Technisches Gebiet
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Diese Erfindung betrifft verbesserte Verfahren zur Herstellung von D-chiro-Inositol (hierin
im folgenden manchmal einfach als "DCI" abgekürzt).
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In den letzten Jahren hat DCI Aufmerksamkeit erfahren als ein therapeutischer oder
präventiver Wirkstoff für nicht-Insulin-abhängigen Diabetes mellitus.
Hintergrundtechnik
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Als Verfahren für die Herstellung von DCI sind bisher die folgenden Prozesse (1) bis (4)
bekannt:
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(1) Ein Verfahren zur Herstellung von DCI, welches Isolieren von Pinitol (ein
Monomethyletherderivat von DCI), wie es in einer Pflanze wie Bougainvilles spectabilis, Zuckerkiefer
oder Redwood enthalten ist, durch Extrahieren der Pflanze mit einem geeigneten
Lösungsmittel und dann Demethylieren des Pinitols mit Jodwasserstoffsäure oder dergleichen umfaßt,
um DCI herzustellen.
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(2) Ein Verfahren zur Herstellung von DCI, welches Verwendung von 1-Chlor-2,3-
dihydroxycyclohexa-4,6-dien als Ausgangsmaterial und daraus Herstellen von DCI durch
verschiedene Rekationsschritte umfaßt [J. Org. Chem., 58, 2331-2339 (1993)].
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(3) Ein Verfahren zur Herstellung von DCI, welches Verwenden von Halogenbenzol als
Ausgangsmaterial und daraus Herstellen von DCI vermittels mehrerer Reaktionsschritte umfaßt
[J. Chem. Soc. Perkin Trans. 1, 741-743 (1993)].
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(4) Ein Verfahren zur Herstellung von DCI, welches Verwenden von Kasugamycin mit hoher
Reinheit als Rohmaterial, Erhitzen in 2 N wässriger Trifluoressigsäure oder 5 N wässriger
Salzsäure umfaßt, um Kasugamycin zu hydrolysieren und DCI herzustellen, Durchleiten der
resultierenden Reaktionslösung zu Zwecken der Neutralisierung und Eliminierung von
Ver
unreinigungen durch eine Säule, die ein stark basisches Ionenaustauschharz enthält und eine
Säule, die ein stark saures Ionenaustauschharz enthält und dann Kristallisieren von DCI aus
dem flüssigen Ablauf, wie er letztendlich aus der Harzsäule fließt, durch Hinzufügen von
Ethanol zu dem Ablauf (?). [Siehe US-A-5,091,596 (1992)].
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Obwohl eine Vielzahl der oben erwähnten Verfahren als Verfahren für die Herstellung von
DCI, wie oben beschrieben, vorgeschlagen worden sind, sind sie mit verschiedenen
Nachteilen verbunden, die nicht erlauben, daß eine vorteilhafte Herstellung von DCI im
kommerziellen Maßstab erreicht wird.
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Somit ist das Verfahren zur Herstellung von DCI nach dem Verfahren (1), das den Schritt
umfaßt, Pinitol aus der Pflanze zu isolieren, beschwerlich mit Blick auf die Extraktion von
Pinitol und die Reinigung von gebildetem DCI und kann nur eine geringe Ausbeute an DCI
liefern.
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Andererseits erfordert das Verfahren für die Herstellung von DCI nach den Verfahren (2) oder
(3), das die chemischen Syntheseschritte umfaßt, eine stereospezifische Synthese, so daß die
Reaktionseffizienz gering ist und die Herstellungskosten für DCI hoch sind.
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Das Verfahren (4) muß eine sehr starke Säure (wässrige Lösung von 5 N Salzsäure oder 2 N
Trifluoressigsäure etc.) für die Hydrolysereaktion von Kasugamycin verwenden. Infolge
dieser starken Säure können Nebenreaktionen nach Spaltung von Kasugamycinmolekülen
erfolgen und es werden somit nutzlose Nebenprodukte gebildet, die zu einer verringerten Ausbeute
an DCI führen. Weiterhin erfordert dieses Verfahren solche Schritte für die Wiedergewinnung
und Reinigung von DCI, bei denen der starke basische Ionenaustausch in einem großen
Maßstab verwendet wird, um die für die Hydrolyse verwendete starke Säure zu neutralisieren und
es wird auch stark saures Ionenaustauschharz in einer erheblichen Menge verwendet, um sich
der basischen Verbindungen zu entledigen, die als Nebenprodukte gebildet wurden, so daß
damit eine weitere Verringerung der Ausbeute an DCI verbunden sein kann. Darüber hinaus
benötigen diese Verfahren eine lange Zeit für die Durchführung der entsprechenden Schritte.
Zusätzlich bedarf es einer großen Menge an Wasser für die Gewinnung von DCI und auch für
die Regeneration etc. der Ionenaustauschharze, die bei der Reinigung von DCI verwendet
wurden. Infolge dessen bedarf es auch einer Nachbehandlung einer großen Menge an
sol
chermaßen gebildetem Abwasser. Das Verfahren (4) ist somit mit vielen Problemen
verbunden.
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Es besteht somit ein noch unbefriedigender Bedarf für die Entwicklung eines industriell
vorteilhaften Verfahrens für die Herstellung von DCI, das die obigen bekannten
Herstellungsverfahren ersetzt. Unter den oben angegebenen Umständen ist es ein Ziel dieser Erfindung, ein
derartiges Verfahren vorzusehen, welches erlaubt, daß DCI mit hoher Reinheit und hohen
Ausbeuten durch einfache und leicht handzuhabende Verfahrensweisen hergestellt wird.
Offenbarung der Erfindung
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Wir, die vorliegenden Erfinder, haben umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um die
obigen Probleme zu lösen. Als ein Ergebnis haben wir nun derartige Verfahren erdacht, die
DCI mit kommerziellem Vorteil und vielen Vorteilen herstellen können, indem Kasugamycin
als ein Rohmaterial verwendet wird. Speziell haben die vorliegenden Erfinder gefunden, daß
DCI mit einer guten Reaktionseffizienz hergestellt werden kann, wenn die Hydrolyse von
Kasugamycin oder seinem Salz (sofern nicht anders speziell angegeben, kann Kasugamycin
und sein Salz hierin im folgenden insgesamt als "Kasugamycin" bezeichnet werden) in einer
solchen Art und Weise durchgeführt wird, daß ein wässrige Lösung von Kasugamycin mit
einen stark sauren Ionenaustauschharz der H&spplus;-Form in einem chargenweise betreibbaren
Reaktionsgefäß gemischt wird und Kasugamycin hydrolysiert wird durch Erhitzen der wässrigen
Lösung und des Harzes, und wir haben auch gefunden, daß, wenn eine saure Reaktionslösung,
die solchermaßen gebildetes DCI enthält, dann aus der Hydrolyse von Kasugamycin geliefert
wird, DCI nachfolgend aus der Reaktionslösung entfernt werden kann, indem darauf ein
solches Verfahren angewandt wird, das allgemein für die Gewinnung neutraler Saccharide
verwendet worden ist.
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Entsprechend wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren für die
Herstellung von D-chiro-Inositol vorgesehen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Verahren Mischen einer wässrigen Lösung von Kasugamycin oder einem Salz davon mit Partikeln
eines stark sauren Ionenaustauschharzes der H&spplus;-Form, Erhitzen der erhaltenen Mischung
unter einem Atmosphärendruck oder einem erhöhten Druck, um Hydrolyse von Kasugamycin zu
bewirken, und, nach Vervollständigen der Reaktion, Abtrennen der resultierenden sauren
Reaktionslösung, die so gebildetes D-chiro-Inositol enthält, von dem stark sauren
Ionenaus
tauschharz um dadurch die saure Reaktionslösung zu erhalten, die das D-chiro-Inositol
umfaßt und dann Gewinnen von D-chiro-Insoitol aus der sauren Reaktionslösung umfaßt.
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Weiter haben die vorliegenden Erfinder auch gefunden, daß DCI wirksam hergestellt werden
kann, wenn eine wässrige Lösung von Kasugamycin kontinuierlich in und durch eine Säule
geführt wird, die ein stark saures Ionenaustauschharz in der H&spplus;-Form enthält, während die
wässrige Lösung des in der Säule vorhandenen Kasugamycins unter einem
Atmosphärendruck oder einem erhöhten Druck erhitzt wird, um das Kasugamycin zu hydrolysieren und
daß eine saure Reaktionslösung, die das solchermaßen gebildete DCI enthält, dann aus der
Hydrolyse von Kasugamycin geliefert wird, und DCI dann aus der Reaktionslösung
gewonnen werden kann, indem ein solches Verfahren darauf angewandt wird, wie es
gewöhnlicherweise zur Gewinnung neutraler Saccharide verwendet wird.
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In einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren vorgesehen
zur Herstellung von D-chiro-Inositol, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Verfahren
kontinuierliches Zuführen einer wässrigen Lösung von Kasugamycin oder einem Salz davon
zu einer Säule, die mit einem stark sauren Ionenaustauschharz in der H&spplus;-Form gepackt ist,
Erhitzen der wässrigen Lösung von Kasugamycin und dem Harz innerhalb der Säule unter
einem Atmosphärendruck oder einem erhöhten Druck, um Hydrolyse von Kasugamycin zu
bewirken, während man erlaubt, daß die das solchermaßen gebildete D-Chiro-Inositol
enthaltende saure Reaktionslösung aus dem Harz herausfließt, und Wiedergewinnen des D-chiro-
Inositols aus der sauren Reaktionslösung umfaßt.
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Weiterhin haben die vorliegenden Erfinder auch gefunden, daß, wenn, wie im oben
beschriebenen ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung, ein stark saures Ionenaustauschharz in der
H&spplus;-Form und eine wässrige Lösung von Kasugamycin zusammengemischt und miteinander
unter Erhitzung umgesetzt werden, um das Kasugamycin zu hydrolysieren und DCI
herzustellen, mit der Lieferung einer Reaktionslösung, die das solchermaßen gebildete DCI enthält,
DCI-Kristalle mit einer hohen Reinheit wirksam erhalten werden können, indem, zu Zwecken
der Gewinnung von DCI aus der Reaktionslösung, die entsprechenden Schritte durchgeführt
werden, daß die Reaktionslösung durch eine Säule mit einem stark sauren Ionenaustauschharz
geführt wird, dann der saure, wässrige Ablauf, wie er von der Säule strömt, als nächstes durch
eine Säule mit einem stark basischen Ionenaustauschharz geführt wird, um dadurch ein
neutrales DCI enthaltendes wässriges Eluat zu erhalten, und dann DCI aus dem sich ergebenden
neutralen Eluat kristallisiert wird. Somit haben wir einen dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung erreicht.
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Deshalb wird in dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren vorgesehen zur
Herstellung von D-chiro-Inositol, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Verfahren ein
sukzessives Durchführen des folgenden ersten bis vierten Schrittes umfaßt:
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Ein erster Schritt, nämlich der Schritt, eine wässrige Lösung von Kasugamycin oder ein Salz
davon mit Partikeln eines stark sauren Ionenaustauschharzes in der H&spplus;-Form zu mischen, die
sich einstellende Mischung unter einem Atmosphärendruck oder einem erhöhten Druck zu
erhitzen, um Hydrolyse von Kasugamcyin zu bewirken und nach Abschluß der Reaktion
Trennen der sich ergebenden sauren Reaktionslösung, die das solchermaßen gebildete D-
Chiro-Inositol enthält, vom stark sauren Ionenaustauschharz, um dadurch die saure
Reaktionslösung zu erhalten, die D-chiro-Inositol enthält,
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ein zweiter Schritt, nämlich der Schritt, daß die in dem ersten Schritt solchermaßen erhaltene
saure Reaktionslösung durch eine Säule geführt wird, die mit einem stark sauren
Ionenaustauschharz in der H&spplus;-Form gepackt ist, um basischen Verunreinigungen, die in der
Reaktionslösung enthalten sind, zu beseitigen, und sofern noch nicht umgesetztes Kasugamycin
darin enthalten ist, auch das nicht umgesetzte Kasugamycin aus der Reaktionslösung zu
entfernen, wodurch eine saure wässrige Lösung erhalten wird, die D-chiro-Inositol enthält,
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ein dritter Schritt, nämlich der Schritt, daß die solchermaßen im zweiten Schritt erhaltene
saure Lösung durch eine Säule geführt wird, die mit einem stark basischen Ionenaustauschharz in
der OH&supmin;-Form gepackt ist, um dadurch ein neutralisiertes wässriges Eluat zu erhalten, das D-
chiro-Inositol enthält, und
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ein vierter Schritt, nämlich der Schritt, daß das solchermaßen im dritten Schritt erhaltene
Eluat konzentriert wird und man D-chiro-Inositol-Kristalle mit einer hohen Reinheit sich von
der resultierenden konzentrierten Lösung absetzten läßt.
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Weiterhin haben die vorliegenden Erfinder auch gefunden, daß, wenn, wie in dem oben
beschriebenen zweiten Aspekt der Erfindung, eine wässrige Lösung aus Kasugamycin in eine
Säule eingeführt wird, die ein stark saures Ionenaustauschharz in der H&spplus;-Form enthält und
Kasugamycin dann hydrolisiert wird und die wässerige Lösung in der Säule erhitzt wird, um
DCI zu produzieren, und auch die DCI enthaltende Reaktionslösung geliefert wird, die aus
der Säule herausfließt, DCI-Kristalle mit einer hohen Reinheit wirksam erhalten werden
können, indem, zu Zwecken der Gewinnung des DCI aus der DCI enthaltenden Reaktionslösung,
die entsprechenden Schritte durchgeführt werden, daß die Reaktionslösung durch eine Säule
aus einem stark sauren Ionenaustauschharz geführt wird, dann ein saurer wässeriger Ablauf,
wie er aus der Säule abfließt, als nächstes durch eine Säule mit einem stark basischen
Ionenaustauschharz geführt wird, um dadurch ein neutrales wässeriges Eluat, das DCI enthält, zu
erhalten und dann DCI aus dem resultierenden neutralen Eluat kristallisiert wird.
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In einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird deshalb ein Verfahren vorgesehen
für die Herstellung von D-chiro-Inositol, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Verfahren Durchführen der folgenden Schritte eins bis vier umfaßt:
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Ein erster Schritt, nämlich der Schritt, daß kontinuierlich eine wässerige Lösung von
Kasugamycin oder einem Salz davon in eine Säule eingeführt wird, die mit einem stark sauren
Ionaustauschharz in der H&spplus;-Form gepackt ist, unter einem Atmosphärendruck oder unter
einem erhöhten Druck, die wässrige Lösung aus Kasugamycin und dem Harz innerhalb der
Säule erhitzt wird, um Hydrolyse des Kasugamycins zu bewirken und zu erlauben, daß die
solchermaßen gebildete D-chiro-Inositol enthaltende saure Reaktionslösung aus der Harzsäule
herausfließt, um dadurch die D-chiro-Inositol enthaltende saure Reaktionslösung zu erhalten,
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ein zweiter Schritt, nämlich der, daß die solchermaßen in dem ersten Schritt erhaltene saure
Reaktionslösung durch eine Säule geführt wird, die mit einem stark sauren
Ionenaustauschharz in der H&spplus;-Form gepackt ist, um die in der Reaktionslösung enthaltenen basischen
Verunreinigungen zu beseitigen, und, sofern nicht umgesetztes Kasugamycin noch darin enthalten
ist, auch das nicht umgesetzte Kasugamycin aus der Reaktionslösung zu entfernen, wodurch
eine D-chiro-Inositol enthaltende saure wässerige Lösung erhalten wird,
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ein dritter Schritt, nämlich der Schritt, daß die in dem zweiten Schritt solchermaßen erhaltene
saure wässrige Lösung durch eine Säule geführt wird, die mit einem stark basischen
Ionenaustauschharz in der OH&supmin;-Form gepackt ist, um dadurch ein neutralisiertes wässeriges Eluat
zu erhalten, das D-chiro-Inositol enthält, und
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ein vierter Schritt, nämlich der Schritt, daß das in dem dritten Schritt solchermaßen erhaltene
Eluat konzentriert wird und man D-chiro-Inositol-Kristalle mit einer hohen Reinheit aus der
sich ergebenden konzentrierten Lösung ausfallen läßt.
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Die wässerige Lösung aus Kasugamcyin oder einem Salz davon (z. B. das Hydrochlorid oder
Sulfat), welches als Ausgangsmaterial in dem Verfahren nach einem jeden des ersten bis
vierten Aspektes der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann hergestellt und allgemein
verwendet werden, wie im folgenden beschrieben werden wird. So wird ein Kasugamycin
produzierender Mikroorganismus, der so verändert worden ist, damit seine Kasugamycin-
Produktionsfähigkeit verstärkt ist, in gewöhnlicher Weise kultiviert und Kasugamycin oder
sein Hydrochlorid oder Sulfat aus der resultierenden Kultur entsprechend herkömmlichen
Gewinnungsverfahren isoliert.
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Um zu gewährleisten, daß Kasugamycin oder sein Hydrochlorid oder Sulfat, das
solchermaßen gewonnen wurde, als ein hochreines Produkt verwendet wird, ist bevorzugt, ein solches
Kasugamycin-Produkt zu verwenden, welches vorab durch Reinigungsschritte behandelt
worden ist. Wenn ein hochreines Kasugamycin-Hydrochlorid oder -Sulfat verwendet werden
soll, z. B. wie ein Schüttgut aus Kasugamycin-Hydrochlorid oder -Sulfat, welches in Japan
oder im Ausland als ein Produkt handelsüblicher Qualität von Kasugamycin zur Verwendung
bei der Produktion von landwirtschaftlichen Pestiziden zur Kontrolle von
Pflanzenerkrankungen hergestellt worden ist, kann es unmittelbar verwendet werden, indem das Kasugamycin-
Produkt in deionisiertem Wasser etc. gelöst wird, solange es von einer hohen Reinheit ist. Wo
die Reinheit des zur Verfügung stehenden Kasugamycin-Produktes jedoch gering ist, soll
dieses schwach reine Kasugamycin-Produkt besser einer vorläufigen Reinigung unterzogen
werden, indem das Produkt in deionisiertem Wasser etc. gelöst wird und dann die resultierende
wässerige Lösung einmal durch eine Säule aus aktiviertem Kohlenstoff geführt wird, bevor es
als Ausgangsmaterial verwendet wird.
Beste Art und Weise der Ausführung der Erfindung
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Das Verfahren entsprechend dem ersten bis vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird
nun im Überblick dargestellt.
(I) Verfahren entsprechend dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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In dem Verfahren entsprechend dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein
tankförmiges oder säulenförmiges Reaktionsgefäß verwendet werden, das chargenweise betrieben
werden kann. Eine wässerige Lösung aus Kasugamycin und Partikeln eines stark sauren
Ionenaustauschharzes (H&spplus;-Form) werden im Reaktionsgefäß zusammengemischt. Wenn die sich
ergebende Mischung dann in Gegenwart des Harzes unter einem Atmosphärendruck oder
einem erhöhten Druck hydrolysiert wird, kann das Kasugamycin hydrolysiert werden, so daß
DCI hergestellt wird. Während der Reaktion kann die Reaktionsmischung entweder gerührt
werden oder still gehalten werden ohne Rühren.
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Als das in dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung verwendete stark saure
Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) wird ein Ionenaustauschharz mit Sulfonsäurefunktionalitäten
bevorzugt. Beispiele für derartige Ionenaustauchharze schließen solche stark sauren
Ionenaustauschharze ein, die auf dem Markt verfügbar sind, z. B. "Diaion"®, SK116, "Diaion"®
PK228, "Amberlite"® IR120B, "Amberlite"® 200C, "Amberlite"® 201B, "Duolite"® C-20,
"Duolite"® C264 und "Duolite"® XE-636. "Diaion", "Amberlite" und "Duolite" sind alles
registrierte Marken.
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Die Konzentration von Kasugamycin in der verwendeten wässerigen Kasugamycin-Lösung
kann 0,1-30 Gew.-% betragen und bevorzugterweise 10-25 Gew.-%. Wenn eine solche
wässerige Lösung von Kasugamycin verwendet wird, die eine Kausugamycin-Konzentration
so hoch wie möglich (betragend 10-25 Gew.-%) aufweist und die hergestellt werden kann,
indem Kasugamycin in Wasser gelöst wird, sofern erforderlich, unter Erhitzen des Wassers
auf etwa 60 bis 80ºC, dann ist es möglich, das Verfahren zur Gewinnung und Reinigung von
DCI (insbesondere die Verfahrensweisen zum Konzentrieren der wässerigen Lösung von
hergestelltem DCI) in einfacher Art und Weise durchzuführen, die durchgeführt werden sollen,
nachdem der Schritt für die Hydrolyse von Kasugamycin bewirkt worden war. Es ist
bevorzugt, das stark saure Ionenaustauchharz (H&spplus;-Form) in einer solchen Menge zu verwenden, daß
das Harz, wie verwendet, wenigstens eine Ionenaustauschkapazität von so viel wie dem
Einfachen oder mehr als die Ionenaustauschkapazität vorsieht, die gleich der molaren
Äquivalenzmenge an vorhandenem Kasugamycin ist.
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Bei einer solchen Art und Weise der Durchführung der Reaktion, daß die hydrolytische
Reaktion von Kasugamycin in chargenweise betreibbaren Reaktionsgefäßen durchgeführt wird,
kann der Hydrolyseumfang für Kasugamycin viel mehr verstärkt werden, wenn die
Reaktionstemperatur viel höher ist (z. B., in dem Fall, daß die Reaktion unter einem
Atmosphärendruck durchgeführt wird, kann eine Reaktionstemperatur verwendet werden, die nahe dem
Siedepunkt des Wassers ist), und auch wenn die Reaktionszeit viel mehr erhöht wird. Die
Ausbeute an DCI kann viel besser erhöht werden, wenn der Umfang der Hydrolyse von
Kasugamycin viel mehr verstärkt wird. Es ist jedoch erforderlich, das stark saure
Ionenaustauschharz bei einer Temperatur zu betreiben, die geringer ist als eine Maximaltemperatur, bei
der das verwendete Harz seine Haltbarkeit/Lebensdauer beibehält (z. B. kann das Harz
"Diaion"® SK116 seine Lebensdauer bei einer Temperatur von 120ºC beibehalten, aber das Harz
"Duolite"® CC-204F kann seine Lebensdauer bei einer Temperatur von maximal 135ºC
beibehalten), um zu erlauben, daß das stark saure Ionenaustauschharz wiederholt für die
Hydrolyse von Kasugamycin verwendet werden kann, indem das einmal verbrauchte Harz
regeneriert wird. Die Reaktionstemperatur und Reaktionszeit für die Hydrolyse von Kasugamycin
kann abhängig von der Art des verwendeten stark sauren Ionenaustauschharzes schwanken.
Wenn "Diaion"® SK116 verwendet wird, kann die Reaktionstemperatur z. B. 50-100ºC,
bevorzugterweise 90-98ºC unter einem Atmosphärendruck betragen und die Reaktionszeit kann
dann 6-60 Stunden sein, bevorzugterweise 10-48 Stunden. Wenn die Reaktion unter Rühren
der Reaktionsmischung unter derartigen Bedingungen wie oben durchgeführt wird, kann
Kasugamycin mit einer Konversionsrate von fast 100% hydrolysiert und in DCI umgewandelt
werden.
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Wenn dasselbe stark saure Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) wie das oben beschriebene
verwendet wird, kann die Hydrolyse von Kasugamycin auch unter einem erhöhten Druck
durchgeführt werden, der hoch genug ist, um ein Sieden des in der Reaktionsmischung
vorhandenen Wassers zu verhindern. Diese Verfahrensweise erlaubt es, die Reaktion in einer kürzeren
Zeit durchzuführen. Somit kann, wenn die Hydrolysereaktion durchgeführt wird, z. B. bei
einem Druck von 0,1 bis 3 kg/cm² (Meßgerät), bevorzugterweise unter einem Druck von 0,5-
1,2 kg/cm² (Meßgerät), bei einer Temperatur von 110 bis 120ºC, die hydrolytische Reaktion,
z. B., in 1 bis 12 Stunden, bevorzugterweise in 1 bis 6 Stunden abgeschlossen werden und es
kann somit DCI in der sich ergebenden Reaktionslösung mit einer Ausbeute von fast 100%
auf der Basis der theoretischen Ausbeute hergestellt werden. Wenn die hydrolytische
Reaktion von Kasugamycin bei solch erhöhtem Druck, wie oben beschrieben, durchgeführt wird, ist
es erwünschenswert, ein Reaktionsgefäß mit einer druckresistenten Struktur zu verwenden,
oder die Reaktion durchzuführen, während sich das Reaktionsgefäß in einem Autoklaven
befindet. In diesem Falle ist es nicht erforderlich, die Reaktionsmischung zu rühren.
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Nach Abschluß der Hydrolysereaktion von Kasugamycin wird die gesamte Mischung des
Harzes mit der resultierenden sauren Reaktionslösung, wie gebildet, auf eine Temperatur
unter 50ºC abgekühlt, bevorzugterweise auf Raumtemperatur, wie erforderlich. Die
resultierende saure Reaktionslösung kann abgetrennt werden vom stark sauren Ionenaustauschharz
durch Filtration. Die Azidität der solchermaßen als das Filtrat erhaltenen sauren
Reaktionslösung kann schwanken in Abhängigkeit von den Mengen und der Art von Kasugamycin und
den verwendeten stark sauren Ionenaustauschharzen und anderen Faktoren, im allgemein wird
die Azidität aber etwa 0,05-1,0 N betragen. Weiterhin kann, wenn das als der
Filtrationsrückstand gesammelte Harz durch Hinzufügen von Wasser mit einem Volumen des 0,8- bis 1-
fachen desjenigen des Harzes gewaschen wird, das im Harz zurückbleibende DCI in das
Wasser eluiert werden, so daß wässriges DCI enthaltenes Waschwasser gesammelt wird. Das
wässerige Waschwasser kann mit der sauren Reaktionslösung vereinigt werden, die als das
vorerwähnte Filtrat erhalten wurde.
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DCI kann dann aus der sauren Reaktionslösung gewonnen werden durch Anwenden eines
üblichen Verfahrens, das gewöhnlich für die Gewinnung neutraler Saccharide verwendet
wird.
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Nachdem der Schritt der Hydrolyse von Kasugamycin durch das Verfahren gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung durchgeführt wurde, kann die hydrolytische Reaktion
chargenweise auch durchgeführt werden, indem ein säulenförmiges Reaktionsgefäß anstelle
eines tankförmigen verwendet wird. Wenn ein säulenförmiges Reaktionsgefäß verwendet
wird und die nachfolgenden verschiedenen Schritte zum Gewinnen von DCI aus der
Reaktionslösung, wie in dem Hydrolyseschritt erhalten, dann durchgeführt werden unter
Verwendung der verschiedenen Harzsäulen, ist es möglich, die einzelnen Schritte des Verfahrens in
einer Reihe von Vorrichtungen durchzuführen, die sukzessiv oder kontinuierlich miteinander
verbunden sind, um die vorerwähnten Schritte durchzuführen, wobei man es unnötig macht,
daß die Reaktionslösung aus einem System verworfen wird, das aus den verwendeten,
verbundenen Vorrichtungen besteht, und somit die Herstellung von DCI mit einer hohen
Reinheit mit einer guten Bedienbarkeit erreicht werden kann.
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Die Größe eines säulenförmigen Reaktionsgefäßes, das für die Hydrolysereaktion verwendet
werden soll, kann in geeigneter Weise geändert werden, abhängig von der Konzentration und
der Menge der zu verwendenden wässrigen Lösung von Kasugamycin. Bei Durchführung in
einem kleinen Maßstab kann ein säulenförmiges Reaktionsgefäß mit einem Innendurchmesser
von 5 bis 6 cm und einer Höhe von etwa 4 bis 10 cm verwendet werden. Ein säulenförmiges
Reaktionsgefäß mit einem größeren Innendurchmesser kann auch verwendet werden, um es
zu ermöglichen, daß die wässrige Lösung von Kasugamycin mit dem Harz unter Rühren
gemischt wird.
(II) Verfahren entsprechend dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung
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In dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine
wässerige Lösung von Kasugamycin kontinuierlich in eine Säule eingeführt, die darin ein stark saures
Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) enthält. Und die wässerige Lösung von Kasugamycin und dem
Harz innerhalb der Säule werden auf eine vorab bestimmte Reaktionstemperatur unter einem
Atmosphärendruck oder erhöhtem Druck erhitzt, um Hydrolyse von Kasugamycin zu
bewirken, während die wässrige Lösung durch die Harzsäule geführt wird. Die wässerige Lösung,
die durch die Harzsäule fließt, wird dahingehend kontrolliert, daß sie durch die Harzsäule mit
einer Rate geführt wird, daß man der wässerigen Lösung erlaubt, in der Harzsäule für eine
Verweilzeit zu verbleiben, die erforderlich sein wird, damit die hydrolytische Reaktion von
Kasugamycin in der Harzsäule vervollständigt wird. Dann erlaubt man der wässerige Lösung,
aus der Harzsäule herauszufließen. Auf diese Weise wird die saure Reaktionslösung geliefert,
die DCI, wie durch die Hydrolyse von Kasugamycin produziert, enthält, wobei man ihr
erlaubt, daß sie aus der Harzsäule aus stark saurem Ionenaustauschharz herausfließt. Der
Gewinnungsschritt des DCI aus der sauren Reaktionslösung wird nachfolgend durchgeführt.
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In der oben erwähnten Art der Durchführung der Reaktion, daß die Hydrolyse von
Kasugamycin innerhalb der Harzsäule entsprechend dem Verfahren des zweiten Aspektes der
vorliegenden Erfindung durchgeführt wird, kann ein kommerziell erhältliches, stark saures
Ionenaustauschharz, das dasselbe ist, wie jenes, das in der vorerwähnten Weise des
chargenweisen Reaktionsverfahrens gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung verwendet
worden ist, verwendet werden und wird zuerst in seiner H&spplus;-Form hergestellt und dann in eine
Säule gepackt. Ein wässerige Lösung von Kasugamycin wird dann durch die Harzsäule
ge
leitet, die wie oben hergestellt wurde, und auf eine vorab bestimmte Reaktionstemperatur
erhitzt und auf diesem Wege kann die beabsichtigte Hydrolyse von Kasugamycin
vorgenommen werden. Der Umfang der Hydrolyse von Kasugamycin kann viel stärker erhöht werden,
wenn die Reaktionstemperatur stärker erhöht wird, wenn die Reaktionszeit der wässerigen
Kasugamycinlösung, die durch die Säule strömt, viel mehr erhöht wird und wenn die Menge
des Harzes viel mehr erhöht wird.
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Die Effizienz der hydrolytischen Reaktion kann etwas schwanken abhängig von der Art des
verwendeten Harzes. Wenn "Diaion"® SK116 (H&spplus;-Form) als ein Beispiel für das stark saure
Ionenaustauschharz verwendet wird, kann Kasugamycin in einem Hydrolyseumfang von fast
100% hydrolysiert werden, indem die Temperatur innerhalb der Harzsäule bei 90 bis 98ºC
gehalten wird und die Flußrate der durch die Harzsäule strömenden Lösung so eingehalten
wird, daß die Retentionszeit der durch die Säule passierenden Lösung wenigstens 6 Stunden
beträgt. Im allgemeinen kann die Temperatur innerhalb der Säule des stark sauren
Ionenaustauschharzes bei einer Temperatur von 60 bis 98ºC gehalten werden, bevorzugterweise bei
einer Temperatur von 90 bis 98ºC unter einem Atmosphärendruck, oder kann bei 100 bis
150ºC unter Bedingungen erhöhten Drucks gehalten werden. Somit kann bei diesen erhöhten
Temperaturen die Hydrolyse von Kasugamycin gut durchgeführt werden. Bei diesen erhöhten
Temperaturen kann die Hydrolysereaktion von Kasugamycin gut effektiv durchgeführt
werden, wenn die Verweilzeit der Lösung, die durch die Säule strömt, so kontrolliert wird, daß
sie 6 bis 40 Stunden beträgt, bevorzugterweise 7 bis 15 Stunden.
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Weiterhin kann die Hydrolysereaktion von Kasugamycin durchgeführt werden bei einer
Temperatur von 100 bis 150ºC unter erhöhtem Druck, die ausreichend hoch ist, um Sieden des
Wassers in der Harzsäule zu vermeiden, z. B. unter einem Druck von 0,1 bis 3 kg/cm²,
bevorzugterweise unter einem Druck von 0,5 bis 1,2 kg/cm² (ausgedrückt als Manometerdruck),
während die Verweilzeit der durch die Harzsäule strömenden Lösung so kontrolliert wird, daß
sie 1,0 bis 10 Stunden beträgt, bevorzugterweise 3 bis 5 Stunden.
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Wenn die hydrolytische Reaktion von Kasugamycin unter erhöhten Drücken durchgeführt
wird, ist es erwünschenswert, einem derartigen Gefäß eine druckwiderstandsfähige Struktur
zu verleihen, in der die Säule aus dem stark sauren Ionenaustauschharz angeordnet ist, und
auch unter Druck die zugeführte wässerige Lösung aus Kasugamycin in die Harzsäule zu
pumpen.
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Bei der Art der Durchführung der Reaktion, daß die Hydrolyse von Kasugamycin innerhalb
der Harzsäule vorgenommen wird, ist es möglich, den Umfang der hydrolytischen Reaktion
zu verstärken, indem die Reaktion in einer einzelnen Harzsäule wiederholt wird, nämlich
durch Rezirkulieren und erneutes Einführen der sauren Reaktionslösung, die einmal von der
Säule des stark sauren Ionenaustauschharzes geströmt ist, in einen Einlaß derselben
Harzsäule, so daß die Reaktionslösung wiederholt durch die Harzsäule geführt wird.
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Es gibt eine weitere Art der Durchführung des Verfahrens, die als eine Modifikation der
vorerwähnten chargenweisen Durchführung des Verfahrens betrachtet werden kann. In diesem
weiteren Modus wird die wässerige Lösung von Kasugamycin der Reaktion für eine vorab
bestimmte Zeit unterworfen, indem die wässrige Lösung temporär innerhalb der Säule aus
einem stark sauren Ionenaustauschharz durch Schließen des Auslasses der Harzsäule gehalten
wird. Nachdem man die Konzentration an DCI, wie in der in der Harzsäule gehaltenen
wässrigen Lösung gebildet, überprüft hat, kann man dann der DCI enthaltenden Reaktionslösung
erlauben, aus dem geöffneten Auslaß der Säule auszuströmen, indem ein Volumen
deionisiertes Wasser, etc. in den Einlaß der Säule gepumpt wird.
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Egal welche Art der Durchführung des Verfahrens verwendet wird, kann der Betrieb des
Verfahrens ohne Verwerfen der Reaktionslösung aus dem Vorrichtungssystem während der
durchgeführten Reaktion fortschreiten und die saure Reaktionslösung, die gerade aus der
Harzsäule geflossen ist, kann dann zum nächsten Verfahrensschritt geführt werden als eben
jene Reaktionslösung, bei der die Hydrolyse von Kasugamycin abgeschlossen ist.
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Es ist dann notwendig und möglich, DCI aus der sich ergebenden DCI enthaltenden
Reaktionslösung zu gewinnen durch Anwenden eines herkömmlichen Verfahrens, welches
gewöhnlicherweise zum Gewinnen neutraler Saccharide verwendet wird.
(III) Verfahren gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Kurz gesagt umfaßt das Verfahren gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung vier
Schritte, nämlich den Schritt eins bis vier. Verfahren zum Durchführen eines jeden dieser vier
Schritte werden nun detaillierter beschrieben.
(1) Verfahren zur Durchführung des ersten Schrittes
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Der erste Schritt hat eine Vielzahl von Unterschritten, wobei eine wässerige Lösung von
Kasugamycin mit einem stark sauren Ionenaustauschharz in einem Reaktionsgefäß gemischt
wird, welches chargenweise betrieben werden kann, die Hydrolyse von Kasugamycin wird in
dem Gefäß durchgeführt und somit wird die sich ergebende saure Reaktionslösung, die DCI
darin enthält, geliefert. Der erste Schritt wird in einer Art und Weise ausgeführt ähnlich dem
oben beschriebenen hinsichtlich des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden
Erfindung.
(2) Verfahren zum Durchführen des zweiten Schrittes
-
Im zweiten Schritt des Verfahrens gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung
wird die DCI enthaltende saure Reaktionslösung, wie im obigen ersten Schritt erhalten, durch
eine Säule geführt, die ein stark saures Ionenaustauschharz enthält, zu Zwecken der
Reinigung von DCI. Dieser Schritt erlaubt es, nicht umgesetztes verbleibendes Kasugamycin von
der sauren Reaktionslösung zu entfernen, ebenso wie irgendwelche basischen Substanzen, die
im ersten Schritt nebenbei hergestellt wurden.
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Als das stark saure Ionenaustauschharz, wie es hierin verwendet wird, kann ein solches Harz
verwendet werden, welches das gleich ist wie dasjenige, das im ersten Schritt verwendet
wurde, z. B., ein Harz, das unter der registrierten Marke "Diaion"® SK116 erhältlich ist, welches
zuerst in seiner H&spplus;-Form hergestellt und dann in eine Säule gepackt werden kann. Zu diesem
Zeitpunkt kann die Menge des Harzes, die in die Säule gepackt wird, schwanken, abhängig
von den Mengen der Ausgangskomponenten, die in der sauren Reaktionslösung enthalten
sind, wie sie im ersten Schritt erhalten wird, die aber beseitigt werden sollen. In einem
gewöhnlichen Fall kann das stark saure Ionenaustauschharz jedoch in einer solchen Menge
verwendet werden, die im wesentlichen die gleiche ist wie die Menge des im ersten Schritt
verwendeten Harzes.
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Die saure Reaktionslösung, die man dadurch erhalten hat, daß man durch die Säule in diesem
zweiten Schritt durchleitet, kann dann direkt zum nächsten Schritt, d. h. zum dritten Schritt
zugeführt werden. Zum Eluieren des DCI, welches in dem im zweiten Schritt verwendeten
stark sauren Ionenaustauschharz zurückbleibt, ist es möglich, das Harz zu waschen, indem ein
gleiches Volumen deionisierten Wassers in eine Spitze der Harzsäule aufgebracht wird wie
dasjenige des Harzes. Das sich ergebende wässerige Waschwasser kann dann mit der oben
erwähnten sauren Reaktionslösung vereinigt werden. Wenn die solchermaßen vereinigt
flüssige Mischung zu dem dritten Schritt zugegeben wird, ist es möglich, DCI in einer noch
verbesserten Ausbeute zu gewinnen.
(3) Verfahren zum Ausführen des dritten Schritts
-
Der dritte Schritt des Verfahrens gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird
durchgeführt, um solche Säuren zu neutralisieren, die durch die hydrolytische Reaktion etc.
gebildet worden sind und die in der sauren wässerigen Lösung enthalten ist, wie sie von dem
zweiten Schritt erhalten wird. Als ein Verfahren zum Neutralisieren der Säuren wird die DCI
enthaltende saure wässerige Lösung, wie von dem zweiten Schritt erhalten, durch eine Säule
geführt, die ein stark basisches Ionenaustauschharz enthält, wobei ein neutrales wässeriges
Eluat von der letzteren Harzsäule erhalten wird, die DCI enthält.
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Beispiele des stark basischen Ionenaustauschharzes in der OH&supmin;-Form, welches in dem dritten
Schritt verwendet wird, schließt Ionenaustauschharze ein, die quartäre Ammoniumgruppen
als funktionelle Gruppen enthalten, wie sie unter den registrierten Marken "Duolite"® A-
113PLUS und "Amberlite"® IRA 410 erhältlich sind. Die Menge des basischen
Ionenaustauschharzes, welches in die Säule gepackt werden soll, kann schwanken abhängig von der
Menge der sauren Komponenten, die in der Reaktionslösung, wie im zweiten Schritt
behandelt vorhanden sind und im dritten Schritt eliminiert werden sollen. Im allgemeinen kann
jedoch, wenn das stark basische Ionenaustauschharz in einer solchen Menge verwendet wird,
die sich innerhalb der gleichen Menge bewegt wie die Menge des in dem ersten Schritt
verwendeten Harzes, aber bis zu einer Menge des Zweifachen der Menge des im ersten Schritt
verwendeten Harzes, kann das basische Ionenaustauschharz, wie verwendet, die sauren
Komponenten, die in der wässrigen DCI-Lösung enthalten sind, adsorbieren unter Neutralisierung
dieser wässerigen DCI-Lösung.
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Die wässerigen DCI-Lösung, die neutralisiert und erhalten worden ist von diesem dritten
Schritt als das Eluat von der Harzsäule, kann direkt zum nächsten Schritt, nämlich dem
vierten Schritt, geleitet werden. DCI kann jedoch mit besserer Ausbeute gewonnen werden, wenn
das Harz, wie verwendet, im dritten Schritt gewaschen wird, ähnlich wie im zweiten Schritt,
mit einem Volumen deionisierten Wassers und das sich ergebende Waschwasser vereinigt
wird mit der wässrigen DCI-Lösung, bevor sie dem vierten Schritt zugeführt wird. Wenn es
erwünscht ist, das DCI enthaltende Eluat weiter zu reinigen, welches durch den dritten Schritt
neutralisiert worden ist, kann das Eluat durch eine Säule geführt werden, die ein
Adsorptionsmittel wie Aktivkohle enthält.
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Indem der zweite und dritte Schritt des Verfahrens gemäße dem dritten Aspekt der
vorliegenden Erfindung durchgeführt wird, ist es machbar, die Verunreinigungen, die in dem als
Ausgangsmaterial verwendeten Kasugamycin enthalten waren, und die Nebenprodukte, die aus
den Verunreinigungen durch die Hydrolysereaktion im ersten Schritt des Verfahrens gebildet
wurden, ebenso wie die Nebenprodukte, die durch die Hydrolyse von Kasugamycin gebildet
werden, vollständig eliminiert werden. Als Folge kann eine wässrige Lösung geliefert werden,
die DCI in hoher Reinheit enthält.
(4) Verfahren zum Durchführen des vierten Schrittes
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Im vierten Schritt des Verfahrens gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird
DCI aus dem neutralen wässerigen Eluat gewonnen, welches im obigen dritten Schritt
erhalten wurde und welches DCI enthält und praktisch frei von Verunreinigungen ist. Für die
Gewinnung von DCI ist es nur erforderlich, das Eluat zu konzentrieren und dann DCI zu
kristallisieren. Zum Beispiel kann das Eluat konzentriert werden durch Erhitzen unter verringertem
Druck in einem Rotationsverdampfer. Die solchermaßen erhaltene konzentrierte Lösung kann
auf 60 bis 80ºC oder so erhitzt werden. Zu der solchermaßen erhitzten konzentrierten Lösung
wird Ethanol unter Rühren hinzugegeben, das auch auf die gleiche Temperatur erhitzt worden
ist. Wenn man der Temperatur der sich ergebenden Mischung dann erlaubt, auf
Raumtemperatur abzukühlen, kristallisiert DCI allmählich. Nach der Abscheidung von Kristallen können
die Kristalle durch Filtration durch ein Glasfilter gesammelt und dann getrocknet werden,
wobei DCI, die Zielverbindung, als farblose Kristalle erhalten wird. In diesem Falle können
farblose Kristalle von DCI in kurzer Zeit erhalten werden, wenn die Kristalle unter
verringertem Druck bei 50 bis 120ºC getrocknet werden, bevorzugterweise 90 bis 110º für 2 bis 5
Stunden. Im allgemeinen ist die Gewinnung von DCI auch möglich, indem herkömmliche
Verfahren angewandt werden, die normalerweise zum Abscheiden von Kristallen eines
Saccharids aus einer dicken Lösung des Saccharids verwendet werden, z. B., ein solches
Verfah
ren, wobei man eine dicke wässerige Lösung des Saccharids in der Kälte stehen läßt, damit
sich die Kristalle abscheiden.
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Wenn diese Schritte eins bis vier sukzessiv gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden
Erfindung durchgeführt werden, kann DCI erhalten werden, das aufgereinigt worden ist zu einer
Reinheit von im wesentlichen 100%.
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Das Verfahren gemäß dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird in den Beispielen
1 bis 11 und 15 bis 16 hierin im folgenden veranschaulicht werden.
(IV) Verfahren nach dem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Das Verfahren nach dem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfaßt die folgenden
vier Schritte.
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Ein jeder dieser Schritte kann durchgeführt werden, wie unten beschrieben wird.
(1) Verfahren zum Ausführen des ersten Schrittes.
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Der erste Schritt umfaßt die Unterschritte, wobei eine wässrige Lösung von Kasugamycin
kontinuierlich in eine Säule eingeführt wird, die ein stark saures Ionenaustauschharz, das
darin gepackt ist, enthält, und wobei die Hydrolyse des Kasugamycins bewirkt wird mit dem
Durchführen der wässerigen Lösung durch die Harzsäule und dadurch, daß die wässrige
Lösung veranlaßt wird, in der Harzsäule für eine Verweilzeit zu verbleiben, so daß eine saure
Reaktionslösung, die DCI enthält, als der Auslauf aus der Säule erhalten wird. Dieser erste
Schritt wird in einer Art und Weise durchgeführt, die gleich ist der oben beschriebenen
hinsichtlich des Verfahrens des zweiten Aspektes der vorliegenden Erfindung.
(2) Verfahren zum Durchführen des zweiten Schrittes.
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Dieser zweite Schritt wird durchgeführt, um die Grundsubstanzen aus der sauren
Reaktionslösung zu entfernen, wie sie im ersten Schritt erhalten wird. Dieser zweite Schritt kann in einer
Art und Weise durchgeführt werden, die die gleiche ist wie der zweite Schritt des Verfahrens
entsprechend dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
(3) Verfahren zum Durchführen des dritten Schrittes.
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Dieser dritte Schritt wird durchgeführt, um die sauren Komponenten aus der wässerigen DCI-
Lösung zu entfernen, wie sie im zweiten Schritt erhalten wird, so daß die wässerige DCI-
Lösung neutralisiert wird. Dieser dritte Schritt kann durchgeführt werden in einer Art und
Weise, die gleich ist wie der dritte Schritt des Verfahrens entsprechend dem dritten Aspekt
der vorliegenden Erfindung.
(4) Verfahren zum Durchführen des vierten Schrittes.
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Dieser vierte Schritt wird durchgeführt, um DCI aus der neutralen wässerigen Lösung zu
kristallisieren, wie sie im dritten Schritt erhalten wird. Dieser vierte Schritt kann durchgeführt
werden in einer Art und Weise, die gleich ist dem vierten Schritt des Verfahrens entsprechend
dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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Diese Schritte eins bis drei des Verfahrens nach dem vierten Aspekt der Erfindung können
einzeln und unabhängig zu verschiedenen Zeiten durchgeführt werden. Während einige oder
alle der Schritte eins bis drei der vorliegenden Erfindung auch kontinuierlich durchgeführt
werden können, indem mehrere oder alle der Harzsäulen, die jeweils in diesen Schritten
verwendet werden, untereinander mittels Leitungen verbunden werden, und indem die Flußraten
durch die solchermaßen verbundenen entsprechenden Harzsäulen mittels steuerbarer Pumpen,
die in den Leitungen zwischengeschaltet sind, angepaßt werden.
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Im obigen Fall kann das Volumen einer Lösung, die durch eine Harzsäule durchgeführt
werden kann, um durch die Passage durch diese Harzsäule behandelt zu werden, im zweiten
und/oder dritten Schritt durch die Passagerate der Lösung durch die im ersten Schritt
verwendeten Harzsäule, wo die Hydrolysereaktion durchgeführt wird, gesteuert werden. Um die
Geschwindigkeit der Kasugamycin-Hydrolyse im ersten Schritt zu erhöhen, wird es ein
wirksames Mittel sein, einen Zustand erhöhten Druckes innerhalb der für den ersten Schritt
verwendeten Harzsäule zu erzeugen und die Lösung, die abreagiert, auf 100ºC oder höher in der
Harzsäule zu erhitzen. Weiterhin können die Harze, die im ersten bis dritten Schritt verwendet
werden, regeneriert werden durch Säure- oder Alkali-Behandlung. Somit können diese Harze
wieder verwendet werden und wiederholt und halbpermanent verwendet werden, wenn die
Harze, wenn sie einmal in die Säulen gepackt worden sind, in den Harzsäulen
Regenerierungsbehandlungen in situ unterzogen werden.
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Nun ist eine Vorrichtung, die geeignet ist zum kontinuierlichen Durchführen der Schritte eins
bis drei des Verfahrens des vierten Aspekts der vorliegenden Erfindung, schematisch kurz in
Fig. 1 der beigefügten Zeichnung dargestellt.
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Diese Vorrichtung umfaßt eine Säule 1, wie sie mit Aktivkohle gepackt ist, eine Säule 2, die
mit einem stark sauren Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) gepackt ist, die als Hydrolysereaktor
mit säulenförmigen Aussehen arbeitet, eine Reinigungssäule 3, wie sie mit stark saurem
Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) gepackt ist und eine Reinigungssäule 4, wie sie mit einem stark
basischen Ionenaustauschharz (OH&supmin;-Form) gepackt ist. Die Aktivkohlensäule 1 weist einen
Einlaß im oberen Teil davon auf und sie ist an dem Einlaß mit einer Zufuhrleitung 7 für eine
wässerige Lösung von rohem Kasugamycin (oder seinem Salz), das als das Ausgangsmaterial
verwendet werden soll, versehen. Ein Auslaß im unteren Teil der Säule 1 ist durch eine
Leitung 8 mit der Säule 2 mit stark saurem Ionenaustauschharz verbunden, um die
Hydrolysereaktion von Kasugamycin durchzuführen. In dieser Leitung 8 ist ein Ein-Aus-Ventil 12 und ein
weiteres Ein-Aus-Ventil 13 auf einer Seite des Auslasses der Säule 1 angeordnet bzw. auf
einer Seite des Einlasses der Säule 2. Weiterhin ist eine flüssigkeitszuführende Pumpe 5 an
einer Zwischenposition zwischen dem Ventil 12 und dem Ventil 13 angeordnet. Als Pumpe 5
wird eine Pumpe bevorzugt von dem Typ, der erlaubt, die Flußrate zu steuern, so daß die
Flußrate des Flüssigkeitsstromes, der durch die Leitung 8 strömt, optional erhöht oder
verringert werden kann.
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Ein Auslaß der Säule 2 mit stark saurem Ionenaustauschharz (der Hydrolysereaktor) wird mit
einem Einlaß der Säule 3 mit stark saurem Ionenaustauschharz zur Reinigung mittels einer
Leitung 9 verbunden. In der Leitung 9 ist eine Be- und Entlüftungseinrichtung (Ventil) 6 mit
eingefügt, um Gas abzulassen, wenn das Gas in die Reaktionslösung gemischt würde, wenn
diese aus Säule 2 fließt. Weiterhin wird in der Leitung 9 auch ein Ein-Aus-Ventil 14
eingeführt.
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Ein Auslaß der Säule 3 mit stark saurem Ionenaustauschharz zum Reinigen wird mit einem
Einlaß der Säule 4 mit stark basischem Ionenaustauschharz für die Reinigung mittels einer
Leitung 10 verbunden, die mit einem Ein-Aus-Ventil 15 versehen ist. An einem Auslaß der
Säule 4 ist eine Leitung 11 vorgesehen zum Ablassen der Lösung, die aus Säule 4 strömt. Die
Ablaßleitung 11 wird weiter so angeordnet, daß sie die wässerige Lösung aus D-chiro-
Inositol, die aus Säule 4 geströmt und neutralisiert und gereinigt worden ist, zu einem
Aufnahmegefäß (nicht gezeigt) zum Sammeln der wässerigen Lösung liefert. Ein
Konzentrierungsmittel (nicht gezeigt) zum Konzentrieren der wässerigen D-chiro-Inositol-Lösung, wie
sie in dem Aufnahmegefäß gesammelt wird, wird unterhalb der Säule 4 angeordnet.
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Darüber hinaus kann die Säule 2 mit dem stark saurem Ionenaustauschharz, die als
Hydrolysereaktor arbeitet, in einem geeigneten Heizmittel angeordnet sein, welches die Säule umgibt,
wie ein Heizmantel oder Ofen, so daß das Harz in der Säule 2, ebenso wie die durch die Säule
fließende und die Reaktion durchlaufende Lösung auf erhöhte Reaktionstemperaturen von
15ºC oder höher erhitzt werden. ·
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Das Verfahren entsprechend dem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird in den
Beispielen 12 bis 14 und 17 im folgenden veranschaulicht werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Fig. 1 der beigefügten Zeichnung zeigt als Diagramm die Vorrichtung, die zum Durchführen
des Verfahrens gemäß dem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung geeignet ist.
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Diese Vorrichtung umfaßt die Säule 1 aus Aktivkohle, den Hydrolysereaktor 2, der aus der
Säule mit stark saurem Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) zusammengesetzt ist, die Säule 3 mit
stark saurem Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form), die Säule 4 mit stark basischem
Ionenaustauschharz (OH&supmin;-Form), die flüssigkeitsfördernde Pumpe 5, das Be- und Entlüftungsventil 6, die
Leitung 8 und das Ein-Aus-Ventil 12.
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Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird im folgenden speziell unter Bezug auf
die folgenden Beispiele veranschaulicht werden, auf die die vorliegende Erfindung in keinster
Weise beschränkt ist.
Beispiel 1
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Dieses Beispiel veranschaulicht das Verfahren entsprechend dem dritten Aspekt der
vorliegenden Erfindung, welches die Schritte umfaßt Herstellen einer wässerigen Lösung von
Kasugamycin-Hydrochlorid, das als aus Ausgangsmaterial verwendet wird, Mischen der
wässerigen Lösung mit Partikeln aus stark sauren Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) in einem
Reaktionsgefäß und Hydrolysieren von Kasugamycin unter Erhitzen.
(1) Erster Schritt (Hydroylse-Schritt)
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Kristalle aus Kasugamycin-Hydrochlorid (15,5 g, mit einer Reinheit von 97,1%) wurden
abgewogen und in einen eierfruchtförmigen Kolben mit einem Volumen von S00 ml gegeben,
gefolgt von Hinzufügen von 100 ml deionisiertem Wasser dazu, so daß die Kristalle gelöst
wurden, um eine wässerige Lösung von Kasugamycin-Hydrochlorid zu ergeben. Mit dieser
wässrigen Lösung wurden 100 ml "Diaion"® SK116 (H&spplus;-Form) gemischt (ein stark saures
Ionenaustauschharz mit einer Ionenaustauschkapazität von 2,1 Milliäquivalenten pro ml).
Die resultierende Mischung wurde unter einem Atmosphärendruck bei 95ºC für 12 Stunden
unter Rühren mit einem Magnetrührer erhitzt, wodurch Hydrolyse von Kasugamycin bewirkt
wurde.
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Die sich ergebende Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und das stark
saure Ionenaustauschharz wurde davon abfiltriert. Das saure wässerige Filtrat, das
solchermaßen erhalten wurde, war die Reaktionslösung, die das gebildete DCI enthielt. Wenn ein Teil
dieses Filtrats mit einer 0,1 N Lösung von Natriumhydroxid titriert wurde, stellte man fest,
daß das Filtrat eine Azidität zeigte, die einer 0,7 N wässerige Säure entspricht. Weiterhin
wurde das Harz, das abfiltriert worden war, mit 100 ml dionisiertem Wasser gewaschen und
das sich ergebende Waschwasser (das wässerige Waschwasser) wurde mit dem Filtrat
vereinigt, um 230 ml saure Reaktionslösung zu ergeben (welche DCI in einer Ausbeute von 98%
enthielt).
-
Bei dieser Gelegenheit wurde ein Teil des vorerwähnten sauren wässerigen Filtrates, d. h. die
saure Reaktionslösung, die DCI enthielt, wie es durch die Hydrolyse von Kasugamycin
gebildet wurde, gesammelt und einer Dünnschichtchromatographie (TLC) auf Silikagelschichten
unterzogen (ein Produkt von Merck & Co., Inc.; "Art 5715") (mit Entwicklungslösung, die
aus n-Butanal-Essigsäure-Wasser im Volumenverhältnis von 2 : 1 : 1 zusammengesetzt war)
und die Silikagelschichten wurden dann Färbetests mit Ninhydrin, Vanillin-Schwefelsäure,
Kaliumpermanganat bzw. Joddampf zu Vergleichszwecken unterzogen. Entsprechend diesen
Färbetests wurde ein Punkt von DCI (in der Nähe von Rf = 0,39) durch die Farbentwicklung
mit jeweils Kaliumpermanganat und Vanillin-Schwefelsäure und, zusätzlich, Punkte von
Nebenprodukten (in der Nähe von Rf = 0,58) durch die Farbentwicklung mit Ninhydrin,
Vanillin-Schwefelsäure oder Joddampf beobachtet. Dies zeigt an, daß die Menge an zusätzlich zu
DCI durch die Hydrolysereaktion von Kasugamycin gebildetem Nebenprodukt nur gering
war.
(2) Zweiter Schritt (der Schritt zum Beseitigen von basischen Substanzen)
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Die saure Reaktionslösung, wie sie aus dem obigen ersten Schritt erhalten wurde, wurde an
der Spitze einer Säule eingeführt (mit einem Innendurchmesser von 2 cm und einer Höhe von
22 cm), die mit einem stark saurem Ionenaustauschharz gepackt war ("Duolite"® C-20, H&spplus;-
Form, 70 ml), so daß die Reaktionslösung dann durch die Harzsäule geführt wurde, wobei ein
Ablauf von der Säule erhalten wurde. Nachdem die Reaktionslösung durch die Harzsäule
geführt worden war, wurde die Harzsäule mit 70 ml deioniertem Wasser gewaschen. Die
erhaltene wässerige Waschlösung wurde mit dem Säulenablauf, wie er zuvor erhalten wurde,
vereinigt, wobei 300 ml einer sauren wässerigen Lösung, die DCI enthielt, erhalten wurden.
(3) Dritter Schritt (der Neutralisierungsschritt)
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Etwa 300 ml der sauren wässerigen Lösung, wie sie im zweiten Schritt erhalten wurden,
wurden auf eine Spitze einer Säule gegeben (mit einem Innendurchmesser von 2,4 cm und einer
Höhe von 22 cm), die mit einem stark basischen Ionenaustauschharz ("Duolite"® A-
113PLUS, OH&supmin;-Form, 100 ml) gepackt war, so daß die saure wässerige Lösung dann durch
die Harzsäule geführt wurde. Ein wässeriges Eluat, das aus dem Auslaß der Harzsäule
geflossen war, wurde in Fraktionen gesammelt. So wurden die erste 100 ml-Fraktion des Eluates
verworfen und die nächsten Fraktionen von etwa 200 ml des Eluats dann gesammelt. Weiter
wurde das Harz mit 100 ml deionisiertem Wasser gewaschen. Etwa 100 ml der wässerigen
Waschung wurden mit dem Säuleneluat vereinigt, welches zuvor gesammelt worden war. Auf
diese Weise wurden etwa 300 ml neutrale wässerige Lösung erhalten, die DCI enthielt.
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Die obige neutrale wässerige Lösung war eine Lösung von DCI, die neutralisiert und
hochgereinigt war. Der Gehalt an DCI in dieser neutralen wässerigen Lösung von DCI betrug 5,9 g
(verglichen mit dem theoretischen Wert von 6,2 g) (die Ausbeute an erhaltenem DCI betrug
94% und die berechnete Reinheit von DCI betrug etwa 99%), wenn mittels
Hochleistungsflüssigchromatographie gemessen.
(4) Vierter Schritt (Schritt zur Kristallisierung von DCI)
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Etwa 300 ml der neutralen wässerigen Lösung, wie sie im dritten Schritt erhalten wurden,
wurden auf ein Volumen von etwa 25 ml mittels eines Rotationsverdampfers konzentriert,
gefolgt von Erhitzen der konzentrierten Lösung auf 70ºC. Die konzentrierte heiße Lösung
wurde unter Rühren mit 225 ml Ethanol versetzt, der auf 70ºC erhitzt worden war. Man lies
die sich ergebende flüssige Mischung bei Raumtemperatur für etwa 12 Stunden stehen, so daß
Kristallisieren von DCI erfolgte. Nachdem sich Kristalle abgeschieden hatten, wurden die
Kristalle durch Filtration mit einem Glasfilter gesammelt. Die Kristalle wurden dann unter
verringertem Druck bei 105ºC für vier Stunden getrocknet, wobei 5,8 g farblose Kristalle aus
DCI geerntet wurden (mit einer Ausbeute von 94% und einer Reinheit von etwa 100%).
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Analysedaten und physikalische Daten der farblosen DCI-Kristalle, die erhalten wurden, sind
unten gezeigt.
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Aussehen: farblose Kristalle
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Schmelzpunkt: 238º
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Spezifische Rotation: [α]²³D + 65º (c 1,0, Wasser)
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Analyse mittels Flüssigchromatographie:
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Ein einzelner Peak aus DCI wurde unter den folgenden Bedingungen beobachtet:
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Analysebedingungen:
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Säule: ZORBAX-NH&sub2; (4,6 · 250)
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Detektor: Shodex RI SE-51
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Lösungsmittel: 80% MeCN-H&sub2;O
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Flußrate: 2,5 ml/min
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Aus dem vorstehenden wurde bestätigt, daß die obigen farblosen Kristalle reines D-chiro-
Inositol waren.
Beispiel 2
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Dieses Beispiel veranschaulicht das Verfahren entsprechend dem dritten Aspekt der
vorliegenden Erfindung, welches den Schritt Herstellen und Mischen einer wässerigen Lösung aus
Kasugamycin, welches als Ausgangsmaterial verwendet wird, mit Partikeln eines stark sauren
Ionenaustauschharzes in einem Reaktionsgefäß und Hydrolyisieren von Kasugamycin unter
atmosphärischem Druck umfaßt.
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Ähnlich zum ersten Schritt von Beispiel 1 wurden 100 ml einer wässerigen Lösung aus
Kasugamycin (in der Form seiner freien Base) (15 g mit einer Reinheit von 98%) in einen
Eierfrucht-förmigen Kolben mit einer Kapazität von 500 ml gegeben. Zu der wässerigen Lösung
wurde ein stark saures Ionenaustauschharz ("Diaion"® SK116, H&spplus;-Form, 100 ml)
hinzugegeben. Während die resultierende Mischung gerührt wurde, wurde diese Mischung unter einem
Atmosphärendruck bei 95ºC für 12 Stunden erhitzt, so daß die Hydrolyse von Kasugamycin
bewirkt wurde.
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Die ganze solchermaßen erhaltene Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und dann das stark saure Ionenaustauschharz davon abgefiltert, um das Filtrat zu ergeben. Das
Filtrat wurde dann mit 100 ml deionisiertem Wasser gewaschen. Das Filtrat und die wässerige
Waschung wurden vereint, so daß etwa 230 ml saurer Reaktionslösung erhalten wurden, die
DCI enthielten. Diese saure Reaktionslösung wurde dann in ähnlicher Weise behandelt, wie in
den Verfahren des zweiten, dritten und vierten Schritts von Beispiel 1, wobei 6,6 g DCI mit
einer großen Reinheit geerntet wurden (bei einer Ausbeute von 94% und einer Reinheit von
100%).
Beispiele 3-11
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Ein jedes dieser Beispiele veranschaulicht das Verfahren entsprechend dem dritten Aspekt der
vorliegenden Erfindung und umfaßt den Schritt der Verwendung von Kasugamycin-
Hydrochlorid als Ausgangsmaterial und Hydrolysieren von Kasugamycin.
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Kristalle von Kasugamycin-Hydrochlorid (10,0 g mit einer Reinheit von 99%), wie
vorhanden, wurden in deionisiertem Wasser gelöst, um eine wässerige Lösung von Kasugamycin-
Hydrochlorid zu ergeben. Diese Lösung wurde dann dem Hydrolyse-Schritt (dem ersten
Schritt) in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 unterworfen. Die verschiedenen
Reaktionsbedingungen, einschließlich der Art und der Menge des Harzes, der Reaktionstemperatur und der
Reaktionszeit, die im Hydrolyse-Schritt verwendet wurden, wurden geändert, wie in Tabelle
1a bis Tabelle 1b, die im folgenden angegeben wird, beschrieben sein wird.
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Der Schritt eins bis vier wurde in einem jeden Beispiel wie unten beschrieben durchgeführt:
(1) Erster Schritt (der Hydrolyse-Schritt)
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Kristalle von Kasugamycin-Hydrochlorid (10,0 g) wurden eingewogen und in einen
Erlenmeyer-Kolben mit einer Kapazität von 500 ml gegeben und dann in 50 ml deionisiertem
Wasser unter Erhitzen gelöst, um eine wässerige Lösung aus Kasugamycin-Hydrochlorid
herzustellen. Das stark saure Ionenaustauschharz (wie in seiner H&spplus;-Form hergestellt) wurde, wie im
folgenden in Tabelle 1a oder 1b angezeigt, weiter zum Kolben hinzugegeben und mit der
wässerigen Lösung gemischt. Unter Atmosphärendruck oder unter einem erhöhtem Druck
während der Kolben in einem Autoklaven plaziert war, wurde dann die Hydrolysereaktion
von Kasugamycin chargenweise durchgeführt. Während der Reaktion wurde die
Reaktionsmischung stillgehalten ohne Rühren. Daraufhin wurde die gesamte Reaktionsmischung auf
Raumtemperatur abgekühlt und filtriert, um das stark saure Ionenaustauschharz und das
Filtrat zu trennen. Das Harz wurde mit 50 ml deionisiertem Wasser gewaschen. Die wässerige
Waschlösung und das Filtrat wurden zusammen vereinigt, um etwa 140 ml der sauren
Reaktionslösung, die DCI enthielt, zu ergeben.
(2) Zweiter bis vierter Schritt
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Nach Beendigung des Hydrolyseschrittes wurden alle Schritte für die Wiedergewinnung von
DCI aus der in dem ersten Schritt erhaltenen Reaktionslösung, nämlich die Schritte zwei bis
vier, einschließlich der Kristallisierung von DCI, ähnlich Beispiel 1, auf dem folgenden Weg
a) bis c) durchgeführt.
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(a) Die Säule aus einem stark sauren Ionenaustauschharz, die in dem zweiten Schritt
verwendet wurde, war hergestellt worden durch Packen einer Säule (2 · 16 cm) mit 50 ml "Duolite"®
C-20 (H&spplus;-Form). DCI enthaltende Fraktionen des Eluates, wie sie von dieser Harzsäule eluiert
wurden, wurden mit 50 ml einer wässerigen Waschflüssigkeit vereinigt, die durch Waschen
der Harzsäule mit Wasser erhalten wurde, wobei etwa 150 ml einer DCI enthaltenden sauren
wässerigen Lösung erhalten wurden.
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(b) Die Säule aus einem stark basischen Ionenaustauschharz, die in dem dritten Schritt
verwendet wurde, war hergestellt worden durch Packen einer Säule (2 · 19 cm) mit 60 ml
"Duolite"® A-113PLUS (OH&supmin;-Form). DCI enthaltende Fraktionen des Eluates, wie sie von dieser
Harzsäule eluiert wurden, wurden mit 60 ml einer wässerigen Waschflüssigkeit vereinigt, die
erhalten wurde durch Waschen der Harzsäule mit Wasser, wobei etwa 200 ml eines DCI
enthaltenden neutralisierten wässerigen Eluats erhalten wurden.
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(c) Im vierten Schritt wurden etwa 200 ml neutrales wässeriges Eluat, wie es im dritten Schritt
erhalten wurde, auf ein Volumen von etwa 10 ml konzentriert und das Konzentrat auf etwa
70ºC erhitzt, gefolgt von Mischen mit 70 ml heißem Ethanol bei 70ºC. Man ließ die sich
ergebende Mischung still bei Raumtemperatur für etwa 12 Stunden stehen, um zu erlauben, daß
sich die DCI-Kristalle absetzten. Die solchermaßen ausgefallenen Kristalle wurden mittels
Filtration gesammelt und dann getrocknet. Die Reinheit und Ausbeute des gesammelten DCIs
wurden überprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1a bis Tabelle 1b, wie im folgenden gezeigt,
zusammengefaßt.
Beispiel 12
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Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung von DCI entsprechend dem Verfahren des
vierten Aspekts der vorliegenden Erfindung, das durchgeführt wird unter Verwendung einer
wässerigen Lösung eines rohen Kasugamycin-Hydrochlorids als Ausgangsmaterial.
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Ein System des Reaktionsapparates, der verwendet wurde, um dieses Beispiel durchzuführen,
wurde, wie schematisch in Fig. 1 der beigefügten Zeichnung veranschaulicht, konstruiert
durch Verbinden einer Säule aus Aktivkohle für die vorläufige Reinigung des rohen
Kasugamycins, einer Säule mit einem stark sauren Ionenaustauschharz (H&spplus;-Form) als der
Kasugamycin-Hydrolysereaktor, einer Säule mit einem stark saurem Ionenaustauschharz (H&spplus;-
Form) zum Reinigen der DCI enthaltenden Reaktionslösung und einer Säule mit einem stark
basischen Ionenaustauschharz (OH&supmin;-Form) für die zusätzliche Reinigung der DCI-Lösung
mittels Leitungen.
(1) Vorläufiger Reinigungsschritt für rohes Kasugamycin
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Ein rohes, pulverförmiges, kommerzielles Produkt aus Kasugamycin-Hydrochlorid (mit einer
Reinheit von 71%, 24 g) wurde in 120 ml deionisiertem Wasser unter Erhitzen gelöst. Auf
diese Weise wurde eine wässerige Lösung des Kasugamycin-Hydrochlorids, das
Verunreinigungen enthielt, hergestellt. Diese gesamte wässerige Lösung wurde auf die Spitze einer
Säule (mit einem Innendurchmesser von 1,5 cm und einer Höhe von 14 cm) gegeben, die mit
25 ml Aktivkohle gepackt war und dann durch Betätigen einer Pumpe gezwungen, durch die
Säule aus Aktivkohle zu strömen durch. Unmittelbar bevor die wässerige Lösung des
Kasugamycin-Hydrochlorids nicht länger an der Oberfläche der Spitze der Säule aus Aktivkohle
vorhanden verblieben war, wurden zusätzlich 120 ml deionisiertes Wasser auf die Spitze der
Säule aus Aktivkohle gegeben. Man führte die wässerige Lösung mit einer Flußrate von etwa
6 ml pro Stunde durch die Säule aus Aktivkohle.
(2) Erster Schritt (der Hydrolyseschritt)
-
Als Ablauf, der aus dem Auslaß am Boden der Säule aus Aktivkohle strömte, wurde eine
wässerige Lösung (pH 4) des vorläufig gereinigten Kasugamycin-Hydrochlorids erhalten.
Diese wässerige Lösung wurde kontinuierlich in eine Säule eingeführt (mit einem
Innendurchmesser von 2,5 cm und einer Höhe von 24,5 cm), die mit 120 ml eines stark sauren
Ionenaustauschharzes ("Diaion"® SK116, H&spplus;-Form) gepackt war und die in einen auf 90ºC
erhitzten Ofen gegeben war, so daß die wässerige Lösung nach oben durch die Harzsäule
geführt wurde. Zu dieser Zeit wurde die Retentionszeit der durchströmenden Lösung, die in der
Harzsäule verbleiben sollte, auf etwa 7 Stunden eingestellt.
-
In der wässerigen Lösung, die durch die Säule mit stark saurem Ionenaustauschharz lief,
erfolgte die Hydrolyse von Kasugamycin, so daß DCI hergestellt wurde. Aus dem Auslaß der
Harzsäule strömte die DCI enthaltende saure Reaktionslösung (pH 1,0) heraus.
(3) Zweiter Schritt (der Schritt zum Eliminieren der basischen Substanzen)
-
Die saure Reaktionslösung, wie sie im obigen ersten Schritt erhalten wurde, wurde in eine
Säule eingeführt (mit einem Innendurchmesser von 2,4 cm und einer Höhe von 22 cm), die
mit 100 ml eines stark sauren Ionenaustauschharzes gepackt war ("Duolite"® C-20, H&spplus;-Form),
so daß die Reaktionslösung durch die Säule geführt wurde. Die DCI enthaltende saure
wässerige Lösung floß aus der Harzsäule.
(4) Dritter Schritt (Neutralisierungsschritt)
-
Die DCI enthaltende saure wässerige Lösung, wie sie im obigen zweiten Schritt erhalten
wurde, wurde in eine Säule eingeführt (mit einem Innendurchmesse von 2,4 cm und einer Höhe
von 26,5 cm), die mit 120 ml eines stark basischen Ionenaustauschharzes ("Duolite"® A-
113PLUS, OH&supmin;-Form) gepackt war, so daß die wässerige Lösung durch die Säule geführt
wurde. Das neutralisierte wässerige Eluat, das DCI enthält, wurde als der Säulenablauf aus
einem Auslaß der "Duolite"® A-113PLUS-Säule erhalten.
-
Die für den vorläufigen Reinigungsschritt unter Verwendung der Aktivkohlensäule
erforderliche Zeit, ebenso wie die Zeit für die Durchführungen der oben erwähnten Schritte eins bis
drei betrug insgesamt 40 Stunden, einschließlich der Zeit, die man zum Waschen der
Harzsäulen mit Wasser benötigt.
(5) Vierter Schritt (der Schritt zum Kristallisieren von DCI)
-
Nach Sammeln der DCI enthaltenden wässerigen Lösung, die im obigen dritten Schritt aus
der "Duolite"® A-113PLUS-Säule floß, wurde diese Harzsäule mit Wasser gewaschen. Die
erhaltene wässerige Waschflüssigkeit wurde mit der wässerige Lösung von DCI als der
Säulenablauf vereinigt. Der Gehalt an DCI in der gemischten wässerigen Lösung, die
solchermaßen vereinigt wurde, wurde mittels Hochleistungschromatographie gemessen und man stellte
fest, daß er 6,8 g betrug (verglichen mit dem theoretischen Wert von 7,1 g) (mit einer
Ausbeute von 95% und einer Reinheit von etwa 99%). Die gemischte Lösung wurde konzentriert
und es wurde dann Ethanol zu der sich ergebenden konzentrierten Lösung hinzugegeben, um
DCI zu kristallisieren, so daß 6,5 g an Kristallen von DCI (bei einer Ausbeute von 92% und
einer Reinheit von 100%) geerntet wurden.
Beispiel 13
-
Das folgende Beispiel veranschaulicht ein Beispiel, bei dem die Herstellung von DCI
durchgeführt wurde unter Verwendung einer wässerigen Lösung eines rohen Kasugamycins als
Ausgangsmaterial, das Verunreinigungen enthält, gemäß dem Verfahren des vierten Aspekts
der vorliegenden Erfindung. Das in diesem Beispiel verwendete rohe Kasugamycin war ein
solches rohes Kasugamycin, welches erhalten worden war durch Kultivieren eines
Kasugamycin-produzierenden Mikroorganismuses und Behandeln der sich ergebenden
Kasugamycin enthaltenden Kulturbrühe durch die folgenden Schritte (A) in (B) betreffend
Isolieren und vorläufiges Reinigen von Kasugamycin.
(A) Herstellen von rohem Kasugamycin aus der Kulturbrühe von
Kasugamycinproduzierenden Mikroorganismen.
-
Streptomyces kasugaaensis, ein Kasugamycin-produzierender Mikroorganismus, wurde mittels
eines herkömmlichen Verfahrens kultiviert, um eine Kasugamycin enthaltende Kulturbrühe
herzustellen. Die Kulturbrühe wurde filtriert, um zwei Liter (im folgenden als "l" bezeichnet)
des Kasugamycin enthaltenden Brühenfiltrats (mit einem Kasugamycingehalt von 9,8 mg/ml)
zu sammeln. Dieses Brühenfiltrat wurde durch eine Säule mit einem Innendurchmesser von 5
cm und einer Höhe von 76,5 cm) geführt, die mit 1,5 l eines stark sauren
Ionenaustauschharzes ("Duolite"® C-20, H&spplus;-Form) gepackt war, wobei Kasugamycin an das Harz adsorbiert
wurde.
-
Als nächstes wurde dieses Harz mit 4,5 l deionisiertem Wasser gewaschen, gefolgt von
Elution mit 4,5 l einer wässerigen 2 N NaOH-Lösung. Ein alkalisches wässeriges Eluat, das aus
der Harzsäule kam, wurde in Fraktionen geerntet und die alkalischen, aktiven Fraktionen, die
Kasugamycin enthielten, wurden geerntet. Die aktiven Fraktionen wurden vereinigt und die
sich ergebende vereinigte Lösung wurde auf eine Säule (mit einen Innendurchmesser von 5
cm und einer Höhe von 76,5 cm) gegeben, die mit 1,5 l eines stark sauren
Ionenaustauschharzes ("Diaion"® SK116, H&spplus;-Form) gepackt war, so daß die Lösung durch die Säule bei einer
solchen Flußrate geführt wurde, während sie auf einen Maximalwert erhöht war. Hier konnte
ein Großteil des in der vereinigten Lösung der aktiven Fraktionen enthaltenen Kasugamycins
durch die Harzsäule fließen, ohne an das "Diaion"® SK116-Harz adsorbiert zu werden, wobei
allerdings die alkalischen Substanzen an das Harz gebunden wurden. Die vereinigte Lösung
der aktiven Fraktionen, die Kasugamycin enthielten, wurden dadurch neutralisiert. Von der
"Diaion"® SK116-Säule wurde auf diese Weise eine neutralisierte wässerige Lösung von
Kasugamycin als der Ablauf gesammelt.
-
Die neutralisierte wässerige Lösung von Kasugamycin wurde so in einem Volumen von 2.300
ml erhalten und dann mittels Rotationsverdampfer konzentriert, wobei 75 ml einer
konzentrierten wässerigen Lösung erhalten wurden, die Kasugamycin in einer Konzentration von 200
mg/ml enthielt und die einen pH von etwa 7 aufwies. Dabei wurde gefunden, daß, wenn man
diese konzentrierte wässerige Lösung aus Kasugamycin verdampft, der resultierende feste
Rest aus 25,0 g Kasugamycin mit einer Reinheit von 60% besteht.
(B) Vorläufige Reinigung des rohen Kasugamycins
-
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 12 wurden 75 ml der konzentrierten wässerigen Lösung
von Kasugamycin (pH: etwa 7), wie im Schritt (A) oben erhalten, in die Säule aus Aktivkohle
eingeführt, wie sie im vorläufigen Reinigungsschritt von Beispiel 12 verwendet wurde, und
durch die Aktivkohle-Säule mit einer Flußrate von etwa 6 ml pro Stunde geführt.
(C) Herstellung und Reinigung von DCI
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Die wässerige Lösung von Kasugamycin, die vorläufig und teilweise durch die Säule aus
Aktivkohle im vorhergehenden Schritt (B) oben gereinigt worden ist, aber noch Mengen an
Verunreinigungen enthielt, wurde gesammelt und dann kontinuierlich in eine Säule gegeben, die
mit einem stark sauren Ionenaustauschharz ("Diaion"® SK116, H&spplus;-Form) gepackt war und als
der Hydrolysereaktor arbeitete, die dieselbe war, wie die im ersten Schritt von Beispiel 12
verwendete. Ähnlich dem ersten Schritt von Beispiel 12 wurde die Temperatur der durch die
Harzsäule fließenden Lösung auf 90ºC erhitzt, während die Lösung mit einer Verweilzeit von
etwa 7 Stunden durchgeführt wurde. Die sich ergebende saure Reaktionslösung (pH: 1,4) floß
aus der "Diaion"® SK116-Säule und diese Lösung enthielt DCI, wie es durch die Hydrolyse
von Kasugamycin hergestellt wurde.
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Die oben erwähnte saure Reaktionslösung wurde in eine Säule "Duolite® C-20 (H&spplus;-Form)
eingeführt und in ähnlicher Weise behandelt, wie im zweiten Schritt von Beispiel 12. Der
Ablauf aus dieser "Duolite"® C-20-Säule wurde in eine Säule aus "Duolite"® A-113PLUS
(OH&supmin;-Form)
eingeführt und dort behandelt in ähnlicher Weise wie beim dritten Schritt von
Beispiel 12.
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Die sich ergebende neutralisierte wässerige DCI-Lösung wurde oben als der Ablauf von der
Säule aus "Duolite"® A-113PLUS (OH&supmin;-Form) erhalten und diese DCI-Lösung wurde in einer
gleichen Weise wie im vierten Schritt von Beispiel 12 behandelt, um 6,7 g DCI zu ergeben
(mit einer Reinheit von etwa 99% und einer Ausbeute von 93%). Dieses rohe aber kristalline
DCI-Produkt wurde dann durch Verfahrensweisen erneut kristallisiert, die die gleichen wie
oben beschrieben waren, um 6,5 g farblose Kristalle von DCI (bei einer Ausbeute von 92%
und einer Reinheit von 100%) zu ergeben.
Beispiel 14
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Dieses Beispiel zeigt, daß, selbst wenn der Schritt für die vorläufige Reinigung von rohem
Kasugamycin durch die Säule aus Aktivkohle, wie in Beispiel 12 gezeigt, weggelassen wird,
aber solange Kasugamycin, welches zuvor zu höher Reinheit gereinigt wurde, als
Ausgangsmaterial verwendet wurde, es machbar ist, DCI mit hoher Reinheit bei hoher Ausbeute
herzustellen, wenn das Verfahren des vierten Aspektes der vorliegenden Erfindung so durchgeführt
wird, daß das hochreine Kasugamycin direkt der Hydrolyse-Reaktion in der gleichen Art und
Weise unterworfen wird, wie im ersten Schritt von Beispiel 12 und die sich ergebende saure
Reaktionslösung dann Nachbehandlungen unterzogen wird, die identisch sind mit jenen im
zweiten bis dritten Schritt von Beispiel 12 durchgeführten.
(A) Herstellen von Kasugamycin mit hoher Reinheit
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Kristalle (18 g) von Kasugamycin-Hydrochlorid wurden in 700 ml deionisiertem Wasser
gelöst und die sich ergebende wässerige Lösung wurde durch eine 600 ml-Säule (mit einem
Innendurchmesser von 5 cm und einer Höhe von 30 cm) eines stark sauren
Ionenaustauschharzes ("Duolite"® C-20, H&spplus;-Form) geführt, so daß man das in der wässerigen Lösung
vorhandene Kasugamycin an das Harz adsorbieren ließ. Nach Waschen der Harzsäule mit 1,8 l
deionisiertem Wasser wurde die Säule mit 2,4 l 2% wässerigem Ammoniak eluiert und ein
Kasugamycin enthaltendes Eluat wurde von der Säule gesammelt. In diesem Fall wurde das
Eluat in 100 ml Fraktionen gesammelt. Das Kasugamycin begann in geringer Menge in der
Fraktion Nr. 10 eluiert zu werden und wurde in nachfolgenden Fraktionen stark eluiert. Die
Kasugamycin enthaltenden Eluat-Fraktionen wurden gesammelt und lyophilisiert, wobei 15 g
hochreines Kasugamycin (mit einer Reinheit von 98%) erhalten wurden.
(B) Herstellung von DCI aus dem hochreinen Kasugamycin und Reinigung von DCI
-
Das hochreine Kasugamycin, wie es im obigen Schritt (A) erhalten wurde, wurde in
deionisiertem Wasser gelöst, um etwa 70 ml einer wässerigen Lösung aus Kasugamycin
herzustellen, die Kasugamycin in einer Konzentration von etwa 200 mg/ml enthielt, die aber im
wesentlichen vollständig frei von Verunreinigungen war.
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Die obige wässerige Lösung von Kasugamycin wurde kontinuierlich bei einer Temperatur der
Lösung von 90ºC direkt in eine Säule gegeben, die mit einem stark sauren
Ionenaustauschharz ("Diaion"® SK116, H&spplus;-Form) gepackt war, und wobei die Harzsäule die gleiche war wie
jene, die im ersten Schritt von Beispiel 12 verwendet wurde. Danach wurde in ähnlicher
Weise wie im ersten Schritt von Beispiel 12 die wässerige Kasugamycin-Lösung bei einer
Reaktionstemperatur von 90ºC und einer Flußrate von 6 ml/Stunde durch die Harzsäule geführt,
wobei die Verweilzeit der Lösung in der Säule so kontrolliert wurde, daß sie etwa 7 Stunden
betrug, wobei die Hydrolysereaktion von Kasugamycin durchgeführt wurde.
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Die saure Reaktionslösung (pH 1,4), die man aus der "Diaion"® SK116-Säule fließen ließ,
enthielt solchermaßen produziertes DCI.
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Diese saure Reaktionslösung wurde dann in derselben Weise erhitzt wie in den
Verfahrensweisen des zweiten, dritten und vierten Schrittes von Beispiel 12, um 6,7 g DCI mit hoher
Reinheit (mit einer Ausbeute von 97% und einer Reinheit von 100%) zu liefern.
Beispiel 15
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Dieses Beispiel veranschaulicht die Herstellung von DCI durch das Verfahren gemäß dem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
(1) Erster Schritt
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20 g Kasugamycin-Hydrochlorid wurden ausgewogen und in einen eierfruchtförmigen
Kolben mit einer Kapazität von 500 ml gegeben, gefolgt von Hinzufügen von 100 ml Wasser
dazu, um eine wässerige Lösung von Kasugamycin-Hydrochlorid herzustellen. Dieser
wässerigen Lösung wurden 150 ml eines stark sauren Ionenaustauschharzes ("Diaion"® SK116, H&spplus;-
Form) hinzugefügt, gefolgt von starkem Mischen. Die ganze erhaltene Mischung wurde über
einem Ölbad unter einem Atmosphärendruck bei 95ºC für 12 Stunden erhitzt, so daß die
Hydrolysereaktion von Kasugamycin bewirkt wurde.
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Die ganze solchermaßen erhaltene Reaktionsmischung wurde abgekühlt und dann filtriert, um
das stark saure Ionenaustauschharz zu entfernen und die DCI enthaltende saure
Reaktionslösung zu erhalten. Das Harz, welches abfiltriert worden war, wurde mit 150 ml Wasser
gewaschen, um die wässerige Waschflüssigkeit zu ergeben.
(2) Zweiter Schritt (der Schritt zum Beseitigen basischer Substanzen)
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Die wässerige Waschflüssigkeit und die obige saure Reaktionslösung wurden miteinander
vereinigt. Etwa 250 ml der resultierenden sauren Reaktionslösung wurden auf eine Säule
gegeben (mit einem Innendurchmesser von 2,4 cm und einer Höhe von 22 cm), die mit einem
stark sauren Ionenaustauschharz ("Duolite"® C-20, H&spplus;-Form, 100 ml) gepackt war, und durch
die Harzsäule geführt. Nachdem die Reaktionslösung als Ablauf aus der Harzsäule geflossen
war, wurde die Harzsäule mit 100 ml deionisiertem Wasser gewaschen. Die erhaltene
wässerige Waschflüssigkeit wurde mit dem wässerigen Ablauf vereinigt, der aus der Harzsäule
herausgeflossen war, um 350 ml einer sauren wässerigen DCI enthaltenden Lösung zu ergeben.
(3) Dritter Schritt (Neutralisierungsschritt)
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Die obige saure wässerige Lösung wurde auf die Spitze einer Säule aufgegeben (mit einem
Innendurchmesser von 3,0 cm und einer Höhe von 21 cm), die mit stark basischem
Ionenaustauschharz ("Duolite"® A-113PLUS, OH&supmin;-Form, 150 ml) gepackt war, und durch die
Harzsäule geführt. Die erste 100 ml Fraktion des Eluates von der Säule wurde verworfen, aber die
nächsten Fraktionen von etwa 250 ml des Eluats wurden gesammelt. Weiterhin wurde die
Harzsäule mit 150 ml deionisiertem Wasser gewaschen. Etwa 150 ml der erhaltenen
wässerigen Waschflüssigkeit wurden vereinigt mit den kurz zuvor gesammelten Fraktionen des
Eluates von der Säule, um etwa 400 ml neutrale wässerige DCI enthaltende Lösung zu
erhalten.
(4) Vierter Schritt (der Schritt zum Kristallisieren von DCI)
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Etwa 400 ml der neutralen wässerigen Lösung, wie im obigen dritten Schritt erhalten, wurden
konzentriert, um etwa 40 ml in einem Rotationsverdampfer zu ergeben und die konzentrierte
Lösung wurde auf etwa 70ºC erhitzt. Zu der konzentrierten Lösung wurden unter Rühren 360
ml Ethanol hinzugegeben, der auf 70ºC erhitzt worden war. Die sich ergebende flüssige
Mischung ließ man bei Raumtemperatur für 12 Stunden stehen, so daß Kristallisieren von DCI
bewirkt wurde. Nachdem Kristalle ausgefallen waren, wurden 7,5 g DCI-Kristalle durch
Filtration (bei einer Ausbeute von 90% und Reinheit von 100%) erhalten.
Beispiel 16
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Eine wässerige Lösung aus 20 g Kasugamycin-Hydrochlorid in 100 ml Wasser wurde in
einen 300 ml Glaskolben zur Verwendung in einem Autoklaven gegeben. Zu dieser wässerigen
Lösung wurden 150 ml Partikel eines stark sauren Ionenaustauschharzes ("Diaion"® SK116,
H&spplus;-Form) gegeben, gefolgt von gründlichem Mischen. Die solchermaßen erhaltene Mischung
wurde in den Autoklaven gegeben, indem der die Mischung enthaltende Kolben dorthin
eingebracht wurde. Bei einem erhöhten Druck von 1,2 kg/cm² (Meßgerät) wurde die Mischung
auf 120ºC für 3 Stunden erhitzt, so daß Kasugamycin hydrolisiert wurde. Die nachfolgenden
Verfahrensweisen für die Behandlung der so aus der Hydrolyse-Reaktion von Kasugamycin
erhaltenen Reaktionslösung wurden in ähnlicher Weise wie bei Beispiel 15 durchgeführt,
wobei 7,8 g DCI-Kristalle erhalten wurden (bei einer Ausbeute von 94% und Reinheit von
100%).
Beispiel 17
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Eine aus Glas hergestellte Säule (mit einem Innendurchmesser von 30 mm und einer Höhe
von 310 mm), die man mit 150 ml eines stark sauren Ionenaustauschharzes ("Diaion"®
SK116, H&spplus;-Form) gepackt hatte, wurde in einen geheizten Ofen gegeben, der bei 95ºC
geregelt wurde. Eine wässerige Lösung von 20 g Kasugamycin-Hydrochlorid in 100 ml Wasser
wurde kontinuierlich in die Harzsäule gegeben und mit einer solchen Flußrate durchgeführt,
daß die Lösung in etwa 12 Stunden durch die Harzsäule laufen konnte. Das Kasugamycin
wurde in der wässerigen Lösung hydrolysiert, während die wässerige Lösung durch die
Harzsäule floß.
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Der wässerige Ablauf, der aus der Harzsäule floß, wurde gesammelt, gefolgt von Waschen
der Harzsäule mit Wasser. Der Ablauf wurde vereinigt mit der wässerigen Waschflüssigkeit,
so daß 250 ml einer flüssigen Mischung erhalten wurden. Verfahrensweisen für die
Nachbehandlungen der flüssigen Mischung wurden durchgeführt, wie in Beispiel 15, wobei 7,8 g
DCI-Kristalle erhalten wurden (bei einer Ausbeute von 94% und einer Reinheit von 100%).
-
Die oben beschriebenen experimentellen Ergebnisse der Beispiele 1 bis 17 werden in Tabelle
1a bis Tabelle 1b, die im folgenden angeführt werden, zusammengefaßt. Zusätzlich sind in
Tabelle 1a bis 1b auch experimentelle Ergebnisse von Vergleichsbeispielen 1 bis 4 gezeigt,
die im folgenden beschrieben werden.
Vergleichsbeispiel I
-
Dieses Beispiel veranschaulicht ein Experiment, bei dem gemäß dem Verfahren, wie in US-
Patent Nr. 5,091,596 offenbart, die Hydrolyse von Kasugamycin mittels Salzsäure
durchgeführt wurde, gefolgt von der Reinigung des so hergestellten DCI.
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(1) Zu 10,0 g Kasugamycin-Hydrochlorid-Kristallen (mit einer Reinheit von 99%) wurden 31
ml 5 N Salzsäure hinzugefügt, gefolgt von Durchführen der Hydrolyse unter
Atmosphärendruck bei 90ºC für 8 Stunden, und es wurde festgestellt, daß die Ausbeute an in der
Reaktionslösung enthaltenem DCI 89% entsprach. Diese Reaktionslösung wurde Silika-Gel-TLC in
der gleichen Art und Weise wie in Beispiel 1 unterworfen, um die Anwesenheit von
Nebenprodukten zu bestimmen, die in der Reaktionslösung enthalten waren. Punkte, die die
Anwesenheit großer Mengen an Nebenprodukten anzeigten, wurden nahe Rf = 0,58 beobachtet.
Zusätzlich wurden auch Punkte, die die Anwesenheit großer Mengen an Nebenprodukten, die
von DCI verschieden waren, nahe Rf = 0,39 durch die Farbentwicklung mit Ninhydrin und
Joddampf beobachtet.
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(2) Nach der Hydrolyse-Reaktion von Kasugamycin wurde die sich ergebende
Reaktionslösung zweifach mit destilliertem Wasser auf ein Flüssigvolumen von etwa 70 ml verdünnt.
-
Diese verdünnte aber noch immer stark saure Reaktionslösung wurde auf eine Säule (250 ml,
3 · 35 cm) gegeben, die "Amberlite"® IR410 (OH&supmin;-Form) enthielt, und man lies sie durch die
Harzsäule laufen. Die Harzsäule wurde dann mit 500 ml destilliertem Wasser gewaschen. Die
Wasserstoffionen-Konzentration der DCI enthaltenden Fraktionen (Volumen: 440 ml, getönt
durch eine dunkelgelbe Farbe) des Eluats, das aus der Harzsäule floß, wurde mittels TB-
Papier untersucht. Der Farbton des TB-Papiers änderte sich in eine dunkelblaue Farbe und
zeigt dadurch an, daß die wässerige Lösung der DCI enthaltenen Fraktionen stark alkalisch
war.
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(3) Die obige wässerige Lösung der DCI enthaltenden Fraktionen wurde als nächstes auf eine
Säule (250 ml, 3 · 35 cm) gegeben, die ein stark saures Ionenaustauschharz ("Amberlite"®
IR120B, H&spplus;-Form) enthielt, und man lies sie durch die Harzsäule fließen. Die Harzsäule
wurden danach mit 500 ml destilliertem Wasser gewaschen. Die DCI enthaltende Fraktion
(Volumen: 500 ml, als eine farblose und klare Lösung) des Eluates, das aus der Harzsäule floß,
wurde mittels TB-Papier kontrolliert. Der Farbton des TB-Papiers blieb unverändert und
zeigte dadurch eine schwache Acidität der DCI enthaltenden Fraktionen des wässerigen
Eluats an. Aktivkohle (0,76 g) wurde als nächstes zu den DCI enthaltenden Fraktionen des
wässerigen Eluates gegeben, gefolgt von Rühren bei 5ºC für 2 Stunden. Die sich ergebende
Gesamtmischung wurde durch ein Filterpapier filtriert, um die Aktivkohle zu entfernen und
das Filtrat zu ergeben. Die abgetrennte Aktivkohle wurde dann mit deionisiertem Wasser
gewaschen. Das Filtrat wurde mit der wässerigen Waschflüssigkeit von der Aktivkohle
gemischt, um 520 ml einer flüssigen Mischung zu ergeben. Diese flüssige Mischung wurde
konzentriert bis zur Trockne, um 3,9 g rohe Kristalle von DCI zu ergeben (mit einer Reinheit
von etwa 92%).
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(4) Als nächstes wurden 10 ml destilliertes Wasser zu 3,9 g der wie oben erhaltenen rohen
DCI-Kristalle zugegeben, gefolgt von Erhitzen auf etwa 70ºC. Die sich ergebende Lösung
wurde mit 70 ml Ethanol vermischt, der auf etwa 70ºC erhitzt worden war, und die
solchermaßen erhaltene Mischung wurde gerührt. Man erlaubte der sich ergebenden flüssigen
Mischung, bei Raumtemperatur für etwa 12 Stunden ruhig zu stehen, so daß man DCI-Kristalle
zum Ausfallen brachte. Die DCI-Kristalle wurden durch Filtration gesammelt und dann
getrocknet, um 3,4 g Kristalle von DCI (bei einer Ausbeute von 82% und Reinheit von 100%)
zu ergeben. Die Reinheit dieses DCI-Produktes wurde mittels Flüssigchromatographie
analysiert.
Vergleichsbeispiel 2
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Nach dem in US-Patent Nr. 5,091,596 offenbarten Verfahren wurde die Hydrolyse von
Kasugamycin mit 5 N Salzsäure durchgeführt.
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So wurden 22 g Kasugamycin-Hydrochlorid in 110 ml 5 N Salzsäure gelöst. Die Lösung (pH-
Wert < 0,2), die solchermaßen erhalten wurde, wurde der Hydrolyse-Reaktion bei 90ºC für 8
Stunden ausgesetzt. Die resultierende Reaktionslösung wurde dann mit 170 ml Wasser
verdünnt.
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Die Acidität der solchermaßen verdünnten wässerigen Lösung wurde neutralisiert und, um
das nicht umgesetzte verbleibende Kasugamycin und die Verunreinigungen zu entfernen, die
verdünnte Lösung auf eine Säule aufgetragen, die 300 g einer Mischung aus einem stark
sauren Ionenaustauschharz ("Amberlite"® IR120B, H&spplus;-Form) und einem stark basischen
Ionenaustauschharz "Amberlite"® IR410 (OH&supmin;-Form) enthielt. Ein neutraler Ablauf floß aus der
Mischharzsäule und wurde gesammelt, gefolgt von Waschen der Harzsäule mit Wasser. Die
wässerige Waschflüssigkeit und der Säulenablauf wurden miteinander vereinigt, um 850 ml
einer flüssigen Mischung zu ergeben. Diese flüssige Mischung wurde entfärbt durch
Behandeln mit 1,7 g Aktivkohle für 2 Stunden bei 5ºC. Danach wurde die solchermaßen behandelte
flüssige Mischung bis zur Trockne konzentriert, um 7,6 g Rohpulver von DCI zu ergeben (bei
einer Ausbeute von 81,5%).
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Eine Reinigung dieses rohen Pulvers von DCI wurde dann durchgeführt, wie in Beispiel 1
oben, wobei 7,2 g DCI-Kristalle erhalten wurden (bei einer Ausbeute von 79% und einer
Reinheit von 100%).
Vergleichsbeispiel 3
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Die Verfahrensweisen von Vergleichsbeispiel 2 oben wurden wiederholt unter Verwendung
von 0,1 N Salzsäure anstelle von 5 N Salzsäure beim Hydrolyse-Schritt von Kasugamycin.
Die Reaktionslösung wurde erhalten, nachdem die Reaktion bei 90ºC für 8 Stunden
durchgeführt worden war. Die Reaktionslösung zeigte einen pH-Wert von 1,78. Die Analyse der
Re
aktionslösung mittels Flüssigchromatographie zeigte an, daß in der Reaktionslösung kein DCI
hergestellt worden war.
Vergleichsbeispiel 4
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Die Verfahrensweisen von Vergleichsbeispiel 2 oben wurden wiederholt unter Verwendung
von 1 N Salzsäure im Hydrolyseschritt von Kasugamycin anstelle von 5 N Salzsäure. Die
Reaktionslösung, die aus der Hydrolyse erhalten wurde, zeigte einen pH-Wert von 0,87. Die
Ausbeute an in der Reaktionslösung gebildetem DCI betrug 34,4% (wie gemessen durch eine
Analyse mittels Flüssigchromatographie).
Tabelle 1a
Tabelle 1b
In Tabelle 1a und 1b, wie oben gezeigt,
-
(i) *: Die Markierung (*) zeigt die Verwendung von Kasugamycin an, während das Fehlen der
Markierung (*) die Verwendung von Kasugamycin-Hydrochlorid in allen Fällen anzeigt.
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(ii)**: Unter der Spalte für die "Art des Harzes" steht "A" für "Diaion" SK116 und "B" für
"Duolite"CC204F.
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(iii) Unter der Spalte für die "Reaktionsverfahrensweisen" zeigt "BR" an, daß die Hydrolyse
in einem Reaktor durchgeführt wurde, der chargenweise betrieben werden konnte, und
bedeutet "RC", daß die Hydrolyse durchgeführt wurde durch Einführen einer wässerigen
Lösung des Ausgangsmaterials in eine Harzsäule und dann Durchführen der Lösung durch die
Harzsäule.
-
(iv)***: Unter der Spalte für die "Ausbeute an DCI in der Reaktionslösung" zeigt die
Ausbeute an DCI die Werte der Ausbeute an, wie gemessen durch eine Analyse mittels
Hochleistungsflüssigchromatographie.
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(v) ****: Unter dem Begriff "Menge an benötigtem Harz" wird die Gesamtheit der Mengen
des stark sauren Ionenaustauschharzes und des stark basischen Ionenaustauschharzes
verstanden, die für den Reinigungsschritt von DCI verwendet wurden.
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(vi) Hinsichtlich der Vergleichsbeispiel 1 und 2 zeigt der Begriff "Menge an benötigten
Harzen" unter der Spalte für "Reinigungsschritt" die Gesamtheit der Mengen des stark sauren
Ionenaustauschharzes und des stark basischen Ionenaustauschharzes an, die beide benötigt
werden für die Behandlungen der Reaktionslösung, die aus dem Schritt der Hydrolyse von
Kasugamycin mit Salzsäure entsprechend dem Verfahren nach dem Stand der Technik des
vorerwähnten US-Patentes erhalten wurde.
-
Als Verfahren für die Herstellung von DCI, das im kommerziellen Maßstab durchgeführt
wird, sind die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verglichen mit dem Verfahren
nach dem Stand der Technik, welches Hydrolyse von Kasugamycin mit einer wässerigen
Lösung einer starken Säure umfaßt, sehr vorteilhaft hinsichtlich der unten erwähnten Punkte.
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(1) Entsprechend den Verfahren der vorliegenden Erfindung kann DCI mit hoher Reinheit bei
einer hohen Ausbeute durch einfache Verfahrensweisen unter milden Reaktionsbedingungen
erhalten werden, ohne daß Nebenreaktionen beteiligt wären.
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Genau beschrieben umfassen die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung Durchführen
der Hydrolyse von Kasugamycin mit stark saurem Ionenaustauschharz, aber ohne auf dem
Verfahren nach dem Stand der Technik zu beruhen, der eine flüssige Säure verwendet. Die
Verwendung des stark sauren Ionenaustauschharzes erlaubt es, die Ausbeute an in der aus der
Hydrolyse erhaltenen Reaktionslösung enthaltenem DCI auf 90% oder mehr der theoretischen
Ausbeute von DCI zu erhöhen. Dies ist außergewöhnlich vorteilhaft verglichen mit der
Tatsache, daß die Ausbeute an DCI im Hydrolyseschritt, wie sie gemäß dem Verfahren dem Stand
der nach Technik erhalten wird, normalerweise im Bereich von 80% liegt. Entsprechend den
Verfahren der vorliegenden Erfindung bleibt die DCI-Ausbeute auf einem hohen Niveau, das
im Hydrolyseschritt erreicht wird, bis zur Endstufe der Gewinnung von DCI, konsequenter
Weise mit der Gewährleistung, daß DCI mit einer Reinheit von 100% immer mit einer
Ausbeute von wesentlich mehr als 90% erhalten wird. Darüber hinaus sollen die Verfahren der
vorliegenden Erfindung die Hydrolyse von Kasugamycin durchführen unter Verwendung
eines stark sauren Ionenaustauschharzes, wobei es möglich ist, die Mengen an Harz zu sparen
und die in den Reinigungsschritten von DCI, die nach dem Hydrolyseschritt vorgenommen
werden, erforderlichen Mengen an Harz auf ein Volumen von so wenig wie etwa das 1/5- bis
2/5-fache weniger als das Volumen des Harzes, welches im Verfahren nach dem Stand der
Technik erforderlich war, zu verringern. Weiterhin kann die Menge der wässerigen Lösung
von DCI, die konzentriert werden muß, um Kristallisation von DCI zu bewirken, so gering
sein wie etwa das 2/S- bis 3/5-fache an Volumen weniger als das Volumen, das bei den
Verfahren nach dem Stand der Technik erforderlich ist und somit werden nur eine kleinere
Vorrichtung für den Konzentrierungsschritt und eine kürze Zeit für den Konzentrierungsschritt
benötigt.
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(2) Wenn die Hydrolyse-Reaktion von Kasugamycin bei erhöhter Temperatur und bei
erhöhtem Druck durchgeführt wird, die durch die vorliegende Erfindung nutzbar wurden, kann die
Reaktionszeit auf etwa das 1/4-fache verglichen mit solchen Verfahren verkürzt werden, wo
die Reaktion unter Atmosphärendruck durchgeführt wird.
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(3) Das stark saure oder basische Ionenaustauschharz, wie im Hydrolyseschritt oder den
nachfolgenden Schritt des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet, können erneut
verwendet werden durch ihre Regeneration mit einer wässerigen Lösung eines Alkali oder einer
Säure.
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(4) Die Menge der Säure oder des Alkali, die nach Regeneration des stark sauren oder
basischen Ionenaustauschharzes, wie es in der Hydrolysereaktion oder den nachfolgenden
Schritten verwendet wird, kann auf etwa das ein-drittel-fache weniger verringert werden als die
Menge der Säure oder des Alkali, die in dem Stand der Technik-Verfahren des US-Patentes,
auf das oben Bezug genommen wurde, verwendet wurde. Weiterhin können die für die
Regenerierungsbehandlungen der Harze erforderlichen Vorrichtungen hinsichtlich ihrer Größe
verringert werden und die für die Behandlung des sich ergebenden Abwassers und
dergleichen erforderliche Arbeit kann auch wesentlich verringert werden.
Industrielle Anwendbarkeit
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Wie oben beschrieben sind die Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung in der
Lage, die Herstellung von D-chiro-Inositol zu erreichen durch Durchführung der Hydrolyse
von Kasugamycin in einer einfachen Art und Weise unter milden Reaktionsbedingungen und
bei einer hohen Reaktionsrate unter Verwendung eines stark sauren Ionenaustauschharzes
(H&spplus;-Form). Die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung machen es möglich, D-chiro-
Inositol mit hoher Reinheit und hoher Ausbeute herzustellen und können kommerziell,
verbunden mit vielen Vorteilen durchgeführt werden.