DE69405C - Schüttelrost - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

GEBRÜDER LINCKE in ZURICH. Schüttelfost.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. December 1891 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen auf Kugeln oder Rollen laufenden Schüttelrost, welcher für runde und rechteckige bezw. vieleckige Ausführungsformen und für jede Gröfse geeignet ist.

Auf den beiliegenden Zeichnungen ist in der Fig. 1 in einem senkrechten Schnitt und in der Fig. 2 in einem Grundrifs mit theilweisem Schnitt ein derartiger runder Roll- oder Schüttelrost veranschaulicht, welcher für eine Ofenfeuerung Verwendung findet.

Dieser Rost A besitzt bei runder Ausführung eine oder mehrere concentrische bezw. bei rechteckiger Ausführung parallel zu seiner Längs- oder Quermittellinie angeordnete Spurkränze oder Leisten α, welche sich seitlich gegen die in Rinnen b b¹ des Rostträgers c laufenden Kugeln oder Rollen d derart stützen, dafs sich der auf diesen Rollen oder Kugeln ruhende Rost nur in der Richtungslinie der Rinnen b drehen oder verschieben, nicht aber seitlich bewegen kann. Die die Kugeln oder Rollen tragenden Flächentheile der Rinne b b¹ können geradlinig (s. die Fig. 1 links) oder zur Erhöhung der Schüttelbewegung wellenförmig (s. die Fig. 1 rechts) bezw. sägeförmig (Fig. 3 und 4) verlaufen.

Für die Bewegung des Rostes, welche zum Zwecke der Entfernung der Asche bezw. zum Auflockern des Brennmaterials erfolgt, dient entweder eine an demselben angebrachte Verzahnung c, Fig. ι und 2, in welche eine in Drehung zu versetzende Schraube f oder ein Zahnrad g, Fig. 5, oder irgend eine andere geeignete Vorrichtung eingreift.

Für runde Roste, welche sich also nicht längs verschieben, sondern nur um ihre Achse drehen lassen, kann man auch die in den Fig. 4 und 6 dargestellten Bewegungsvorrichtungen verwenden. Die von einem im Lager h drehbaren Arm i vermittelst eines Scharniers getragene Klinke k, welche entweder mit der Bewegungsstange / aus einem Stück bestehen oder aber,-wie die Fig. 6 zeigt, mit diesem derartig gelenkig verbunden sein kann, dafs sie durch das Gewicht der Stange / oder noch durch ein besonderes Gewicht m in die Zähne η des Rostes eingedrückt wird, schiebt bei der entsprechenden Bewegung der Stange / den Rost auf seiner kreisförmigen Führung herum. Während sich derselbe nun bei der Anordnung nach der linken Seite der Fig. 1 und bei derjenigen der Fig. 5 nur in der horizontalen Ebene bewegt, rollt er bei den Anordnungen nach der rechten Seite der Fig. 1, sowie nach den Fig. 3, 4 und 6 die durch die wellenbezw. sägeförmige Ausbildung der Führungsbahn gebildeten schiefen Ebenen hinauf, bis er mit einer gewissen Beschleunigung (z. B. bei der Fig. 1 rechts) oder plötzlich (Fig. 3, 4 und 6) auf die nächst folgende Ebene herunterfällt. Durch die bei diesem schnellen Herabbewegen bezw. Fallen auftretende geringere oder stärkere Erschütterung wird der Rost allmälig von der Asche u. dergl. Rückständen, so weit diese letzteren nicht zu grofs sind, um durch die Rostspalten fallen zu können, befreit. In dem Falle, dafs die schiefen Ebenen, wie dies bei grofsen, runden Rosten der Fall ist, lang sind, so dafs man die Klinke k mehrmals zurückziehen mufs, bevor der Rost wieder herunterfällt, hindert eine Sperrklinke 0 mit

Gegengewicht p das selbsttätige Zurückgehen des Rostes.

Anstatt den Rost selbst zu drehen, wodurch Kohlenstücke, welche noch grofs genug sind, um nicht durch die Rostspalten fallen zu können, leicht so weit zerbröckeln, dafs sie sammt der Asche in den Aschenraum fallen, kann man den Rost auch durch Anordnung, entsprechender Führungen nur senkrecht auf- und abbewegen und lediglich einen Theil des sägeförmig construirten Rostlagers bewegbar machen. Der Rost bewegt sich in diesem Falle also nur auf und nieder, während der betreffende Theil des gezahnten Rostlagers im Kreise bewegt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schüttelrost, welcher von einer wellen- oder sägeförmigen Führung derart getragen wird, dafs er bei einer kreisförmigen oder geradlinigen Bewegung langsamere Aufwärts- und beschleunigte Abwärtsbewegungen macht, zum Zwecke, bei seiner Niederbewegung ein kräftiges Ausschleudern der Brennstoffrückstände zu bewirken, sowie unnöthiges Zerbröckeln des glühenden Brennstoffes zu verhindern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.