Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von gegossenen
Faltenbalgteilen und insbesondere auf solche Faltenbalgteile, bei denen beide
Enden offen sind. Noch spezieller bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
Verfahren zum Abstreifen von Faltenbalgteilen mit offenem Ende aus einer
Druckgußform.
Hinterrund der Erfindung
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Elastisch verformbare Faltenbälge werden als Abdichtmanschetten um flexible
Verbindungen, als flexible Verbindungen selbst, als zusammenklappbare
Behälter usw. verwendet. Eine spezielle Anwendung, die für einen Faltenbalg von
Interesse ist, ist der Ersatz für Kolben, Rückstellfeder und Zylinder in
Pumpeinrichtungen, speziell in Lotionspumpen und in Sprayeinrichtungen mit
Auslöseknopf.
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Pumpeinrichtungen erfordern die Druckbeaufschlagung eines Fluids, um das
Fluid zu verteilen. In der Vergangenheit sind Kolben und Zylinder verwendet
worden, um einen Fluiddruck zu erzeugen. In einer Sprayeinrichtung mit
Auslöseknopf, die vorwiegend für Fluide mit geringer Viskosität verwendet wird,
schafft eine Anordnung aus Kolben und Zylinder beispielsweise entweder eine
hohe Reibung bei einer guten Fluidabdichtung oder eine geringe Reibung bei
einem bestimmten Betrag des Durchströmverlusts. Keine dieser
Kombinationen ist erwünscht. Kolben und Zylinder sind außerdem für das
Verklemmen während einer axialen Bewegung bekannt, was eine
unberechenbare Aktuatorbewegung verursacht.
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Ein zylindrischer elastischer Faltenbalg dient sowohl als Pumpkammer als auch
als Rückstellfeder. Der Faltenbalg verändert das Volumen durch axiale
Verformung. Ein Faltenbalg hat eine Reihe von untereinander verbundenen
Falten, die Wände aufweisen, die als konische Ringfedern wirken. Die Summe
der Knickwiderstände der konischen Ringe für alle einzelnen Falten bestimmt
die axiale Elastizität des Faltenbalgs. Der Hauptvorteil eines Faltenbalgs
besteht darin, daß er als eine Kombination aus Kolben, Rückstellfeder und
Zylinder eine geringere Betätigungskraft benötigen kann. Der Widerstand eines
Faltenbalgs gegen axiale Verformung ist geringer als die Gleitreibung zwischen
Kolben und Zylinder und die Kraft einer Kolbenrückstellfeder. Ein Faltenbalg
ist außerdem ein einzelnes Teil und es gibt deshalb keine Probleme bezüglich
Montage und kritischen Passungen. Da es keine gleitenden Teile gibt, wird für
einen Faltenbalg keine dynamische Abdichtung benötigt.
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Ein Faltenbaig wird zu den beweglichen Teilen einer Pumpeinrichtung statisch
abgedichtet. Dies wird typischerweise erreicht, indem die zwei offenen Enden
eines Faltenbalgs mit den starren Aktuatorteilen durch eine
Schnappverbindung, eine thermische Verbindung oder eine HIebeverbindung verbunden
werden. Die Aktuatorteile können ein Einwegventil enthalten, so daß sich dann,
wenn der Aktuator losgelassen wird, die Pumpkammer des Faltenbalgs infolge
der Elastizität des Faltenbalgs ausdehnt, wodurch Fluid durch ein Einlaßventil
eingezogen wird. Wenn der Aktuator betätigt wird, wird die Pumpkammer des
Faltenbalgs kontrahiert und wird das Fluid mit Druck beaufschlagt, da das
Einlaßventil schließt, während ein Auslaßventil öffnet, um das Fluid abfließen
zu lassen.
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Die Herstellung eines Faltenbalgs mit zwei offenen Enden ist nicht ohne
Schwierigkeiten. Solche Faltenbälge können durch Blasformen oder Druckguß
hergestellt werden. Blasformen ist ein einfacherer Vorgang, hat jedoch weniger
genaue Wandstärken der konischen Ringabschnitte der Falten zur Folge, Der
Widerstand gegen die Verformung der Falten eines Faltenbalgs ist eine
kubische Funktion der Dicke des konischen Rings. Deswegen werden Faltenbälge
für Sprayeinrichtungen mit Auslöseknopf durch Druckguß hergestellt, so daß
ihr axialer Verformungswiderstand in größerem Maße steuerbar ist. Außerdem
ermöglicht der Druckguß das Hinzufügen weiterer funktionaler Elemente, wie
etwa Ventile und Ventilfedern, Verneblungselemente usw., die mit den
Faltenbälgen einstückig gegossen werden können.
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Der Druckguß von Faltenbälgen ist ein wohlbekannter Vorgang. Wenn ein Teil
mit radialen Unregelmäßigkeiten oder Hinterschneidungen druckgegossen
wird, besteht der Kunstgriff selbstverständlich im Abstreifen des Teils von den
Gußformelementen. Typischerweise werden druckgegossene Faltenbälge per
Hand von einem Kernstift der Gußform abgestreift. Dieses Abstreifen eines
noch warmen Teils hat oftmals eine dauerhafte Beschädigung des Faltenbalgs
infolge Abrieb an der Gußform zur Folge. Alternativ sind Faltenbälge mit einem
geschossenen Ende gegossen worden, so daß Luft verwendet werden kann,
um
den Faltenbalg aufzublähen und ihn vom Kernstift herunterzublasen. Der
resultierende Faltenbalg muß jedoch danach einer Nachbearbeitungsoperation
unterzogen werden, um das geschlossene Ende zu entfernen, wobei
zusätzlicher Abfall die Folge ist.
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Das am 9. April 1991 an Arima u. a. erteilte US-Patent Nr. 5.006.376
offenbart eine konische Faltenbalgform mit offenem Ende, die spezielle
Proportionen aufweist und aus einem speziellen Werkstoff hergestellt ist, damit
es von einer Druckgußform abgestreift werden kann. Die extremen
Einschränkungen bezüglich der Proportionen und der Werkstoffe
veranschaulichen die Schwierigkeiten beim Abstreifen eines Faltenbalgs von
einer Gußform, ohne den Faltenbalg zu beschädigen.
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DE 28 32 177 A1 ( = FR 23 95 121) offenbart eine Gußform für den Druckguß
von Kunststoffteilen, wie etwa Faltenbälge, die einen Kernstift mit zwei
Hohlraumhälften um diesen Kern herum enthält. DE'177 schafft jedoch keine
Lösung für das Gießen von Kunststoffteilen, die in ihrem vorderen Teil in der
senkrecht zur Längsachse der Gußform verlaufenden Ebene
Hinterschneidungen aufweisen.
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Bisher hat ein Verfahren zum Druckguß eines Faltenbalgs, wovon beide Enden
beim Gießen geöffnet sind, gefehlt, das ein komprimiertes Gas verwendet, um
den Faltenbalg auszudehnen, während er vom Kernstift der Gußform
heruntergeschoben wird. Ein solches Verfahren, das automatisiert ist, damit es eine
geringe Zykluszeit besitzt, und das keine äußeren Mechanismen erfordert, ist
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Zusammenfassung der Erfindung
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In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Verfahren zum
Abstreifen eines elastischen Faltenbalgteils aus einer Druckgußform den Schritt
des Druckgusses eines elastischen Faltenbalgteils um einen Kernstift und
einen Abstreiferstab, während eine mehrteilige Form den Kernstift und den
Abstreiferstab umgibt. Der Kernstift und der Abstreiferstab haben eine im
wesentlichen kollineare Längsachse. Das elastische Faltenbalgteil hat ein im
wesentlichen starres erstes offenes Ende und ein elastisches zweites offenes
Ende. Das Verfahren umfaßt weiter das Öffnen der geteilten Form, um zu
ermöglichen, daß das elastische Faltenbalgteil vom Kernstift abgestreift wird,
und
das Ausdehnen des elastischen Faltenbalgteils vom Kernstift radial nach
außen. Ein weiterer Schritt umfaßt das Schieben des elastischen
Faltenbalgteils am im wesentlichen starren ersten offenen Ende durch den
Abstreiferstab, um das elastische Faltenbalgteil vom Kernstift zu entfernen,
während das elastische Faltenbalgteil vom Kernstift nach außen ausgedehnt
ist. Das Abstreifverfahren verwendet lediglich Komponenten, die Bestandteil
der Gußform sind. Der Kernstift weist ein Freiräumloch auf, das mit einer
Quelle komprimierten Gases verbunden ist. Das Freiräumloch stellt eine
Fluidverbindung mit dem elastischen Faltenbalgteil her, wenn der
Abstreiferstab sich axial vom Kernstift bewegt, um das im wesentlichen starre
erste offene Ende zu verschieben. Der Schritt des Ausdehnens des elastischen
Faltenbalgteils umfaßt das Durchlassen von komprimiertem Gas von der Quelle
durch das Freiräumloch des Kernstifts zum elastischen Faltenbalgteil.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Verfahren
zum Abstreifen eines elastischen Faltenbalgteils von einer Druckgußform den
Schritt des Druckgusses eines elastischen Faltenbalgteils. Das elastische
Faltenbalgteil weist einen elastischen Abschnitt, der sich zwischen einem Kernstift
und einer geteilten Form befindet, und einen im wesentlichen starren
Abschnitt auf, der sich zwischen einem Abstreiferstab und der geteilten Form
befindet. Der im wesentlichen starre Abschnitt weist ein erstes offenes Ende
auf. Der elastische Abschnitt weist eine innere Fläche und ein zweites offenes
Ende auf. Ein weiterer Schritt umfaßt das Öffnen der mehrteiligen Form, um
zu ermöglichen, daß der elastische Abschnitt und das zweite offene Ende des
Faltenbalgteils vom Kernstift abgestreift werden. Ein weiterer Schritt umfaßt
das Durchlassen von komprimiertem Gas durch den Kernstift zur inneren
Fläche des elastischen Abschnitts, während die ersten und zweiten offenen
Enden des elastischen Faltenbalgteils zugehalten werden, wodurch der
elastische Abschnitt sich vom Kernstift nach außen ausdehnt. Noch ein
weiterer Schritt umfaßt das Schieben des im wesentlichen starren Abschnitts
des elastischen Faltenbalgteils durch den Abstreiferstab axial weg vom
Kernstift. Das Schieben des Abstreiferstabs weg vom Kernstift verursacht, daß
komprimiertes Gas zwischen den Kernstift und den elastischen Abschnitt des
Faltenbalgteils eingelassen wird, um den elastischen Abschnitt auszudehnen
und um dadurch das Abstreifen des elastischen Faltenbalgteils vom Kernstift
zu unterstützen. Der abschließende Schritt umfaßt das Auswerfen des im
wesentlichen starren Abschnitts des elastischen Faltenbalgteils vom
Abstreiferstab, nachdem
das elastische Faltenbalgteil vom Kernstift abgestreift
worden ist.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Obwohl die Patentschrift mit Ansprüchen abschließt, die die vorliegende
Erfindung besonders hervorheben und klar beanspruchen, wird angenommen, daß
die vorliegende Erfindung aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen besser verstanden wird, die in Verbindung mit der
beigefügten Zeichnung erfolgt, worin gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente
kennzeichnen und worin:
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Fig. 1 eine Vorderansicht eines bevorzugten Verfahrens der vorliegenden
Erfindung zum Abstreifen eines Faltenbalgteils mit offenem Ende von einer
Druckgußform ist, die ein feststehendes Ende und ein bewegliches Ende einer
Druckgußmaschine in der geschlossenen Position offenbart;
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Fig. 2 eine Vorderansicht davon ist, die das bewegliche Ende der
Druckgußmaschine in einer geöffneten Stellung offenbart, wobei ein
Faltenbalgteil ausgeworfen wird;
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Fig. 3 eine geschnittene Draufsicht der feststehenden und beweglichen
Abschnitte der Gußform der vorliegenden Erfindung ist, wobei der Schnitt längs
der Schnittlinie 3-3 von Fig. 1 erfolgt, und den Hohlraum der Gußform, der um
einen Kernstift und einen Abstreiferstab geschlossen ist, sowie ein
Faltenbalgteil zeigt, das gerade zwischen diesen gebildet wurde;
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Fig. 4 eine geschnittene Draufsicht davon ist, die ähnlich zur Fig. 3 ist und
eine mehrteilige Form zeigt, die sich senkrecht zur Achse des Faltenbalgteils
öffnet, während sich das bewegliche Ende der Gußform von dem
feststehenden Ende axial wegbewegt;
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Fig. 5 eine geschnittene Draufsicht davon ist, die ähnlich zu Fig. 3 ist und den
Abstreiferstab zeigt, der sich aus dem Eingriff mit dem Kernstift bewegt,
dadurch als ein Tellerventil wirkt und eine Öffnung herstellt, um zu ermöglichen,
daß komprimiertes Gas das elastische Faltenbalgtell ausdehnt;
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Fig. 6 eine geschnittene Draufsicht davon ist, die ähnlich zu Fig. 3 ist und eine
weitere axiale Trennung zwischen dem beweglichen Ende und dem
feststehenden Ende der Gußform zeigt, wobei das Faltenbalgteil durch den Abstreiferstab
vom Kernstift geschoben wird, während das Faltenbalgteil durch
komprimiertes Gas ausgedehnt wird; und
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Fig. 7 eine geschnittene Draufsicht davon ist, die ähnlich zu Fig. 3 ist und die
mehrteilige Form in der geöffneten Position zeigt, wobei das Kernende der
Gußform vom feststehenden Ende getrennt ist, das Faltenbalgteil vom Kernstift
abgestreift ist und der Abstreiferstab zurückgezogen wird, um zum Schließen
des Tellerventils am Kernstift aufzusetzen.
Genaue Beschreibung der Erfindung
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In der Zeichnung und insbesondere in den Fig. 1 und 2 ist eine
Druckgußvorrichtung gezeigt, die ein Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Abstreifen
eines Faltenbalgteils mit offenem Ende von einer Druckgußform schafft und
allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Die Druckgußmaschine 10
hat ein feststehendes Ende 12 und ein bewegliches Ende 14, das durch einen
Hydraulikzylinder 16 betätigt wird. Fig. 1 zeigt einen Pfeil 20, um anzuzeigen,
wo das Einspritzen des Kunststoffs in den Gußabschnitt der Maschine erfolgt,
um ein Faltenbalgteil 22 zu bilden. Fig. 2 zeigt das feststehende Ende I2 und
das bewegliche Ende 14, die axial getrennt sind, wenn der Hydraulikzylinder
16 zurückgezogen wird, wodurch das Faltenbalgteil 22 von diesen ausgeworfen
wird. Eine solche Maschine ist in der Technik wohlbekannt. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Maschine 10 eine Arburg 40
Tonnen Kniehebelpresse, Modell Polyronika U, hergestellt durch Arburg Inc.,
Kensington, CT. Die bevorzugte Gußform ist eine Gußform mit vier
Hohlräumen, wobei jeder der vier Hohlräume in ähnlicher Weise arbeitet wie
die hier erläuterte Funktion mit einem einzelnen Hohlraum.
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Die vorliegende Erfindung ist das Verfahren, durch das ein feststehender
Gußformabschnitt 24 und ein beweglicher Gußformabschnitt 26 in der Maschine
arbeiten, um ein Faltenbalgteil mit offenem Ende zu bilden und um dieses von
der Maschine abzustreifen. Fig. 3 zeigt die Gußformabschnitte 24 und 26 in
einer geschlossenen Position. Der bewegliche Gußformabschnitt 26 weist einen
Kernstift 28 auf, der die Form einer inneren Fläche eines Faltenbalgs aufweist,
sowie eine mehrteilige Form 30, die eine äußere Form eines Faltenbalgs
auf
weist, wenn sie um den Kernstift 28 geschlossen ist. Die mehrteilige Form 30
ist vorzugsweise längs einer Ebene unterteilt, die parallel zu einer Längsachse
(nicht gezeigt) des Kernstifts verläuft, so daß die zwei Hälften 31 und 33
senkrecht zu der Längsachse geöffnet werden können. Die mehrteilige Form 30
kann in jede Richtung geöffnet werden, solange eine solche Öffnung die
Hälften 31 und 33 zur Folge hat, die das gegossene Faltenbalgteil freigeben, so
daß das Faltenbalgteil vom Kernstift 28 abgestreift werden kann, wie hier
nachfolgend beschrieben wird.
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Der Kernstift 28 weist einen Kernkörper 32 und ein freies Ende 34 auf. Das
freie Ende 34 weist einen Ventilsitz 36 für ein Tellerventil auf, das am besten
in Fig. 6 gezeigt ist. Da das gegossene Teil ein Faltenbalg ist, weist der
Kernstift 28 eine Reihe von Hinterschneidungen längs seiner Länge auf, die
verursachen, daß das Abnehmen des gegossenen Teils vom Kernstift schwierig
ist.
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Der bewegliche Gußformabschnitt 26 weist außerdem einen Abstreiferstab 38
auf, der an einem Ende ein Tellerventil 39 aufweist, das sich gegen den
Ventilsitz 36 setzt. Der Abstreiferstab 38 befindet sich im wesentlichen mittig im
Kernstift 28 in einem longitudinalen Freiräumloch 40 durch den Kernstift 28.
Das Tellerventil 39 wird geöffnet und geschlossen, indem der Abstreiferstab
38 axial im Freiräumloch 40 gleitet, entweder mechanisch oder durch den
Druck von komprimiertem Gas, das auf das Ende des Abstreiferstabs
einwirkt. Der Abstreiferstab 38 ist durch eine nicht gezeigte Einrichtung gegen
den Ventilsitz 36 vorgespannt, damit das Tellerventil 39 normalerweise
geschlossen gehalten wird. Der Zweck des Tellerventils besteht darin,
komprimiertes Gas (von einer nicht gezeigten Quelle) einzulassen, das von
einem Einlaß 42 im Kernkörper 32 durch das Freiräumloch 40 längs der
Außenseite des Abstreiferstabs 38 zum Ventilsitz 36 strömt und schließlich zu
einer inneren Fläche 23 des elastischen Abschnitts des Faltenbalgteils 22
strömt, um das Faltenbalgteil zum Abstreifen vom Kernstift 28 auszudehnen.
Der Abstreiferstab 38, dessen Tellerventil 39 während des Gießens
geschlossen ist, dient außerdem als innerer Kernstift, der ein offenes Ende
des Faltenbalgteils 22 bildet. Der feststehende Gußformabschnitt 24 wird
während des Druckgusses des Faltenbalgteils gegen das Ende des
Abstreiferstabs 38 gepreßt.
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Für die richtige Funktion der Gußformkomponenten der vorliegenden
Erfindung weist das Faltenbalgteil 22 ein erstes offenes Ende 44 auf, das starrer ist
als der elastische gewellte Abschnitt 46 des Faltenbalgs. Das offene Ende 24
hat einen kleineren Durchmesser und ist im allgemeinen dicker als der
elastische Abschnitt 46.
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Das Faltenbalgteil 22 hat ein zweites offenes Ende 50, das im allgemeinen den
größeren Durchmesser der beiden offenen Enden aufweist, so daß es
einfacher vom Kernstift abgestreift werden kann.
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Das Faltenbalgteil 22 ist aus einem elastischen Werkstoff gegossen, so daß der
Faltenbalg sich unter dem Druck des komprimierten Gases etwas ausdehnt,
um das Abstreifen vom Kernstift zu ermöglichen. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Faltenbalgteil 22 aus
Äthylenvinylazetatharz der Klasse UE632 gegossen, verfügbar von Quantum
Chemicals, Cincinnati, OH. Die Arbeitsbedingungen der Druckgußmaschine
lauten: 190,6ºC (375ºF) Düsentemperatur, 190,6ºC (365ºF)
Eingangstemperatur, 176,7ºC (350ºF) mittlere Temperatur, 149ºC (300ºF)
Austrittstemperatur, 168,3ºC (335ºF) tatsächliche Schmelztemperatur, 69 bar (1000 psi)
Einspritzdruck erste Stufe, 55 bar (800 psi) Einspritzdruck zweite Stufe, 7 bar
(100 psi) Gegendruck, 1,5 Sekunden Einspritzzeit, 5 Sekunden Haltezeit,
10 Sekunden Abkühlzeit, 0,1 Sekunden Rücklaufzeit, 1 Sekunde
Einspritzverzögerungszeit und 6,5 Sekunden Maschinenbewegungszeit. Der elastische
Abschnitt 46 weist einen maximalen Durchmesser von ungefähr 19 mm und
eine Länge von ungefähr 25 mm auf. Das erste offene Ende 44 hat einen
Durchmesser von ungefähr 9 mm und das zweite offene Ende hat einen
Durchmesser von ungefähr 17 mm.
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Fig. 4 zeigt den ersten Schritt beim Abstreifen des Faltenbalgteils vom
Kernstift. Die mehrteilige Form 30 öffnet sich senkrecht zur Längsachse des
Kernstifts 28, um eine Lücke zwischen der mehrteiligen Form 30 und dem
Faltenbalg 22 zu schaffen, so daß das Faltenbalgteil 22 sich ausdehnen kann.
Gleichzeitig bewegt sich der bewegliche Gußformabschnitt 26 vom
feststehenden Gußformabschnitt 24 axial weg.
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Fig. 5 zeigt den Beginn der axialen Bewegung des Abstreiferstabs 38 im
Freiräumloch 40, um den Ventilsitz 36 freizugeben und zu ermöglichen, daß
komprimiertes Gas den elastischen Abschnitt 46 des Faltenbalgteils 22 ausdehnt.
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Das erste offene Ende 44 wird durch den Abstreiferstab 38 geschlossen
gehalten, der das offene Ende 44 ausfüllt. Das zweite offene Ende 50 bleibt am
Kernkörper 32 geschlossen, wenn das komprimierte Gas den Faltenbalg
ausdehnt. Das ringförmige zweite Ende 50 ist etwas steifer als der gewellte
Teil des Faltenbalgs. Das Faltenbalgteil 22 wird vom Kernstift 28 durch den
Abstreiferstab 38 axial abgestreift, der gegen einen inneren Vorsprung des
ersten offenen Endes 44 stößt. Währenddessen gleitet das zweite offene Ende
50 des Faltenbalgteils 22 am Kernstift 28 entlang und hält eine weitgehend
gasdichte Abdichtung mit dem Kernstift aufrecht. Selbst wenn etwas
komprimiertes Gas vom Faltenbalgteil 22 am zweiten offenen Ende 50
ausströmt, gibt es einen ausreichenden Strom des komprimierten Gases, um
das Faltenbalgteil 22 zum Abstreifen vom Kernstift 28 ausreichend ausgedehnt
zu halten. Ein typisches komprimiertes Gas ist komprimierte Luft bei
4-5,5 bar (60-80 psig).
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Fig. 6 zeigt die weitere axiale Trennung des feststehenden Gußformabschnitts
24 und des beweglichen Gußformabschnitts 26. Das Faltenbalgteil 22 ist
durch den Abstreiferstab 38 weiter vom Kernstift 28 geschoben worden,
während das Faltenbalgteil 22 durch das komprimierte Gas ausgedehnt bleibt.
Das Tellerventil 39 bleibt offen, bis das Faltenbalgteil vom Kernstift 28
abgestreift ist.
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Fig. 7 zeigt das Faltenbalgteil 22, das vom Kernstift 28 abgestreift ist. Der
Abstreiferstab 38 wird zurückgezogen, um das Tellerventil 39 gegen den
Ventilsitz 36 des Kernstifts 28 zu schließen, wodurch der Strom des
komprimierten Gases gestoppt wird. Die Hälften 31 und 33 der mehrteiligen
Form beginnen, sich zum Kernstift 28 hin zu schließen, um einen neuen
Herstellungszyklus des Faltenbalgteils zu beginnen. Das Ausblasen mit
komprimierter Luft ist eine typische Einrichtung zum Auswerfen des
Faltenbalgteils 22 vom Abstreiferstab 38. Die Einrichtung für ein solches
Wegblasen ist jedoch nicht gezeigt. Alternativ kann das Zurückziehen des
Abstreiferstabs 38 verwendet werden, um das Faltenbalgteil 22 vom
Abstreiferstab zu lösen. Wenn das zweite offene Ende 50, das nicht mehr
durch komprimiertes Gas ausgedehnt ist, das freie Ende 34 des Kernstifts 28
berührt, wird beim Zurückziehen des Abstreiferstabs 38 das offene Ende 24
des Faltenbalgteils 22 vom Abstreiferstab 38 geschoben.
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Eine Alternative zur Funktionsweise der feststehenden und beweglichen
Gußformabschnitte 24 und 26 könnte ermöglichen, daß die mehrteilige Form 30 an
dem feststehenden Gußformabschnitt 24 bleibt anstatt an dem beweglichen
Gußformabschnitt 26. Da die mehrteilige Form 30 sich senkrecht zur
Längsachse des Kernstiftes öffnen kann, bevor eine axiale Trennung erfolgt, wären
keine weiteren Zyklusänderungen notwendig, um eine solche Alternative
auszuführen.
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Obwohl spezielle Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert und
beschrieben wurden, können Fachleute selbstverständlich zahlreiche
Veränderungen und Modifikationen vornehmen, ohne vom Umfang der Erfindung
abzuweichen, und es ist beabsichtigt, in den angefügten Ansprüchen alle
Modifikationen, die im Umfang der Erfindung liegen, abzudecken.