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DE69412551T2 - Isolierung und Struktur von Spongistatin 5, 7, 8 und 9 und deren Verwendung als Antitumor-Mittel - Google Patents

Isolierung und Struktur von Spongistatin 5, 7, 8 und 9 und deren Verwendung als Antitumor-Mittel

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DE69412551T2
DE69412551T2 DE69412551T DE69412551T DE69412551T2 DE 69412551 T2 DE69412551 T2 DE 69412551T2 DE 69412551 T DE69412551 T DE 69412551T DE 69412551 T DE69412551 T DE 69412551T DE 69412551 T2 DE69412551 T2 DE 69412551T2
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DE
Germany
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spongistatin
acid
compound
active ingredient
broad
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DE69412551T
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Zbigniew A Tempe Arizona 85281 Cichacz
Cherry L. Tempe Arizona 85281 Herald
George R. Paradise Valley Arizona 85253 Pettit
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
University of Arizona
Arizona State University ASU
Original Assignee
University of Arizona
Arizona State University ASU
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Publication date
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Publication of DE69412551T2 publication Critical patent/DE69412551T2/de
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D493/00Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system
    • C07D493/22Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system in which the condensed system contains four or more hetero rings
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P35/00Antineoplastic agents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P17/00Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms
    • C12P17/18Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms containing at least two hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system, e.g. rifamycin
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung und Isolierung von aus dem Meeresschwamm Spirastrella spinispirulifera (Klasse Demospongiae, Ordnung Hadromerida, Familie Spirastrellidae) extrahierten Verbindungen. Diese neuen makrozyklischen Lactone werden hierin mit "Spongistatin 5", "Spongistatin 7", "Spongistatin 8" und "Spongistatin 9" bezeichnet. Spongistatin 5 und Spongistatin 7 haben sich bei dem Panel des U. S. National Cancer Institute gegen die humanen Krebszellinien als recht wirksam und spezifisch erwiesen.
  • In den Ozeanen der Erde hat sich seit mehr als einer Milliarde Jahre eine große Zahl alter mariner wirbelloser Tiere der Ordnungen Bryozoa, Mollusca und Porifera angesiedelt. Sicherlich haben solche Organismen Billionen mikrosynthetischer Reaktionen ihrer Evolutionschemie erfahren, bis sie ihr derzeitiges Niveau zellulärer Organisation, Regulierung und Abwehr erreicht haben. Meeresschwämme haben ihr physikalisches Aussehen seit nahezu 500 Millionen Jahren (nur) minimal geändert. Dies legt eine sehr wirksame chemische Evolutionsbeständigkeit als Antwort auf sich ändernde Umweltbedingungen über diesen Zeitraum hinweg nahe. Über eine gewisse Erkenntnis des Potentials zur Ausnutzung biologisch starker (stark wirksamer) Bestandteile von Meerestieren wurde etwa 2700 Jahre v. Chr. in Ägypten berichtet. Um 200 v. Chr. wurden Seehasenextrakte in Griechenland zu medizinischen Zwecken benutzt. Solche Erwägungen in Kombination mit der allgemeinen Beobachtung, daß Meeresorganismen (insbesondere wirbellose Tiere und Haie) selten Krebs entwickeln, führte zu der ersten systematischen Untersuchung mariner tierischer und pflanzlicher Antikrebsbestandteile.
  • Um 1968 wurde auf der Basis der experimentellen Krebsschlüsselstudiensysteme des U. S. National Cancer Institute (NCI) reichlich Gewißheit gewonnen, daß bestimmte Meeresorganismen neue und antineoplastische und/oder cytotoxische Mittel bereitstellen können. Analoge Erwägungen legten nahe, daß Meeresorganismen auch wirksame neue Arzneimittel für andere schwere medizinische Herausforderungen, z. B. Viruserkrankungen, liefern könnten. Weiterhin wurde die Erwartung vertreten, daß Meeresorganismen möglicherweise brauchbare Arzneimittelkandidaten (und biochemische Sonden) beispielloser Strukturtypen, die sich der Entdeckung nach zeitgenössischen Methoden der medizinischen Chemie entzogen hatten, besitzen. Glücklicherweise haben sich einige dieser Erwartungen zwischenzeitlich erfüllt. Beispiele für diese Erfolge sind die Entdeckungen der Bryostatine, Dolastatine und Cephalostatine durch das Cancer Research Institute in Tempe, Arizona, wo sich einige Mitglieder dieser Gruppen bemerkenswerter Antikrebsarzneimittelkandidaten nunmehr entweder in klinischen Humanstudien oder in der vorklinischen Entwicklung befinden (vgl. US-A-4 816 444, 4 833 257, 4 873 245 und 4 879 278).
  • Wie den derzeit in der medizinischen Forschung engagierten Personen bekannt ist, dauert die Zeit zwischen der Isolierung einer neuen Verbindung und ihrer Markteinführung bestenfalls mindestens einige Jahre und kann mehrere Dekaden in Anspruch nehmen. Folglich hat die Industrie in Verbindung mit der Regierung eine Reihe von Qualifikationstests entwickelt, die zwei Zwecken dienen. Ein Zweck besteht in der Eliminierung solcher Substanzen, deren Ergebnisse bei den Tests eindeutig belegen, daß ein weiterer Kapitalaufwand bei der Entwicklung dieser Substanzen ökonomisch kontraproduktiv wäre. Der zweite und wichtigere Zweck besteht in der Identifizierung solcher Substanzen, die eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit demonstrieren und folglich die zur Datengewinnung erforderliche weitere Investition rechtfertigen, damit die von Regierungen, welche die Märkte, auf denen solche Substanzen eingeführt werden sollen, kontrollieren, aufgestellten verschiedenen Vorschriften erfüllt werden können.
  • Die derzeitigen Kosten zur Gewinnung solcher Daten nähern sich zehn Millionen Dollar (U. S. $ 10.000.000) pro Substanz. Wirtschaftlichkeitserwägungen diktieren, daß eine solche Investition lediglich dann gemacht wird, wenn es eine reelle Chance gibt, daß sie wieder eingebracht werden kann. Wenn eine solche Chance oder Möglichkeit fehlt, gibt es keine Investition. Ohne eine Investition hört (aber) die zur Ent deckung bzw. Auffindung möglicherweise lebensrettender Arzneimittel erforderliche Forschung auf.
  • Lediglich 200 Jahre zurück haben zahlreiche Krankheiten die Menschheit dahingerafft. Viele dieser Krankheiten sind nunmehr bekämpft oder ausgerottet. Bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Behandlung oder Bekämpfung dieser Krankheiten war ein Arbeiten mit geeigneten üblichen Versuchstieren von kritischer Bedeutung. Bei den verschiedenen Krebsarten und bezüglich des HIV-Virus laufen derzeit solche Arbeiten. Die Forschung bezüglich der Behandlung verschiedener Krebsarten wird im National Cancer Institute (NCI) der Vereinigten Staaten koordiniert. NCI als Regierungsstelle wurde mit der Unterstützung der Antikrebsforschung beauftragt. Zur Bestimmung, ob eine Substanz Antikrebseigenschaften aufweist, hat das NCI die verschiedensten Protokolle erstellt. Nach einem dieser Protokolle wird die Kandidatensubstanz gegen ein Zelllinienpanel mit 60 humanen Tumorzellinien getestet. Dieses Protokoll wurde überprüft und in wissenschaftlichen Kreisen allgemein akzeptiert. Dieses Protokoll und die erstellten statistischen Maßnahmen zur Bewertung der dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der Literatur vollständig beschrieben. (Vgl. "Principles & Practice of Oncology", PPO Updates, Band 3, Nr. 10, Oktober 1989 von Michael R. Boyd, M. D., Ph. D. bezüglich einer tiefschürfenden Beschreibung des Testprotokolls). Die statistische Analyse ist in "Display and Analysis of Patterns of Differential Activity of Drugs Against Human tumor Cell Lines: Development of Means Graph and COMPARE Algorithm" in "Journal of the National Cancer Institute Reports", Band 81, Nr. 14, S. 1088, 14. Juli 1989, von K. D. Paull et al. erläutert. Auf beide Literaturstellen wird hierin Bezug genommen. Die Verifizierung der Wirksamkeit und Gültigkeit des NCI-in-vitro-Protokolls dauert noch an.
  • Von Dr. M. R. Boyd vom National Cancer Institute als Autor oder Mitautor erschienen zwei jüngere Veröffentlichungen. Die erste ist "Data Display and Analysis Strategies from the NCI disease Oriented in vitro Antitumor Drug Screen". M. R. Boyd et al. in "Cytotoxic Anticancer Drug Models and Concepts for Drug Discovery and Development", Herausgeber F. A. Valeriote, T. Corbett und L. Baker; Kluwer Academic Press: Amsterdam 1992, Seiten 11-34. Die zweite ist "The Future of New Drug Development", M. R. Boyd in "Current Therapy in Oncology", Herausgeber J. E. Niederhuber, Mosby, St. Louis, 1993, Seiten 11-22.
  • Diese Artikel stellen fest, daß die Fachleute auf dem einschlägigen Gebiet davon ausgehen, daß in-vitro-Screens die Hauptmethode, nach der neue antineoplastische Mittel aufgefunden werden, darstellen. Schmerzlicherweise gibt es keinen Fortschritt bei der Behandlung zahlreicher Krebsarten, da (bislang) noch keine wirksamen antineoplastischen Mittel für diese Krebsarten aufgefunden wurden. Offensichtlich ist dem öffentlichen Interesse dadurch gedient, daß innerhalb der Verfassungsgrenzen die Belohnung für die Auffindung eines Mittels, das sich bei Standardscreeningtests als wirksam erwiesen hat, maximiert wird.
  • Es wurden bereits zahlreiche Substanzen aufgefunden, die eine signifikante antineoplastische Aktivität entfalten. Wie bereits ausgeführt, wurden zahlreiche dieser Verbindungen trotz großer Schwierigkeiten aus lebenden Kreaturen, wie Schwämmen oder Seehasen, extrahiert. Nach der Isolierung und dem Austesten solcher Verbindungen bleibt ein praktisches Problem, nämlich dasjenige, wie sich signifikante Mengen der Verbindung gewinnen lassen.
  • Eine Hauptkomponente heftiger Versuche über zwei Dekaden hinweg richtete sich auf antineoplastische und/oder cytotoxische biosynthetische Produkte von Meeresschwämmen. Die vorliegende Erfindung stellt einen weiteren Versuch in dieser Richtung dar. Meerestierbestandteile vom makrozyklischen Lactontyp haben sich als außerordentlich wichtige Lieferanten neuer Antikrebsmittelkandidaten erwiesen. Beispiele hierfür sind die derzeit laufenden klinischen Humanstudien mit Bryostatin 1 und die fortgeschrittene vorklinische Entwicklung von Halichondrin B, Halistatin 1 und Ecteinascidin 729. Sieben interessante (und cytotoxische) Perhydropyrane der Onnamidreihe (aus einer Theonella-Art eines Meeresschwamms) und 13-Desoxytedanolid, ein cytotoxisches makrozyklisches Lacton, aus Mycale adhaerens (Porifera) stellen Beispiele für ähnliche Fortschritte dar.
  • Kobashi et al. berichten in "Tetrahedron Lett." (1993), 34, 2795-2798, über Altohyrtin A, ein aus dem Okinawa-Meeres schwamm Hyrtios Altum isoliertes Macrolid mit Antitumoraktivität.
  • Kobashi et al. berichten in "Chem. Pharm. Bull." (1993), 41, 989-991, über Altohyrtine B und C und 5-Desacetylaltohyrtin A, Mitläufer von Altohyrtin A.
  • Fusetani et al. berichten in "J. Am. Chem. Soc." (1993), 115, 3977-3981, über Cinachyrolid A, ein cytotoxisches Macrolid mit zwei Spiroketalen. Das Macrolid wird aus dem Meeresschwamm Cinachyra sp. isoliert.
  • Das in der gleichzeitig anhängenden US-Patentanmeldung mit der Serial Nr. 08/006 270 (entspricht der EP-A-0 608 111) der Anmelder beschriebene Spongistatin 1 wurde in einer Spongia sp. (Familie Spongiidae, Klasse Demospongiae) des Indischen Ozeans aufgefunden und stellt eine der derzeit bekannten außerordentlich wirksamen Substanzen gegen eine Untergruppe von in starkem Maße chemoresistenten Tumorarten des U. S. National Cancer Institute (NCI)-Panels von 60 Humankrebszellinien dar. Eine intensive Untersuchung anderer aktiver Fraktionen (P388 lymphozytischer Leukämiezellinien-Biotest) deselben Schwammart hat das Vorhandensein zwei neuer und außerordentlich stark wirksamer (NCI-Panel) makrozyklischer Lactone, die als Spongistatin 2 und 3 bezeichnet wurden, offenbart.
  • Weiterhin wurden bislang die in typischer Weise eine leuchtende Färbung (leuchtend rot, purpur) aufweisenden Meeresschwämme der Gattung Spirastrella (Klasse Demospongiae, Ordnung Hadromerida, Familie Spirastrellidae) abgesehen vom Arsengehalt von S. insignis noch nicht auf biologisch aktive Bestandteile hin untersucht. 1973 begann eine 20-jährige Untersuchung antineoplastischer Bestandteile in Spirastrella spinispirulifera, die ablandig der Südostküste von Afrika gesammelt wurde. Die Isolierung und die Struktur bemerkenswert starker antineoplastischer Substanzen aus diesem Schwamm, die mit Spongistatin 5, Spongistatin 7, Spongistatin 8 und Spongistatin 9 bezeichnet wurden, werden beschrieben. Da diese Spongistatine sich als lediglich Spurenbestandteile (10&supmin;&sup7;% Ausbeute) erwiesen haben, waren ihre Isolierung und Strukturaufklärung besonders schwierig und sich hinziehend.
  • Folglich besteht ein Vorteil der vorliegenden Erfindung in der Isolierung strukturell beispielloser und hierin als Spongistatin 5 und Spongistatin 7 bezeichneter makrozyklischer Lactone mit einer negativen logarithmischen molaren TGI&sub5;&sub0; von etwa 10 gegen verschiedene Humankrebszellinien und der Isolierung eng verwandter Verbindungen Spongistatin 8 und Spongistatin 9.
  • Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Strukturaufklärung der hierin mit Spongistatin 5, Spongistatin 7, Spongistatin 8 und Spongistatin 9 bezeichneten Substanzen.
  • Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Behandlungsmöglichkeit von mit einem NCI-Zellinienhumankrebs befallenen Humanzellen mit Spongistatin 5, Spongistatin 7, Spongistatin 8 und Spongistatin 9.
  • Diese und weitere hierin aufscheinende Aufgaben werden durch die vorliegende Erfindung in recht unerwarteter Weise gelöst. Dies ergibt sich ohne weiteres aus der folgenden detaillierten Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform derselben.
  • EINLEITUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft neue, mit Spongistatin 5 und Spongistatin 7 bezeichnete makrozyklische Lactone, von denen gefunden wurde, daß sie beim Austesten gegen die Humankrebszellinien des NCI-Panels recht starke und spezifische Eigenschaften aufweisen, und die verwandten Verbindungen Spongistatin 8 und Spongistatin 9. Die Strukturformeln dieser Verbindungen sind:
  • 2a, R = C1, R&sub1; = H Spongistatin 5
  • b, R = H, RI = H Spongistatin 7
  • C, R = H, R&sub1; = COCH&sub3; Spongistatin 8
  • d, R = C1, R&sub1; = COCH&sub3; Spongistatin 9
  • ISOLIERUNG DER SPONGISTATINE 5, 7, 8 und 9
  • Im Juli 1980 war die Sammlung einer großen Menge (2 409 kg) von in Ethanol konservierter Spirastrella spinispirulifera beendet. Die anfängliche Extraktion, Lösungsmittelverteilung und präparative HPLC erfolgten im Pilotanlagenmaßstab. Das Trennschema Teil 1 gibt einen Überblick über das Verfahren, wobei Schwammaterial mit 2-Propanol extrahiert, der erhaltene Extrakt konzentriert und dann mit Wasser verdünnt und mit Methylenchlorid extrahiert wurde. Der getrocknete Methylenchloridextrakt (13,86 kg) wurde danach zwischen Hexan und Methanol/Wasser (9:1) verteilt. Das wäßrige Methanol wurde anschließend zur Trockene (2 kg) gebracht. Die abschließende hochleistungsflüssigchromatographische (HPLC) Trennung im Pilotanlagenmaßstab (Silicagel, 0,15 x 3 m Säule bei 10,34214 Pa (150 psi) wurde nach dem folgenden stufenweisen Gradientensystem durchgeführt: Methylenchlorid-Methanol, 100-0 (160 l), 96-4 (205 l), 94-6 (102 l), 93-7 (102 l), 90-10 (102 l), 85-15 (102 l) und 80-20 (110 l). Der Ablauf wurde in 19l fassenden Behältern gesammelt und durch Dünnschichtchromatographie überprüft. Ähnliche Fraktionen wurden miteinander vereinigt und konzentriert. Die erhaltene Reihe aktiver Fraktionen A-F (P388 ED&sub5;&sub0; 0,2 bis < 0,01 ug/ml) wurden danach auf SEPHADEX (eingetragenes Warenzeichen) LH-20 in Methanol chromatographiert (10 · 130 cm Säulen), wobei neue aktive Fraktionen G-J (P388 ED&sub5;&sub0; 0,02 bis < 10&supmin;² ug/ml) erhalten wurden.
  • Die Fraktion G wurde auf die erste von drei in Reihe geschalteten MERCK LOBAR Größe B SILICAGEL-Säulen (25 · 310 mm) appliziert. Einem Gradienten Aceton/Hexan (3:47) bis Aceton/ Hexan (2:3) folgte ein Gradient Methylenchlorid/Methanol (93:7) bis Methanol, wobei - wie das Trennschema Teil 2 ausweist - aktive Fraktionen K-O (P388 ED&sub5;&sub0; 1,8 · 10&supmin;&sup5; bis < 10&supmin;&sup5; ug/ml) erhalten wurden. Die Fraktion K (38,9 mg) wurde dann auf zwei ANALTECH analytische dünnschichtchromatographische Platten einer Größe von 10 · 20 cm appliziert. Beim Eluieren mit Aceton/Hexan (1:1) wurde eine an einer einzigen Komponente K860 (3,6 mg) angereicherte Fraktion erhalten. Bei einer zweiten dünnschichtchromatographischen Trennung unter Verwendung von 3,6 mg auf einer ANALTECH analytischen Platte (7,5 · 10 cm) mit Aceton/Hexan (3:2) wurde 0,3 mg K860 erhalten. Aus den früheren aktiven Fraktionen H wurde weiteres nahezu reines K860 (6,3 mg) isoliert. Dieses wurde mit den 0,3 mg vereinigt, wobei insgesamt 6,6 mg erhalten wurden.
  • Die weitere Reinigung mittels HPLC (ALTEX programmierbares Modell 420-System, 2 Modell 110A-Pumpen) mit einem Lösungsmittelgradienten CH&sub2;Cl&sub2; bis 93:7 CH&sub2;C&sub1;&sub2;-MeOH auf einer PARTISIL (eingetragenes Warenzeichen) M9-Silicagelsäule wurden 6,3 mg nahezu reines K860 erhalten. Danach wurde die Probe mittels HPLC (PARTISIL (eingetragenes Warenzeichen) M9 10/50 ODS-2-Säule) mit einem Methanol/H&sub2;O (1:1) bis Methanolgradienten chromatographiert, wobei reines K860 Spongistatin 4 (1,4 mg) erhalten wurde. Eine parallele Trennsequenz, beginnend mit den vereinigten Fraktionen M, N und O (42,0 mg) führte zu unreinem K859 (8,4 mg), das nach der Reinigung mittels HPLC reines K859 (Spongistatin 7) (0,5 mg) lieferte.
  • Die aktive Fraktion I (Trennschema, Teil 3) wurde auf Silicagel RP-2 (3,7 · 44 cm Säule) unter Benutzung der Gradienten Wasser bis Methanol, Methanol bis Methylenchlorid getrennt, wobei eine aktive Fraktion P (1,75 g) erhalten wurde. Mit Hilfe des Lösungsmittelsystems Hexan/Toluol/Methanol (3:1:1) auf SEPHADEX (eingetragenes Warenzeichen) LH-20 (5,5 x 96 cm-Säule) wurden aktive Fraktionen Q bis U erhalten. Indem man die Fraktion U (0,173 g) wiederholten Trennmaßnahmen mit einem präparativen GILSON-System (Modelle 303 und 305 Pumpe und PREPEX (eingetragenes Warenzeichen) C8, 10 · 250 mm-Säule) mit dem isocratischen Lösungsmittel 36% Acetonitril in Wasser und 1,2 - 1,8 mg/Injektion unterwarf, wurden eine Fraktion V (42,1 mg) mit den Spongistatinen 4 und 5 und eine Fraktion W (29,2 mg) mit den Spongistatinen 6 und 7 erhalten. Die endgültige Trennung erreichte man durch wiederholte analytische (GILSON) HPLC-Trennung auf LICHROSPHER (eingetragenes Warenzeichen) 100 RP18 (4,6 · 250 mm), 45% Acetonitril in Wasser und 0,2 - 0,3 mg pro Injektion. Der Nachweis der HPLC-Peaks erfolgte mittels UV, &lambda; = 230 mm.
  • Die aktiven Fraktionen 5 und T wurden vereinigt (111,0 mg) und unter Verwendung von Hexan/Toluol/Methanol (2:2:1) auf SEPHADEX (eingetragenes Warenzeichen) LH-20 (2,5 · 72 cm- Säule) chromatographiert. Die hierbei erhaltene aktive Fraktion X (35,5 mg) wurde unter Verwendung von 36% Acetonitril in Wasser und 1,2 - 1,8 mg/Injektion auf HPLC (GILSON, präparativ, PREPEX (eingetragenes Warenzeichen) C8, 10 · 250 mm) getrennt. Die aktive Fraktion Y enthielt unreines Spongistatin 8 (3,95 mg). Eine aktive Fraktion Z lieferte 8,15 mg unreines Spongistatin 9. Die endgültige HPLC-Trennung (Trennungsschema, Teil 4) führte zu reinem Spongistatin 8 (1,8 mg) und Spongistatin 9 (5,4 mg).
  • Das beschriebene Schema lieferte 12,9 mg (5,4 · 10&supmin;&sup7;%, PS ED&sub5;&sub0; 6,6 · 10&supmin;&sup5; ug/ml) Spongistatin 5; Fp 186-187C; [&alpha;]²²D = -11,1º (c, 0,23, CH&sub3;OH); UV (CH&sub3;OH) &lambda;max = 228 nm, e 14840; IR (Film) 3430, 2936,1734, 1643, 1591, 1387, 1273, 1173, 1090, 982 cm&supmin;¹; hoch auflösendes FABMS, m/z 1175,5239 [M+K]+ entsprechend C&sub5;&sub9;H&sub8;&sub9;C10&sub1;&sub9;K (berechnete Masse 1175,5324); 5,3 mg (2, 2 · 10&supmin;&sup7;% Ausbeute) Spongistatin 7; P388 ED&sub5;&sub0; 2,6 · 10&supmin;³; Fp 166-167ºC; [a]22D = -15,7 = (c, 0,15, CH&sub3;OH); UV (CH&sub3;OH) &lambda;max = 223 nm (10 g &epsi; 4.25); IR (Film) 3428, 2936, 1736, 1603, 1389, 1273, 1173, 1090, 984 cm&supmin;¹; hoch auflösendes FAB MS m/z 1141,5658 [M+K]+, berechnet für C&sub5;&sub9;H&sub9;&sub0;O&sub1;&sub9;K 1141.5653; 1,8 mg (7,5 · 10&supmin;&sup8; %, PS ED&sub5;&sub0; 8 · 10&supmin;&sup4; ug/ml) farbloses Spongistatin 8; Fp 158-159ºC; [&alpha;]²²D = -32º (c, 0,18, CH&sub3;OH); IR (Film) 3439, 2936, 1736, 1653, 1602, 1383, 1252, 1178, 1090 cm&supmin;¹; 5,4 mg (2, 2 · 10&supmin;&sup7;$ Ausbeute, PS ED&sub5;&sub0; < 10&supmin;&sup4; ug/ml) Spongistatin 9; Fp 164-165; [&alpha;]²²D = -33,3º (c, 0,14, CH&sub3;OH); IR (Film) 3435, 2940, 1736, 1647, 1591, 1385, 1254, 1178, 1090 cm&supmin;¹.
  • Nachdem einmal die Struktur von Spongistatin 1 aufgeklärt und ihre Beziehung zu den Spongistatinen 5, 7, 8 und 9 bestimmt worden waren, wurden Strukturlösungen für die antineoplastischen Spirastrella-Bestandteile durchgeführt. Näheres hierzu später.
  • Oberflächlich gesehen ähnelten die ¹³C- und ¹H-NMR-Spektren von Spongistatin 5 denjenigen der Spongistatine, was auf ein ähnliches Skelett hindeutet. Die vier Methylduplettsignale bei &delta; 1.01 (J = 6,7 Hz), 1.14 (J = 7,0 Hz), 0.90 (J = 7,1 Hz) und 0.85 (J = 6,7 Hz), ein Methylsingulett bei &delta; 1.14, ein Methoxylsignal bei &delta; 3.31 und die SP²-Protonsignale bei d 5,38 (Dublett von Dubletts, J = 10,11 Hz), 5.47 (Dublett von Tripletts, J = 7,11 Hz), 4.97 (breites Singulett), 4.95 (breites Singulett), 6.13 (breites Dublett von Dubletts, J = 6,15 Hz), 6,41 (breites Duplett, J = 15 Hz), 5.42 (breites Singulett) und 5.33 (breites Singulett) stimmten mit dieser Annahme überein. Weiterhin ließen das Kopplungsmuster der Signale bei &delta; 5.42, 5.33 und 6.41 und das Fehlen eines H-50- Signals das Vorhandensein eines Chloratoms am C-50 naheliegend erscheinen. Weitere Analysen für 1D und 2D NMR-Spektren enthüllten jedoch signifikante Unterschiede zwischen Spongistatin 5 und den Spongistatinen 1-4 und 6, und zwar in zweierlei Hinsicht: Erstens, die Abwesenheit eines Acetylsignals und zweitens, das Paar von SP²-Methylensignalen für H- 13a, das den Spongistatinen 1-4 gemeinsam ist, fehlte. In einem ¹H-¹³C-Korrelationsspektrum wurde ein ¹³C-Signal bei d 70.72 gefunden, das mit den beiden 1H-Signalen bei &delta; 4.47 (breites Dublett, J = 13 Hz) und 4.09 (breites Dublett, J = 13 Hz) korrelierte. Das ¹H-¹H-COSY-Spektrum von Spongistatin 5 zeigte zwei Signale bei &delta; 4.47 und 4.09 mit langen Bereichskopplungen an ein Signal bei &delta; 5.24 (breites Dublett, J = 11 Hz). Es zeigte sich, daß das Signal bei 6 5.24 seinerseits mit einem Signal bei &delta; 5.28 (breites Dublett von Dubletts, J = 9,11 Hz) gekoppelt war. In dem ¹³C-NMR-Spektrum von Spongistatin 5 zeigten sich Signale für SP²-Kohlenstoffatome bei C-13, C-28, C-29, C-45, C-45a, C-48, C-49, C-50, C-51 mit chemischen Verschiebungen im wesentlichen entsprechend wie bei den Spongistatinen 1, 3 und 4. Das restliche eine SP²- Kohlenstoffsignal bei &delta; 120.13 zeigte eine Korrelation lediglich mit dem einen Protonsignal bei &delta; 5.24 im ¹H-¹³C-Spektrum. Dies belegt, daß in Spongistatin 5 eine C-12,13-Doppelbindung allyl zu einem an Sauerstoff gebundenen C-13a-Atom, das zu dem AB-Muster bei 6 4.47 und 4.09 im ¹H-NMR-Spektrum führte, vorhanden war. Die dramatische Feldabwärtsverschiebung des C-15-Signals bei &delta; 84.46 (&delta; 73.75 bei Spongistatin 4) legte nahe, daß ein C-15, C-14, C-13 und C-13a umfassender Tetrahydrofuranring vorhanden war. Die durch FABMS vorgeschlagene Formel begünstigte ebenfalls diese Schlußfolgerung. Die Anwesenheit eines Tetrahydrofuranrings wurde auch durch ein HMBC-Spektrum, in welchem das ¹³C-Signal bei &delta; 84.46 ppm (C-15) in hohem Maße mit einem der beiden H13-a-Signale bei &delta; 4.47 korrelierte, bestätigt. Sämtliche ¹H- und ¹³C-NMR- Daten sowie die HMBC-Korrelationen stützten in hohem Maße die Spongistatin 5 zugeordnete Struktur.
  • Die den Spongistatinen 1-5 zugeordneten Strukturen erforderten umfassende Hochfeld (400 und 500 MHz) 2-D NMR- und hoch auflösende Massenspektruminterpretationen, die sehr schwierig waren. Die Ergebnisse dieser Provokationsanalysen haben sich jedoch als für die Vervollständigung der Strukturaufklärung der Spongistatine 6 und 7 als sehr wichtig erwiesen. Das ¹H-NMR-Spektrum von Spongistatin 6 ließ ein Ringsystem vom Spongistatintyp erkennen. Beispielsweise wurden die vier bei den Spongistatinen 1-5 vorhandenen Methylsignale bei &delta; 0.97 (d, J = 6,8 Hz), 1.12 (d, J = 7,1 Hz), 0,91 (d, J = 7,1 Hz) und 0.83 (d, J = 6,6 Hz) gefunden. Die ¹H-Signale bei &delta; 2.90 (breites d, J = 18 Hz), 2.83 und ein ¹³C-Signal bei &delta; 215.29 waren für das Spongipyran C-17-Carbonylsystem charakteristisch. Das Vorhandensein eines ABX-Spinsystems bei ä 5.04 (breites d, J = 11 Hz), 5.17 (breites d, J = 17 Hz), 6.33 (d,d,d, J = 11,11,17 Hz) ließ ein Proton anstatt eines Chloratoms am C-50 ähnlich Spongistatin 2 vermuten. Das Vorhandensein einer Acetylgruppe ergab sich aus den ¹H- und 13C-Signalen bei &delta; 2.03 (s, 3H), 172.80 und 21.65. Die ¹H-¹H-COSY- und ¹H-¹³C-COSY-Versuche belegten die ¹H- und ¹³C-Zuordnungen. Die chemischen Verschiebungen der H-5- und H-15-Signale bei &delta; 5.03 (1H, breites s) und 3.83 (1H, breites d, J = 9 Hz) deuteten ohne weiteres auf das Vorhandensein der Acetylgruppe am C-5 hin.
  • Analoge Strukturbestimmungsversuche wurden für Spongistatin 7 durchgeführt. Die HRFAB MS-Daten ergaben die Molekülformel C&sub5;&sub9;H&sub9;&sub0;O&sub1;&sub9; unter Benutzung einer Peakpassung bei m/z 1141.6 [M+K]+. Die Ergebnisse der 2D ¹H- und ¹³C-NMR-Experimente mit Spongistatin 7 ließen erneut ein Spongipyranringsystem vermuten, jedoch mit dem zusätzlichen, bei Spongistatin 5 gefundenen Tetrahydrofuranring. Letzteres Merkmal wurde durch die ¹H-¹³C-Signale bei &delta; 5.29 (breites d,d, J = 10,11 Hz)/67.26, 5.24 (breites d, J = 10 H&sub2;)/120.16, 4.48 (breites d, J = 13 Hz), 4.10 (breites d, J = 13 Hz) 70.75 und die Signale bei &delta; 3.92 (d,d, J = 3,7, 10 H&sub2;)/84.50 offenbart. Das Vorhandensein von ABX-Signalen bei &delta; 5.04 (breites d, J = 10 Hz), 5.17 (breites d, J = 17 Hz) und 6.32 (d,d,d, J = 10,10,17 Hz) ließ sich ohne weiteres auf das Vorhandensein eines Wasserstoffs am C-50 anstelle eines Chloratoms zurückführen. Der Tetrahydrofuranring wurde durch HMBC-Experimente bestätigt, indem nämlich eines der beiden H-13a-Signale bei ( 4.48 einen Kreuzpeak mit dem C-15-Signal bei &delta; 84.50 zeigte. Die HR FABMS-Spektraldaten stützten ebenfalls in hohem Maße ein Spongipyranringsystem mit einem weiteren Tetrahydrofuranring. Somit wurde die Struktur von Spongistatin 7 in eindeutiger Weise belegt.
  • Wegen der geringen Menge an Spongistatin 8 wurde die Strukturaufklärung vereinfacht, indem zuerst die Struktur von Spongistatin 9 abgeleitet wurde. Nachdem die hoch auflösenden FABMS- und Hochfeld-2D-NMR-Interpretationen für Spongistatin 9 zur Verfügung standen, wurde die Struktur von Spongistatin 8 wie folgt vervollständigt: Der Tetrahydrofuranring von Spongistatin 8 ließ sich aus den chemischen Verschiebungen bei &delta; 4.45 (breites d, J = 13 Hz), 4.10 (breites d, J = 13 H)/70.70 und 1.95 (Acetyl, s, 3H)/21.31 und 172.56 (Acetyl, s, 3H) erkennen. Ein Signal bei d 6.33 (d,d,d, J = 10,10,17 Hz) belegte, daß am C-50 das übliche Spongistatinchloratom an dieser Stelle fehlte. Eine Reihe von ¹H-¹H-NMR-COSY-Versuchen ermöglichte eine Zuordnung der restlichen ¹H-Signale. Die ¹³C-NMR-Signale wurden durch Vergleich mit den analogen NMR- Kohlenstoffdaten von Spongistatin 9 interpretiert.
  • Die Struktur von Spongistatin 9 wurde hauptsächlich durch Hochfeld-NMR-Spektroskopie unter Benutzung der Ergebnisse von ¹H-¹H COSY- ¹H-¹³C COSY-, APT- und HMBC NMR-Experimenten bestimmt. Sowohl das ¹H- als auch das ¹³C-NMR-Spektrum von Spongistatin 9 belegte aufgrund der Signale bei &delta; 1.13 (3H, S)/30.17, 1.04 (3H, d)/14.59, 1.14 (3H, d)/15.10, 0.89 (3H, d)/11.52, 0.84 (3H, d)/13.00, ein Estercarbonylsignal bei &delta; 173.66 und ein Ketoncarbonylsignal bei &delta; 213.42, daß es ein Mitglied der Spongistatine war. Von Spongistatin 9 hat es sich gezeigt, daß es aufgrund von Signalen bei &delta; 4.45 (breites Dublett, J = 13 Hz) und 4.10 (breites Dublett, J = 13 Hz) entsprechend zwei H-13a einen Tetrahydrofuranring besitzt. Eine Acetylgruppe ergab sich aus Signalen bei &delta; 1.95 (3H)/ 21.35 und 172.61. Daß die Acetylgruppe am C-5-Sauerstoffatom hing, ergab sich aus der chemischen Verschiebung von H-5 bei &delta; 4.96. Die beiden breiten Singuletts bei &delta; 5.42 und 5.33 und das Fehlen eines ¹H-Signales für C-50 waren Anzeichen für ein Chloratom an dieser Stelle. Eine komplette Zuordnung für die ¹H- und ¹³C-NMR-Signale erscheint zusammen mit den APT- und HMBC-Ergebnissen in der (folgenden) Zusammenfassung 1.
  • Zusammenfassung 1 Präparative HPLC von Spirastrella spinispirulifera-Extrakt
  • Die Sichtbarmachung erfolgt sowohl mittels UV als auch Sprühreagenzien von 5% Cer(IV)sulfat in 15%iger Schwefelsäure und 1:2:97 Anisaldehyd/Schwefelsäure/Essisäure.
  • *Fraktionsvolumen: jeweils 19l; aufgrund von dünnschichtchromatographischen Vergleichen wurden ähnliche Fraktionen vereinigt und konzentriert. Das dünnschichtchromatographische System bestand aus 95:5 Methylenchlorid/Methanol auf Brinkman Sil G/UV 254 20·20 cm-Platten mit Batylalkohol als Referenzprobe. Trennschema Teil 1 Trennschema Teil 2 Trennschema Teil 3 Trennschema Teil 4
  • Die Bewertung von Spongistatin 5 und Spongistatin 7 gegenüber dem U. S. National Cancer Institute Panel von 60 Humankrebszellinien lieferte dramatische Ergebnisse. Vergleichstests von Spongistatin 5 und Spongistatin 7 bei dem NCI-60-Zellinien-in-vitro-Screeningpanel ergaben eine mit Spongistatin 1 (beispielsweise Panel GI50-Mittelwert: 10&supmin;¹&sup0; M; Tabelle 1) vergleichbare Gesamtstärke von Spongistatin 5 und Spongistatin 7. Die Verbindungen gehören zu den bislang bei dem NCI-Screen als am stärksten getesteten Substanzen. Interessanterweise waren einige kürzlich in das NCI-Screeningpanel aufgenommene Humanbrustkrebszellinien am empfindlichsten (beispielsweise GI&sub5;&sub0;:10&supmin;¹¹-10&supmin;¹² M). Weiterhin ergaben die Ergebnisse von Mustererkennungsanalysen, daß der in hohem Maße unterscheidende Mitteldiagramm-"Fingerabdruck" (Muster relativer zellulärer Empfindlichkeit), der gemeinsam von den Spongistatinen 1, 5 und 7 produziert wurde (Tabelle 1), seinerseits in enger Korrelation (die Daten sind nicht angegeben) mit demjenigen, in den sich die wichtige allgemeine Klasse von Mikrotubulus-interaktiven Antimitotika teilen, stand. Die bislang bei dieser interessierenden neuen Familie von antineoplastischen Substanzen beobachteten Strukturänderungen führen nicht zu einem merklichen Verlust der kritischen in-vitro-Aktivitätsattribute. Versuchstierdaten belegten eine verlängerte Lebensspanne (ILS) von 78% bei 10 ug/kg Dosis für Spongistatin 1, eine ILS von 65% bei 5 ug/kg Dosis für Spongistatin 5 und eine ILS von 60% bei 40 ug/kg für Spongistatin 7. Die vorteilhaften oder nachteiligen Wirkungen dieser Strukturänderungen auf das in-vivo-Aktivitätspotential sind unbekannt, sie werden jedoch bei weiteren biologischen Auswertungen sämtlicher der in vitro derart aktiven erfügbaren Verbindungen angesprochen. Das Auffinden der Spongistatine in (bezüglich Taxonomie und Geographie) weit voneinander entfernten Porifera-Arten läßt vermuten, daß diese sehr bedeutsame neue Reihe von bemerkenswerten antineoplastischen Mitteln in solchen Meereswirbellosen und/oder zugehörigen Meeresmikroorganismen weitverbreitet sind. Interessanterweise hat eine kürzlich durchgeführte Erststudie mit Porifera nahe den Osterinseln, den am weitesten entfernten Südpazifikinseln, gezeigt, daß sowohl Spirastrella cunctatrix als auch Spongia virgultosa in demselben allgemeinen Gebiet vorkommen. Eine weitere Untersuchung dieser beiden Schwämme auf Spongistatine sollte sich als geeignet erweisen. Derzeit werden umfangreiche in-vivo-Humankrebsfremdtransplantatauswertungen mit den Spongistatinen 4 und 5 durchgeführt. Weiterhin werden Forschungen bezüglich einer Vervollständigung der absoluten Konfigurationszuordnungen für die Spongistatine durch Röntgenkristallstrukturbestimmungen durchgeführt. Die NMR-Daten für Spongistatin 5, Spongistatin 7, Spongistatin 8 und Spongistatin 9 finden sich in den Tabellen 2, 3, 4 und 5. Die derzeit verfügbaren in-vivo-Daten für Spongistatine 1, 4, 5, 6 und 7 erscheinen in Tabelle 6. NCI-Zelliniendaten für die Spongistatine 5 und 7 erscheinen in den Tabellen 7 und 8. TABELLE 1 Ergebnisse von vergleichenden Antitumorauswertungen für die Spongistatine 1, 5 und 7 bei dem NCI-in-vitro-Primärscreena
  • aSämtliche Verbindungen wurden viermal bei fünf unterschiedlichen Konzentrationen (10&supmin;&sup8;, 10&supmin;&sup9;, 10&supmin;¹&sup0;, 10&supmin;¹¹ und 10&supmin;¹² M) gegen das gesamte Panel von 60 Humantumorzellinien des NCI-Screens getestet.
  • bStandardfehler im Durchschnitt weniger als 15% der entsprechenden Mittelwerte.
  • cKorrelationskoeffizienten aus dem Vergleichsmustererkennungsalgorithmus wurden mittels eines Computers unter Verwendung der TGI-zentrierten mittleren Diagrammprofile der Differentialzellulärempfindlichkeiten gegenber 1 und 5 berechnet. Das TGI-mittlere Diagrammprofil von 1 diente als Fixpunkt oder Saat für sämtliche Vergleiche. TABELLE 2 NMR-Zuordnungen für Spongistatin 5, aufgezeichnet in CD&sub3;OD, die Kopplungskonstanten sind in Hz (in Klammern) angegeben: die n- und p-Werte sind APT-Ergebnisse TABELLE 2 - Fortsetzung (SP5)
  • *Kopplungskonstanten für diese Signale wurden infolge Überlappung nicht gemessen. TABELLE 3 NMR-Zuordnungen für Spongistatin 7 in CD&sub3;OD (n- und p-Werte sind APT-Ergebnisse; Kopplungskonstanten sind in Hz in Klammern angegeben); die Mischzeit für das HMBC-Experiment wurde auf 130 us eingestellt. TABELLE 3 - Fortsetzung
  • *Kopplungskonstanten für diese Signale wurden infolge Überlappung nicht gemessen. TABELLE 4 NMR-Zuordnungen für Spongistatin 8, aufgezeichnet in CD&sub3;OD. Die Kopplungskonstanten sind in Hz (in Klammern) angegeben; die n- und p-Werte sind APT-Ergebnisse; die Mischzeit für das HMBC-Experiment wurde auf 130 us eingestellt. TABELLE 4 - Fortsetzung (SP8)
  • *Kopplungskonstanten für diese Signale wurden infolge Überlappung nicht gemessen. TABELLE 5 NMR-Zuordnungen für Spongistatin 9, aufgezeichnet in CD&sub3;OD. Die Kopplungskonstanten sind durch (Hz) angegeben; die n- und p-Werte beziehen sich auf APT-Ergebnisse. Die Mischzeit für das HMBC-Experiment wurde auf 60 us eingestellt. TABELLE 5 - Fortsetzung (SP9)
  • *Kopplungskonstanten für diese Signale wurden infolge Überlappung nicht gemessen. TABELLE 6 In-vivo-Daten für die Spongistatine 1, 4, 5, 6 und 7
  • Tumorsystem: P388; Implantat: IP 1,0 E + 06 Zellen; Wirt: weibliche CD2FL-Mäuse; mittlerer Todestag: 10; Fahrplan; IP, QID · 9 (1); Vehikel: 5% ETOH + destilliertes Wasser; % ILS: prozentuale Zunahme der Lebensspanne gegenüber den Kontrolltieren. TABELLE 7(A). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 5 TABELLE 7(A). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 5 TABELLE 7(B). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 5 TABELLE 7(B). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 5 TABELLE 7(C). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 5 TABELLE 7(C). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 5 TABELLE 8(A). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 7 TABELLE 8(A). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 7 TABELLE 8(B). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 7 TABELLE 8(B). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 7 TABELLE 8(C). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin TABELLE 8(C). Humantumorzellinienbewertung von Spongistatin 7
  • Diese Verbindung läßt sich wirksam mit einer oder sämtlichen der folgenden Säuren modifizieren.
  • (a) gesättigte oder ungesättigte, gerad- oder verzweigtkettige aliphatische Carbonsäuren, beispielsweise Essig-, Propion-, Butter-, Isobutter-, tert.-Butylessig-, Valerian-, Isovalerian-, Capron-, Caprin-, Decan-, Dodecan-, Laurin-, Tridecan-, Myristin-, Pentadecan-, Palmitin-, Margarine-, Stearin-, Acryl-, Croton-, Undecylen-, Öl-, Hexin-, Heptin- oder Octinsäuren;
  • (b) gesättigte oder ungesättigte alicyclische Carbonsäuren, beispielsweise Cyclobutan-, Cyclopentan-, Cyclopenten-, Methylcyclopenten-, Cyclohexan-, Dimethylcyclohexan- oder Dipropylcyclohexancarbonsäuren;
  • (c) gesättigte oder ungesättigte alicyclische aliphatische Carbonsäuren, beispielsweise Cyclopentanessig-, Cyclopentanpropion-, Cyclohexanessig-, Cyclohexanbutter- oder Methylcyclohexanessigsäuren;
  • (d) aromatische Carbonsäuren, beispielsweise Benzoe-, Toluol-, Naphtoe-, Ethylbenzoe-, Isobutylbenzoe- oder Methylbutylbenzoesäuren und
  • (e) aromatisch-aliphatische Carbonsäuren, beispielsweise Phenylessig-, Phenylpropion-, Phenylvalerian-, Zimt-, Phenylpropiol- und Naphthylessigsäuren.
  • Geeignete Halogen-, Nitro-, Hydroxy-, Keto-, Amino-, Cyano-, Thiocyano- und Niedrigalkoxykohlenwasserstoffcarbonsäuren sind Kohlenwasserstoffcarbonsäuren der angegebenen Art, die ein- oder mehrfach halogen-, nitro-, hydroxy-, keto-, amino-, cyano-, thiocyano- oder niedrigalkoxy-, zweckmäßigerweise Niedrigalkoxy mit nicht mehr als 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise methoxy-, ethoxy-, propoxy-, butoxy-, amyloxy-, hexyloxy- oder durch deren Isomeren substituiert sind. Beispiele für solche substituierte Kohlenwasserstoffcarbonsäuren sind Mono-, Di- und Trichloressigsäure; - und -chlorpropionsäure; - und -brombuttersäure; - und -iodvaleriansäure; Mevalonsäure; 2- und 4-Chlorcyclohexancarbonsäure; Shikimsäure; 2-Nitro-1-methylcyclobutancarbonsäure; 1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexancarbonsäure; 3-Brom-2-methylcyclohexancarbonsäure; 4- und 5-Brom-2-methylcyclohexancarbonsäure; 5- und 6-Brom-2- methylcyclohexancarbonsäure; 2,3-Dibrom-2-methylcyclohexan carbonsäure: 2,5-Dibrom-2-methylcyclohexancarbonsäure; 4,5- Dibrom-2-methylcyclohexancarbonsäure; 5,6-Dibrom-2-methylcyclohexancarbonsäure; 3-Brommethylcyclohexancarbonsäure;6-Brom-3-methylcyclohexancarbonsäure; 1,6-Dibrom-3-methylcyclohexancarbonsäure; 2-Brom-4-methylcyclohexancarbonsäure; 1,2-Dibrom-4-methylcyclohexancarbonsäure; 3-Brom-2,2,3-trimethylcyclopentancarbonsäure; 1-Brom-3,5-dimethylcyclohexancarbonsäure; Homogentisinsäure; o-, m- und p-Chlorbenzoesäure; Anissäure; Salicylsäure; p-Hydroxybenzoesäure; &beta;-Resorcinsäure; Gallussäure; Veratrinsäure; Trimethoxybenzoesäure; Trimethoxyzimtsäure; 4,4'-Dichlorbenzilsäure; o-, m- und p- Nitrobenzoesäure; Cyanoessigsäure; 3,4- und 3,5-Dinitrobenzoesäure; 2,4,6-Trinitrobenzoesäure; Thiocyanoessigsäure; Cyanopropionsäure; Milchsäure; Ethoxyameisensäure (Ethylhydrogencarbonat); Äpfelsäure; Zitronensäure; Isozitronensäure; 6-Methylsalicylsäure; Mandelsäure; Lävulinsäure; Brenztraubensäure; Glycin; Alanin; Valin; Isoleucin; Leucin; Phenylalanin; Prolin; Serin; Threonin; Tyrosin; Hydroxyprolin; Ornithin; Lysin; Arginin; Histidin; Hydroxylysin; Phenylglycin; p-Aminobenzoesäure; m-Aminobenzoesäure; Anthranilsäure; Asparaginsäure; Glutaminsäure; Aminoadipinsäure; Glutamin oder Asparagin.
  • Die Verabreichung von Spongistatin 5, Spongistatin 7, Spongistatin 8 und Spongistatin 9 und ihrer pharmazeutisch aktiven, physiologisch verträglichen Derivate eignet sich zur Behandlung von Tier und Mensch mit neoplastischen Krankheiten, beispielsweise akutem myelocytischer Leukämie, akuter lymphocytischer Leukämie, malignem Melanom, Adenokarzinom der Lunge, Neuroblastom, kleinzelligem Karzinom der Lunge, Brustkrebs, Colonkrebs, Magenkrebs, Eierstockkrebs, Blasenkrebs oder malignen hämatologischen Krankheiten.
  • Die Verabreichungsdosis hängt von der Identität der neoplastischen Krankheit, der Art des betroffenen Patienten, einschließlich seines Alters, seiner Gesundheit und seines Gewichts, der Art der - falls durchgeführt - gleichzeitigen Behandlung, der Häufigkeit der Behandlung und dem therapeutischen Verhältnis ab.
  • Beispielsweise betragen die Dosen an verabreichten aktiven Bestandteilen: intravenös 0,1 bis etwa 40 ug/kg; intramuskulär 1 bis etwa 50 ug/kg; oral 5 bis etwa 100 ug/kg; beim Einträufeln in die Nase 5 bis etwa 100 ug/kg und Aerosol 5 bis etwa 100 ug/kg. Hierin bedeutet die Angabe "ug/kg" das Gewicht an aktivem Bestandteil in Mikrogramm dividiert durch das Körpergewicht des Patienten in Kilogramm.
  • Ausgedrückt als "Konzentration" kann der aktive Bestandteil in den erfindungsgemäßen Mitteln für einen lokalen Gebrauch auf der Haut oder bei intranasalem, pharyngolaryngealem, bronchialem, intravaginalem, rektalem oder okularem Gebrauch in einer Konzentration von etwa 0,01 bis etwa 50% g/g des Mittels und zum parenteralen Gebrauch in einer Konzentration von etwa 0,05 bis etwa 50, vorzugsweise von etwa 5 bis etwa 20% g/g des Mittels vorhanden sein.
  • Das erfindungsgemäße Mittel wird an Mensch und Tier vorzugsweise in Einheitsdosisform, z. B. als Tablette, Kapsel, Pille, Pulver, Granulat, Suppositorium, sterile parenterale Lösung oder Suspension, sterile nicht-parenterale Lösung oder Suspension und orale Lösung oder Suspension mit geeigneten Mengen an einem aktiven Bestandteil verabreicht.
  • Zur oralen Verabreichung können entweder feste oder fließfähige Einheitsdosisformen zubereitet werden.
  • Pulver werden recht einfach durch Vermahlen des aktiven Bestandteils auf eine geeignete feine Größe und Mischen mit einem in ähnlicher Weise vermahlenen Verdünnungsmittel hergestellt. Das Verdünnungsmittel kann aus einem eßbaren Kohlehydratmaterial, wie Lactose oder Stärke, bestehen. Zweckmäßigerweise sind ein Süßungsmittel oder Zucker sowie ein Aromatisierungsöl vorhanden.
  • Kapseln erhält man durch Zubereiten eines Pulvergemischs in der geschilderten Weise und Einfüllen des Gemischs in vorgeformte Gelatinehüllen. Als Hilfsmittel für den Füllvorgang kann dem Pulvergemisch vor dem Abfüllen ein Gleitmittel, wie Talkum, Magnesiumstearat oder Calciumstearat, zugegeben werden.
  • Weichgelatinekapseln erhält man durch maschinelles Einkapseln einer Aufschlämmung der aktiven Bestandteile mit einem geeigneten pflanzlichen Öl, heller flüssiger Vaseline oder einem sonstigen inerten Öl oder Triglycerid.
  • Tabletten erhält man durch Herstellen eines Pulvergemischs, Granulieren oder Zerstoßen (desselben), Zugabe eines Gleitmittels oder Verpressen (des ganzen) zu Tabletten. Das Pulvergemisch erhält man durch Vermischen eines in geeigneter Weise zerkleinerten Bestandteils mit einem Verdünnungsmittel oder einer Grundlage, wie Stärke, Lactose, Kaolin oder Dicalciumphosphat. Das Pulvergemisch kann durch Benetzen mit einem Bindemittel, wie Maissirup, einer Gelatinelösung, einer Methylcelluloselösung oder Akazienschleim und Hindurchpressen durch ein Sieb granuliert werden. Als Alternative zum Granulieren kann das Pulvergemisch zerstoßen, d. h. durch die Tablettiervorrichtung laufengelassen werden. Die erhaltenen unvollständig ausgebildeten Tabletten werden zu Stücken (Rohlingen) zerbrochen. Die Rohlinge können dann "geschmiert" werden, um ein Haftenbleiben an den Tablettierwerkzeugen zu vermeiden. Das Schmieren geschieht durch Zusatz von Stearinsäure, eines Stearinsäuresalzes, von Talkum oder eines Mineralöls. Das geschmierte Gemisch wird dann zu Tabletten verpreßt.
  • Gewünschtenfalls kann jede Tablette mit einer Schutzhülle aus einem Versiegelungsüberzug oder enterischen Überzug aus Schellack, einem Überzug aus Zucker und Methylcellulose und einem Polierüberzug aus Carnaubawachs versehen werden. Es können auch fließfähige Dosiereinheiten zur oralen Verabreichung, wie Sirupe, Elixiere und Suspensionen, zubereitet werden. Von diesen enthält jeder "Teelöffelvoll" eine gegebene Menge an aktivem Bestandteil zur Verabreichung. Die wasserlöslichen Formen können zusammen mit Zucker, Aromatisierungsmitteln und Konservierungsmitteln zur Bildung eines Sirups in einem wäßrigen Träger gelöst werden. Ein Elixier erhält man unter Verwendung eines wäßrig-alkoholischen Trägers mit geeigneten Süßungsmitteln zusammen mit einem Aromatisierungsmittel. Suspensionen erhält man aus den unlöslichen Formen mit einem geeigneten Träger mit Hilfe eines Suspendiermittels, wie Akaziengummi, Tragant oder Methylcellulose.
  • Zur parenteralen Verabreichung werden fließfähige Dosiereinheitsformen unter Verwendung eines aktiven Bestandteils und eines sterilen Trägers, vorzugsweise von Wasser, zubereitet. Der aktive Bestandteil kann je nach der verwendeten Form und Konzentration in dem Träger entweder suspendiert oder gelöst werden. Zur Herstellung von Lösungen kann der wasserlösliche aktive Bestandteil in Wasser zu Injektionszwecken gelöst und vor dem Abfüllen in eine geeignete Phiole oder Ampulle und Versiegeln derselben filtrationssterilisiert werden. Zweckmäßigerweise können in dem Träger Hilfsstoffe, wie Lokalanästhetika, Konservierungsmittel und Puffer, gelöst werden. Parenterale Suspensionen erhält man in nahezu gleicher Weise, wobei jedoch ein aktiver Bestandteil in dem Träger, anstatt gelöst, suspendiert wird. Die Sterilisation kann hier allerdings nicht durch Filtration erfolgen. Der aktive Bestandteil kann vor dem Suspendieren in dem sterilen Träger durch Einwirkenlassen von Ethylenoxid sterilisiert werden. Zweckmäßigerweise wird dem Mittel ein oberflächenaktives Mittel bzw. Netzmittel einverleibt, um eine gleichmäßige Verteilung des aktiven Bestandteils zu erleichtern.
  • Neben einer oralen und parenteralen Verabreichung kann man sich auch rektaler und vaginaler Verabreichungswege bedienen. Ein aktiver Bestandteil kann mittels eines Suppositoriums verabreicht werden. Zu diesem Zweck bedient man sich eines Trägers eines Schmelzpunkts bei Körpertemperatur oder eines solchen, der leicht löslich ist. Als Träger eignen sich beispielsweise Kakaobutter und die verschiedensten Polyethylenglykole (Carbowachse).
  • Zum Einträufeln in die Nase wird eine fließfähige Dosiereinheit mit einem aktiven Bestandteil und einem geeigneten pharmazeutischen Träger, vorzugsweise keimfreiem Wasser, zubereitet. Wenn ein Einblasen die Verabreichung der Wahl darstellt, kann auch ein trockenes Pulver formuliert werden.
  • Zur Verwendung als Aerosole können die aktiven Bestandteile zusammen mit einem gasförmigen oder verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Dichlordifluormethan, Kohlendioxid, Stickstoff oder Propan, erforderlichenfalls oder gewünschtenfalls zusammen mit üblichen Hilfsstoffen, wie Colösungsmitteln und Benetzungsmitteln, in einem Druckaerosolbehälter untergebracht werden.
  • Der Ausdruck "Einheitsdosisform" bzw. "Dosiereinheit" bezeichnet in der Beschreibung und in den Ansprüchen als Einheitsdosen für menschliche und tierische Patienten geeignete physikalisch getrennte Einheiten. Jede Einheit enthält eine zur Herbeiführung des gewünschten therapeutischen Effekts in Verbindung mit dem erforderlichen pharmazeutischen Verdünnungsmittel, Träger oder Vehikel berechnete gegebene Menge an aktivem Material. Die Spezifikationen für die neuen erfin dungsgemäßen Einheitsdosisformen werden diktiert und sind direkt abhängig von
  • (a) den einzigartigen Eigenschaften des aktiven Materials und dem angestrebten speziellen therapeutischen Effekt und
  • (b) den auf dem einschlägigen Fachgebiet des Herrichtens eines solchen aktiven Materials zum therapeutischen Gebrauch bei Menschen entsprechend den Angaben in dieser Beschreibung innewohnenden Beschränkungen.
  • Hierbei handelt es sich um erfindungsgemäße Merkmale. Beispiele für geeignete Einheitsdosisformen gemäß der Erfindung sind Tabletten, Kapseln, Pastillen, Suppositorien, Pulverpäckchen, Oblaten, Oblatenkapseln, Teelöffelvoll, Eßlöffelvoll, Tropfervoll, Ampullen, Phiolen, unterteilte Mehrfache der genannten Formen und andere hierin beschriebene Formen.
  • Die als antineoplastische Mittel zu verwendenden Bestandteile lassen sich ohne Schwierigkeiten mit Hilfe von Arzneimittelhilfsstoffen, die als solche verfügbar sind oder nach festgelegten Maßnahmen hergestellt werden können, in solche Einheitsdosisformen überführen. Die folgenden Herstellungsbeispiele veranschaulichen die Zubereitung erfindungsgemäßer Einheitsdosisformen.
  • Beispiel 1
  • Unter Ausnutzung der vorliegenden Erfindung können verschiedene Dosierformen hergestellt werden. Ihre Herstellung wird in den folgenden Beispielen erläutert. Unter die Bezeichnung "aktiver Bestandteil" fallen Spongistatin 5, Spongistatin 7, Spongistatin 8 und Spongistatin 9 sowie ihre synthetischen Gegenstücke und die nichttoxischen pharmazeutisch aktiven Derivate derselben.
  • MITTEL "A" Hartgelatinekapseln
  • Aus folgenden Arten und Mengen von Bestandteilen:
  • Aktiver Bestandteil, mikronisiert 20 mg
  • Maisstärke 20 g
  • Talkum 20 g
  • Magnesiumstearat 2 g
  • werden 1000 doppelstückige Hartgelatinekapseln zur oralen Einnahme mit jeweils 20 ug an aktivem Bestandteil zubereitet.
  • Der mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilte aktive Bestandteil wird zu den sonstigen feinpulverisierten Bestandteilen zugegeben, worauf das Ganze gründlich gemischt und dann in üblicher bekannter Weise eingekapselt wird.
  • Die genannten Kapseln eignen sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch orale Verabreichung von einer oder zwei Kapsel(n), ein- bis viermal pro Tag.
  • In der geschilderten Weise werden ähnliche Kapseln mit 5, 25 bzw. 50 ug an aktivem Bestandteil hergestellt, indem die zuvor angegebenen 20 mg durch 5 mg, 25 mg bzw. 50 mg an aktivem Bestandteil ersetzt wurden.
  • MITTEL "B" Weichgelatinekapseln
  • Es wurden einstückige Weichgelatinekapseln zur oralen Einnahme mit jeweils 20 ug an aktivem Bestandteil (mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilt) hergestellt, indem die Verbindung - um sie einkapselbar zu machen - in 0,5 ml Maisöl suspendiert und das Ganze dann in der geschilderten Weise eingekapselt wurde.
  • Die erhaltenen Kapseln eignen sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch orale Verabreichung von einer oder zwei Kapsel(n) ein- bis viermal pro Tag.
  • MITTEL "C" Tabletten
  • Aus den folgenden Arten und Mengen an Bestandteilen:
  • Aktiver Bestandteil, mikronisiert 20 mg
  • Lactose 300 g
  • Maisstärke 50 g
  • Magnesiumstearat 4 g
  • helle flüssige Vaseline 5 g
  • wurden 1000 Tabletten mit jeweils 20 ug an aktivem Bestandteil hergestellt.
  • Der mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilte aktive Bestandteil wurde zu den sonstigen Bestandteilen zugegeben, worauf das Ganze gründlich gemischt und zerstoßen wurde. Die Rohlinge wurden durch Hindurchpressen durch ein Sieb Nr. 16 zerbrochen bzw. zerkleinert. Das hierbei erhaltene Granulat wurde dann zu Tabletten mit jeweils 20 ug an dem aktiven Bestandteil verpreßt.
  • Die erhaltenen Tabletten eignen sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch orale Verabreichung einer oder zwei Tablette(n) ein- bis viermal pro Tag.
  • Nach den geschilderten Maßnahmen werden in ähnlicher Weise Tabletten mit jeweils 25 ug bzw. 10 ug an aktivem Bestandteil hergestellt, indem die zuvor genannten 20 mg durch 25 mg bzw. 10 mg an aktivem Bestandteil ersetzt wurden.
  • MITTEL "D" Orale Suspension
  • Aus den folgenden Arten und Mengen an Bestandteilen:
  • Aktiver Bestandteil, mikronisiert 5 mg
  • Zitronensäure 2 g
  • Benzoesäure 1 g
  • Saccharose 790 g
  • Tragant 5 g
  • Lemonöl 2 g
  • mit entionisiertem Wasser aufgefüllt auf 1000 ml
  • wurden 1000 ml einer wäßrigen Suspension zum oralen Gebrauch mit 5 ug an aktivem Bestand pro Teelöffelvoll (5 ml) zubereitet.
  • Die Zitronensäure, Benzoesäure, Saccharose, der Tragant und das Lemonöl werden in so viel Wasser dispergiert, daß 850 ml Suspension erhalten werden. Der mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilte aktive Bestandteil wird bis zur gleichmäßigen Verteilung in den Sirup eingerührt. Danach wird mit Wasser auf 1000 ml aufgefüllt.
  • Das erhaltene Mittel eignet sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit in einer Dosis von 1 Eßlöffelvoll (15 ml) dreimal pro Tag.
  • MITTEL "E" Parenterales Produkt
  • Aus folgenden Arten und Mengen von Bestandteilen:
  • Aktiver Bestandteil, mikronisiert 50 mg
  • Polysorbat 80 5 g
  • Methylparaben 2,5 g
  • Propylbaraben 0,17 g
  • mit Wasser zu Injektionszwecken aufgefüllt auf 1000 ml
  • wurde eine sterile wäßrige Suspension zur parenteralen Injektion mit pro ml 30 ug an aktivem Bestandteil zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit zubereitet.
  • Sämtliche Bestandteile mit Ausnahme des aktiven Bestandteils werden in Wasser gelöst, worauf die Lösung filtrationssterilisiert wird. Zu der sterilen Lösung wird der mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilte sterilisierte aktive Bestandteil zugegeben, worauf die fertige Suspension in sterile Phiolen abgefüllt und die Phiolen versiegelt werden.
  • Das erhaltene Mittel eignet sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit in einer Dosis von 1 ml (1 M) dreimal pro Tag.
  • MITTEL "F" Suppositorium zur rektalen und vaginalen Verabreichung
  • Aus folgenden Arten und Mengen an Bestandteilen:
  • Aktiver Bestandteil, mikronisiert 20 mg
  • Propylenglykol 150 g
  • mit Polyethylenglykol 4000 aufgefüllt auf 1500 g
  • werden 1000 Suppositorien jeweils eines Gewichts von 2,5 g mit 20 ug an aktivem Bestandteil hergestellt.
  • Der aktive Bestandteil wird mit Hilf einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilt und zu dem Propylenglykol zugegeben. Dann wird das Gemisch bis zum Erhalt einer gleichmäßigen Dispersion durch eine Kolloidmühle laufengelassen. Das Polyethylenglykol wird aufgeschmolzen, worauf die Propylenglykoldispersion unter Rühren langsam zugegeben wird. Dann wird die Suspension in nicht gekühlte Formen von 40ºC eingefüllt. Das Mittel wird abkühlen und sich verfestigen gelassen und dann aus der Form entfernt. Jedes Suppositorium wird mit einer Folie umhüllt.
  • Die erhaltenen Suppositorien werden zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit rektal oder vaginal eingeführt.
  • MITTEL "G" Intranasale Suspension
  • Aus folgenden Arten und Mengen von Bestandteilen:
  • Aktiver Bestandteil, mikronisiert 30 mg
  • Polysorbat 80 5 g
  • Methylparaben 2,5 g
  • Propylparaben 0,17 g
  • werdem 1000 ml einer sterilen wäßrigen Suspension zum Einträufeln in die Nase mit jeweils 20 ug an aktivem Bestandteil pro ml Suspension hergestellt.
  • Sämtliche Bestandteile mit Ausnahme des aktiven Bestandteils werden in Wasser gelöst, worauf die Lösung filtrationssterilisiert wird. Zu der sterilen Lösung wird dann der mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilte sterilisierte aktive Bestandteil zugegeben. Die fertige Suspension wird aseptisch in sterile Behälter abgefüllt.
  • Das erhaltene Mittel eignet sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch Einträufeln in die Nase von 0,2 - 0,5 ml ein- bis viermal pro Tag.
  • Ein aktiver Bestandteil kann auch in unverdünnter reiner Form zum lokalen Gebrauch auf der Haut, in der Nase, im Ra chenkehlkopfbereich, im Bronchialbereich oder zum oralen Gebrauch vorhanden sein.
  • MITTEL "H" Pulver
  • 5 mg eines aktiven Bestandteils in Masseform wird mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilt. Das mikronisierte Pulver wird in einen Schüttelbehälter gefüllt.
  • Die erhaltene Masse eignet sich zur lokalen Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch Applikation des Pulvers ein- bis viermal pro Tag.
  • MITTEL "I" Orales Pulver
  • 10 mg eines aktiven Bestandteils in Masseform wird mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilt. Das mikronisierte Pulver wird in Einzeldosen von 20 ug unterteilt und abgepackt.
  • Die erhaltenen Pulver eignen sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch orale Verabreichung von einem oder zwei Pulver(n) nach dem Suspendieren in einem Glas Wasser ein- bis viermal pro Tag.
  • MITTEL "J" Einblasmittel
  • 10 mg eines aktiven Bestandteils in Masseform werden mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilt.
  • Das erhaltene Mittel eignet sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch Inhalieren von 20 ug ein- bis viermal pro Tag.
  • MITTEL "K" Hartgelatinekapseln
  • 100 doppelstückige Hartgelatinekapseln zur oralen Einnahme mit jeweils 20 ug an aktivem Bestandteil.
  • Der aktive Bestandteil wird mit Hilfe einer Luftmikronisiervorrichtung fein zerteilt und in üblicher bekannter Weise eingekapselt.
  • Die erhaltenen Kapseln eignen sich zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit durch orale Verabreichung von einer oder zwei Kapsel(n) ein- bis viermal pro Tag.
  • In der geschilderten Weise werden ähnliche Kapseln mit 5, 25 bzw. 50 ug an aktivem Bestandteil hergestellt, indem die zuvor genannten 20 mg durch 5 mg, 25 mg bzw. 50 mg an aktivem Bestandteil ersetzt wurden.
  • Aus den vorherigen Ausführungen geht hervor, daß hierin eine neue und wertvolle Erfindung beschrieben und veranschaulicht wurde. Diese Erfindung löst sämtliche der genannten Aufgaben in recht unerwarteter Weise.

Claims (15)

1. Verbindung folgender Struktur:
worin R = Cl oder H und R1 = H oder COCH&sub3;.
2. Gereinigte Verbindung nach Anspruch 1, wobei die zum Erreichen einer ED&sub5;&sub0; unter dem P388-System erforderliche Konzentration an der Verbindung weniger als 1,0 · 101 mg/ml beträgt.
3. Gereinigte Verbindung nach Anspruch 2, wobei die zum Erreichen einer ED&sub5;&sub0; unter dem P388-System erforderliche Konzentration an der Verbindung weniger als 1,0 · 10&supmin;¹ ug/ml beträgt.
4. Gereinigte Verbindung nach Anspruch 3, wobei die zum Erreichen einer ED&sub5;&sub0; unter dem P388-System erforderliche Konzentration an der Verbindung weniger als 1,0 · 10&supmin;³ ug/ml beträgt.
5. Verbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei R = Cl und R&sub1; = H und die Verbindung hierin als "Spongistatin 5" bezeichnet ist.
6. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei R = H und R&sub1; = H und die Verbindung hierin als "Spongistatin 7" bezeichnet ist.
7. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei R = H und R&sub1; = COCH&sub3; und die Verbindung hierin als "Spongistatin 8" bezeichnet ist.
8. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei R = Cl und R&sub1; = COCH&sub3; und die Verbindung hierin als "Spongistatin 9" bezeichnet ist.
9. Verbindung der Strukturformel:
worin R = Cl oder H und R&sub1; = H oder COCH&sub3; zur Verwendung in der Medizin.
10. Verwendung einer Verbindung der Strukturformel:
worin R = Cl oder H und R&sub1; = H oder COCH&sub3;, bei der Herstellung eines Medikaments zur Hemmung des Wachstums von Humankrebszellen.
11. Verwendung nach Anspruch 10, wobei die Verbindung so weit gereinigt wurde, daß die zum Erreichen einer ED&sub5;&sub0; unter dem P388-System erforderliche Konzentration an der Verbindung weniger als 1 · 10¹ ug/ml beträgt.
12. Verwendung nach Anspruch 11, wobei die Verbindung so weit gereinigt wurde, daß die zum Erreichen einer ED&sub5;&sub0; unter dem P388-System erforderliche Konzentration an der Verbindung weniger als 1 · 10&supmin;¹ ug/ml beträgt.
13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei die Verbindung so weit gereinigt wurde, daß die zum Erreichen einer ED&sub5;&sub0; unter dem P388-System erforderliche Konzentration an der Verbindung weniger als 1,0 · 10&supmin;³3 ug/ml beträgt.
14. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei R = Cl und R&sub1; = H und die Verbindung hierin als "Spongistatin 5" bezeichnet ist.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei R = H und R&sub1; = H und die Verbindung hierin als "Spongistatin 7" bezeichnet ist.
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