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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein System mit einem Zylinderschloss, einem Nebenschlüssel und
einem Hauptschlüssel.
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Der Stand der Technik kennt Zylinderschlösser, die
mittels einem Hauptschlüssel
gesperrt werden können,
mit einem Zylinder mit einem drehbaren Kern, der einen Riegel betätigt und
mit in dem Zylinder und in dem Kern aufgenommenen Feder-belasteten Stiften,
die den Kern innerhalb des Zylinders unbewegbar machen und in eine
Freigabeposition mittels eines in die Nabennut des Kerns eingeführten Nebenschlüssels oder
des Hauptschlüssels
bewegt werden können,
um eine Drehung des Kerns zu gestatten und den Riegel zu betätigen, wobei
der Hauptschlüssel
befähigt
ist, den Kern aus einer ersten Winkelposition, in der der Riegel
geschlossen ist, der Kern jedoch freigegeben werden kann und der Riegel
entweder mit dem Nebenschlüssel
oder mit dem Hauptschlüssel
zurück
bewegt werden kann, in eine zweite Winkelposition zu drehen, in
der der Riegel geschlossen ist, aber der Kern freigegeben werden
kann und der Riegel nur mit dem Hauptschlüssel zurück bewegt werden kann.
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Ein solches Schloss ist offensichtlich
in all jenen Situationen nützlich,
in denen es notwendig wird, das Schloss zu sperren oder es zu ermöglichen,
dass es nur mittels eines Hauptschlüssels zu betätigen ist.
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Beispielsweise kann ein solches Schloss
an dem Absperrhahn eines Gaszählers
angebracht werden, so dass der Gaslieferant die Gaszufuhr abstellen
kann, wenn der Benutzer in Zahlungsrückstand fällt.
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Das Schloss kann generell auch an
Schränken
und Behältern
angebracht werden, wo die besonderen Merkmale, die es bereitstellt,
erforderlich sind.
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Es bestehen jedoch Nachteile bei
den bekannten Schlössern
dieses Typs.
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Zuerst einmal ist der verwendete
Hauptschlüssel
länger
als der Nebenschlüssel,
um zur besonderen Kombination der Stifte zu passen, die es dem Hauptschlüssel erlaubt,
den Kern in die zweite Winkelposition zu drehen. Schlüssel von
verschiedenen Längen
herstellen zu müssen,
ist vom Herstellerstandpunkt entschieden ungünstig.
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Des Weiteren sollte beachtet werden,
dass sich wegen der besonderen internen Verbindungen des Schlosses
der Nebenschlüssel,
um den Riegel zurück
zu bewegen; in eine Richtung bewegt, während sich der Hauptschlüssel in
die entgegengesetzte Richtung bewegt, sowohl um den Riegel zurück zu bewegen
als auch um das Schloss zu sperren. Dies führt offensichtlich zu einer
Verwirrung über
die Richtung, in der die Schlüssel
zu drehen sind.
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Die der Erfindung zugrundliegende
Aufgabe besteht darin, ein Schloss zu schaffen, das die oben genannten
Nachteile überwindet
und dennoch einfach und zuverlässig
ist.
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Die DE-A-3929860 offenbart eine Schlossvorrichtung
zum Betätigen
von Mikroschaltern in Tastaturen, Telefonen und dergleichen mit
einem Zylinderschloss und flachen Schlüsseln, die das Zylinderschloss
individuell in zueinander unterschiedlichen Drehwinkel als Funktion
verschiedener Ränge
der Schlüssel
betätigen
können.
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Die Merkmale der vorliegenden Erfindung sind
in dem beigefügten
Patentanspruch 1 angegeben.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand
von Beispielen unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in
denen zeigen
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1 eine
Explosionsdarstellung in einem Längsschnitt
eines Schlosses mit einem Nebenschlüssel und einem Hauptschlüssel gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2, 3 und 4 Längsschnittansichten
des in 1 gezeigten Schlosses
mit eingeführtem
Haupt- bzw. Nebenschlüssel
in verschieden Betriebspositionen,
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5, 6, 7 und 8 Frontansichten
des Schlosses in verschiedenen Betriebspositionen.
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Das in 1 gezeigte
Schloss weist auf einen Zylinder 10, der in einer axialen
Bohrung 11 einen drehbaren zylindrischen Kern 12 aufnimmt.
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Der Zylinder 10 weist eine
erste Serie von radialen Bohrungen 13 innerhalb der Bohrung 11 und diametral
gegenüber
dieser eine zweite Serie von radialen Bohrungen 14, welche
sich ebenfalls in die Bohrung 11 erstrecken, auf. Eine
Serie von an entsprechenden Positionen geformten axialen Bohrungen 15 ist
so angebracht, dass diese sich in einer Reihe mit den Bohrungen 13 befinden,
wenn sich der Kern 12 in einer ersten Winkelposition befindet
und mit den Bohrungen 14, wenn der Kern 12 sich
in einer zweiten Winkelposition befindet. Eine längslaufende Schlüssel- oder Nabennut 16 ist
ebenfalls in dem Kern 12 geformt und die Bohrungen 15 führen in
diese.
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Die ausgerichteten Bohrungen 13 und 15 nehmen
drei übereinandergelagerte
Serien von zylindrischen Stiften 17, 18 und 19 auf.
Eine entsprechende Serie von Federn 20 belastet diese Stifte
und drückt
auf eine Serie von Verschlüssen 21,
welche die Bohrungen 13 verschließen. Die Stifte 19 sind hohl,
wobei jeder eine entsprechende Feder 20 aufnimmt. Die Bohrungen 14 nehmen
identisch zu der Serie von Stiften 19 eine Serie von Stiften 22 auf,
auf welchen eine Serie von Federn 23 wirkt, die auf eine Serie
von Verschlüssen 24,
die die Bohrungen 14 verschließen, wirken.
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In dem Zylinder 10 befindet
sich hinter den Bohrungen 13 eine weitere radiale Bohrung 25,
und in dem Kern 12 in einer Position entsprechend zu der Bohrung 25 befindet
sich ein Schlitz oder eine Kerbe 26 in der Form eines 180° Bogens eines
Kreises, der sich durch die Nabennut 16 erstreckt. In die
sich in dem Zylinder 10 erstreckende Bohrung ist ein aus
einem Bolzen 27 geformtes Blockierteil, das in die Kerbe 26 eingreift,
eingeführt.
Die Kerbe 26 begrenzt die Drehung des Kerns 12 auf
180° zwischen
einer ersten und einer zweiten Winkelposition.
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Schließlich ist in dem Zylinder 10 in
einer Position entsprechend zu dem Ende des Kerns 12 ein diametraler
zylindrischer Sitz 28 geformt, in dem ein zylindrischer
Riegel 29 eingebettet ist. Eine Feder 30 wirkt
einerseits radial auf den Riegel 29 und andererseits auf
das Ende der Wand des Sitzes 28. Der Bolzen 29 ist
vertieft 31, um ein vorstehendes Teil 32 des Kerns 12 aufzunehmen.
Die Feder 30 hält
den Riegel 29 federnd in der vorragenden, d. h. geschlossenen Position,
in Anschlag an das hervorstehende Teil 32 des Kerns 12.
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Am Ende der Nabennut 16 des
Kerns 12 ist ein Formeinsatz 33 eingefügt.
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Das oben beschriebene Schloss kann
mittels eines Normal- oder Nebenschlüssels C oder mittels eines
General- oder Hauptschlüssels M betätigt werden.
Der Nebenschlüssel C weist
Zähne 34 auf,
die von den Zähnen 35 des
Hauptschlüssels M verschieden
sind, wobei der Hauptschlüssel M des
weiteren einen Ausschnitt 36 an seinem Ende an der den
Zähnen 35 gegenüber liegenden
Seite aufweist.
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Das oben beschriebene und erläuterte Schloss
funktioniert in folgender Weise: Solange sich kein Schlüssel in
der Nabennut 16 befindet, sind die Stifte 19 in
Positionen, welche den Kern 12 daran hindern, dass er innerhalb
des Zylinders 10 gedreht verwenden kann, da sie zwischen
ihnen sitzen.
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Wie in 2 gezeigt,
werden, wenn der Nebenschlüssel C in
die Nabennut 16 eingefügt
wird, die Stifte 17, 18, 19 durch die
Zähne 34 des
Nebenschlüssels C gegen
die Federn 20 hochgedrückt,
mit dem Resultat, dass die Stifte 17, 18 sich
vollständig in
den Bohrungen 15 und die Stifte 19 sich vollständig in
den Bohrungen 13 befinden. Folglich kann der Kern 12 frei,
im Inneren des Körpers 10 gedreht
werden. Das Drehen des Nebenschlüssels C um
90° im Uhrzeigersinn
erzeugt eine gleiche Drehung des Kerns 12 wobei, wie in
den 5 und 6 gezeigt, das vorstehende
Teil 32 des Kerns 12 den Riegel 29 in eine
zurückgezogene,
d. h. offene Position gegen die Feder 30 drückt.
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Wie in 3 gezeigt,
werden, wenn der Hauptschlüssel
M in die Nabennut 16 eingeführt wird, die Stifte 17, 18, 19 durch
die Zähne 35 des
Hauptschlüssels
M entgegen der Federn 20 nach oben gedrückt, mit dem Resultat, dass
entgegen der Wirkung des Nebenschlüssels C sich die Stifte 17 vollständig in
den Bohrungen 15 befinden, während sich die Stifte 18, 19 vollständig in
den Bohrungen 13 befinden. Auf diese Weise ist jedoch der
Kern 12 wie zuvor frei innerhalb des Zylinders 10 drehbar,
wobei die Drehung des Hauptschlüssels M um
90° im Uhrzeigersinn
den Riegel 29 in die offene Position bewegt.
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Wie in den 4 und 7 gezeigt,
ist es auch möglich,
den Hauptschlüssel
M in Bezug auf die Anfangswinkelposition um 180° im Uhrzeigersinn zu drehen,
bis der Kern 12 mit den Stiften 17 die Bohrungen 14 erreicht.
In dieser Stellung bewegt sich der Riegel 29 durch Wirkung
der Feder 30 in die hervorragende bzw. geschlossene Position
zurück,
wenn von dem vorstehenden Teil 32 des Kerns 12 freigegeben
wird. In dieser Stellung befinden sich, wenn der Hauptschlüssel M eingeführt wird,
die Stifte 17 vollständig
in den Bohrungen 15, während
die Stifte 22 sich vollständig in den Bohrungen 14 befinden,
und weshalb es möglich
ist, den Kern 12 zu drehen.
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Wie in 8 gezeigt,
wird eine 180°-Drehung
des Nebenschlüssels
C durch die Präsenz
des Bolzens 27 verhindert, gegen den das Endstück des Schlüssels mit
der den Zähnen
gegenüberliegenden Seite
anschlägt
und durch welchen er gestoppt wird, wobei mit dem in dieser Stellung
gestoppten Schlüssel
der Riegel 29 offen bleibt. Dieser Abschnitt ist aufgrund
des Ausschnitts 36 nicht vorhanden, so dass der Hauptschlüssel M ohne
Hindernis in die oben beschrieben 180°-Position bewegt werden kann.
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In der zweiten, um 180° entfernten
Winkelposition, d. h. der in 4 dargestellten,
ist es unmöglich
den Nebenschlüssel C aufgrund
der Präsenz
des Bolzens 27, gegen welchen das oben erwähnte Endstück des Schlüssels an
der den Zähnen
gegenüber liegenden
Seite anschlägt
und durch welchen er gestoppt wird, vollständig in die Nabennut 16 zu
führen. Der
Hauptschlüssel M ist
jedoch an der Stelle 36 ausgeschnitten und kann somit vollständig in
die Nabennut 16 eingeführt
werden.
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Von dem oben Erläuterten sollte klar sein, dass
beide, der Nebenschlüssel C (Gemeinschaftsschlüssel) sowie
der Hauptschlüssel M,
zum Öffnen und
Schließen
des Riegels 29 verwendet werden können.
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Der Hauptschlüssel M bringt, wenn
um 180° gedreht,
das Schloss auch in einen blockierten Zustand mit einem geschlossenen
Riegel 29, weil in dieser Position der Nebenschlüssel C außer Stande
ist, in die Nabennut 16 des Kerns 12 hineinzukommen. Wenn
eine Person versucht, einen Ausschnitt gleich dem Ausschnitt 36 des
Hauptschlüssels
M in den Nebenschlüssel C (Gemeinschaftsschlüssel) einzufügen, wäre es zugegebenermaßen möglich, den
Nebenschlüssel C vollständig in
die Nabennut 16 einzuführen – da aber
der Nebenschlüssel C sich
von dem Hauptschlüssel
M unterscheidende Zähne
aufweist, wird er nicht in der Lage sein, die Stifte 17 und 22 in die
oben beschriebene Ausrichtung zu drücken, so dass ihre Fehlabstimmung
es dem Kern 12 nicht erlaubt, dass er gedreht werden kann.
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Das beschriebene und erläuterte Schloss
hat viele Vorteile.
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Der Hauptschlüssel M besitzt die
gleiche Länge
wie der Nebenschlüssel C,
wodurch die Schlüsselherstellung
standardisiert werden kann.
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Der Nebenschlüssel C (Gemeinschaftsschlüssel) und
der Hauptschlüssel M drehen
beide in die gleiche Richtung (im Uhrzeigersinn im vorliegenden
Fall), so dass es keiner Verwirrung über die Weise wie sie gedreht
werden sollten, gibt.
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Das Schloss bietet in der gesperrten
Position (der 180°-Position)
eine zweifache Sicherheit, weil, wie bereits gezeigt, der Nebenschlüssel C (Gemeinschaftsschlüssel) nicht
vollständig
in die Nabennut 16 passt und, wenn in illegaler Weise durch
Schneiden eines Ausschnitts wie in dem Hauptschlüssel M, er den Kern 12 immer
noch nicht freigeben kann, weil ihn die Stifte noch festhalten und
daher das Schloss nicht wieder gangbar gemacht werden kann.
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Der Einsatz 33 verhindert
eine Kommunikation zwischen der Nabennut 16 und dem Riegel 29,
so dass nicht durch die Nabennut 16 auf den Riegel 29 mit
einem zur unautorisierten Betätigung
des Riegels 29 entworfenen Werkzeug zugegriffen werden
kann. Das ist eine zusätzlich
Sicherheit.
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Dies alles wird mit einer einfachen
und zuverlässigen
Konstruktion erreicht.
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Variationen und/oder Zusätzliches
zu dem, was beschrieben und erläutert
worden ist, sind möglich.
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Eine vereinfachte Version kann auf
eine der zwei Serien von Stiften 17, 18 verzichten
und somit eine einzelne Kombination aufweisen, mit den selben Zähnen für sowohl
die Neben-(Gemeinschafts-) und Hauptschlüssel C.M. Es ist klar,
dass in dieser Form nur eine von dem Bolzen 27 vertretene
Sicherheit besteht, und, wenn, wie oben beschrieben, eine unautorisierte
Modifikation an dem Nebenschlüssel C erfolgt,
es möglich
sein wird, das Schloss gangbar zu machen.
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Konfiguration, Anordnung und Anzahl
von Bestandteilen des Schlosses können sich von den dargestellten
unterscheiden. Zum Beispiel können die
Konfiguration und Anzahl der Stifte und die Konfiguration des Stoppbolzens 27 und
des Riegels 29 geändert
werden. Der Bolzen kann durch Stoppstücke jeder Konfiguration ersetzt
werden, die eine äquivalente
Funktion zum Bolzen 27 liefert.
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Das beschriebene und erläuterte Schloss kann
in vielen Einsatzgebieten, wie in der Einleitung umrissen, verwendet
werden.