Vorrichtung und Verfahren zum Kodieren von Bildfelddaten
für eine fotografische Kamera
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Die vorliegende Erfindung betrifft den Bereich der fotografischen Filmkameras und
insbesondere Kameras, die darauf ausgelegt sind, Hinweise auf Bildfeldformatinformationen
auf dem Filmstreifen optisch aufzuzeichnen.
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Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, Hinweise auf einem Film in der Kamera zum
Zeitpunkt der Belichtung eines Bildes aufzunehmen, die besagen, daß für das resultierende
Aufsichtsbild ein Bildfeldformat gewünscht wird, das von einem Standardformat abweicht.
Eine Reproduktion in einem Pseudo-Format ist ein Beispiel für eine derartige
Druckformatabweichung, bei der das resultierende Aufsichtsbild ein Pseudo-Teleformat oder ein Pseudo-
Panoramaformat aufweisen kann.
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Ein Pseudo-Teleaufsichtsbild ("Pseudo-Telebild") ist ein Aufsichtsbild, das aus einem
begrenzten Mittelbereich eines Filmbildformats angefertigt wird, das normalerweise dasselbe
Verhältnis von Breit- zu Längsseite, z. B. 1,0 : 1,5 (oder 10 · 15 cm), wie das Vollformat-
Originalbildfeld auf dem Film (bei einem Kleinbildfilm) aufweist. Während des Kopiervorgangs
werden die Randbereiche des Filmbildfeldes abgedeckt, und der Mittelbereich wird auf das
gewünschte Format vergrößert, um ein Aufsichtsbild zu erhalten, das den Eindruck einer Tele-
oder Nahaufnahme vermittelt. Das Ausmaß der Telewirkung wird durch die in dem Printer
verwendete Vergrößerung und Maskierung bestimmt.
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Ein Pseudo-Panoramaaufsichtsbild ("Pseudo-Panoramabild") ist ein Bild, dessen oberer und
unterer Bereich des Filmbildfeldes abgedeckt sind, um eine sichtbare Fläche auf dem
Aufsichtsbild zu erhalten, die ein langgestrecktes Breitseiten- zu Längsseitenverhältnis von
größer als 1:2 und vorzugsweise von 1:3 aufweist. Während des Kopiervorgangs wird das
Filmbildfeld wie beschrieben abgedeckt, und das Bild wird vergrößert, um ein Aufsichtsbild in
voller Höhe zu erhalten, das den Eindruck einer Panorama- oder Weitaufnahme vermittelt.
Sowohl die Pseudo-Tele- als auch die Pseudo-Panoramaaufsichtsbilder werden somit durch
Einstellung des Printers erstellt, ohne ein echtes Tele- oder Weitwinkelobjektiv in der Kamera
einsetzen zu müssen.
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Nach dem Stand der Technik ist zudem bekannt, Kodierungen auf einem Film vorzusehen, die
das Fotolabor darauf hinweisen, daß ein gegebenes Bildfeld auf einem Filmstreifen in einem
bestimmten Pseudoformat zu kopieren ist. Beispiele für derartige Techniken sind in US-A-
4,583,831, 4,652,104 und Re. 32,797 zu finden. In diesen Beschreibungen sind eine oder
mehrere dedizierte Leuchtdioden (LEDs) vorgesehen, um Kodierungen auf Filmränder oder
auf Bereiche zwischen den Bildfeldern aufzubelichten, die nach der Filmentwicklung in dem
Printer lesbar sind, um die entsprechenden Aufsichtsbilder im Pseudoformat zu erstellen. Das
französische Patent 2518769 beschreibt zudem das Aufbelichten von Zeichen auf einem
Kamerafilm mittels einer Leuchtdioden-Belichtungseinrichtung, in der eine Synchronisierung
der Zeichenaufbelichtung auf Orte zwischen aufeinanderfolgenden Filmperforationslöchern
mittels einer eigenen opto-sensorischen Perforationsloch-Abtastvorrichtung durchgeführt wird.
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Wie beispielsweise in US-A-4,965,626 beschrieben, bestehen Vorschläge, um einen Film mit
fotografischen Standbildern zu erstellen, in dem herkömmliche, gleichmäßig beabstandete
Perforationslöcher ("Perforationen") zusammen mit beiden Rändern des Films beseitigt und auf
einer Kante des Films durch weiter beabstandete Perforationslöcher ersetzt werden, wobei die
Beabstandung zwischen den Perforationslöchern frei bleibt. Mit Hilfe geeigneter
Filmpositioniervorrichtungen in der Kamera ist der Film fortschaltbar und derart steuerbar, daß sich jeder
Bildfeldbereich in bezug zu den Perforationslöchern in einer definierten Position befindet. Zur
Fortschaltung wurden sowohl mechanische als auch optische
Perforationsloch-Abtasteinrichtungen vorgesehen. Es ist gängige Praxis, für optische Perforationsloch-Abtasteinrichtungen
und die resultierende Filmfortschaltung eine Leuchtdiode zu verwenden, die im infraroten
(nicht sichtbaren) Lichtspektrum abstrahlt, um eine unerwünschte Belichtung des Films zu
verhindern.
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In einer einfachen, kostengünstigen Kamera ist es wünschenswert, die Anzahl der
Kamerabauteile zu minimieren. Der Einbau separater Komponenten zur Filmmarkierung und zur
Filmfortschaltung läuft diesem Ziel zuwider. Es ist daher wünschenswert, eine Vorrichtung
bereitzustellen, die in der Lage ist, beide Funktionen auszuführen, ohne die Bauteilemenge der
Kamera zu erhöhen, um somit die Kosten, die Komplexität und die Baugröße der Kamera zu
reduzieren.
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Erfindungsgemäß wird daher eine Filmkodiereinrichtung für eine fotografische Kamera nach
Anspruch 1 bereitgestellt. In einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren nach
Anspruch 6 vorgesehen, um Kodierungsdaten optisch auf einen Film in einer Kamera
aufzubelichten.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Es zeigen
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Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kamera.
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Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung
herangezogenen Filmstreifens.
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Fig. 3 ein Funktionsdiagramm der Steuerschaltung, die in der Kamera aus Fig. 1
verwertbar ist.
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Fig. 4 ein Diagramm einer Version der Filmkodierung, die von der Schaltung aus Fig. 3
auf den Film aufgebracht wird.
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Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem eine Kamera 10 aus
einem Kameragehäuse 11 und einem daran angeschlagenen Rückteil 20 besteht. Das
Kameragehäuse 11 ist in herkömmlicher Weise mit einer Filmpatronenkammer 12 versehen,
einer Filmfeldöffnung 14, einer Filmaufwickelkammer 16 und einer Filmaufwickelspule 18. Ein
drehbares Rad 19 greift in den Film ein und dient als Eingabevorrichtung für die Schaltung 34
zur Filmgeschwindigkeitsmessung (Fig. 3). Die Kamera 10 ist mit
Perforationslochabtastmitteln versehen, einschließlich einer Leuchtdiode 21, die im Kameragehäuse neben der
Filmfeldöffnung 14 angeordnet ist, und einem Lichtsensor 22, der derart am Rückteil 20
angeordnet und positioniert ist, daß bei Schließen des Rückteils 20 der Lichtsensor 22 mit der
Leuchtdiode 21 ausgerichtet wird. Ein Filmantriebsmotor 30 (Fig. 3) ist in dem
Kameragehäuse 11 angeordnet und treibt die Filmaufwickelspule 18 zum Fortschalten des
Filmstreifens 23 durch die Kamera an, wobei fortlaufende Bildfeldbereiche über der Filmfeldöffnung 14
angeordnet werden.
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Bezugnehmend auf Fig. 2 und 3 kann die Kamera 10 mit einem Filmstreifen 23 geladen
werden, der auf einer Seite sich wiederholende, beabstandete Perforationslochpaare 26a, 26
aufweist. Die Abstände zwischen den aufeinanderfolgenden Perforationslochpaaren sind derart
bemessen, daß sie aufeinanderfolgende Bildfeldbereiche 24 entlang des Films definieren.
Bekanntermaßen übernehmen die Perforationslochpaare 26a, 26b vorwiegend die
Filmlängenbemessung zum Positionieren aufeinanderfolgender Bildfeldbereiche über der Filmfeldöffnung
14 in der Kamera und zum aufeinanderfolgenden Positionieren belichteter Bildfelder in der
Filmbühne der Fotolaboreinrichtung. Zur Filmlängenbemessung in der Kamera 10 ist ein
Perforationsabtastmittel mit einem Lichtemitter in Form einer Leuchtdiode 21 und einem
Halbleiter-Lichtsensor 22 vorgesehen, der mit dem Steuerelement 32 verbunden ist und
welches während der ersten vorbestimmten Intervalle der Filmfortschaltung in Tätigkeit ist, um
das Vorhandensein von Perforationslöchern zu ermitteln, während der Film mit Hilfe des
Filmantriebsmotors 30 unter Steuerung des Steuerelements 32 durch die Kamera fortgeschaltet
wird. Das Perforationsabtastmittel steuert zusammen mit dem Steuerelement 32 den Betrieb
des Filmantriebsmotors 30 derart, daß die Filmbewegung gestoppt wird, wenn die
Perforationslöcher erkannt werden, um die aufeinanderfolgenden Bildfeldbereiche 24 über der
Filmfeldöffnung 14 zu positionieren. Bei herkömmlichen optischen Anordnungen zur
Filmlängenbemessung dieser Art arbeitet die Leuchtdiode 21 normalerweise im infraroten
Spektrum, was die Emulsion auf dem Filmstreifen 23 nicht beeinträchtigt, wodurch eine
unerwünschte Belichtung des Films vermieden wird. Erfindungsgemäß wird die Leuchtdiode
21 jedoch im sichtbaren Spektrum des Lichts betrieben, damit sie den Film in einer zwischen
den Perforationspaaren angeordneten Bahn mit einer Kodierung latent belichten kann.
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Die erfindungsgemäße Filmkodiereinrichtung umfaßt Steuerelemente zur Erzeugung der
Datenkodierung mit einem entsprechend programmierten Mikroprozessor innerhalb des
Steuerelements 32, das während der zweiten vorbestimmten Intervalle der Filmfortschaltung
arbeitet, die sich von den ersten Intervallen unterscheiden, während derer die
Perforationsabtastung durchgeführt wird, um den Film mit Kodierungsdaten latent in einer Bahn zu belichten,
die mit den Perforationslöchern in dem Film ausgerichtet ist. Der Begriff "Intervall" wird hier
austauschbar in bezug auf die Zeitintervalle benutzt, während derer der Film von dem
Filmantriebsmotor 30 durch die Kamera transportiert wird, und in bezug auf die
entsprechenden Längsintervalle oder Längenabmessungen auf dem Film. In Fig. 2 bezeichnen die
gepunkteten Umrisse 28 die Intervalle, in denen die Datenkodierung auf dem Film
aufgezeichnet wird, wobei die Räume zwischen den Umrissen 28 die Intervalle sind, während derer die
Perforationsabtastung durchgeführt wird. Die gepunkteten Umrisse 29 bezeichnen Bereiche,
die für die Aufzeichnung eines durch den Hersteller während der Filmherstellung
vorbelichteten, latenten DX-Balkencodes reserviert sind. Wie zu erkennen ist, ist der Bereich für den
latenten DX-Balkencode am Filmrand zwischen den Perforationslöchern 26a, 26b angeordnet,
so daß der Bereich in der Längsbahn zwischen den Perforationslöchern für die Aufzeichnung
der latenten Datenkodierung frei bleibt. Da die Leuchtdiode 21 im sichtbaren Lichtspektrum
arbeitet, ist die Öffnung im Kameragehäuse, durch die die Leuchtdiode den Film belichtet, klein
genug, um eine Maske zu bilden, die das emittierte Licht auf die schmale Bahn neben den
Perforationslöchern begrenzt, so daß der Bereich, in dem die latente Datenkodierung
vorgenommen wird, mit minimaler seitlicher Lichtemission beaufschlagt wird, welche den
Bildfeldbereich 24 oder den DX-Balkencode im Bereich 29 beeinträchtigen könnte.
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Fig. 4 zeigt die entsprechenden Datenkodierungen, die nach Vereinbarung drei unterschiedliche
Filmfeldformate bezeichneten könnten. In dem mit "Normal" bezeichneten oberen Bereich der
Figur arbeitet die Kamera im Normalbetrieb, in dem das volle Bildfeld mit einem
Standardseitenverhältnis in dem resultierenden Aufsichtsbild reproduziert würde. Wenn der
Filmantriebsmotor derart in Gang gesetzt wird, daß der Film zur nächsten aufeinanderfolgenden
Filmfeldposition fortgeschaltet wird, bleibt die Leuchtdiode 21, angesteuert durch das
Steuerelement 32, für ein Anfangsintervall t&sub1; im ausgeschalteten Zustand und wird dann für ein
Intervall t&sub2; eingeschaltet, um auf dem Film einen Längsstreifen aufzubelichten, der nach
Vereinbarung besagt, daß das Bildfeld in einem normalen Bildseitenverhältnis reproduziert
werden soll. Nach Abschluß des Intervalls t&sub2; könnte die Leuchtdiode 21 kurzzeitig aus- und
dann wieder eingeschaltet werden, oder sie könnte alternativ hierzu eingeschaltet bleiben, um
die Perforationsabtastung während des Intervalls t&sub3; durchzuführen. Nachdem die
Perforationsabtastung abgeschlossen ist, wird die LED 21 bis zum Beginn des nächsten
Filmfortschaltzyklus ausgeschaltet. In der mit "Pseudo-Telebild" bezeichneten Sequenz im mittleren Teil der
Figur wird nach dem Anfangsintervall t&sub1; die Leuchtdiode unter Steuerung des Steuerelements
32 für die erste Hälfte des Intervalls t&sub2; ein- und ausgeschaltet, um ein Muster zu erzeugen, das
nach Vereinbarung besagt, daß das Bildfeld in einem Pseudo-Teleformat reproduziert werden
soll. In der mit "Pseudo-Panoramabild" bezeichneten Sequenz im unteren Teil der Figur bleibt
die Leuchtdiode 21 während der ersten Hälfte des Intervalls t&sub2; ausgeschaltet und wird
anschließend wieder eingeschaltet, um anzuzeigen, daß das Bildfeld in einem Pseudo-
Panoramaformat reproduziert werden soll. Die Steuerung der Leuchtdiode zum Schluß des
Intervalls t&sub2; für die Pseudo-Telebild- und Pseudo-Panoramabildkodierungen würde dem
Vorgehen bei der Kodierung für das "Normalbild" entsprechen. Das Ergebnis ist eine
eindeutige Reihenfolge von belichteten, latenten Bildstreifen oder Bildmarken auf dem Film,
die von derselben Vorrichtung erzeugt werden, die auch für die Perforationsabtastung benutzt
wird, und die nach Entwicklung in dem Fotolabor derart maschinenlesbar ist, daß sie das zur
Erstellung des gewünschten fotografischen Aufsichtsbildes zu verwendende Format bezeichnet.
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Für bekannte Filmfortschaltgeschwindigkeiten ist das Zeitintervall t&sub2;, wenn die Leuchtdiode 21
unter Steuerung des Steuerelements 32 zur Filmkodierung betrieben wird, durch eine
geeignete, taktgesteuerte Zeitgeberschaltung in dem Modul 32 bestimmbar. Um Abweichungen
in der Filmfortschaltgeschwindigkeit zu berücksichtigen, kann ein drehbares Rad 19 und eine
Schaltung 34 zur Filmgeschwindigkeitsmessung vorgesehen werden, um die Zeit der
Aktivierung der Leuchtdiode 21 derart einzustellen, daß die Kodierfunktion auf einen
definierten Längsraum zwischen aufeinanderfolgenden Perforationslochpaaren beschränkt ist,
und um die Zeitgebung der Bildmarken für den Fall zu steuern, in dem der dargestellte Kode
den Pseudo-Telebildbetrieb darstellt.
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Um Filme unterschiedlicher Empfindlichkeit zu berücksichtigen, ist der Belichtungspegel der
Leuchtdiode 21 durch einen Regelwiderstand 36 steuerbar, der wahlweise durch das
Steuerelement 32 bestimmbar ist, das in Abhängigkeit von einem herkömmlichen DX-
Kamerateilsystem betrieben wird, in dem die Filmempfindlichkeitsinformationen entweder von
dem Kamerabenutzer eingegeben oder aus dem DX-Strichcode ausgelesen werden, die auf der
Filmpatrone aufgedruckt oder die in einer Magnetschicht auf dem Film aufgezeichnet sind.
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Aus der vorausgehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß es sich bei der vorliegenden
Erfindung um eine einfache Einrichtung und ein Verfahren zum optischen Aufzeichnen von
Filmkodierdaten in einer Kamera handelt, die normalerweise eine Filmabtastvorrichtung
umfaßt, ohne eine zusätzliche Kodiereinrichtung einsetzen zu müssen, was ansonsten die
Kosten und die Komplexität der Kamera erhöhen würde.
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Die Erfindung wurde unter Bezug auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben.
Selbstverständlich kann die Erfindung von Fachleuten Abwandlungen und Änderungen
unterzogen werden, ohne vom Schutzumfang der anhängenden Ansprüche abzuweichen.