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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue Ruße,
die für
verschiedene Anwendungen geeignet sind und zur Verwendung in Kunststoff-
und Kautschuk-Zusammensetzungen
besonders gut geeignet sind.
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HINTERGRUND
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Ruße können als Pigmente, Füllstoffe,
Verstärkungsmittel
und für
eine Vielzahl anderer Anwendungen eingesetzt werden. Sie werden
weithin zur Herstellung von Kautschuk-Zusammensetzungen und Kunststoff-Zusammensetzungen
verwendet, wo es wünschenswert
ist, für
hergestellte Teile eine optimale Kombination von Compound-Verarbeitungsmerkmalen
und physikalischen Eigenschaften zu erreichen.
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Ruße werden im allgemeinen auf
der Grundlage ihrer Eigenschaften gekennzeichnet, die, ohne darauf beschränkt zu sein,
ihre spezifische Oberfläche,
ihre Oberflächenchemie,
ihre Aggregatgrößen und
Teilchengrößen umfassen.
Die Eigenschaften von Rußen
werden durch im Fachgebiet bekannte Tests, einschließlich der
Iodzahl (I2-Nr.), der Dibutylphthalatzahl
(DBP), der Farbzahl (TÖNUNG),
des Dst, des D-Modus und des M-Verhältnisses, das als mittlerer
Stokesscher Durchmesser, dividiert durch den Modus des Stokesschen Durchmessers
(M-Verhältnis
= Dst/D-Modus) definiert ist, analytisch bestimmt.
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Aus dem Stand der Technik sind mehrere
Literaturstellen bekannt. Diese umfassen das U.S.-Patent Nr. 4 366
139; das U.S.-Patent Nr. 4 221 772; das U.S.-Patent Nr. 3 799 788;
das U.S.-Patent Nr. 3 787 562; das sowjetische Patent 1279991; das
kanadische Patent 455504; das japanische Patent 61-037759; das britische
Patent 1022988 und das japanische Patent 61-283635. Keine der zuvor
aufgeführten
Literaturstellen offenbart die Rußprodukte der vorliegenden
Erfindung. Darüber
hinaus beschreibt keine der zuvor erwähnten Literaturstellen die
Verwendung, für
die die Ruße
der vorliegenden Erfindung vorgesehen sind.
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JP-A-1 229 074 offenbart einen Ruß mit einer
Iodzahl von 8 bis 15 mg/g und einer DBP-Ölabsorption von 35 bis 45 ml/100
g.
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Rubber Chemistry and Technology,
Band 45, Nr. 1, März
1972, Seite 145 – 159,
offenbart Furnace-Ruße
mit einer I2-Zahl von 8 bis 22 und einer
DBP-Zahl von 28
bis 116, insbesondere einen speziellen Ruß (XC-31) mit einer I2-Zahl
von 11,8 (12) und einer DBP-Zahl von 31.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wir haben eine neue Klasse von Rußen gefunden,
die zur Verwendung in Kautschuk- und Kunststoff-Zusammensetzungen
vorteilhaft sind, wo physikalische und Verarbeitungs-Eigenschaften
wie die Mischungsenergie, die Viskosität, die Härtungsgeschwindigkeit, das
Extrusionsschrumpfen, die Zugeigenschaften, die Ermüdungsfestigkeit,
die bleibende Verformung, die Härte
und das Aussehen der Oberfläche
wichtig sind. Es ist gefunden worden, dass diese Ruße einzigartige
Eigenschaftskombinationen aufweisen, die sie zur Verwendung für Anwendungen
der Extrusion, geformter Teile, Schläuche und Riemen besonders gut
geeignet macht.
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Diese Klasse von Furnace-Rußen weist
eine Iodzahl (I2-Zahl) von 15– 18 mg/g
(Milligramm I2 auf Gramm Ruß) und eine
DBP (Dibutylphthalatzahl) von 28–33 cm3/100
g (Kubikzentimeter Dibutylphthalat auf 100 g Ruß) auf.
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Wir haben auch neue Klassen von Kautschuk-
und Kunststoff-Zusammensetzungen
gefunden, die die Ruße
enthalten.
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Die Ruße der vorliegenden Erfindung
können
in einem Furnace-Ruß-Reaktor
mit einer Verbrennungszone, einer Übergangszone und einer Reaktionszone
hergestellt werden. Ein Ruß ergebendes
Einsatzmaterial wird in einen Strom von heißem Verbrennungsgas eingespritzt.
Die resultierende Mischung aus heißen Verbrennungsgasen und Einsatzmaterial
gelangt in die Reaktionszone. Die Pyrolyse des den Ruß ergebenden Einsatzmaterials
wird gestoppt, indem die Mischung nach der Bildung der Ruße der vorliegenden
Erfindung abgeschreckt wird: Vorzugsweise wird die Pyrolyse durch
das Einspritzen eines Abschreckfluids gestoppt. Das Verfahren zur
Herstellung der neuen Ruße
der vorliegenden Erfindung wird hiernach ausführlicher beschrieben.
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Die Kautschuke und Kunststoffe, für die die
neuen Ruße
dieser Erfindung wirksam sind, umfassen natürliche und synthetische Kautschuke
und Kunststoffe. Im allgemeinen können Mengen des Rußprodukts,
die von etwa 10 bis etwa 300 Gew.-Teile reichen, auf jeweils 100
Gew.-Teile Kautschuk oder Kunststoff verwendet werden.
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Unter den Kautschuken oder Kunststoffen,
die zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
sind Naturkautschuk, synthetischer Kautschuk und deren Derivate
wie chlorierter Kautschuk; Copolymere aus etwa 10 bis etwa 70 Gew.-%
Styrol und etwa 90 bis etwa 30 Gew.-% Butadien, wie ein Copolymer aus
19 Teilen Styrol und 81 Teilen Butadien, ein Copolymer aus 30 Teilen
Styrol und 70 Teilen Butadien, ein Copolymer aus 43 Teilen Styrol
und 57 Teilen Butadien und ein Copolymer aus 50 Teilen Styrol und
50 Teilen Butadien; Polymere und Copolymere von konjugierten Dienen,
wie Polybutadien, Polyisopren, Polychloropren und dergleichen, und
Copolymere solcher konjugierten Diene mit einem damit copolymerisierbaren,
eine ethylenische Gruppe enthaltenden Monomer, wie Styrol, Methylstyrol,
Chlorstyrol, Acrylnitril, 2-Vinylpyridin, 5-Methyl-2-vinylpyridin,
5-Ethyl-2-vinylpyridin,
2-Methyl-5-vinylpyridin, alkylsubstituierte Acrylate, Vinylketon, Methylisopropenylketon,
Methylvinylether, α-Methylencarbonsäuren und
deren Ester und Amide, wie Acrylsäure und Dialkylacrylsäureamid;
ebenfalls zur Verwendung hierin geeignet sind Copolymere von Ethylen
und anderen höheren α-Olefinen
wie Propylen, Buten-1 und Penten-1; besonders bevorzugt sind die
Ethylen-Propylen-Copolymere, wobei der Ethylengehalt von 20 bis
90 Gew.-% reicht, und auch die Ethylen-Propylen-Polymere, die zusätzlich ein
drittes Monomer wie Dicyclopentadien, 1,4-Hexadien und Methylennorbornen
enthalten. Zusätzlich
bevorzugte polymere Zusammensetzungen sind Olefine wie Polypropylen
und Polyethylen.
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Ein Vorteil der Ruße der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass die Ruße zur Einarbeitung in Naturkautschuke,
synthetische Kautschuke, Kunststoffe oder deren Blends für industrielle
Anwendungen brauchbar sind, insbesondere, wenn die Compoundverarbeitungsmerkmale
und die Kennwerte des Teils wichtig sind.
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Ein weiterer Vorteil der Ruße der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass diese verwendet werden können, um
Blends von thermischen und Furnace-Rußen
bei Anwendungen zu ersetzen, für
die gegenwärtig die
Verwendung von Rußmischungen
erforderlich ist, um die erwünschten
Kennwerte zu erreichen.
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Andere Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden, ausführlicheren Beschreibung der
Erfindung offensichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN:
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1 ist
eine Querschnittsansicht eines Teils eines Typs eines Furnace-Ruß-Reaktors, der zur
Herstellung der Ruße
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann.
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2 ist
ein Probenhistogramm der Gewichtsteile der Aggregate einer Rußprobe als
Funktion des Stokesschen Durchmessers in einer gegebenen Probe.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die analytischen Eigenschaften der
neuen Klasse von Furnace-Rußen
der vorliegenden Erfindung sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt: Tabelle
1. Neue Rußklassen
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Die Ruße der vorliegenden Erfindung
können
in einem modularen, auch als "Stufen-"Furnace-Ruß-Reaktor
hergestellt werden. Ein Abschnitt eines typischen modularen Furnace-Ruß-Reaktors,
der zur Herstellung des Rußes
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist in 1 dargestellt. Weitere Einzelheiten
eines typischen modularen Furnace-Ruß-Reaktors können beispielsweise
in der im U.S.-Patent Nr. 3 922 335 enthaltenen Beschreibung gefunden
werden. Ein Ruß-Reaktor,
der für
die Herstellung der Ruße
der vorliegenden Erfindung besonders gut geeignet ist, wird in der
U.S.-Patentanmeldung
der Anmelderin mit der Ser.-Nr. 07/818943, eingereicht am 10. Januar
1992, beschrieben, die dem U.S.-Patent 5 100 739 entspricht. Die
Ruße der
hier beschriebenen Beispiele wurden durch das in der 943er-Anmeldung beschriebene
Verfahren hergestellt.
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Die 943er-Anmeldung beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung von Rußen, wobei ein Zusatz-Kohlenwasserstoff
zu der Reaktionszone eines Mehrstufenreaktors gegeben wird und die
Primärverbrennung
und die Gesamtverbrennung der Reaktion so eingestellt werden, dass
die SSI des Verfahrens niedriger als Null ist. Die SSI des Verfahrens
kann durch die folgenden Beziehungen bestimmt werden:

|SASmf| = | Absolutwert
von SASmf; |
Δ(DBP)mf = | Änderung
der DBPA des Rußes
aufgrund einer Änderung
der Fließgeschwindigkeit
des Aufgabematerials, während
alle anderen Betriebsbedingungen des Verfahrens konstant gehalten
werden; |
Δ(Iodzahl)mf = | Änderung
der Iodzahl des Rußes
aufgrund einer Änderung
der Fließgeschwindigkeit
des Aufgabematerials, während
alle anderen Betriebsbedingungen des Verfahrens konstant gehalten
werden; |
Δ(DBP)ah = | Änderung
der DBPA des Rußes
aufgrund einer Änderung
der Fließgeschwindigkeit
des Kohlenwasserstoffs, während
alle anderen Betriebsbedingungen des Verfahrens konstant gehalten
werden; und |
Δ(Iodzahl)ah = | Änderung
der Iodzahl des Rußes
aufgrund einer Änderung
der Fließgeschwindigkeit
des Kohlenwasserstoffs, während
alle anderen Betriebsbedingungen des Verfahrens konstant gehalten
werden. |
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Der "Zusatz-Kohlenwasserstoff" umfasst Wasserstoff
oder jeden Kohlenwasserstoff mit einem Stoffmengenverhältnis von
Wasserstoff zu Kohlenstoff, das größer als das Stoffmengenverhältnis von
Wasserstoff zu Kohlenstoff des Einsatzmaterials ist.
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Unter Bezugnahme auf 1 können
die Ruße
der vorliegenden Erfindung in einem Furnace-Ruß-Reaktor 2 mit einer
Verbrennungszone 10 hergestellt werden, die eine Zone 11 mit
konvergierendem Durchmesser, eine Übergangszone 12, einen
Eintrittsabschnitt 18 und eine Reaktionszone 19 aufweist. Der
Durchmesser der Verbrennungszone 10 bis zu dem Punkt, an
dem die Zone 11 mit konvergierendem Durchmesser beginnt,
ist als D-1; der Durchmesser der Zone 12 als D-2; die Durchmesser
des stufenförmigen Eintrittsabschnitts 18 als
D-4, D-5, D-6 und D-7; und der Durchmesser der Zone 19 als
D-3 dargestellt. Die Länge
der Verbrennungszone 10 bis zu dem Punkt, an dem die Zone 11 mit
konvergierendem Durchmesser beginnt, ist als L-1 dargestellt; die
Länge der
Zone mit konvergierendem Durchmesser ist als L-2 dargestellt; die
Länge der Übergangszone
ist als L-3, und die Längen
der Stufen im Reaktor-Eintrittsabschnitt 18 sind als L-4,
L-5, L-6 und L-7 dargestellt.
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Zur Herstellung von Rußen werden
heiße
Verbrennungsgase in der Verbrennungszone 10 durch das In-Kontakt-Bringen
eines flüssigen
oder gasförmigen
Kraftstoffs mit einem geeigneten Oxidationsmittel-Strom wie Luft,
Sauerstoff, Mischungen von Luft und Sauerstoff oder dergleichen
erzeugt. Unter den Kraftstoffen, die zur Verwendung für das In-Kontakt-Bringen
des Oxidationsmittel-Stroms in Verbrennungszone 10 zur
Erzeugung der heißen
Verbrennungsgase geeignet sind, sind beliebige der leicht brennbaren
Gas-, Dampfoder Flüssigkeitsströme, wie
Erdgas, Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Methan, Acetylen, Alkohol oder
Kerosin. Es ist jedoch im allgemeinen bevorzugt, Kraftstoffe mit
einem hohen Gehalt an kohlenwasserstoffhaltigen Komponenten und
insbesondere Kohlenwasserstoffe zu verwenden. Das Verhältnis von
Luft zu dem zur Herstellung der Ruße der vorliegenden Erfindung
verwendeten Erdgas kann vorzugsweise etwa 10 : 1 bis etwa 100 :
1 betragen. Zur Erleichte rung der Bildung von heißen Verbrennungsgasen
kann der Oxidationsmittel-Strom
erwärmt werden.
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Der Strom aus heißen Verbrennungsgasen strömt stromabwärts von
den Zonen 10 und 11 in die Zonen 12, 18 und 19.
Die Richtung des Stroms aus heißen
Verbrennungsgasen wird in der Figur durch einen Pfeil dargestellt.
Das Ruß ergebende
Einsatzmaterial 30 wird am Punkt 32 (der sich
in Zone 12 befindet) und/oder am Punkt 70 (der
sich in Zone 11 befindet) eingeführt. Zur Verwendung als Ruß ergebende
Einsatzmaterialien hierin, die unter den Reaktionsbedingungen leicht
verflüchtigt
werden können,
sind ungesättigte
Kohlenwasserstoffe wie Acetylen; Olefine wie Ethylen, Propylen,
Butylen; Aromaten wie Benzol, Toluol und Xylol; bestimmte gesättigte Kohlenwasserstoffe
und andere Kohlenwasserstoffe wie Kerosine, Naphthaline, Terpene, Ethylenteere,
aromatisches Crack-Mittelöl
und dergleichen.
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Der Abstand zwischen dem Ende der
Zone 11 mit dem konvergierenden Durchmesser 11 bis
Punkt 32 ist als F-1 dargestellt. Im allgemeinen wird das
Ruß erzeugende
Einsatzmaterial 30 in Form einer Mehrzahl von Strömen eingespritzt,
die in die Innenbereiche des Stroms aus heißen Verbrennungsgasen eindringen, wodurch
eine hohe Misch- und Schergeschwindigkeit des Ruß erzeugenden Einsatzmaterials
durch die heißen
Verbrennungsgase sichergestellt wird, so dass das Einsatzmaterial
schnell und vollständig
zersetzt und zu Ruß konvertiert
wird.
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Der Zusatz-Kohlenwasserstoff wird
an Punkt 70 durch die Sonde 72 oder durch Durchlässe 75 für den Zusatz-Kohlenwasserstoff
in die Wände
eingeführt,
die die Grenzen der Zone 12 des Ruß bildenden Verfahrens darstellen,
oder durch Durchlässe 76 für den Zusatz-Kohlenwasserstoff
in die Wände
eingeführt,
die die Grenzen der Zonen 18 und/oder 19 des Ruß bildenden
Verfahrens darstellen. Der Zusatz-Kohlenwasserstoff kann an jedem
beliebigen Ort zwischen dem Punkt unmittelbar hinter der anfänglichen
Verbrennungsreaktion des Erststufen-Kraftstoffs und dem Punkt unmittelbar
vor dem Ende der Bildung von Ruß eingeführt werden, vorausgesetzt,
nicht umgesetzter Zusatz-Kohlenwasserstoff tritt schließlich in
die Reaktionszone ein.
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Der Abstand zwischen Punkt 32 bis
Punkt 70 ist als H-1 dargestellt.
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In dem hier beschriebenen Beispiel
wurde der Zusatz-Kohlenwasserstoff durch drei Öffnungen eingeführt, die
sich in derselben Axialebene wie die Ruß ergebenden Ströme des Einsatzmaterials
befanden. Die Öffnungen
sind in einem alternierenden Muster angeordnet, eine für das Einsatzmaterial,
die nächste
für den Zusatz-Kohlenwasserstoff,
die mit gleichmäßigen Abständen voneinander
um den äußeren Rand
von Abschnitt 12 herum angeordnet waren. Es ist jedoch
zu beachten, dass dies ausschließlich beispielhaft ist und die
zum Einführen
von Zusatz-Kohlenwasserstoff brauchbaren Verfahren nicht einschränken soll.
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Die Mischung aus Ruß ergebendem
Einsatzmaterial und heißen
Verbrennungsgasen fließt
stromabwärts
durch Zone 12 in Zone 18 und dann in Zone 19.
Die an Punkt 62 angeordnete Abschreckvorrichtung 60, bei
der die Abschreckflüssigkeit 50,
bei der es sich um Wasser handeln kann, eingespritzt wird, wird
zum Abstoppen chemischer Reaktionen nach der Bildung von Rußen verwendet.
Der Punkt 62 kann auf eine beliebige, im Fachgebiet zur
Auswahl der Position eines Abschreckens zum Abstoppen einer Pyrolyse
bekannte Weise bestimmt werden. Ein Verfahren zur Bestimmung der
Position des Abschreckens zum Abstoppen der Pyrolyse besteht in
der Bestimmung des Punkts, an dem eine akzeptable Toluolextraktionskonzentration
für den Ruß erreicht
ist. Die Toluolextraktionskonzentration kann unter Verwendung des
ASTM-Tests D1618-83 "Carbon
Black Extractables – Toluene
Discoloration" gemessen
werden. Q ist der Abstand zwischen dem Beginn von Zone 18 und
dem Abschreckpunkt 62 und variiert gemäß der Position der Abschreckung 60.
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Nach dem Abschrecken der Mischung
aus heißen
Verbrennungsgasen und dem Ruß erzeugenden Einsatzmaterial
gelangen die abgekühlten
Gase stromabwärts
in eine beliebige Kühl-
und Trennvorrichtung, durch die die Ruße gewonnen werden. Die Abtrennung
des Rußes
von dem Gasstrom wird durch herkömmliche
Mittel wie eine Ausfällungsanlage,
einen Zyklonabscheider oder einen Schlauchfilter leicht bewerkstelligt. Dieser
Trennung kann eine Granulierung, zum Beispiel unter Verwendung eines
Naßgranulators,
folgen.
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Die folgenden Testverfahren werden
zur Auswertung der analytischen und physikalischen Eigenschaften
der Ruße
der vorliegenden Erfindung verwendet.
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Die Iodzahl (I2-Nr.)
der Ruße
wurde gemäß dem ASTM-Testverfahren
D 1510 bestimmt. Die Tönungskraft
(Tönung)
der Ruße
wurde gemäß dem ASTM-Testverfahren D3265-85a
bestimmt. Die DBP (Dibutylphthalatzahl) der Ruße wurde gemäß dem in
ASTM D3493-86 angegebenen Verfahren bestimmt. Die Cetyltrimethylammoniumbromid-Zahl
(CTAB) der Ruße
wurde gemäß dem ASTM-Testverfahren
D3765-85 bestimmt.
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Der D-Modus und der Dst der Ruße wurden – wie in 2 dargestellt ist – aus einem
Histogramm des Gewichtsteils des Rußes als Funktion des Stokesschen
Durchmessers der Rußaggregate
bestimmt. Die zur Erzeugung des Histogramms verwendeten Daten werden
unter Verwendung einer Scheibenzentrifuge wie derjenigen bestimmt,
die von der Joyce Loebl Co. Ltd., Tyne and Wear, Großbritannien,
hergestellt wird. Das folgende Verfahren ist eine Modifikation des
Verfahrens, das in der Bedienungsanleitung der Joyce Loebl Scheibenzentrifuge,
Aktenzeichen DCF 4.008, veröffentlicht
am 1. Februar 1985, beschrieben ist und zur Bestimmung der Daten
verwendet wurde.
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Das Verfahren ist wie folgt. 10 mg
(Milligramm) einer Rußprobe
werden in einem Wägebehälter ausgewogen
und dann zu 50 cm3 einer Lösung von
10% absolutem Ethanol und 90% destilliertem Wasser gegeben, dem
0,05% des Tensids NONIDET® P-40
zugegeben sind (NONIDET® P-40
ist eine eingetragene Marke für
ein von der Shell Chemical Co. hergestelltes und verkauftes Tensid).
Die resultierende Suspension wird mit Ultraschallenergie 15 min
lang dispergiert, wobei ein Ultraschallgenerator, Modell Nr. W 385,
hergestellt und verkauft von Heat Systems Ultrasonics Inc., Farmingdale,
New York, verwendet wird.
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Vor dem Lauf mit der Scheibenzentrifuge
werden die folgenden Daten in den Computer eingegeben, der die Daten
von der Scheibenzentrifuge aufzeichnet:
- 1.
Die Dichte von Ruß,
die als 1,86 cm3 angenommen wird;
- 2. Das Volumen des in einer Lösung aus Wasser und Ethanol
dispergierten Rußes,
wobei es sich in diesem Fall um 0,5 cm3 handelt;
- 3. Das Volumen des Schleuderfluids, wobei es sich in diesem
Fall um 10 cm3 Wasser handelt;
- 4. Die Viskosität
des Schleuderfluids, die in diesem Fall als 0,933 cP bei 23°C angenommen
wird;
- 5. Die Dichte des Schleuderfluids, die in diesem Fall 0,9975
g/cm3 bei 23°C ist;
- 6. Die Scheibendrehzahl, wobei es sich in diesem Fall um 8000
U./min handelt;
- 7. Das Datenerfassungs-Intervall, wobei es sich in diesem Fall
um 1 s handelt.
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Die Scheibenzentrifuge wird mit 8000
U./min betrieben, wobei das Stroboskop arbeitet. 10 cm3 destilliertes
Wasser werden als Schleuderfluid in die sich drehende Scheibe eingespritzt.
Der Trübungsgrad
wird auf 0 eingestellt, und 1 cm3 der Lösung aus
10% absolutem Ethanol und 90% destilliertem Wasser werden als Pufferflüssigkeit
eingespritzt. Dann werden die Unterbrechungsund die Verstärkungs-Tasten
der Scheibenzentrifuge betätigt,
um einen fließenden
Konzentrationsgradienten zwischen dem Schleuderfluid und der Pufferflüssigkeit
zu erzeugen, und der Gradient wird visuell überwacht. Wenn der Gradient
so fließend
wird, dass zwischen den beiden Fluids keine unterscheidbare Grenze
besteht, werden 0,5 cm3 des dispergierten
Rußes
in einer wässrigen
Ethanollösung
in die Scheibenzentrifunge eingespritzt, und es wird sofort mit
der Datensammlung begonnen. Beim Auftreten einer Strähnenbildung
wird der Lauf abgebrochen. Die Scheibe wird 20 min lang schleudern
gelassen, gefolgt vom Einspritzen des dispergierten Rußes in eine
wässrige
Ethanollösung. Nach
20 min Schleudern wird die Scheibe abgebremst, die Temperatur der
geschleuderten Flüssigkeit
gemessen, und der zu Beginn des Laufs gemessene Mittelwert der Temperatur
des Schleuderfluids und der am Ende des Laufs gemessene Mittelwert
der Temperatur des Schleuderfluids werden in den Computer eingegeben, der
die Daten von der Scheibenzentrifuge aufzeichnet. Die Daten werden
gemäß der standardmäßigen Stokesschen
Gleichung analysiert und unter Verwendung der folgenden Definitionen
dargestellt:
Rußaggregat – ein diskretes,
starres, kolloidales Gebilde, das die kleinste dispergierbare Einheit
ist; es besteht aus umfassend miteinander verschmolzenen Teilchen;
Stokesscher
Durchmesser – der
Durchmesser einer Kugel, die in einem viskosen Medium in einem Zentrifugen-
oder Gravitationsfeld gemäß der Stokesschen
Gleichung sedimentiert. Ein nicht kugelförmiger Gegenstand – wie ein
Rußaggregat – kann ebenfalls
durch den Stokesschen Durchmesser unter der Annahme dargestellt
werden, dass er sich wie eine glatte, starre Kugel mit derselben
Dichte und Sedimentationsgeschwindigkeit wie der Gegenstand verhält. Die üblichen
Einheiten werden in nm-Durchmessern ausgedrückt.
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Modus (für Wiedergabezwecke: D-Modus) – der Stokessche
Durchmesser an der Stelle des Maximums (Punkt A der hier aufgeführten 2) der Verteilungskurve
des Stokesschen Durchmessers.
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Mittlerer Stokesscher Durchmesserfür Wiedergabezwecke:
Dst) – der
Punkt auf der Verteilungskurve des Stokesschen Durchmessers, an
dem 50 Gew.-% der Probe entweder größer oder kleiner sind. Er stellt daher
den Mittelwert der Bestimmung dar.
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Der Modul, die Zugfestigkeit und
die Dehnung der EPDM-Zusammensetzung wurden gemäß dem in ASTM D412-87 gemessenen
Verfahren gemessen.
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Die Shore-A-Härte der EPDM-Zusammensetzungen
wurde gemäß dem in
ASTM D-2240-86 angegebenen Verfahren bestimmt.
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Rückprall-Daten
für die
EPDM-Zusammensetzungen wurden gemäß dem in ASTM D1054 angegebenen
Verfahren bestimmt, wobei ein ZWICK® Rebound Resilience Tester,
Modell 5109, hergestellt von Zwick of America, Inc., Postfach 997,
East Windsor, Connecticut 06088, verwendet wurde. Anleitungen zur
Bestimmung der Rückprall-Werte
liegen dem Instrument bei.
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Die bleibende Verformung der EPDM-Zusammensetzungen
wurde gemäß dem in
ASTM D395 angegebenen Verfahren bestimmt, wobei die Zusammensetzung
70 h lang bei 65,5°C
(150°F)
getestet wurde.
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Das Extrusionsschrumpfen der EPDM-Zusammensetzungen
wurde durch das in ASTM D3674 angegebene Verfahren bestimmt. Das
Extrusionsschrumpfen wurde mit einem BRABENDER®-Extruder bei 100°C und 50
U./min gemessen, wobei eine Düse
mit einem Durchmesser von 5 mm verwendet wurde.
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Die Viskosität der EPDM-Zusammensetzungen
wurde durch das in ASTM D-1646
aufgeführte
Verfahren bestimmt, wobei ein MPT-Kapillar-Rheometer von Monsanto
verwendet wurde, das bei 100°C
gehalten wurde, wobei eine Düse
mit einem Verhältnis
L/D' = 16 und D
= 0,0787 mm verwendet wurde. Die Schergeschwindigkeit reichte von
10 bis 150 1/s.
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Die Mischungsenergie ist der Gesamtbetrag
der in die Zusammensetzungen eingeführten Energie, die bestimmt
wird, indem die Mischungs-Drehmoment-Kurve über den Verlauf des Mischungszyklus
integriert wird, wie hiernach beschrieben wird.
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Die Härtungsmerkmale der EPDM-Zusammensetzungen
wurden mit einem auf 160°C
gehaltenen MDR-Curometer von Monsanto bestimmt. Die Zeit bis zum
Erreichen einer 90%igen Härtungsreaktion
(t'90), die Gesamtänderung
des Drehmoments während
der Härtungsreaktion
(ΔL) und
der Anvulkanisationsgeschwindigkeitsindex (CRI; (CRI = 1/t'90 – ts1) × 100),
wobei ts1 = der Zeitpunkt, an dem der Drehmomentwert 1 Einheit über dem
Mindest-Drehmoment
liegt (ts1 wird auch als Anvulkanisationszeit bezeichnet)) sind
für die beispielhaften
EPDM-Zusammensetzungen aufgeführt.
Die Tests wurden gemäß den mit
dem MDR-Curometer von Monsanto mitgelieferten Anleitungen durchgeführt.
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Die Wirksamkeit und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
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BEISPIEL 1
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Ein Beispiel für die neuen Ruße der vorliegenden
Erfindung wurde in einem hier allgemein beschriebenen und in
1 dargestellten Reaktor
hergestellt, wobei die Reaktorbedingungen und die Reaktorgeometrie
verwendet wurden, die in Tabelle 3 angebeben sind. Bei dem für die Verbrennungsreaktion
verwendeten Kraftstoff handelte es sich um Erdgas. Bei dem verwendeten
Zusatz-Kohlenwasserstoff handelte es sich ebenfalls um Erdgas. Das
verwendete flüssige
Einsatzmaterial wies die in Tabelle 2 unten angegebenen Eigenschaften
auf:
Tabelle
2. Eigenschaften des Einsatzmaterials
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Die Reaktorbedingungen und die Reaktorgeometrie
sind in Tabelle 3 unten angegeben.
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Tabelle
3. Reaktorgeometrie und Betriebsbedingungen
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Der in Lauf 1 hergestellte Ruß wurde
dann gemäß der hier
beschriebenen Verfahren analysiert. Die analytischen Eigenschaften
dieses Rußes
entsprachen der Darstellung in Tabelle 4. Dieser Ruß und die
beiden Kontrollruße
wurden in den folgenden Beispielen verwendet. Die beiden verwendeten
Kontrollruße
A und B weiesen die unten in Tabelle 4 aufgeführten analytischen Eigenschaften
auf: Tabelle
4. Analytische Eigenschaften der Ruße
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BEISPIEL 2
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Der im Beispiellauf 1 hergestellte
Furnace-Ruß der
vorliegenden Erfindung wurde in eine EPDM- (Ethylen-Propylen-Dien-Polymethylen-)Zusammensetzung
eingearbeitet und mit EPDM-Zusammensetzungen verglichen, die die
beiden Kontrollruße
umfassten. Die EPDM-Zusammensetzungen wurden unter Verwendung jeder
der Rußproben
in einer Menge von 200 Gew.-Teilen in der unten in Tabelle 5 dargestellten
Formulierung von EPDM-Zusammensetzungen hergestellt.
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Tabelle
5. Formulierung von EPDM-Zusammensetzungen
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Ein Banbury-BR-Mischer wurde angestellt
und bei einer Temperatur von 45°C
und einer Rotordrehzahl von 77 U./min gehalten. EPDM wurde in den
Mischer gegeben und etwa 30 s lang gemischt. Das Sunpar 2280 Öl, das Zinkoxid
und die Stearinsäure
wurden zu dem EPDM gegeben und etwa 2 weitere Minuten lang gemischt.
Der Ruß wurde
zu der Mischung gegeben, und die Temperatur der Mischkammer wurde
erniedrigt und auf einer Temperatur unterhalb von etwa 135°C gehalten.
Die Ruß enthaltende
EPDM-Mischung wurde etwa 4 1/2 min lang gemischt, und dann wurden
die Härtungsmittel
TMTDS, Butylzimate, Methylzimate, Schwefel und Sulfasan R zu der
Mischung gegeben. Die resultierende Mischung wurde etwa 1 1/2 min
lang gemischt, wobei die Temperatur unterhalb von etwa 135°C gehalten
wurde. Die Chargen-Zusammensetzung
wurde dann aus dem Mischer entnommen und durch die hier beschriebenen
Techniken analysiert.
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Die EPDM-Zusammensetzung, die unter
Verwendung des in Lauf 1 hergestellten Rußes der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde, wies die in Tabelle 6 aufgeführten Kennwerte auf. Die die
Kontrollruße
A und B umfassenden EPDM-Zusammensetzungen wurden ebenfalls gemäß der hier
beschriebenen Verfahren ausgewertet. Diese Ergebnisse sind zu Vergleichszwecken
ebenfalls in Tabelle 6 angegeben.
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Tabelle
6. Vergleich von Kennwerten der EPDM-Zusammensetzungen
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Diese in Tabelle 6 aufgeführten Ergebnisse
zeigen, dass die EPDM-Zusammensetzungen,
die die Ruße
der vorliegenden Erfindung umfassen, bei einer Rußkonzentration
von 200 phr eine höhere
Extrusionsgeschwindigkeit und eine niedrigere Härte, Viskosität, Mischenergie
und bleibende Verformung aufweisen. Daher weisen die EPDM-Zusammensetzungen,
die die Ruße
der vorliegenden Erfindung umfassen, bessere Verarbeitungsmerkmale
als die EPDM-Zusammensetzungen auf, die die Kontroll-Ruße umfassen.