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Diese Erfindung betrifft einen Adapterteilesatz für eine Stanzmaschine, die sich zum Anbringen
kleiner Verbindungsteile, insbesondere von Ösen, Nieten und Druckbolzen an Objekten aus
Gewebe, Kunststoff, Metall, Leder, Pappe oder ähnlichen Materialien in unterschiedlichen,
herkömmlichen Arten des Einsatzes eignet. Insbesondere ist die Erfindung dafür gedacht, eine
Nietmaschine in eine Ösenstanzmaschine umzuwandeln.
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Man unterteilt die Maschinen zur Anbringung dieser kleinen Teile, die im allgemeinen aus
Metall bestehen, in zwei Hauptgruppen:
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a) Ösenpressen und Ösenstanzmaschinen,
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b) Nietstanzmaschinen.
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Die meisten Hersteller dieser Maschinen bieten für die Gruppe a) und die Gruppe b) jeweils
andere Maschinen an; manche Hersteller bieten auch Ösenstanzmaschinen an, die in
Nietmaschinen umgewandelt werden können. Es muß deutlich werden, daß der Hauptunterschied
zwischen den beiden Gruppen von Maschinen in dem unterschiedlichen System der Zuführung des
anzubringenden Teils, Öse oder Niete, liegt.
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Bei diesen Maschinen wird mit dem Begriff "Spannfutter" der Schaft bezeichnet, der eine Auf-
und Abbewegung ausführen kann und an seinem unteren Ende Teile zur Arbeit an Ösen,
Nieten, Druckbolzen u. ä. aufweist.
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Bei bekannten Ösenstanzmaschinen der Art wie in der Schrift FR A-2 356 386 beschrieben,
fuhrt eine "Spindel", die sich unter einer an der Unterseite des Spannfutters angebrachten
Hülse erstreckt, von einem herkömmlichen Verteiler aus eine Öse nach der anderen zu. Sodann
wird die Spindel in dem Augenblick, in dem die Öse angebracht ist, in die Hülse an der
Unterseite des Spannfutters zurückgezogen. Während des letzten Teils der Aufwärtsbewegung des
Spannfutters muß die Spindel ausfahren. Dazu ist eine Vorrichtung zum Herausziehen der
Spindel aus der Öse vorgesehen, die aus einem Zylinder besteht, der innerhalb des Spannfutters
gleitet und an dem Maschinenkörper mittels eines quer durch das Spannfutter verlaufenden
Stifts befestigt ist, an dem entlang ein Schlitz vorgesehen ist, der etwas länger ist als der Hub
des Spannfutters (im allgemeinen 50 bis 60 mm). Ösenstanzmaschinen werden so bezeichnet,
da die Spindel bei ihnen auch betätigt wird, um das Material zu stanzen, an dem die Öse
angebracht werden soll.
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Bei Nietmaschinen wird jede Niete mittels einer Klemmenstanzeinheit, die diese bis zu ihrer
Anbringung hält, aus einem geeigneten Kasten zugeführt.
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Bei den bekannten Systemen für den Umbau einer Nietpresse in eine Ösenstanze ersetzt ein
erstes das Spannfutter und ein zweites das Endteil des Spannfutters, wobei die übrigen Teile
bereits so vorgesehen sind, daß je nachdem ein System zum Zuführen einer Öse oder einer
Niete angebracht werden kann.
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Die Nachteile beider bekannter Systeme sind hauptsächlich ökonomischer und funktionaler
Art: Bei dem ersten System ist es erforderlich, zusätzliche Teile für den Maschinenkörper
herzustellen und das Spannfutter abzunehmen und durch ein anderes zu ersetzen, wozu
Fachpersonal nötig ist. Bei dem zweiten System ist es erforderlich, bestimmte Teile der Maschine
vorzusehen wie z. B. ein Loch für die Schraube, die durch das Spannfutter verläuft, und einen
langen Drehschlitz in dem Spannfutter, um dessen Auf- und Abbewegung zu ermöglichen, und
außerdem ist es erforderlich, die Vorrichtung zum Herausziehen der Spindel auszubauen, um
die neuen erforderlichen Teile einzubauen.
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Der Zweck dieser Erfindung ist es, das Umwandeln dieser Stanzmaschinen, insbesondere einer
Nietpresse in eine Ösenstanze oder einer Ösenstanze in eine Nietpresse, bedeutend zu
vereinfachen, so daß die Umwandlung auch ohne spezielles Fachpersonal durchgeführt werden kann.
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Berücksichtigt man, daß das Spannfutter einer Nietpresse insofern das einfachere von den
Spannfuttern der beiden unterschiedlichen Arten von Maschine ist, als das Zuführen und dann
das Anbringen der Niete durch eine Klemme mit einem Stanzstempel ausgeführt wird, die am
unteren Ende des Spannfutters angeschraubt ist. Es versteht sich daher, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung besonders für die Anwendung an einer Nietmaschine geeignet ist.
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Diese Erfindung besteht aus einem Adapterteilesatz in einer Stanzmaschine für das Anbringen
von kleinen Verbindungsteilen wie Ösen, Nieten und Druckbolzen an Objekten aus Gewebe,
Kunststoff, Metall, Leder, Pappe oder ähnlichen Materialien durch Mittel, die geeignet sind,
ein genanntes kleines Verbindungsteil von einem seitlich verschiebbaren Verteiler aus
kontrolliert zuzuführen und ein Spannfutter mit einer Spindel in einer Auf- und Abbewegung von einer
oberen zu einer unteren Position, in denen dieses kleine Verbindungsteil angebracht bzw.
gelöst wird, anzutreten, wobei der Adapterteilesatz dadurch gekennzeichnet ist, daß er umfaßt:
a) einen Werkzeughalter, der mit seinem oberen Ende in einen Gewindehohlraum am unteren
Ende des Spannfutters eingeschraubt werden kann, b) zwei einander gegenüberliegende
längliche Schlitze in den Seitenwänden des Werkzeughalters, c) eine Zwischenkammer, in der
verschiebbar ein Abziehzylinder angeordnet ist, durch den in Querrichtung ein Stift geführt ist,
dessen Enden entlang des länglichen Schlitzes gleitend angeordnet und in einer an dem
Werkzeughalter entlang gleitenden Laufbuchse verzahnt sind, so daß diese Laufbuchse, wenn sie am
Ende des Aufwärtshubs des Spannfutters an dem feststehenden Teil der Stanzmaschine
anschlägt, bewirkt, daß die Spindel aus der Hülse herausgezogen wird.
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Es versteht sich daher, daß die Erfindung auch zur Anwendung bei einer bereits bestehenden
Maschine geschaffen sein kann, vorausgesetzt daß die Geometrien der zu verbindenden Teile
miteinander vereinbar sind.
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Die Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Satzes bestehen in der extremen Einfachheit des
Umwandlungsvorgangs, bei dem lediglich ein Teil der umzubauenden Maschine abgeschraubt
und dann ein anderes eingeschraubt werden muß, sowie in der Tatsache, daß die Steuerung des
Abziehzylinders von außen es ermöglicht, ggf den Hub der Spindel auch anzuhalten, indem ein
verstellbares Anschlagmittel eingesetzt wird und die Spindel an dem Abziehzylinder befestigt
wird, wobei dieser letzte Vorteil besonders schätzenswert ist, wenn sehr kleine Ösen
angebracht werden, die sehr dünne Spindeln erforderlich machen. Weitere Vorteile liegen in der
vereinfachten Konstruktion des Spannfutters, bei der die aufwendige Bearbeitung zur
Herstellung der langen Schlitze für den Hub des Abziehbolzens nicht mehr erforderlich sind, und in
der weniger aufwendigen Konstruktion des Maschinenkörpers, die keine Präzisionsbohrung
mehr erfordert, um diesen Abziehbolzen zu befestigen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen eines Adapterteilesatzes, mit dem eine
Nietpresse in eine einfache Ösenmaschine umgewandelt wird, und eines Adapterteilesatzes, mit
dem eine Nietpresse in eine Ösenstanzmaschine umgewandelt wird, unter Bezugnahme auf die
beigefügten Figuren näher beschrieben, wobei
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Fig. 1 einen ersten Teilaufriß und Teilschnitt zeigt,
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Fig. 2 einen Teilschnitt einer Einzelheit zeigt,
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Fig. 3 einen zweiten Teilaufriß und Teilschnitt zeigt, und
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Fig. 4 einen Teilschnitt einer Einzelheit von Fig. 3 zeigt.
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Fig. 1 zeigt einen Teil einer Nietpresse, auf den der Hauptteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Umwandeln der Nietpresse in eine einfache Ösenmaschine paßt, d. h. einer
Ösenmaschine, die nicht zuvor das Material stanzt, an dem die Öse angebracht werden soll ein
Spannfutter 1 ist auf herkömmliche Weise an ein feststehendes Teil 2 der Maschine angepaßt,
um die nötigen Aufwärts- und Abwärtshubbewegungen, gesteuert durch einen von einem nicht
dargestellten Antriebsmittel angetriebenen Hebelmechanismus 3, auszuführen. An dem
Spannfutter 1 ist in einer Zwischenposition eine Lautbuchse 4 befestigt, an der seitlich eine Rolle 5
sitzt, die mit einem geradlinigen Nocken 6 dergestalt zusammenwirkt (Rolle 5 und Nocken 6
sind nur in Fig. 2 zu sehen), daß sie den Verteiler 7 in festgesetzten Abständen seitlich
verschiebt. Das Spannfutter 1 hat in seinem unteren Ende einen Gewindehohlraum 8, in den
anstatt einer herkömmlichen Klemme und Bolzen zur Anbringung von Nieten die
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Anbringung von Ösen eingeschraubt wird. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfaßt: einen Werkzeughalter 9, der mit seinem oberen Gewindeende 10 in den
genannten Hohlraum 8 eingeschraubt ist und mit der unten befindlichen Bohrung 11 die Hülse 12
hält, die die Funktion einer Führung für eine Spindel 13 hat, die mittels zwei quer und einander
gegenüberliegend angeordneter Schrauben 14, die eine Reibeinwirkung auf die Wände der
Spindel ausüben, in dem Werkzeughalter 9 befestigt ist. Zwei längliche Schlitze 15, die in den
Seitenwänden des Werkzeughalters 9 einander diametral gegenüberliegend angeordnet sind,
einen Abziehzylinder 16, der in einer Kammer 9A des Werkzeughalters 9 gleitend angeordnet
ist und mittels eines quer verlaufenden Stifts 17, dessen Enden in den zwei Schlitzen gleiten,
mit einer an dem Werkzeughalter 9 gleitenden Laufbuchse 18 verbunden ist. Die Figur zeigt
ferner: einen herkömmlichen Gegenpunkt 19 unter der Vorrichtung, ein Stück Material M
zwischen der Spitze der Spindel 13 und dem Gegenpunkt 19 und ein Körper 2A der Maschine, der
parallel zu dem Spannfutter bewegt wird und mittels einer Schraube V zur Kontrolle des
Aufwärtshubs dieses Spannfutters in der geeigneten Position festgestellt wird.
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Fig. 2 zeigt den herkömmlichen Ösenverteiler 7, der in der Nähe des Spannfutters passend an
der Maschine sitzt und von dem die Spindel 13 bei jedem Zyklus eine Öse O entnimmt. Die
Figur zeigt ferner die sich drehende Rolle 5 an der Laufbuchse 4, die mit dem Spannfutter
verbunden ist, den an dem Verteiler 7 befestigten Nocken 6, den Werkzeughalter 9 und die
Spindel 13.
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Die oben beschriebene Einheit funktioniert folgendermaßen:
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während des Abwärtshubs des Spannfutters hakt die Spitze der Spindel 13 eine Öse O ein und
greift sie durch die Betätigung der Reibungsschrauben 14 fest. Dann betätigt sich die Rolle 5
an dem Nocken 6 und verschiebt den Verteiler 7 seitlich, um zu verhindern, daß dieser von
dem sich abwärts bewegenden Werkzeughalter 9 gestoßen wird. Ferner drückt die Spitze der
Spindel 13 gegen das Material M und die Spindel 13 beginnt, entlang der Reibungsschrauben
14 zu gleiten, wobei sie sich in die Hülse 12 zurückzieht, die beginnt, gegen den Kopf der Öse
zu drücken und damit bewirkt, daß diese gegen den Gegenpunkt 19 gepreßt wird. Sodann
bewegt sich das Spannfutter mit der vollkommen in die Hülse 12 eingezogenen Spindel 13
aufwärts, im letzten Teil des Aufwärtshubs wird die Laufbuchse 18 durch das feststehende Teil 2
der Maschine gestoppt, so daß die Spindel ausgefahren wird und zum Pressen der nächsten
Öse bereit ist.
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Fig. 3 zeigt einen Teil einer herkömmlichen Nietpresse, auf der das Hauptteil und das
Zusatzteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung angebracht wurden, um die Nietpresse in eine
Ösenstanzmaschine umzuwandeln. Ein Spannfutter 1 mit einem Hohlraum, der auf herkömmliche
Weise dazu vorgesehen ist, um die Teile filz die Stanzfunktion aufzunehmen, ist an ein
feststehendes Teil 2 der Maschine angepaßt, und außen ist wie bei dem in Fig. 1 dargestellten
Spannfutter eine Laufbuchse 4 befestigt, an der seitlich eine Rolle 5 sitzt, die mit einem Nocken 6
zusammenwirkt, um den Verteiler 7 zur Seite zu schieben. Die Lautbuchse 4 und der Körper
2A, die parallel zu dem Spannfutter bewegt werden können, fuhren die bereits unter
Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen Funktionen aus. In einem unten an dem Spannfutter 1
befindlichen Hohlraum ist ein Gewinde ausgeführt, in das für die Anbringung von Ösen das Hauptteil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingeschraubt wird, wie oben unter Bezugnahme auf Fig.
1 beschrieben. Die Ösen werden gemäß der bekannten Technik von dem genannten Verteiler 7
aus zugeführt. Zum Durchstanzen des Materials M, an dem die Öse angebracht wird, weist das
als Zusatzteil definierte Teil, dessen Funktion es ist, das Material M zu stanzen, gemäß den
Merkmalen dieser Erfindung eine Kurvenscheibe 21 auf; die bei 22 am oberen Ende des
Spannfutters mittels einer Kappe C drehbar angebracht ist, wobei letztere sich auf dem Kopfende
einer federnden Einheit befindet, die entlang des Hohlraums des Spannfutters bewegbar ist und
im wesentlichen aus einer Stange 23 und einem Satz Federn 24 besteht, der zwischen dem
Kopf H der Stange 23 und am unteren Ende der Stange aufgeschraubten Muttern N gehalten
wird. Das untere Ende dieser Stange 23 sitzt auf dem Abziehzylinder 16, der wiederum auf die
Spindel 13 einwirkt. Die Federn 24 ermöglichen es, daß die Spindel 13 das Material M nicht
gewaltsam durchbohrt, so daß die Stanzmatrizen an dem Gegenpunkt 19 nicht beschädigt
werden.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 4 wird im folgenden die Funktionsweise der oben dargestellten
Einheit beschrieben. Sie unterscheidet sich von der unter Bezugnahme auf Fig. 1 und Fig. 2
dargestellten darin, daß, wenn die Spindel 13 das Material M erreicht, die Kurvenscheibe 21 in
der in Fig. 3 dargestellten Position durch Einwirkung auf die Kappe C die genannte federnde
Einheit 23/24 und damit die Spindel 13 verschiebt, was das Durchbohren des Materials
bewirkt. In Fig. 4 wird die Stellung gezeigt, die die oberhalb des Spannfutters befindlichen Teile
einnehmen, nachdem das Material durchbohrt wurde: Die Kurvenscheibe 21 wurde durch den
vertikal verstellbaren Anschlag F1 gedreht, so daß sie nicht mehr auf die Kappe C und damit
auf die federnde Einheit 23/24 einwirkt. Nach diesen Funktionsschritten bewegt sich das
Spannfutter 1 in bereits beschriebener Weise aufwärts, und außerdem kehrt die Kurvenscheibe
21 in ihre Ausgangsstellung zurück (Fig. 3), wenn ihr Punkt P gegen den oberen Anschlag F2
gedrückt wird. Fig. 3 zeigt den Abziehzylinder 16 und die Spindel 13 als voneinander getrennte
Teile; diese beiden Teile können aber auch in einem einzigen Stück oder miteinander
verbunden ausgeführt sein, wenn der Hub der Spindel 13 von außen mittels der Laufbuchse 18
gesteuert werden soll.