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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase, eine DNA-Polymerasezusammensetzung
zur Nukleinsäureamplifikation
und ein Reagenz zur Nukleinsäurenamplifikation,
das das Enzym oder die Zusammensetzung enthält, sowie ein Verfahren zur
Nukleinsäurenamplifikation
unter Verwendung des Reagenz.
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Üblicherweise
wurde eine große
Anzahl von Untersuchungen bezüglich
thermostabiler DNA-Polymerasen
zur Verwendung für
Nukleinsäureamplifikationstechniken,
wie zum Beispiel die Polymerasekettenreaktion (PCR) usw. durchgeführt. Beispiele
thermostabiler DNA-Polymerasen,
die in der PCR verwendet werden, sind DNA-Polymerase (Tth-Polymerase),
die hauptsächlich
von Thermus thermophilus abstammt, und DNA-Polymerase (Taq-Polymerase), die
von Thermus aquaticus abstammt. Andere bekannte Beispiele sind DNA-Polymerasen, die
von einem thermophilen Archaeon-Stamm abstammen, wie zum Beispiel
von Pyrococcus furiosus (Pfu-Polymerase, WO92/09689, ungeprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung Nr. 328,969/1993) abstammende thermostabile
DNA-Polymerase und
die von Thermococcus litoralis (Tli-Polymerse), ungeprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung Nr. 7160/1994) abstammende thermostabile DNA-Polymerase.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben früher
eine thermostabile DNA-Polymerase mit ausgezeichneter Thermostabilität und DNA-Verlängerungsrate
gefunden, die von Pyrococcus sp. KODI abstammt (KOD-Polymerse, ungeprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung Nr. 298,879/1995). Die US-5 489 523 beschreibt
eine rekombinante Pyrocococcus furiosus DNA-Polymerase, die frei
von einer 3'-5'-Exonukleaseaktivität ist und
die in DNA-Zyklussequenzierungsreaktionen verwendbar ist. Die EP-0
745 675 beschreibt eine thermostabile DNA-Polymerase mit einer DNA-Verlängerungsrate
von mindestens 30 Basen/Sekunde und einer 3'-5'-Exonukleaseaktivität, die von
einem hyperthermophilen Archaeon-Stamm KODI abstammt.
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Diese thermostabilen DNA-Polymerasen
haben jedoch Nachteile, wie zum Beispiel die unzureichende Nukleinsäureamplifikation.
Weitere Nachteile von Polymerasen, die von einem hyperthermophilen
Archaeon-Stamm, wie zum Beispiel Pyrococcus sp. KODI abstammen,
sind, dass sie eine 3'-5'-Exonukleaseaktivität aufweist
und es gibt eine Einschränkung
der PCR-Bedingungen, die die Reaktionszeit, die Enzymmenge, Primerkonzentration
usw. umfassen. Es gibt daher einen Bedarf für eine neuartige thermostabile
DNA-Polymerase.
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Als Ergebnis ihrer eifrigen Forschung
waren die Erfinder erfolgreich bei der Erzeugung eines von Pyrococcus
sp. KODI abstammenden modifizierten Enzyms, wobei das Enzym eine
auf 5% oder weniger verringerte 3'-5'-Exonukleaseaktivität der ursprünglichen
Polymerase vor der Modifikation aufwies, während es die DNA-Verlängerungsrate
und Thermostabilität
der ursprünglichen
Polymerase beibehielt.
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Die Erfinder haben weiterhin festgestellt,
dass die Leistungsfähigkeit
der Amplifikation bei der Verwendung einer Polymerase vor der Modifikation
durch die Verwendung ihrer modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
verbessert wird, wobei sie eine DNA-Verlängerungsrate
von mindestens 30 Basen/Sekunde aufweist und in der Lage ist, 60%
oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C, weil die Messung des pH-Werts
bei 95°C
schwierig war) nach Behandlung bei 95°C während 6 Stunden aufrechtzuerhalten,
wobei das modifizierte Enzym eine auf 5% oder weniger verringerte
3'-5'-Exonukleaseaktivität der Polymerase vor der Modifikation
aufweist und die Erfinder der vorliegenden Erfindung dadurch die
vorliegende Erfindung vervollständigten.
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Das heißt die vorliegende Erfindung
besteht in einer modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase mit den
folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktütät auf und
weist 5% oder weniger der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms
vor der Modifikation auf; |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde; und |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten; |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa; und |
Aminosäuresequenz | wie
in SEQ ID Nr: 2 gezeigt, wobei mindestens eine der Aminosäuren an
den 141-, 143-, 210- und 311-Positionen gegen eine andere Aminosäure ersetzt
wurde. |
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Weiterhin besteht die vorliegende
Erfindung in einem Verfahren zur Nukleinsäureamplifikation, umfassend
das Umsetzen von DNA als eine Matrize, Primern, dNTP und der thermostabilen
DNA-Polymerase nach den Ansprüchen
1 bis 10, um dadurch die Primer zur Herstellung eines DNA-Primer-Verlängerungsprodukts zu
verlängern.
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Weiterhin besteht die vorliegende
Erfindung aus einem Reagenz zur Nukleinsäureamplifikation, umfassend
2 Arten von Primern, wobei einer davon komplementär zu einem
DNA-Verlängerungsprodukt
eines anderen Primers ist, dNTP, die thermostabile DNA-Polmerase
nach den Ansprüchen
1 bis 10 und eine Pufferlösung.
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Für
eines der Verfahren zur Amplifikation einer langkettigen Nukleinsäure gibt
es einen Bericht über PCR,
wobei sowohl von Taq-Polymerase (KlenTaq-278), die frei von 3'-5'-Exonukleaseaktivität ist, als auch von Pfu-Polymerase
(oder Tli-Polymerase) mit 3'-5'-Exonukleaseaktivität, oder von einer DNA-Polymerasezusammensetzung
Gebrauch gemacht wird, die eine Mischung ihrer mutierten Enzyme
enthält
(Barns, W. M. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91, 2216–2220).
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Es gibt einen weiteren Bericht über PCR,
wobei von einer Polymerasezusammensetzung Gebrauch gemacht wird,
die eine Mischung aus Tth-Polymerase, die frei von 3'-5'-Exonukleaseaktivität ist, Pfu-Polymerase (oder
Tli-Polymerase) mit 3'-5'-Exonukleaseaktivität und thermostabiler DNA-Polymerase
enthält,
die von Thermotoga maritima abstammt (nichtgeprüfte veröffentlichte japanische Patentanmeldung
Nr. 38198/1996).
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Durch eine solche Zusammensetzung
kann eine höhere
Leistungsfähigkeit
erreicht werden, als durch eine DNA-Polymeraseart, jedoch ist sie
noch nicht ausreichend, weil 2 Arten von DNA-Polymerasen mit unterschiedlichen
Eigenschaften in der Thermostabilität und in DNA-Verlängerungsraten
verwendet werden. Es gibt daher einen Bedarf an einem Verfahren
das sich darüberhinaus
in der Leistungsfähigkeit
der Amplifikation auszeichnet.
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Unter diesen Umständen stellten die Erfinder
als ein Ergebnis ihrer eifrigen Forschung fest, dass eine in der
Leistungsfähigkeit
der Amplifikation ausgezeichnete PCR durch Verwendung einer DNA-Polymerasezusammensetzung
zur Nukleinsäureamplifikation
durchgeführt
werden kann, die aus einer Kombination von einer ersten und zweiten
DNA-Polymerase besteht, die in Bezug auf Thermostabilität und DNA-Verlängerungsrate
beinahe zueinander identisch sind, wobei die Aktivität der zweiten
DNA-Polymerase in einem niedrigeren Gehalt vorhanden ist, als diejenige
der ersten DNA-Polymerase, inbesondere durch Verwendung einer DNA-Polymerasezusammensetzung,
umfassend DNA-Polymerasen, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus einer modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase (erste Polymerase)
mit 0 bis 5% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des natürlich vorkommenden
Enzyms vor der Modifikation und einer modifizierten thermostabilen
DNA-Polymerase (zweite Polymerase) mit 100 bis 6% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität einer
natürlich
vorkommenden DNA-Polymerase oder deren ursprünglich natürlich vorkommendes Enzym vor
der Modifikation.
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Das heißt, die vorliegende Erfindung
ist eine DNA-Polymerasezusammensetzung zur Nukleinsäureamplifikation,
umfassend eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit 0 bis
5% der 3'-5'-Exonucleaseaktivität des ursprünglichen
Enzyms vor der Modifikation (erste Polymerase) und das ursprüngliche
Enzym oder eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit 100 bis 6% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität von ihrem ursprünglichen
thermostabilen Enzym vor der Modifikation (zweite Polymerase) wobei
die erste und die zweite DNA-Polymerase eine DNA-Verlängerungsrate
von mindestens 30 Basen/Sekunde aufweisen und befähigt sind
(10% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C für 6 Stunden
aufrechtzuerhalten.
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Weiterhin besteht die vorliegende
Erfindung in einem Verfahren zur Nukleinsäureamplifikation, umfassend
das Umsetzen von DNA als Template, Primer, dNTP und der DNA-Polymerasezusammensetzung,
um dadurch die Primer zur Herstellung eines DNA-Primer-Verlängerungsprodukts
zu verlängern.
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Weiterhin besteht die vorliegende
Erfindung in einem Reagenz zur Nukleinsäureamplifikation, umfassend
2 Arten von Primern, wobei einer davon komplementär zu einem
DNA-Verlängerungsprodukt
eines anderen Primers ist, dNTP, die thermostabile DNA-Polymerasezusammensetzung,
zweiwertige Ionen, einwertige Ionen und eine Pufferlösung.
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1 zeigt
die Polymeraseaktivität
der modifizierten DNA-Polymerase und den DNA-Zersetzungsgrad.
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2 zeigt
die Thermostabilität
der modifizierten DNA-Polymerase.
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3 zeigt
das Ergebnis der PCR durch Verwendung der modifizierten DNA-Polymerase
(für Plasmid).
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4 zeigt
das Ergebnis der PCR durch Verwendung der modifizierten DNA-Polymerase
(für das menschliche
Genom).
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5 zeigt
das Ergebnis der PCR durch Verwendung der DNA-Polymerasezusammensetzung (für das menschliche
Genom).
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6 zeigt
die Aminosäuresequenzen
der exo-Bereiche der thermostabilen DNA-Polymerase.
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7 zeigt
die Polymeraseaktivität
der modifizierten DNA-Polymerse und den DNA-Zersetzungsgrad.
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8 zeigt
die Polymeraseaktivität
in Bezug auf die natürlich
vorkommende KOD-Polymerase.
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In der vorliegenden Erfindung bezieht
sich die DNA-Polymeraseaktivität
auf eine katalytische Aktivität zur
Matrix-abhängigen
Einführung
von Desoxyribonukleosid-5'-monophosphat
in Desoxyribonukleinsäure durch
kovalente Bindung des α-Phosphats
von Desoxyribonukleosid-5'-triphosphat an die
3'-Hydroxylgruppe eines
Oligonukleotids oder Polynukleotids, das an eine DNA-Matrize annealed
wurde.
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Bei einer hohen Enzymaktivität in einer
Probe, soll die Aktivitätsmessung
ausgeführt
werden, nachdem die Probe mit einer konservierenden Pufferlösung verdünnt worden
ist. In der vorliegenden Erfindung werden 25 μl der untenstehenden Lösung A,
je 5 μl
der untenstehenden Lösungen
B und C und 10 μl
sterilisiertes Wasser in ein Eppendorfröhrchen gegeben, dann gerührt und
gemischt und 5 μl
der vorstehenden Enzymlösung
werden zugegeben und bei 75°C
während
10 Minuten umgesetzt. Danach wird die Probe auf Eis abgekühlt und
50 μl der
untenstehenden Lösung
E und 100 μl
der untenstehenden Lösung
D werden zugegeben, dann gerührt
und auf Eis während
10 Minuten abgekühlt.
Die Lösung
wird durch ein Glasfilter (Wattman GF/C Filter) filtriert und der
Filter wird gründlich
mit Lösung
D und Ethanol gewaschen und die Radioaktivität des Filters wird in einem Flüssigkeits-Szintillationszähler (Packard)
zur Bestimmung des Nukleotideinbaus in die DNA-Matrize gezählt. In
der vorliegenden Erfindung wird 1 Einheit der Enzymaktivität als die
Menge des Enzyms definiert, die bewirkt, dass unter diesen Bedingungen
10 nmol Nukleotid in je 30 Minuten in das säureunlösliche Fragment eingebaut werden.
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In der vorliegenden Erfindung; bezieht
sich die 3'-5'-Exonukleaseaktivität auf die
Aktivität
zur Deletion einer 3'-terminalen
DNA-Region, um 5'-Mononukleotid
an eine Matrize abzugeben.
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Das Aktivitätsmeßverfahren ist folgendes: 50 μl Reaktionslösung (120
mM Tris-HCl (pH-Wert
8,8 bei 25°C),
10 mM KCl, 6 mM Ammoniumsulfat, 1 mM MgCl2,
0,1% Triton X-100,
0,001% BSA, 5 μg
Tritium markierte E. coli-DNA) werden in ein 1,5 ml Eppendorfröhrchen pipettiert,
danach wird DNA-Polymerase dazu gegeben. Nach dem Umsetzen der Mischung
bei 75°C
während
10 Minuten wird die Reaktion durch Abkühlen auf Eis beendet. Dann
werden 50 μl
0,1% BSA als Träger
und dann 100 μl
einer 10% Trichloressigsäure-enthaltenden
Lösung
dazu gegeben und 2% Natriumpyrophosphat werden damit gemischt. Nach
dem Stehenlassen der Mischung während
15 Minuten auf Eis, wird sie mit 12000 r. p. m. während 101
Minuten zur Abscheidung der Niederschläge zentrifugiert. 100 μl des Überstandes
wird bezüglich
Radioaktivität
in einem Flüssigkeits-Szintillationszähler (Packard)
gezählt,
wobei die Menge des an das säurelösliche Fragment
abgegebenen Nukleotids bestimmt wird.
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In der vorliegenden Erfindung bezieht
sich die DNA-Verlängerungsrate
auf der Anzahl der pro Einheitszeit verlängerten DNAs. Das Messverfahren
ist folgendes: Eine Reaktionslösung mit
DNA-Polmerase (20 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,5), 8 mM Magnesiumchlorid,
7,5 mM Dithiothreitol, 100 μg/ml
BSA, 0,1 mM dNTP, 0,2 μCi
[α–32P]dCTP)
wird bei 75°C
mit einer Einzelstrangkette einer M13mp18-DNA umgesetzt, an die
ein Primer annealed worden war. Die Reaktion wird durch Zugeben
eines gleichen Volumens einer Reaktions-beendenden Lösung (50
mM Natriumhydroxid, 10 mM EDTA, 5% Ficoll, 0,05 Bromphenolblau)
beendet. Die durch die Reaktion verlängerte DNA wird durch Elektrophorese
auf Alkaliagarosegel fraktioniert und das Gel wird getrocknet und
einer Autoradiographie unterzogen. Als DNA-Größenmarkierung wird markiertes λ/HindIII
verwendet. Die DNA-Verlängerungsrate
wird auf der Basis der DNA-Größe bestimmt,
die durch eine Bande dieser Markierung als Indikator bestimmt wird.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet
Thermostabilität
die Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (der pH-Wert wurde bei 25°C bestimmt)
nach Behandlung bei 95°C
während
6 Stunden.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit den
folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist 5% oder weniger der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des ursprünglichen
Enzyms vor der Modifikation auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6 Stunden
aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa, und |
Aminosäuresequenz | eine
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei mindestens
eine der Aminosäuren
an den 141-, 143-, 210- und 311-Positionen
gegen eine andere Aminosäure
ersetzt wurde. |
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit
den folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und ist frei von einer 3'-5'-Exonukleaseaktivität, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa, und |
Aminosäuresequenz | eine;
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei mindestens
eine der Aminosäuren
an den 141-, 143-, 210- und 311-Positionen
gegen eine andere Aminosäure
ersetzt wurde. |
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Die thermostabile DNA-Polymerase
der vorliegenden Erfindung vor der Modifikation ist ein Enzym, das
von Pyrococcus sp. KOD, ein auf der Kodakara Insel, Kagoshima-Präfektur,
Japan, isolierter hyperthermophiler Archaeon-Stamm. Die mikrobiellen
Eigenschaften von KOD, das dieses Enzym produziert, werden in der
ungeprüften
veröffentlichten
japanischen Patentanmeldung Nr. 298,879/1995 beschrieben. Dieses
Enzym wird durch die Kultivierung dieses Stamms hergestellt.
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Dieses Enzym weist die folgenden
physikalisch-chemischen Eigenschaften auf:
Wirkung | es
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist eine 3'-5'-Exonukleaseaktivität auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
120 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | es
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa und |
Aminosäuresequenz | die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr: 2. |
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Die thermostabile DNA-Polymerase
der vorliegenden Erfindung weist eine wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte
Aminosäuresequenz
auf, wobei mindestens eine der Aminosäuren an den 141-, 143-, 210-
und 311-Positionen gegen eine andere Aminosäure ersetzt wurde. Ein Beispiel
ist das Enzym bei dem in SEQ ID Nr: 2 Asparaginsäure an der 141-Position gegen
Alanin; Glutaminsäure
an der 143-Position gegen Alanin; Asparaginsäure an der 141-Position beziehungsweise
Glutaminsäure
an der 143-Position gegen Alanin; Asparagin an der 210-Position gegen Asparaginsäure; oder
Tyrosin an der 311-Position gegen Phenylalanin ersetzt wurde.
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Zur Herstellung dieser modifizierten
Enzyme gibt es ein Verfahren, bei dem ein für eine natürlich vorkommende KOD-Polymerase
kodierendes Gen so mutiert wird, dass ein neuartiges Enzym mit einer
geringeren 3'-5'-Exonukleaseaktivität, als bei
der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase durch gentechnische Proteinherstellung
erzeugt wird.
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Obwohl das zu mutierende die KOD-Polymerase-kodierende
Gen nicht sonderlich beschränkt
ist, wurde das in SEQ ID Nr: 3 in der Sequenzauflistung definierte
Gen, das von Pyrococcus sp. KOD abstammt, in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Ein DNA-Polymerasegen, das von dem
KODI-Stamm abstammt, enthält
2 dazwischenliegende Sequenzen (1374 bis 2453 bp und 2708 bis 4316
bp) und daher kann eine modifizierte DNA-Polymerase, die eine verringerte
3'-5'-Exonukleaseaktivität aufweist,
zum Beispiel durch Herstellung eines mit einem PCR-Fusionsverfahren
hergestellten gereiften Gens mit einer wie in SEQ ID Nr: 3 gezeigten
Nucleotidsequenz von einem wie in SEQ m Nr: 1 gezeigten Gen und
durch Verwendung des somit hergestellten Gens erhalten werden.
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In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein neuartiges Enzym mit einer 3'-5'-Exonukleaseaktivität, die geringer
ist als bei der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase, durch Mutieren eines Gens hergestellt,
das für
die Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr: 1 kodiert.
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Zur Mutation des natürlich vorkommenden
KOD-Polymerasegens kann jedes der bekannten Verfahren verwendet
werden. Zum Beispiel können
Verfahren verwendet werden, die das Inkontaktbringen eines Arzneimittels
als Mutagen mit dem natürlich
vorkommenden KOD-Polymerasegen
oder die Bestrahlung des Gens mit UV-Strahlen betreffen oder es
können
gentechnische Mittel zur Proteinherstellung verwendet werden, wie zum
Beispiel die PCR-Technik
oder die ortsspezifische Mutagenese. E. coli, dessen Gen häufig Muationen
erfährt, weil
dessen Reparatur für
fehlende Übereinstimmung
zerstört
ist, kann ebenfalls für
eine in vivo Mutation verwendet werden.
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Das Chamäleon ortsgerichtete Mutagenese-Kit
(Stratagene), das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
verwendet die folgenden Schritte: (1) Denaturieren eines Plasmids,
das ein darin eingeschobenes Zielgen aufweist und dann Annealen
eines Mutagenese-Primers und einer selektiven Markierung an das Plasmid,
(2) DNA-Verlängerung
durch DNA-Polymerase und dann Durchführen einer Ligationsreaktion
unter Verwendung von Ligase, (3) Spalten des Plasmid mit einem Restriktionsenzym,
dessen Restriktionsort in dem selektiven Primer nicht vorhanden
ist, aber in dem als Matrize dienenden Plasmid vorhanden ist, wodurch DNA,
die nicht mutiert worden ist, gespalten wird, (4) Transformieren
von E. coli mit dem Restplasmid, (5) Herstellen des mutierten Plasmids
aus der Transformante, anschließend
wiederholtes Durchführen
von (3) und (4), so dass ein Plasmid erhalten wird, das wird gewünscht mutierte.
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Das modifizierte Polymerasegen, das
wie vorstehend beschrieben ist erhalten wurde, wird in zum Beispiel
E. coli transformiert und dann auf ein Agarmedium, das ein Arzneimittel
wie zum Beispiel Ampicillin enthält,
zur Bildung einer Kolonie ausgestrichen. Die Kolonie wird auf ein
Nährmedium,
wie zum Beispiel LB Medium oder 2 × YT Medium, geimpft und dann
bei 37°C
während
12 bis 20 Stunden kultiviert und so zerstört, dass eine Rohenzymlösung daraus
extrahiert wird.
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Zur Zerstörung des Mikroorganismus kann
jedes der bekannten Mittel mit physikalischer Zerstörung, Ultraschallbehandlung
oder Glasperlen oder mit lytischem Enzym, wie zum Beispiel Lysozym
verwendet werden. Das Rohenzym wird thermisch behandelt, zum Beispiel
bei 80°C
während
30 Minuten, um die aus dem Wirt stammenden Polymerasen zu inaktivieren.
Dann wird seine DNA-Polymeraseaktivität bestimmt und seine 3'-5'-Exonukleaseaktivität bestimmt und das Aktivitätsverhältnis daraus
bestimmt. Dann wird dieses Verhältnis mit
demjenigen der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase verglichen, um das Enzym bezüglich einer
verringerten 3'-5'-Exonukleaseaktivität zu screenen.
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Von dem auf diese Art ausgewählten Stamm
kann die DNA-Polymerase unter Verwendung bekannter Mittel gereinigt
werden, wie zum Beispiel folgendermaßen:
Der in einem Nährmedium
kultivierte Mikroorganismus wird zurückgewonnen und enzymatisch
oder durch physikalische Mittel zerstört, so dass ein Rohenzym extrahiert
wird. Das Rohenzymextrakt wird einer Wärmebehandlung, zum Beispiel
bei 80°C
während
30 Minuten unterzogen und danach wird die KOD-Polymerasefraktion
durch Fällung
mit Ammoniumsulfat zurückgewinnen.
Diese Rohenzymfraktion kann durch zum Beispiel Gelfiltration auf
Sephadex G-25 (Pharmacia Biotech) entsalzt werden.
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Nach diesem Verfahren kann ein gereinigtes
Enzympräparat
durch zum Beispiel Q-Sepharose-,
Heparin-Sepharose- usw. Chromatographie erhalten werden. In diesem
Verfahren kann das Enzympräparat
auf einen solchen Reinheitsgrad gereinigt werden, dass es beinahe
eine einzige Bande in SDS-PAGE zeigt.
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Ein DNA-Primerverlängerunsprodukt
kann unter Verwendung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, indem Primer und
dNTP mit DNA als Matrize zur Verlängerung der Primer umgesetzt
werden. Die Primer sind 2 Arten von Oligonucleotiden, wobei eines davon
vorzugsweise ein zu einem DNA-Verlängerungsprodukt eines anderen
Primers komplementärer
Primer ist. Erhitzen und Abkühlen
werden wiederholt durchgeführt.
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Magnesiumionen und Ammoniumionen
und/oder Kaliumionen sind für
die DNA-Polymerase der vorliegenden Erfindung vorzugsweise gleichzeitig
vorhanden, um deren Aktivität
aufrechtzuerhalten. Die PCR-Reaktionslösung kann weiterhin eine Pufferlösung und
diese Ionen zusammen mit BSA und einem nichtionischen grenzflächenaktiven
Mittel, wie zum Beispiel Triton X-100 in der Pufferlösung enthalten.
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Da die 3'-5'-Exonukleaseaktivität der modifizierten
thermostabilen DNA-Polymerase der vorliegenden Erfindung im Vergleich
zu dem Enzym vor der Modifikation verringert ist, kann die PCR mit
höherer
Leistungsfähigkeit
bezüglich
der Amplifikation durch die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase
ausgeführt
werden, als durch das Enzym vor der Modifikation.
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Nachfolgend wird hier die Zusammensetzung
von mindestens 2 Arten thermostabiler DNA-Polymerasen beschrieben, die sich in
ihrer 3'-5'-Exonukleaseaktivität unterscheiden.
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Eine erste DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung ist ein Enzym mit einer auf 0 bis 5% vorzugsweise auf
1% oder weniger verringerten 3'-5'-Exonukleaseaktivität der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms vor der Modifikation.
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Die erste DNA-Polymerase umfaßt ein Enzym
mit einer wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigten Aminosäuresequenz, wobei mindestens
eine der Aminosäuren
an den 141-, 142-, 143-, 210- und
311 Positionen gegen eine andere Aminosäure ersetzt wurde. Ein Beispiel
ist ein Enzym mit einer wie in SEQ ID Nr: 2, gezeigten Aminosäuresequenz,
wobei Asparaginsäure
an der 141-Position gegen Alanin; Glutaminsäure an der 143-Position gegen
Alanin; Asparaginsäure
an der 141-Position beziehungsweise Glutaminsäure an der 143-Position gegen
Alanin; Asparagin an der 210-Position gegen Asparaginsäure oder
Tyrosin an der 311-Position gegen Phenylalanin ersetzt wurde. Weiterhin
umfaßt
sie das Enzym, wobei Isoleucin an der 142-Position gegen Arginin ersetzt wurde
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Die erste DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit den folgenden
physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist 0 bis 5% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms
vor der Modifikation auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6 Stunden
aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa, und |
Aminosäuresequenz | eine
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei mindestens
eine der Aminosäuren
an den 141-, 142-, 143-, 210- und 311-Positionen gegen eine andere
Aminosäure
ersetzt wurde. |
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Die erste DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
weiterhin eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit den
folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist 0 bis 5% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms
vor der Modifikation auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
Restaktivität
von 60% oder mehr bei einem pH-Wert
von 8,8 (bestimmt bei 25°C)
nach Behandlung bei 95°C
während
6 Stunden aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa, und |
Aminosäuresequenz | eine
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei Asparaginsäure an der
141-Position gegen Alanin, Isoleucin an der 142-Position gegen Arginin;
Glutaminsäure
an der 143-Position gegen Alanin; Asparaginsäure an der 141-Position beziehungsweise
Glutaminsäure
an der 143-Position gegen Alanin; Asparagin an der 210-Position gegen
Asparaginsäure
oder Tryrosin an der 311-Position gegen
Phenylalanin ersetzt wurde. |
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Die zweite DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
eine modifizierte thermostabile Polymerase, die 100 bis 6% vorzugsweise
90 bis 30% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität einer thermostabilen DNA-Polymerase
mit 3'-5-Exonukleaseaktivität oder der
ursprünglichen
nicht modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase mit 3'-5'-Exonukleaseaktivität aufweist. Die zweite DNA-Polymerase
umfaßt
zum Beispiel das Enzym mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID Nr: 2
oder mit einer wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigten Aminosäuresequenz,
wobei die Aminosäuren
an den 140-, 142- oder 144-Positionen gegen andere Aminosäuren ersetzt wurden.
Ein Beispiel ist das Enzym mit einer wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigten
Aminosäuresequenz,
wobei Isoleucin an der 142-Position gegen Asparaginsäure, Glutaminsäure, Asparagin,
Glutamin oder Lysin, oder Threonin an der 144-Position gegen Valin
ersetzt wurde.
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Die zweite DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit den folgenden
physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist eine 3'-5'-Exonukleaseaktivität auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa, und |
Aminosäuresequenz | die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr: 2. |
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Die zweite DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
weiterhin eine modifizierte thermostabile Polymerase mit den folgenden
physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist 100 bis 6% vorzugsweise 90 bis 30% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms
vor der Modifikation auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten und |
Aminosäuresequenz | eine
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei mindestens
eine der Aminosäuren
X1, X2 und X3 in einem X1DX2EX3-Motif, das in
EXO 1 vorhanden ist, gegen eine andere Aminosäure ersetzt wurde. |
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In der Aminosäuresequenz der DNA-Polymerase
mit 3'-5'Exonukleaseaktivität sind hoch
konservierende Aminosäureregionen
für diese
Exonukleaseaktivität
bekannt (EXO I, EXO II und EXo III, 6).
Die EXO I Region enthält
ein X1DX2EX3-Motif und die Aminosäuren D (Asparaginsäure) und
E (Glutaminsäure) sind
als wesentlich für
die Exonukleaseaktivität
bekannt.
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Die zweite DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
weiterhin eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit den
folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist 100 bis 6% vorzugsweise 90 bis 30% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms
vor der Modifikation auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten und |
Aminosäuresequenz | eine
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei die Aminosäuren an
den 140-, 142- oder 144-Positionen gegen andere Aminosäuren ersetzt
wurden. |
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Die zweite DNA-Polymerase der vorliegenden
Erfindung umfaßt
eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase mit den folgenden
physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Wirkung | sie
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist 100 bis 6% vorzugsweise 90 bis 30% der 3'-5'-Exonukleaseaktivität des Enzyms
vor der Modifikation auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
30 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | sie
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert vor 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa und |
Aminosäuresequenz | eine
wie in SEQ ID Nr: 2 gezeigte Aminosäuresequenz, wobei Oleucin an
der 142-Position gegen Asparaginsäure, Glutaminsäure, Asparagin,
Glutamin oder Lysin, oder Threonin an der 144-Position gegen Valin
ersetzt wurde. |
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Die DNA-Verlängerungsrate der ersten und
zweiten DNA-Polymerasen beträgt
mindestens 30 Basen/Sekunde, vorzugsweise 100 bis 120 Basen/Sekunde
und sie sind thermostabile DNA-Polymerasen,
die befähigt
sind 60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten.
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Die ersten und zweiten DNA-Polymerasen
sind vorzugsweise KOD-Polymerasen oder ihre Mutanten.
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In der vorliegenden Erfindung ist
die Aktivität
der zweiten DNA-Polymerase geringer als diejenige der ersten DNA-Polymerase
und die zweite Polymerase ist vorzugsweise 0,02 bis 0,1 Einheiten
je 2,5 Einheiten der ersten DNA-Polymerase.
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Zur Herstellung dieser modifizierten
Enzyme gibt es ein Verfahren, wobei ein Gen für zum Beispiel natürlich vorkommende
KOD-Polymerase so mutiert wird, dass die neuartigen Enzyme, die
eine im Vergleich zu der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase verringerte 3'-5'-Exonukleaseaktvität aufweisen,
durch gentechnische Mittel zur Proteinherstellung erzeugt werden.
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Das zu mutierende KOD-Polymerase-kodierende
Gen ist nicht sonderlich eingeschränkt. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurde das in SEQ ID Nr: 3 in der Sequenzauflistung
gezeigte Gen verwendet, das von Pyrococcus sp. KOD abstammte.
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In einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein für die Aminosäuresequenz der
SEQ ID Nr: 1 kodierendes Gen mutiert, um das neuartige Enzym herzustellen,
das eine 3'-5'-Exonukleaseaktivität aufweist,
die im Vergleich zu derjenigen der natürlich vorkommenden KOD-Polymerase
verringert ist.
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Die thermostabile DNA-Polymerase
der vorliegenden Erfindung ist vor der Modifikation ein Enzym, das
von Pyrococcus sp. KOD als 1 Art des hyperthermophilen Archaeon-Stamms
abstammt, der auf der Kodakara Insel, Kagoshima-Präfektur,
Japan isoliert wurde. Die mikrobiellen Eigenschaften des KOD-herstellenden
Enzyms sind in der nichtgeprüften
veröffentlichten
japanischen Patentanmeldung Nr. 298,879/1995 beschrieben. Das Enzym
wird durch Kultivierung dieses Stamms hergestellt.
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Dieses Enzym weist die folgenden
physikalisch-chemischen Eigenschaften auf:
Wirkung | es
weist eine DNA-Polymeraseaktivität
auf und weist eine 3'-5'-Exonukleaseaktivität auf, |
DNA-Verlängerungsrate | mindestens
120 Basen/Sekunde, |
Thermostabilität | es
ist befähigt,
60% oder mehr Restaktivität
bei einem pH-Wert von 8,8 (bestimmt bei 25°C) nach Behandlung bei 95°C während 6
Stunden aufrechtzuerhalten, |
Optimaltemperatur | ungefähr 75°C, |
Molekulargewicht | 88
bis 90 kDa und |
Aminosäuresequenz | die
Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr: 2 |
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Das erfindungsgemäße Nukleinsäureamplifikationsverfahren
umfaßt
das Umsetzen von DNA als Matrize, Primern und 4 Arten von Desoxyribonukleotidtriphosphat
(dNTP), um durch die Verwendung der DNA-Polymerasezusammensetzung
die Primer zur Herstellung eines DNA-Primer-Verlängerungsprodukts zu verlängern.
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In der PCR-Technik, als eine der
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Nukleinsäureamplifikation,
wird bei einer besonders langen und doppelsträngigen Zielnukleinsäure in einer
Probe, die Zielnukleinsäure
durch Erhitzen denaturiert, damit sie in zwei Einzelstrangketten
getrennt wird. Falls die Trennung der langkettigen Nukleinsäure in Einzelstrangketten
unzulänglich
ist, wird eine nachfolgende Annealing- und Verlängerungsreaktion der Primer
verhindert. Dann werden die Einzelstrangketten als Matrize, zu der
Matrize komllementäre Primer,
die vorzugsweise Primer sind, wobei einer davon zu einem anderen
DNA-Verlängerungsprodukt
komplementär
ist, und dNTP in einer PCR-Reaktionslösung unter Verwendung der DNA-Polymerasezusammensetzung
der vorliegenden Erfindung umgesetzt.
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Diese Reaktion wird unter Verwendung
eines 2-Stufen-Temperaturzyklus durchgeführt, das heißt eine hohe
Temperaturstufe zur Denaturierung der zu amplifizierenden Nukleinsäure und
eine niedrige Temperaturstufe für
das Annealing der Primer an die denaturierte Nukleinsäure zur
Initiierung der Primerverlängerung,
und dieser Zyklus wird 25 bis 40 mal wiederholt. Normalerweise besteht
1 Zyklus aus einer Reaktion bei 94°C während 0,5 bis 1 Minute und
dann bei 68°C
während
0,5 bis 10 Minuten. Die 2 Primer werden an entgegengesetzte Stränge der
Matrizen-Nukleinsäuresequenz
annealed, und ein an jedem Primer anfangendes Verlängerungsprodukt
ist eine zu der Matrizennukleinsäure
komplementäre
Kopie und das Produkt ist so ausgerichtet, dass es an einen anderen
Primer bei Trennung von der resultierenden Doppelstrangkette hybridisieren
kann.
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Die Reaktion wird vorzugsweise während einer
ausreichenden Zeitdauer durchgeführt,
bis die die Verlängerungsreaktion
die Kettenverlängerung
vervollständigt.
Zur Amplifikation von 20 kb oder mehr Nukleinsäure wird eine Annealing- und
Verlängerungszeit
von mindestens 10 bis 20 Minuten bevorzugt.
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Eine langkettige Nukleinsäure wird
vor dem Abbau während
der Amplifikation vorzugsweise durch Verwendung von zum Beispiel
Glycerin, Dimethylsulfoxid (DMSO) usw. geschützt.
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Das Vorhandensein eines falsch eingebauten
Nukleotids wird die Kettenverlängerung
früher
beenden und die Anzahl an Matrizenketten für nachfolgende Amplifikation
wird geringer sein, woraus eine Verminderung der Leistungsfähigkeit
der Amplifikation einer langkettigen Nukleinsäure folgt. In der vorliegenden
Erfindung wird das während
der Primerverlängerungsproduktsynthese
falsch eingebaute Nukleotid entfernt werden, weil die 3'-5'-Exonukleaseaktivität neben der DNA-Polymeraseaktivität zu einem
geringen Grad in der Reaktionslösung
vorhanden ist und die dominante Polymeraseaktivität eine vollständige Kettenverlängerung
ermöglicht.
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Der pH-Wert und die Zusammensetzung,
Salze (zweiwertige und einwertige Ionen) und das Design der Primer
sind für
die Leistungsfähigkeit
der langkettigen Nukleinsäureamplifikation
wichtig.
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Da das PCR-Reagenz normalerweise
bei Raumtemperatur vor dem Denaturierungsschritt hergestellt wird,
kann eine Bindung der Primer an andere Primer oder an einen homologen
Teil einer Nukleinsäuresequenz
verursacht werden. Falls ein Verlängerungsprodukt ebenfalls durch
unspezifisches Binden von Primern gebildet wird, wird die Leistungsfähigkeit
der Amplifikation des gewünschten
langkettigen Produkts verringert. Zur Verhinderung des unspezifischen
Bindens wird vorzugsweise das „Heiß-Startverfahren", dass heißt die Zugabe
des Enzyms nachdem die Reaktionslösung eine hohe Temperatur erreicht
hat, verwendet.
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Vorzugsweise wird das gleichzeitige
Vorhandensein zweiwertiger Ionen, zum Beispiel Magnesiumionen, und
einwertiger Ionen, zum Beispiel Ammonium- und/oder Kaliumionen,
gestattet, um die DNA-Polymeraseaktivität der vorliegenden Erfindung
aufrechtzuerhalten. Weiterhin können
eine Pufferlösung,
solche Ionen, BSA, ein nicht-ionisches grenzflächenaktives Mittel (zum Beispiel
Triton X-100) und Pufferlösung
in der Reaktionslösung
zur Nukleinsäureamplifikation
vorhanden sein.
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Das erfindungsgemäße Reagenz zur Nukleinsäureamplifikation
enthält
2 Primer, wobei einer davon komplementär zu einem DNA-Verlängerungsprodukt
eines anderen Primers ist, dNTP, die DNA-Polymerasezusammensetzung,
Magnesiumionen, Ammoniumionen und/oder Kaliumionen, BSA, ein nicht-ionisches grenzflächenaktives
Mittel und eine Pufferlösung.
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In der vorliegenden Erfindung ist
die Aktivität
der zweiten DNA-Polymerase vorzugsweise geringer als diejenige der
ersten DNA-Polymerase und es wird bevorzugt, dass die zweite DNA-Polymerase
in 0,02 bis 0,1 Einheiten je 2,5 Einheiten der ersten DNA-Polymerase
vorhanden ist.
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Das Reagenz der vorliegenden Erfindung
kann ein Lösungshilfsmittel,
wie zum Beispiel Glycerin, DMSO, Polyethylenglycol usw. enthalten.
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Die verwendete Pufferlösung umfaßt eine
Tris-Puffer, Tris(hydroxymethyl)methylglycin (Tricin-Puffer), N-bis(hydroxyethyl)glycin
(Bicin-Puffer) usw. Die optimale Pufferlösung und der pH-Wert hängen von
der verwendeten DNA-Polymerase ab. Falls KOD-Polymerase oder deren
Mutante in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, wird eine
Pufferlösung
bei einem pH-Wert von 7,5 bis 9,2 (bei 25°C) bei einer Konzentration von
10 bis 50 mM, vorzugsweise 20 bis 120 mM verwendet. Als zweiwertige
Kationen werden vorzugsweise Magnesiumionen, und Magnesiumchlorid
usw. verwendet. Ihre Konzentration beträgt vorzugsweise 1 bis 2 mM.
Als einwertige Kationen werden vorzugsweise Ammoniumionen oder Kaliumionen,
und Ammoniumsulfat, Kaliumglutamat, Kaliumacetat usw. verwendet.
Ihre Konzentration beträgt
vorzugsweise 2 bis 50 mM. Die verwendeten Primer sind 2 Arten von
Oligonukleotiden, wobei einer davon ein zu einem DNA-Verlängerungsprodukt
eines anderen Primers komplementärer
Primer ist. Ihre Konzentration beträgt vorzugsweise 0,2 bis 1 μM.
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Die vorliegende Erfindung wird hier
nachstehend unter Bezugnahme auf die Beispiele genau beschrieben.
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Referenzbeispiel 1.
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Klonierung des vom hyperthermophilen
Archaeon-Stamm KOD abstammenden DNA-Polymerasegens
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Der auf der Kodakara Insel, Kagoshima-Präfektur,
Japan isolierte hyperthermophile Archaeon-Stamm wurde bei 95°C kultiviert
und dann zurückgewonnen.
Die genomische DNA des hyperthermophilen Archaeon-Stamms KOD wurde
auf gewöhnliche
Art aus dem Mikroorganismus präpariert.
Zwei Primer wurde auf der Basis der konservierenden Regionen in
der Aminosäuresequenz
der DNA-Polymerase (Pfu-Polymerase), die von Pyrococcus furiosus
abstammt, synthetisiert. PCR wurde unter Verwendung der 2 Primer
und der genomischen DNA als Matrize durchgeführt.
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Das somit durch PCR amplifizierte
DNA-Fragment wurde sequenziert und von der somit bestimmten Nucleotidsequenz
wurde dessen Aminosäuresequenz
abgeleitet. Dann wurde die genomische DNA von dem KOD1-Stamm mit
einem Restriktionsenzym behandelt und der Verdau wurde einer Souther-Hybridisierung
mit dem vorstehenden Amplifikations-DNA-Fragment als Sonde zur Bestimmung der
Größe eines
für die
DNA-Polymerase kodierenden Fragments (ungefähr 4 bis 7 kbp) unterzogen.
Ferner wurde das DNA-Fragment dieser Größe von dem entsprechenden Agarosegel
zurückgewonnen
und in das Plasmid pBS (Stratagene) eingeschoben. Die so erhaltende
Mischung wurde in E. coli JM109 zur Herstellung einer Bibliothek
transformiert. Mit derselben Sonde wie bei der Southern-Hybridisierung
wurde eine Koloniehybridiseriung durchgeführt, so dass ein Klonstamm
(E. coli JM109/pSBKOD1) erhalten wurde, von dem angenommen wurde,
dass er das von dem KOD1-Stamm abstammende DNA-Polymerasegen enthielt.
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Das Plasmid pSBKOD1 wurde von dem
Klonstamm E. coli JM109/pSBKOD1) zurückgewonnen und auf herkömmliche
Weise sequenziert. Seine Aminosäuresequenz
wurde von der somit bestimmten Nucleotidsequenz abgeleitet. Das
von dem KOD1-Stamm stammende DNA-Polymerasegen bestand aus 5010
Basen und kodierte für
1670 Aminosäuren
(SEQ ID Nr: 1).
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Zur Herstellung eines vollständigen Polymerasegens
wurden 2 dazwischenliegende Sequenzen (1374 bis 2453 bp und 2708
bis 4316 bp) durch ein PCR-Fusionsverfahren entfernt. In dem PCR-Fusionsverfahren wurden
drei Primerpaare verwendet und jedes Paar wurde in einer PCR verwendet,
wobei das von dem klonierten Stanzen zurückgewonnene Plasmid als Matrize
verwendet wurde, so dass 3 Fragmente amplifiziert wurden, die frei
von den dazwischenliegenden Sequenzen waren. Die in der PCR verwendeten
Primer wurden so ausgelegt, dass sie dieselbe Frequenz wie eine
an den Zielort bindende Sequenz aufweisen, und dass sie verschiedene
Reatriktionsenzymorte an den terminalen Orten aufwiesen, das heißt, dass
sie eine EcoRV-Stelle am N-Terminal und eine BamHI-Stelle am C-Terminal
aufwiesen. Dann wurde ein Fragment, das sich in der Mitte des PCR-Amplifikationsfragments
befand, mit einem an der N-terminalen Seite befindlichen Fragment gemischt
und die PCR wurde unter Verwendung der entsprechenden Fragmente
als Primer durchgeführt.
Weiterhin wurde ein Fragment, das sich in der Mitte des PCR-Amplifikationsfragments
befand, mit einem an der C-terminalen Seite befindlichen Fragment
gemischt und die PCR wurde unter Verwendung der entsprechenden Fragmente
als Primer durchgeführt.
PCR wurde wiederum unter Verwendung der so erhaltenen 2 Fragmentarten
durchgeführt,
woraus sich ein vollständiges
Genfragment ergab, das frei von den dazwischenliegenden Sequenzen
war, eine EcoRV-Stelle am N-Terminal und eine BamHI-Stelle am C-Terminal
aufwies und für die
vom KOD1-Stamm abstammende DNA-Polymerase kodierte. Weiterhin wurde
dieses Gen in den Expressionsvektor PET-8c subkloniert, der befähigt ist
die Expression des Gens unter dem T7-Promotor zu induzieren. Für diese
Subklonierung wurden die NcoI/BamHI-Stellen auf PET-8c und die vorstehend
erzeugten Restriktionsenzymstellen verwendet. Auf diese Weise wurde
ein rekombinanter Expressionsvektor (pET-pol) erhalten. E. coli
BL21 (DE3)/pET-pol wurde als FERM BP-5513 bei dem National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, Japan, hinterlegt.
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Beispiel 1.
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Subklonierung
des KOD-Polymerasegens
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Zur Modifikation der thermostabilen
DNA-Polymerase wurde das KOD-Polymerasegen aus dem Plasmid pET-pol
entfert und in das Plasmid pBluescript folgendermaßen subkloniert:
Das
KOD-Polymerasegen mit ungefähr
2,3 kb Länge
wurde durch Verdau des Plasmids pET-pol mit den Restriktionsenzymen XbaI
und BamHI (Toyobo Co., Lt.) entfernt. Dann wurde für die Ligation
dieses DNA-Fragments in das Plasmid pBluescript SK(–), das
vorher mit XbaI und BamHI verdaut worden war, ein Ligationskit (hohe
Ligation, ein Produkt von Toyobo Co., Ltd.) verwendet. Dann wurde
das resultierende Plasmid in die handelsüblichen kompetenten Zellen
(hoch kompetente JM109, beziehbar von Toyoba Co., Ltd.) transformiert.
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Die Transformante wurde bei 35°C während 16
Stunden in einem LB Agar-Medium kultiviert, das 100 μg/ml Ampicillin
(1% Bacto-Trypton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% Natriumchlorid, 1,5% Agar,
hergestellt von Gibco) enthielt, und ein Plasmid wurde aus den resultierenden
Kolonien hergestellt. Aus einem Teil der Nucleotidsequenz wurde
bestätigt,
dass dieses Plasmid das KOD-Polymerasegen trägt und es wurde als Plasmid
pKOD1 bezeichnet.
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Beispiel 2.
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Herstellung eines modifizierten
Gens (DA) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Das in Beispiel 1 erhaltene Plasmid
pKOD1 wurde zur Herstellung eines Plasmids (pKODDA) verwendet, das
ein Gen für
eine modifizierte thermostabile DNA-Polymerase der KOD-Polymerase
von SEQ ID Nr: 2 trägt,
wobei Asparaginsäure
an der 141-Position gegen Alanin ersetzt wurde.
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Für
diese Herstellung wurde ein Chamäleon
ortsgerichtetes Mutagenesekit (Stratagene) entsprechend den Anweisungen
des Herstellers verwendet.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 4 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 7 gezeigter Primer. Die Mutante wurde
durch Bestimmung ihrer Nucleotidsequenz bestätigt. E. coli JM109 wurde mit
dem resultierenden Plasmid transformiert, woraus sich JM109 (pKODDA)
ergab.
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6 l sterilisiertes TB Medium (beschrieben
in p.A. 2 in Molecular Cloning), das 100 μg/ml Ampicillin enthielt, wurde
in ein 101 Fermentorgefäß gegeben.
In dieses Medium wurde E. coli JM109 (pKODDA) eingeimpft, die bei
30°C während 16
Stunden in 50 ml LB Medium (1% Bacto-Trypton, 0,5% Hefeextrakt,
0,5% Natriumchlorid, hergestellt von Gibco) kultiviert worden waren,
das 200 μg/ml
Ampicillin in einem 500 ml Kolben enthielt, und der Mikroorganismus
wurde durch Schüttelkultur
bei 35°C
während
12 Stunden unter Belüftung
vermehrt. Der Mikroorganismus wurde durch Zentrifugierung von der
Kultur zurückgewonnen,
dann in 400 ml Puffer (10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,0), 80 mM KCl,
5 mM 2-Mercaptoethanol, 1 mM EDTA) suspendiert und durch Ultraschallbehandlung
zerstört,
woraus sich ein Zelllysat ergab.
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Das Zelllysat wurde bei 85°C während 30
Minuten erhitzt und zur Entfernung unlöslicher Feststoffe zentrifugiert.
Der Überstand
wurde mit Polyethylenimin zur Entfernung von Nukleinsäuren behandelt,
dann mit Ammoniumsulfat fraktioniert und einer Chromatographie auf
Heparin-Sepharose unterzogen. Schließlich wurde die Pufferlösung gegen
eine Konservierungspufferlösung
(50 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,0), 50 mM Kaliumchlorid, 1 mM Dithiothreitol,
0,1% Tween 20, 0,1% NonidetTM P40, 50% Glycerin)
ersetzt, so dass die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase (DA)
erhalten wurde.
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In der vorstehend beschriebenen Reinigung
wurde die Messung der DNA-Polymeraseaktivität auf folgende Weise durchgeführt. Bei
hoher Enzymaktivität
wurde die Probe nach Verdünnung
mit der Konservierungspufferlösung
gemessen.
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25 μl Lösung A, je 5 μl der Lösungen B
und C und 10 μl
sterilisiertes Wasser werden in ein Eppendorfröhrchen gegeben und unter Rühren gemischt.
Dann werden 5 μl
der Enzymlösung
zu der Mischung gegeben und bei 75°C während 10 Minuten umgesetzt.
Danach wird sie auf Eis während
10 Minuten abgekühlt
und anschließend
werden 50 μl
Lösung
E und 100 μl
Lösung
D dazu gegeben. Die Mischung wurde gerührt und auf Eis während 10
Minuten abgekühlt.
Diese Lösung
wird. durch ein Glasfilter (Wattman GF/C Filter) filtriert und danach
wird der Filter gründlich
mit Lösung
D und Ethanol gewaschen und die Radioaktivität des Filters wird in einem
Flüssigkeits-Szintillationszähler (Packard)
zur Bestimmung des Nukleotideinbaus in die DNA-Matrize gezählt.
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Es wird angenommen, dass 1 Einheit
des Enzyms die Menge des Enzyms ist, die bewirkt, dass unter diesen
Bedingungen 10 nmol Nucleotid in je 30 Minuten in das säureunlösliche Fragment
eingebaut werden.
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Beispiel 3.
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Herstellung eines modifizierten
Gens (EA) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein Plasmid (pKODEA), das ein Gen
für eine
modifizierte thermostabile DNA-Polymerase der KOD-Polymerase von
SEQ ID Nr: 2 trägt,
wobei Glutamin an der 143-Position gegen Alanin ersetzt worden war,
wurde auf dieselbe Art wie in Beispiel 2 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein Primer, wie er in SEQ ID Nr: 5 gezeigt ist. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein Primer, wie er in SEQ ID Nr: 8 gezeigt ist. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (EA) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 2 erhalten.
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Beispiel 4.
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Herstellung eines modifizierten
Gens (DEA) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein Plasmid (pKODEA), das ein Gen
für eine
modifizierte thermostabile DNA-Polymerase der KOD-Polymerase von
SEQ ID Nr: 2 trägt,
wobei Asparaginsäure
an der 141-Position beziehungsweise Glutaminsäure an der 143-Position gegen
Alanin ersetzt worden waren, wurde auf dieselbe Art wie in Beispiel
2 hergestellt. Der verwendete selektive Primer war ein Primer, wie
er in SEQ ID Nr: 4 gezeigt ist. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein Primer, wie er in SEQ ID Nr: 6 gezeigt ist. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (DEA) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 2 erhalten.
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Beispiel 5.
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Herstellung eines modifizierten
Gens (ND) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein Plasmid (pKODND), das ein Gen
für eine
modifizierte thermostabile DNA-Polymerase der KOD-Polymerase von
SEQ ID Nr: 2 trägt,
wobei Asparagin an der 210-Position gegen Asparaginsäure ersetzt worden
war, wurde auf dieselbe Art wie in Beispiel 2 hergestellt. Der verwendete
selektive Primer war ein Primer, wie er in SEQ ID Nr: 4 gezeigt
ist. Der verwendete Mutageneseprimer war ein Primer, wie er in SEQ
ID Nr: 9 gezeigt ist. Die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase
(ND) wurde unter Verwendung desselben Reinigungsverfahrens wie in
Beispiel 2 erhalten.
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Beispiel 6.
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Herstellung eines modifizierten
Gens (YF) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein Plasmid (pKODYF), das ein Gen
für eine
modifizierte thermostabile DNA-Polymerase der KOD-Polymerase von
SEQ ID Nr: 2 trägt,
wobei Tyrosin an der 311-Position gegen Phenylalanin ersetzt worden
war, wurde auf dieselbe Art wie in Beispiel 2 hergestellt. Der verwendete
selektive Primer war ein Primer, wie er in SEQ ID Nr: 4 gezeigt
ist. Der verwendete Mutageneseprimer war ein Primer, wie er in SEQ
ID Nr: 10 gezeigt ist. Die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase
(YF) wurde unter Verwendung desselben Reinigungsverfahrens wie in
Beispiel 2 erhalten.
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Beispiel 7.
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Bestätigung der Exonukleaseaktivität modifizierter
thermostabiler DNA-Polymerase
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Die Exonukleaseaktivitäten der
modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen (DA, EA, DEA, ND und
YF), die in der Beispielen 2 bis 6 erhalten wurden, wurden auf die
folgende Art bestimmt. Als Kontrolle wurde die natürlich vorkommende
KOD-Polymerase (Toyobo Co., Ltd.) verwendet. 50 μl einer Reaktionslösung (120
mM Tris-HCl (pH-Wert 8,8 bei 25 °C),
10 mM KCl, 6 mM Ammoniumsulfat, 1 mM MgCl2,
0,1% Triton X-100, 0,001% BSA, 5 μg
Tritium-markierte E. Coli DNA) wurde in ein 1,5 ml Eppendorfröhrchen gegeben
und die DNA-Polymerase wurde in Mengen von 25, 50 beziehungsweise
100 Einheiten zugegeben. Die natürlich vorkommende
KOD-Polymerase wurde in Mengen von 0,25, 0,5 beziehungsweise 1 Einheiten
verwendet. Nachdem die Mischung bei 75°C während 10 Minuten umgesetzt
worden war, wurde die Reaktion durch Abkühlen auf Eis beendet. Dann
wurden der Mischung 50 μl
0,1% BSA als Träger
zugegeben und dann wurde sie mit einer Lösung aus 10% Trichloressigsäure und
2% Natriumpyrrophosphat gemischt. Nachdem die Mischung 15 Minuten
auf Eis gelassen wurde, wurde sie mit 12000 r. p. m. während 10
Minuten zur Trennung der vorhandenen Niederschläge zentrifugiert. 100 μl des Überstandes
wurde bezüglich
der Radioaktivität
in einem Flüssigkeits-Scintillationszähler (Packard)
gemessen, wobei die in das säurelösliche Fragment
abgegebene Nukleotidmenge bestimmt wurde.
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1 zeigt
die Polymeraseaktivität
und die DNA-Abbaugeschwindigkeit. Bei diesem Ergebnis konnte die
Exonuklceaseaktivität
der 3 modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen (DEA, DA und EA) nicht nachgewiesen
werden. Die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase (ND) wies
ungefähr
0,1%, und die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase (YF) wies ungefähr 0,01%
der Aktivität
der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase
auf.
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Beispiel 8.
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Bestätigung der Thermostabilität
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Die Thermostabilität der in
den Beispielen 2 bis 6 erhaltenen modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen
(DA, EA, DEA, ND und YF) wurde auf die folgende Art bestimmt. Von
jeder gereinigten modifizierten DNA-Polymerase wurden je 5 Einheiten
mit 100 μl
Pufferlösung
(20 mM Tris-HCl pH-Wert 8,8 bei 25°C, 10 mM Kaliumchlorid, 10 mM
Ammoniumsulfat, 2 mM Magnesiumsulfat, 0,1% Triton X-100, 0,1 mg/ml
BSA, 5 mM 2-Mercaptomethanol)
gemischt und dann bei 95°C
vorinkubiert. Mit der Zeit wurde von dieser Mischung eine Probe
gewonnen und mit dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren wurde
deren Polymeraseaktivität
bestimmt.
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Zum Vergleich wurden Taq-Polymerase
(Toyobo Co., Ltd.) und die natürlich
vorkommende KOD-Polymerase (Toyobo Co., Ltd.) ebenfalls demselben
Verfahren unterworfen. Wie in 2 gezeigt
wird, wies jede der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen, ähnlich zu
der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase, eine Restaktivität von 60% oder mehr auf nach
Behandlung bei 95°C
während
6 Stunden. Andererseits wies Taq-Polymerase eine Restaktivität von 15%
oder weniger auf.
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Beispiel 9.
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Messung der DNA-Verlängerungsrate
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Die in den Beispielen 2 bis 6 erhaltenen
modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen (DA, EA, DEA, ND und
YF) wurden bezüglich
ihrer DNA-Verlängerungsrate
auf die folgende Art untersucht. 0,2 μg Primer (SEQ ID Nr: 15) wurden
an eine Einzelstrangkette der M13mp18 DNA annealed und dann wurden
je eine Einheit von jeder gereinigten modifizierten DNA-Polymerase
mit der Einzelstrangkette bei 75°C
während
20, 40 beziehungsweise 60 Sekunden in 10 μl Reaktionslösung (20 mM Tris-HCl (pH-Wert
7,5), 8 mM Magnesiumchlorid, 7,5 mM Dithiothreitol, 100 μg/ml BSA,
0,1 mM dNTP, 0,2 μCi
[α– 32P]dCTP) umgesetzt. Die Reaktion wurde durch
Zugabe eines gleichen Volumens einer Reaktions-beendenden Lösung (50
mM Natriumhydroxid, 10 mM EDTA, 5% Ficoll, 0,05 Bromphenolblau)
beendet. Zum Vergleich wurden Taq-Polymerase (Toyobo Co., Ltd.)
und natürlich
vorkommende KOD-Polymerase (Toyobo Co., Ltd.) ebenfalls demselben
Verfahren unterzogen.
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Die durch die Reaktion verlängerte DNA
wurde durch Elektrophorese auf Alkaliagarosegel fraktioniert und
das Gel wurde getrocknet und einer Autoradiographie unterzogen.
Als DNA-Größenmarkierung
wird markiertes λ/HindIII
verwendet. Die DNA-Verlängerungsrate
wurde unter Verwendung der Größe der verlängerten DNA
bestimmt, wobei eine Bande dieser Markierung als Indikator verwendet
wurde. Das Ergebnis wie darauf hin, dass ähnlich zu der natürlich vorkommenden
KOD-Polymerase, jede der modifizierten Polymerasen eine Verlängerungsrate
von ungefähr
120 Basen/Sekunde aufwies, während
Taq-Polymerase eine Verlängerungsrate
von ungefähr
60 Basen/Sekunde aufwies.
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Beispiel 10.
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Herstellung des Mutantengens
(IN) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Das in Beispiel 1 erhaltene Plasmid
pKOD1 wurde zur Herstellung eines Flasmids (pKODIN) verwendet, das
ein Gen für
die modifizierte thermostabile DNA-Polymerase trägt, wobei in dem in der EXO1
Region befindlichen X1DX2EX3-Motif Isoleucin bei X2 gegen
Asparagin ersetzt worden war.
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Dieses Plasmid wurde unter Verwendung
eines Chamäleon
ortsgerichteten Mutagenesekits (Stratagene) entsprechend den Anweisungen
des Herstellers hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 17 gezeigter Primer. Die Mutante wurde
durch Bestimmung ihrer Nucleotidsequenz bestätigt. E. coli JM109 wurde mit
dem Plasmid transformiert, woraus sich JM109 (pKODIN) ergab.
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Beispiel 11.
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Herstellung des Mutantengens
(IE) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein thermostabiles Polymerasegen
(pKODIE) für
KOD-Polymerase, wobei in dem in der EXO1 Region befindlichen X1DX2EX
3-Motif Isoleucin bei X2 gegen
Glutaminsäure
ersetzt worden war, wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel
10 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 18 gezeigter Primer. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (IE) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 10 erhalten.
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Beispiel 12.
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Herstellung des Mutantengens
(IQ) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein thermostabiles Polymerasegen
(pKODIQ) für
KOD-Polymerase, wobei in dem in der EXO1 Region befindlichen X1DX2EX3-Motif
Isoleucin bei X2 gegen Glutaminsäure ersetzt
worden war, wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 10 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 19 gezeigter Primer. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (IQ) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 10 erhalten.
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Beispiel 13.
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Herstellung des Mutantengens
(ID) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein thermostabiles Polymerasegen
(pKODID) für
KOD-Polymerase, wobei in dem in der EXO1 Region befindlichen X1DX2EX3-Motif
Isoleucin bei X2 gegen Asparaginsäure ersetzt
worden war, wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 10 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 20 gezeigter Primer. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (ID) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 10 erhalten.
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Beispiel 14.
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Herstellung des Mutantengens
(TV) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein thermostabiles Polymerasegen
(pKODTV) für
KOD-Polymerase, wobei in dem in der EXO1 Region befindlichen X1DX2EX3-Motif
Threonin bei X3 gegen Valin ersetzt worden
war, wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 10 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 21 gezeigter Primer. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (TV) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 10 erhalten.
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Beispiel 15.
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Herstellung des Mutantengens
(IK) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein thermostabiles Polymerasegen
(pKODIK) für
KOD-Polymerase, wobei in dem in der EXO1 Region befindlichen X1DX2EX3-Motif
Isoleucin bei X2 gegen Lysin ersetzt worden
war, wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 10 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 23 gezeigter Primer. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (IK) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 10 erhalten.
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Beispiel 16.
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Herstellung des Mutantengens
(IR) und Reinigung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase
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Ein thermostabiles Polymerasegen
(pKODIR) für
KOD-Polymerase, wobei in dem in der EXO1 Region befindlichen X1DX2EX3-Motif
Isoleucin bei X2 gegen Arginin ersetzt worden
war, wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 10 hergestellt.
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Der verwendete selektive Primer war
ein wie in SEQ ID Nr: 16 gezeigter Primer. Der verwendete Mutageneseprimer
war ein wie in SEQ ID Nr: 22 gezeigter Primer. Die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (IR) wurde unter Verwendung desselben
Reinigungsverfahrens wie in Beispiel 10 erhalten.
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Beispiel 17.
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Bestätigung der Exonukleaseaktivität modifizierter
thermostabiler DNA-Polymerase
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Die in den Beispielen 10 bis 16 erhaltenen
modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen (IN, IE, IQ, ID, YV,
IK und IR) wurden bezüglich
der Exonukleaseaktivität
auf die folgende Art untersucht. Als Kontrolle wurde die natürlich vorkommende
KOD-Polymerase (Toyobo Co., Ltd.) verwendet. 50 μl einer Reaktionslösung (120
mM Tris-HCl (pH-Wert 8,8 bei 25 °C),
10 mM KCl, 6 mM Ammoniumsulfat, 1 mM MgCl2,
0,1% Triton X-100, 0,001% BSA, 5 μg
Tritium-markierte E. Coli DNA) wurde in ein 1,5 ml Eppendorfröhrchen pipettiert
und anschliessend jede DNA-Polymerase in Mengen von 0,5, l beziehungsweise
1,5 Einheiten zugegeben. Nachdem die Mischung bei 75°C während 10
Minuten umgesetzt worden war, wurde die Reaktion durch Abkühlen auf
Eis beendet. Dann wurden der Mischung 50 ml 0,1% BSA als Träger zugegeben
und dann wurde sie mit 100 μl
einer Lösung
aus 10% Trichloressigsäure
und 2% Natriumpyrophosphat gemischt. Nachdem die Mischung 15 Minuten
auf Eis gelassen wurde, wurde sie mit 12000 r. p. m. während 10
Minuten zur Trennung der vorhandenen Niederschläge zentrifugiert. 100 μl des Überstandes
wurde bezüglich
der Radioaktivität
in einem Flüssigkeits-Szintillationszähler (Packard)
gemessen, wobei die in das säurelösliche Fragment
abgegebene Nukleotidmenge bestimmt wurde.
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7 zeigt
die Polymeraseaktivität
von jeder DNA-Polymerase und die DNA-Abbaugeschwindigkeit. 8 zeigt ihre Exonukleaseaktivitäten in Bezug
auf diejenigen der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase auf. Wie vorliegend gezeigt wird, können entsprechend
der vorliegenden Erfindung thermostabile DNA-Polymerasen mit verschiedenen
3'-5'-Exonukleaseaktivitätsgehalten
erhalten werden.
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Im Vergleich zur natürlich vorkommenden
KOD-Polymerase wiesen die modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen
folgende 3'-5'-Exonukleaseaktivitätsgehalte
auf: IN wies ungefähr
95%; IE ungefähr
76%; IQ ungefähr
64%; ID ungefähr
52%; TV ungefähr
48%; IK ungefähr
30% und IR ungefähr
0% auf.
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Beispiel 18.
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Messung der DNA-Verlängerungsgenauigkeit
in PCR durch modifizierte DNA-Polymerase
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Die natürlich vorkommende KOD-Polymerase,
die modifizierten thermostabilen DNA-Polymerasen IE, ID, IK und IR und Taq-Polymerase
wurde bezüglich
der DNA-Verlängerungsgenauigkeit
in der PCR folgendermaßen
untersucht:
Plasmid pUR288 (beschrieben in Current Protocols
in Molecular Biology 1.5.6) wurde mit dem Restriktionsenzym ScaI
gespalten. PCR wurde unter Verwendung von 1 ng dieses Plasmids und
den Primern der SEQ ID Nr: 13 und 14 durchgeführt. Nach der Beendigung der
Reaktion wurden 5 μl
der Reaktionslösung
einer Agarosegelelektrophorese unterzogen und die Amplifikation
des Targets mit ungefähr
5,3 kb wurde bestätigt.
Die restliche Reaktionslösung
wurde mit Phenol/Chloroform behandelt und dann wurde mit Ethanol
ausgefällt.
Der Niederschlag wurde getrocknet und in 50 μl High-Puffer (50 mM Tris-HCl
(pH-Wert 7,5), 100 mM NaCl, 10 mM MgCl2,
1 mM DTT) gelöst.
Weiterhin wurden 10 Einheiten Restriktionsenzym ScaI (Toyobo Co.,
Ltd.) dazugegeben und die Mischung bei 37 °C während 16 Stunden umgesetzt.
Das Targetamplifikationsprodukt wurde durch Agarosegelelektrophorese
separiert und das dem Targetamplifikationsprodukt entsprechende
Agarosegel wurde von dem Gel abgetrennt. Aus der Agarose wurde die
Ziel-DNA unter Verwendung von Gene Clean 2 (BIO101) gereinigt. 10
ng der auf diese Weise gereinigten DNA wurden mit TE-Puffer (10
mM Tris-HCl (pH-Wert 8,0), 1 mM EDTA) auf 10 μl verdünnt. Zu dieser Lösung wurden
10 μl einer
Reaktionslösung
aus einem Ligationskit (hohe Ligation Toyobo Co., Ltd.) gegeben
und die Mischung wurde bei 16°C
während
30 Minuten umgesetzt. Dann wurde die resultierende DNA in handelsübliche kompetente
Zellen transformiert (hoch Kompetente JM109, Toyobo K. K.).
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Die Transformante wurde bei 35°C während 16
Stunden in einem LB Agar-Medium (1% Bacto-Trypton, 0,5% Hefeextrakt,
0,5% Natriumchlorid, 1,5% Agar, hergestellt von Gibco) kultivieri,
das 100 μg/ml
Ampicillin, 1 mM Isopropylthio-(β-galactosid
(IPTG, Nakarai Tesque), 0,7% 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-(β-galactosid (X-gal
(Nakarai Tesque)) enthielt, dann wurden ihre Kolonien gezählt. pUR288
trägt das
lacZ-Gen (β-D-Galactosidase).
Daher bilden sich bei einem präziser
Fortschreiten der DNA-Verlängerung
während
der PCR blaue Kolonien auf dem Agarmedium. Fand im Gegensatz dazu
während
der DNA-Verlängerung
ein Fehleinbau statt, so ist die durch das lacZ-Gen kodierie (β-Galactosidaseaktivität verringert
oder verloren, wodurch blassblaue oder weiße Kolonien auftreten. Vorrausgesetzt,
diese blauen Plattenkolonien und weiße Kolonien sind mutierie Kolonien,
dann wurde die Mutantenfrequenz (%) bei Verwendung jedes Enzyms
bestimmt, und die Ergebnisse sind in der unterstehenden Tabelle
1 gezeigt.
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Wie aus Tabelle 1 ersrchtlich ist,
waren die in der vorliegenden Erfindung erhaltenen modifizierten
thermostabilen DNA-Polymerasen IE, ID, IK und IR der natürlich vorkommenden
KOD-Polymerase unterlegen, jedoch zeigten sie geringere Mutationsgrade
als Taq-Polymerase, das heißt,
sie zeigten eine höhere
Genauigkeit in der DNA-Verlängerung.
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Beispiel 19.
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PCR durch Verwendung modifizierter
DNA-Polymerase (für
Plasmid)
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Die PCR wurde unter Verweudung der
natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase (beschrieben in der nicht geprüften veröffentlichten
japanischen Patentanmeldung Nr. 298, 879/1955) und der modifizieren
thermostabilen DNA-Polymerase (beschrieben in Beispiel 5) folgendermaßen durchgeführt: 2,5
Einheiten jedes Enzyms wurden 50 μl
einer Reaktionslösung
(120 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,0 bei 25°C), 10 mM KCl, 6 mM Ammoniumsulfat,
1 mM MgCl2, 0,2 mM dNTP, 0,1% Triton X-100,
0,001% BSA, 1 ng Plasmid pBR322, das mit denn Restriktionsenzym
ScaI linearisiert wurde und 10 pmol von den in SEQ ID Nr: 13 und
14 gezeigten Primern) zugegeben und die PCR wurde durchgeführt. Der
verwendete Temperaturwechsler war das Modell PJ2000 (Perkin Elmer).
Die Reaktionsbedingungen waren 94°C,
30 Sekunden → 68°C, 2,5 Minuten
und dieser Zyklus wurden 25 mal wiederholt. Taq-Polymerase (Toyobo
K. K) wurde auf dieselbe Art der PCR unterzogen, abgesehen davon,
dass die Reaktionslösung
10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,8 bei 25 °C) war, die 50 mM KCl, 1,5 mM
MgCl2, 0,2 mM dNTP, 0,1% Triton X-100, 1
ng Plasmid pBR322, das mit dem Restriktionsenzym ScaI linearisiert
wurde, und 10 pmol von den in SEQ ID Nr: 13 und 14 gezeigten Primern
enthielt. Nach Beendigung der Reaktion wurden 5 μl der Reaktionslösung einer
Agarosegelelektrophorese unterzogen und es wurde eine Amplifikation
des Targets mit ungefähr
4,3 kb bestätigt.
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3 zeigt
das Ergebnis der Agarosegelelektrophorese. Dieses Ergebnis wies
darauf hin, dass die PCR-Amplifikation durch die modifizierte DNA-Polymerase
besser war, als diejenige durch die natürlich vorkommende KOD-Polymerase.
Weiterhin war diese Amplifikation besser als diejenige durch die
Taq-Polymerase.
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Beispiel 20.
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PCR durch Verwendung modifizierter
DNA-Polymerase (für
das menschliche Genom)
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Die PCR wurde unter Verwendung der
modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase (beschrieben in Beispiel
5) folgendermaßen
durchgeführt:
2,5 Einheiten des Enzyms wurden 50 μl einer Reaktionslösung (120 mM
Tris-HCl (pH-Wert 8,0 bei 25°C),
10 mM KCl, 6 mM Ammoniumsuifat, 1 mM MgCl2,
0,2 mM dNTP, 0,1% Triton X-100, 0,001% BSA, 100 ng von menschlicher
Plazenta stammender genomischer DNA (Clontech), und 10 pmol von
den in SEQ ID Nr: 11 und 12 gezeigten Primern) zugegeben und die
PCR wurde durchgeführt. Der
verwendete Temperaturwechsler war das Modell PJ2000 (Perkin Elmer).
Die Reaktionsbedingungen waren 94°C,
30 Sekunden → 68°C, 3 Minuten
und dieser Zyklus wurden 25 mal wiederholt.
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Zum Vergleich wurde Taq-Polymerase
(Toyobo K. K) auf dieselbe Art der PCR unterzogen, abgesehen davon,
dass die Reaktionslösung
10 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,8 bei 25°C) war, die 50 mM KCl, 1,5 mM
MgCl2, 0,2 mM dNTP, 0,1% Triton X-100, 100
ng von menschlicher Plazenta stammender genomischer DNA (Clontech),
und 10 pmol von den in SEQ ID Nr: 11 und 12 gezeigten Primern enthielt.
Nach Beendigung der Reaktion wurden 5 μl der Reaktionslösung einer
Agarosegelelektrophorese unterzogen und es wurde eine Amplifikation des
Targets mit ungefähr
4 kb bestätigt. 4 zeigt das Ergebnis der
Agarosegelelektrophorese. Dieses Ergebnis wies darauf hin, dass
die PCR-Amplifikation durch die modifizierte DNA-Polymerase besser
war, als diejenige durch die Taq-Polymerase.
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Beispiel 21.
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PCR durch Verwendung einer
DNA-Polymerasezusammensetzung (für
das menschliche Genom
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Die PCR wurde unter Verwendung einer
Mischung der modifizierten thermostabilen DNA-Polymerase (DA, EA, DEA, ND oder YF)
und der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase
folgendermaßen
durchgeführt:
2,5 Einheiten ND und 0,05 Einheiten KOD-Polymerase wurden 50 μl einer Reaktionslösung (120
mM Tris-HCl (pH-Wert 8,8 bei 25°C),
10 mM KCl, 6 mM Ammoniumsulfat, 1 mM MgCl2,
0,2 mM dNTP, 0,1% Triton X-100, 0,001% BSA, 30 ng von menschlicher
Plazenta stammender genomischer DNA (Clontech), und 10 pmol von
den in SEQ ID Nr: 11 und 12 gezeigten Primern) zugegeben. Der verwendete
Temperaturwechsler war das Modell PJ2000 (Perkin Elmer). Die Reaktionsbedingungen
waren 94°C,
30 Sekunden → 68°C, 3 Minuten
und dieser Zyklus wurden 30 mal wiederholt.
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Zum Vergleich wurden die modifizierte
thermostabile DNA-Polymerase (ND), Taq-Polymerase (Toyobo Co., Ltd.), eine
kommerzielle DNA-Polymerasemischung (ExTaq (Takara Shuzo Co., Lt.)
beziehungsweise Advantage Tth (Clontech) unter Verwendung derselben
Mengen genomischer DNA und Primern auf dieselbe Art der PCR unterzogen,
abgesehen davon, dass die Reaktionslösung der Puffer war, der dem
kommerziellen Produkt beigefügt
war. Nach Beendigung der Reaktion wurden 5 μl der Reaktionslösung einer Agarosegelelektrophorese
unterzogen und es wurde eine Amplifikation des Targets mit ungefähr 4 kb
bestätigt. 5 zeigt das Ergebnis der
Agarosegelelektrophorese. Dieses Ergebnis wies darauf hin, dass
die PCR-Amplifikation durch eine Mischung aus der modifizierten
DNA-Polymerase (ND) und der natürlich
vorkommenden KOD-Polymerase besser war, als diejenige durch die
kommerzielle Polymerasemischung.
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Eine in ihrer Leistungsfähigkeit
ausgezeichnete Nukleinsäureamplifikation
kann durch eine Mischung aus 2 oder mehr DNA-Polymerasen bewirkt
werden, die bezüglich
der Thermostabilität
und DNA-Verlängerungsrate
beinahe identisch, jedoch in ihrer 3'-5'-Exonukleaseaktivität unterschiedlich
sind.
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