HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Gusslegierung, die für die
Herstellung eines Permanentmagnets verwendet wird, welcher Seltenerdelemente
enthält, und auf ein Verfahren zur Herstellung der Gusslegierung. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines Seltenerdmagnets.
2. Beschreibung der verwandten Stands der Technik
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Zusammen mit der Miniaturisierung und Leistungssteigerung von elektronischen
Geräten nimmt die Herstellmenge von Seltenerdmagneten beständig zu. Besonders die
Herstellmenge von NdFeB-Magneten steigt zunehmend an, da diese dem SmCo-
Magneten unter den Gesichtspunkten hoher Leistung und niedriger Materialkosten
überlegen sind. Mittlerweile nimmt die Nachfrage nach NdFeB-Magneten zu, deren
Leistung weiter verbessert wurde.
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Die ferromagnetische Phase des NdFeB-Magnets, die eine wichtige Rolle bei der
Realisierung der magnetischen Eigenschaften spielt, ist die R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase. Diese Phase
wird als Hauptphase bezeichnet. Im NdFeB-Magnet kommt auch eine nichtmagnetische
Phase vor, die Seltenerdelemente wie Nd o. dgl. in hoher Konzentration enthält. Diese
Phase wird als R-reiche Phase bezeichnet und spielt, wie folgt, auch eine wichtige Rolle.
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(1) Die R-reiche Phase hat einen niedrigen Schmelzpunkt und wird somit
beim Sinterschritt des Magnetherstellungsprozesses in eine flüssige Phase überführt. Die
R-reiche Phase trägt deshalb zur Verdichtung des Magnets und somit zur Verbesserung
der Magnetisierung bei.
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(2) Die R-reiche Phase eliminiert die Mängel der Korngrenzen der
R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase, die zu Kernbildungsstellen mit umgekehrten magnetischen Feldern führen.
Die Koerzitivkraft ist somit aufgrund der Reduktion der Kernbildungsstellen vergrößert.
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(3) Da die R-reiche Phase nichtmagnetisch ist, sind die Hauptphasen
magnetisch voneinander getrennt. Dadurch wird die Koerzitivkraft vergrößert.
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Aus den oben erwähnten Rollen wird klar, dass im Falle von ungenügender
Feinverteilung der R-reichen Phase, die die Korngrenzen der Hauptphasen bedecken soll,
eine lokale Abnahme der Koerzitivkraft an den unbedeckten Korn< lrenzen auftritt und
von daher das Rechteckigkeitsverhältnis des Magnets beeinträchtigt ist. Da darüber
hinaus die Sintereigenschaften beeinträchtigt sind, ist die Magnetisierung und somit das
maximale Energieprodukt herabgesetzt.
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Da mittlerweile der Anteil der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase, d. h. der ferromagnetischen Phase,
bei dem Hochleistungsmagnet erhöht sein sollte, nimmt der Volumenanteil der R-reichen
Phase unweigerlich ab. In manchen Fällen jedoch erzielt solch eine angestrebte
Zunahme im Anteil der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase nicht unbedingt hohe Leistung, da das Problem
der lokalen Unzulänglichkeit der R-reichen Phasen nicht gelöst wird. Es wurden deshalb
viele Studien darüber veröffentlicht, wie ein Verfahren bereitgestellt werden könnte, um
eine Leistungsabnahme aufgrund der unzureichenden R-reichen Phase verhindern zu
können. Diese lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen.
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Eine Gruppe schlägt vor, die R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Hauptphase und die R-reiche Phase jeweils
aus zwei verschiedenen Legierungen zu beziehen. Dieser Vorschlag wird im allgemeinen
als Verfahren zum Mischen zweier Legierungen bezeichnet. Eine Magnetlegierung mit
einer besonderen Zusammensetzung kann unter Verwendung der beiden Legierungen
durch das Verfahren zum Mischen zweier Legierungen hergestellt werden, deren
Zusammensetzung aus einem breiten Bereich ausgewählt werden kann. Insbesondere
kann eine der Legierungen, d. h. die Legierung, die die R-reiche Phase liefern soll, aus
einem großen Sortiment von Zusammensetzungen ausgewählt und durch verschiedene
Verfahren hergestellt werden. Dahingehend wurden mehrere interessante Ergebnisse
berichtet.
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Beispielsweise kann eine amorphe Legierung, die bei Sintertemperatur in eine
flüssige Phase überführt wird, als eine der Legierungen zum Bereitstellen der
Korngrenzenphase verwendet werden (die im Folgenden als die "Grenzphasenlegierung"
bezeichnet wird). Da sich die amorphe Legierung dabei in einem
Ungleichgewichtszustand befindet, wird der Fe-Gehalt dieser Legierung höher eingestellt als derjenige der
gewöhnlichen Zusammensetzung der R-reichen Phase. Soll ein Magnet unter
Verwendung der amorphen Grenzphasenlegierung hergestellt werden, kann das
Mischungsverhältnis der Grenzphasenlegierung entsprechend des hohen Fe-Gehalts der
amorphen Grenzphasenlegierung hoch ausgelegt werden. Im Ergebnis sind die Kreichen Phasen, wenn sie bei den Sinterschritten ausgebildet werden, gut verteilt und
die magnetischen Eigenschaften von daher mit Erfolg erhöht.
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Darüber hinaus kann die amorphe Legierung die Pulveroxidation wirksam
unterdrücken (E. Otsuki, T. Otsuka und T. Imai, 11th International Workshop on Rare
Earth Magnets and Their Application, Band 1, S. 328 (1990)).
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Nach einen anderen Bericht wird eine Legierung mit hohem Co-Gehalt als
Grenzphasenlegierung verwendet, um die Pulveroxidation mit Erfolg zu verhindern (M.
Honshima und K. Ohashi, Journal of Materials Engineering and Performance, Band 3 (2),
April 1994, S. 218-222),
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Die andere Gruppe schlägt vor, die Legierung mit der endgültigen
Zusammensetzung bandzugießen. Dieses Verfahren bewerkstelligt eine höhere
Abkühlgeschwindigkeit als dies mit dem herkömmlich Verfahren des Gießens in einer
Metallform der Fall ist, und ermöglicht es somit, die R-reichen Phasen in der
hergestellten Legierungsstruktur fein zu verteilen. Da die R-reichen Phasen in der
Gusslegierung fein verteilt sind, ist auch deren Verteilung nach dem Zerstoßen und
Sintern so hervorragend, dass die magnetischen Eigenschaften erfolgreich verbessert
sind (ungeprüfte japanische Patentveröffentlichungen Nr. 5-222,488 und 5-295,490).
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Da, abgesehen von den oben angeführten Diskussionen, der Volumenanteil der
R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase im Hochleistungsmagnet hoch ist, kommt seine Zusammensetzung nahe
an die stöchiometrische R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Zusammensetzung heran. Das α-Fe muss sich unter der
peritektischen Reaktion ausbilden. Das α-Fe im Pulver erfährt bei der Zerstoßwirkung in
der Magnetherstellung eine Reduktion. Verbleibt das α-Fe nach dem Sintern im Magnet,
ist die Magnetleistung herabgesetzt. Das α-Fe muss deshalb verringert werden, indem
ein Rohblock längere Zeit einer homogenisierenden Wärmebehandlung unterzogen wird,
falls der Rohblock durch das herkömmliche Metallformgießen hergestellt wurde. Das
Bandgussverfahren hat gegenüber dem Metallformgussverfahren Vorteile, da die
Ausscheidung eines α-Eisens durch Anheben der Erstarrungsgeschwindigkeit unterdrückt
und somit die Legierung auf eine Temperatur unter der peritektischen Reaktion
herabgekühlt wird.
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Das Verfahren zum Mischen zweier Legierungen und das Bandgussverfahren
können so miteinander kombiniert werden, dass die Hauptphasenlegierung und eine
Legierung mit niedrigem R-Gehalt bandgegossen werden. Obwohl auch in diesem Fall
der R-Gehalt so niedrig ist, um α-Fe zu bilden, sind die Auswirkungen des Bandgießens,
d. h. die Unterdrückung der α-Fe-Bildung und die Verbesserung der Zerstoßwirkung zu
erkennen.
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Wird die Legierung mit einem relativ niedrigen R-Gehalt in dem Verfahren zum
Mischen zweier Legierungen verwendet, ist der R-Gehalt der Hauptphasenlegierung
entsprechend hoch. Selbst wenn die Hauptphasenlegierung durch das herkömmliche
Metallformgießverfahren gegossen wird, wird die Menge des sich bildenden α-Fe als
klein erachtet. Wird solch eine Hauptphasenlegierung mit dem Bandgießverfahren
gegossen, wird, da die α-Fe-Bildung eingehend unterdrückt wird, eine extrem gute
Zerstoßeigenschaft und eine gute Kornverteilung erzielt.
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Das Bandgießverfahren, kombiniert mit dem Verfahren zum Mischen zweier
Legierungen, verbessert auch die Verteilung der R-reichen Phasen (ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung Nr. 7-45,413).
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Wie vorstehend beschrieben, erzielen das Verfahren zum Mischen zweier
Legierungen, und das kombinierte Verfahren zum Mischen zweier Legierungen und
Bandgießen, eine gute Verteilung der R-reichen Phase nach dem Sintern und somit eine
Verbesserung bei den magnetischen Eigenschaften. Dennoch erreichen die
magnetischen Eigenschaften nicht den gewünschten Grad. Es ist deshalb eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, das Verfahren aus dem Stand der Technik weiter dergestalt
zu verbessern, dass gute magnetische Eigenschaften, insbesondere hohe
Restmagnetisierung (Br) stabil realisiert werden/wird.
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Gemäß den Aufgaben der vorliegenden Erfindung wird eine Gusslegierung
bereitgestellt, die zur Herstellung eines Seltenerdmagnets verwendet wird (im Folgenden
als "die erfindungsgemäße Gusslegierung" bezeichnet), die 27 bis 34 Gew.-%
mindestens eines Seltenerdelements (R) einschließlich Yttrium enthält, 0,7 bis 1,4 Gew.-
% Bor, und wobei der Rest im wesentlichen Eisen und wahlweise andere
Übergangselemente ist/sind, und eine R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase, eine R-reiche Phase enthält. Die
durchschnittliche Korngröße der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase entlang der kurzen Achsen der
säulenartigen Körner beträgt von 10 bis 100 um. Die R-reiche Phase ist lamellar und
teilweise gekörnt und an einer Grenzfläche und innerhalb dieser R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase
kristallisiert. Der durchschnittliche Zwischenraum zwischen benachbarten R-reichen
Phasen beträgt 3 bis 15 um.
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Gusslegierungen nach den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
umfassen Folgendes:
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(1) eine erfindungsgemäße Gusslegierung, deren R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase eine
durchschnittliche Korngröße von 15 bis 35 um hat.
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(2) Eine erfindungsgemäße Gusslegierung, die einen R-Gehalt von 30 bis 34 Gew.-
%,
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einen B-Gehalt von 0,95 bis 1,05 Gew.-% und einen durchschnittlichen Zwischenraum
zwischen den benachbarten R-reichen Phasen von 3 bis 15 um hat.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer
Gusslegierung bereitgestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Schmelze, die
eine der oben erwähnten Zusammensetzungen aufweist, auf eine Drehgießwalze
aufgebracht und in einem Temperaturbereich vom Schmelzpunkt bis 1000ºC bei einer
Abkühlrate von 300ºC pro Sekunde oder darüber, vorzugsweise 500ºC pro Sekunde oder
darüber, abgekühlt wird, und darüber hinaus in einem Temperaturbereich von 800 bis
600ºC bei einer Abkühlrate von 1º pro Sekunde oder weniger, vorzugsweise 0,75º pro
Sekunde oder weniger abgekühlt wird.
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Es wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Magnets bereitgestellt, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass die erfindungsgemäße Gusslegierung nach den
Ansprüchen 1 bis 3 zerstoßen und zu einem ersten Pulver pulversiert wird, das einen
durchschnittlichen Zwischenraum von 5 bis 12 um zwischen der benachbarten R-reichen
Phasen aufweist, und ein erstes und zweites Pulver, das hauptsächlich Eisen und
Seltenerdelemente in einer Menge enthält, die im wesentlichen größer ist als diejenige
des ersten Pulvers, miteinander vermischt werden, und das Pulvergemisch unter einem
Magnetfeld kompaktiert und dann gesintert wird.
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Die vorliegenden Erfinder berücksichtigten das Verhältnis zwischen der Struktur
der R-T-B-Legierung und den magnetischen Eigenschaften und kamen so zu der
vorliegenden Erfindung. Die von den vorliegenden Erfindern aufgedeckten Fakten liegen
darin, dass beim Bandgießverfahren für die Magnetlegierung die Restmagnetisierung
durch eine Steuerung der Abkühlbedingung dadurch vergrößert wird, dass der
Volumenanteil der R-reichen Phase gesenkt wird; und der Volumenanteil der R-reichen
Phase nach dem Gießen durch eine Wärmebehandlung noch weiter gesenkt wird. Wenn
die Gusslegierung zur Bereitstellung eines Magnets verarbeitet und die Auswertung der
magnetischen Eigenschaften durchgeführt wird, wird die Vergrößerung der
Restmagnetisierung erkannt.
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Die oben genannten Fakten werden auch beim Verfahren zum Mischen zweier
Legierungen erkannt, bei dem die Hauptphase bandgegossen wird.
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Gemäß der vorangehenden Erklärung der R-reichen Phasen, sind diese an den
Korngrenzen der R-T-B-Magnetlegierung vorhanden, die eine bandgegossene Legierung
sein kann oder auch nicht, und, um die R-reichen Phasen gleichmäßig und fein zu
verteilen, sollten die Zwischenräume zwischen diesen verkleinert werden, d. h. die
Korngrößen der Hauptphasenkristalle sollten verkleinert werden. Im Gegensatz dazu
fallen nach der Entdeckung der Erfinder die R-reichen Phasen und die Korngrenzen der
Hauptphase nicht unbedingt zusammen, und verbesserte magnetische Eigenschaften
werden erzielt, indem die Korngröße der Gusslegierung vergrößert und die
Zwischenräume zwischen den benachbarten R-reichen Phasen verkleinert werden, und
solch eine Struktur kann dadurch ausgebildet werden, dass die Ahkühlbedingung eines
Rohblocks im Gussprozess gesteuert wird.
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Eine Gusslegierung nach der vorliegenden Erfindung enthält R (mindestens ein
Seltenerdelement einschließlich Yttrium), T (Übergangselement, wobei aber Eisen
wesentlich ist) und B als Basiselemente, und besitzt einen niedrigen Volumenanteil an Kreichen Phasen, einen optimalen Zwischenraum zwischen den benachbarten R-reichen
Phasen (der im Folgenden als "Zwischenraum zwischen R-reicher Phasen" genannt
wird) und eine gesteuerte Korngröße der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phasen. Der Magnet, der unter
Verwendung der Gusslegierung hergestellt wird, hat eine hohe Restmagnetisierung (Br).
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Ein Verfahren zur Herstellung einer Gusslegierung, die R (mindestens ein
Seltenerdelement einschließlich Yttrium), T (Übergangselement, wobei aber Eisen
wesentlich ist) und B als Basiselemente enthält, steuert nach der vorliegenden Erfindung
die Erstarrungsbedingung und Abkühlrate oder Wärmebehandlung nach dem Gießen auf
eine Weise, dass der Volumenanteil der R-reichen Phase gesenkt, der Zwischenraum
zwischen R-reichen Phasen optimiert und die Korngröße der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phasen gesteuert
wird.
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Bevor nun die vorliegende Erfindung beschrieben wird, wird die gewöhnliche
Hauptphasenlegierung beschrieben. Diese Legierung hat gewissermaßen eine R-reiche
Zusammensetzung verglichen mit der stöchiometrischen R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Zusammensetzung und
durchläuft die Erstarrung und Strukturänderungen bei der Wärmebehandlung wie für ein
Beispiel eines ternären Nd-Fe-B-Magnets beschrieben wird.
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Bei der herkömmlichen Erstarrung mittels einer Metallform ist die Abkühlrate um
die Mitte herum, d. h. an der halben Dicke eines Rohblocks, besonders langsam. Zuerst
bilden sich die primären α-Fe-Kristalle aus, und das gleichzeitige Vorhandensein der
beiden Phasen, d. h. der flüssigen Phase und der primären α-Fe-Kristalle, findet in der
Mitte eines Rohblocks statt. Dann bilden sich die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase aus der flüssigen Phase
und die primären α-Fe-Kristalle bei 1155ºC in der peritektischen Reaktion. Da die
peritektische Reaktion langsam vonstatten geht, verbleiben die unreagierten primären α-
Fe-Kristalle in der Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase. Nach dem nachfolgenden Temperaturabfall bildet
sich die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase weiter aus der flüssigen Phase, der Volumenanteil der flüssigen
Phase nimmt dementsprechend ab, und die Zusammensetzung der flüssigen Phase
verschiebt sich zur Nd-reichen Seite hin. Schließlich erstarrt die flüssige Phase bei 665ºC
bei der ternären eutektischen Reaktion, um drei Phasen, die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase, die Nd-
reiche Phase und die B-reiche Phase auszubilden.
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Da nun im Falle des Bandgießverfahrens die Erstarrungsrate so hoch ist, dass die
Legierungsschmelze wie vorstehend beschrieben unter die Temperatur der
peritektischen Reaktion heruntergekühlt wird, wird die Bildung primärer α-Fe-Kristalle
unterdrückt, und die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase kann sich direkt aus der flüssigen Phase bilden.
Eine nachfolgende Abkühlung erfolgt auch so schnell, dass die Erstarrung abgeschlossen
ist, bevor sich die Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase gebildet hat. Der Volumenanteil der Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase
ist kleiner als der vom Phasendiagramm vorhergesagte. Dazu hat die Nd-reiche Phase,
die sich mit einer hohen Abkühlrate bildet, eine niedrigere Nd-Konzentration als die vom
Phasendiagramm bei Gleichgewicht vorhergesagte. Der Volumenanteil der Nd-reichen
Phase ist als Ergebnis des niedrigen Volumenanteils der Nd&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase hoch.
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Obwohl sich die Beschreibungen in den vorhergehenden beiden Abschnitten auf
ein Beispiel des ternären Nd-Fe-B beziehen, können sie auf das allgemeine R-T-B
ausgeweitet werden, d. h. es finden ähnliche Veränderungen statt, aber mit einer
leichten Abänderung bei der Reaktionstemperatur u. dgl.
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Die vorliegende Erfindung wird nun im Einzelnen beschrieben.
(1) Durchschnittliche Korngröße der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase
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Die durchschnittliche Korngröße der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase ist dadurch gekennzeichnet,
dass sie von 10 bis 100 um beträgt, gemessen in der Richtung einer kurzen Achse.
Wenn die durchschnittliche Korngröße der Hauptphase in der Gusslegierung 10 um oder
weniger beträgt, und wenn die Gusslegierung zu einer Partikelgröße im Bereich von 3 bis
5 um fein pulverisiert wird, um unter einem magnetischen Feld kompaktiert zu werden,
wird der Anteil der Pulverpartikel, bei dem eine kristalline Korngrenze vorhanden ist, im
gesamten Pulver höher. Es sind deshalb in einem einzelnen Partikel zwei oder mehr
Hauptphasen mit einer unterschiedlichen Ausrichtung vorhanden, wodurch die
Ausrichtung und Restmagnetisierung eines Magnets verringert wird. Es bietet sich deshalb
an, die durchschnittliche Korngröße der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase groß auszulegen. Bei über 100
um wird der hochgradige Abkühleffekt des Bandgießens allerdings so abgeschwächt,
dass Nachteile auftauchen wie beispielsweise Ausscheidung von α-Fe. Ist R relativ so
hoch wie ca. 30 Gew.-% oder mehr, dann beträgt die durchschnittliche Kristallkorngröße
des R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B vorzugsweise 10 bis 50 um, noch bevorzugter 15 bis 35 um. Andererseits
beträgt, wenn die erfindungsgemäße Gusslegierung als Hauptphasenlegierung in dem
Verfahren zum Mischen zweier Legierungen verwendet wird und einen relativ niedrigen
"r"-Gehalt hat, die durchschnittliche Korngröße des R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B am bevorzugtesten 20 bis 50
um.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gusslegierung weist eine
durchschnittliche Korngröße der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase von 15 bis 35 um auf.
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Jedes Kristallkorn der Hauptphase kann leicht erfasst werden, indem eine
Legierung mit Schleifpapier poliert und dann mittels Aluminiumoxid, Diamant u. dgl.
abgeschwabbelt wird, und die abgeschwabbelte Oberfläche dann mit einem
magnetischen Kerr-Effekt-Mikrographen beobachtet wird. Unter dem magnetischen Kerr-
Effekt-Mikrographen wird das einfallende polarisierte Licht von der Oberfläche des
ferromagnetischen Körpers reflektiert und die Polarisationsebene je nach der
Magnetisierungsrichtung gedreht. Ein Unterschied in den Polarisierungsebenen des von
den jeweiligen Kristallkörnern reflektierten Lichts kann beim Unterschied in der Helligkeit
ausgemacht werden.
(2) Zwischenräume zwischen R-reichen Phasen
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Der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen ist dadurch gekennzeichnet, dass
er 3 bis 15 um beträgt. Wenn der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen in der
Gusslegierung 15 um oder mehr beträgt, und wenn die Gusslegierung zu einem
Partikeldurchmesser im Bereich von 3 bis 5 um fein pulverisiert ist, um unter einem Magnetfeld
kompaktiert zu werden, wird der Anteil der Pulverpartikel, in dem die R-reichen Phasen
vorhanden sind, im gesamten Pulver niedrig. Wird dieses Pulver dem
Herstellungsprozess für einen Magnet unterzogen, treten die folgenden Nachteile auf. Bei der
Kompaktierung unter einem Magnetfeld ist die Verteilung der R-reichen Phase im rohen
Pulverpressling schlecht. Die Sintereigenschaft dieses rohen Pulverpresslings ist schlecht.
Das magnetisierte gesinterte Produkt weist stellenweise eine schwache Koerzitivkraft
auf, die von der Segregation der R-reichen Phase herrührt. Im Ergebnis ist das
Rechteckigkeitsverhältnis niedrig.
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Beträgt andererseits der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen 3 um oder
weniger, ist die Erstarrungsrate, unter der sich solch ein enger Zwischenraum zwischen
R-reichen Phasen ausbildet, zu hoch. Unter einer solch hohen Erstarrungsrate wird die
Korngröße der Hauptphase nachteilig verfeinert. Wenn "r" relativ hoch wie ca. 30 Gew.-%
oder mehr ist, beträgt der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen vorzugsweise 3
bis 10 um, noch bevorzugter 3 bis 8 um. Wird andererseits die erfindungsgemäße
Gusslegierung als Hauptphasenlegierung für das Verfahren zum Mischen zweier
Legierungen verwendet und hat einen relativ niedrigen R-Gehalt, dann beträgt der
Zwischenraum zwischen den R-reichen Phasen am bevorzugtesten 5 bis 12 um.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gusslegierung
beträgt der R-Gehalt 30 bis 34 Gew.-%, und der durchschnittliche Zwischenraum
zwischen den benachbarten Phasen beträgt 3 bis 5 um.
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Die R-reiche Phase kann erfasst werden, indem eine Legierung mit Schleifpapier
poliert und dann mittels Aluminiumoxid, Diamant u. dgl. abgeschwabbelt wird, und die
abgeschwabbelte Oberfläche dann mit einem Rasterelektronenmikroskop (REM) einer
Beobachtung unterzogen wird, um das rückgestreute Elektronenbild zu beobachten. Da
die R-reiche Phase eine größere Ordnungszahl besitzt als die Hauptphase, ist das von
der R-reichen Phase rückgestreute Elektronenbild heller als dasjenige der Hauptphase.
Der durchschnittliche Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen kann durch die
folgenden Beobachtungs- und Berechnungsmethoden erhalten werden. Zum Beispiel
wird der Querschnitt eines Bandes beobachtet. Bei dieser Beobachtung wird eine zur
Oberfläche eines Bandes parallele Linie einer Mittelachse bei der halben Dicke gezogen,
die Anzahl der R-reichen Phasen gezählt, die die Linie schneiden, und die Länge der
Liniensegmente durch die berechnete Anzahl geteilt.
(3) Herstellungsverfahren
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Eines der Herstellungsverfahren ist durch das Bandgießverfahren
gekennzeichnet.
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Insbesondere wird die durchschnittliche Abkühlrate in einem Temperaturbereich vom
Schmelzpunkt bis 1000ºC auf 300ºC/Sekunde oder darüber eingestellt, vorzugsweise auf
500ºC/Sekunde oder darüber, und die Abkühlrate von 800 bis 600ºC wird auf
1ºC/Sekunde oder weniger, vorzugsweise auf 0,75ºC/Sekunde oder weniger eingestellt.
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Mittels des Bandgießens ist es möglich, die Legierung frei von α-Fe in der Form
eines dünnen Bandes herzustellen. Vor kurzem wurde die Bandgießvorrichtung
abgewandelt, um die Produktivität zu erhöhen.
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Die Erstarrungs- und Abkühlrate in einem hohen Temperaturbereich bis hinunter
nahe an die peritektische Temperatur üben einen Einfluss auf die Korngröße und
Ausbildung des α-Fe aus. Eine niedrige Abkühlrate ist vorzuziehen, um große
Korngrößen zu erhalten, während hohe Abkühlraten vorzuziehen sind, um die
Ausbildung von α-Fe zu verhindern. Der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen
hängt von der Abkühlrate im hohen Temperaturbereich und auch von der Abkühlrate in
einem niedrigen Temperaturbereich nahe an der eutektischen Temperatur ab.
Beispielsweise wird der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen kleiner, und die
Verteilung der R-reichen Phasen wird feiner, wenn die Abkühlraten höher sind. Deshalb
gibt es eine optimale Abkühlbedingung, um die optimale Struktur zu erhalten
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Als Ergebnis umfangreicher Studien gelangte man zu der Erkenntnis, dass eine
durchschnittliche Abkühlrate vom Schmelzpunkt bis 1000ºC 300ºC/Sekunde oder
darüber betragen sollte. Bei einer Abkühlrate von weniger als 300ºC/Sekunde, bildet sich
α-Fe, der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen ist groß und die Struktur nicht fein.
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Einer der die Bandabkühlrate vor dem Ablaufen von einer Gusswalze am
stärksten beeinflussenden Faktoren ist die Dicke des Bandes. Die Dicke des Bandes
sollte 0,15 bis 0,60 mm betragen, vorzugsweise 0,20 bis 0,45 mm, um eine
durchschnittliche Abkühlrate in einem Temperaturbereich vom Schmelzpunkt bis 1000ºC
zu erzielen, die 300ºC/Sekunde oder darüber beträgt, und die Struktur auszubilden, bei
der die Korngröße und der Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen optimal sind.
Beträgt die Dicke eines Bandes weniger als 0,15 mm, ist die Erstarrungsrate so hoch,
dass die Korngröße kleiner ist als der bevorzugte Bereich. Obwohl eine genaue Messung
der Abkühlrate schwierig ist, kann die Abkühlrate durch die folgende einfache Methode
erlangt werden. Die Temperatur eines Bandes unmittelbar nach dem Ablaufen von der
Gusswalze kann leicht gemessen werden und liegt in einem Bereich von ca. 700 bis
800ºC. Wird der Temperaturabfallwert durch die Zeitspanne vom Aufbringen der
Schmelze auf die Gusswalze, über das Ablaufen vom Band bis hin zu der
Temperaturmessung geteilt, dann kann die durchschnittliche Abkühlrate in diesem
Temperaturbereich erhalten werden. Die durchschnittliche Abkühl rate in einem
Temperaturbereich vom Schmelzpunkt bis 800ºC kann durch diese Methode erhalten
werden. Bei dem gewöhnlichen Erstarrungs- und Abkühlprozess einschließlich des
Prozesses der vorliegenden Erfindung, ist die Abkühlrate in einem hohen
Temperaturbereich höher. Falls die durchschnittliche Abkühlrate vom Schmelzpunkt bis
800ºC, die durch die oben genannte Methode erhalten wird, nachgewiesenermaßen
300ºC/Sekunde oder darüber beträgt, kann gesagt werden, dass die Abkühlrate vom
Schmelzpunkt bis 1000ºC ebenfalls 300ºC oder mehr beträgt. Obwohl die genaue obere
Grenze der Abkühlrate schwer zu definieren ist, scheint die Abkühlrate von ca.
104ºC/Sekunde oder weniger zu bevorzugen zu sein.
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Da die Abkühlrate beim Bandgießverfahren Hunderte bis Tausende ºC/Sekunde
beträgt, ist der Volumenanteil der R-reichen Phasen in dem erhaltenen Band höher als
der von einem Phasendiagramm für das Gleichgewicht vorhergesagte. Eine solche
Struktur wurde bislang als die zu bevorzugende erkannt und angenommen. In der
vorliegenden Erfindung ist der Volumenanteil der R-reichen Phase jedoch niedrig, weil
die Abkühlrate in einem Temperaturbereich von 800 bis 600ºC 1ºC/Sekunde oder
weniger beträgt. Diese relativ niedrige Abkühlrate trägt dazu bei, die Bildung der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-
Phase aus der Schmelze zu fördern, die eine längere Zeit im Temperaturbereich von 800
bis 600ºC bleibt. Überschreitet die Abkühlrate im Temperaturbereich von 800 bis 600ºC
1,0ºC/Sekunde, schließt die Erstarrung ab, während die Ausscheidung der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase
aus der flüssigen R-reichen Phase noch nicht abgeschlossen ist. Die R-reiche Phase
verbleibt deshalb im Überschuss, und die Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind
nicht gelöst.
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Dazu kommt, dass die vorstehend beschriebene Abkühlratensteuerung einen
Effekt hat, einen angemessen großen Zwischenraum zwischen den R-reichen Phasen
bereitzustellen.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird die Temperatur, bei der ein Band von der
Gusswalze fällt, auf 700ºC oder höher eingestellt, und danach wird ein geeigneter Schritt
zum Halten der Temperatur durchgeführt, wodurch die Abkühlrate in einem Bereich von
800 bis 600ºC gesteuert werden kann.
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Das andere Herstellverfahren, das dieselben Wirkungen erzielt wie das bereits
oben beschriebene Verfahren, ist durch ein Bandgießverfahren und eine
Wärmebehandlung gekennzeichnet, wobei ein gegossenes und abgekühltes Band bei
600 bis 800ºC wärmebehandelt wird. Die Temperatur der Wärmebehandlung ist
niedriger als die homogenisierende Wärmebehandlung, die den Zweck hat, das α-Fe zu
reduzieren. Da das gegossene Band dünn ist, reicht eine mindestens 10-minütige
Wärmebehandlung für gewöhnlich aus. Eine länger als drei Stunden währende
Wärmebehandlung ist unnötig. Die Wärmebehandlung nach der vorliegenden Erfindung
ist deshalb kürzer als diejenige der homogenisierenden Wärmebehandlung. Die
Atmosphäre der Wärmebehandlung muss Vakuum oder inertes Gas sein, damit das Band
nicht oxidiert. Die Abkühlung nach der Wärmebehandlung auf ca. 600ºC wird
vorzugsweise langsam durchgeführt. Eine Vorrichtung zur Implementierung der
erfindungsgemäßen Wärmebehandlung ist deshalb hinsichtlich Investition und Kosten
vorteilhaft im Vergleich zur Vorrichtung für die homogenisierende Wärmebehandlung.
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Im übrigen wird auf mehrere in jüngster Zeit berichtete Erfindungen verwiesen,
die das Bandgießmaterial betreffen.
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Nach der in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung Nr. 8-269,643
offenbarten Erfindung, wird die gewünschte Struktur erzielt, indem auch die Abkühlrate
genau festgelegt wird. Die Schmelze wird einer ersten Abkühlung mittels einer Walze
bei einer Rate von 2 · 10³ºC/Sekunde bis 7 · 10³ºC/Sekunde unterzogen. Nach dem
Abkühlen auf die Bandtemperatur von 700 bis 1000ºC und dem Abtrennen des
gegossenen Bandes von der Walze, wird das gegossene Band der zweiten Abkühlung bei
einer Abkühlrate von 50-2 · 103ºC/Sekunde bis hinunter auf eine Temperatur
unterworfen, die bei oder unter der Solidustemperatur liegt. Die auf diese Weise
entstandene Struktur ist folgende: die R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phasen haben einen durchschnittlichen
Kurzachsendurchmesser von 3 bis 15 um; die R-reiche Phase ist 5 um groß oder kleiner;
und die R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phasen und R-reichen Phasen sind fein verteilt. Angeblich kann ein hoher
Ausrichtungsgrad aufrechterhalten werden, und das pulverisierte Pulver enthält keine
leicht oxidierbaren Feinstpartikel. Im Ergebnis können die magnetischen Eigenschaften
erfolgreich gesteigert werden.
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Mit erneutem Bezug auf die vorliegende Erfindung wird die Abkühlrate während
des Gießens auch in den getrennten Bereichen hoher und niedriger Temperatur
gesteuert, um eine gewünschte Struktur zu erhalten und somit die magnetischen
Eigenschaften zu steigern. Die Legierungsstruktur, die von der vorliegenden Erfindung
bereitgestellt wird, unterscheidet sich jedoch von derjenigen der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 8-269,643 in folgenden Punkten: die
durchschnittliche Korngröße der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase beträgt im hohen Temperaturbereich 10
bis 100 um und im niedrigen Temperaturbereich 3 bis 15 um; und der Zwischenraum
zwischen R-reichen Phasen im hohen Temperaturbereich beträgt 3 bis 15 um, und ist für
den niedrigen Temperaturbereich gar nicht spezifiziert, der nur die Größe der R-reichen
Phasen offenbart. Im Hinblick auf die zweite Abkühlung, die sich teilweise mit dem
niedrigen Temperaturbereich der vorliegenden Erfindung deckt, offenbart die ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung Nr. 8-269,643, dass, wenn die Abkühlrate niedrig ist,
die Korngröße auftritt, die die iHc-Abnahme des gesinterten Magnets ausmacht. Eine
bevorzugte zweite Abkühlrate beträgt in der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 8-269,643 50ºC/Minute bis 2 · 10³ºC/Minute. Diese vorzuziehende
höchste Abkühlrate wird im Hinblick auf Produktivität eingestellt, aber nicht auf die
magnetischen Eigenschaften. Im Gegensatz dazu erzielt die erfindungsgemäße
Steuerung der Abkühlrate im hohen und niedrigen Temperaturbereich eine große
Korngröße der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase, enge Zwischenräume zwischen den R-reichen Phasen und
einen kleinen Volumenanteil der R-reichen Phasen. Beispielsweise ist die Abkühlrate im
niedrigen Temperaturbereich von 800 bis 600ºC 1ºC/Sekunde langsam oder darunter,
und liegt von daher deutlich unter der höchsten zweiten Abkühlrate der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 8-269,643, d. h. 2 · 10ºC/Minute
(33,3ºC/Sekunde). Diese Veröffentlichung offenbart auf keine Weise die Wirksamkeit der
Wärmebehandlung nach dem Gießen.
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Nach der in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung Nr. 8-264,363
offenbarten Erfindung wird ein dünnes Band Gusslegierung, das durch das
Bandgießverfahren erhalten wurde, bei 800-1100ºC wärmebehandelt, um die ausgehärtete
Oberflächenschicht zu entfernen und den Zerfall der Legierung und die Verfeinerung des
Pulvers im nachfolgenden Wasserstoffabsorptionsschritt zu beschleunigen. Die
Legierungsstruktur wird in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung Nr. 8-
264,363 nicht definiert. Ein bevorzugter Wärmebehandlungsbereich unterscheidet sich
von dem erfindungsgemäßen Bereich von 600 bis 800ºC.
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Der Volumenanteil und Verteilungsstatus R-reicher Phasen übt möglicherweise
wegen der folgenden Gründe einen Einfluss auf die Restmagnetisierung eines Magnets
aus. Wenn der Volumenanteil der R-reichen Phasen hoch ist, sind sie in einem
Ungleichgewichtszustand. Wird grob zerstoßene Legierung dem Wassersbffabscheidungsprozess
unterzogen, der üblicherweise bei der Magnetherstellung zum Einsatz kommt, nehmen
die R-reichen Phasen bevorzugt Wasserstoff auf und werden brüchig. Deshalb bilden
sich vor allem Risse in den R-reichen Phasen und breiten sich entlang dieser aus.
Deshalb übt der Volumenanteil und Verteilungsstatus der R-reichen Phasen einen
Einfluss auf die Form des fein pulverisierten Pulvers und dessen Partikelgrößenverteilung
aus. Es wurde nachgewiesen, dass die Form des Pulvers eher winklig ist, wenn der
Zwischenraum zwischen R-reichen Phasen ca. 3 um oder weniger beträgt. Es wird
angenommen, dass der Ausrichtungsgrad von fein pulverisiertem Pulver beim
Kompaktieren unter einem Magnetfeld durch seine Größe und Partikelgrößenverteilung
beeinflusst wird.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine Photographie eines magnetischen Kerr-Effekt-Mikrographen, die
die Korngröße der in Beispiel 1 hergestellten Legierung zeigt (in 200-facher
Vergrößerung).
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Fig. 2 ist eine Photographie eines rückgestreuten Elektronenbilds, die die
Verteilung von R-reichen Phasen der in Beispiel 1 hergestellten Legierung zeigt (in 200-
facher Vergrößerung).
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Fig. 3 ist eine Photographie eines rückgestreuten Elektronenbilds, die die
Verteilung von R-reichen Phasen der im Vergleichsbeispiel 1 hergestellten Legierung
zeigt (in 200-facher Vergrößerung).
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Fig. 4 ist eine Photographie eines magnetischen Kerr-Effekt-Mikrographen, die
die Korngröße der im Vergleichsbeispiel 2 hergestellten Legierung zeigt (in 200-facher
Vergrößerung).
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Beispiele und
Vergleichsbeispiele beschrieben.
Beispiel 1
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Eisen-Neodymium-Legierung, Metalldysprosium, Ferrobor, Cobalt, Aluminium,
Kupfer und Eisen wurden eingesetzt, um eine Legierungszusammensetzung
bereitzustellen, die aus 30,7 Gew.-% Nd, 1,00 Gew.-% B, 2,00 Gew.-% Co, 0,30 Gew.-% Al,
0,10 Gew.-% Cu und Fe als Rest enthielt. Die Ausgangsmaterialien Wurden im
Schamottetiegel eines Hochfrequenzvakuuminduktionsofens unter
Argongasschutzatmosphäre geschmolzen. Es wurde ein ca. 0,33 mm dickes Band durch das
Bandgießverfahren ausgebildet. Ein heißes Band, das von der Gusswalze abgetrennt
wurde, wurde 1 Stunde in einer Kammer gehalten, die aus stark wärmeisolierendem
Material bestand. Dann wurde das Band in eine Kammer mit einem
Wasserkühlungsaufbau eingebracht, um das Band auf Raumtemperatur abzuschrecken. Die
Temperaturveränderung des Bandes in der wärmeisolierenden Kammer wurde durch ein in der
Kammer befindliches Thermoelement gemessen. Das Ergebnis war, dass die Temperatur
des Bandes, als es in die wärmeisolierende Kammer fiel, 710ºC betrug. Dann verstrichen
acht Minuten, bis die Temperatur 600ºC erreichte. Da die Zeit, die zum Abkühlen von
800ºC auf 710ºC benötigt wurde, vernachlässigbar kurz ist, beträgt die Abkühlrate von
800 auf 600ºC praktisch 0,56ºC pro Sekunde, und ist in Wirklichkeit niedriger als dieser
Wert. Die Abkühlrate vom Schmelzpunkt auf 1000ºC wurde aus der Zeit berechnet, die
verstrich, bis das Band in die Wärmekammer fiel, und sie betrug mehr als 400ºC pro
Sekunde. In der Zwischenzeit wurde die Temperatur eines Bandes auf der Gusswalze
mit einem Schwarzkugelthermometer gemessen. Dieses zeigte an, dass die Abkühlrate
vom Schmelzpunkt bis 1000ºC mehr als 1000ºC pro Sekunde betrug.
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Der Querschnitt des sich ergebenden Bandes wurde mit einem magnetischen
Kerr-Effekt-Mikrographen beobachtet. Dieser zeigte an, dass die durchschnittliche
Korngröße der Hauptphase, d. h. der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase, ca. 28 um betrug. Das von einem
Rasterelektronenmikroskop rückgestreute Elektronenbild wurde ebenfalls beobachtet.
Diese Beobachtung enthüllte, dass die R-reichen Phasen entlang der Grenzen und
innerhalb der Körner der Hauptphasen vorhanden sind. Die Morphologie der R-reichen
Phasen ist streifenförmig oder teilweise gekörnt. Der Zwischenraum zwischen R-reichen
Phasen betrug ca. 5 um. Eine geringe Menge an Phasen, die arm an Seltenerdmetall
waren, die die B-reichen Phasen zu sein scheinen, war ebenfalls vorhanden. Der
Volumenanteil (V') der Hauptphase, d. h. der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase, wurde mittels eines
Bildprozessors gemessen und stellte sich mit 91% heraus. Der Volumenanteil (V) der
Hauptphase und der ternären Phase betrug 92%.
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Wasserstoff wurde bei Raumtemperatur in die sich ergebende Legierung
adsorbiert und dann bei 600ºC aus der Legierung desorbiert. Das sich ergebende Pulver
wurde mittels einer Brownmühle grob zerstoßen, um ein gemahlenes Legierungspulver
mit einer Partikelgröße von 0,5 mm oder weniger zu erhalten. Das grob zerstoßene
Pulver wurde dann mit einer Strahlmühle fein pulverisiert, um das Magnetpulver mit
einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser von 3,5 um zu erhalten. Das sich
ergebende Pulver wurde unter einem Magnetfeld von 15 k0e und einem Druck von 1,5
t/cm² kompaktiert. Der sich ergebende Rohpressling wurde 4 Stunden lang bei 1050ºC
gesintert. Dann wurde die zweistufige Wärmebehandlung 1 Stunde lang bei 850ºC und 1
Stunde lang bei 520ºC durchgeführt. Die magnetischen Eigenschaften des hergestellten
Magnets sind in Tabelle 1 dargestellt.
Vergleichsbeispiel 1
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Dieselbe Zusammensetzung wie im Beispiel 1 wurde mit demselben
Bandgießverfahren wie im Beispiel 1 bandgegossen, um ein 0,3 mm dickes Legierungsband
herzustellen. Ein von der Gusswalze gelöstes heißes Band wurde direkt in eine Kammer
mit einem Wasserkühlungsaufbau eingebracht, um das Band auf Raumtemperatur
abzuschrecken. Die Temperaturänderung des Bandes wurde mit einem in der Kammer
befindlichen Thermoelement gemessen. Als das Band in die Kammer fiel, betrug seine
Temperatur 710ºC. Dann verstrichen 15 Sekunden, bis die Temperatur 600ºC erreichte.
Die Zeit, die zum Abkühlen von 800ºC auf 710ºC benötigt wurde, war kürzer als die Zeit,
die verstrich, bis das Band in die Kammer gefallen war, und beträgt höchstens ca. 2
Sekunden. Diese Zeit wurde zu den fünfzehn Sekunden hinzugerechnet, um die
durchschnittliche Abkühlrate von 800ºC auf 600ºC zu berechnen. Diese betrug praktisch
12ºC pro Sekunde und ist in Wirklichkeit größer als dieser Wert. Die Abkühlrate vom
Schmelzpunkt auf 800ºC ist dieselbe wie in Beispiel 1.
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Ein Querschnitt des sich ergebenden Bandes wurde mit einem magnetischen
Kerr-Effekt-Mikrographen beobachtet. Dieser zeigte an, dass die durchschnittliche
Korngröße der Hauptphase, d. h. der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase, ca. 28 um betrug. Ein von einem
Rasterelektronenmikroskop rückgestreutes Elektronenbild wurde ebenfalls beobachtet.
Diese Beobachtung enthüllte, dass die R-reichen Phasen entlang der Grenzen und
innerhalb der Körner der Hauptphasen vorhanden sind. Die Morphologie der R = reichen
Phasen ist streifenförmig oder teilweise gekörnt. Der Zwischenraum zwischen R-reichen
Phasen betrug ca. 2 um. Der Volumenanteil (V') der Hauptphase, d. h. der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-
Phase, wurde mittels eines Bildprozessors gemessen und stellte sich mit 87% heraus.
Der Volumenanteil (V) der Hauptphase und der ternären Phase betrug 87%.
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Es wurde mit der wie oben nach demselben Verfahren wie in Beispiel 1
hergestellten Legierung ein gesinterter Magnet hergestellt. Die magnetischen
Eigenschaften des Magnets sind in Tabelle 1 dargestellt.
Beispiel 2
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Dieselbe Zusammensetzung wie in Beispiel 1 wurde mit demselben
Bandgießverfahren wie in Beispiel 1 bandgegossen, um ein 0,33 mm dickes Band herzustellen.
Ein von der Gusswalze gelöstes heißes Band fiel in eine Kammer, die aus demselben
stark wärmeisolierenden Material wie in Beispiel 1 hergestellt war. Das Band wurde in
der Kammer derart ausgebreitet, dass sich die gesamte untere Oberfläche auf dem
Kammerboden befand. Das Band wurde 1 Stunde lang in der ausgebreiteten Form in der
Kammer belassen. Dann wurde das Band in eine Kammer mit einem
Wasserkühlungsaufbau gegeben, um das Band auf Raumtemperatur abzuschrecken. Die
Temperaturveränderung des Bandes in der wärmeisolierten Kammer wurde mit einem in der Kammer
befindlichen Thermoelement gemessen. Als das Band in die wärmeisolierte Kammer fiel,
betrug seine Temperatur 710ºC. Dann vergingen vier Minuten, bis die Temperatur
600ºC erreichte. Die durchschnittliche Abkühlrate von 800 auf 600ºC betrug 0,80ºC pro
Sekunde oder weniger. Die Abkühlrate vom Schmelzpunkt bis 800ºC ist dieselbe wie in
Beispiel 1.
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Ein Querschnitt des sich ergebenden Bandes wurde mit einem magnetischen
Kerr-Effekt-Mikrographen beobachtet. Dieser zeigte an, dass die durchschnittliche
Korngröße der Hauptphase, d. h. der R&sub2;T&sub1;&sub4;B-Phase, ca. 28 um betrug. Ein von einem
Rasterelektronenmikroskop rückgestreutes Elektronenbild wurde ebenfalls beobachtet.
Diese Beobachtung enthüllte, dass die R-reichen Phasen entlang der Grenzen und
innerhalb der Körner der Hauptphasen vorhanden sind. Die Morphologie der R-reichen
Phasen ist streifenförmig oder teilweise gekörnt. Der Zwischenraum zwischen R-reichen
Phasen betrug ca. 4 um. Der Volumenanteil (V') der Hauptphase, d. h. der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-
Phase, wurde mittels eines Bildprozessors gemessen und stellte sich mit 90% heraus.
Der Volumenanteil (V) der Hauptphase und der ternären Phase betrug 91%.
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Es wurde mit der wie oben nach demselben Verfahren wie in Beispiel 1
hergestellten Legierung ein gesinterter Magnet hergestellt. Die magnetischen
Eigenschaften des Magnets sind in Tabelle 1 dargestellt.
Vergleichsbeispiel 2
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Dieselbe Zusammensetzung wie in Beispiel 1 wurde mit demselben
Bandgussverfahren wie in Beispiel 1 bandgegossen, um ein Legierungsband herzustellen, das als
Hauptphasenlegierung verwendet werden sollte. Allerdings betrug die Dicke eines
Bandes ca. 0,13 mm, da die Zufuhrrate der Schmelze verringert und die
Umfangsgeschwindigkeit der Gusswalze im Vergleich mit dem Fall von Beispiel 1 verdoppelt wurde.
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Ein von der Gusswalze gelöstes heißes Band wurde eine Stunde lang in einer
Kammer belassen, die aus demselben wärmeisolierenden Material wie in Beispiel 1
bestand. Dann wurde das Band in eine Kammer mit einem Wasserkühlungsaufbau
gegeben, um das Band auf Raumtemperatur abzuschrecken. Die
Temperaturveränderung des Bandes in der wärmeisolierten Kammer wurde mit einem in der Kammer
befindlichen Thermoelement gemessen. Als das Band in die wärmeisolierte Kammer fiel,
betrug seine Temperatur 630ºC. Dann vergingen vier Minuten, bis die Temperatur
600ºC erreichte. Die durchschnittliche Abkühlrate von 800 auf 600ºC betrug 1,1ºC pro
Sekunde oder weniger. Die Abkühlrate vom Schmelzpunkt bis 800ºC betrug 500ºC pro
Sekunde oder darüber.
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Ein Querschnitt des sich ergebenden Bandes wurde mit einem magnetischen
Kerr-Effekt-Mikrographen beobachtet. Dieser zeigte an, dass die durchschnittliche
Korngröße der Hauptphase, d. h. der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase, ca. 9 um betrug. Ein von einem
Rasterelektronenmikroskop rückgestreutes Elektronenbild wurde ebenfalls beobachtet.
Diese Beobachtung enthüllte, dass die R-reichen Phasen entlang der Grenzen und
innerhalb der Körner der Hauptphasen vorhanden sind. Die Morphologie der R-reichen
Phasen ist streifenförmig oder teilweise gekörnt. Der Zwischenraum zwischen R-reichen
Phasen betrug ca. 4 um. Der Volumenanteil (V') der Hauptphase, d. h. der R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-
Phase, wurde mittels eines Bildprozessors gemessen und stellte sich mit 90% heraus.
Der Volumenanteil (V) der Hauptphase und der ternären Phase betrug 91%.
Vergleichsbeispiel 3
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Dieselbe Zusammensetzung wie in Beispiel 1 wurde in eine Eisenform mit einem
Wasserkühlungsaufbau gegossen, um einen 25 mm dicken Rohblock auszubilden. Die
Querschnittsstruktur des Rohblocks wurde mit einem magnetischen Kerr-Effekt-
Mikrographen gemessen. Die durchschnittliche Korngröße der Hauptphase, d. h. der
R&sub2;Fe&sub1;&sub4;B-Phase, betrug ca. 150 um. Als aber ein von einem Rasterelektronenmikroskop
rückgestreutes Elektronenbild beobachtet wurde, war eine große Menge α-Fe im
gesamten Rohblock vorhanden. Dieser Rohblock eignete sich deshalb nicht zur
Herstellung eines Magnets.
Beispiel 4
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Die Legierungszusammensetzung war dieselbe wie in Beispiel 1, mit der
Ausnahme, dass der Nd- bzw. Dy-Gehalt 30,8 Gew.-% bzw. 1,2 Gew.-% betrug. Diese
Legierungszusammensetzung wurde mit demselben Verfahren wie in Beispiel 1
bandgegossen, um ein ca. 0,33 mm dickes Legierungsband auszubilden. Ein gesinterter
Magnet wurde mit demselben Verfahren wie in Beispiel 1 hergestellt. Abkühlrate,
Legierungsstruktur und Eigenschaften des gesinterten Magnets sind zusammen in
Tabelle 1 dargestellt.
Beispiel 5
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Das Verfahren zum Mischen zweier Legierungen wurde in diesem Beispiel
durchgeführt. Die Hauptphasenlegierung, die aus 28,0 Gew.-% Nd, 1,09 Gew.-% B, 0,3
Gew.-% AI und Fe als Rest bestand, wurde mit demselben Verfahren wie in Beispiel 1
bandgegossen, um ein ca. 0,35 mm dickes Band herzustellen. Abkühlrate und
Legierungsstruktur sind in Tabelle 1 dargestellt.
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In der Zwischenzeit wurden Eisen-Neodymium-Legierung, Metalldysprosium,
Ferrobor, Cobalt, Aluminium, Kupfer und Eisen miteinander vermischt, um eine
Grenzphasenlegierungszusammensetzung bereitzustellen, die aus 38,0 Gew.-% Nd, 10,0
Gew.-% Dy, 0,5 Gew.-% B, 20 Gew.-% Co, 0,67 Gew.-% Cu, 0,3 Gew.-% Al und Fe als
Rest bestand. Die Legierungszusammensetzung wurde unter Verwendung des
Schamottetiegels in einem Hochfrequenzinduktionsvakuumofen unter
Argongasschutzatmosphäre geschmolzen. Ein ca. 10 mm dicker Rohblock wurde durch
das Schleudergussverfahren hergestellt.
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Danach wurden 85 Gew-% der Hauptphasenlegierung uni 15 Gew.-% der
Grenzphasenlegierung gemischt und bei Raumtemperatur der Wasserstoffadsorption,
gefolgt von einer Wasserstoffdesorption bei 600ºC unterzogen. Die sich ergebende
Pulvermischung wurde mittels einer Brownmühle grob zerstoßen, um ein gemahlenes
Legierungspulver mit einer Partikelgröße von 0,5 mm oder weniger zu erhalten. Dieses
Pulver wurde dann mit einer Strahlmühle fein pulverisiert, um das Magnetpulver mit
einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser von 3,5 um zu erhalten. Das sich
ergebende feine Pulver wurde unter einem Magnetfeld von 15 k0e und einem Druck von
1,5 t/cm² kompaktiert. Der sich ergebende Rohpressling wurde 4 Stunden lang im
Vakuum bei 1050ºC gesintert. Der gesinterte Pressling wurde dann 1 Stunde lang bei
850ºC der ersten Stufe der Wärmebehandlung und dann 1 Stunde lang bei 520ºC
der
zweiten Stufe der Wärmebehandlung unterzogen. Die magnetischen Eigenschaften des
hergestellten Magnets sind in Tabelle 1 dargestellt.
Vergleichsbeispiel 5
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Die Hauptphasenlegierung mit derselben Zusammensetzung wie in Beispiel 5
wurde mit demselben Verfahren wie in Beispiel 5 bandgegossen, um ein ca. 0,35 mm
dickes Band auszubilden. Allerdings wurde bei dem Bandgussverfahren das von der
Gusswalze gelöste Band direkt in eine Kammer mit einem Wasserkühlungsaufbau
eingebracht, um das Band auf Raumtemperatur abzuschrecken. Die Abkühlrate und die
Legierungsstruktur des Bandes sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Die Hauptphasenlegierung, die in diesem Vergleichsbeispiel hergestellt wurde,
und die Grenzphasenlegierung, die in Beispiel 5 hergestellt wurde, wurden verwendet,
um mit demselben Verfahren wie in Beispiel 5 einen gesinterten Magneten herzustellen.
Die magnetischen Eigenschaften des gesinterten Magnets sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Wie vorstehend beschrieben wurde, kann ein starker Magnet mit einem
maximalen Energieprodukt (BH)max von bis zu 40 MG0e oder darüber auf einfache Weise
erhalten werden.
Tabelle 1
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V: Volumenanteil der Hauptphase und ternären Phase
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V': Volumenanteil der Hauptphase
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Im Beispiel 5 und Vergleichsbeispiel 5 sind R-Gehalt, Abkühlrate und Struktur wie bei der Hauptphasenlegierung.