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Die Erfindung betrifft einen neuen monoklonalen Antikörper, der in Tests für Schleim, der für
menschliche Magendrüsen typisch ist, verwendet werden kann. Somit wird erfindungsgemäß
ein neuer Antikörper bereitgestellt, der eine starke Affinität für muköse Zellen der
menschlichen Magendrüsen und den davon sekretierten Schleim besitzt, jedoch nicht mit mukösen
Zellen der menschlichen Magenoberfläche oder dem davon sekretierten Schleim
kreuzreagiert.
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Die Schleim-sekretierenden Zellen im Epithel von Schleimhäuten des Nahrungstrakts,
einschließlich der Magenschleimhaut, sind vermutlich an der Aufrechterhaltung
gastrointestinaler Funktionen durch die Synthese von Schleim, gefolgt von einer Sekretion beteiligt. Der
Magenschleim wird insbesondere als eines der wichtigsten Verteidigungsmittel für den
Schutz der Magenschleimhaut vor einem Angriff durch z. B. Magensäure und Pepsin
betrachtet.
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Die Schleimproduktion im menschlichen Magen erfolgt durch muköse Zellen der Oberfläche
(sie bedecken die Epithelzellen), die im Oberflächen-Epithel der Magenschleimhaut
auftreten, und durch muköse Zellen der Magendrüsen, die im verborgenen Teil der Magendrüsen
auftreten. In den vergangenen Jahren wurde versucht, die einzelnen Schleimarten, die von
diesen mukösen Zellen produziert werden, zu unterscheiden. Ein histochemisches
Färbeverfahren wurde entwickelt, das spezifisch für die Zuckerkomponenten ist, die
charakteristisch für die jeweiligen Schleimarten der mukösen Zellen der Oberfläche und der mukösen
Zellen von Drüsen sind. Das Färbeverfahren kann somit zwischen ihnen unterscheiden. So
kann der Schleim in den mukösen Zellen der Oberfläche spezifisch durch die
Galaktoseoxidase-kaltes Thionin-Schiff (GOCTS)-Reaktion angefärbt werden, während man herausfand,
dass der als Klasse III durch das Concanavalin A paradoxe Färbeverfahren klassifizierte
Schleim (Katsuyama, T. und Spicer, S. S. (1978), J. Histochem. Cytochem. 26, 233-250)
spezifisch in den mukösen Zellen der Drüsen lokalisiert ist (Ota, H. et al. (1991),
Histochemical J. 23, 22-28). Die Schleimschicht, die das Oberflächenepithel der Magenschleimhaut
bedeckt, stellte sich als laminare Struktur alternierender Schichten aus GOCTS-reaktivem
Schleim und Schleim der Klasse III heraus und die Schleimschicht enthielt Schleim aus
mukösen Zellen der Oberfläche und mukösen Zellen der Drüsen (Ota, H. et al. (1991),
Histochemical J. 23, 22-28).
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Katsuyama et al. haben herausgefunden, dass bei normalen Geweben der Schleim der
Klasse III nur in den begrenzten Drüsenepithelien des Nahrungstrakts vorkommt, von den
kardialen Drüsen des Ösophagus über die kardialen Drüsen, mukösen Nackenzellen und
pylorischen Drüsen des Magens, die Brunner-Drüsen des Duodenums, die mukösen Drüsen
der Papilla-Vateri und die mukösen Drüsen des Bauchspeicheldrüsengangs im Kopf der
Bauchspeicheldrüse. Er kann hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit in Tumorgeweben wie
einem cholezystischem Adenom, Krebs der Gallenblase und Krebs des Pankreasgangs
nachgewiesen werden (Katsuyama et al. (1989), Byori to Rinsho 7, 1217-1224). Ferner
fanden Matsuzawa et al. unter Bezug auf das Verhältnis zwischen Metaplasie und Krebs, dass
Gewebeformen wie die in der Magenschleimhaut, wo ein stark GOCTS-positiver Schleim im
Oberflächenepithel der Mukosa vorkommt und sich Schleim der Klasse III im tieferen Teil
davon befindet, nicht in Geweben des normalen Pankreasgangs, jedoch häufig in Geweben
des Pankreasgangs mit Metaplasie oder Karzinom aufgefunden werden können
(Matsuzawa, K. et al. (1992), Human Pathology 23, 925-933). Die Ergebnisse dieser
Untersuchungen legen nahe, dass Daten für die Diagnose von Krebserkrankungen oder für die mögliche
Charakterisierung durch die Bestimmung des in die Körperflüssigkeit sekretierten
magentypischen Schleims, insbesondere des für die Magendrüsen typischen Schleims, bereitgestellt
werden können.
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Für den spezifischen Nachweis des für menschliche Magendrüsen typischen Schleims
waren bisher die Concanavalin A paradoxe Färbung und die Verwendung monoklonaler
Antikörper, die gegen Differenzierungs-Antigene der Magenschleimhaut gerichtet sind,
bekannt. Die von Ghanei et al., Verb. Dtsch. Ges. Path., 1989, Bd. 73, Seite 665,
beschriebenen monoklonalen Antikörper sind gegen muköse Drüsenzellen und akzessorische Zellen
des Magens, muköse Antrumzellen, Brunner-Drüsen, gastrische Metaplasie der Gallenblase
und des Dünndarms und gegen die schleimartige Metaplasie des Pankreas gerichtet. Mit der
Concanavalin A paradoxen Färbung kann der Magendrüsen-typische Schleim aufgrund
seiner schlechten Reproduzierbarkeit einer Färbung und aufgrund des Nachteils des Verfahren,
dass es nur bei fixierten Proben und somit nicht für die Bestimmung von sekretierten oder
gelöstem Schleim angewendet werden kann, nicht quantitativ bestimmt werden.
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Als Ergebnis ihrer intensiven Untersuchung von monoklonalen Antikörpern, die den für
menschliche Magendrüsen typischen Schleim erkennen können, konnten die Erfinder durch
Verwendung von Mukus-Glykoproteinen (Mucinen) als Antigen für eine Immunisierung, die
die Hauptbestandteile des Mukus darstellen, ein Hybridom erhalten, das einen neuen
monoklonalen Antikörper mit einer hohen Spezifität für menschliche Magendrüsen-typische
muköse Zeilen und den davon sekretierten Schleim produziert, sowie den monoklonalen
Antikörper.
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Somit wird erfindungsgemäß, wie in den Punkten 1-5 nachstehend beschrieben, ein neuer
monoklonaler Antikörper und ein Hybridom bereitgestellt, sowie die Verwendung des
monoklonalen Antikörpers für die Analyse in Körperflüssigkeiten enthaltenen
Mukus-Glykoproteinen, die von Magendrüsen typischen mukösen Zellen abstammen.
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1. Ein monoklonaler Antikörper der IgM-Klasse, der Zuckerketten, umfassend
α-gebundene N-Acetylglucosaminreste erkennt und spezifisch mit Mukus-Glykoproteinen reagiert,
die von menschlichen Magendrüsen typischen mukösen Zellen produziert werden.
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2. Der monoklonale Antikörper gemäß 1, wobei der monoklonale Antikörper der IgM-
Klasse von einem Hybridom produziert wird, das beim National Institute of Bioscience and
Human Technology (NIBH), Agency of Industrial Science and Technology unter der
Zugangsnummer P-13622 hinterlegt ist.
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3. Ein Hybridom, das einen monoklonalen Antikörper der IgM-Klasse gemäß 1.
produziert.
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4: Ein Hybridom, hinterlegt beim National Institute of Bioscience and Human
Technology (NIBH), Agency of Industrial Science and Technology unter der
Zugangsnummer P-13622.
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5. Verwendung des monokonalen Antikörpers gemäß 1. oder 2. für die Analyse von in
menschlichen Körperflüssigkeiten enthaltenen Mukus-Glykoproteinen, die von
Magendrüsen-typischen mukösen Zellen abstammen.
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Die Erfindung betrifft somit einen monoklonalen Antikörper, der für die Färbung von
Drüsentypischen mukösen Zellen (d. h. kardiale Drüsenzeilen, muköse Nackenzellen und pylorische
Drüsenzellen) der menschlichen Magenschleimhaut und von mukösen Zellen, die für
menschliche Magendrüsen typischen Schleim produzieren (z. B. Brunner-Drüsen des
Duodenums, Magendrüsen-typische metaplastische Zellen und Magendrüsen-typische
Tumorzellen), verwendet werden kann. Ferner betrifft die Erfindung einen monoklonalen
Antikörper, der für die Bestimmung von Mukus-Glykoproteinen verwendet werden kann, die von
den vorstehend genannten Magendrüsen typischen mukösen Zellen sekretiert werden.
Insbesondere erlaubt die immunhistochemische Färbung mit dem erfindungsgemäßen
monoklonalen Antikörper oder einem markierten Derivat davon die spezifische Färbung von für
menschliche Magendrüsen typischen mukösen Zellen und den davon sekretrierten Schleim.
ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) erlaubt die Analyse, sowohl qualitativ als auch
quantitativ, von Mukus-Glykoproteinen in menschlichen Körperflüssigkeiten, z. B. Magensaft,
Pankreassaft, Blut und Sputum, die von Magendrüsen typischen mukösen Zellen
abstammen. Der erfindungsgemäße monoklonale Antikörper kann auch für die Untersuchung und
Diagnose von Krebs verwendet werden.
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Das den erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörper produzierende Hybridom kann durch
ein jegliches konventionelles Verfahren, z. B. das Verfahren von Köhler und Milstein (Köhler,
G. und Milstein, C. (1975), Nature 256, 495-497) unter Verwendung von durch irgendein
geeignetes Verfahren hergestelltem Muküs-Glykoprotein erhalten werden. Somit wird das
vorstehend genannte Mukus-Glykoprotein für die Immunisierung einer Maus verwendet und
Milzzellen der Maus werden mit Myelomzellen aus Mäusen fusioniert. Aus den
resultierenden Hybridomen kann ein Hybridom, das den gewünschten Antikörper produziert und
sekretiert, ausgewählt und isoliert werden. Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen,
vorstehend genannten Hybridoms und monoklonalen Antikörpers und die charakteristischen
Eigenschaften des monoklonalen Antikörpers werden nachstehend beschrieben.
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A. Isolierung und Reinigung von Antigen:
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Als Antigen für die Immunisierung können Extrakte der Magenschleimhaut oder von
Brunner-Drüsen des Menschen oder eines nicht-menschlichen Säugers verwendet werden.
Vorzugsweise werden Mukus-Glykoproteine, die aus diesen Extrakten erhalten werden, vor der
Verwendung gereinigt. So wird z. B. das aus der Magenschleimhaut von Ratten gemäß dem
Verfahren von Ohara et al. (Ohara, S. et al. (1986), Comp. Biochem. Physiol. 83B, 273-275)
extrahierte und gereinigte Mukus-Glykoprotein verwendet. In den nachstehend aufgeführten
Beispielen wurden die Extrakte aus der Magenschleimhaut von Ratten durch Gelfiltration
fraktioniert und Fraktionen, deren entsprechendes Molekulargewicht nicht niedriger als
1 500 000 war, gesammelt und einer CsCI-Gleichgewichts-Dichtegradientenzentrifugation
unterzogen, um Glykoproteinfraktionen bereitzustellen (Mukus-Glykoprotein-enthaltende
Fraktionen). Das so erhaltene Mukus-Glykoprotein wurde als Antigen für eine Immunisierung
verwendet.
B. Immunisierung von Mäusen
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Als zu immunisierende Tiere können bevorzugt 4-8 Wochen alte BALB/c-Mäuse verwendet
werden, obwohl andere Mäusestämme auch verwendet werden können. Das
Immunisierungsdiagramm und die Antigen-Konzentration werden derart ausgewählt, dass eine
geeignete Menge Antigen-stimulierter Lymphozyten gebildet werden. So wird den Mäusen z. B.
intraperitoneal 100 ug/Tier des vorstehend beschriebenen Mukus-Glykoproteins in
Verbindung mit einem geeigneten Adjuvans verabreicht. Darauf wird den Tieren mehrfach bei
Intervallen von mehreren Tagen oder Wochen das gleiche Antigen, das für die erste
Immunisierung verwendet wurde, verabreicht. Nach der zweiten Immunisierung werden
Blutproben aus der Augenhintergrundvene entnommen, um sie auf den Antikörpertiter zu
untersuchen. Der Antikörpertiter kann vorzugsweise durch ELISA gemessen werden.
C. Zellfusion
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Die Milz wird den immunisierten Mäusen entnommen und eine wässrige Suspension von
einzelnen Milzzellen wird daraus hergestellt. Die Suspension wird einer Zellfusion mit
Mäuse-Myelomzellen unter Verwendung eines geeigneten Fusionierungsmittels unterzogen.
Ein bevorzugtes Beispiel derartiger Fusionierungsmittel ist Polyethylenglykol eines mittleren
Molekulargewichts 400-6 000, es kann jedoch auch jedes andere bekannte
Fusionierungsmittel verwendet werden (Klebe, R. J. und Mancuso, M. G. (1981), Somat. Cell.
Genet. 7, 473-488). In den nachstehend beschriebenen Beispielen wurde Polyethylenglykol
4 000 (E. Merck; Katalog Nr. 9727) verwendet. Vorzugsweise werden Myelomzellen
vervuendet, die aus der gleichen Tierspezies wie das für die Herstellung von Milzzellen verwendete
Tier stammen und die keinen Antikörper produzieren. In den nachstehend beschriebenen
Beispielen wurden 8-Azaguanin-resistente Maus-Myelomzellen Sp2/0-Ag14 verwendet
(Shulman, M. et al. (1978), Nature 276, 269-270). Vorzugsweise werden Milzzellen und
Myelomzellen bei einem Zellzahlverhältnis von etwa 20 : 1 bis etwa 5 : 1 verwendet.
D. Auswahl fusionierter Zellen
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In einem getrennten Behälter wird das in dem vorstehenden Schritt C. erhaltene Gemisch,
d. h. das Gemisch aus nicht-fusionierten Milzzellen, nicht-fusionierten Myelomzellen und
fusionierten Zellen, für einen geeigneten Zeitraum in Selektionsmedium kultiviert, das nicht das
Wachstum von nicht-fusionierten Zellen unterstützt und dadurch die nicht-fusionierten Zellen
abtötet. Als derartiges Medium kann ein Medium verwendet werden, das das Wachstum
nicht-fusionierter Myelomzellen, die gegenüber einem Gift resistentsind (z. B. 8-Azaguaninresistent),
nicht unterstützt. Ein Beispiel ist HAT-Medium. Da nicht-fusionierte Milzzellen
keine Tumorzellen sind, sterben nicht-fusionierte Milzzellen und nicht-fusionierte
Myelomzellen in einem derartigen Selektionsmedium nach einem bestimmen Zeitraum ab.
Fusionierte Zellen sind in einem derartigen Selektionsmedium lebensfähig, da sie
Tumoreigenschaften ihrer parentalen Myelomzellen und Eigenschaften von Milzzellen besitzen.
E. Identifizierung von einem durch ein Hybridom produzierten Antikörper in jedem
Behälter (Screening)
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Der Kulturüberstand wird aus einem jeden der Löcher entfernt, in denen sich Hybridome
gebildet hatten, wie bestätigt durch die Kultivierung in dem vorstehenden Schritt D. Der
Kulturüberstand wird auf Immunoreaktivität mit Glykoprotein des Magenschleims getestet. Ein
derartiges Screening kann vorzugsweise durch ELISA erfolgen. Immunoreaktive Proben
werden weiter für eine spezifische Erkennung von mukösen Zellen der Magendrüsen und
des davon sekretierten Schleims gescreent. Ein derartiges Screening kann vorzugsweise
durch immunohistochemische Färbung erfolgen, wobei Schnitte von fixierten
Magenschleimhautproben verwendet werden.
F. Klonierung von Hybridomen, die den gewünschten Antikörper produzieren und
Produktion des Antikörpers
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Die in dem vorstehenden Schritt E. erhaltene immunoreaktive Zellsuspension wird durch
irgendein geeignetes Verfahren kloniert, z. B. durch das Verfahren der begrenzten
Verdünnung, und der gewünschte Antikörper kann sodann durch eine von zwei Möglichkeiten
erhalten werden. Eine Möglichkeit umfasst die Kultivierung eines Hybridoms in irgendeinem
geeigneten Medium für einen gewissen Zeitraum, gefolgt von der Isolierung des durch das
Hybridom produzierten monoklonalen Antikörpers aus dem Kulturüberstand. Die andere
Möglichkeit umfasst die intraperitoneale Beimpfung einer syngenen oder semi-syngenen
Maus mit dem Hybridom. Im letzteren Fall kann der von dem Hybridom produzierte
gewünschte monoklonale Antikörper nach einem gewissen Zeitraum aus dem Blut oder der
Aszitenflüssigkeit der beimpften Maus isoliert werden.
G. Reinigung des monoklonalen Antikörpers
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Der erfindungsgemäße monoklonale Antikörper kann aus dem Hybridom-Kulturüberstand
oder aus dem Blut oder der Aszitenflüssigkeit der Maus, wie in dem vorstehenden Schritt F.
erhalten, durch jedes biochemische Reinigungsverfahren, das allgemein verwendet wird,
gereinigt werden. Eine derartige Reinigung kann z. B. vorzugsweise durch Kombination
verschiedener Reinigungsverfahren erfolgen, wie Ammoniumsulfat-Aussalzung,
Ionenaustausch-Säulenchromatographie, Molekularsieb-Säulenchromatographie oder Affinitäts-
Säulenchromatographie.
H. Markierung des monoklonalen Antikörpers und Verwendung des markierten
monoklonalen Antikörpers
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Der so gereinigte monoklonale Antikörper kann durch irgendein biochemisches Mittel
markiert werden, das allgemein zusammen mit Peroxidase, alkalischer Phosphatase, Biotin,
usw. verwendet wird. Eine Markierung kann durch Verknüpfung des Produkts einer
Periodatoxidation des Enzyms mit dem Antikörper oder durch Verbinden des Enzyms mit dem
Antikörper mit Hilfe von Glutaraldehyd als Quervernetzer erfolgen. Der so erhaltene
markierte monoklonale Antikörper kann einfach in einer immunohistochemischen Färbung oder
in einem auf einem ELISA basierenden Sandwich-Test eingesetzt werden. In einem ELISA-
Verfahren kann das in einer Probe enthaltene Mukus-Glykoprotein, das von
Magendrüsentypischen mukösen Zellen abstammt, quantitativ bestimmt werden, z. B. durch Adsorption
des erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörpers als Primär-Antikörper an jedes Loch
einer ELISA-Platte, gefolgt von einer weiteren Adsorption eines Materials, das nicht an der
Reaktion beteiligt ist, z. B. Magermilch, auf die adsorbierten Stellen eines jeden Lochs. Die
Probenlösung wird sodann zu jedem Loch hinzugegeben und die Löcher gewaschen. Kleine
Mengen einer Lösung des markierten monoklonalen Antikörpers einer geeigneten
Verdünnung werden zu den Löchern hinzugegeben, gewaschen und eine Substratlösung für das in
dem ELISA verwendete Enzym hinzugefügt.
I. Reaktivität des monoklonalen Antikörpers mit Antigen
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Die das Antigen erkennende Stelle des erfindungsgemäßen monoklonalen Antikörpers kann
durch Untersuchung der Reaktivität des monoklonalen Antikörpers mit Verbindungen einer
bekannten Struktur untersucht werden. Die Erfinder unterzogen kreuzreagierendes
Glykoprotein aus Magenschleim von Schweinen (Sigma) einem Abbau durch gewöhnliche
biochemische Methoden und Bestandteile mit einer antigenen Aktivität wurden aufgetrennt, aus
den Abbauprodukten isoliert und durch herkömmliche physikochemische Verfahren
analysiert. Die antigene Aktivität kann einfach durch einen kompetitiven ELISA gemessen werden,
der den Hemmungstest auf den ELISA anwendet.
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Die Erfindung wird nun weiter durch Beispiele veranschaulicht, die nicht begrenzend zu
verstehen sind.
Beispiel 1
(1) Herstellung von Antigen für eine Immunisierung
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Mägen wurden weiblichen SD-Ratten mit einem Gewicht von 250-300 g (Japan SLC, Inc.)
entnommen und die Magenschleimhäute durch Abkratzen gesammelt und sodann einer
Extraktion mit 50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,2, mit 2% Triton X-100 unterzogen. Die Extrakte
wurden einer Gelfiltration mit einer Bio-Gel A 1,5 m-Säule (Bio-Rad Laboratories)
unterzogen, um die eluierten Fraktionen mit einem Molekulargewicht von mehr als 1 500 000 zu
sammeln. Die Fraktionen wurden ferner einer
CsCI-Gleichgewichts-Dichtegradientenzentrifugation (N. B.) unterzogen, um gereinigtes Glykoprotein-Antigen
(Mukus-Glykoprotein-Fraktion) mit einer Dichte von 1,4 ± 0,4 g/ml zu erhalten, wobei ein Fraktionssammler verwendet
wurde.
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N. B. "CsCI-Gleichgewichts-Dichtegradientenzentrifugation" erfolgte unter den
nachstehenden Bedingungen:
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Zentrifugation: 1,5 · 10&sup5; g
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Temperatur: 10ºC
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Zeit: 85 Stunden
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Vorrichtung: Modell 72P;
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Rotor: RPS-40T
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(Hitachi, Ltd.)
(2) Herstellung von Milzzellen aus immunisierten Mäusen
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4 Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse wurden intraperitoneal mit 50 ul Freundschem
vollständigen Adjuvans (Difco, Laboratories) und 100 ug/Tier des gereinigten
Mukus-Glykoprotein-Antigens, das durch das vorstehend beschriebene Verfahren erhalten wurde (hier als
gereinigtes Mukus-Glykoprotein-Antigen bezeichnet) immunisiert. Den Tieren wurde sodann
in 3-Wochen-Intervallen für eine Verstärkung intraperitoneal 50 ul Freundsches
unvollständiges Adjuvans (Difco, Laboratories) und 100 ug/Tier des gleichen, wie für die erste
Immunisierung verwendeten gereinigten Mukus-Glykoprotein-Antigens verabreicht. Am dritten oder
vierten Tag nach jeder Verstärkungsinjektion wurden Blutproben aus der Augenhintergrundvene
entnommen und auf anti-Mukus-Glykoprotein-Antikörper in den Seren durch das
nachstehend beschriebene ELISA-Verfahren getestet.
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ELISA: Das gereinigte Mukus-Glykoprotein-Antigen wurde in 0,05 M
Natriumcarbonat-Natrium-Hydrogencarbonat-Puffer, pH 9,6, bei einer Konzentration von 2 ug/ml gelöst
und der gleiche Puffer für die Herstellung zweifacher serieller Verdünnungen verwendet. 100
ul-Mengen einer jeden Verdünnung wurden zu den Löchern einer für die Verwendung in
einem ELISA angepassten Mikroplatte (Corning) gegeben und über Nacht bei 4ºC stehen
gelassen. Jedes Loch wurde dreimal mit 0,05% Tween 20 in PBS (PBS-Tween) gewaschen,
mit 2% Magermilch in PBS aufgefüllt und sodann 1 Stunde stehen gelassen. Die Löcher
wurden dreimal mit PBS-Tween gewaschen und eine 1000-fache Verdünnung der Maus-
Serumprobe wurde in Mengen von 100 ul in die Löcher verteilt. Nach 1-stündiger Inkubation
wurden die Löcher dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 ul einer 10 000-fachen
Verdünnung eines Peroxidase-markierten anti-Maus-lmmunoglobuline-Antikörpers aus Ziege
(Tago, Inc.) in PBS als Sekundär-Antikörper zu jedem Loch hinzugegeben und 1 Stunde
stehen gelassen. Die Löcher wurden dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 ul einer
ABTS-H&sub2;O&sub2;-Peroxidase-Substratlösung (Kirkegaard & Perry Laboratories) zu jedem Loch
hinzugegeben. Nach 30-minütiger Reaktion bei Raumtemperatur wurde die optische Dichte
bei 415 nm für jedes Loch mit Hilfe eines Mikroplatten-Lesegeräts gemessen. Die
Mausseren, die eine Farbentwicklung in Abhängigkeit von der Dosis des Mukus-Glykoproteins
aufwiesen, wurden als Antikörperpositiv bewertet.
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Die Milz wurde den Mäusen entnommen, die positiv in Bezug auf einen Antikörper gegen
gereinigtes Mukus-Glykoprotein-Antigen bewertet wurden, und eine wässrige Suspension
von einzelnen Milzzellen wurde daraus für eine Zellfusion hergestellt.
(3) Herstellung von Maus-Myelomzellen
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8-Azaguanin-resistente Maus-Myelomzellen Sp2/0-Ag14 wurden mit Hilfe eines
Kohlensäuregasinkubators bei 37ºC in normalem Medium kultiviert [RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical
Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium, supplementiert mit Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l),
L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l) und fötalem Kälberserum (10% v/v)].
(4) Zellfusion und Kultivierung von Hybridomen
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Die Milzzellen und Maus-Myelomzellen Sp2/0-Ag14, die vorstehend erhalten wurden, wurden
bei einem Zellzahlverhältnis von 10 : 1 gemischt und sodann einer Zellfusion unter Zugabe
einer Fusionslösung [Polyethylenglykol 4000 (0,5 g) in Dimethylsulfoxid (0,05 ml) und PBS
(0,5 ml)] zu dem Gemisch unter gelindem Rühren unterzogen. Nach 90-sekündiger
Inkubation bei 37ºC wurde ein Medium [RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-
Medium, supplementiert mit Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l), L-Glutamin (0,3 g/l) und
Gentamycin (40 mg/l)] langsam hinzugegeben, um ein Gesamt-Flüssigkeitsvolumen von 40
ml zu ergeben. Nach Zentrifugation bei 1100 Upm für 10 Minuten wurde der Überstand
entfernt und HAT-Medium [RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium,
supplementiert mit Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l), L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40
mg/l), fötalem Kälberserum (20% v/v), Hypoxanthin (100 umol/l), Aminopterin (0,4 umol/l)
und Thymidin (16 umol/l)] wurde hinzugegeben, um die Zellen vorsichtig darin zu
suspendieren. Die Suspension wurde zu jedem Loch einer 96 Loch-Kulturplatte
hinzugegeben und die Suspension in einem Inkubator mit 5% Kohlensäuregas kultiviert.
(5) Screening und Klonierung
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Aus den Löchern der vorstehend beschriebenen 96 Loch-Kulturplatte, in denen ein
Wachstum von fusionierten Zellen in Form von Kolonien beobachtet wurde, wurden Proben des
Kulturüberstands entnommen. Ein Screening auf Hybridome, die einen Antikörper
produzierten, der fähig zur Reaktion mit dem gereinigten Mukus-Glykoprotein-Antigen ist, erfolgte
durch den nachstehend beschriebenen ELISA. In dieser Weise wurden HIK-22 und HIK-108
ausgewählt. Ein weiteres Screening erfolgte in Bezug auf die von HIK-22 und HIK-108
produzierten Antikörper, wobei das nachstehend beschriebene immunohistochemische
Färbeverfahren eingesetzt wurde. Somit wurde HIK-108 als ein Hybridom ausgewählt, das einen
Antikörper mit einer Reaktivität gegen muköse Zellen der Magendrüsen und den davon
sekretierten Schleim produziert. HIK-108 wurde 1 Woche in HT-Medium [RPMI 1640 (Nissui
Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium, supplementiert mit Natriumhydrogencarbonat
(2,2 g/l), L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l), fötalem Kälberserum (15% v/v),
Hypoxantin (100 umol/l) und Thymidin (16 umol/l)] und eine weitere Woche in normalem Medium
[RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium, supplementiert mit
Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l), L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l) und fötalem
Kälberserum (10% v/v)] subkultiviert und zweimal unter begrenzter Verdünnung subkloniert,
was zu drei Hybridomen, HIK-1081, HIK-1082 und HIK-1083, führte. Diese Hybridome
wurden jeweils 4 Wochen in normalem Medium subkultiviert und jeder
Hybridom-Kulturüberstand durch ELISA wie nachstehend beschrieben untersucht. Daraus wurde HIK-1083
ausgewählt (hinterlegt beim National Institute of Bioscience and Human Technology (NIBH),
Agency of Industrial Science and Technology, unter der Zugangsnummer P-13622). Dieses
Hybridom erzeugte einen Kulturüberstand, das die stärkste Farbentwicklung aufwies.
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ELISA: Das gereinigte Mukus-Glykoprotein-Antigen wurde in 0,05 M
Natriumcarbonat-Natrium-Hydrogencarbonat-Puffer, pH 9,6, bei einer Konzentration von 1 ug/ml gelöst.
100 ul der Lösung wurden zu jedem Loch einer an die Verwendung in einem ELISA
angepassten Mikroplatte (Corning) hinzugegeben und über Nacht bei 4ºC stehen gelassen.
Jedes Loch wurde dreimal mit 0,05% Tween 20 in PBS (PBS-Tween) gewaschen, mit 2%
Magermilch in PBS aufgefüllt und sodann 1 Stunde stehen gelassen. Die Löcher wurden
dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 pl/Loch des in (5) erhaltenen
Hybridom-Kulturüberstands zu jedem Loch hinzugegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Löcher
dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 pl/Loch einer 10 000-fachen Verdünnung eines
Peroxidase-gekoppelten anti-Maus-lmmunoglobuline-Antikörpers aus Ziege (Tago, Inc.) in
PBS als Sekundär-Antikörper zu jedem Loch hinzugegeben und 1 Stunde stehen gelassen.
Die Löcher wurden dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 ul einer
ABTS-H&sub2;O&sub2;-Peroxidase-Substratlösung (Kirkegaard & Perry Laboratories) zu jedem Loch hinzugegeben. Nach
30-minütiger Reaktion bei Raumtemperatur wurde die optische Dichte bei 415 nm für jedes
Loch mit Hilfe eines Mikroplatten-Lesegeräts gemessen. Es wurden die Löcher ausgewählt,
die eine intensivere Farbentwicklung zeigten als die Löcher, die in der gleichen Weise wie
vorstehend behandelt wurden, mit der Ausnahme, dass der in (3) erhaltene Myelomzellen-
Kulturüberstand anstelle des Hybridom-Kulturüberstands hinzugegeben wurde. Die Proben,
die den derart ausgewählten Farbstoff-entwickelnden Löchern entsprachen, wurden als
positiv bewertet.
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Immunohistochemische Färbung: Menschliche Magenschleimhaut wurde mit Formalin
fixiert, in Paraffin eingebettet und mit Hilfe eines Mikrotoms in 4 um dicke Scheiben
geschnitten. Jeder der so hergestellten Schnitte wurde auf einem Glas-Objektträger fixiert.
Jeder Glas-Objektträger wurde in Xylol für eine Endparaffinisierung eingetaucht und sodann
in Methanol mit 0,3% Wasserstoffperoxid 30 Minuten gegeben und sodann durch
Eintauchen in PBS für 30 Minuten gewaschen. Sodann wurde 10%iges normales Kaninchenserum
(Nichirei Corporation) zu den gewaschenen Schnitten auf jedem Glas-Objektträger gegeben.
Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS gewaschen. Proben des Hybridom-
Kulturüberstands wurden auf die gewaschenen Schnitte gegeben. Nach 1-stündiger
Inkubation wurden die Schnitte mit PBS gewaschen. Biotin-markierter anti-Maus-IgG + lgA + IgM
(H + L)-Antikörper aus Kaninchen (Nichirei Corporation) wurde auf jeden gewaschenen
Schnitt gegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS gewaschen.
Peroxidase-gekoppeltes Streptavidin (Nichirei Corporation) wurde sodann auf jeden
gewaschenen Schnitt gegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS gewaschen.
Sodann wurde jeder gewaschene Schnitt etwa 4 Minuten in 0,05 M Tris-HCl-Puffer, pH 7,6,
mit 0,02% Diaminobenzidin (Dojindo Laboratories) und 0,005% wässrigem
Wasserstoffperoxid für eine Farbentwicklung eingetaucht.
(6) Identifizierung des Isotyps
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Der erfindungsgemäße monoklonale Antikörper wurde in Bezug auf die Globulinklasse durch
einen ELISA mit Hilfe eines Isotypisierungskits (PharMingen) untersucht. Monoklonaler anti-
Maus-IgG1-Antikörper aus Ratte, monoklonaler anti-Maus-IgG2a-Antikörper aus Ratte,
monoklonaler anti-Maus-IgG2b-Antikörper aus Ratte, monoklonaler
anti-Maus-lgG3-Antikörper aus Ratte, monoklonaler anti-Maus-IgM-Antikörper aus Ratte, monoklonaler anti-Maus-
IgA-Antikörper aus Ratte, monoklonaler anti-Maus-IgL(K)-Antikörper aus Ratte und
monoklonaler anti-Maus-IgL(λ)-Antikörper aus Ratte wurden verwendet und jedes Reagenz 1 : 5
mit Beschichtungspuffer verdünnt. Jeweils 50 ul/Loch der Verdünnungen wurden in die
Löcher einer für die Verwendung in einem ELISA angepassten Mikroplatte (Corning)
gegeben und über Nacht bei 4ºC stehen gelassen. Jedes Loch wurde dreimal mit 0,05% Tween
20 in PBS (PBS-Tween) gewaschen, mit 2% Magermilch in PBS aufgefüllt und sodann 1
Stunde stehen gelassen. Die Löcher wurden dreimal mit PBS-Tween gewaschen und ein
Kulturüberstand aus einer 3 Tage-Kultur von HIK-1083 (Zugangsnummer P-13622) in
normalem Medium [RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium,
supplementiert mit Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l), L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l)
und fötalem Kälberserum (10% v/v)] in 50 ul-Mengen auf die Löcher verteilt. Nach
1-stündiger inkubation wurden die Löcher dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 50 ul eines mit
alkalischer Phosphatase markierten polyklonalen anti-Maus-Igs-Reagenzes aus Ratte zu
jedem Loch hinzugegeben. Die Reaktionen wurden 1 Stunde stehen gelassen und sodann
dreimal mit PBS-Tween gewaschen. Zu jedem Loch wurden 50 ul einer Substratlösung
gegeben, die durch Lösen einer pNPP-Tablette in 5 ml eines Lösungsmittels für das
Substrat hergestellt worden war. Nach 30-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur wurde die
Mikroplatte optisch ausgewertet. Man fand heraus, dass nur die zwei Löcher, die mit dem
monoklonalen anti-Maus-IgM-Reagenz aus Ratte und dem monoklonalen anti-Maus-IgL(λ)-
Reagenz aus Ratte vorbehandelt worden waren, eine intensive Gelbfärbung aufwiesen,
während die anderen Löcher farblos und transparent waren. Basierend auf diesen Ergebnissen
wurde der erfindungsgemäße monoklonale Antikörper als IgM-Antikörper identifiziert, wobei
die leichte Kette eine κ-Kette ist.
(7) Herstellung von monoklonalem Antikörper
-
6 Wochen alten weiblichen BALB/c-Mäusen mit einem Gewicht von 19-21 g wurde
intraperitoneal 0,5 ml/Tier 2,6,10,14-Tetramethylpentadecan (Pristan) verabreicht und die Tiere
sodann 10-14 Tage gehalten. Diesen Tieren wurden sodann 5 · 10&sup6; Zellen/Tier des
vorstehend beschriebenen Hybridom-Stamms HIK-1083 (Zugangsnummer P-13622) verabreicht.
-
Nach 10-21 Tagen wurde die angesammelte Aszitenflüssigkeit gesammelt und zentrifugiert
(12 000 Upm/20 Minuten/4ºC).
-
Der Überstand wurde sodann getrennt und Ammoniumsulfat für eine Aussalzung bis 40%
Sättigung hinzugegeben. Das Gemisch wurde zentrifugiert (12 000 Upm/20 Minuten/4ºC).
Der Niederschlag wurde in PBS gelöst und sodann gegen PBS 2 Tage bei 4ºC dialysiert und
das Dialysat auf eine Affinitätssäule geladen. Dazu wurde Mukus-Glykoprotein aus
Schweinemagen (Sigma) in 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,8, mit 0,5 M NaCl gelöst und die Lösung
mit in dem gleichen Puffer gequollener CNBr-aktivierter Sepharose 4B (Pharmacia)
gemischt. Eine Säule wurde mit dem Gemisch gepackt und sodann mit dem gleichen Puffer
gewaschen. Die Bestandteile des vorstehend genannte Dialysats wurden auf der Säule
adsorbiert und die so adsorbierten Komponenten des Dialysats mit 0,2 M Glycin-HCl-Puffer,
pH 2,0, mit 0,5 M NaCl eluiert. 3 M Tris-HCl-Puffer, pH 8,5, wurden zu dem Eluat
hinzugegeben und das Gemisch für die nachstehende Markierungsreaktion mit
Meerrettichperoxidase eingesetzt.
(8) Markierung des monoklonalen Antikörpers
-
Meerrettichperoxidase (Amano Pharmaceutical Co., Ltd.) wurde in destilliertem Wasser
gelöst und eine 0,1 M wässrige Lösung von Natriummetaperiodat hinzugegeben und das
Gemisch 10 Minuten inkubiert. Ethylenglykol wurde zu der Reaktionslösung hinzugegeben
und das Gemisch mit Hilfe einer Sephadex G-25-Säule (Pharmacia) für die Herstellung einer
Periodat-behandelten Peroxidaselösung entsalzt. Die Periodat-behandelte Peroxidaselösung
wurde mit dem vorstehend beschriebenen monoklonalen Antikörper, der aus der
Aszitenflüssigkeit von Mäusen mit Hilfe der Affinitätssäule gereinigt worden war, gemischt. Das
Gemisch wurde bei Raumtemperatur 2 Stunden inkubiert und nach Zugabe einer 0,1 M
wässrigen Lösung von Natriumborhydrid das Gemisch weitere 2 Stunden inkubiert. Die
resultierende Reaktionslösung wurde mit Hilfe einer Sephacryl S-200 HR (Pharmacia)-Säule
in 35 Fraktionen fraktioniert und jede Fraktion wie nachstehend beschrieben durch einen
ELISA untersucht. Vier Fraktionen, die eine Farbentwicklung zeigten, wurden kombiniert und
vor der Lagerung eingefroren.
-
ELISA: Das gereinigte Mukus-Glykoprotein-Antigen wurde in 0,05 M
Natriumcarbonat-Natriumhydrogencarbonat-Puffer, pH 9,6, bei einer Konzentration von 1 ug/ml gelöst.
100 uI der Lösung wurden zu jedem Loch einer für die Verwendung in einem ELISA
angepassten Mikroplatte (Corning) hinzugegeben und über Nacht bei 4ºC stehen gelassen.
Jedes Loch wurde dreimal mit 0,05% Tween 20 in PBS (PBS-Tween) gewaschen, mit 2%
Magermilch in PBS aufgefüllt und sodann 1 Stunde stehengelassen. Die Löcher wurden
dreimal mit PBS-Tween gewaschen und das Säuleneluat (jede Fraktion) in Mengen von 100
ul in die Löcher verteilt, gefolgt von der Inkubation für 1 Stunde. Die Löcher wurden dreimal
mit PBS-Tween gewaschen und 100 pl einer ABTS-H&sub2;O&sub2;-Peroxidase-Substratlösung
(Kirkegaard & Perry Laboratories) zu jedem Loch hinzugegeben. Nach 30-minütiger Inkubation bei
Raumtemperatur wurde die optische Dichte bei 415 nm für jedes Loch mit Hilfe eines
Mikroplatten-Lesegeräts gemessen.
Beispiel 2
Antigene Spezifität des monoklonalen Antikörpers
(1) Bestätigung der antigenen Spezifität durch immunohistochemische Färbung
-
Die Reaktivität des in Beispiel 1 erhaltenen monoklonalen Antikörpers mit menschlicher
Magenschleimhaut wurde mit Hilfe von immunohistochemischer Färbung untersucht.
Menschliche Magen- und Duodenumschleimhäute wurden mit Formalin fixiert, in Paraffin
eingebettet und mit Hilfe eines Mikrotoms in 4 um dicke Scheiben geschnitten. Jeder der so
hergestellten Schnitte wurde auf einem Glas-Objektträger fixiert. Jeder Glas-Objektträger
wurde in Xylol für eine Endparaffinisierung eingetaucht, sodann 30 Minuten in Methanol mit
0,3% Wasserstoffperoxid gegeben und sodann durch Eintauchen in PBS für 30 Minuten
gewaschen. Unmittelbar darauf wurde 10%iges normales Kaninchenserum (Nichirei
Corporation) auf den gewaschenen Schnitt auf jedem Glas-Objektträger gegeben. Nach
1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS gewaschen. Ein Kulturüberstand einer 3 Tage-
Kultur des Hybridoms HIK-1083 (Zugangsnummer P-13622) in normalem Medium [RPMI
1640 (Nissui Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium, supplementiert mit
Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l), L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l) und fötalem Kälberserum
(10% v/v)] wurde sodann auf den gewaschenen Schnitt auf jedem Glas-Objektträger
gegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS gewaschen. Biotin-markierter
anti-Maus-IgG + IgA + IgM (H + L)-Antikörper aus Kaninchen (Nichirei Corporation) wurde
auf jeden Schnitt gegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS
gewaschen. Peroxidase-gekoppeltes Streptavidin (Nichirei Corporation) wurde sodann auf jeden
Schnitt gegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Schnitte in PBS gewaschen.
Unmittelbar darauf wurde jeder gewaschene Schnitt etwa 4 Minuten in 0,05 M
Tris-HCl-Puffer, pH 7,6, mit 0,02% Diaminobenzidin (Dojindo Laboratories) und 0,005% wässrigem
Wasserstoffperoxid für eine Farbentwicklung eingetaucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
gezeigt.
-
Diese Ergebnisse zeigen, dass der menschliche Magendrüsen-typische Schleim (Klasse III
Mukus) spezifisch durch Verwendung des in Beispiel 1 erhaltenen monoklonalen Antikörpers
nachgewiesen werden kann.
Tabelle 1
-
N. B. +: positiv in Bezug auf eine Färbung;
-
-: negativ in Bezug auf eine Färbung.
(2) Analyse der Bestandteile
-
Das Mukus-Glykoprotein-Antigen, mit dem der in Beispiel 1 erhaltene monoklonale
Antikörper spezifisch reagiert, wurde untersucht.
(a) Herstellung von Abbauprodukten des Mukus-Glykoproteins
-
Mukus-Glykoprotein aus Schweinemagen (Sigma) wurde gemäß Carlson, Don M. (1968), J.
Biol. Chem. 243, 616-626, einer 24-stündigen Hitzebehandlung bei 50ºC in 0,05 M wässriger
Natriumhydroxidlösung mit 1 M Natriumborhydrid unterzogen.
(b) Trennung und Reinigung der vorstehend erwähnten Abbauprodukte
-
Die vorstehend in (a) erhaltene Reaktionslösung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
auf eine Toyopearl HW-50S-Säule (Tosoh Corporation) gegeben, die mit 0,1 N Essigsäure
vorequilibriert war. Die Säule wurde mit 0,5 N Essigsäure eluiert und das Eluat in 40
Fraktionen fraktioniert. Die Fraktionen wurden auf antigene Aktivität durch kompetitiven ELISA wie
nachstehend beschrieben getestet und die Fraktionen mit antigener Aktivität, die zuletzt
eluiert wurden, ausgewählt. Die ausgewählten Fraktionen wurden weiter in 70 Fraktionen
durch HPLC unter Verwendung einer TSK-Gel NH&sub2;-60-Säule (Tosoh Corporation)
fraktioniert und jede Fraktion auf antigene Aktivität durch kompetitiven ELISA wie nachstehend
beschrieben getestet. Unter den resultierenden 70 Fraktionen wurden drei Fraktionen
ausgewählt, die eine stärkere antigene Aktivität besaßen, und diese drei Fraktionen wurden
kombiniert und unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft.
-
Kompetitiver ELISA: Das gereinigte Mukus-Glykoprotein-Antigen wurde in 0,05 M
Natriumcarbonat-Natriumhydrogencarbonat-Puffer, pH 9,6, bei einer Konzentration von 2 ug/ml
gelöst. 100 ul der Lösung wurden zu jedem Loch einer für die Verwendung in einem ELISA
angepassten Mikroplatte (Corning) hinzugegeben und über Nacht bei 4ºC stehen gelassen.
Jedes Loch wurde dreimal mit 0,05% Tween 20 in PBS (PBS-Tween) gewaschen, mit 2%
Magermilch in PBS befüllt und sodann für 1 Stunde stehen gelassen. Die Löcher wurden
dreimal mit PBS-Tween gewaschen. In einem getrennten Behälter wurden 50 ul der Probe,
d. h. des vorstehend beschriebenen Säuleneluats der Abbauprodukte des
Mukus-Glykoprotein-Antigens, 25 ul eines Kulturüberstands einer 3 Tage-Kultur des Hybridoms HIK-1083
(Zugangsnummer P-13622) in normalem Medium [RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical Co.,
Ltd.) (10,2 g/l)-Medium, supplementiert mit Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l), L-Glutamin
(0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l) und fötalem Kälberserum (10% v/v)] und 25 ul eines
vierfachen Konzentrats von PBS gemischt und das Gemisch 2 Stunden stehen gelassen. Dieses
Gemisch wurde zu den gewaschenen Löchern hinzugegeben. Nach 1-stündiger Inkubation
wurden die Löcher dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 ul einer 1 : 10
000-Verdünnung in PBS eines Peroxidase-gekoppelten anti-Maus-Immunoglobuline-Antikörpers aus
Ziege (Tago, Inc.) als Sekundär-Antikörper zu jedem Loch hinzugegeben. Nach 1-stündiger
Inkubation wurden die Löcher dreimal mit PBS-Tween gewaschen und 100 ul einer ABTS-
H&sub2;O&sub2;-Peroxidase-Substratlösung (Kirkegaard & Perry Laboratories) zu jedem Loch
hinzugegeben. Nach 30-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur wurde die optische Dichte bei 415
nm für jedes Loch mit Hilfe eines Mikroplatten-Lesegeräts gemessen. Die Proben, die den
Löchern entsprachen, die eine niedrigere optische Dichte als die Reaktionslösung in dem
Loch aufwiesen, in dem das vorstehend beschriebene Verfahren unter Verwendung von
destilliertem Wasser anstelle der Proben durchgeführt wurde, besaßen antigene Aktivität.
(c) Analyse des durch Eindampfen zur Trockne bei vermindertem Druck erhaltenen
Produkts
-
Das vorstehend in (b) durch Eindampfen zur Trockne unter vermindertem Druck erhaltene
Produkt wurde gemäß Sweeley et al. (Sweeley, C. C. (1963), J. Am. Chem. Soc. 85, 2497-
2507) trimethylsilyliert und sodann durch Gaschromatographie untersucht. Dabei wurde das
vorstehend beschriebene Produkt einer Hitzebehandlung in Methanol mit 3% HCl
unterzogen und Silbercarbonat wurde zu der Reaktionslösung für die Einstellung des pH auf 5
hinzugegeben. Unmittelbar darauf wurde Essigsäureanhydrid zu der Reaktionslösung
hinzugegeben und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Gemisch
wurde sodann bei 2000 Upm 5 Minuten zentrifugiert und der Überstand entfernt und unter
vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Ein Tri-Sil-Reagenz (Pierce) wurde
hinzugegeben, um es in dem resultierenden einkonzentrierten Rest zu lösen. Nach Inkubation
wurden kleine Mengen der Reaktionslösung in einen Modell GC7A-Gaschromatograph
(Shimazu Corporation), der mit einer OV-1-Kapillarsäule (GL Science Inc.) mit einer Länge von
2,5 m und einem inneren Durchmesser von 0,25 mm ausgestattet war, injiziert, gefolgt von
einem Nachweis mit Hilfe eines FID (Flammenionisationsdetektor). Die nachgewiesenen
Signale wurden durch Vergleich mit Chromatogrammen identifiziert, die mit
Standardsubstanzen unter den gleichen analytischen Bedingungen erhalten worden waren. Die
Standardsubstanzen wurden durch Reaktion eines Tri-Sil-Reagenzes (Pierce) mit Fucose,
Galactose, Glucose, Mannose, N-Acetylgalactosamin oder N-Acetylglucosamin hergestellt.
Ferner wurde eine N-Acetylgalactosaminitol-Standardsubstanz durch Reduktion von
N-Acetylgalactosamin in 0,2 M Borsäure-Puffer, pH 9, mit Natriumborhydrid hergestellt, gefolgt von
der Reaktion mit einem Tri-Sil-Reagenz (Pierce). So wurde in dem konzentrierten Rest der
vorstehend beschriebenen Fraktionen mit einer antigenen Aktivität N-Acetylgalactosaminitol,
N-Acetylglucosamin, Fucose und Galactose nachgewiesen.
Beispiel 3
Reaktivität mit Zuckern
-
Für Methyl-2-acetamido-2-desoxy-α-D-glucopyranosid (Sigma) und Methyl-2-acetamido-2-
desoxy-β-D-glucopyranosid (Sigma) wurde eine 1 mg/ml-Lösung in destilliertem Wasser
hergestellt und zweifache serielle Verdünnungen davon unter Verwendung von destilliertem
Wasser hergestellt. Die Reaktivität des in Beispiel 1 erhaltenen monoklonalen Antikörpers
mit diesen wässrigen Lösungen wurde durch einen kompetitiven ELISA wie nachstehend
beschrieben untersucht. Im Ergebnis verringerte das
Methyl-2-acetamido-2-desoxy-α-D-glucopyranosid die optische Dichte in Abhängigkeit seiner Konzentration und somit wurde eine
Reaktivität damit beobachtet, während keine derartige konzentrationsabhängige
Veränderung der optischen Dichte bei Methyl-2-acetamido-2-desoxy-β-D-glucopyranosid
nachgewiesen wurde.
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Kompetitiver ELISA: Das gereinigte Mukus-Glykoprotein-Antigen wurde in einem 0,05 M
Natriumcarbonat-Natriumhydrogencarbonat-Puffer, pH 9,6, bei einer Konzentration von 2
ug/ml gelöst. 100 ul der Lösung wurden zu jedem Loch einer für die Verwendung in einem
ELISA angepassten Mikroplatte (Corning) hinzugegeben und über Nacht bei 4ºC stehen
gelassen. Jedes Loch wurde dreimal mit 0,05% Tween 20 in PBS (PBS-Tween) gewaschen,
mit 2% Magermilch in PBS aufgefüllt und sodann für 1 Stunde stehen gelassen. Die Löcher
wurden dreimal mit PBS-Tween gewaschen. In einem getrennten Behälter wurden 50 ul der
Probe, d. h. der vorstehend beschriebenen wässrigen Lösung, 25 ul eines Kulturüberstands
einer 3 Tage-Kultur des Hybridoms HIK-1083 (Zugangsnummer P-13622) in normalem
Medium [RPMI 1640 (Nissui Pharmaceutical Co., Ltd.) (10,2 g/l)-Medium, supplementiert mit
Natriumhydrogencarbonat (2,2 g/l,), L-Glutamin (0,3 g/l), Gentamycin (40 mg/l) und fötalem
Kälberserum (10% v/v)] und 25 u1 eines vierfachen Konzentrats von PBS gemischt und das
Gemisch 2 Stunden stehen gelassen. Dieses Gemisch wurde zu den gewaschenen Löchern
hinzugegeben. Nach 1-stündiger Inkubation wurden die Löcher dreimal mit PBS-Tween
gewaschen und 100 ul einer 1 : 10 000-Verdünnung in PBS eines Peroxidase-gekoppelten
anti-Maus-lmmunoglobuline-Antikörpers aus Ziege (Tago, Inc.) als Sekundär-Antikörper zu
jedem Loch hinzugegeben. Nach 1-stündiger Inkubation Wurden die Löcher dreimal mit PBS-
Tween gewaschen und 100 ul einer ABTS-H&sub2;O&sub2;-Peroxidase-Substratlösung (Kirkegaard &
Perry Laboratories) zu jedem Loch hinzugegeben. Nach 30-minütiger Inkubation bei
Raumtemperatur wurde die optische Dichte bei 415 nm für jedes Loch mit Hilfe eines Mikroplatten-
Lesegeräts gemessen.