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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
bestimmte Sterolderivate und ihre Verwendung als Medikamente. Ganz
besonders wurde gefunden, dass bestimmte Sterolderivate zur Regulierung
der Meiose verwendet werden können.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die Meiose ist das einzigartige und
grundlegende Ereignis der Keimzellen, auf denen die geschlechtliche
Fortpflanzung basiert. Die Meiose umfasst zwei meiotische Teilungen.
Während
der ersten Teilung findet ein Austausch zwischen mütterlichen
und väterlichen
Genen statt, bevor die Chromosomenpaare in die zwei Tochterzellen
aufgeteilt werden. Diese enthalten lediglich die halbe Anzahl (1n)
der Chromosomen und 2c DNA. Die zweite meiotische Teilung erfolgt
ohne eine DNA-Synthese. Diese Teilung resultiert daher in der Bildung
der haploiden Keimzellen mit lediglich 1c DNA.
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Die meiotischen Ereignisse sind in
den männlichen
und weiblichen Keimzellen ähnlich,
jedoch unterscheiden sich der Zeitplan und die Differenzierungsprozesse,
welche zu Ova und zu Spermatozoen führen, erheblich. Alle weiblichen
Keimzellen erreichen die Prophase der ersten meiotischen Teilung
früh im
Leben, häufig
vor der Geburt, an, jedoch werden alle später in der Prophase (dictyate-Stadium) als oozyten
angehalten, bis zu ihrer ovulation nach der Pubertät. So haben
Frauen vom frühen
Leben an einen oozytenvorrat, aus welchem bezogen wird, bis der
Vorrat aufgebraucht ist. Die Meiose bei Frauen ist erst nach der
Befruchtung abgeschlossen und resultiert in lediglich einem ovum
und zwei abortiven Polarkörpern
pro Keimzelle. Im Gegensatz dazu erreichen nur einige der männlichen
Keimzellen die Meiose aus der Pubertät und hinterlassen eine Stammpopulation
von Keimzellen das ganze Leben lang. Einmal initiiert, findet die
Meiose in den männlichen
Zellen ohne signifikante Verzögerung
statt und stellt 4 Spermatozoen her.
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Es ist nur wenig über den Mechanismus bekannt,
der die Initiation der Meiose in dem Mann und in der Frau steuert.
Neue Studien deuten darauf hin, dass in der oozyte follikulare Purine,
Hypoxanthin oder Adenosin, verantwortlich für das meiotische Anhalten sein
könnten
(Downs, S. M. et al. Dev. Biol. 82 (1985) 454– 458; Eppig, J. J. et al.
Dev. Biol. 119 (1986) 313–321;
und Downs, S. M. Mol. Reprod. Dev. 35 (1993) 82–94). Die Gegenwart einer diffusionsfähigen Meioseregulierenden
Substanz wurde erstmals von Byskov et al. in einem Kultursystem
von fetalen Mausgonaden beschrieben (Byskov, A. G. et al. Dev. Biol.
52 (1976) 193–200).
Eine Meiose-induzierende Substanz (MIS) wurde von dem fetalen Mauseierstock,
in welchem die Meiose am Laufen war, abgesondert und eine Meiose-verhindernde
Substanz (MPS) wurde von den morphologisch differenzierten Hoden
mit ruhenden, nicht-meiotischen Keimzellen freigesetzt. Es wurde
angedeutet, dass die relativen Konzentrationen von MIS und MPS den
Beginn, das Anhalten und die Wiederaufnahme der Meiose in den männlichen
und den weiblichen Keimzellen reguliert (Byskov, A. G. et al. in
The Physiology of Reproduction (Hsg. Knobil, E. und Neill, J. D.,
Raven Press, New York (1994)). Deutlich ist, dass, wenn die Meiose
reguliert werden kann, die Fortpflanzung gesteuert werden kann.
Unglücklicherweise
war es bis heute nicht möglich, eine
Meioseinduzierende Substanz zu identifizieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass bestimmte Sterole, die als Intermediate in
der Biosynthese von Cholesterol und einigen neuen, strukturell verwandten
synthetischen Sterolen bekannt waren, zur Regulierung der Meiose
verwendet werden können.
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Demnach betrifft die vorliegende
Erfindung eine Verbindung der allgemeinen Formel (I)
wobei R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe umfassend Wasserstoff, unverzweigtes oder verzweigtes
C
1-C
6-Alkyl, welches
durch Halogen oder Hydroxy substituiert sein kann oder wobei R
1 und R
2 zusammen
mit dem Kohlenstoffatom, an welches sie gebunden sind, einen Cyclopentanring
oder einen Cyclohexanring bilden;
R
3 und
R
4 zusammen eine zusätzliche Bindung zwischen den
Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind, bestimmen, in welchem
Fall R
5 Wasserstoff ist und R
6 und
R
7 entweder Wasserstoff sind oder sie zusammen
eine zusätzliche
Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden
sind, bestimmen; oder
R
5 und R
4 zusammen eine zusätzliche Bindung zwischen den
Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind, bestimmen, in welchem
Fall R
3 Wasserstoff ist und R
6 und
R
7 entweder Wasserstoff sind oder sie zusammen
eine zusätzliche
Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind,
bestimmen; oder
R
6 und R
4 zusammen
eine zusätzliche
Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind,
bestimmen, in welchem Fall R
3, R
5 und R
7 alle Wasserstoff
sind;
R
8 und R
9 Wasserstoff
sind oder sie zusammen eine zusätzliche
Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen, an welche sie gebunden sind,
bestimmen; und
R
10 entweder Wasserstoff
oder eine Acylgruppe, einschließlich
einer Phosphonogruppe oder einer Sulfogruppe, ist, oder R
10 eine Gruppe ist, welche zusammenmit dem
verbleibenden Teil der Moleküle
einen Ether bildet, zur Verwendung als ein Medikament.
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In einem weiteren Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung neue Verbindungen der allgemeinen Formel
(I).
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In dem vorliegenden Zusammenhang
wird der Ausdruck „Regulierung
der Meiose" verstanden,
um anzuzeigen, dass die Verbindungen zur Stimulierung der Meiose
in vitro, in vivo und ex vivo verwendet werden können.
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Demnach trifft die vorliegende Erfindung
in einem spezifischeren Aspekt die Verwendung einer Verbindung der
obigen allgemeinen Formel (I) in der Regulierung der Meiose.
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In einem noch weiteren Aspekt betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Regulierung der Meiose
in einer Säugetierkeimzelle,
welches Verfahren die Verabreichung einer effektiven Menge einer
Verbindung der obigen allgemeinen Formel (I) an eine Keimzelle,
die eine solche Behandlung benötigt,
umfasst.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es wurde gefunden, dass die Meiose-induzierenden
Substanzen, die von Bullenhoden und aus humaner Follikelflüssigkeit
extrahiert wurden, beide fähig
sind, die Wiederaufnahme der Meiose in kultivierten Mausoozyten
(der oozytentest) zu induzieren und ebenso die Meiose in männlichen
Keimzellen aus kultivierten fetalen Maushoden (der Gonadentest)
zu stimulieren. Eine Meiose-induzierende Substanz wird von adulten
Hoden verschiedener Säugetiere,
einschließlich
des Mannes, hergestellt und wird ebenso in reifen ovarialfollikeln
einiger Säugetierarten,
einschließlich
Frauen, gefunden. Wie sich aus den Beispielen 1 und 2 zeigt, ist
die Meiose-induzierende Substanz, die in Bullenhoden gefunden wurde,
4,4-Dimethylzymosterol,
während die
Meiose-induzierende Substanz, die in humaner Follikelflüssigkeit
gefunden wurde, 4,4-Dimethyl-5α-cholesta-8,14,24-trien-3β-ol ist.
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Die Existenz Meiose-induzierender
Substanzen ist seit einiger Zeit bekannt. Die Identität der Meiose-induzierenden
Substanz oder Substanzen war jedoch bis heute unbekannt. Nach bestem
Wissen der vorliegenden Erfinder hat bisher keine praktische Verwendung
der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in der Medizin stattgefunden.
Insbesondere wurden bisher keine Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) als Medikamente zur Regulierung der Meiose verwendet.
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Es gibt einige Möglichkeiten, in der Lage zu
sein, die Meiose zu beeinflussen. Nach einer bevorzugten Ausführung der
vorliegenden Erfindung werden die Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) verwendet, um die Meiose zu stimulieren. Nach einer anderen
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Verbindungen der allgemeinen
Formel (I) verwendet, um die Meiose in Menschen zu stimulieren.
So versprechen die Verbindungen der Formel (I), neue Befruchtungs-regulierende
Wirkstoffe zu sein, ohne die übliche
Nebenwirkung auf somatische Zellen, wie sie von den bisher verwendeten
hormonellen Empfängnisverhütungsmitteln,
die auf Östrogenen
und/oder Gestagenen basieren, bekannt sind. Zur Verwendung als empfängnisverhütender Wirkstoff
bei Frauen kann eine Meiose-induzierende Substanz verabreicht werden,
um vorzeitig die Wiederaufnahme der Meiose in oozyten zu induzieren,
während
sie noch in dem wachsenden Follikel sind, bevor das ovulatorische
Maximum des Gonadotropins stattfindet. Bei Frauen kann die Wiederaufnahme
der Meiose beispielsweise eine Woche, nachdem die vorangegangene
Menstruation aufgehört
hat, induziert werden. Wenn ovuliert wird, werden die resultierenden überreifen
oozyten höchstwahrscheinlich
nicht befruchtet. Der normale Menstruationszyklus wird wahrscheinlich
nicht beeinträchtigt.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig anzumerken, dass die Biosynthese
von Progesteron in kultivierten humanen Granulosazellen (somatische
Zellen des Follikels) durch die Gegenwart einer Meioseinduzierenden
Substanz nicht beeinträchtigt
wird, während
die Östrogene
und Gestagene, die in den bisher verwendeten hormonellen Empfängnisverhütungsmitteln
verwendet wurden, sehr wohl einen nachteiligen Effekt auf die Biosynthese
von Progesteron haben.
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Nach einem anderen Aspekt dieser
Erfindung kann eine Meiose-induzierende Substanz der allgemeinen
Formel (I) in der Behandlung bestimmter Fälle von Unfruchtbarkeit bei
Weibchen, einschließlich
Frauen, verwendet werden durch die Verabreichung dieser an Weibchen,
die aufgrund einer unzureichenden Eigenproduktion von MIS nicht
in der Lage sind, reife oozyten zu produzieren. Ebenso werden bei
der Ausführung einer
In-vitro-Befruchtung bessere Ergebnisse erzielt, wenn eine Meiose-induzierende
Substanz der allgemeinen Formel (I) dem Medium hinzugefügt wird,
in welchem die oozyten aufbewahrt werden.
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Ebenso kann die Verabreichung einer
Meiose-induzierenden Substanz der allgemeinen Formel (I) dem Problem
abhelfen, wenn die Unfruchtbarkeit bei Männchen, einschließlich Männern, durch
eine unzureichende Eigenprodukte der Meiose-induzierenden Substanz
verursacht wird.
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Der Verabreichungsweg der Zusammensetzungen,
die eine Verbindung der Formel (I) enthalten, kann irgendein Weg
sein, der die aktive Verbindung effektiv an ihren Wirkungsort transportiert.
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So können die erfindungsgemäßen Verbindungen,
wenn sie einem Säugetier
verabreicht werden sollen, vorteilhaft in der Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung bereitgestellt werden, welche mindestens eine Verbindung
der Formel (I) in Verbindung mit einem pharmazeutisch geeigneten
Träger
umfasst. Zur oralen Verwendung haben solche Zusammensetzungen vorzugsweise
die Form von Kapseln oder Tabletten.
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Aus dem oben Genannten soll verstanden
werden, dass eine notwendige Verabreichungskur von den zu behandelnden
Bedingungen abhängig
ist. So kann, wenn die Verwendung zur Behandlung von Unfruchtbarkeit
erfolgt, die Verabreichung lediglich einmalig, oder für eine begrenzte
Dauer, sein, z. B., bis eine Schwangerschaft erreicht wird. Wenn
eine Verwendung als Empfängnisverhütungsmittel
erfolgt, wird die Meiose-induzierende Substanz der allgemeinen Formel
(I) entweder kontinuierlich oder zyklisch genommen werden müssen. Wenn
die Verwendung als Empfängnisverhütungsmittel
durch Frauen erfolgt und nicht kontinuierlich genommen wird, ist
die zeitliche Koordinierung bezogen auf den Menstruationszyklus
wichtig.
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Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
Träger,
Verdünnungsmittel,
Absorptionsverstärker,
Konservierungsmittel, Puffer, Wirkstoffe zur Einstellung des osmotischen
Drucks, Tabletten-auflösende Wirkstoffe
und andere Bestandteile, welche herkömmlich im Stand der Technik
verwendet werden, umfassen. Beispiele von festen Trägern sind
Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Dextrin, Lactose, Zucker, Talk,
Gelatine, Pektin, Tragant, Methylzellulose, Natriumcarboxymethylzellulose,
niedrig schmelzende Wachse und Kakaobutter.
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Flüssige Zusammensetzungen schließen sterile
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen ein. Solche flüssigen Zusammensetzungen können zur
Injektion oder zur Verwendung in Verbindung mit Ex-vivo- und In-vitro-Befruchtung
geeignet sein. Die flüssigen
Zusammensetzungen können
andere Bestandteile enthalten, welche herkömmlich im Stand der Technik
verwendet werden, einige von ihnen sind in der obigen Liste genannt.
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Weiterhin kann eine Zusammensetzung
zur transdermalen Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung
in Form eines Pflasters (patch) bereitgestellt werden und eine Zusammensetzung
zur nasalen Verabreichung kann in Form eines Nasensprays in flüssiger oder
Puderform bereitgestellt werden.
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Die Dosis einer zu verwendenden erfindungsgemäßen Verbindung
wird durch einen Mediziner bestimmt und wird unter anderem von der
besonderen eingesetzten Verbindung, dem Verabreichungsweg und dem
Verwendungszweck abhängig
sein.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel
(I) sind die folgenden:
Cholest-7-en-3β-ol;
4-Methylcholest-7-en-3β-ol;
4-Ethylcholest-7-en-3β-ol;
4,4-Dimethylcholest-7-en-3β-ol;
4α-Methyl-4β-ethylcholest-7-en-3β-ol;
4α-Ethyl-4β-methylcholest-7-en-3β-ol;
4,4-Diethylcholest-7-en-3β-ol;
4-Propylcholest-7-en-3β-ol;
4-Butylcholest-7-en-3β-ol;
4-Isobutylcholest-7-en-3β-ol;
4,4-Tetramethylencholest-7-en-3β-ol;
4,4-Pentamethylencholest-7-en-3β-ol;
Cholest-8-en-3β-ol;
4-Methylcholest-8-en-3β-ol;
4-Ethylcholest-8-en-3β-ol;
4,4-Dimethylcholest-8-en-3β-ol;
4α-Methyl-4β-ethylcholest-8-en-3β-ol;
4α-Ethyl-4β-methylcholest-8-en-3β-ol;
4,4-Diethylcholest-8-en-3β-ol;
4-Propylcholest-8-en-3β-ol;
4-Butylcholest-8-en-3β-ol;
4-Isobutylcholest-8-en-3β-ol;
4,4-Tetramethylencholest-8-en-3β-ol;
4,4-Pentamethylencholest-8-en-3β-ol;
Cholest-8(14)-en-3β-ol;
4-Methylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4-Ethylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4,4-Dimethylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4α-Methyl-4β-ethylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4α-Ethyl-4β-methylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4,4-Diethylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4-Propylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4-Butylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4-Isobutylcholest-8(14)-en-3β-ol;
4,4-Tetramethylencholest-8(14)-en-3β-ol;
4,4-Pentamethylencholest-8(14)-en-3β-ol;
Cholesta-8,14-dien-3β-ol;
4-Methylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4-Ethylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4,4-Dimethylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4α-Methyl-4β-ethylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4α-Ethyl-4β-methylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4,4-Diethylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4-Propylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4-Butylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4-Isobutylcholesta-8,14-dien-3β-ol;
4,4-Tetramethylencholesta-8,14-dien-3β-ol;
4,4-Pentamethylencholesta-8,14-dien-3β-ol;
Cholesta-8,24-dien-3β-ol;
4-Methylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4-Ethylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4,4-Dimethylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4α-Methyl-4β-ethylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4α-Ethyl-4β-methylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4,4-Diethylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4-Propylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4-Butylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4-Isobutylcholesta-8,24-dien-3β-ol;
4,4-Tetramethylencholesta-8,24-dien-3β-ol;
4,4-Pentamethylencholesta-8,24-dien-3β-ol;
Cholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4-Methylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4-Ethylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4,4-Dimethylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4α-Methyl-4β-ethylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4α-Ethyl-4β-methylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4,4-Diethylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4-Propylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4-Butylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4-Isobutylcholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
4,4-Tetramethylencholesta-8,14,24-trien-3β-ol; und
4,4-Pentamethylencholesta-8,14,24-trien-3β-ol;
und
Ester und Ether hiervon.
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Bevorzugte Ester der Formel (I) sind
solche, in welchen R10 die Acylgruppe einer
Carbonsäure
ist, welche verzweigt oder unverzweigt oder zyklisch sein kann und
eine optional substituierte Aminogruppe und/oder 1 oder 2 Sauerstoffatome
zusätzlich
zu dem Carbonylsauerstoff der Estergruppe, welche R10 mit
dem Sterolgerüst
verbindet, umfassen kann. Wenn R10 eine
Acylgruppe bestimmt, umfasst diese bevorzugt 1 bis 20 Kohlenstoffatome,
bevorzugter von 1 bis 12 Kohlenstoffatome, noch mehr bevorzugt von
1 bis 10 Kohlenstoffatome, noch weiter mehr bevorzugt von 1 bis
7 Kohlenstoffatome. Die Säure,
von welcher R10 abgeleitet wird, kann eine
Dicarbonsäure
sein. Beispiele von R10 sind: Acetyl, Benzoyl,
Pivaloyl, Butyryl, Nicotinoyl, Isonicotinoyl, Hemisuccinoyl, Hemiglutaroyl,
Hemimaloyl, Hemiphthaloyl, Butylcarbamoyl, Phenylcarbamoyl, Butoxycarbonyl,
tert-Butoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, 4-Dimethylaminomethylbenzoyl,
4-Diethylaminomethylbenzoyl,
4-Dipropylaminomethylbenzoyl, 4-(Morpholinomethyl)-benzoyl, 4-(4-Methyl-1-piperazinylmethyl)-benzoyl, 3-Dimethylaminomethylbenzoyl,
3-Diethylamino-methylbenzoyl, 3-Dipropylaminomethylbenzoyl, 3-(Morpholinomethyl)benzoyl,
3-(4-Methyl-1-piperazinylmethyl)benzoyl, Sulfo (in welchem Fall
(I) einen Sulfatester oder ein Salz hiervon bestimmt) oder Phosphono
(in welchem Fall (I) einen Phosphatester oder ein Salz hiervon bestimmt).
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Bevorzugte Ether der Formel (I) sind
solche, bei denen R10 eine Methylgruppe,
eine Methoxymethylgruppe, eine Benzylgruppe oder eine Pivaloyloxymethylgruppe
ist.
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Die natürlich auftretenden Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
aus natürlichen
Quellen durch per se bekannte Verfahren erhalten werden. Alternativ
können
sie – wie
die strukturell verwandten synthetischen Sterole der vorliegenden
Erfindung – durch
Synthese durch per se bekannte Verfahren erhalten werden.
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Die vorliegende Erfindung wird weiterhin
anhand der folgenden Beispiele illustriert, die jedoch nicht als Begrenzung
des Schutzbereiches konstruiert sind. Die in der vorangegangenen
Beschreibung und in den folgenden Beispielen offenbarten Merkmale
können
sowohl separatals auch in beliebiger Kombination hiervon Material
zur Realisierung der Erfindung in diversen Formen hiervon sein.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Isolierung, Reinigung
und Identifizierung einer Meiose-induzierenden Substanz (MIS) von
Bullenhoden
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Hoden von einem sechs Jahre alten
Bullen (Dänische
Landrasse) wurden unmittelbar nach der Schlachtung entfernt. Die
Tunica albuginea wurde entfernt und das Hodengewebe auf Trockeneis
platziert und bei –80°C aufbewahrt.
Gefrorenes Hodengewebe (92 g) wurde in kleine Stücke, kleiner 1 mm3 zerkleinert
und im Dunkeln gefriergetrocknet bis zur vollständigen Trockenheit, ungefähr 90 h.
Das gefriergetrocknete Gewebe wurde mit 400 ml n-Heptan (LiChrosolv,
Merck 4390, Deutschland) unter Stickstoff unter Rühren für 24 h bei 20°C extrahiert.
Die Suspension wurde filtriert und das feste Material wurde noch
einmal extrahiert, derselben Vorgehensweise folgend. Die vereinten
(„pooled") organischen Phasen
wurden in einem Rotationsevaporator bei Raumtemperatur bis zur Trockenheit
evaporiert, wodurch 981 mg des extrahierten Materials erzielt wurden. Dieses
Material wurde aufgelöst
in n-Heptan und in 15 Fläschchen
portioniert, von denen das n-Heptan evaporiert wurde. Die Fläschchen
wurden unter Stickstoff bei 4°C
im Dunkeln aufbewahrt.
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Für
die Extrakte wurde eine Drei-Schritt-HPLC-Reinigung eingesetzt:
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In dem ersten Schritt wurde der Inhalt
eines Fläschchen
in 50 μl
50%-igem (Volumen-%, „v/v") Tetrahydrofuran
(THF) in Wasser aufgelöst
und auf die Umkehrphasen-HPLC-Säule
(LiChoSpher 100 RP-8 endverschlossen („endcapped") 5 μm,
250 × 4
mm Innendurchmesser („i.
d."), Merck). Die
Elution wurde bei 40 °C
unter Verwendung eines linearen Gradienten an THF von 50% bis 100%
gehend in 15 Min (Durchfluss: 1 ml/Min) durchgeführt. 18 Fraktionen von je 1
ml wurden gesammelt und auf die MIS-Aktivität hin überprüft.
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In dem zweiten Schritt wurden die
Fraktionen aus dem ersten Schritt, für welche eine Aktivität in dem oozyten-Assay
gefunden wurde, in 50–100 μl 70%-igem
THF aufgelöst
und auf eine Säule,
die gleich der in dem ersten Schritt verwendeten war, aufgetragen.
Die Elution wurde bei 40°C
unter Verwendung eines linearen Gradienten an THF von 60% bis 78%
in 16 Min (Durchfluss: 1 ml/Min) durchgeführt. 8 Fraktionen von je 1 ml
wurden gesammelt und auf die MIS-Aktivität hin überprüft.
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In dem dritten Schritt wurden die
Fraktionen aus dem zweiten Schritt, für welche eine Aktivität in dem oozyten-Assay
gefunden wurde, in 100 μl
n-Heptan : 2-Propanol
(98 : 2) (Volumen-%) aufgelöst
und auf eine halbpräparative
HPLC-Säule
(ChromsPher Si 5 μm,
250 × 10
mm Innendurchmesser (i. d.), Chrompack) aufgetragen. Die Elution
wurde bei Raumtemperatur unter Verwendung einer mobilen Phase bestehend
aus n-Heptan : 2-Propanol, 98 : 2 (Volumen-%) (Durchfluss: 5 ml/Min)
durchgeführt.
Fünf Fraktionen
von je 2,5 ml wurden gesammelt und auf die MIS-Aktivität hin überprüft.
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In allen drei Schritten wurde die
Elution durch UV-Detektion bei 220 nm überwacht.
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Das Material, welches die Drei-Schritt-Reinigungsvorgehensweise,
wie oben beschrieben, durchlaufen hat, wurde verwendet, um die molekulare
Struktur der aktiven Verbindung durch Spektrometrie für kernmagnetische
Resonanz („nuclear magnetic
resonance spectrometry")
(NMR) und durch Massenspektrometrie untersucht.
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Für
die NMR-Spektren wurde ungefähr
1 mg des gereinigten Materials in 0,6 ml Deuterochloroform aufgelöst. Ein 13C-Proton-entkoppeltes NMR-Spektrum, ein 1H-NMR-Spektrum (mit und ohne Auflösungsverstärkung) und
ein 2D ToCSY Spektrum wurden auf einem Bruker AMX2 400 NMR-Spektrometer,
ausgestattet mit einem inversen Breitband-5 mm-Sonden-Boden („broad
band 5 mm probe head")
mit einer gradienten Spirale aufgezeichnet. Die 13C-NMR
chemischen Verlagerungen in ppm (6) für die isolierten MIS sind in
Tabelle 1 angegeben, im Vergleich mit den entsprechenden Daten für Zymosterol
(Taylor, U. F. et al. J. Lipid Res. 22 (1981) 171) und Lanosterol
(Emmons, G. T. et al. Magn. Res. Chem. 27 (1989) 1012).
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Es wurde eine Massenspektrometrie
unter Verwendung eines VG Trio 1000 LC/MS-Gerätes mit LINC-Partikelstrahl-Interphase
(„particle
beam interphase")
und LAB-BASE 2,1 Software (Fisons Instruments) mit einem HPLC-System,
eine ChromSpher Si, 3 μm,
100 × 4,6
mm Säule
(Chrompack) umfassend. Die HPLC wurde bei Raumtemperatur durchgeführt und
n-Heptan : 2-Propanol, 98 : 2 (Volumen-%) wurde als mobile Phase
(Durchfluss: 0,6 ml/Min) verwendet. Die zu injizierende MIS-Probe
wurde in n-Heptan aufgelöst.
Das Massenspektrometer wurde im Elektronenstoßmodus betrieben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 angegeben, in welcher die relativen Maximumhöhen für das isolierte
Produkte verglichen werden mit Daten für 4,4-Dimethylzymosterol aus
der Ref. 1. Unter Ref. 2 a bestimmt „+", dass das entsprechende Maximum in
dieser Untersuchung ebensfalls berichtet wird. Ein „-" unter Ref. 1 oder
2 zeigt an, dass das entsprechende Maximum nicht in dieser Untersuchung
berichtet wurde.
Tabelle
2
- SC
- Seitenkette,
- C2H3
- Position 16 und 17,
- C3H6
- Position 15, 16 und
17.
- Ref.
- 1: Baloch et al.
Phytochemistry 23 (1984) 2219.
- Ref.
- 2: Morimoto et al.
Liebigs Ann. Chem. 708 (1967) 230.
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Basierend auf dem 13C-NMR-Spektrum
und seines Molekulargewichts von 412, wie durch Massenspektroskopie
(MS) bestimmt, wurde die Struktur des von den Bullenhoden isolierten
MIS als 4,4-Dimethyl-5α-cholest-8,24-dien-3β-ol vorgeschlagen,
ebenso als 4,4-Dimethylzymosterol (DMZ) bestimmt. Die chemischen
Verschiebungen der einzelnen Kohlenstoffatome des MIS-aktiven Materials
aus dem dritten HPLC-Reinigungsschritt wurden mit den chemischen
Verschiebungen der strukturell sehr eng verwandten Verbindungen
Lanosterol und Zymosterol verglichen. Die beobachteten Protonen-chemischen
Verschiebungen („proton
chemical shifts"),
Kopplungskonstanten und ToCSY-Korrelationen unterstützen vollständig, dass
die isolierte Verbindung 4,4-Dimethylzymosterol ist.
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BEISPIEL 2
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Isolierung, Reinigung
und Identifizierung einer Meiose-induzierenden Substanz (MIS) aus
humaner Follikelflüssigkeit.
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Humane Follikelflüssigkeit (FF) wurde aus Follikeln
erhalten, die zur oozytensammlung bei der Behandlung von Unfruchtbarkeit
durch in-vitro-Befruchtung angesaugt wurden. Die Flüssigkeit
wurde gefriergetrocknet und mit n-Heptan extrahiert, und das Extrakt
wurde nach denselben Vorgehensweisen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
gereinigt. Die Verbindung des Aktivitätsmaximums hatte ein Molekülion von
M/Z = 410 und das Massenspektrum sagte aus, dass die chemische Struktur
des FF-MIS-Moleküls
4,4-Dimethyl-5α-cholesta-8,14,24-trien-3β-ol ist.
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Verfahren: Die Massenspektrometrie
wurde unter Verwendung eines VG Trio 1000 LC/MS mit LINC-Partikelstrahl-Interphase
und LAB-BASE 2,1 Software (Fison Instruments) durchgeführt, verbunden
mit einem HPLC-System mit geradliniger Phase („straight phase"), bestehend aus
einer ChromSpher Si, 3 μm, 100 × 4 mm Innendurchmesser
Säule (Chrompack)
und n-Heptan : 2-Propanol
: Methanol : Ammoniak (68 : 30 : 2 : 0,2) als mobile Phase (Durchfluss:
0,5 ml/Min) bei Raumtemperatur, durchgeführt. Die Probe des zu injizierenden
MIS wurde in n-Heptan aufgelöst.
Das Massenspektrometer wurde im Elektronenstoßmodus betrieben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle
3
- SC
- Seitenkette
-
BEISPIEL 3
-
Zubereitung von 4β-Methylzymosterol
durch Fermentation.
-
Schritt A
-
Der Hefestamm Kluyveromyces bulgaricus
A3410 wurde auf einem YPG-Schrägagar inokuliert
und für 3
Tage bei 30°C
in einem Thermostatinkubator wachsen gelassen. 5 ml steriles YE-Medium
wurde zu dem Schrägröhrchen hinzugefügt und die
Hefekolonien wurden in dem Flüssigmedium
suspendiert durch Schütteln des
Röhrchens
auf einem Wirbelmixer (whirlimixer). Diese Suspension der Zellen
wurde dann in eine 5 ml-Sterilspritze aufgezogen und einer 500 ml-Schüttelflasche
mit zwei Intrusionsbafflen im Boden hinzugefügt. Die Flasche enthielt 200
ml ZYM-Medium. Die Flasche wurde auf einem Rotationstisch befestigt
und für
24 Stunden bei 250 rpm, 30°C,
propagiert. 0,4 ml einer steril gefilterten Amphotericin B-Lösung wurden
der Flasche nun hinzugefügt
und die Propagation wurde für
weitere 25 Stunden fortgesetzt. Die Hefezellen wurden durch Zentrifugation
geerntet (Beckman Modell J6, 5°C,
10 Min, 4.000 rpm) und einmal in Wasser gewaschen. Der Zellschlamm
wurde in einen kleinen Plastikcontainer isoliert und vor der Endextraktion
der Sterole bei –18°C aufbewahrt.
-
Die oben genannten Nährmedien
und die Amphotericin B-Lösung
hatten die folgende Zusammensetzung: YPG-Agar
Hefeextrakt,
Difco | 4
g |
KH2Po4 | 1
g |
MgSO4·7H2O | 0,5
g |
Glucose | 15
g |
Agar | 20
g |
Deionisiertes
Wasser | 1.000
ml |
pH bei 5,8 eingestellt, vor dem Autoklavieren bei
121°C, 20
Min. YE-Medium
Hefeextrakt,
Difco 10 g | Deionisiertes
Wasser 1.000 ml |
Autoklavierung
121°C, 20
Min. | |
ZYM-Medium
Hefeextrakt,
Difco | 20
g |
Pepton,
Bacto | 10
g |
Leitungswasser | 1.000
ml |
pH
bei 6,5–6,6
eingestellt, vor dem Autoklavieren bei 12 | 1°C, 20 Min. |
Glucose
(separat nach dem Autoklavieren hinzugefügt) | 60
g |
-
Amphotericin-B-Lösung
-
1 mg Fungizone® (gefriergetrockneter
Filterkuchen („cake") 50 mg Amphotericin
B, 41 mg Natriumdesoxycholat und 20,2 mg Natriumphosphat von Squibb)
aufgelöst
in 1 ml deionisiertem Wasser.
-
Schritt B
-
Die kultivierten Zellen aus Schritt
A wurden in 10 ml Wasser suspendiert und 10 ml 40%-ige KoHL in Methanol
wurden hinzugefügt.
-
Die Mischung wurde Rückflusserhitzt
für 4 Stunden, über Nacht
bei Raumtemperatur belassen und dann zwei mal mit 20 ml n-Heptan
extrahiert. Die gemischten Extrakte wurden mit 10%iger Natriumchloridlösung und
dann mit Wasser bis zur Neutralität (fünfmal) gewaschen und getrocknet.
Die Evaporation des Lösungsmittels
hinterließ 40
mg Rohsterole.
-
Schritt C
-
Die Rohsterole aus Schritt B wurden
in 1 ml n-Heptan/2-Propanol (98 : 2) aufgelöst und auf einem Vortexmixer
geschüttelt,
bei 5.000 rpm für
10 Min zentrifugiert und dann der HPLC unterzogen.
Säule: | LiChroSorb
DIoL 10 μm,
250 × 4
mm Innendurchmesser (Merck) |
Eluent: | n-Heptan/2-Propanol
(98 : 2) |
Rückfluss: | 1,1
ml/Min, 20°C |
Detektion: | UV
bei 220 nm |
-
Das nach 6,8 Min eluierte Maximum
wurde von verschiedenen Durchläufen
gesammelt. Die gesammelten Fraktionen wurden zusammengeführt und
das Lösungsmittel
wurde evaporiert und hinterließ einen Rest,
welcher der Massenspektrometrie unterworfen wurde und in dem oozyten-Test überprüft wurde.
-
Die Daten des Massenspektrums, die
in Tabelle 4 berichtet werden, sind mit denen des in der Bibliothek
des Nationalen Büros
für Normen
(National Bureau of Standards library) verzeichneten 4β-Methylzymosterols
identisch. Tabelle
4
- SC
- Seitenkette
-
BEISPIEL 4
-
Zubereitung von 4,4-Dimethylcholesta-8,14-dien-3β-ol.
-
Diese Verbindung wurde, wie in Schroepfer
et al.: Chemistry and Physics of Li pids 47 (1988) 187 beschrieben,
zubereitet, und zeigte physikalische Konstanten, wie in der Literatur
beschrieben.
-
BEISPIEL 5
-
Zubereitung von 4,4-Dimethylcholest-8-en-3β-ol.
-
Schritt A
-
2,48 g 4,4-Dimethylcholesta-8,14-dien-3-ol
(Beispiel 4) wurden in 20 ml Pyridin bei 0°C aufgelöst. 1,7 g Benzoylchlorid wurden
hinzugefügt
und die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Nach der Evaporation bis zur Trockenheit, wurden 25 ml Toluen hinzugefügt und nach
wässriger
Standardverarbeitung, Evaporation und Zerreibung mit Aceton, wurden
2,3 g (74%) kristallines Benzoat erhalten.
Das 1H-NMR-Spektrum
(CDCl3, δ)
zeigte charakteristische Signale bei 8,1 (d, 2H); 7,55 (t, 1H);
7,4 (t, 2H); 5,4 (s, breit („broad"), 1H); 4,2 (dd,
1H).
-
Schritt B
-
2,04 g 3-Benzoyloxy-4,4-dimethylcholesta-8,14-dien
(Schritt A) wurden in 50 ml THF aufgelöst und 360 ml 1 M Boran in
THF wurde tropfenweise bei 0°C
hinzugefügt.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt, auf
0°C abgekühlt und
140 ml Wasser wurden tropfenweise hinzugefügt, gefolgt von 360 ml 10%igem
Natriumhydroxid und 378 ml 30%igem Hydrogenperoxid. Nach dem Rühren für 90 Min
wurden 100 ml Diethylether zu der Mischung hinzugefügt und die
wässrige
Phase wurde zweimal mit Diethylether extrahiert. Die gemischten
organischen Phasen wurden zweimal mit Natriumbisulfidlösung und
dann mit Wasser gewaschen. Nach der Evaporation wurde das Produkt
durch Chromatographie auf SiO2 (2% Diethylether
in Toluen) gereinigt, wodurch 0,62 g 3-Benzoyloxy-4,4-dimethylcholest-8-en-15-ol
erzielt wurden.
MS (Molekularion): 534,4.
Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3, δ) zeigte
charakteristische Signale bei: 8,0 (d, 2H); 7,5 (t, 1H); 7,4 (t,
2H); 4,75 (m, 1H); 4,1 (m, 1H).
-
Schritt C
-
0,54 g 3-Benzoyloxy-4,4-Dimethylcholest-8-en-15-ol
wurden in 2,7 ml Pyridin bei 0°C
aufgelöst
und 33 mg Dimethylaminopyridin und 287 mg Phenylchlorothioformat
wurde vorsichtig hinzugefügt.
Die Mischung wurde für
20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach der Zugabe von 25
ml Diethylether wurde die Mischung sechsmal mit einer gesättigten
Lösung
aus Kupfersulfat, Wasser, zweimal mit 10%igem Natriumhydroxyd, Wasser
und Lauge gewaschen, und evaporiert, wodurch 0,68 g rohes 3-Benzoyl-4,4-dimethylcholest-8-en-15-phenylthiocarbonat
erzielt wurden, welches durch Auflösen in 20 ml Toluen weiterverarbeitet
wurde und mit 370 mg Tributyltinhydrid und 20 mg Azoisobutyronitrill
behandelt wurde. Die Mischung wurde bei 90°C für 20 Min erhitzt und dieselbe
Behandlung wurde wiederholt. Nach der Evaporation wurde die Mischung grob
durch Chromatographie auf Sio2 (Heptan/Methylenchlorid:
70/30) gereinigt, wodurch 150 mg rohes 3-Benzoyloxy-4,4-dimethylcholest-8-en
erzielt wurden, kontaminiert mit dem entsprechenden 8,14-Dien (Schritt
A).
-
Schritt D
-
105 ml von der in Schritt C zubereiteten
Mischung wurden in 2 ml Methylenchlorid aufgelöst und auf 0°C abgekühlt. 0,7
ml Diisobutylaluminiumhydrid wurden tropfenweise hinzugefügt und nach
15 Min wurden 0,15 ml Wasser vorsichtig hinzugefügt. Dann wurden 25 ml Diethylether
hinzugefügt
und die organische Phase wurde zweimal mit einer gesättigten
Lösung
Natriumtartrat, mit Wasser und mit Lauge gewaschen und evaporiert,
wodurch 130 mg einer Mischung erzielt wurden, die auf AgNO3/SiO2 (zubereitet
wie in: Chem. & Phys.
of Lipids 63 (1992) 115 beschrieben) chromatographiert und mit Toluen
eluiert wurden. Durch Kristallisation aus Ether/Methanol wurden
49 mg der Titelverbindung erzielt.
Schmelzpunkt: 154–155°C.
MS
(Molekularion): 414,4.
Das 13C-NMR-Spektrum
(CDCl3, 100,6 MHz) zeigte charakteristische
Signale bei 78,49 (C3); 127,49 (C8); 135,35 (C9).
-
BEISPIEL 6
-
Zubereitung von 3-Acetoxy-4,4-dimethylcholesta-8,14-dien.
-
1,3 g 4,4-Dimethylcholesta-8,14-dien-3-ol
(Schroepfer et al.: Chemistry and Physics of Lipids 47 (1988) 187)
wurden in 7,4 ml Pyridin und 7,5 ml Essigsäureanhydrid aufgelöst und über Nacht
bei 22°C
gerührt.
Die Mischung wurde im Vakuum evaporiert, zwei mal mit Toluen abgestreift
und durch Blitzchromatographie (flash chromatography) auf Sio2 (Toluen) gereinigt. Die ersten 300 ml des
Eluats wurden evaporiert und das Produkt wurde aus Diethylether
kristallisiert, wodurch 140 mg 3-Acetoxy-8,14-dimethylcholestadien
erzielt wurden. Schmelzpunkt: 12–125°C (mit Zerstörung).
MS (Molekularion):
454,4.
Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3, δ)
zeigte charakteristische Signale bei: 5,4 (s, breit, 1H); 4,5 (dd,
1H); 2,0 (s, 3H):
-
BEISPIEL 7
-
Zubereitung von cholesta-8,14-dien-3β-ol.
-
770 mg Dehydrocholesterol wurden
in einer Mischung aus 2,7 ml Benzen, 19 ml Ethanol und 2,7 ml konzentrierte
Salzsäure
aufgelöst
und bei Rückflusstemperatur
für 3 Stunden
erhitzt. Die Mischung wurde in einem Eisbad abgekühlt, wodurch
eine erste Ernte von 110 mg Kristalle erhalten wurden. Die Evaporation
des Filtrats bis zur Trockenheit und die Kristallisation aus Ether/-Methanol
ergab eine zweite Ernte von 220 mg Kristalle, welche mit der ersten
Ernte verbunden wurden und auf AgNO3/SiO2 (zubereitet wie in Beispiel 5, Schritt D
beschrieben) chromatographiert und mit 2,5%igem Aceton in Toluen
eluiert, wodurch 94 mg reines Cholesta-8,14-dien-3β-ol erzielt
wurden.
Schmelzpunkt: 113–114,5°C.
MS
(Molekularion): 384,4.
Das 1H-NMR-Spektrum
(CDCl3, δ)
des Produkts zeigte charakteristische Signale bei: 5,35 (s, breit,
1H); 3,6 (m, 1H).
Das 13C-NMR-Spektrum
(CDCl3, 50,3 MHz) zeigte charakteristische
Signale bei: 70,99(C3); 117,42(C15); 123,1(C8); 140,8(C9); 151,1(C14)
-
BEISPIEL 8
-
Zubereitung von 4,4-tetramethylencholesta-8,14-dien-3-ol.
-
Schritt A
-
1,15 g Dehydrocholesterol wurden
in 15 ml 2-Butanon aufgelöst,
0,34 g Aluminiumisopropoxid wurden hinzugefügt und die Mischung wurde bei
Rückflusstemperatur
für 75
Min erhitzt. Nach Abkühlung
in einem Eisbad wurden 15 ml 2N Salzsäure hinzugefügt, die
Phasen wurden separiert und die organische Phase wurde zweimal mit
7,5 ml 2N Salzsäure
gewaschen. Die wässrige
Phase wurden mit Toluen extrahiert und die gemischten organischen
Phasen wurde mit Wasser und Lauge gewaschen, getrocknet und evaporiert,
wodurch 1,18 g reines Cholesta-5,7-dien-3-on als viskoses Öl erzielt
wurden.
Das 1H-NMR-Spektrum zeigte
charakteristische Signale bei: 5,8 (s, 1H); 5,2 (m, 1H); 3,2 (d,
1H); 2,7 (dd, 1H).
-
Schritt B
-
0,67 g Kaliumtert-butoxid wurden
in 16 ml tert-Butanol bei 45°C
aufgelöst,
0,57 g Cholesta-5,7-dien-3-on wurden hinzugefügt und die Mischung wurde für 10 Min
gerührt.
0,47 g 1,4-Diiodobutan wurde hinzugefügt und die Mischung wurde für 30 Min
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde evaporiert, der Rest in Toluen und Wasser neu aufgelöst und ein
wenig Lauge wurde hinzugefügt
um die Separierung der Phasen zu induzieren. Die organische Phase
wurde viermal mit Wasser gewaschen und die gemischten wässrigen
Phasen wurden einmal mit Toluen extrahiert. Die gemischten Toluenextrakte
wurden getrocknet und evaporiert, wodurch 0,45 g eines Schaumes
erzielt wurden, aus dem nach Kristallisation aus Diethylether/Methanol
0,35 g kristallines 4,4-Tetramethylencholesta-5,7-dien-3-on erzielt wurden.
MS
(Molekularion): 436,4.
Das 1H-NMR-Spektrum
(CDCl3, 6) zeigte charakteristische Signale
bei 5,75 (d, 1H); 5,5 (m, 1H).
-
Schritt C
-
130 mg LiAlH4 wurde
in 6 ml THF suspendiert und 1,97 g 4,4-Tetramethylencholesta-5,7-dien-3-on, aufgelöst in 40
ml THF, wurden tropfenweise über
30 Min hinzugefügt.
15 Min nachdem die Zugabe abgeschlossen war, verblieb dennoch einiges
Ausgangsmaterial (TLC) das nicht reagiert hatte, und zusätzliche
65 mg LiAlH4 wurden hinzugefügt. Nach
dem Rühren
für 30
Min war die Reaktion abgeschlossen, und 0,9 ml Wasser, aufgelöst in 5
ml THF, wurden tropfenweise hinzugegeben. Nach 30 Min Rühren wurde
Magnesiumsulfat im Überschuss
hinzugefügt
und die Mischung wurde für
weitere 30 Min gerührt,
gefiltert und bis zur Trockenheit evaporiert. Der Rest wurde in
25 ml Diethylether und 25 ml Methanol aufgelöst und der Ether wurde vorsichtig im
Vakuum entfernt. Nach dem Rühren über Nacht,
wurden 1,75 g kristallines 4,4-tetra-Methylen-cholesta-5,7-dien-3-ol durch
Filtration isoliert.
MS (Molekularion): 438,4.
Das 1H-NMR-Spektrum zeigte charakteristische
Signale bei: 5,8 (d, 1H); 5,5 (m, 1H); 3,5 (m, 1H).
-
Schritt D
-
770 mg von der in Schritt C zubereiteten
Verbindung wurden in einer Mischung aus 2,38 ml Benzen, 17,5 ml
Ethanol und 2,38 ml konzentrierter Salzsäure aufgelöst und für 16 Stunden rückflusserhitzt
und im Vakuum evaporiert. Der Rest wurde in 5 ml Toluen aufgelöst, filtriert
und auf einer Mediumdrucksäule
aus AgNO3/SiO3 (Heptan
: Toluen, 10 : 90) chromatographiert, wodurch 35 mg 4,4-Tetramethylen-cholesta-8,14-dien-3-ol
erzielt wurden.
MS (Molekularion): 438,4.
Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3, δ) zeigte
charakteristische Signale bei 5,35 (s, breit, 1H); 3,3 (d, d, 1H).
Das 13C-NMR-Spektrum (CDCl3,
100,6 MHz) zeigte charakteristische Signale bei: 79,0(C3);
117,4(C15); 122,9(C8);
141,3(C9); 151,1(C14)
-
BEISPIEL 9
-
Zubereitung von 4,4-Dimethylcholest-8(14)-en-3β-ol.
-
580 mg 4,4-Dimethylcholest-8-en-3β-ol wurden
in 20 ml Diethylether und 20 ml Essigsäure aufgelöst. 60 mg 10%-iger Pd/C-Katalysator
wurden hinzugefügt
und die Mischung wurde unter Rühren über Nacht
unter Wasserstoff bei 3,5 Atm gelassen. Der Katalysator wurde entfernt
und das Filtrat auf 10 ml konzentriert, wodurch die Kristallisation
gestartet wurde. 10 ml Methanol wurden hinzugefügt und die Kristalle wurden
nach 16 Stunden gesammelt. Durch Rekristallisation aus Methanol
wurde 230 mg Material erzielt, welches durch 1H- und 13C-NMR als Mischung aus dem 8(9) und 8(14)-Isomeren
gezeigt wurde.
-
Die Mischung wurde in 10 ml Diethylether
und 10 ml Essigsäure
neu aufgelöst.
75 mg 5%-iger Pt/C-Katalysator wurde hinzugefügt und die Mischung wurde über Nacht
mit Wasserstoff bei atmosphärischem Druck
behandelt. Der Katalysator wurde entfernt, das Lösungsmittel evaporiert und
der kristalline Rest mit 5 ml Methanol zerrieben, wodurch 190 mg
reines 4,4-Dimethylcholest-8(14)-en-3β-ol erzielt wurden.
MS (Molekularion):
414,4
13C-NMR-Spektrum (CDCl3, 100,6 MHz) zeigte charakteristische Signale
bei: 79,24(C3); 126,11(C8); 142,20(C14)
-
BEISPIEL 10
-
Überprüfung von Meiose-induzierenden
Substanzen im oozyten-Test.
-
Tiere
-
Unreife weibliche Mäuse (B6D2-F1,
Stamm C57B1/2J) wurden unter regulierter Beleuchtung (14 Std. Licht,
10 Std Dunkelheit) und Temperatur, mit Futter und Wasser nach Belieben
(ad libitum) gehalten. Als die Tiere ein Gewicht von 13–16 Gramm
(welches dem Alter von 20 bis 22 Tagen nach der Geburt entsprach)
erreicht hatten, wurde ihnen eine einzelne Injektion (i. p.) humanes
menopausales Gonadotropin (Humegon, organon, Niederlande) gegeben,
welches ungefähr
20 N FSH und 20 N LH (Ziebe, S. et al. Hum. Reprod. 8 (1993) 385–88) enthielt.
48 Stunden später
wurden die Tiere durch zervikale Dislokation getötet.
-
Sammlung und Kultivierung
der oozyten
-
Die ovarien wurden entfernt, in HX-Medium
(siehe unten) platziert und von Fremdgewebe befreit. Das Sammlungs-
und Kulturmedium bestand aus Eagles essenziellem Minimalmedium (Flow,
USA), enthaltend 4 mM Hypoxanthin, 3 mg/ml Rinderserumalbumin, 0,23
mM Natriumpyruvat, 2 mM Glutamin, 100 U/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin
(alles Sigma, USA). Dieses Medium wird als HX-Medium bezeichnet.
Dasselbe Medium, jedoch ohne HX, wurde als Kontrollmedium verwendet.
-
Die antrafen Follikel der ovarien
wurden unter einem Seziermikroskop unter Verwendung einer 27-Eichnadel
punktiert. Kumulus-eingeschlossene oozyten („cumulus-enclosed oocytes", CEo) einheitlicher Größe wurden
selektiert und dreimal in frischem HX-Medium gespült.
-
Von Kumuluszellen befreite oozyten,
d.h. entblößte oozyten
(„denuded
oocytes") DO, wurden
durch vorsichtiges Spülen
der CEo durch eine mundgesteuerte Pipette mit Feinbohrung erhalten.
CEo und DO wurden in 4-Well-Multischalen (Nunclon, Dänemark)
kultiviert, die 0,5 ml HX-Medium enthielten, mit Ausnahme der Kontrollen,
welche in Kontrollmedium kultiviert wurden. Jedes Well enthielt
35 bis 50 oozyten. Die Testkulturen wurden mit unterschiedlichen
Konzentrationen der zu testenden Verbindungen, hergestellt wie in
Tabelle 5 gezeigt.
-
Die Kulturen wurden bei 37°C und 100%
Luftfeuchtigkeit mit 5% Co2 in der Luft
durchgeführt.
Die Kulturzeit betrug 24 Stunden.
-
Auswertung der oozyten
-
Am Ende der Kulturperiode wurde die
Anzahl der oozyten mit Keimbläschen
(„germinal
vesicle", GV) oder
aufgerissenen Keimbläschen
(„germinal
vesicle breakdown",
GVBD) und solchen mit Polarkörper
(„polar Body", PB) unter einem
umgekehrten Mikroskop mit verschiedener Interferenzkontrastausstattung
gezählt. Der
prozentuale Anteil der oozyten mit GVBD pro Gesamtanzahl an oozyten
und der prozentuale Anteil der oozyten mit PB pro GVBD wurde errechnet.
Die Ergebnisse für
DO und CEo, berechnet als Einheiten der MIS-Aktivität, sind
in Tabelle 5 gegeben. Eine Einheit der MIS-Aktivität wurde
definiert als:
und die Anzahl der MIS-Aktivitätseinheiten
wurde berechnet als:
-
-
-
-
BEISPIEL 11
-
Überprüfung von Meiose-induzierenden
Substanzen im Gonaden-Test.
-
Der Gonaden-Test wurde im wesentlichen
wie bei Byskov, A. G. et al. Mol. Reprod. Dev. 34 (1993) 47–52 beschrieben
durchgeführt.
Die in Tabelle 6 gegebenen Ergebnisse wurden semiquantitativ evaluiert,
wie von Westergaard, L. et al. Fertil. Steril. 41 (1984) 377–84 beschrieben.
-
-
BEISPIEL 12
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Zubereitung von Mono(5α-cholesta-8,14-dien)-3β-succinat.
-
0,50 g 5α-cholesta-8,14-dien-3β-ol wurden
in 10 ml THF aufgelöst,
gefolgt von 0,39 g Bernsteinsäureanhydrid
und 16 mg 4-Dimethylaminopyridin. Die Lösung wurde über Nacht rückflusserhitzt und dann bis
zur Trockenheit evaporiert. Der Rest wurde in 10 ml Wasser suspendiert
und das Präzipitat
wurde ausgefiltert und mit Wasser gewaschen und getrocknet, wodurch
sich 0,48 g der Titelverbindung ergaben, welche weiter gereinigt
werden konnte durch das Auflösen
in einer Mischung aus wässrigem
Natriumhydrogencarbonat und Ethanol, Hinzufügung von Salzsäure bis
zum pH 2, gefolgt von einer Konzentrierung der Lösung, wodurch sich eine Präzipitation
ergab.
Schmelzpunkt: 128–131°C
MS
(Molekularion): 484,4
Das 1H-NMR-Spektrum
(CDCl3, δ)
des Produktes zeigte charakteristische Signale bei: 5,36 (s, 1H);
4,75 (m, 1H); 2,67 (m, 2H); 2,6 (m, 2H).
Das 13C-NMR-Spektrum
(CDCl3, 100,6 MHz) zeigte charakteristische
Signale bei: 73,4; 117,1; 122,7; 140,0; 150,5; 171,2; 177,2.
-
BEISPIEL 13
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Zubereitung von 3β-Ethoxycarbonyloxy-5α-cholesta-8,14-dien.
-
0,50 g 5α-cholesta-8,14-dien-3β-ol wurde
in einer Mischung von 5 ml Toluen und 5 ml Pyridin während Abkühlung in
einem Eisbad aufgelöst.
2,3 ml Ethylchloroformiat, aufgelöst in 5 ml Toluen wurde über 5 Min. hinweg
hinzugefügt.
Nach 30 Min. wurde das Eisbad entfernt und das Rühren wurde für 20 Stunden
bei Raumatemperatur und dann 2 Stunden bei 60°C fortgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde
im Vakuum bis zur Trockenheit evaporiert und mit 10 ml Ethanol zerrieben,
wodurch sich 0,505 g der Titelverbindung ergaben, welche durch Rekristallisierung
aus Ethanol weiter gereinigt werden konnte.
Schmelzpunkt: 101–106°C
MS
(Molekularion): 456,3
Das 1H-NMR-Spektrum
(CDCl3, δ)
des Produktes zeigte charakteristische Signale bei: 5,30 (s, 1H);
4,50 (m, 1H); 4,12 (q, 2H); 1,24 (t, 3H).
Das 13C-NMR-Spektrum
(CDCl3, 100,6 MHz) zeigte charakteristische
Signale bei: 62,6; 116,6; 122,2; 139,4; 150,0; 153,6.
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BEISPIEL 14
-
Zubereitung von 3β-Phosphonooxo-4,4-dimethyl-5α-cholesta-8,14-dien.
-
2,00 g 4,4-Dimethyl-5α-cholesta-8,14-dien-3β-ol wurden
in 10 ml wasserfreiem Pyridin aufgelöst und über 5 Min. hinweg zu einer
Lösung
aus 1,66 ml Phosphoroxychlorid in 10 ml wasserfreiem Aceton während Abkühlung in
einem Eisbad hinzugefügt.
Nach dem Rühren
bei Raumtemperatur für
30 Min. wurde das Präzipitat
ausgefiltert und mit wasserfreiem Aceton gewaschen. Der Rest wurde
in 70 ml Wasser suspendiert und für 1¼ Stunden rückflusserhitzt.
Nach Abkühlung
auf Raumtemperatur wurde das Präzipitat
ausgefiltert, mit Wasser gewaschen und getrocknet, wodurch sich
0,93 g Rohprodukt ergaben. 0,70 g des Rohproduktes wurden in 75
ml 0,1 M wässrigem
Kaliumhydroxid aufgelöst
und die Lösung
wurde durch 10 g Amberlite-Granulat IR-120(H) gefiltert und im Vakuum
bis zur Trockenheit evaporiert. Der Rest wurde mit 10 ml Wasser
zerrieben und das Präzipitat
wurde ausgefiltert, mit Wasser gewaschen und getrocknet, wodurch
sich 0,48 g der Titelverbindung ergaben.
Schmelzpunkt: 183–185°C
Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3 +
2 Tropfen CD3OD) des Produktes zeigte charakteristische
Signale bei: 5,36 (s, 1H); 3,89 (m, 1H).
Das 13C-NMR-Spektrum
(CDCl3 + 2 Tropfen CD3OD,
100,6 MHz) des Produktes zeigte charakteristische Signale bei: 85,1;
116,9; 122,3; 140,9; 150,5.
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BEISPIEL 15
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Zubereitung von 3β-Isonicotinoyl-5α-cholesta-8,14-dien.
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0,50 g 5α-Cholesta-8,14-dien-3β-ol wurden
in 5 ml Pyridin aufgelöst,
gefolgt von 1,16 g Isonicotinoylchloridhydrochlorid. Die Lösung wurde über Nacht
rückflusserhitzt
und dann bis zur Trockenheit evaporiert. Der Rest wurde in 100 ml
Wasser während
Abkühlung
in einem Eisbad suspendiert. Das Präzipitat wurde ausgefiltert
und mit Wasser gewaschen und getrocknet, wodurch sich 0,97 g des
Rohproduktes ergaben, welches aus Aceton/Wasser rekristallisiert
wurde, wodurch sich 0,40 g der Titelverbindung ergaben.
Schmelzpunkt:
129–131°C
Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3, δ) des Produktes
zeigte charakteristische Signale bei: 8,77 (d, 2H), 7,84 (d, 2H);
5,39 (s, 1H); 4,49 (m, 1H). Das 13C-NMR-Spektrum
(CDCl3, 50,3 MHz) zeigte charakteristische
Signale bei: 75.0; 117,7; 122,8; 123,3; 138,0; 140,3; 150,5; 150,9;
164,6.