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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Bereitstellung eines Mehrbenutzer-Zugangs-Bitratendienstes
in einem nichtexklusiven Übertragungsnetzwerk.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Mit
dem Aufkommen von Multimedia-Daten- und Unterhaltungsdienst und
der immer weiter zunehmenden Popularität des Internet wird die Wichtigkeit
diensteintegrierter Telekommunikationsnetze („ISNs") in der zukünftigen Kommunikationsinfrastruktur
schnell offensichtlich. Derzeitige Entwürfe für ISNs ermöglichen in der Regel drei Arten
von Diensten: konstante Bitrate („CBR"), variable Bitrate („VBR") und verfügbare Bitrate
(„ABR"). Derzeitige ISN-Entwürfe ermöglichen
CBR-Dienst, der mit existierenden leitungsvermittelten Telekommunikationsnetzen
kompatibel ist. Ähnlich
wird der ABR-Dienst für
Kompatibilität
mit dem Internet und Datentransfer-Anwendungen im Internet-Stil
ausgelegt. Entwurfsbetrachtungen in Bezug auf VBR wurden durch Betrachtungen
für zukünftigen
Telekommunikationsverkehr vorgeschrieben, wobei die Übertragung
komprimierter Videoinformationen besonders betont wird. Diese Art
von Videoinformationen ist im allgemeinen durch eine intrinsische
langfristig gemittelte Datenrate gekennzeichnet, die durch Perioden
von Spitzenratendatenbursts punktiert wird. Um die Übertragung von
solchem burst-artigem Verkehr über
ein Standard-CBR-Dienstnetzwerk
zu erleichtern, müßte jeder
Datenburst über
Pufferung vor dem Eintritt in das Netzwerk geglättet oder reduziert werden
(wodurch unannehmbare Verzögerungen
für Echtzeit-Videosignale
verursacht werden), oder die CBR-Rate müßte auf einen bestimmten Wert
gesetzt werden, der der Spitzendatenrate der gesendeten Videoinformationen
sehr nahe kommt (wodurch Netzwerkbetriebsmittel vergeudet werden
und dadurch das Multiplexen von Signalen in dem Netzwerk stark begrenzt wird).
Wenn solche burst-artigen Videoinformationen über ein ABR-Dienst-Netzwerk übertragen
werden, besteht ähnlich
keine Garantie, daß die „verfügbaren" Netzwerkbetriebsmittel
ausreichen, um unannehmbare Datenverzögerungen und/oder -verluste zu
vermeiden. Derzeitige Entwürfe
für VBR-Netzwerkdienste,
wie zum Beispiel die von A. E. Eckberg in B-ISDB/ATM Traffic and
Congestion Control, IEEE Network, September 1992, Seiten 28–37, besprochenen,
ergänzen
im wesentlichen den Standard-CBR-Dienst mit der Fähigkeit,
mit mäßigen Datenbursts
fertigzuwerden.
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Um
sicherzustellen, daß burst-artige
Datenübertragungen
ohne unannehmbare Datenverzögerungen
und/oder -verluste durch ein VBR-Netzwerk geführt werden können, ist
es wesentlich, daß das VBR-Netzwerk
mit einer genauen Charakterisierung der zu sendenden Daten ausgestattet
wird. Diese Charakterisierung wird über zusammen mit den Daten übertragene
Verkehrsdeskriptoren zu einem VBR-Netzwerk übermittelt. Um Datenübertragungseffizienz
innerhalb eines VBR-Netzwerks aufrechtzuerhalten, ist es wünschenswert,
eine genaue Charakterisierung des gesendeten Verkehrs unter Verwendung
von so wenig Verkehrsdeskriptoren wie möglich bereitzustellen. In der
Praxis hat sich dies als schwierig erwiesen – besonders wenn es sich bei
den gesendeten Daten um komprimiertes Video handelt.
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Komprimierte
Videodaten entsprechen einfach nicht dem von den Entwicklern von VBR-Dienst-Netzwerken
in betracht gezogenen „mäßig burst-artigem" Verkehrsmodell.
Wie in der Technik wohlbekannt ist, enthalten komprimierte Videodaten
in der Regel relativ lange Intervalle (in der Größenordnung von einigen 10 Sekunden),
in denen die Datenrate nahezu der betrachteten Spitzenrate für ein typisches
VBR-Modell beträgt
(siehe E. P. Rathgeb, Policing of Realistic VBR Video Traffic in
an ATM Network, International Journal of Digital and Analog Communications
Systems, Bd. 6, Seiten 213–226, 1993;
M. W. Garrett und W. Willinger, Analysis Modeling and Generation
of Self-Similar VBR Video Traffic, ACM Sigcomm '94, Seiten 269–280, University College London,
August 1994). Diese längeren
hochratigen Datenbursts sind auf Szenen zurückzuführen, die viel Bewegung und/oder
sich schnell ändernde Lichtpegel
abbilden. Wenn für
solchen Verkehr ein Verkehrsdeskriptor des Leaky-Bucket-Typs verwendet
wird, sieht man sich einer Reihe schlechter Wahlen gegenüber.
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Man
nehme zum Beispiel an, daß der
Videodatenverkehr durch das in 1 dargestellte
System geroutet wird. Wie gezeigt werden Videodaten von dem Netzwerkteilnehmerstandort 100 zu
dem Fernbenutzerstandort 101 über das VBR-Netzwerk 102 gesendet.
Als Reaktion auf das Signal aus dem Prozessor 103 werden
Daten von der komprimierten Videoquelle 104 mittels des
Quellenpuffers 105 und des Reglers 106 zu dem
VBR-Netzwerk 102 übertragen.
Der Regler 106 ist ein Datenregler des Typs „Leaky-Bucket", eines in der Technik
wohlbekannten Typs. Diese Art von Regler ermöglicht die Ausgabe von Daten
mit einer bestimmten Rate als Funktion der Verfügbarkeit von Daten-Token (107)
innerhalb des Token-Bucket-Registers 108. Token werden
in dem Token-Bucket-Register 108 mit
einer vorbestimmten Rate „abgelegt" und ausgeschöpft, wenn Daten
den Regler 106 durchlaufen – wenn der Token-Bucket 108 leer
ist, dürfen
keine zusätzlichen Daten
den Regler 106 durchlaufen. Diese Token sind von virtueller
Beschaffenheit; das heißt,
sie dienen nur zur Messung des Datenflusses durch den Regler 106 und
werden nicht in den abgehenden Datenstrom eingefügt. Wenn die Tokenverfügbarkeit/Datenrate
des Reglers 106 so gewählt
wird, daß die Rate
der Datenausgabe aus dem Regler 106 die mittlere Datenrate
approximiert, mit der Daten die komprimierte Videoquelle 104 verlassen
(eine Bedingung, die den statistischen Multiplexgewinn in dem VBR- Netzwerk 102 maximiert)
und wenn die Größe des Token-Bucket-Registers 108 (d.h.
die maximale Anzahl der Token, die in diesem Register gehalten werden
können)
auf einen mäßigen Wert
gesetzt wird (um so eine Überlastung
des VBR-Netzwerks 102 zu vermeiden), muß der Quellenpuffer 105 sehr
groß sein,
um einen längeren
hochratigen Datenburst aus der komprimierten Videoquelle 104 zu
unterstützen. Unter
Ausschluß der
Verfügbarkeit
eines solchen großen
Quellenpuffers werden Datenverluste auftreten. Auch wenn der Quellenpuffer 105 groß genug gemacht
wird, um solche langen Bursts der Spitzenvideoübertragung handzuhaben, ist
das Ergebnis weiter noch lange nicht ideal – Datenverluste werden vermieden,
aber aufgrund des großen
Quellenpuffers nehmen die Gerätekosten
zu und es treten in Bezug auf die Quellenausgabe lange Verzögerungen
auf.
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Wenn
das Token-Bucket-Register 108 dagegen groß genug
gemacht wird, um es dem Token-Regler 106 zu ermöglichen,
den Quellenpuffer 105 schnell von Datenüberschwemmungen zu befreien,
die sich aus langen Videodatenbursts ergeben, sind große Netzwerk-
und Fernbenutzerstandort-Puffer (109, 110) notwendig,
um Datenverluste zu vermeiden und eine ordnungsgemäße Ablieferung eines
benutzbaren Videosignals an den Empfänger/Betrachter 111 sicherzustellen.
Indem es solchen Bursts erlaubt wird, frei abgezogen und in das VBR-Netzwerk 102 eingespeist
zu werden, wird ferner einem einzelnen Netzwerkteilnehmerstandort
die Möglichkeit
gegeben, VBR-Netzwerk 102 zu unterbrechen, indem er es
mit zig Megabytedaten überflutet.
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Das
Phänomen
langer Spitzen von hochratigen Daten führt also zu hohen Datenverlusten,
großen
Verzögerungen
zwischen Quelle und Empfänger oder
einer unterbrechungsanfällgen
unregulierten VBR-Netzwerkumgebung. Mit dem gegebenen aktuellen
Rahmen des VBR-Netzwerkdienstes
gibt es keine klare Möglichkeit,
alle diese Probleme gleichzeitig zu vermeiden. Dies ist eine einfache
Folge des Umstands, daß die
in komprimierten Videodaten auftretenden langen Spitzen gegen die
grundlegenden Entwurfsannahmen für
VBR-Dienst verstoßen.
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EP-A-0
632 671 lehrt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bereitstellung
von Dateien für
einen abgesetzten Knoten mit dem Schritt des Bestimmens, ob Bandbreite
verfügbar
ist, um eine von einem abgesetzten Knoten angeforderte Datei über eine
Kommunikationsstrecke zu übertragen,
des Reservierens von für
die angeforderte Datei angeforderter Bandbreite, wenn Bandbreite
als verfügbar
bestimmt wird, und des Öffnens
der angeforderten Datei zur Übertragung
nur dann, wenn Bandbreite reserviert ist.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Ein
System und Verfahren gemäß der Erfindung
werden in den unabhängigen
Ansprüchen
definiert. Bevorzugte Formen werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß den Prinzipien
der Erfindung werden die obigen Probleme gelöst durch Bereitstellung eines
Datenübertragungssystems
und eines Verfahrens, das entweder ein Netzwerk mit neu ausgehandelter
variabler Bitrate („RVBR") oder ein Netzwerk mit
neu ausgehandelter konstanter Bitrate („RCBR") verwendet. In diesen Netzwerken werden
Datenübertragungsraten
zwischen einem Absender und einem Empfänger schnell als Funktion zuvor
gespeicherter Datenübertragungsinformationen
und Systempufferstände
neu ausgehandelt. Ein solchen System und Verfahren kann ohne weiteres
in existierenden CBR- und/oder
VBR-Netzwerkarchitekturen implementiert werden. Die RCBR- und RVBR-Netzwerke ermöglichen
die Implementierung intelligenter Datenverkehrsverwaltungssysteme,
die auf die Rate, mit der neue Verbindungen oder Verbindungsanforderungen
in das Netzwerk eintreten oder dieses verlassen, die Häufigkeit
und Dauer längerer
Spitzenratendatenbursts sowie das Auftreten kurzer Datenübertragungsspitzen
reagieren.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Es
zeigen:
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1 ein
vereinfachtes Blockschaltbild der Architektur eines vorbekannten
VBR-Netzwerkdatenübertragungssystems;
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2 ein
vereinfachtes Blockschaltbild der Architektur eines neu ausgehandelten
VBR-Netzwerks mit einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
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3 ein
vereinfachtes Blockschaltbild der Architektur eines neu ausgehandelten
CBR-Netzwerks mit einer alternativen Ausführungsform der Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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2 zeigt
in vereinfachter Form die Architektur eines RVBR-Netzwerks mit einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung. Das dargestellte System umfaßt einen Netzwerkteilnehmerstandort 200,
einen Fernbenutzerstandort 201 und ein RVBR-Netzwerk 202.
Wie gezeigt, enthält
der Netzwerkteilnehmerstandort einen Leaky-Bucket-Regler 203,
ein Token-Bucket-Register 204, Daten-Token 205,
einen Quellenpuffer 206, eine Videoquelle 207, einen
Videodatenübertragungsratenspeicher 208 und
einen Prozessor 209. Die Videoquelle 207 enthält ein bestimmtes
komprimiertes Videoprogramm, das über das RVBR-Netzwerk 202 zu
dem Fernbenutzerstandort 201 übertragen wird. Der Videodatenübertragungsratenspeicher 208 enthält einen
zuvor zusammengestellten Datensatz der Momentan-Übertragungsraten,
die in dem RVBR-Netzwerk 202 aufrechterhalten werden müssen, um
die Echtzeitübertragung
des in der Videoquelle 207 gespeicherten komprimierten
Videoprogramms zu unterstützen.
Um zum Beispiel effiziente Übertragung eines
komprimierten Videosignals zu ermöglichen, das einen typischen
Spielfilm repräsentiert,
ist es sehr wahrscheinlich notwendig, die Übertragungsrate in dem RVBR-Netzwerk 202 alle
paar Sekunden zu ändern
(aufgrund der verschiedenen Bewegungsgrade und/oder Beleuchtung
von Szene zu Szene). Der in dem Speicher 208 gespeicherte
Datensatz der Momentan-Übertragungsraten
besteht deshalb aus einer Auflistung von Raten R0 bis
Rn, die jeweils auf ein spezifisches Segment
(S0 bis Sn) des
in der Videoquelle 207 gespeicherten bestimmten komprimierten Videoprogramms
indiziert sind. Außerdem
besteht wie in 2 gezeigt das RVBR-Netzwerk 202 aus
einem herkömmlichen
VBR-Netzwerk (212),
das von Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 verwaltet wird.
Das RVBR-Netzwerk 202 ist außerdem als einen Puffer 214 enthaltend
gezeigt. Der Fernbenutzerstandort 201 ist als einen Puffer 210 und
einen Empfänger/Betrachter 211 enthaltend
gezeigt.
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Im
Betrieb dient ein Signal aus dem Prozessor 209 zum Einleiten
der Übertragung
eines bestimmten komprimierten Videodatenprogramms aus der Videoquelle 207 zu
einem Fernbenutzerstandort 201. Dieses Prozessorsignal
kann als Reaktion auf eine Benutzeranforderung erzeugt werden (was
für interaktive
Anforderung- oder Pay-Per-View-Videosysteme
der Fall wäre),
oder das Signal kann gemäß einem
vorbestimmten Zeitplan durch den Prozessor 209 erzeugt
werden. Das Einleitungssignal wird über die Leitung 215 zu
dem Videodatenübertragungsratenspeicher 208 übertragen.
Der Ratenwert R0 (der mit dem Anfangssegment
S0 des in der Videoquelle 207 gespeicherten
bestimmten komprimierten Videodatenprogramms assoziiert ist) wird
aus dem Videodatenübertragungsratenspeicher 208 zu
der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 übertragen. Die Übertragung
von R0 dient als Anforderung zum Erhalten
einer Verbindung in dem RVBR-Netzwerk 202, die eine Datenübertragung
von R0 Bit pro Sekunde(„bps") zwischen dem Netzwerkteilnehmerstandort 200 und
dem Fernbenutzerstandort 201 unterstützen kann. Die Kommunikation
zwischen dem Videoübertragungsratenspeicher 208 und
der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 wird über eine Außerbandzeichengabeverbindung 216 bewirkt. Systeme,
die Außerbandzeichengabe
zwischen Netzwerkteilnehmerstandorten und Netzwerksteuerungen ermöglichen,
sind in der Technik wohlbekannt.
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Der
Vorgang des Aushandelns der angeforderten R0-Übertragungsbandbreite in dem
RVBR-Netzwerk 202 wird durch die Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 durchgeführt. Diese
Aushandlung ist der bei der Einleitung von Anrufverbindungen in
gewöhnlichen
VBR-Netzwerken durchgeführten ähnlich.
Ein Netzwerkvermittlungssystem (in diesem Fall die Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213)
vergleicht eine ankommende Anforderung von Übertragungsbandbreite mit verfügbaren Netzwerkbetriebsmitteln.
Wenn die Betriebsmittel verfügbar
sind, wird die Anforderung angenommen und dem anfordernden Teilnehmer
Netzwerkzugang gewährt.
Wenn die Anforderung derzeitige Netzwerkbetriebsmittel übersteigt,
wird dem Teilnehmer der Zugang verweigert. Beliebige von mehreren
im Handel erhältlichen
programmierbaren Telekommunikationsnetzvermittlungssystemen wären dafür geeignet,
als die Netzwerkneuaushandlungssteuerung (213) in dem System
von 2 zu dienen. Ein solches Vermittlungssystem ist
zum Beispiel die Vermittlung 4 ESSTM, die
von AT & T Corp.
hergestellt und in The Bell System Technical Journal, Bd. 56, Nr.
7, September 1977, beschrieben wird. Natürlich besteht ein endlicher
Zeitraum tneg, der erforderlich ist, um
eine Anforderung zu empfangen, als Reaktion auf diese Anforderung
eine Bandbreitenaushandlung durchzuführen und Netzwerkzugang für den anfordernden Teilnehmer
herzustellen. Die Verwendung zur zeit verfügbarer Vermittlungssysteme,
wie zum Beispiel des 4 ESSTM in dem System
von 2 würde
zu einem tneg in der Größenordnung von 50 ms führen.
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Unter
der Annahme, daß die
R0-Bandbreitenanforderung erfolgreich ist,
sendet die Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 ein Bestätigungssignal über die
Zeichengabeverbindungsleitung 217 zu dem Prozessor 209.
Dieses Bestätigungssignal kommt
ungefähr
zum Zeitpunkt t0 + tneg an
dem Prozessor 209 an; wobei t0 der
Zeitpunkt des Sendens der R0-Ratenanforderung
aus dem Videodatenübertragungsratenspeicher 208 zu
der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 ist. Nach Empfang
dieser Bestätigung
stellt der Prozessor 209 den Leaky-Bucket-Regler 203 und
die Menge an Daten-Token 205 in dem Token-Bucket-Register 204 für die ausgehandelte
Datenrate ein. Der Prozessor 209 weist dann die Videoquelle 207 an,
das Datensegment S0 von dem Netzwerkteilnehmerstandort 200 zu
dem Fernbenutzerstandort 201 zu senden.
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Zu
einem Zeitpunkt, der ungefähr
tneg vor dem Abschluß der Übertragung des Segments S0 liegt, wird der Videodatenübertragungsratenspeicher 208 von
dem Prozessor 209 angewiesen, den Ratenwert R1 (der
mit dem komprimierten Videosegment S1 assoziiert
ist) zu der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 zu senden.
Diese Übertragung
von R1 dient als Anforderung einer Verbindung
in dem RVBR-Netzwerk 202 zur Unterstützung einer Datenübertragung
von R1 bps – der Rate, die erforderlich
ist, um das komprimierte Videosegment S1 erfolgreich
zu senden. Unter der Annahme, daß diese Anforderung erfolgreich
ist, empfängt
der Prozessor 209 über
die Zeichengabeverbindung 217 ein Bestätigungssignal. Als Reaktion
stellt der Prozessor 209 den Leaky-Bucket-Regler 203 und
das Token-Bucket-Register 204 entsprechend ein und weist
dann die Videoquelle 207 an, das Datensegment S1 von dem
Netzwerkteilnehmerstandort 200 zu dem Fernbenutzerstandort 201 zu
senden.
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Diese
Sequenz von Anforderung/Aushandlung/Bestätigung/Einstellung/Übertragung
wird wiederholt, bis alle n Segmente des in der Videoquelle 207 gespeicherten komprimierten
Videoprogramms zu dem Fernbenutzerstandort 201 übertragen
wurden.
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Es
wird nicht angenommen, daß das
RVBR-Netwzerk 202 für
die ausschließliche
Benutzung eines Benutzers reserviert ist. Die an die Betriebsmittel
des RVBR-Netzwerks 202 durch
die gleichzeitige Übertragung
von Daten zwischen vielen Teilnehmern und Benutzern gestellten Anforderungen
führen
folglich fast unausweichlich zu der Verweigerung einer oder mehrerer
Bandbreitenanforderungen. Falls eine Bandbreitenanforderung erfolglos
bleibt, kann das System von 2 programmiert
sein, auf eine von drei Weisen zu reagieren.
- 1)
Verringerung der Rate komprimierter Videodaten, die aus der Videoquelle 207 übertragen
werden. Nachdem die Netzwerkneuaushandlungssteuerung 213 bestimmt,
daß die
angeforderte Übertragungsrate
die derzeitigen Fähigkeiten
des RVBR-Netzwerks 202 übersteigt,
wird ein diesen Umstand anzeigendes Signal über die Zeichengabeverbindung 217 zu
dem Prozessor 209 gesendet. Als Reaktion weist der Prozessor 209 die
Videoquelle 207 an, die Rate der Übertragung komprimierter Videodaten
zu verringern (der Leaky-Bucket-Regler 203 und das Token-Bucket-Register 204 werden
auch entsprechend eingestellt). Diese Datenratenverringerung läßt sich
durch Verschlechtern der Videoauflösung und/oder Vermindern der
Videoeinzelbildrate erreichen. Beides führt zu der Übertragung eines qualitativ
minderwertigeren Videosignals zu dem Fernbenutzerstandort 201.
Der verschlechterte Grad der Videoübertragung wird bis mindestens
zum Abschluß der
nächsten
Bandbreitenaushandlungssequenz fortgesetzt.
- 2) Verringerung der Rate der durch das RVBR-Netzwerk 202 übertragenen
Videodaten.
In diesem Szenario weist der Prozessor 209, wenn
eine bestimmte Übertragungsratenanforderung
erfolglos bleibt, die Videoquelle 207 nicht an, das komprimierte
Videodatenübertragungssignal zu
reduzieren, wodurch die Anforderungserfolglosigkeit angezeigt wird,
der Prozessor 209 stellt den Leaky-Bucket-Regler 203 und
das Token-Bucket-Register 204 auf
die bestimmte Datenrate ein, die das RVBR-Netzwerk 202 unterstützt. Folglich
sendet die Videoquelle 207 das nächste Segment komprimierter
Videodaten mit der angeforderten Rate. Da RVBR 202 eine
solche Übertragung
nicht unterstützen
kann, akkumulieren sich Videodaten in dem Quellenpuffer 206.
Diese akkumulierten Daten werden mit jeglicher Rate, die RVBR unterstützen kann,
zu dem Fernbenutzerstandort 201 übertragen. Vorausgesetzt, daß der Quellenpuffer 206 groß genug
ist, um mit dem ankommenden Datenvolumen aus der Videoquelle 207 fertigzuwerden,
sollte als Folge kein Datenverlust entstehen, lediglich eine Verzögerung ihres
Empfangs an dem Fernbenutzerstandort 201. Aufgrund der
Gefahr des Datenverlustes während der
Quellenpuffer 206 voll oder nahezu voll ist, kann der Prozessor 209 so
programmiert werden, daß die
oben beschriebene Routine nur dann ausgeführt wird, wenn der Quellenpuffer 206 relativ leer
ist.
- 3) Die Verbindung wird beendet und/oder nicht hergestellt.
Diese
höchst
extreme Möglichkeit
würde gewöhnlich als
ein unerwünschtes
Ergebnis betrachtet. Das System vom 2 könnte jedoch
so programmiert werden, daß beim
Erfolglosbleiben einer Bandbreitenanforderung die Verbindung zwischen
dem Netzwerkteilnehmerstand 200 und dem Fernbenutzerstandort 201 einfach
beendet oder niemals hergestellt wird (falls die erfolglose Anforderung
die anfängliche
Verbindungsanforderung war).
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3 zeigt
in vereinfachter Form die Architektur eines RCBR-Netzwerks mit einer
alternativen Ausführungsform
der Erfindung. Das dargestellte System umfaßt einen Netzwerkteilnehmerstandort 300,
einen Fernbenutzerstandort 301 und ein RCBR-Netzwerk 302.
Wie gezeigt, enthält
der Netzwerkteilnehmerstandort einen Datenregler 303, einen
Quellenpuffer 304, eine Videoquelle 305, einen Videodatenübertragungsratenspeicher 306 und
einen Prozessor 307. Die Videoquelle 305 und der Videodatenübertragungsratenspeicher 306 enthalten komprimierte
Video- bzw. Übertragungsratendaten. Diese
Daten weisen ein Format auf, das dem für die Videoquelle 207 und
den Videodatenübertragungsratenspeicher 208 von 2 beschriebenen ähnlich ist.
Wie in 3 gezeigt, besteht außerdem das RVBR-Netzwerk 302 aus
einem herkömmlichen CBR-Netzwerk (310),
das von einer Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311 verwaltet
wird. Das RCBR-Netzwerk 302 ist
außerdem
als einen Puffer 312 enthaltend gezeigt. Der Fernbenutzerstandort 301 enthält einen
Puffer 308 und einen Empfänger/Betrachter 309.
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Die
Funktionsweise des Systems von 3 ist der
des Systems von 2 ähnlich – der Prozessor 307 sendet
ein Einleitungssignal über
die Leitung 313 zu dem Videodatenübertragungsratenspeicher 306.
Als Reaktion wird der Ratenwert R0 (der
mit dem S0-Segment des in der Videoquelle 305 gespeicherten
bestimmten komprimierten Videodatenprogramms assoziiert ist) aus
dem Videodatenübertragungsratenspeicher 306 über eine
Außerbandzeichengabeverbindung 314 zu
der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311 übertragen.
Die Übertragung
von R0 dient als Anforderung zum Erhalten
einer Verbindung innerhalb des RCBR-Netzwerks 302, die
eine Datenübertragung
von R0 bps zwischen dem Netzwerkteil nehmerstandort 300 und
dem Fernbenutzerstandort 301 unterstützen kann.
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Die
Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311 führt den Vorgang des Aushandelns
der angeforderten R0-Übertragungsbandbreite
in dem RCBR-Netzwerk 302 durch. Diese Aushandlung ist der bei
der Einleitung von Anrufverbindungen in gewöhnlichen CBR-Netzwerken durchgeführten ähnlich. Wenn
die Netzwerkbetriebsmittel verfügbar
sind, wird die Anforderung angenommen und dem anfordernden Teilnehmer
Netzwerkzugang gewährt.
Wenn die Anforderung die derzeitigen Netzwerkbetriebsmittel übersteigt,
wird dem Teilnehmer Zugang verweigert. Wie bei dem System von 2 wären beliebige
einer Anzahl im Handel erhältlicher
programmierbarer Telekommunikationsnetzwerkvermittlungssysteme (wie
z.B. 4 ESS) dafür
geeignet, als Netzwerkneuaushandlungssteuerung zu dienen. Die Zeit,
die erforderlich ist, um eine Anforderung zu empfangen, eine Bandbreitenaushandlung
durchzuführen
und den Netzwerkzugangzugang für
den anfordernden Teilnehmer herzustellen, wird als tneg bezeichnet
(typischerweise in der Größenordnung
von 50 ms).
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Unter
der Annahme, daß die
R0-Bandbreitenanforderung erfolgreich ist,
sendet die Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311 ein Bestätigungssignal über die
Zeichengabeverbindungsleitung 315 zu dem Prozessor 307.
Dieses Bestätigungssignal kommt
ungefähr
zum Zeitpunkt t0 + tneg an
dem Prozessor 307 an; dabei ist t0 der
Zeitpunkt des Sendens der R0-Ratenanforderung
aus dem Videodatenübertragungsratenspeicher 306 zu
der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311. Wenn er diese
Bestätigung empfängt, weist
der Prozessor 307 die Videoquelle 305 an, das
Datensegment S0 aus dem Netzwerkteilnehmerstandort 300 zu
dem Fernbenutzerstandort 301 zu übertragen.
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Zu
einem Zeitpunkt von ungefähr
tneg vor dem Abschluß der Übertragung des Segments S0 weist der Prozessor 307 den Videodatenübertragungsratenspeicher 306 an,
den Ratenwert R1 (der mit dem komprimierten
Videosegment S0 assoziiert ist) zu der Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311 zu übertragen.
Diese Übertragung
von R1 dient als Anforderung einer Verbindung
in dem RCBR-Netzwerk 302 zur Unterstützung der Datenübertragung
von R1 bps – der Rate, die erforderlich
ist, um das komprimierte Videosegment S1 erfolgreich
zu übertragen.
Vorausgesetzt, daß diese
Anforderung erfolgreich ist, empfängt der Prozessor 307 über die
Zeichengabeverbindung 315 ein Bestätigungssignal und weist als
Reaktion die Videoquelle 305 an, das Datensegment S1 aus
dem Netzwerkteilnehmerstandort 300 zu dem Fernbenutzerstandort 301 zu übertragen.
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Diese
Sequenz von Anforderung/Aushandlung/Bestätigung/Übertragung wird wiederholt,
bis alle n Segmente des in der Videoquelle 305 gespeicherten
komprimierten Videoprogramms zu dem Fernbenutzerstandort 301 übertragen
wurden.
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An
die Betriebsmittel des RCBR-Netzwerks 302 durch die gleichzeitige Übertragung
von Daten zwischen vielen Teilnehmern und Benutzern gestellte Anforderungen
können
zu der Verweigerung von einer oder mehreren Bandbreitenanforderungen
führen
und das System von 3 kann dafür programmiert werden, auf
eine von drei Weisen auf ein Erfolglosbleiben einer Bandbreitenanforderung
zu reagieren.
- 1) Verringerung der Rate komprimierter
Videodaten, die aus der Videoquelle 305 übertragen
werden.
Nachdem die Netzwerkneuaushandlungssteuerung 311 bestimmt,
daß die
angeforderte Übertragungsrate
die derzeitigen Fähigkeiten
des RCBR-Netzwerks 302 übersteigt,
wird ein diesen Umstand anzeigendes Signal über die Zeichengabeverbindung 315 zu
dem Prozessor 307 gesendet. Als Reaktion weist der Prozessor 307 die
Videoquelle 207 an, die Rate der Übertragung komprimierter Videodaten
zu verringern (der Leaky-Bucket-Regler 303 wird auch entsprechend eingestellt).
Diese Datenratenverringerung läßt sich
durch Verschlechtern der Videoauflösung und/oder Vermindern der
Videoeinzelbildrate erreichen. Der verschlechterte Grad der Videoübertragung
wird bis mindestens zum Abschluß der nächsten Bandbreitenaushandlungssequenz
fortgesetzt.
- 2) Verringerung der Rate der durch das RCBR-Netzwerk 302 übertragenen
Videodaten.
Wenn eine Übertragungsratenanforderung
erfolglos bleibt, weist der Prozessor 307 die Videoquelle 305 nicht
an, das komprimierte Videodatenübertragungssignal
zu reduzieren. Als Reaktion auf ein Signal, das die Anforderungserfolglosigkeit anzeigt,
stellt der Prozessor 307 jedoch den Datenregler 303 auf
die Datenrate ein, die das RCBR-Netzwerk 302 unterstützt. Folglich
sendet die Videoquelle 305 das nächste Segment komprimierter
Videodaten mit der angeforderten Rate. Da RCBR 302 eine
solche Übertragung
nicht unterstützen
kann, akkumulieren sich Videodaten in dem Quellenpuffer 304.
Diese akkumulierten Daten werden mit jeglicher Rate, die RCBR unterstützen kann,
zu dem Fernbenutzerstandort 301 übertragen. Vorausgesetzt, daß der Quellenpuffer 304 groß genug
ist, um mit dem ankommenden Datenvolumen aus der Videoquelle 305 fertigzuwerden,
sollte als Folge kein Datenverlust entstehen, lediglich eine Verzögerung ihres
Empfangs an dem Fernbenutzerstandort 301.
- 3) Die Verbindung wird beendet und/oder nicht hergestellt.
Diese
höchst
extreme Möglichkeit
würde gewöhnlich als
ein unerwünschtes
Ergebnis betrachtet. Das System vom 3 könnte jedoch
so programmiert werden, daß beim
Erfolglosbleiben einer Bandbreitenanforderung die Verbindung zwischen
dem Netzwerkteilnehmerstand 300 und dem Fernbenutzerstandort 301 einfach
beendet oder niemals hergestellt wird (falls die erfolglose Anforderung
die anfängliche
Verbindungsanforderung war).
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Es
versteht sich, daß die
oben beschriebenen konkreten Ausführungsformen und Verfahren
lediglich die Prinzipien der vorliegenden Erfindung veranschaulichen
und daß Fachleute
verschiedene Modifikationen vornehmen könnten, ohne von dem Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung abzuweichen, der nur durch die folgenden
Ansprüche
begrenzt wird. Eine solche Modifikation wäre zum Beispiel die Verwendung
der Erfindung in einem privaten Netzwerk oder die Anwendung der
Erfindung auf Netzwerke, die für
das Übertragen
von digitalen Daten ausgelegt sind, die andere Informationen als komprimiertes
Video repräsentieren.
Eine andere Modifikation wäre
die Anwendung der Erfindung auf RVBR- und/oder RCBR-Netzwerke, bei denen
Verbindungen zwischen einem einzelnen Teilnehmerstandort und mehreren
Fernbenutzerstandorten gleichzeitig bewirkt werden (d.h. ein einziges
Videoprogramm wird zu einer Anzahl von Empfängern „ausgestrahlt").