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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Reinigung
von Proteinen unter Verwendung der Kupfer-Chelat-Affinitätschromatographie.
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Die
Kupfer-Chelat-Affinitätschromatographie
funktioniert oder wirkt durch Bindung der verfügbaren oder zugänglichen
Elektronen spendenden Gruppe eines Proteins, wie z. B. Histidin,
an ein Kupferion, das gehalten oder festgehalten wird durch eine
chelatisierende Gruppe, die kovalent gebunden ist an einen stationären Träger. Das
Vorliegen oder die Gegenwart eines einzelnen verfügbaren oder
zugänglichen
Histidins ist in der Regel ausreichend für die Adsorption eines Proteins
an ein Kupfer(II)-IDA-Chelat (IDA = Iminodiacetat). Die Proteinretention
in einer Kupfer-Chelat-Affinitätschromatographie
hängt ab
von der Anzahl und dem Typ von Seitengruppen an dem Protein, die
mit dem Metall wechselwirken können.
Diese Wechselwirkung wird beeinflusst durch eine Vielzahl oder Verschiedenheit
von unabhängigen
Variablen, wie z. B. pH, Temperatur, Lösungsmitteltyp, Salztyp und
Salzkonzentration. Die Proteine, die gebunden sind an das Kupfer-Chelat
in einem neutralen oder schwach alkalischen pH Bereich, werden in
der Regel eluiert durch einen abnehmenden pH Gradienten (kontinuierlich
oder stufen- oder schrittweise) oder durch einen zunehmenden Konzentrationsgradienten
(kontinuierlich oder stufen- oder schrittweise) eines kompetitiven
Mittels, z. B. einer Lewis-Base, wie z. B. Imidazol, in einem Puffer.
Alternativ schließt
ein drittes mögliches
Elutionsverfahren ein Chelatisierungsmittel, wie z. B. EDTA, in
dem Elutions- oder Laufmittel ein.
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Diese
Verfahren weisen jedoch mehrere Nachteile auf:
- – Geringe
Selektivität,
d. h. mehrere Proteine werden unter den gleichen Bedingungen eluiert.
- – Geringe
Anreicherung.
- – Co-Elution
des Proteins mit hohen Konzentrationen an Kupfer(II)-ionen, wenn
kompetitive oder ihelatisierungsmittel verwendet werden.
- – Weitere
Reinigungsschritte sind notwendig, um das Elutionsmittel zu entfernen.
- – In
der Regel muss ein kontinuierlicher Gradient angewendet werden für die Elution
des gewünschten
Proteins, um die Selektivität
zu erhöhen.
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Z.
B. in einem Fall, bei dem das Protein eluiert wird unter Verwendung
eines kompetitiven oder Chelatisierungsmittels, enthält die Elution
das Protein, das kompetitive oder Chelatisierungsmittel und gelöste oder freigesetzte
oder freigegebene Kupfer(II)-ionen. Daher müssen das kompetitive Mittel
und die Kupfer(II)-ionen entfernt werden durch zusätzliche
Reinigungsschritte, und außerdem
sind eine Menge von Proteinen in Gegenwart von hohen Konzentrationen
an Kupfer(II)-ionen in Lösung
(Oxidation) oder bei niedrigen pH Werten (Präzipitation) instabil und werden
inaktiviert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt nun ein überraschend vorteilhaftes Verfahren
für die
Elution von Proteinen aus einem Kupfer-Chelatkomplex bereit. Unter
Verwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist es überraschenderweise
möglich,
das gewünschte
Protein mit de- oder entionisiertem Wasser zu eluieren, das gegebenenfalls
zusätzliche
Stabilisatoren für
das Protein enthalten kann. Die Verwendung von deionisiertem Wasser
weist mehrere Vorteile gegenüber
dem Stand der Technik auf:
- – Kein kompetitives oder Chelatisierungsmittel
wird verwendet, und daher sind keine zusätzlichen Reinigungsschritte
notwendig.
- – Das
gewünschte
Protein wird nicht co-eluiert mit hohen Konzentrationen an Kupfer(II)-ionen,
die Oxidationsprobleme verursachen können.
- – Das
gewünschte
Protein wird nicht eluiert bei niedrigen pH Werten, die Präzipitations-
oder Inaktivierungsprobleme verursachen können.
- – Das
gewünschte
Protein wird in einer besonders hohen Reinheit und mit einer hohen
Ausbeute gewonnen.
- – Die
Elution kann in einem Schritt ausgeführt werden anstelle einer Anwendung
eines Gradienten (kontinuierlich oder schrittweise).
- – Das
eluierte Protein kann gelagert werden ohne weitere Behandlung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anreicherung eines
unreinen oder vorgereinigten Proteins, das die folgenden Stufen
umfasst:
- a) Adsorption des unreinen oder vorgereinigten
Proteins an immobilisierte Kupfer(II)-ionen,
- b) Waschung des adsorbierten Proteins mit einer Lösung einer
Lewis-Base und
- c) Elution des gewünschten
Proteins mit deionisiertem Wasser, das nicht mehr als 0,001 M an
ionischen Verbindungen enthält.
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In
der Regel werden die Kupfer(II)-ionen an einem stationären Träger immobilisiert,
d. h. z. B. an einem anorganischen Träger, wie z. B. Silica oder
Siliciumoxid oder einer polymeren Matrix.
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Es
ist notwendig, dass der stationäre
Träger
in der Lage oder dazu eingerichtet ist, Chelate mit Kupfer(II)-ionen
zu bilden. Beispiele solcher stationären Träger sind solche, in denen chelatisierende
Gruppen, wie z. B. Imidoessigsäure
(IDA), N,N,N'-Tris(carboxymethyl)ethenylendiamin
(TED), carboxymethylierte Asparaginsäure (CM-ASP), Tetraethylenpentamin
(TEPA), Nitriloessigsäure
(NTA) oder carboxymethylierte α,β-Diaminosuccin-
oder -bernsteinsäure
(CM-DASA), kovalent an den stationären Träger oder die stationäre Phase gebunden
sind. Die chelatisierenden Gruppen können direkt oder über Spacer
oder Abstandshalter an dem stationären Träger befestigt sein. Der polymere
Träger
kann irgendeine polymere Verbindung sein, die herkömmlicherweise
verwendet wird für
die Metallionen-Affinitätschromatographie.
Beispiele solcher polymeren Materialien schließen Agarose, Dextrane oder
andere synthetische Polymere ein; bevorzugt sind Agarose und Vinylpolymere.
Verfahren zur Herstellung stationärer Träger, die kovalent gebundene
chelatisierende Gruppen aufweisen, sind z. B. beschrieben in Hochuli,
CHIMIA (1986), 40, 408 bis 412 (siehe auch Figueroa et al., J. Chromatography
(1986), 371, 335 bis 352; Porath, Protein expression and purification
(1992), 3, 263 bis 281; L. Kågedal
in „Protein
purification, principles, high resolution methods and applications", Janson and Ryden Hrsg.
(1989), 227 bis 251, VCH Publishers, New York). Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist der stationäre
Träger
in der Lage oder dazu eingerichtet, Chelate mit Kupfer(II)-ionen
bei einer Konzentration von 1 bis 200, und besonders bevorzugt 10
bis 100, μmol/ml
des stationären
Trägers
zu bilden.
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Geeignete
polymere Träger
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung sind auch kommerziell
erhältlich,
wie:
- – Chelating-Sepharose
Fast Flow® (Pharmacia,
Uppsala), worin Iminodiessigsäuregruppen
an Spacern gebunden sind an Sepharose Fast Flow durch stabile Etherbindungen;
- – Chelating
Sepharose 6B® (Pharmacia,
Uppsala); und
- – TSK
Toyopearl AF-Chelate-650 M® (TosoHaas, Stuttgart),
worin Iminodiessigsäuregruppen
an einem hydrophilen semi- oder halbstarren stationären Träger aus
einem Copolymer von Oligoethylenglycol, Glycidylmethacrylat und
Pentaerythroldimethacrylat immobilisiert sind.
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Vor
der Immobilisierung von Kupfer(II)-ionen wird der stationäre Träger in der
Regel gewaschen. Der stationäre
Träger
wird z. B. nacheinander oder schrittweise gewaschen mit 1 bis 10,
vorzugsweise 3 bis 7, Bettvolumen von 5 bis 50%, vorzugsweise 10
bis 30%, Ethanol; 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7, Bettvolumen von deionisiertem
Wasser, 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7, Bettvolumen an 0,01 bis
0,1 M, vorzugsweise 0,03 bis 0,07 M, EDTA und 0,1 bis 1 M, vorzugsweise
0,3 bis 0,7 M, NaCl; 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7, Bettvolumen an
0,05 bis 1 M, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 M, NaOH und 0,1 bis 5 M,
vorzugsweise 0,5 bis 2 M, NaCl; 1 bis 15, vorzugsweise 3 bis 10,
Bettvolumen an deionisiertem Wasser; schließlich 1 bis 10, vorzugsweise
3 bis 7, Bettvolumen an 0,01 bis 1%, vorzugsweise 0,05 bis 0,5%,
Ameisensäure,
und 1 bis 15, vorzugsweise 3 bis 10, Bettvolumen an deionisiertem
Wasser. Die Flussrate dieser Waschlösungen beträgt in der Regel 1 bis 50, vorzugsweise
5 bis 20, Bettvolumen pro Stunde.
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Die
Immobilisierung von Kupfer(II)-ionen an dem obigen stationären Träger kann
einfach erreicht werden durch Beladen oder Auffüllen des stationären Trägers mit
Kupfer(II)-ionen. Herkömmliche
Kupfer(II)-ionenquellen sind Kupfer(II)-salze, wie z. B. CuCl2, Cu(CH3COO)2 und insbesondere CuSO4.
In der Regel werden 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7, Bettvolumen
an 0,001 bis 0,1 M, vorzugsweise 0,003 bis 0,01 M, wässerige CuSO4 × 5H2O Lösung
verwendet, und nacheinander wird der stationäre Träger gewaschen mit einem großen Überschuss
an Wasser, um die verbleibenden nicht gebundenen Kupfer(II)-ionen zu entfernen
oder zu eliminieren. Der auf diese Weise hergestellte stationäre Träger, der
immobilisierte Kupfer(II)-ionen enthält, ist fertig zur Verwendung
für das
Verfahren der vorliegenden Erfindung.
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In
Abhängigkeit
von dem stationären
Träger,
dem pH und der Ionenstärke
der das Protein enthaltenden Lösung,
ist es manchmal bevorzugt, den stationären Träger mit einer Lösung zu
behandeln, die den gleichen pH und Ionenstärke aufweist vor dem Beladen
oder Einbringen der das Protein enthaltenden Lösung, um ein Quellen oder Schrumpfen
zu vermeiden, wenn das Protein adsorbiert wird. Die Notwendigkeit
für eine
solche Behandlung kann leicht untersucht werden durch einen Test
im kleinen Maßstab.
Diese Vorbehandlung kann erreicht werden durch Hindurchfließenlassen
von 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 7, Bettvolumen der Behandlungslösung durch
den stationären
Träger.
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Die
Adsorption des Proteins an dem oben zubereiteten stationären Träger durch
Chelatbildung wird einfach erreicht durch Beladen einer Lösung, die
das Protein enthält,
auf die Säule,
die die immobilisierten Kupfer(II)-ionen enthält.
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Die
Proteinlösung
kann von verschiedener Herkunft sein und kann vorgereinigt sein
oder nicht. Wenn das Protein, das isoliert werden soll, z. B. von
dem Wirt in die Kulturbrühe
ausgeschieden wird, ist es z. B. möglich die Kulturbrühe nach
einer Zentrifugation direkt auf den stationären Träger anzuwenden oder einzusetzen. Wenn
das Protein innerhalb des Wirts hergestellt und gelagert oder gespeichert
wird, müssen
die Zellen aufgeschlossen oder aufgebrochen werden, und die das
Protein enthaltende Lösung
muss von den Zellrückständen, z.
B. durch Zentrifugation, abgetrennt werden. Die das Protein enthaltenden
Lösungen,
die soweit erhalten wurden, können
direkt auf den stationären
Träger
angewendet werden, wie es oben beschrieben ist, oder können weiter
gereinigt werden, z. B. durch Präzipitation
oder Kristallisation, Extraktion oder chromatographische Mittel,
die alle im Stand der Technik wohl bekannt sind. Demzufolge kann
die Lösung,
die das Protein enthält,
von verschiedener Herkunft sein, und sie kann verschiedene Verunreinigungen
enthalten, wie z. B. ionische Spezien, fremde Proteine, etc.
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Ob
ein Protein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigt werden
kann oder nicht, kann einfach bestimmt werden in einem Test in einem
kleinen Maßstab,
wobei das Protein auf eine kleine Menge des mit Kupfer(II) beladenen
stationären
Trägers
adsorbiert wird, mit einer Lewis-Base, wie unten definiert, behandelt
wird und nachfolgend die Menge des Proteins, die mit deionisiertem
Wasser eluiert werden kann, bestimmt und verglichen wird mit der
Menge des Proteins, die mit 2 M NH4Cl eluiert
werden kann. Im Allgemeinen kann das erfindungsgemäße Verfahren
auf Proteine angewendet werden, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass eine Lewis-Base, wie sie unten definiert ist, nicht vollständig einen
Komplex zwischen dem Protein und Kupfer(II)-ionen zerstört. Bevorzugte
Proteine sind Interferon, Amylase, Trypsin und verwandte Proteine.
Insbesondere bevorzugt sind Interferon-α, Trypsin und α-Amylase.
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Die
Menge der das Protein enthaltenden Lösung, die auf den stationären Träger gegeben
oder beladen wird, ist abhängig
von der Konzentration der Kupfer(II)-ionen, die auf diesem stationären Träger immobilisiert
sind, der Konzentration des Proteins in der Lösung und der Natur des Proteins.
Daher wird die geeignete Menge der Lösung, die aufgetragen oder
beladen wird, empirisch bestimmt durch Beobachtung des Abflusses unter
Verwendung eines Detektors, wie z. B. eines UV-Kontrollinstruments.
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Eine
wichtige Stufe oder ein wichtiger Schritt gemäß der Erfindung ist die Waschung
des Proteins, das an dem stationären
Träger
adsorbiert ist, mit einer Lewis-Base vor der Elution mit deionisiertem
Wasser. Eine Lewis-Base ist ein Elektronenpaardonor, wie z. B. Amine,
HO–,
Phosphan oder Phosphine. Beispiele sind NH3, CH3NH2, (CH3)2NH, (CH3)3N, C2H5(CH2)2N,
C2H5NH2,
(C2H5)2NH,
(C2H5)3N,
C3H7NH2,
C4H9NH2,
C5H11NH2, C6H13NH2,
CH3PH2, (CH3)2PH, (CH3)3P, Aminosäuren, Cystin,
Hydroxylgruppen tragende oder enthaltende Amine, wie z. B. HOCH2NH2, (HOCH2)2NH oder (HOCH2)3N, HOC2H4NH2,
(HOC2H4)2NH oder (HOC2H4)3N; oder TRIS-HCl.
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Bei
einer bevorzugten Form der Erfindung enthält die Lösung der Lewis-Base NH4 + oder ein primäres, sekundäres oder
tertiäres
Amin in einem neutralen oder schwach alkalischen pH Bereich oder
OH– bei
einem stark alkalischen pH Bereich. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Lösung
der Lewis-Base NH4 + oder
ein primäres,
sekundäres
oder tertiäres
Amin und ist ganz besonders bevorzugt eine Lösung, die NH4 + oder ein primäres Amin enthält, wie
z. B. Ethanolamin, Cystin, NH4SCN, NH4Cl, NH4 +CH3COO–, (NH4)2SO4 und TRIS-HCl.
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Um
das gewünschte
Protein nicht mit der Lösung
der Lewis-Base zu eluieren, kann die Konzentration der Lewis-Base
oder der pH der Lösung,
die die Lewis-Base enthält,
reguliert werden. Ein bevorzugter Bereich für die Konzentration des Amins
(Lewis-Base) beträgt
von 0,001 bis 1 M.
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Die
optimale Konzentration der Lewis-Base hängt stark ab von dem Elektronendonor.
Eine Konzentration von 1 mM ist z. B. optimal in dem Fall von Cystein,
während
die Konzentration von 300 bis 500 mM optimal ist in dem Fall von
NH4Cl. Optimale Konzentrationen von mehreren
Salzen sind z. B. 10 bis 100 mM für NH4SCN,
10 bis 500 mM für
NH4Cl, 10 bis 800 mM oder mehr für NH4(CH3COO) und 10
bis 500 mM oder mehr für
(NH4)2SO4.
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Wenn
ein Amin als Lewis-Base verwendet wird, wird der pH eingestellt,
vorzugsweise auf pH 6 bis 9, besonders bevorzugt auf 6,5 bis 8,5,
und ganz besonders bevorzugt auf 7,0 bis 8,0. Wenn OH– als
Lewis-Base verwendet wird, wird der pH vorzugsweise auf 9 bis 11
eingestellt, z. B. mit Borat- oder Phosphatpuffer.
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Es
ist auch möglich,
Mischungen von verschiedenen Lewis-Basen zu verwenden, um die Ergebnisse zu
verbessern oder zusätzlich
Salze zuzugeben, die keine Lewis-Basen sind, wie z. B. NaCl oder
KCl. Die Konzentration der (des) zusätzlichen Salzes) kann bis zu
5 M und vorzugsweise bis zu 2 M betragen.
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Typischerweise
wird die stationäre
Phase, an welche das Protein bereits adsorbiert ist, mit 1 bis 10 oder
vorzugsweise 3 bis 7 Bettvolumen der oben beschriebenen Waschlösung gewaschen.
Die Flussrate wird empirisch bestimmt und beträgt z. B. 1 bis 10 oder vorzugsweise
3 bis 5 Bettvolumen/Stunde.
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Die
Stufe oder der Schritt der Waschung, wie oben beschrieben, wird
vorzugsweise durchgeführt
unmittelbar vor der Elution des Proteins mit deionisiertem Wasser.
Es ist auch möglich,
diesen Waschschritt simultan oder gleichzeitig, mit dem Beladen
oder dem Aufbringen des Proteins durchzuführen, unter der Bedingung,
dass der Schritt oder die Stufe der Elution unmittelbar danach erfolgt.
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Das
gewünschte
Protein kann eluiert werden nach dem Waschen oder der Waschung mit
einer Lewis-Base, wie oben beschrieben, durch einfache Waschung
des stationären
Trägers
mit deionisiertem Wasser. Um eine hohe Reinheit zu erhalten, sollte
das deionisierte Wasser nicht mehr als 0,001 M ionische Verbindungen
enthalten. Im Gegensatz dazu kann das deionisierte Wasser nicht-ionische
Verbindungen, z. B. um die Tertiär-
oder Quartärstruktur
des Proteins zu stabilisieren, enthalten. Geeignete nicht-ionische
Verbindungen sind z. B. Zucker oder Polyole, wie Mannit, Glucose,
Lactose, Fructose, Glycerin, Polyethylenglycol; oder andere Verbindungen,
die die Oxidationsstufe der Sulfhydrylgruppen des Proteins aufrechterhalten.
Das deionisierte Wasser wird vorzugsweise in einer Menge von 1 bis
10 und ganz besonders bevorzugt 3 bis 7 Bettvolumen verwendet.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden die meisten fremden
Proteine, die spezifisch an den stationären Träger gebunden sind, nicht mit
deionisiertem Wasser eluiert. Sie bleiben adsorbiert und können danach
entfernt werden unter Verwendung einer klassischen Elutionslösung (z.
B. 2 M NH4Cl in 25 mM TRIS-HCl Puffer mit
pH 7,6). Daher ist die erhaltene Anreicherung des Produkts besonders
hoch. Z. B. ist für den
Fall von Interferon-α B1D2B3B4 die Produktreinheit so hoch wie etwa 90%,
ausgehend von einer Adsorptionslösung
von 30% Reinheit, während
die Kupfer-Chelat-Affinitätschromatographie
aus dem Stand der Technik eine Reinheit von nur 30 bis 50% erreicht.
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Um
die Reinheit und die Wieder- oder Rückgewinnung des gewünschten
Proteins zu optimieren, können
eine oder mehrere zusätzliche
Waschschritte oder Waschungsstufen mit einem geeigneten Puffer,
wie z. B. Kaliumboratpuffer und/oder mit deionisiertem Wasser gegebenenfalls
eingeschoben werden zwischen den Schritt oder die Stufe der Adsorption
des Proteins und die Stufe der Waschung mit einer Lewis-Base. Demzufolge
wird bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das
adsorbierte Protein mit einem Puffer gewaschen, der keine Lewis-Base
ist, und/oder mit deionisiertem Wasser vor einer Waschung mit einer Lösung einer
Lewis-Base. Dieses Ergebnis ist überraschend,
da die Waschstufe und die Elutionsstufe unter Verwendung des gleichen
Mittels, nämlich
deionisiertem Wasser, durchgeführt
werden können.
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Diese
Zwischenwaschungsstufe unter Verwendung von deionisiertem Wasser
ist wirksam z. B. zur Eliminierung oder Beseitigung von Nebenprodukten,
insbesondere solchen, die an den stationären Träger gebunden sind durch hydrophobe
Wechselwirkungen (und nicht durch spezielle Kupferionenaffinität).
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Wie
aus anderen Reinigungsverfahren basierend auf Kupfer(II)-Chelaten
bekannt ist, kann die Lösung des
isolierten Proteins geringe Mengen an Kupfer(II)-ionen enthalten.
Diese Ionen können
einfach entfernt werden durch Verfahren, die im Stand der Technik
bekannt sind, wie Ionenaustausch- oder Kupfer(II)-ionen chelatisierende
Säulen.
Der letzt genannte Reinigungsschritt kann separat oder getrennt oder
unmittelbar danach ausgeführt
werden, z. B. durch Befüllen
des unteren Teils der Säule
mit dem Kupfer(II)-ionen entfernenden Material.
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Nach
der Reinigung kann der mit Kupfer beladene stationäre Träger gewaschen
werden und für
eine weitere Reinigung verwendet werden oder, vorzugsweise um reproduzierbare
Ergebnisse zu erhalten, werden die Kupfer(II)-ionen von dem stationären Träger mit
einem kompetitiven Chelatisierungsmittel, z. B. EDTA, entfernt,
und nachfolgend wird der stationäre
Träger
wieder mit Kupfer(II)-ionen, wie oben beschrieben, beladen.
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Beispiele
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Beispiel 1: Reinigung
von IFN-B/D
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Das
rekombinante menschliche Hybridinterferon-α B
1D
2B
3B
4,
das nachfolgend als IFN-B/D bezeichnet wird, ist aufgebaut, wie
in
EP 0 205 404 A beschrieben.
IFN-B/D wird hergestellt durch den Saccharomyces cerevisiae Stamm
HT 393, der identisch ist zu E 95-1-2A, veröffentlicht von Heinemeyer et
al. (EMBO Journal (1991), 10, 555 bis 562, DSM 9697), und der mit
dem Plasmid pDP34R/PHO5/IFN AM119 transformiert wurde. Der Hefenvektor
pDP34R und der Hefen-saure Phosphatase-Genpromoter PHO5 beziehen
sich auf Hinnen et al. (in: Yeast Genetic Engeneering", Barr et al., Hrsg.,
Butterworths, Boston, (1989), 193 bis 213). IFN AM 119 ist die codierende
Sequenz von IFN-B/D und bezieht sich auf
EP 0 205 404 A .
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Der
Hefenstamm HT 393, der das rekombinante Plasmid enthält, das
IFN-B/D codiert, wird in großen Fermentationstanks
oder -behältern
gezüchtet.
Nachdem die Fermentation vervollständigt ist, wird die Biomasse
gesammelt durch Zentrifugation. Das erhaltene Zellsediment wird
verdünnt
auf eine nasse oder feuchte Zellkonzentration von 50% (trockene
Zellkonzentration etwa 10%) mit einem 0,07 M Kaliumphosphatpuffer
mit pH 7, der 0,5 M NaCl enthält.
Nach dem Aufbrechen oder dem Aufschließen der Zellen durch einen
Durchgang oder ein Passieren durch eine Glaskugelmühle wird
das IFN-B/D-Protein
aus dem Zellhomogenat extrahiert durch Verteilung in einem wässerigen
Zwei-Phasen-System, das 40 Gew.-% des Zellhomogenats, 18 Gew.-% Polyethylenglycol
1500, 4 Gew.-% Kaliumphosphat mit pH 7 und NaCl in einer Gesamtkonzentration
von 1 mol/kg enthält.
Nach einer Phasentrennung durch einen Durchgang oder ein Passieren
durch einen Zentrifugalscheibenstackseparator bei 8150 UpM (13000
g), wird die obere Phase gesammelt und gewaschen durch Verteilung
in einem zweiten wässerigen
Zwei-Phasen-System, gebildet durch Mischen von 4 Gewichtsteilen der
oberen Phase und 1 Gewichtsteil einer 1 mol/kg NaCl Lösung, die
20 Gew.-% Kaliumphosphat mit pH 7 enthält. Nach der Phasentrennung
in einem Absetztank wird IFN-B/D wieder- oder rückgewonnen aus der neuen oberen
Phase, die erhalten wird durch Rückextraktion
in ein drittes wässeriges
Zwei-Phasen-System, das erzeugt wird durch Mischen von 3 Gewichtsteilen
der oberen Phase des zweiten Zwei-Phasen-Systems und 7 Gewichtsteilen
einer 1,56 mol/kg Magnesiumsulfatlösung. Nach der Phasentrennung
in einem Setz- oder Klärtank
wird die schwere Phase gesammelt, mit einem doppelten Volumen an
Wasser verdünnt,
durch einen 0,2 μm
Filter gefiltert, dann bei 4°C über einen
Zeitraum von wenigen Tagen vor einem Bearbeiten oder Verarbeiten
durch eine Kupfer-Chelat-Chromatographie gelagert.
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Diese
Adsorptionslösung
weist die folgenden Eigenschaften auf: pH 5,6, Leitfähigkeit
etwa 43 mS/cm (hauptsächlich
aufgrund von MgSO4), Polyethylenglycolkonzentration
6 mg/ml, IFN-B/D Konzentration von etwa 0,1 bis 0,15 mg/ml, IFN-B/D
Reinheit von etwa 30% des gesamten Proteingehalts.
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Die
Kupfer-Chelat-Chromatographie wird bei Raumtemperatur durchgeführt unter
Verwendung einer Säule
(Durchmesser 44 mm), die gefüllt
ist mit 100 ml Chelating-Sepharose Fast Flow® (Pharmacia,
Uppsala). Der stationäre
Träger
wird nacheinander gewaschen mit: 5 Bettvolumen von 20% Ethanol,
5 Bettvolumen deionisiertem Wasser, 5 Bettvolumen an 0,05 M EDTA
und 0,5 M NaCl, 5 Bettvolumen an 0,25 M NaOH und 1 M NaCl, 7 Bettvolumen
an deionisiertem Wasser, 5 Bettvolumen an 0,1% Ameisensäure und
7 Bettvolumen an deionisiertem Wasser, bei einer Flussrate von 12
Bettvolumen pro Stunde. Dann wird die stationäre Phase beladen mit Kupfer(II)-ionen
durch Beladen oder Aufbringen von 5 Bettvolumen einer 0,008 M CuSO4·5H2O Lösung
und wird gewaschen mit großen
Mengen an deionisiertem Wasser, um das verbleibende ungebundene Kupfer
zu eliminieren oder zu entfernen. Vor dem Schritt oder der Stufe
der Adsorption wird die Säule
mit 500 ml einer Pufferlösung
ins Gleichgewicht gebracht oder äquilibriert,
die zusammengesetzt ist aus 0,68 M MgSO4 und
0,092 M Natriumacetat, die auf einen pH von 5,6 eingestellt ist,
mit Essigsäure,
die etwa die gleiche Leitfähigkeit
wie die Adsorptionslösung
aufweist, d. h. 43 mS/cm. Dann wird ein Volumen von 5000 ml der
IFN-B/D Adsorptionslösung
bei einer Flussrate von 300 ml/h auf die Säule aufgebracht oder beladen.
Der Ausfluss wird verfolgt durch ein UV-Erkennungs- oder Untersuchungsinstrument,
das auf eine Wellenlänge
von 280 nm gesetzt ist.
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Nach
dem Beladen werden drei nachfolgende Waschungen ausgeführt bei
einer Flussrate von 500 ml/h: Die erste mit 500 ml des Gleichgewichtspuffers
mit pH 5,6, der bereits verwendet wurde vor der Adsorption, die
zweite mit 500 ml an deionisiertem Wasser und die dritte mit 500
ml an 0,025 M TRIS-HCl-Puffer
mit pH 7,6, der 0,2 M NH4Cl und 1 M NaCl
enthält.
Dann wird IFN-B/D eluiert unter einfach erneuter Verwendung von
400 ml deionisiertem Wasser bei einer Flussrate von 500 ml/h. Die
3 Waschungen und das Wassereluat werden gesammelt, wie es kontrolliert
wird durch das UV-Untersuchungsinstrument.
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Die
IFN-B/D Konzentration der Adsorptionslösung, der 3 Waschlösungen und
des Wassereluats wird gemessen durch Umkehrphasen-HPLC-Analyse (Säule: Vydac
C-18, 30 nm, Partikelgröße 5 μm; mobile
Phase A: 0,1% Trifluoressigsäure
in Wasser, mobile Phase B: 80% Acetonitril, 19,91% Wasser und 0,09%
Trifluoressigsäure;
Flussrate 1 ml/min, Injektionsvolumen 0,05 ml, UV-Detektion bei
216 nm).
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Die
Menge an IFN-B/D, die in den 3 Waschflüssigkeiten gefunden wurde,
ist vernachlässigbar.
Entgegen allen Erwartungen wird gefunden, dass das Wassereluat IFN-B/D
enthält,
das wieder gewonnen wird mit einer Ausbeute von etwa 70% und das
eine hohe Reinheit aufweist: Etwa 90% des gesamten Proteingehalts (d.
h. Anreicherung von IFN-B/D um einen Faktor 3).
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Diese
Elution mit Wasser ist besonders überraschend, da kein IFN-B/D
in der zweiten Waschflüssigkeit
gefunden wird (Wiedergewinnungsausbeute weniger als 5%), die genau
aus der gleichen Flüssigkeit
besteht, d. h. reines Wasser).
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Das
Wassereluat, das eine besonders hohe IFN-B/D Konzentration (etwa
1 mg/ml) bei einer niedrigen Salzkonzentration und bei einem pH
Wert von etwa 8 aufweist, ist stabil, wenn es bei 4°C gelagert
wird: Keine Präzipitation
von IFN-B/D findet über
Tage hinweg statt.
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Beispiel 2: Charakterisierung
von verschiedenen IFN-B/D Lösungen,
die durch Elution mit Wasser erhalten werden
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Wässerige
Lösungen
von IFN-B/D werden erhalten durch Elution mit Wasser auf eine ähnliche
Art und Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, aber durch Veränderung
des Volumens an Wasser, das verwendet wird für die Elution und/oder die
Zusammensetzung des Puffers, der verwendet wird für die Stufe
der Waschung, die der Elution mit Wasser unmittelbar vorausgeht.
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Eine
erste IFN-B/D Lösung
wird erhalten unter Verwendung des gleichen Waschpuffers, wie er
in Beispiel 1 genannt wird (0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6,
der 0,2 M NH4Cl und 1 M NaCl enthält) und
unter Verwendung von nur etwa 0,67 Bettvolumen an deionisiertem
Wasser für
die Elution.
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Eine
zweite IFN-B/D Lösung
wird erhalten unter Verwendung von 0,025 M Kaliumphosphatpuffer
mit pH 7,6, der 0,2 M NH4Cl als Waschpuffer
enthält
und 1,5 Bettvolumen an deionisiertem Wasser für die Elution.
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Eine
dritte IFN-B/D Lösung
wird erhalten unter Verwendung von 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH
7,6 (ohne NH4Cl und ohne NaCl) als Waschpuffer
und 4 Bettvolumen an deionisiertem Wasser für die Elution. Die Eigenschaften
der 3 IFN-B/D Lösungen
sind in Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle
1
Eigenschaften der verschiedenen IFN-B/D Lösungen, die durch Elution mit
Wasser erhalten werden
-
Die
erste Lösung
weist eine besonders hohe Interferonkonzentration (7 mg/ml) auf,
und man findet, dass sie überraschenderweise
stabil ist, wenn sie bei 4°C
gelagert wird: Keine Präzipitation
von IFN-B/D findet über Nacht
statt. Im Vergleich ist die Löslichkeit
von reinem IFN-B/D in 0,1 M Kaliumphosphatpuffer mit pH 7,6 oder
in 0,1 M Natriumbicarbonatpuffer mit pH 8,0 niedriger als 0,5 mg/ml.
-
Die
zweite und dritte Lösung
werden über
Tage hinweg bei 4°C
gelagert. Bei beiden dieser Lösungen findet
man, dass die Interferonkonzentration, die gemessen wird durch Umkehrphasen-HPLC-Analyse (wie in Beispiel
1 beschrieben) unverändert
ist nach 1 Woche. Diese Stabilität
ist besonders überraschend
in dem Fall der dritten Lösung,
die eine sehr niedrige Salzkonzentration (Leitfähigkeit < 0,5 mS/cm) aufweist bei einer Interferonkonzentration
von so hoch wie 1,5 mg/ml.
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Beispiel 3: Bewertung
der Wieder- oder Rückgewinnungsausbeuten
für die
Elution von IFN-B/D
-
Die
Experimente werden bei Raumtemperatur durchgeführt unter Verwendung eines
FPLC® Chromatographiesystems
(Pharmacia, Uppsala) und einer Glassäule (Durchmesser 10 mm), gefüllt mit
5 ml Chelating-Sepharose Fast Flow® (Pharmacia,
Uppsala). Die Flussrate wird eingestellt auf 60 ml/h für alle Lösungen, die
durch die Säule
gepumpt werden. Der Ausfluss wird verfolgt über ein UV-Erkennungs- oder -Aufzeichnungsinstrument,
das auf eine Wellenlänge
von 280 nm eingestellt ist. Die Regeneration und die Zubereitung des
stationären
Trägers
werden ausgeführt,
wie oben in Beispiel 1 beschrieben, durch nacheinander erfolgendes
Durchpumpen der folgenden Lösungen
durch die Säule:
25 ml von 0,05 M EDTA und 0,5 M NaCl, 25 ml von 0,25 M NaOH und
1 M NaCl, 35 ml von deionisiertem Wasser, 25 ml von 0,1% Ameisensäure, 35
ml von deionisiertem Wasser, 25 ml von 0,008 M CuSO4 × 5H2O und 40 ml von deionisiertem Wasser.
-
In
einem ersten Experiment werden etwa 80 ml einer Lösung von
reinem IFN-B/D (Reinheit: 99,9% des Proteingehalts; Konzentration:
etwa 0,3 mg/ml) in 0,2 M Mannit und 0,03 M Natriumphosphat mit pH
7,6, auf die Säule
geladen oder aufgetragen. Nach einem Waschen mit 35 ml eines 0,3
M Ammoniumchloridpuffers mit pH 7,6, wird das Interferon eluiert
unter Verwendung von 35 ml an deionisiertem Wasser. Dann wird ein Volumen
von 35 ml von 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6, der 2 M Ammoniumchlorid
enthält,
durch die Säule
gepumpt, um die Elution des gesamten Interferon, das noch an den
stationären
Träger
gebunden ist, zu gewährleisten.
Die Interferonkonzentration der gesammelten Fraktionen wird gemessen
durch Umkehrphasen-HPLC-Analyse, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Die entsprechenden Wiedergewinnungsausbeuten, die erhalten werden,
sind in Tabelle 2 angegeben.
-
Das
gleiche Experiment wird wiederholt aber unter Verwendung von 0,1
M Kaliumborat mit pH 7,6 als Waschpuffer anstelle von 0,3 M Ammoniumchlorid
mit pH 7,6. Die Ergebnisse sind ebenso in Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle
2
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B/D
-
Wie
in Tabelle 2 gezeigt, beeinflusst die Zusammensetzung des Puffers,
der verwendet wird für
die Stufe der Waschung unmittelbar vor der Elution, die Elution
mit Wasser in großem
Ausmaß.
-
Beispiel 4: Einfluss der
Stufe der Waschung
-
Das
gleiche Experiment, wie in Beispiel 3 beschrieben, wird mehrere
Male durchgeführt,
wobei nur die Zusammensetzung des Waschpuffers geändert wird.
Die verschiedenen Waschpuffer, die getestet werden, und die entsprechenden
Wiedergewinnungsausbeuten, die erhalten werden, sind in Tabelle
3 aufgelistet.
-
Tabelle
3
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B/D
-
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt, findet die Elution mit Wasser mit einer guten
Ausbeute (höher
als 60%) statt, wenn entweder der Waschpuffer einen pH Wert im basischen
Bereich (z. B. mit 0,1 M Kaliumborat mit pH 9,5) liegt, oder wenn
der Waschpuffer ein Amin oder ein Ammoniumsalz bei einem fast neutralen
pH Wert (z. B. mit 0,3 M Ammoniumacetat mit pH 7,6, aber nicht mit
0,3 M Kaliumacetat mit pH 7,6) enthält. In diesem Falle ist es
erlaubt, dass das Amin primär
(z. B. Ethanolamin), sekundär
(z. B. Diethanolamin) oder tertiär
(z. B. Triethanolamin), aber nicht quartär (z. B. Tetramethylammoniumchlorid)
ist. Die optimale Konzentration des Waschpuffers hängt in großem Ausmaß von dem
verwendeten Amin ab: z. B. etwa 1 mM im Fall von Cystin mit pH 7,6
oder 300 bis 500 mM im Fall von NH4Cl mit
pH 7,6.
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Beispiel 5: Einfluss eines
zweiten Waschschritts nach der Behandlung mit Lewis-Base
-
Das
gleiche Experiment, wie in Beispiel 3 beschrieben, wird wiederholt,
aber eine Stufe einer zweiten Waschung wird eingeschoben mit 35
ml eines 0,1 M Kaliumboratpuffers mit pH, 7,6 zwischen der Stufe
der ersten Waschung, die mit 35 ml an 0,3 M Ammoniumchloridpuffer
mit pH 7,6 und der Elution mit Wasser durchgeführt wurde. Die Wiedergewinnungsausbeuten,
die gefunden wurden, sind wie folgt:
Bei
der ersten Waschung (0,3 M NH4Cl pH 7,6): | 0% |
Bei
der zweiten Waschung (0,1 M K-Borat pH 7,6): | 0% |
Bei
dem ersten Eluat (Wasser): | 22% |
Bei
dem zweiten Eluat (2 M NH4Cl + 0,025 M TRIS-HCl
pH 7,6): | 78%. |
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Eine
geringe Menge an IFN-B/D wird in dem Wassereluat gefunden. Aber
trotz der Gegenwart von Ammonium in der ersten Stufe der Waschung,
ist die Wiedergewinnungsausbeute gering (etwa 22%), was einen höheren Einfluss
der Waschungsstufe anzeigt, die unmittelbar der Elution vorausgeht.
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Beispiel 6: Wiedergewinnungsausbeuten
für die
Elution von IFN-B/D ohne Waschungsstufe
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Das
gleiche Experiment, wie in Beispiel 3 beschrieben, wird wiederholt,
aber ohne Waschungsstufe zwischen der Adsorptionsstufe und der Elutionsstufe
mit Wasser.
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Ein
erster Durchlauf wird durchgeführt
unter Verwendung der genau gleichen Beladungslösung, die in Beispiel 3 genannt
ist (0,3 mg/ml IFN-B/D in 0,2 M Mannit und 0,03 M Natriumphosphat
mit pH 7,6). Ein zweiter Durchlauf wird dann durchgeführt ebenfalls
mit der gleichen Beladungslösung,
die aber zusätzlich
Ammoniumchlorid in einer Konzentration von 0,3 mol/l enthält. Die
entsprechenden Wiedergewinnungsausbeuten sind in Tabelle 4 angegeben.
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Tabelle
4
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B/D (Fall
ohne Waschungsstufe)
-
Wie
in Tabelle 4 gezeigt, beeinflusst die Zusammensetzung des Beladungspuffers,
der unmittelbar der Elution vorangeht, in großem Ausmaß die Elution mit Wasser.
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Beispiel 7: Einfluss des
Aussalzeffekts
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Eine
wässerige
Lösung
von teilweise reinem IFN-B/D (Reinheit: etwa 90% des Proteingehalts)
wird erhalten durch Elution mit Wasser auf eine ähnlich Art und Weise, wie sie
in Beispiel 1 beschrieben ist. Aliquote Teile dieser Lösung werden
gefroren, bei etwa –5°C bis –10°C gelagert
und dann vor der Verwendung aufgetaut.
-
Die
Zusammensetzung dieser Vorratslösung
ist wie folgt:
IFN-B/D: | 0,5
bis 1 mg/ml |
TRIS-HCl: | etwa
0,02 M |
NaCl: | etwa
0,01 M |
Na-Acetat: | etwa
0,01 M |
NH4Cl: | etwa
0,002 M |
Cu2+: | etwa
1 μM |
pH: | 8 |
Leitfähigkeit: | 2,2
mS/cm |
-
Das
gleiche Experiment, wie in Beispiel 3 beschrieben, wird mehrere
Male durchgeführt,
wobei 50 ml der Vorratslösung
beladen werden und nur die Zusammensetzung des Waschpuffers verändert wird.
Die verschiedenen Waschpuffer, die getestet werden und die entsprechenden
Wiedergewinnungsausbeuten sind in Tabelle 5 aufgelistet.
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Tabelle
5
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B/D
-
-
Alle
der getesteten Waschpuffer weisen Ammoniumsalze bei einem pH von
7,6 auf. Die als Gegenionen verwendeten Anionen sind in der Tabelle
5 in einer solchen Reihenfolge angeordnet, dass sie eine Tendenz
zeigen von solchen, die die Struktur von Wasser (chaotroper Effekt)
aufbrechen und zu einer relativen Abnahme in der Stärke der
hydrophoben Wechselwirkungen führen,
zu solchen, die insbesondere wirksam sind bei einer Zunahme der
hydrophoben Wechselwirkungen (Aussalzeffekt):
Zunehmender Aussalzeffekt:
SCN– < Cl– < CH3COO– < SO4 2–
-
Wie
in Tabelle 5 gezeigt:
- – Im Fall von NH4SCN
(niedriger Aussalzeffekt), wenn die Ammoniumkonzentration zu hoch
ist (≥ 0,3
M), wird IFN-B/D direkt mit dem Waschpuffer eluiert. Die Elution
mit Wasser findet mit einer hohen Ausbeute (≥ 90%) statt, wenn die Konzentration
von NH4SCN ≤ 0,1 M beträgt.
- – Im
Fall von NH4Cl findet die Elution mit Wasser
mit einer hohen Ausbeute statt, wenn die Konzentration an NH4Cl ≤ 0,5
M beträgt.
- – Im
Fall von NH4-Acetat ist es möglich eine
Konzentration von so hoch wie 0,8 M zu verwenden und eine hohe Ausbeute
für die
Elution mit Wasser zu erhalten.
- – Im
Fall von (NH4)2SO4 (hoher Aussalzeffekt) ist es möglich eine
Ammoniumkonzentration von so hoch wie 1,0 M zu erhalten und eine
hohe Ausbeute für
die Elution mit Wasser zu erhalten.
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Beispiel 8: Einfluss des
pH und der Konzentration
-
Die
gleichen Experimente, wie sie in Beispiel 7 beschrieben sind, werden
wiederholt, wobei die Zusammensetzung der Waschpuffer verändert wird.
Die verschiedenen getesteten Waschpuffer und die entsprechenden
Wiedergewinnungsausbeuten, die erhalten werden, sind in Tabelle
6 aufgelistet.
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Tabelle
6
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B/D
-
-
Wie
in Tabelle 6 gezeigt:
- – Im Fall von K-Acetat mit
pH 5,6 (niedriger pH Wert; kein Amin) und im Fall von TRIS-HCl mit
pH 5,6 (niedriger pH Wert; Gegenwart von Amin) sind die erhaltenen
Wiedergewinnungsausbeuten für
die Elution mit Wasser sehr niedrig.
- – Im
Fall von TRIS-HCl mit pH 7,6 (nahezu neutraler pH Wert; Gegenwart
von Amin) ist die Wiedergewinnungsausbeute, die erhalten wird für die Elution
mit Wasser, gut (höher
als 60%). Wenn die Aminkonzentration zu hoch ist (> 0,3 M), findet eine
teilweise Elution von IFN-B/D direkt mit dem Waschpuffer statt.
Wenn die Aminkonzentration zu niedrig ist (< 0,1 M), ist die Elution mit Wasser
nicht quantitativ, und eine verbleibende Menge von IFN-B/D kann
danach eluiert werden unter Verwendung des 2 M NH4Cl
+ 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6. Dieses letzte Problem kann
vermieden werden durch den Einschluss von NaCl (bei einer Konzentration
von 1,7 M), welches die ionischen Wechselwirkungen zwischen dem
stationären Träger und
dem Interferonprotein quencht oder löscht.
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Beispiel 9: Elution mit
einem Gradienten
-
Das
gleiche Experiment, wie in Beispiel 7 beschrieben, wird ausgeführt unter
Verwendung von 0,1 M TRIS-HCl mit pH 7,6 als Waschpuffer. Die Wiedergewinnungsausbeute,
die erhalten wird für
die Elution mit Wasser beträgt
89%. Die verbleibende Menge an IFN-B/D (11%) wird danach mit dem
2 M NH4Cl + 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit
pH 7,6 eluiert.
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Dieses
Experiment wird wiederholt unter Verwendung des gleichen Waschpuffers
(20 ml 0,1 M TRIS-HCl mit pH 7,6), aber nach dieser Waschstufe wird
eine Elution mit einem linearen Gradienten durchgeführt von
100% Waschpuffer bis 100% deionisiertes Wasser in 12 Bettvolumen
(60 ml). Die Säule
wird ferner gespült
mit 55 ml Wasser, und dann wird ein zweiter linearer Gradient angewendet
von 100% Wasser zu 100% des 2 M NH4Cl +
0,025 M TRIS-HCl Puffers mit pH 7,6 in 7 Bettvolumen (35 ml). Die
Säule wird
schließlich
mit 15 ml dieses letzten Puffers gespült.
-
Man
findet, dass IFN-B/D an dem Ende des ersten Gradienten, bei einer
entsprechenden Konzentration von etwa 10 bis 5 mM TRIS-HCl mit pH
7,6 und mit einer Wiedergewinnungsausbeute von 60% eluiert wird.
Die verbleibende Menge an IFN-B/D (40%) wird in der Mitte des zweiten
Gradienten eluiert, bei einer entsprechenden Konzentration von etwa
1 M NH4Cl + 12,5 mM TRIS-HCl mit pH 7,6.
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Beispiel 10: Zusammensetzung
der Elutionslösung
-
Die
gleichen Experimente, die in Beispiel 7 beschrieben sind, werden
wiederholt unter Verwendung von immer einer Lösung von 0,1 M TRIS-HCl mit
pH 7,6 als Waschpuffer, aber unter Veränderung der Zusammensetzung
der ersten Elutionslösung,
nämlich
der Zusammensetzung des Wassers zur Elution. Die verschiedenen Elutionslösungen,
die getestet werden, und die entsprechenden Wiedergewinnungsausbeuten,
die erhalten werden, sind in Tabelle 7 aufgelistet.
-
Tabelle
7
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B/D
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen folgendes:
- – Die verbleibende
Salzkonzentration in Wasser muss extrem niedrig sein (< 0,001 M), um eine
Elution von IFN-B/D mit einer Wiedergewinnungsausbeute von mehr
als 50% zu erhalten.
- – Ungeladene
gelöste
Verbindungen, wie z. B. Mannit oder Glycerin, können in der Elutionslösung vorliegen,
selbst in einer hohen Konzentration (in einem Bereich von 1 M),
Zwitterionen jedoch nicht. Die Konzentration von MES (2-[N-Morpholino]ethansulfonsäure) muss
z. B. niedriger sein als 0,001 M, μm eine gute Wiedergewinnungsausbeute
zu erhalten.
- – Die
Leitfähigkeit
der Elutionslösung
kann nicht als ein Kriterium verwendet werden, um das Auftreten
oder das Nichtauftreten der Elution von IFN-B/D vorherzusagen.
-
Beispiel 11: IFN-B und
IFN-D
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Die
Experimente werden durchgeführt
mit menschlichem Interferon-α-B
(IFN-B) oder mit menschlichem Interferon-α-D (IFN-D), wie in Beispiel
3 beschrieben, für
menschliches Hybridinterferon-α B1D2B3B4 (IFN-B/D), aber unter Verwendung einer
kleineren Glassäule
(Durchmesser 5 mm), gefüllt
mit nur 0,5 ml Chelating-Sepharose Fast Flow® (Pharmacia,
Uppsala). Die entsprechende Flussgeschwindigkeit und die entsprechenden
Volumina der Lösungen,
die durch die Säule
gepumpt werden, werden um einen Faktor 10 im Maßstab nach unten korrigiert.
-
IFN-B
und IFN-D, die Ursprungs- oder Elternmoleküle von IFN-B/D, beschrieben
in
EP 0 205 404 A , werden
hergestellt durch Expression von rekombinanter DNA in Hefe (Saccharomyces
cerevisiae), Fermentation, Wiedergewinnung und Teilreinigung.
-
Für IFN-B
wird eine Vorratslösung
erhalten in 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6, die eine Interferonkonzentration
von 0,05 mg/ml aufweist und etwa die gleiche Reinheit wie die IFN-B/D
Vorratslösung,
die in Beispiel 7 beschrieben ist.
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Für IFN-D
wird eine Vorratslösung
erhalten, die die gleiche Zusammensetzung aufweist und etwa die gleiche
Reinheit wie die IFN-B/D Adsorptionslösung, die in Beispiel 1 beschrieben
ist.
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Wie
in Beispiel 3 beschrieben, wird das auf die Säule geladene Interferon nacheinander
gewaschen mit einem geeigneten Puffer, mit deionisiertem Wasser
eluiert und mit 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6, der 2 M Ammoniumchlorid
enthält,
eluiert. Die Interferonkonzentration der gesammelten Fraktionen
wird durch Umkehrphasen-HPLC-Analyse gemessen, wie in Beispiel 1
beschrieben, und bestätigt
durch Analyse der biologischen antiviralen in vitro Aktivität an Rinderzellen
(Madin-Darby Rinderzellen) gegen einen Blasenstomatititsvirus. Die
verschiedenen getesteten Waschpuffer und die entsprechenden Wiedergewinnungsausbeuten, die
erhalten wurden, sind in Tabelle 8 aufgelistet.
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Tabelle
8
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von IFN-B oder
IFN-D
-
Wie
in Tabelle 8 gezeigt, kann IFN-B und IFN-D mit Wasser eluiert werden.
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Beispiel 12: α-Amylase
und Trypsin
-
Die
Experimente wurden mit verschiedenen Proteinen, wie in Beispiel
3 beschrieben, durchgeführt
für IFN-B/D
unter Verwendung des gleichen FPLC® Chromatographiesystems,
der gleichen Menge (5 ml) an Chelating-Sepharose Fast Flow® und
den gleichen Chromatographiebedingungen.
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Die
getesteten Proteine sind: α-Amylase
aus Bacillus species (Sigma Produkt Nr. A 6380), Trypsin aus Rinderpankreas
(Serva Produkt Nr. 37260). Die Durchläufe werden durchgeführt durch
Beladen von etwa 50 ml der entsprechenden Proteinlösung (Konzentration
0,5 mg/ml), entweder in 0,01 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6, wenn
TRIS-HCl als folgender Waschpuffer verwendet wird, oder in 0,01
M Kaliumboratpuffer mit pH 7,6, wenn K-Borat als nachfolgender Waschpuffer
verwendet wird, oder wenn die Waschungsstufe ausgelassen wird.
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Wie
in Beispiel 3 beschrieben, wird das auf die Säule beladene Protein nacheinander
mit einem Puffer (TRIS-HCl oder K-Borat) gewaschen, mit deionisiertem
Wasser eluiert und mit 0,025 M TRIS-HCl Puffer mit pH 7,6, der 2
M Ammoniumchlorid enthält,
eluiert. Die Proteinkonzentration der gesammelten Fraktionen wird gemessen
durch den Bio-Rad Proteinassay (Bio-Rad Produkt Nr. 500-0006, Mikroassayverfahren).
Die Proteine und die Waschpuffer, die getestet werden, sowie die
entsprechenden Wiedergewinnungsausbeuten, die erhalten werden, sind
in Tabelle 9 gezeigt.
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Tabelle
9
Wiedergewinnungsausbeuten für die Elution von verschiedenen
Proteinen
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Die
Ergebnisse aus Tabelle 9 zeigen folgendes:
- – α-Amylase
(aus Bacillus species) kann mit Wasser eluiert werden (Wiedergewinnungsausbeute:
etwa 90 bis 100%), entweder wenn der Waschpuffer einen pH Wert im
basischen Bereich (z. B. mit 0,1 M Kaliumborat mit pH 9,5) aufweist,
oder wenn der Waschpuffer ein Amin enthält bei einem nahezu neutralen
pH Wert und bei einer entsprechenden Konzentration (z. B. bei 0,025
bis 0,1 M TRIS-HCl mit einem pH von 7,6).
- – Trypsin
(aus Rinderpankreas) kann auch eluiert werden mit Wasser (Wiedergewinnungsausbeute
höher als
40%), z. B. unter Verwendung von 0,025 M TRIS-HCl mit pH 7,6 als
Waschpuffer.
-
Beispiel 13: Chromatographiemedien
oder -mittel
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Das
gleiche Experiment, wie in Beispiel 7 beschrieben, wird zweimal
durchgeführt
unter Verwendung von jeweils 0,1 M TRIS-HCl mit pH 7,6 als Waschpuffer,
aber unter Veränderung
des Chromatographiemediums.
-
Für den ersten
Durchlauf ist das Medium, das verwendet wird, Chelating-Sepharose
Fast Flow® (Pharmacia,
Uppsala), wie in den Beispielen 1 bis 12. Der Kugel- oder Partikeldurchmesser
beträgt
0,045 bis 0,165 mm. Chelating-Sepharose Fast Flow® besteht
aus Iminodiessigsäuregruppen
an Spacern oder Abstandshaltern, gebunden oder gekoppelt an Sepharose
Fast Flow® durch
stabile Etherverknüpfungen:
[Sepharose
Fast Flow]-O-CH2-CHOH-CH2-O-CH2-CNOH-CH2-N-(CH2COOH)2
-
Die
Grundmatrix – Sepharose
Fast Flow – ist
vernetzte Agarose.
-
Für den zweiten
Durchlauf ist das Medium, das verwendet wird, TSK Toyopearl® AF-Chelate-650
M (TosoHaas, Stuttgart). Der Kugel- oder Teilchendurchmesser beträgt etwa
0,065 mm. TSK Toyopearl® ist ein hydrophiles semi-
oder halbstarres Gel, ein Copolymer aus Oligoethylenglycol, Glycidylmethacrylat
und Pentaerythroldimethacrylat. Der Ligand besteht aus immobilisierten
Iminodiessigsäuregruppen.
-
Für jeden
Durchgang wird eine Glassäule
(Durchmesser 10 mm) gefüllt
mit 5 ml des jeweiligen Gels. Das gleiche Verfahren der Regeneration
und Herstellung (Beladung mit Kupfer(II)-ionen) wird angewendet
für das
Chelating-Sepharose Fast Flow® Medium und für das TSK
Toyopearl AF-Chelate-650 M® Medium, wie in Beispiel
3 beschrieben. Die Adsorptionslösung
von IFN-B/D, die verwendet wird, ist die Vorratslösung, die
in Beispiel 7 beschrieben ist. Die entsprechenden Wiedergewinnungsausbeuten, die
erhalten werden, sind in Tabelle 10 angegeben. In beiden Fällen wird
eine hohe Wiedergewinnungsausbeute erhalten für die Elution mit Wasser.
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Tabelle
10
Wiedergewinnungsausbeuten der Elution von IFN-B/D für verschiedene
Chromatographiemedien (der Waschpuffer ist 0,1 M TRIS-HCl mit pH
7,6)
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Hinterlegung von Mikroorganismen
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Die
folgenden Mikroorganismenstämme
wurden hinterlegt bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
(DSM), Mascheroder Weg 1B, D 38142 Braunschweig, Deutschland (Zugangsnummern
und Hinterlegungsdaten sind angegeben):
Saccharomyces cerevisiae
HT 393 DSM 9697 27.01.1995