe Titer an anti-RIHisEae Antikörpern produzieren, werden sowohl
intravenös
als auch intraperitoneal mit 25 μg
RIHisEae in 100 μl
PBS geboostet, drei Tage später
geopfert, und Seren werden gewonnen. Milzzellen werden isoliert
und mit Sp2/0-Ag
Mausmyelomzellen (ATCC #CRL1581) in einem Verhältnis von 10 Milzzellen zu
1 Myelomzelle fusioniert. Fusionierte Zellen werden in Mikroverdünnungsplatten
verteilt, und Kulturüberstände werden
mit Hilfe eines ELISA nach 3-4 Wochen der Kultivierung auf RIHisEae
Antikörper
hin untersucht. Kulturen, die positiv für die Produktion von anti-RIHisEae Antikörper sind,
werden expandiert und zweimal mit Hilfe von limitierender Verdünnung kloniert.
-
2. Bestimmung, ob anti-RIHisEae
mAbs Konformationsepitope oder lineare Epitope erkennen
-
Die
Reaktivitäten
der mAbs werden verglichen durch: 1) ELISA, in dem natives RIHisEae
als Adsorptionsmittel verwendet wird; und 2) Immunblots von RIHisEae,
das denaturiert und durch ein SDS-PAGE aufgetrennt wurde. Mehrere
Pools von mAbs werden erhalten: 1) solche, die nur Konformationsepitope
erkennen und im ELISA, jedoch nicht in der Immunblot-Analyse positiv
reagieren; 2) solche, die lineare Epitope erkennen und in beiden
Assays reagieren; und 3) solche, die lineare Epitope erkennen und
positiv in der Immunblot-Analyse reagieren, nicht jedoch im ELISA.
Darüber
hinaus werden Kolonie- Immunblots
von nicht-lysierten Zellen durchgeführt, um zu bestimmen, ob die
mAbs Eae erkennen, das auf der Oberfläche des Wildtypstammes 86-24
exprimiert wird.
-
3. Testen der Fähigkeit
von anti-Eae mAbs zur Blockierung der Adhärenz von Stamm 86-24 an HEp-2
Zellen
-
Stamm
86-24 wird einem qualitativen Adhärenz-Assay mit HEp-2 Zellen
unterzogen und parallel mit Bakterien getestet, die zuvor mit verschiedenen
Verdünnungen
von anti-RIHisEae
mAbs inkubiert wurden.
-
Ausgewählte, die
Adhärenz
blockierende mAbs und Konformations-mAbs werden einer Isotypenbestimmung
unterzogen (Immunopure mAb Typing Kit, Pierce, Rockford, III.).
Einzigartige Antikörper
werden anschließend
mit Hilfe der Affinitätschromatografie
auf einer Protein G Sepharosesäule
(Pharmacia, Piscataway, N.J.) gereinigt. Die resultierenden affinitätsgereinigten
mAbs werden erneut auf ihre Fähigkeit
zur Blockierung der Adhärenz
von Stamm 86-24 an HEp-2 Zellen getestet, um sicherzustellen, dass
der Antikörper
nach der Reinigung noch funktionell ist.
-
H. Verwendung von polyklonalen
und monoklonalen anti-Intimin Antikörpern in diagnostischen Kits
-
Diagnostische
Kits können
verwendet werden, um Intimin-exprimierende Bakterien nachzuweisen, insbesondere
EHEC. Eine allgemeine Beschreibung der Herstellung und Verwendung
solcher Kits wird in der parallel anhängigen US-Anmeldung, Serien-Nr.
08/412,231, eingereicht am 10. März
1995, zur Verfügung
gestellt.
-
Beispiel VIII
-
Polyklonale
anti-Intimin Antiseren mit hohem Titer werden durch intraperitoneale
Injektion von 25 μg RIHisEae
in Mäuse
und Kaninchen unter Verwendung von Titremax Adjuvans (CytRx Corp.,
154 Technology Parkway, Technology Park/Atlanta, Norcross, GA. 30092,
800-345-2987) hervorgerufen. Die Überprüfung des Antikörpertiters
und ein Antikörper-Wirksamkeits-Assay
sind gezeigt. Monoklonale Antikörper
werden ebenfalls beschrieben.
-
A. Herstellen polyklonaler
Antikörper
-
Dem
Verfahren von Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) kann gefolgt werden.
Das allgemeine Verfahren wird hierin dargelegt. Entnahme von Vorblut
jeder zu immunisierenden Maus: Bluten aus der Schwanzvene in ein
Eppendorf-Gefäß. Inkubieren
bei 37°C
für 30
Minuten, sanftes Rühren
mit einem sterilen Zahnstocher (um den Pfropfen zu lösen), Lagern über Nacht
bei 4°C.
Am Morgen 10 min/10000 rpm in der Mikrofuge zentrifugieren und das
Serum sammeln (d. h. Überstand;
rote Blutzellen sind in dem Pellet). Lagern des Serums bei –20°C. Die erhaltenen
Seren werden als negative Kontrolle verwendet, nachdem die Mäuse immunisiert
sind.
-
Injizieren
von 25 μg
RIHisEae (unter Verwendung von Titremax-Adjuvans, gemäß den Instruktionen des
Herstellers (CytRyx Corp., 154 Technology Pkwy., Norcross, GA. 30092,
800-345-2987) intraperitoneal in eine Maus. 2 Wochen abwarten, mit
einer identischen Injektion boosten, 7 Tage warten und von der Schwanzvene
in ein Eppendorf-Gefäß bluten
lassen. Inkubieren 30 min bei 37°C,
sanftes Rühren
mit einem sterilen Zahnstocher (um den Pfropfen zu lösen), über Nacht
lagern bei 4°C.
Am Morgen in der Mikrofuge 10 min/10000 rpm zentrifugieren und das
Serum sammeln. Lagern der Seren bei –20°C.
-
B. ELISA zur Bestimmung
des Titers der Antikörper
(Abs).
-
Der
Methode von Harlow, E. und D. Lane (ed.) Antibodies - a Laboratory
Manual. Cold Spring Harbor, New York (1988) kann gefolgt werden.
Das allgemeine Verfahren wird unten dargelegt:
- (1)
Binden von RIHisEae an Plastikmikrotiterplatten mit 50 ng/Well in
PBS. Inkubieren 2 Std./RT (Raumtemperatur) oder über Nacht bei 4°C.
- (2) Waschen der Platte 2 × mit
PBS.
- (3) Blockieren der Wells mit 100 μl Blocking-Lösung [3 % bovines Serumalbumin
(Sigma Chemical, St. Louis, MO.), 0,02 % Natriumazid (Sigma) in
PBS – Aufbewahren
der Stammlösung
bei 4°C)
1-2 Stunden lang bei RT.
- (4) Waschen der Platte 2 × mit
PBS.
- (5) Primärer
Antikörper
(Ab) = 50 μl
Testserum, z. B. verdünnt
in Blocking-Lösung,
beginnend mit 1: 50 und Ausführen
von elf 1:2-Verdünnungen
oder beginnend mit 1:50 und elf 1:10-Verdünnungen), Inkubieren 2 Std./RT.
- (6) Waschen 4 × mit
PBS.
- (7) Sekundärer
Antikörper
(Ab) = Ziege anti-Maus Ig, konjugiert mit Meerrettich, affinitätsgereinigt
(Boehringer Mannheim Corp., 9115 Hague Rd., P.O. Box 50414, Indianapolis,
IN. 46250, 800-262-1640). Zugabe des sekundären Antikörpers, der 1:500 in Blocking-Lösung ohne
Azid verdünnt
wurde. Inkubieren 1 Std./RT.
- (8) Waschen 4 × mit
PBS.
- (9) Zugabe von 100 μl
TMB-Peroxidasesubstrat zu jeder Vertiefung (hergestellt gemäß den Angaben
des Herstellers, BioRad Labs, 3300 Regatta Blvd., Richmond, CA.
94804). Entwickelnlassen der blauen Farbe (nicht länger als
10 min). Stoppen der Reaktion mit 100 μl H2SO4. Auswerten der Platte bei 450 nm.
-
Ein
Titer wird definiert als Absorptionswert ≥ 0,2 Einheiten über dem
Wert, der für
Prä-Immunserum der Maus
erhalten wurde.
-
Anti-Intimin
Abs, die von Tieren erhalten werden, können klinisch verwendet werden,
wenn man die Spezifität
des Antikörpers
zu einer humanen verändert.
Solche Methoden sind den durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet
wohl-bekannt. G. Winter et al., "Man-made
antibodies" Nature,
349: 293-299 (1991); P.T. Jones et al., "Replacing the complementarity-determining
regions in a human antibody with those from a mouse," Nature, 321: 522-525
(1986); P. Carter et al., "Humanization
of ananti-p185HER2 antibody for human cancer
therapy," Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 89:4285-4289 (1992). Solche Antikörper können dem
Geschwister eines infizierten Patienten verabreicht werden, um das
Risiko der Infektion des Geschwisters zu reduzieren.
-
C. Assay zur Blockierung
der bakteriellen Bindung durch Antikörper gegen Intimin
-
Um
die Wirkung von anti-Intimin Antikörpern auf die EHEC-Adhärenz zu überprüfen, werden
Maus- oder Kaninchen anti-Intimin Antiseren (oder normale Seren
als Kontrollen) zu EHEC-Bakterien zugegeben, die in Adhärenzmedium
suspendiert sind, und die Bakterien-Antiseren-Mischungen werden
bei 37°C
dreißig
Minuten vor der Infektion von HEp-2 Zellen inkubiert. Die Antiseren
werden das ganze Assay über
in dem Adhärenzmedium
aufbewahrt. Die Adhärenz
und damit in Zusammenhang stehenden Folgeerscheinungen werden unter
Verwendung von GIEMSA- und FITC-Phalloidin (FAS)-Färbung,
wie oben beschrieben, mikroskopisch untersucht.
-
Um
die Wirkung der anti-Intimin Antikörper auf die Adhärenz anderer
Bakterien, die Intimin-ähnliche Proteine
aufweisen, zu überprüfen, werden
anti-Intimin Antiseren aus Maus oder Kaninchen (oder normale Seren
als Kontrollen) zu EHEC-Bakterien gegeben, die in Adhärenzmedium
suspendiert sind, und die Bakterien-Antiseren-Mischungen werden
bei 37°C
dreißig
Minuten lang vor der Infektion mit HEp-2 Zellen inkubiert.
-
Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung werden den Fachleuten auf dem Gebiet nach Betrachten der
Beschreibung und der Ausführung
der dann offenbarten Erfindung offensichtlich sein. Es ist beabsichtigt, dass
die Beschreibung und die Beispiele lediglich als exemplarisch angesehen
werden, wobei der wahre Umfang und Geist der Erfindung in den folgenden
Ansprüchen
dargelegt ist.
-
D. Erzeugen monoklonaler
Antikörper
gegen Intimin
-
Monoklonale
Antikörper,
die gegen Intimin gerichtet sind, werden verwendet, um einen Patienten
passiv gegen die Kolonisierung durch EHEC (oder Bakterien, die Intimin-ähnliche
Proteine exprimieren) zu schützen.
Monoklonale Antikörper
werden von Mauszellen erzeugt, und die Spezifität dieser Antikörper wird
für die Verwendung
in Menschen verändert.
G. Winter et al., "Man-made
antibodies" Nature,
349: 293-299 (1991);P.T. Jones et al., "Replacing the complementarity determining
regions in a human antibody with those from a mouse," Nature, 321: 522-525
(1986); P. Carter et al., "Humanization
of ananti-p185HER2 antibody for human cancer
therapy," Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 89:4285- 4289
(1992). Monoklonale Antikörper
stellen einen "reineren" Antikörper für die Verabreichung
an einen Patienten dar.
-
1. Erzeugung von anti-Eae
mAbs:
-
Dem
in Harlow, E. und D. Lane, Antibodies, A Laboratory Manual. Cold
Spring Harbor, New York (1988) dargelegten Verfahren wird gefolgt:
fünf 4
bis 5 Wochen alte weibliche BALB/cJ-Mäuse werden vorgeblutet und
intraperitoneal mit 25 μg
RIHisEae, das in 100 μl
TiterMax suspendiert ist, immunisiert. Die Mäuse werden zweimal in Zwei-Wochen-Intervallen
intraperitoneal mit 25 μg
RIHisEae, das in 100 μl
TiterMax suspendiert ist, geboostet. Sieben Tage nach jedem Boost
wird Blut (~ 300-500 μl)
aus der Schwanzvene entnommen. Die Seren werden auf das Vorhandensein
von anti-RIHisEae Antikörper
mit Hilfe eines ELISA (wie oben beschrieben) untersucht.
-
Mäuse, die
hohe Titer an anti-RIHisEae Antikörpern produzieren, werden sowohl
intravenös
als auch intraperitoneal mit 25 μg
RIHisEae in 100 μl
PBS geboostet, drei Tage später
geopfert, und Seren werden gewonnen. Milzzellen werden isoliert
und mit Sp2/0-Ag
Mausmyelomzellen (ATCC #CRL1581) in einem Verhältnis von 10 Milzzellen zu
1 Myelomzelle fusioniert. Fusionierte Zellen werden in Mikroverdünnungsplatten
verteilt, und Kulturüberstände werden
mit Hilfe eines ELISA nach 3-4 Wochen der Kultivierung auf RIHisEae
Antikörper
hin untersucht. Kulturen, die positiv für die Produktion von anti-RIHisEae Antikörper sind,
werden expandiert und zweimal mit Hilfe von limitierender Verdünnung kloniert.
-
2. Bestimmen, ob die anti-RIHisEae
mAbs Konformationsepitope oder lineare Epitope erkennen:
-
Die
Reaktivitäten
der mAbs werden verglichen durch: 1) ELISA, in dem natives RIHisEae
als Adsorptionsmittel verwendet wird; und 2) Immunblots von RIHisEae,
das denaturiert und durch ein SDS-PAGE aufgetrennt wurde. Mehrere
Pools von mAbs werden erhalten: 1) solche, die nur Konformationsepitope
erkennen und im ELISA, jedoch nicht in der Immunblot-Analyse positiv
reagieren; 2) solche, die lineare Epitope erkennen und in beiden
Assays reagieren; und 3) solche, die lineare Epitope erkennen und
positiv in der Immunblot-Analyse reagieren, nicht jedoch im ELISA.
Darüber
hinaus werden Kolonie-Immunblots von nicht-lysierten Zellen durchgeführt, um
zu bestimmen, ob die mAbs Eae erkennen, das auf der Oberfläche des
Wildtypstammes 86-24 exprimiert wird.
-
Testen der Fähigkeit
von anti-Eae mAbs zur Blockierung der Adhärenz von Stamm 86-24 an HEp-2
Zellen:
-
Stamm
86-24 wird einem qualitativen Adhärenz-Assay mit HEp-2 Zellen
unterzogen und parallel mit Bakterien getestet, die zuvor mit verschiedenen
Verdünnungen
von anti-RIHisEae mAbs inkubiert wurden.
-
Ausgewählte, die
Adhärenz
blockierende mAbs und Konformations-mAbs werden einer Isotypenbestimmung
unterzogen (Immunopure mAb Typing Kit, Pierce, Rockford, III.).
Einzigartige Antikörper
werden anschließend
mit Hilfe der Affinitätschromatografie
auf einer Protein G Sepharosesäule
(Pharmacia, Piscataway, N.J.) gereinigt. Die resultierenden affinitätsgereinigten
mAbs werden erneut auf ihre Fähigkeit
zur Blockierung der Adhärenz
von Stamm 86-24 an HEp-2 Zellen getestet, um sicherzustellen, dass
der Antikörper
nach der Reinigung noch funktionell ist.
-
BEISPIEL X
-
Agrobacterium
tumefaciens-vermittelte Transformation verschiedener Pflanzen zur
Expression von Intimin
-
Pflanzen
werden transformiert, um Intimin oder funktionelle Teile von Intimin
zu exprimieren und an Patienten zum Verzehr verabreicht. Wie die
Fachleute auf dem Gebiet erkennen würden, kann das Intimin, wie in
Beispiel I beschrieben, mit einem His-Tag versehen sein oder nicht.
Darüber
hinaus kann das Intimin ein Fusionsprotein sein, das Intimin sowie
ein oder mehrere Antigene umfasst, gegen welche die Erzeugung einer Immunantwort
gewünscht
ist. (Siehe Beispiel VII.)
-
Jedes
Pflanzengewebe kann mit einem Vektor gemäß der vorliegenden Erfindung
transformiert werden. Der Begriff "Organogenese", wie hierin verwendet, bezeichnet ein
Verfahren, durch das Sprösslinge
und Wurzeln der Reihe nach aus meristematischen Zentren entwickelt
werden; der Begriff "somatische
Embryogenese", wie
hierin verwendet, bezeichnet einen Prozess, durch den sich Sprösslinge
und Wurzeln zusammen, in gemeinsamer Art und Weise (nicht der Reihe
nach) entwickeln. Beispielhafte Zielgewebe schließen Blattscheiben,
Pollen, Embryos, somatische Embryos, Kotyledone, Hypokotyle, Megagametophyten,
Kallusgewebe, existierende meristematische Gewebe (z. B. apikale
Meristeme, axilläre
Knospen und Wurzelmeristeme) sowie induziertes Meristemgewebe (z.
B. kotyledones Meristem und hypokotyles Meristem) ein.
-
A. Konstruktion des Plasmids,
welches das eae Gen enthält.
-
Das
vorliegende Beispiel verwendet den Vektor pKYLX 71S2 (17). Dieser Vektor wurde von David Hunt, Dept.
of Crop Science, University of Kentucky, Lexington, Kentucky erhalten,
jedoch werden die Fachleute auf dem Gebiet erkennen, dass andere
erhältliche
Vektoren verwendet werden können
oder konstruiert werden können.
Dieser Vektor ist ein Agrobacterium tumefaciens binärer Vektor,
der das in vivo selektierbare Kanamycin-Markergen (NPTII) enthält. Ein
binäres
Vektorsystem enthält
zwei Plasmide. Ein Tumor-induzierendes (Ti)-Plasmid enthält DNA (t-DNA),
in welche die gewünschte
codierende Region in eine multiple Klonierungsstelle insertiert
wird. Das andere Plasmid enthält
vir Gene, welche Virulenzgene sind, die der t-DNA ermöglichen,
in die Pflanzenzellen einzudringen und in das Genom zu integrieren.
Der pKYLX71S2-Vektor stellt die gewünschte codierende
Sequenz unter die Kontrolle eines doppelt verstärkten Cauliflower-Mosaikvirus
35S (CaMV 35S oder einfach 35S)-Promotor. In diesem Fall handelt
es sich bei dem doppelt verstärkten Promotor
um zwei ribosomale Promotoren in Tandem-Anordnung.
-
Agrobacterium-Vektoren
sind nützlich,
um fremde Gene in eine Vielzahl von Pflanzenspezies einzubringen
und insbesondere nützlich
zur Transformation von Dikotyledonen. Zahlreiche Agrobacterium-Vektoren sind
bekannt. Siehe z. B. US-Patent Nr. 4,536,475 von Anderson, US-Patent
Nr. 4,693,977 von Schliperoort et al.; US-Patent Nr. 4,886,937 von
Sederoff et al.; T. Hall et al., EPO-Anmeldung 0122791; R. Fraley
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84, 4803 (1983); L. Herrera-Estrella
et al., EMBO J. 2, 987 (1983); G. Helmer et al., Bio/Technology
2, 5201 (1984); N. Murai et al., Science 222, 476 (1983).
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Das
His-eae Gen (erhalten wie oben in Beispiel I beschrieben) wird unter
Verwendung rekombinanter Verfahren, die den durchschnittlichen Fachleuten
auf dem Gebiet wohlbekannt sind, in den Vektor pKYLX 71S2 ligiert, wodurch der Pflanzentransformationsvektor
pINT (17) erzeugt wird.
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Das
His-eae Gen (erhalten wie oben in Beispiel I beschrieben) wird in
den Vektor pKYLX 71S2 ligiert, was das DNA-Konstrukt
pINT (17) erzeugt. Solche Vektoren,
die heterologe DNA enthalten, können
unter Verwendung rekombinanter Methoden erzeugt werden, die den
durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet wohl-bekannt sind.
Zum Bei spiel wird DNA aus pEB313 (oben in Beispiel I beschrieben)
unter Verwendung eines QIAGEN DNA extraction -Kits (QIAGEN, Chatsworth,
CA.) hergestellt. Dieses His-eae Gen wird durch Verdau von pEB313
mit XhoI und NheI isoliert, auf einem Agarosegel aufgetrennt, gefolgt
von dem Ausschneiden der 3147 bp Bande, die eae enthält, mit
einer Rasierklinge. Die gereinigte DNA wird mit GeneClean (Bio101,
LaJolla) aus der Agarose extrahiert und in pKYLX71s2 ligiert,
der mit XhoI und XbaI verdaut wurde. Ligierte Plasmide werden in
DH5αF'Tn5lacIQ transformiert,
und die Transformanten werden mit Hilfe eines Verdaus mit geeigneten
Restriktionsenzymen auf das Vorhandensein der insertierten DNA überprüft. Siehe
auch Beispiel I. Jeder öffentlich
erhältliche
Agrobacterium fumefaciens-Stamm kann verwendet werden; die Stämme LBA4404,
GV3850 oder EHA105 (erhältlich
von Stanley Gelvin, Purdue-University, West Lafayette, Indiana) werden
jedoch bevorzugt. Das pINT-Plasmid wird in A. tumefaciens unter
Verwendung von Calciumchloridionen, gefolgt von einer Transformation
durch Einfrieren und Wiederauftauen, Elektroporation oder anderen
den Fachleuten auf dem Gebiet bekannten Verfahren, übertragen.
Siehe, z. B., Hanahan, D., J. Mol. Biol. 166:577-80 (1983).
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B. Transformation von
Tabak
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Tabak
wird sehr häufig
als Modell für
die Pflanzentransformation verwendet. Eine allgemeine Annahme, die
durch viele empirische Studien bestätigt wurde, ist, dass ein Transgen,
wenn es in Tabak exprimiert wird, in anderen dikotylen Pflanzen
ebenfalls exprimiert wird. Berücksichtigt
man, dass Tabak keine essbare Pflanze ist, so wird ein rekombinantes
Intimin, sofern es in Tabak produziert wird, auch in einer essbaren
Pflanze wie z. B. Canola exprimierbar sein.
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Tabak
(Nicotiana tabacum)-Kultur 'Xanthi' wird mit Hilfe von
Agrobacterium-vermittelter Transformation unter Verwendung eines
effizienten Standard-Infektionsprotokolls (Schardl et al., Gene
61: 1-11 (1987)) transformiert. Kurz beschrieben, werden Tabakblattscheiben
mit 0,5 cm Durchmesser verletzt und Agrobacterium tumefaciens, der
pINT enthält,
ausgesetzt. Pflanzen werden unter Verwendung eines organogenen Verfahrens
unter Kanamycin-Selektion (200 mg/l) in Gewebekultur regeneriert.
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Zweihundert
0,5 cm Blattscheiben von Tabak werden Agrobacterium tumefaciens,
der pINT enthält, ausgesetzt.
Die Bedingungen für
die Gewebekultur und die Pflanzenregeneration entsprechen Schardl.
et al. 1987. Sprösslinge
werden direkt aus den verletzten Blattscheiben unter 200 mg/l Kanamycinselektion
und 400 mg/l Timentin zur Tötung
der Agrobakterien gebildet. Dieses System ist sowohl hocheffizient
als auch nicht durchlässig
(nicht transgene "Entkommende" sind extrem selten).
Dreihundertfünfundsiebzig
Sprösslinge
gehen aus dem Experiment hervor, und 120 dieser Sprösslinge
werden zufällig
ausgewählt,
um auf hormonfreiem Medium zu wurzeln. Sämtliche Pflanzen sind morphologisch
normal und fruchtbar. Diese Ergebnisse entsprechen dem typischerweise
erreichten Transformationseffizienzen unter Verwendung dieses Systems.
Die hohen Transformationsfrequenzen und die Tatsache, dass die Pflanzen
gesund sind, zeigt, dass Intimin nicht toxisch ist und dass es mit
der normalen Pflanzenentwicklung und Funktion nicht interferiert.
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Um
nachzuweisen, dass His-eae stabil in die Pflanze integriert ist,
wird Blattgewebe in Übereinstimmung
mit wohl-bekannten Verfahren für
die Southern (DNA)-Blotanalyse (Stewart et al., Plant Physiol. 112:121-129
(1996); Stewart, C. N., Jr. und Via, L.E., Biotechniques 13:748-751
(1993) et al.), die PCR-Analyse (Stewart et al., Plant Physiol.
112:121-129 (1996) und Western (Protein)-Blotanalyse (Stewart et
al., Plant Physiol. 112:121-129 (1996) verarbeitet. Der Southernblot
wird durchgeführt,
um die Gegenwart des eae Gens in der DNA des Blattgewebes zu bestätigen. Die
PCR-Analyse wird ebenfalls durchgeführt, um die Gegenwart des eae
Gens zu bestätigen.
Die verwendeten Primer können
die oben in Beispiel I, Teil D erwähnten einschließen. Zum
Beispiel ergibt die PCR-Amplifikation der vermutlich eae enthaltenden
Pflanzen-DNA unter Verwendung der Primer MW1 (= 5' GTACGGATCCGAATTCATTTGCAAATGGTG
3') und MW2 (= 5' GTACGGTACCTGATCAATGAAGACGTTATAG
3') eine erwartete
734 bp Bande, wenn sie auf einem Agarosegel aufgetrennt wird. Die
Westernblot-Analyse wird durchgeführt, um die Expressionsmenge
von His-Intimin in dem Blatt zu bestimmen. Sobald die Expression
an His-Intimin 0,1 % von dem gesamten Pflanzenprotein überschreitet,
wird das His-Intimin Protein unter Verwendung einer einstufigen
Nickelsäulenreinigung
isoliert (Stolz et al., Plant Journal 6: 225-233 (1994)). Das Reinigungsverfahren
gemäß Beispiel
II ist eine Alternative. His-Intimin wird dem in Beispiel III gezeigten
Adhärenz-Assay
unterzogen, um die funktionelle Bindung zu überprüfen.
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Herstellung
von Extrakten
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Proteinextrakte
werden wie folgt aus den vermeintlich transgenen Tabakpflanzen gewonnen:
fünfhundert
Mikroliter Extraktionspuffer (20 ml 0,5 M Tris HCl pH 8,0, 4 ml
0,5 M EDTA pH 8,0, 36 ml Glycerol, 20 ml β-Mercaptoethanol) oder 500 μl Phosphatpuffer
(50 mM Na-Phosphat pH 7,8, 300 mM NaCl) werden zu 0,2 g Blattgewebe
gegeben, die Mischung wird auf Eis homogenisiert und anschließend mit
Hilfe einer Pulszentrifugation in einer Mikrofuge geklärt. Der Überstand
wird gewonnen, in ein frisches Eppendorfgefäß überführt und bei –70°C gelagert.
Die Proteinextrakte werden mit Hilfe einer Westernblot-Analyse, wie in Stewart
et al., Plant Physiol. 112:121-129 (1996) beschrieben, getestet,
wobei irgendeiner der monoklonalen oder polyklonalen anti-Intimin
Antikörper,
die in Beispiel IX oben beschrieben werden, verwendet wird.
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Wird
die Expression des His-Intimins durch den hohen Adenin (A)/Thymin
(T)-Gehalt von eae erschwert, wird das Gen unter Verwendung von
Verfahren, die in Adang et al. (Adang et al., 1993) dargelegt sind, neu
konstruiert. Kurz beschrieben, wird im Falle des Segmentes von eae,
das in pINT enthalten ist, die Nukleotidsequenz analysiert, um das
Codon für
jede Aminosäure
in dem Intiminfragment zu bestimmen. Indem aus der Redundanz des
genetischen Codes Kapital geschlagen wird, werden die Codons neu
geschrieben, um A oder T durch C oder G zu ersetzen, ohne die durch
das Codon spezifizierte Aminosäure
zu verändern;
folglich werden die Codons der heterologen DNA, die z. B. bakterieller
Herkunft ist, z. B. durch Codons ersetzt, die für die Expression in einer Pflanzenzelle
bevorzugt werden. Die bevorzugten Substitutionen werden in Übereinstimmung
mit der Codonpräferenz
der verwendeten Pflanzenspezies gewählt. Siehe z. B. Murray, E.
E., et al., Nucleic Acids Res. 17 (2):477-498 (1989); Dinesh-Kumar,
S. P. und Miller, W. A., Plant Cell 5 (6): 679-692 (1993); Kumar,
P. A. und Sharma, R. P., J. Plant Chemistry and Plant Biotechnol.
4 (2): 113-115 (1995).
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Die
synthetische Gensequenz wird in Abschnitte von 200-300 Basenpaaren
geteilt, und Oligonukleotide werden für jede Region synthetisiert.
Die Oligonukleotide werden von Research Genetics, Huntsville, Alabama,
synthetisiert. Der durchschnittliche Fachmann auf dem Gebiet wird
erkennen, dass die Oligonukleotide in vielen anderen kommerziellen
Laboratorien synthetisiert werden können. Die Oligonukleotide werden in Übereinstimmung
mit dem in Adang et al. Plant Mol. Biol. 21: 1131-1145 (1993) dargelegten
Verfahren ligiert, und das rekonstruierte Gen wird in pKYLX 71S2 insertiert. Das resultierende Plasmid,
pINTrecCA, wird verwendet, um irgendeinen der bevorzugten Agrobacterium
tumefaciens-Stämme
LBA4404, GV3850 oder EHA105 zu transformieren. Der Tabak wird transformiert
und das Expressionsprodukt wird wie oben dargelegt analysiert.
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C. Transformation anderer
Pflanzen.
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Tabak
ist nicht essbar, daher muss jedes Intimin, das in der Tabakpflanze
exprimiert wird, gereinigt werden, um zur sicheren Verwendung Alkaloide
zu entfernen. Pflanzen, die Teil der normalen Ernährung des Patienten
sind und die einfach modifiziert werden können, werden bevorzugt. Als
Beispiele, die nicht beschränkend
gemeint sind, können
für Rinder,
Schweine und Schafe entweder Canola (Stewart et al., Insect control and
dosage effects in transgenic canola, Brassica napus L. (Brassicaceae),
containing a synthetic Bacillus thuringiensis Cryla(c) gene (Stewart
et al., Plant Physiol.112:115-120 (1996)) oder Alfalfa (Thomas et
al., Plant Cell Rep. 14: 3136 (1994)) transformiert werden, um Intimin
oder ein Intimin-Fusionsprotein zu exprimieren. Für Menschen
können
Canola oder Karotten (Droge et al., 1992) transfomiert werden.
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Der
Patient sollte die Intimin-enthaltende Pflanze oder den Intimin-enthaltenden
Teil der Pflanze mit der Nahrung aufnehmen. Der mit der Nahrung
aufgenommene Teil kann ein Pflanzenblatt, eine Wurzel, Frucht, Beere,
Samen, Knolle, Blütenstand,
Stiel usw. oder eine Kombination davon sein. Der mit der Nahrung
aufgenommene Teil kann außerdem
als Pflanzenderivat, wie z. B. Mehl, Schrot, Brei, Tee/Aufguss,
Paste, Saft, Puder, Kuchen oder Pellet aus einer Pflanze extrahiert
werden. Der mit der Nahrung aufgenommene Teil kann weiterhin in
ein komplexes Futtermittel oder Nahrungsmittel in Übereinstimmung
mit Methoden, die allgemein auf dem Gebiet bekannt sind, eingebracht
werden.
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Haq
et al., Science, 268:714-716, 1995 haben transgene Tabak- und Kartoffelpflanzen
unter Verwendung der Gene, welche die B-Untereinheit des hitzelabilen
Enterotoxins (LT-B) von ETEC codieren oder dieses Gens mit einer
mikrosomalen Retention sequence (SEKDEL) hergestellt. Beide Pflanzen
exprimierten die Fusionsproteine, welche Oligomere bildeten, die
an den natürlichen
Liganden gebunden haben. Wenn Mäusen über einen
Schlauch ein löslicher
Rohextrakt von Tabakpflanzen, die LT-B-SEKDEL exprimieren, gefüttert wurde,
erzeugten sie im Serum und in der Darmmukosa anti-LT-B-Immunglobine, welche
das Enterotoxin in Zell-Protection-Assays neutralisierten. Mäuse, denen
Kartoffelknollen verfüttert
wurden, die LT-B-SEKDEL exprimieren, entwickelten ebenfalls eine
Serum- und Darmmukosa-Immunität,
die spezifisch für
LT-B ist.
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Pflanzen,
die bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen ein
(sind jedoch nicht auf diese limitiert): Tabak (Nicotiana tabacum),
Kartoffel (Solanum tuberosum), Sojabohne (Glycine max), Sonnenblume,
Erdnüsse
(Arachis hypogaea), Baumwolle (Gossypium hirsutum), Süßkartoffel
(Ipomoea batatus), Cassava (Manihot esculenta), Kaffee (Coffea spp.),
Kokosnuss (Cocos nucifera), Ananas (Ananas comosus), Citrusbäume (Citrus
spp.), Kakao (Theobroma cacao), Tee (Camellia sinensis), Banane
(Musa spp.), Avocado (Persea americana), Feige (Ficus casica), Guave
(Psidium guajava), Mango (Mangifera indica), Olive (Olea europaea),
Papaya (Carica papaya), Cashew (Anacardium occidentale), Macadamia (Macadamia
integrifolia), Mandel (Prunus amygdalus), Zuckerrübe (Beta
vulgaris), Mais (Zea mays), Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Reis,
Gemüse,
Ziergewächse
und Koniferen. Gemüse
schließen
Tomaten (Lycopersicon esculentum), Salat (z. B. Lactuea sativa),
grüne Bohnen
(Phaseolus vulgaris), Limabohnen (Phaseolus limensis), Erbsen (Pisum
spp.) und Mitglieder der Gattung Cucumis, wie z. B. Gurke (C. sativus),
Cantaloupe (C. cantalupensis) und Moschusmelone (C. melo) ein. Zierpflanzen
schließen
Azalea (Rhododendron spp.), Hydrangea (Macrophylla hydrangea), Hibiskus
(Hibiscus rosasanensis), Rosen (Rosa spp.), Tulpen (Tulipa spp.),
Narzissen (Narcissus spp.), Petunien (Petunia hybrida), Nelke (Dianthus
caryophyllus), Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherima) und Chrysanthemen
ein. Gymnospermen, welche bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
schließen
Koniferen ein, einschließlich
Pinien, wie Ioblollypine (Pinus taeda), Douglastanne (Pseudotsuga
menziesii); Hemlocktanne (Tsuga canadensis); Sitkafichte (Picea glauca)
und Rotholz (Sequoia sempervirens).
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BEISPIEL XI
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Mit einer Genpistole (gene
gun) vermittelte Transformation verschiedener Pflanzen, z. B. Monokotyledone
wie Mais, Weizen und Reis.
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Ein
anderes Verfahren zum Transformieren von Pflanzen, damit sie Intimin
oder Intimin-Fusionsproteine
exprimieren, wird bereitgestellt. Das in Beispiel IX beschriebene
Plasmid, pINT, wird auf Mikroprojektile (Mikropartikel) geschichtet.
Genauer gesagt wird 1 μg
pINT auf 10 mg Goldmikropartikel mit 1 Mikron Durchmesser geschichtet
(Biorad Laboratories Wolframpartikel, die von Sylvania erhalten
wurden, können
ebenfalls verwendet werden). Als nächstes werden 5 μl von 108 Zellen von Agrobacterium tumefaciens auf
die mit pINT beschichteten Mikroprojektile überschichtet. Ein mg der doppelt
beschichte ten Mikroprojektile wird in Übereinstimmung mit dem Hersteller
(Biorad Laboratories) in die PDS 1000-He-Pistole geladen. Ein Gramm
Sojabohnenembryos, die aus unreifen Kotyledonen hervorgehen, werden
mit doppelt beschichteten Mikroprojektilen mit 1000 psi beschossen.
Beschossene Embryonen werden unter Selektion mit Kanamycin (200
mg/l) in Gewebekulturen wachsen gelassen. Sie werden reifen und
keimen gelassen und werden an Tiere, wie z. B. Schweine, verfüttert.
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Dasselbe
Verfahren kann verwendet werden, um Bananen zu transformieren. Das
oben genannte Verfahren kann außerdem
ohne den Schritt der Zugabe von Agrobacterium tumefaciens durchgeführt werden.
Die Rekonstruktion des eae Gens oder der gewünschten Genregion kann wie
in Beispiel IX dargelegt erreicht werden.
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BEISPIEL XII
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Expression von Intimin
als chimäres
Viruspartikel (CVP)-Fusionsproteine
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Ein
weiteres Verfahren zum Transformieren von Pflanzen, damit sie Intimin
exprimieren, erfolgt über die
Verwendung eines rekombinanten Pflanzenvirus. Dieses Verfahren wird
für die
schnelle Entwicklung und die Verabreichung kostengünstiger
oraler Vakzine bevorzugt. Ein Intimin oder Intimin-ähnliches
Protein, oder Teil davon oder ein rekombinantes Fusionsprotein davon
kann unter Verwendung einer rekombinanten viralen Infektion einer
Pflanze und eines Expressionssystems, wie z. B. dem von Dalsgaard
und Mitarbeitern beschriebenen (Dalsgaard et al., Nature Biotechnology,
15:248-252 (1997) und wie weiterhin von Arntzen beschrieben (Nature
Biotechnology, 15:221-222 (1997) exprimiert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird DNA, die das Intimin oder Intimin-ähnliche
Protein oder den Teil davon oder das rekombinante Fusionsprotein davon
codiert, rekombinant in ein Gen insertiert, das ein Hüllprotein
codiert und wird optimalerweise als Fusionsprotein zusammen mit
dem Hüllprotein
exprimiert. Vorzugsweise ist das Intim oder Intimin-ähnliches
Protein oder der Teil davon oder das Fusionsprotein davon antigen.
Das resultierende rekombinante virale Genom wird anschließend in
einer Pflanze oder einem Pflanzenteil oder einer Pflanzenzelle oder
Pflanzenextrakt propagiert, was zu der Expression von Intimin oder
dem Intimin-ähnlichen
Protein oder dem Teil davon oder dem rekombinanten Fusionsprotein
führt.
Das Intimin oder Intimin-ähnliche
Protein oder Teil davon oder rekombinante Fusionsprotein, das so
durch den viralen Vektor produziert wird, kann mit der Nahrung aufgenommen, extrahiert,
angerei chert, gereinigt oder auf andere Weise in den Verfahren,
die an anderer Stelle hierin offenbart werden, verwendet werden.
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BEISPIEL XIII
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Expression von His-Intimin
in anderen bakteriellen Spezies, die es normalerweise nicht exprimieren
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Das
Intimin oder Intimin-ähnliche
Protein oder der Teil davon oder ein rekombinantes Intimin-Fusionsprotein
kann in einem Wirtsbakterium exprimiert werden, und das Wirtsbakterium
kann als Impfstoff verabreicht werden. Zum Beispiel zeigen Su. G-F.
et al. Microbial Pathogenesis 13:465 (1992) die B-Untereinheit des
Shiga-Toxins, fusioniert an den 23 kDa C-Terminus von Hämolysin
A (AlyA) aus E. coli, welches anschließend verwendet wurde, um es
aus einem attenuierten Trägerstamm
von Salmonella typhimudum aroA (SL3261) zu exportieren. Die Expression
dieses Fusionsgens erfolgte unter konstitutiver Kontrolle oder der
Kontrolle eines Eisen-regulierten Promotors. Die orale und intraperitoneale
Immunisierung von Mäusen
mit dem Hybridstamm führte
zu einer signifikanten B-Untereinheit-spezifischen mukosalen und
Serum-Antikörperantwort.
Sowohl die zytoplasmatische Expression als auch der extrazelluläre Export
aus dem Antigen-Trägerstamm
resultierten nachweislich in Antigen-spezifischen Immunantworten.
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Darüber hinaus
zeigen Pozzi, G. et al. Infect. Immun. 60:1902 (1992) ein System,
in dem ein fremdes Antigen an das C-terminale Anheftungsmotiv des
fibrillären
M-Proteins aus Streptococcus pyogenes fusioniert ist. Das Fusionsprotein
wird auf der Oberfläche
von S. gordonii exprimiert, einem kommensalen Organismus in der
Mundhöhle.
In dieser Studie wurde das E7-Protein des humanen Papillomavirus
Typ 16 als das fremde Antigen ausgewählt und mit dem fibrillären M-Protein
fusioniert. Mäuse
wurden subkutan infiziert. Von dem M-E7-Fusionsprotein, das auf
der Oberfläche
von S. gordonii exprimiert wurde, wurde gezeigt, dass es für beide
Aspekte des Fusionsproteins in Mäusen
immunogen ist, wie mit Hilfe einer Westernblot-Analyse unter Verwendung
von Seren, die von infizierten Mäusen
gepoolt wurden, gezeigt wurde.
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Darüber hinaus
zeigten Schafer, R. et al. J. Immunol. 149:53 (1992), dass Listeria
monocytogenes, die β-Galactosidase
(fremdes Antigen) aus E. coli exprimieren, als lebende Vakzinvektoren
verwendet wurden. BALB/c-Mäuse
wurden oral oder intraperitoneal im munisiert. Milzzellen, die eine
Woche nach der oralen Infektion oder fünf Wochen nach der oralen oder
peritonealen Infektion (geboostet nach 4 Wochen) gewonnen wurden,
zeigten β-Galactosidase-spezifische
zytotoxische T-Lymphozytenantworten. Die einzelnen Serumproben von
Mäusen,
die intraperitoneal oder intravenös immunisiert wurden, wurden
auf anti-β-Galactosidase
Antikörper
getestet; etwa 11 % wiesen positive Titer für diese Antikörper auf.
Diese Ergebnisse zeigen, dass sowohl orale als auch parenterale
Immunisierung mit diesen Spezies in einer zellulären Immunantwort gegen das fremde
Protein resultieren.
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Ein
Beispiel für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung in Übereinstimmung
mit dem Verfahren von Su et al. wird hierin gezeigt. In diesem Beispiel
wird eae (oder His-eae)
unter die Kontrolle eines Aerobactin-Promotors gesetzt und mit einem
DNA-Fragment fusioniert,
welches die 23 C-terminale Signaldomäne von Hämolysin A (HlyA) codiert, die
das gewünschte
Protein extrazellulär
targetet. Der Aerobactin-Promotor wird bei Eisenlimitierung aktiviert,
eine Bedingung, die in der intestinalen mukosalen Umgebung auftritt,
was die Genexpression in vivo fördert.
Das zur Förderung
einer solchen Expression verwendete Plasmid ist ein pBR322-basiertes
Plasmid mit mittlerer Kopienzahl, welches einen höheren Grad
an Immunität
verleiht, als ein Plasmid mit hoher Kopienzahl, wie z. B. pUC18.
Der Bakterienwirt für
die Expression des Fremdproteins ist Salmonella typhimurium aroA-Stamm
SL3261 pLG575, ein attenuiertes Derivat eines Darmpathogens (erhältlich von
Kenneth Timmis, Dept. of Microbiology, GBF-National Research Centre
for Biotechnology, D-3300 Braunschweig, Deutschland, wie in Su et
al. beschrieben). Dieser Stamm enthält außerdem das Plasmid pLG575,
welches die hlyB- und
hlyD Gene codiert, die für
den Export des Intimin-HlyA-Proteins erforderlich sind.
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Kurz
beschrieben (18), wird das BamHI StxB-Fragment
aus dem Plasmid pSU204 (erhältlich
von Kenneth Timmis, Dept. of Microbiology, GBF-National Research
Centre for Biotechnology, D-3300 Braunschweig, Deutschland, wie
obige Referenz) herausgeschnitten, um pSU2004 zu erzeugen. Ein BamHI DNA-Fragment,
das Intimin oder ein Intimin-Fusionsprotein codiert, wird mit Hilfe
der PCR so konstruiert, dass die codierende Region in dem richtigen
Leserahmen sowohl mit dem Aerobactin-Promotor, der in pSU2004 enthalten
ist, als auch mit der hlyA-codierenden Region ist. Das BamHI eae
Fragment wird in pSU2004 ligiert, was zu pAero-Eae führt. Dieses
Plasmid wird in den restriktionsnegativen modifikationspositiven
S. typhimurium-Stamm SL5283 (erhältlich
von Kenneth Timmis) in Übereinstimmung
mit dem Verfahren von Hanahan, D.J., Mol. Biol. 166:577-580 (1983)
transformiert. Solch ein Schritt modifiziert die pAero-Eae-DNA durch
Methylierung, und aus diesem Stamm gereinigte Plasmid-DNA transformiert
den S. typhimurium aroA-Stamm SL3261 pLG575 effizienter. Die methylierte
pAero Eae-DNA wird in den S. typhimudum aroA-Stamm SL3261 pLG575
durch das Verfahren nach Hanahan, D.J., Mol. Biol. 166:577-580 (1983)
transformiert.
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Acht
bis zehn Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse werden mit dem immonogenen
Bakterienwirt wie folgt gefüttert.
Die Bakterien werden über
Nacht bei 37°C
in LB-Medium, enthaltend
100 μg/ml
Ampicillin, wachsen gelassen, in einer Verdünnung von 1:50 in frisches
Medium inokuliert und bis zu einer OD600 =
0,3 wachsen gelassen. Der Promotor wird anschließend mit 2,2'-Bipyridyl (100 μM Endkonzentration)
3 Stunden lang induziert. Die Kultur wird gewaschen und in PBS für die Verfütterung
resuspendiert.
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Zwei
Bakteriendosen werden im Abstand von 4 Tagen mit 1010 CFU
verfüttert,
mit Hilfe eines Fütterungsschlauches.
Einundzwanzig Tage nach der ersten Fütterung wird eine Booster-Injektion
verabreicht. Die Mäuse
werden ein Woche später
geopfert und zeigen eine mukosale und humorale Immunantwort.