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Bereich der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Lebensmittel-, pharmazeutische und Kosmetikindustrie. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf stabile Lycopinkonzentrate, welche
für eine
Verwendung i4n der Färbung
von Lebensmitteln und in der gesundheitsförderlichen Nahrungs- bzw. Nahrungsergänzungsmittelzubereitung,
pharmazeutischen und kosmetischen Zubereitung geeignet ist. Die
Erfindung bezieht sich des weiteren auf Verfahren für die Herstellung
der Zubereitungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Lycopin wird seit kurzem als ein
industriell wichtiger, natürlicher,
lebensmittelfärbender
Wirkstoff anerkannt, wegen seiner hohen Färbekraft im roten Bereich,
und wegen seiner Sicherheit und seinem potentiell vorteilhaften
Effekt. Lycopin tritt natürlich
auf und ist in einer Anzahl von Früchten im Überfluss vorhanden, vor allen
Dingen in Tomaten und Wassermelonen, aus denen er durch verschiedene
Extraktionsverfahren extrahiert werden kann. Lycopin kann auch durch
eine Vielzahl von synthetischen Wegen, chemische sowie biosynthetische,
synthetisiert werden. Während
von nun an Bezug genommen werden wird auf Tomaten als die Quelle
für Lycopin,
um sich kurz zu fassen, ist zu verstehen, dass das gleiche zutrifft
auf, mutatis mutandis, Wassermelone oder auf jede andere Lycopinquelle,
inklusive synthetischem Lycopin.
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Die Technik erkennt die Verwendung
von Gemüseextrakten
als Färbemittel
und Zusatz in der Lebensmittelindustrie an. Zum Beispiel Gewürz- und
Kräuteroleoresine
werden in der Lebensmittelindustrie allgemein genutzt. Zum Beispiel
bezieht sich U.S. Patent Nummer 4,285,981 auf die Verwendung von
Oleoresinen bzw. Ölharzen
oder Terpentinen als Lebensmittelfarben und Geschmacksstoffe. U.S.
Patent Nummer 5,019,405 erklärt
die Verwendung von natürlichen
Färbemitteln
für das
Färben
von Früchten.
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Eine Anzahl von Verfahren wurden
vorgeschlagen und werden momentan für die Extraktion von Oleoresinen
genutzt, wie zum Beispiel Paprikaoleoresine, zum Beispiel durch
die Verwendung von Hexan als Extraktionslösungsmittel. Gemäß eines
Verfahrens, dass in der mit anhängenden
israelischen Patentanmeldung Nummer 107999 beschrieben wird, beantragt
am 23. Dezember 1993 von den gleichen Anmeldern wie dieses Patent,
wird das nach der Trennung von Abfallmaterialien und des Tomatenserums
gewonnene Fruchtfleisch in eine Extraktionsstufe gegeben, wo es
extrahiert wird, um Tomatenoleoresine vorzusehen. Solche Oleoresine
enthalten ungefähr
2–10%
Lycopin, abhängig
von der ursprünglichen
Konzentration an Lycopin in der Tomate. Tomatenoleoresin, das ungefähr 40–100% Lycopin
enthält,
wird in Form eines frei fließenden
Puders gewonnen.
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Die Verwendung von Lycopin weist
einige technologische und praktische Probleme auf. Als erstes ist reines,
kristallines Lycopin, aufgrund von Oxidation, unstabil bei einer
Lagerung bei Raumtemperatur, und Lycopin kann mit der Zeit einem
Abbau unterliegen, wenn nicht geeignete Maßnahmen ergriffen werden, zum Beispiel
das Hinzufügen
von Antioxidationsmitteln. Während
lebensmittelkompatible Antioxidationsmittel bekannt sind und in
der Industrie genutzt werden, zum Beispiel BHT, BHA oder Propyl-gallat,
sind sie kein wünschenswerter
Zusatz und werden wann immer es möglich ist ausgelassen. Zusätzlich sollten
Lycopin enthaltende Zubereitungen gegen mikrobiellen Zerfall bzw.
Verfaulen geschützt
werden. Lycopin, das natürlicher Weise
in Oleoresinen vorkommt, erfreut sich offensichtlich an dem Schutz
durch das Öl
und die natürlichen Antioxidationsmittel
(Tocopherole), die von der Tomate stammen, aber wenn es in einer
Umgebung, wie zum Beispiel Wasser, verteilt wird, welches mikrobielles
Wachstum unterstützen
kann, wird die Zubereitung verderben, wenn sie nicht durch geeignete
Mittel, wie zum Beispiel Hitzesterilisation oder die Zugabe von
Konservierungsmitteln, geschützt
wird. Illustrierende Beispiele von solchen Konservierungsmitteln
sind Benzoesäure und
Sorbinsäure.
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Obwohl Lycopin in verschiedenen Formen
existiert, verschiedenen Farben und Intensitäten hat, wird der Begriff „Lycopin"
in allen Fällen
genutzt um auf die chemische Einheit hinzuweisen. Es sollte jedoch
vermerkt werden, dass kristallines Lycopin eine intensive rote Farbe
hat, und sich von dem gelösten,
verteilten oder verflüssigten
Lycopin unterscheidet, welches eine gelb-orange Farbe hat. Des weiteren,
befindet sich Lycopin, das natürlicher
Weise in Früchten
vorkommt, in Chromoplasten in einer kristallinen Form, und ist daher fähig seine
rote Farbe zu behalten, wie in der Tomate. Daher ist es wichtig
in dieser Patentbeschreibung darauf hinzuweisen, auf welche Form
von Lycopin an den verschiedenen Stufen des Verfahrens, die hier
beschrieben werden, Bezug genommen wird.
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Wie genannt, wird die intensive rote
Farbe des Lycopins verursacht von seiner kristallinen Form, und wird
beeinflusst durch seine Verteilung der Partikelgröße. Lycopin
verliert seine Färbekraft
in dem roten Bereich, wenn die Kristalle sich auflösen, was
in einer Vielzahl von organischen Lösungsmitteln sofort auftritt,
zum Beispiel Ölen,
inklusive dem Öl,
das in den Tomatenkernen zu finden ist und während der Verarbeitung der Tomate
in dem Verlauf der Lycopinoleoresinproduktion extrahiert wird. Wenn
Lycopinoleoresin in wässrigen Lösungen verflüssigt bzw.
gelöst
wird, nimmt es eine gelbliche bis orange Farbe an, abhängig von
der Konzentration, und kann nicht genutzt werden um rote Farbe auf
Lebensmittelprodukte zu übertragen.
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Zusätzlich variieren Lycopinkristalle,
die aus Oleoresinextraktionen gewonnen wurden, wie sie oben beschrieben
sind, stark in ihrer Größe, und
enthalten relativ große
Kristalle, in der Größenordung
von 10 Mikrons. Gegeben dass die optimale Färbekraft in dem roten Farbbereich
bei einem Partikeldurchmesser von 1 μm bis 3 μm erreicht wird, geht, in Bezug
auf das von den Kristallen reflektierte Licht, eine Menge der Färbekraft
verloren, wenn das Oleoresin so genutzt wird, wie es in der Technik
für gewöhnlich gemacht
wird. Des weiteren kann man das Oleoresin als solches nicht effektiv
nutzen, um rote Farbe zu erhalten, da ein Teil des Lycopins in den
Tomatenlipiden gelöst
ist und der resultierende Farbton orange wird.
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EP-A-0 608 027 beschreibt eine grobe,
flüssigkeitsreiche
Fraktion (Oleoresin), welche kristallines Lycopin aufweist, und
in der die Kristalle eine Größe von ungefähr 10 μm haben.
Des weiteren beschreibt das International Food Ingredients 6, 45–51, 1993
ein Tomatenprodukt, das kristallines Lycopin aufweist, das in den natürlichen
Tomatenlipiden verteilt ist. Beide der vorher zitierten Dokumente
beschreiben eine Zubereitung, bei der Lycopin in einer Lipidphase
vorliegt.
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Des weiteren wird Aufmerksamkeit
gelenkt auf EP-A-0 551 638, das ein flüssiges Produkt mit fettlöslichen
Substanzen beschreibt. Das Produkt ist ein völlig flüssiges Produkt und zeigt keine
Dispersion, die kristalline Partikel enthält. Schließlich zeigen US-A-4,343,823,
EP-A-0 239 949 und US-A-3,998,759 Carotinoid enthaltende Zubereitungen
und Verfahren für
ihre Herstellung, welche das Lösen
von Lycopin beinhalten, und folglich befindet sich kein kristallines
Lycopin in den genannten Zubereitungen.
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Daher ist es klar, dass es höchst wünschenswert
wäre, ein
Lycopinkonzentrat vorzusehen, das die zuvor genannten Nachteile überwindet,
während
es eine hohe Färbekraft
beibehält.
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Die vorliegende Erfindung sieht ein
Verfahren für
die Herstellung eines rot gefärbten,
stabilen Lycopinkonzentrats vor und ein Verfahren für die Herstellung
eines stabilen Lycopinkonzentrats, jeweils gemäß den Ansprüchen 1 bzw. 17.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden in den jeweilig abhängigen
Ansprüchen
beansprucht.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es wurde nun beantragt, und dies
ist ein Ziel der Erfindung, dass es möglich wird, stabile Lycopinkompositionen
vorzusehen, die eine hohe Färbekraft
in dem roten Bereich haben, und die bei Raumtemperatur für lange
Zeit gelagert werden können.
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Es ist Ziel der Erfindung solche
Lycopinkompositionen, die lebensmittelkompatibel sind, vorzusehen.
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Es ist ein anderes Ziel der Erfindung
Lycopinkonzentrate vorzusehen, die für kosmetische Herstellungen
genutzt werden können.
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Es ist noch ein anderes Ziel der
Erfindung Lycopinkonzentrate vorzusehen, die für pharmazeutische Herstellungen
genutzt werden können.
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Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung
Lycopinkonzentrate vorzusehen, die in gesundheitsförderlichen Nahrungsmitteln
bzw. Nahrungsergänzungsmitteln
genutzt werden können.
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Es ist noch ein anderes Ziel der
Erfindung Lycopinkonzentrate vorzusehen, die keine beigefügten Antioxidationsmittel
enthalten, und die trotzdem gegen Oxidation stabil sind.
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Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung
ein Lycopinkonzentrat vorzusehen, das gegen mikrobiellen Zerfall
oder enzymatischen Angriff geschützt
ist, ohne die Notwendigkeit Konservierungsstoffe zu benutzen.
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Es ist ein anderes Ziel der Erfindung
ein Verfahren für
die Herstellung von stabilen Lycopinkonzentraten aus Lycopinkristallen
vorzusehen.
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Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung
ein Verfahren vorzusehen, für
das Erhalten von Oleoresinfraktionen, die mit Lycopinkristallen
aus Oleoresinen an gereichert sind (zum Beispiel Tomate oder Wassermelone), deren
Kristalle direkt für
die Herstellung der stabilen Farbkompositionen genutzt werden können.
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Es ist noch ein anderes Ziel der
Erfindung stabile Kompositionen vorzusehen, die Lycopin zusammen mit
einem oder mehreren zusätzlichen
Carotinoiden, wie zum Beispiel β-Carotinoid,
enthalten.
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Noch ein anderes Ziel der Erfindung
ist es solche stabile Kompositionen, basierend auf synthetischen Lycopinen,
vorzusehen.
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Andere Ziele der Erfindung werden
mit dem Verlauf der Beschreibung ersichtlich werden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das Verfahren für die Herstellung von stabilen
Lycopinkonzentraten, gemäß der Erfindung,
weist Größe reduzierende
Lycopinkristalle in einem lebensmittelkompatiblen, flüssigen Medium
auf, das im wesentlichen Lycopin nicht löst. Geeignete Größe reduzierende
Techniken, wie zum Beispiel Nassmahlen, welches eine praktische
Technik ist für
die Zwecke der Erfindung, werden von dem Fachmann erkannt werden
und werde hier daher nicht im Detail erläutert, um sich kurz zu halten.
Während
geeignete lebensmittelkompatible Flüssigkeiten einfach von dem
Fachmann erkannt werden, umfassen illustrative Beispiele davon Glycerin,
Propylenglycol und Ethanol, die anerkannte Flüssigkeiten von Lebensmittelqualität sind,
oder ihre Mischungen. Das Lycopinkonzentrat, das so gewonnen wird,
ist zweifach stabil: es ist geschützt sowohl gegen Oxidation
als auch gegen mikrobiellen Zerfall, weil gewählt werden kann, dass die lebensmittelkompatible
Flüssigkeit
eine Aktivität
gegen Mikroorganismen hat, inklusive antimikrobieller Aktivität, wo wie
auch Aktivität
gegen Hefe, Pilze, etc., wie zum Beispiel Glycerin, Propylenglykol
und Ethanol. Jedoch sollte verständlich
sein, dass sogar wenn eine weniger antimikrobiell effektive Flüssigkeit
genutzt wird – oder
sogar eine Flüssigkeit,
die mikrobiel les Wachstum erlaubt, wie zum Beispiel Wasser -, das
einen Zusatz von antimikrobiellen Wirkstoffen verlangt, dies immer
noch viele der Vorteile der Erfindung beibehält.
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Glycerin ist aus praktischen Gründen die
am meisten bevorzugte Flüssigkeit
für die
Zwecke der Erfindung. Glycerin ist GRAS (generell anerkannt als
sicher), gemäß der U.S.
FDA, und es ist ein Allzweck-Lebensmittelzusatz. Des weiteren ist
Glycerin sowohl aus natürlichen
als auch aus synthetischen Quellen verfügbar, und daher kann es für Zwecke,
die nur natürliche
Zutaten erlauben, wie zum Beispiel gesundheitsfördernde Lebensmittel, genutzt
werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil von Glycerin ist, dass es
bakteriostatisch ist, und daher verlangen die in einer Flüssigkeit,
die im wesentlichen Glycerin ist, vorgesehenen Lycopinkompositionen keine
Zugabe von Konservierungsstoffen. Während die Erfindung auch mit
Flüssigkeiten,
die eine Zugabe von Lebensmittelkonservierungsstoffen verlangen,
ausgenutzt werden kann, ist sie nicht dafür vorgesehen, auf irgend einer
Weise für
Zubereitungen, die frei von solchen Konservierungsstoffen sind,
limitiert zu sein, es ist offensichtlich, dass die Fähigkeit
die Zugabe von Lebensmittelkonservierungsstoffen zu vermeiden vorteilhaft ist,
und daher werden Flüssigkeiten
wie Polyole, zum Beispiel Glycerin oder Propylenglykol am meisten
bevorzugt. Auch geeignet sind primäre und sekundäre Alkohole,
wie zum Beispiel Ethanol oder Propanol, und deren Mischungen mit
Polyolen. Jedoch könnte
es für
viele praktische, industrielle Anwendungen praktisch sein, das Verfahren,
inklusive der Größenreduktion
der Lycopinkristalle, in einer Lösung
auszuführen,
die im wesentlichen wässrig
ist, abhängig
von der spezifischen Verwendung und der benötigten Aufbewahrungszeit, könnte dies
oder könnte
dies nicht Konservierungstechniken benötigen, wie zum Beispiel die
Zugabe von antimikrobiellen Wirkstoffen. Alle solche Zubereitungen
werden von der vorliegenden Erfindung mit umfasst.
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Es wurde des weiteren überraschender
Weise herausgefunden, dass die Kompositionen der Erfindung, basierend
auf Glycerin, vor Oxidation geschützt sind. Ohne den Wunsch an
irgendeine bestimmte Theorie gebunden zu wer den, glauben die Erfinder,
dass dies aufgrund einer Vermeidung von Sauerstoffkontakt mit den
Kristallen verursacht sein könnte.
In jedem Fall, und unabhängig
von den Gründen
für dieses
Ergebnis, ist die hohe Stabilität
gegen Oxidation ein wichtiger Vorteil der Erfindung.
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Ein anderer wesentlicher Vorteil
von Glycerin ist, dass es sich mit Wasser mischt. Die Verwendung
von wasserlöslicher
oder mit Wasser mischenbarer Flüssigkeit,
um die Lycopinkristalle zu verteilen, ist von Vorteil, da es eine
homogene Verteilung des Lycopins in dem Lebensmittel, zu dem es
hinzugefügt
wird, ermöglicht. Die
meisten Lebensmittelprodukte mit roter Farbe, zu denen Lycopin als
ein Färbemittel
hinzugefügt
wird, basieren auf Wasser, da, wie gesagt, ölige Produkte das Lycopin lösen, welches
als Ergebnis seine Färbekraft
in dem roten Bereich verliert. Glycerin, sowie auch andere bevorzugte
Flüssigkeiten,
wie zum Beispiel die hier erwähnten,
löst sich
im Gegensatz dazu gut in Wasser und die freigesetzten Lycopinpartikel
verteilen sich gleichmäßig in dem
auf Wasser basierenden Produkt, was zu einer roten Farbe führt.
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In dieser Beschreibung werden die
Begriffe „Zubereitung", „Konzentrat"
und „Komposition"
untereinander austauschbar benutzt, und sollten im Zusammenhang
mit der gegebenen Beschreibung interpretiert werden.
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Um eine hohe Färbekraft zu erhalten wird es
bevorzugt, die Lycopinkristalle auf eine durchschnittliche Partikelgröße von unter
5 μm zu
verkleinern. Typischer Weise ist eine durchschnittliche Partikelgröße von 1–3 μm für die meiste
Verwendung praktisch. Die Gestalt der Kristalle ist auch von Bedeutung,
wie es beschrieben ist in „Interfacial
Phenomena in Apolar Media, Disperions of Dye in Apolar Media", H.
F. Eicke und G. D. Parfitt (Hrsg.), Band 21 in Sunfactant Science
Series, marcel Dekker, NY, 1986. Daher ist es wünschenswert der eingesetzten,
Größe reduzierenden
Ausrüstung
Beachtung zu schenken, um optimale Ergebnisse sicher zu stellen.
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Des weiteren ist auch die Vermeidung
von Agglomeration und Verklumpen von Bedeutung. Für diesen Zweck
könnte
es wünschenswert
sein, geeignete Dispergiermittel bzw. Emulgator, wie zum Beispiel
Lecithin, zuzugeben. Andere geeignete Dispergiermittel werden von
dem Fachmann leicht erkannt werden.
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Deshalb ist die Erfindung in einem
Aspekt gerichtet auf stabile Lycopinzubereitungen, die Lycopinkristalle
aufweisen, die in einer Flüssigkeit
suspendiert sind, die Lycopin im wesentlichen nicht löst. Abhängig von der
Verwendung, für
die das Konzentrat vorgesehen ist, könnte die Flüssigkeit, in der die Lycopinkristalle
suspendiert sind, eine lebensmittelkompatible oder eine kosmetisch
akzeptierte oder eine pharmazeutisch akzeptierte Flüssigkeit
sein.
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Wenn die konzentrierten, stabilen
Kompositionen, die oben beschrieben sind, in einem wässrigen
Medium gelöst
werden, um die Lebensmittelprodukte herzustellen, müssen, wie
es der Fachmann schätzen
wird, oft geeignete Zusätze
zugegeben werden, wie zum Beispiel Wägewirkstoffe, Dispergiermittel,
oder andere Materialien, zum Beispiel um die Ablagerung von Lycopinkristallen
zu verhindern, was zu einem Verlust der Farbe in dem Produkt führen würde. Natürlich unterscheiden
sich die spezifischen Wirkstoffe sehr von einem Produkt zum anderen
und sollten in jedem Fall maßgeschneidert
sein, und des weiteren sind solche Wirkstoffe dem Fachmann gut bekannt,
und daher werden sie hier nicht erläutert.
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In einem anderen Aspekt ist die Erfindung
gerichtet auf ein Verfahren für
die Herstellung einer kristallinen Lycopinkomposition, wobei das
Verfahren die Behandlung eines Lycopin enthaltenden Oleoresins mit
einem Lösungsmittel
oder einer Lösungsmittelmischung
aufweist, und welches Lycopin im wesentlichen nicht löst, um daraus
einen großen
Teil der Oleoresinlipide zu entfernen. Jedoch ein kleiner Teil der
Lipide kann in dem Endmaterial erhalten bleiben und könnte sogar
manchmal vorteilhaft sein, zum Beispiel für die Stabilität der Lycopinkristalle.
Natürlich
wird auch die Zugabe von Lipiden, entweder als ein Zusatz oder zu
Kristallen, die diese nicht enthalten, als ein Teil der Erfindung
angesehen, wann immer es gewünscht
oder vorteilhaft ist.
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Wie gesagt, kann das Oleoresin, das
als Rohmaterial genutzt wird, von jeder geeigneten Quelle stammen,
zum Beispiel kann es ein Tomaten- oder Wassermelonenoleoresin sein.
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Unter den Lösungsmittelmischungen, die
für die
Verwendung mit der Erfindung geeignet sind, sieht eine bestimmte
Mischung herausragende Ergebnisse vor. Die genannte Lösungsmittelmischung
ist eine Aceton/Ethylacetatmischung. Andere geeignete Mischungen
werden von dem Fachmann erkannt werden und umfassen, zum Beispiel,
Hexan/Aceton und Ethylacetat/Ethanol. Im Allgemeinen müssen die
Lösungsmittel
der vorgesehenen Verwendung des Endprodukts angepasst werden und
müssen
daher Lebensmittelqualität,
oder pharmazeutische Qualität
oder kosmetische Qualität
haben, abhängig
von den Vorgaben des Endprodukts.
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Während
es keine bestimmte Temperatur gibt, die in dem Verfahren der Erfindung
eingesetzt werden sollte, ist dem Fachmann klar, dass zu hohe Temperaturen
einen Zerfall des Lycopins verursachen werden (zum Beispiel Isomerisation
oder Degradation), und sind daher nicht erwünscht. Auf der anderen Seite
werden zu niedrige Temperaturen lange Kontaktzeiten des Oleoresins
mit der Lösungsmittelmischung
benötigen.
Dem gemäß wird normalerweise
bevorzugt das Oleoresin in Kontakt mit der Lösungsmittelmischung zu lassen,
bei einer Temperatur von über
10° Celsius,
typischer Weise bei einer Temperatur von 50° Celsius. Die Temperatur ist
auch wichtig, weil sie die selektive Löslichkeit, und daher die Verteilung
der Oleoresinlipide beeinflusst. Bei hohen Temperaturen wird Lycopin
sich in dem Lösungsmittel
lösen und
der Verlust im Verfahren wird hoch sein.
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Die eingesetzten Kontaktzeiten und
die Lösungsmittelvolumen
werden natürlich
beeinflusst von dem Lycopingehalt in dem rohen Lycopinoleoresin,
und der Fachmann wird die Änderungen
der Verfahrensparameter, die gebraucht werden, um den Veränderungen
der Rohmaterialgehalte gerecht zu werden, leicht erkennen. Jedoch
in den meisten Fällen,
wenn ein Tomatenoleoresin genutzt wird, enthält das Roholeoresin 3–10% Lycopin,
und das Volumenver hältnis
zwischen dem Oleoresin und der Lösungsmittelmischung
liegt praktischer Weise zwischen 1 : 10 und 1 : 2.
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Das Verhältnis zwischen den Lösungsmitteln
und den Lösungsmittelmischungen
ist auch ein Parameter, der beachtet werden muss. Optimale Verhältnisse
für ein
gegebenes, erwünschtes
Produkt können
von dem Fachmann leicht bestimmt werden, durch einfache Verfahren
und ohne unnötige
Versuche. Gemäß eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung, wenn Aceton und Ethylacetat als die Komponenten der
Lösungsmittelmischung
genutzt werden, ist das Verhältnis
zwischen Aceton und Ethylacetat in der Lösungsmittelmischung 2 : 3 (v/v).
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Dem gemäß umfasst die Erfindung auch
ein Verfahren, das folgendes aufweist: Kontaktieren von rohem, Lycopin
enthaltendem Oleoresin mit einer Aceton/Ethylacetat-Lösungsmittelmischung
für einen
Zeitraum und bei einer Temperatur, die ausreichend sind, um einen
wesentlichen Teil der Lipidfraktion in der Lösungsmittelmischung zu lösen, Filtrieren
der Mischung, um die lycopinarme Fraktion zu entfernen, wobei dabei
eine angereicherte Lycopinfraktion zurückbleibt, Waschen der angereicherten
Lycopinfraktion mit heißem
Aceton, um die in Aceton löslichen
Materialien zu entfernen, wobei dabei eine Fraktion, die reich an
Lycopinkristallen ist, zurückbleibt.
Wie genannt, liegt die praktische Temperatur, bei der das Verfahren
in allen Stufen ausgeführt wird,
bei 50° Celsius.
Die Anzahl an Waschvorgängen,
die mit Aceton ausgeführt
werden, ist auch ein Parameter, der die Reinheit der Lycopinkristalle
beeinflusst.
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Wie bereits erklärt, hat die Menge an eingesetztem
Lösungsmittel
eine Auswirkung auf die Beschaffenheit des Endprodukts. Zum Beispiel,
wenn ein 1 : 10 (v/v) Verhältnis
der Oleoresin/Lösungsmittelmischung eingesetzt
wird, erhält
man eine Fraktion, die mehr als 90 Gewichtsprozent an Lycopin enthält. Wenn
andererseits ein 1 : 3 (v/v) Verhältnis der Oleoresin/Lösungsmittelmischung
eingesetzt wird, erhält
man eine Fraktion, die mehr als 70 Gewichtsprozent an Lycopin enthält. Letztere
Fraktion ist natürlich
weniger mit Lycopin angerei chert, aber wird in größerer Ausbeute
erhalten, mit weniger Verlust an Lycopin. Daher ist es möglich, abhängig von
verschiedenen Parametern und technischen Erwägungen, verschiedenen Lycopinkonzentrationen
in der Endfraktion zu erhalten.
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In einem anderen Aspekt ist die Erfindung
gerichtet auf ein Verfahren für
die Herstellung eines stabilen Lycopinkonzentrats, das folgende
Schritte aufweist:
- (a) Kontaktieren eines rohen,
Lycopin enthaltenden Oleoresins mit einer Aceton/Ethylacetatlösungsmittelmischung
für einen
Zeitraum und bei einer Temperatur, die ausreichend ist, um einen
wesentlichen Teil der Lipidfraktion in der Lösungsmittelmischung zu lösen;
- (b) Auftrennen der Mischung, um einen wesentlichen Teil der
Tomatenlipide zu entfernen, wobei eine angereicherte Lycopinfraktion
zurückbleibt;
- (c) Waschen der angereicherten Lycopinfraktion mit heißem Aceton,
um die in Aceton löslichen
Materialien zu entfernen, wobei dabei, nach der Filtration, wie
es verlangt ist, eine Fraktion zurückbleibt, die reich an Lycopinkristallen
ist;
- (d) Dispergieren der angereicherten Lycopinfraktion, die so
erhalten wurde, in einer lebensmittelkompatiblen Flüssigkeit,
die im wesentlichen kein Lycopin löst; und
- (e) Reduzierung der Größe der Lycopinkristalle
in der genannten lebensmittelkompatiblen Flüssigkeit, auf eine Größe nicht
größer als
5 μm.
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Das Auftrennen der Mischung kann
durch jede geeignete Ausrüstung,
zum Beispiel durch Filtration, Dekantieren oder Zentrifugieren,
erreicht werden. Gleichermaßen,
kann das Mahlen auch erreicht werden, indem eine Vielzahl von Vorrichtungen
benutzt wird. Gemäß eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, ist das Mahlen jedoch ein nasses Mahlen, und geeignete
Mahlvorrichtungen werden dafür
genutzt.
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Natürlich sollte die Mischung während der
Kontaktzeit nach Bedarf umgerührt
werden, um die Massenübertragungsvorgänge zu unterstützen.
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Die lebensmittelkompatible Flüssigkeit
ist so, wie es oben beschrieben wird, und wird typischer Weise ausgewählt aus
der Gruppe, die im Wesentlichen aus Glycerin, Propylenglycol und
Ethanol oder ihren Mischungen besteht, oder Mischungen davon mit
anderen lebensmittelkompatiblen Flüssigkeiten.
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In einem weiteren Aspekt wird die
Erfindung gerichtet auf die Verwendung eines stabilen Lycopinkonzentrats,
das Lycopinkristalle aufweist, die in einer lebensmittelkompatiblen
Flüssigkeit
suspendiert sind, als eine Lebensmittelfarbe oder ein Lebensmittelzusatz.
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In einem anderen Aspekt wird die
Erfindung gerichtet auf die Verwendung einer stabilen Lycopinzubereitung,
die Lycopinkristalle aufweist, die in einer pharmazeutisch akzeptierten
Flüssigkeit
suspendiert sind, als ein Medikament oder Zusatz zu einem Medikament.
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In noch einem anderen Aspekt wird
die Erfindung gerichtet auf die Verwendung einer stabilen Lycopinzubereitung,
die Lycopinkristalle aufweist, die in einer kosmetisch akzeptierten
Flüssigkeit
suspendiert sind als ein Zusatz zu kosmetischen Herstellungen.
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Die Erfindung richtet sich auf die
Verwendung einer stabilen Lycopinzubereitung, die Lycopinkristalle aufweist,
die in einer lebensmittelkompatiblen Flüssigkeit suspendiert sind,
als ein gesundheitsförderndes
Lebensmittel oder eine Komponente davon.
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Die Erfindung umfasst auch die Zubereitungen,
die auf synthetischem Lycopin basieren, so wie das Verfahren für die Herstellung
von stabilen Zubereitungen der Erfindung durch das Verteilen von
synthetischen Lycopin (typischer Weise mit einer Reinheit von mindestens
95%) in einem geeigneten Flüssigkeitsmedium, und
das Reduzieren seiner Größe in dem
genannten Medium, wann und wie es von Bedarf ist. Durch die Erfindung
werden auch Mischungen von Lycopin mit anderen Carotinoiden umfasst,
wie zum Beispiel β-Carotinoid,
mit sowohl natürlichen
als auch synthetischen Quellen.
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Alle obigen Beschreibungen und Vorteile
der Erfindung werden durch die folgenden illustrativen Beispiele
besser verstanden werden. Wenn nicht anders erwähnt, sind die hier angegebenen
Prozente Gewichtsprozente.
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Beispiel 1
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Herstellung
von Lycopinkristallen aus Oleoresin
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100 kg Tomaten, die 100 ppm Lycopin
enthalten, werden, wie im folgenden hier beschrieben, verarbeitet.
Nach dem Waschen, Zerkleinern und der Abfalltrennung bleibt 99,5
kg an verarbeitbaren Material übrig. Das
Material wurde in eine Zentrifuge gegeben und in zwei Ströme geteilt:
Tomatenfruchtfleisch (9 kg) und Tomatenserum (90,5 kg).
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Die 9 kg Tomatenfruchtfleisch wurde
zweimal mit 25 kg warmen (50° Celsius)
Ethylacetat extrahiert. Nach der Verdunstung des Lösungsmittels
wurden 250 Gramm Tomatenoleoresin erhalten, das ungefähr 5% Lycopin
enthielt.
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Ein Teil des oben erhaltenen Oleoresins
wurde mit 10 Teilen einer 2 : 3 Aceton/ Ethylacetatlösungsmittelmischung
gemischt, und die Mischung wurde auf 50° Celsius erhitzt und bei dieser
Temperatur 10 Minuten lang gehalten, während gerührt wurde. Als nächstes wurde
die Mischung bei 50° Celsius
mit einer Wasserstrahlvakuumpumpe vakuumfiltriert, um eine rohe
Lycopinfraktion zu erhalten. Das resultierende Material wurde dreimal
mit heißem
(50° Celsius)
Aceton 3 × 3
Teile gewaschen, und die resultierende Fraktion enthielt über 90 %
kristallines Lycopin in kristalliner Form. Die kristalline Fraktion
wurde vakuumgetrocknet, um die Lösungsmittelrückstande
zu entfernen.
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Die durchschnittliche Kristallgröße betrug
15–120 μm.
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Die oben beschriebenen Vorgänge wurden
mit verschiedenen Lösungsmittelmischungen
wiederholt, um die unten in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse zu zeigen.
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Beispiel 2
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Herstellung
eines stabilen Lycopinkonzentrats
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Die in Beispiel 1 erhaltenen Lycopinkristalle
wurden in Glycerin suspendiert, um ein 1%–3,2% Lycopinkonzentrat nach
Gewicht zu erhalten. Die Suspension wurde in ein Pearl Mill, Dispermate
SL-501 (VMA Getzman Deutschland) gegeben, und die Kristalle wurden
in ihrer Größe auf eine
durchschnittliche Größe von 1–3 μm reduziert.
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Zehn Proben von jeder der so erhaltenen
Zubereitungen wurde in eine 20 ml Flasche gegeben, die bei Raumtemperatur
gehalten wurden, und monatlich durch spekrophotometrische Verfahren
untersucht, um die Lycopinkonzentration und die Stabilität gegen
mikrobiellen Angriff zu ermitteln. Kein Zerfall konnte nach sechs Monaten
des Stabilitätstests
festgestellt werden. Versuche, die unter der Verwendung von Propylenglykol
und Ethanol ausgeführt
wurden, so wie deren Mischungen, ergaben vergleichbare Ergebnisse.
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Die Zubereitungen wurden auch als
Färbezusätze in auf
Wasser basierenden Getränken,
Eiskrem, gebackenen Kuchen und Tomatensuppe genutzt, und in allen
Fällen
behielten sie ihre Färbekraft
und hohe Verteilungsfähigkeit
in dem Lebensmittelprodukt bei.
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Beispiel 3
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Herstellung von 70% Lycopinkristallen
aus Oleoresin
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Beispiel 1 wurde wiederholt, aber
mit den folgenden Veränderungen:
1) Das Volumenverhältnis
zwischen dem Tomatenoleoresin und der Lösungsmittelmischung war 1 :
3. 2) Die angereicherte Lycopinfraktion wurde nur einmal mit heißem Aceton
gewaschen.
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Die erhaltenen, rohen Lycopinkristalle
hatten eine Reinheit von 70%, und waren immer noch frei schwebend
und einfach zu nutzen.