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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Klassifizierung von Schweinsschlögeln. Am einen Ende des Spektrums an Erzeugnissen,
die aus einem Schweinsschlögel hergestellt werden können, befindet sich der
traditionelle Schinken, der oft intakt als Einheit mit Knochen verkauft wird, bei dem
zwischen dem Zeitpunkt des Ablösens vom Rumpf des Schweins bis zum Verkauf und
Verbrauch des Enderzeugnisses Wochen oder sogar Monate vergehen. Am anderen
Ende des Spektrums liegen die Erzeugnisse moderner Technologien, wie Wälzen und
Kneten, bei denen knochenlose Fleischstücke während des Kochens mechanisch
bewegt und rekombiniert werden; diese Erzeugnisse können innerhalb weniger Tage
nach dem Ablösen zum Verkauf bereitstehen. Der Preis pro Gewichteinheit des fertigen
Erzeugnisses ist für traditionellen Schinken häufig wesentlich größer als für mit
modernen Verfahren verarbeiteten Schinken.
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Ein Qualitätsparameter, der bei den meisten Fleischverarbeitungsanlagen als
grundlegend erachtet wird, ist das Verhältnis zwischen dem Gewicht des verkauften
Enderzeugnisses und dem Gewicht des beim betreffenden Verfahren verwendeten
Rohmaterials. Bei der Herstellung von Schinken aus ungepökeltem Schweinsschlögel
wird das Gewicht üblicherweise als Ertrag ausgedrückt, der als Gewicht an
Enderzeugnis ausgedrückt als Prozentsatz des Gewichts des Schweinsschlögels definiert
ist. Es ist wichtig, daß der Ertrag in so engen Grenzen wie möglich vorhersagbar ist, um
den Anforderungen der Kunden und häufig auch der Gesetzgebung zu genügen. Aus
diesem Grund ist der Ertrag immer ein Hauptkriterium in jeder
Fleischverarbeitungsanlage, und häufig ist es das einzige Qualitätskriterium, das in
kleinen Fleischverarbeitungsanlagen regelmäßig zur Anwendung kommt. Ähnliche
Erwägung gelten in Verbindung mit dem Fleischrumpf, von dem die abgeschnittenen
Teile stammen.
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Die präzise Vorhersage des Gewichts des Enderzeugnisses, das aus einem einzelnen
Fleischteil erzielbar ist, ist ein Ideal, das die fleischverarbeitende Industrie seit
Jahrzehnten anstrebt. Der Fettgehalt eines Fleischteils kann ein Faktor sein, der zu
Schwankungen im Ertrag von Fleischteilen beiträgt, aber die Beziehung ist nicht genau
definiert.
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Der Begriff "Fettgehalt" bezieht sich nicht nur auf die Gesamtmenge an Fett in einem
Teil, sondern auch auf seine Verteilung. Eine Ursache für Beanstandung bei der
Herstellung von traditionellem Schinken am Knochen ist auf die Schwankung der
Menge an Poplitealfett zurückzuführen, das zwischen Muskelblöcken am distalen Teil
des Schlögels hinter dem Kniegelenk auftritt. Das Aussehen dieses Fettdepots hat ihm
seinen gebräuchlichen Namen "Sternfett" gegeben. Übermäßiges Vorhandensein von
Sternfett ist bei einem traditionellen Schinken erst dann zu erkennen, wenn er beim
Verkauf in Scheiben geschnitten wird. Da es mit herkömmlichen Verfahren zur
Qualitätskontrolle nicht möglich war, vorherzusagen, ob bei einzelnen Schweinen die
Neigung zu übermäßigen Mengen an Sternfett besteht, kommt es beim Verkauf an den
Endverbraucher zu Beschwerden. Derartige Beschwerden führen zu Unzufriedenheit
(und Unkosten) an allen Verbindungsstellen in der Kette zwischen dem Herstellers des ·
Erzeugnisses und dem Konsumenten.
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Das Auftreten von übermäßigem Sternfett ist nicht nur nicht schön anzusehen, es
verursacht auch Probleme beim Ablösen der Schinken vom Knochen.
Schinkenscheiben, die große Mengen an Sternfett zwischen den Muskelblöcken
enthalten, neigen dazu, während oder nach dem Aufschneiden auseinanderzufallen,
was zu einer inakzeptabel hohen Menge an Ausschußscheiben führt. Wenn es möglich
wäre, vor der Herstellung jene Schweinsschlögel zu identifizieren, bei denen die
Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins inakzeptabel hoher Mengen an Sternfett am
größten ist, könnten diese Schlögel beispielsweise für die Herstellung von qualitativ
weniger hochwertigem knochenlosem Schinken umgewidmet werden, wenn das
Poplitealfett im Schlachthaus entfernt werden kann.
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Die WO91/14180 betrifft die Bewertung von Schlachtgut und Schlachtgutteilen durch
Bildanalyse. Sie besagt, daß die Analyse freigelegter Merkmale von Schlachtgutteilen,
wie Fett zwischen den Muskeln, eingesetzt worden ist, um die Qualität und Quantität
von Fleischerzeugnissen innerhalb des Schlachtguts abzuschätzen.
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Die EP-A-0.444.675 offenbart, daß eine Fleischoberfläche mit einem Lichtstrahl
abgetastet werden kann, um ihre Reflexionseigenschaften zu ermitteln. Die Analyse der
Daten gibt Informationen z. B. in bezug auf das Durchwachsensein mit Fett.
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Gemäß einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Klassifizierung
eines Schweinschlögels bereit, umfassend
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a) das Aufnehmen eines repräsentativen Bildes oder repräsentativer Bilder des
freiliegenden breiten Endes des Schlögels;
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b) das Verarbeiten des/der repräsentativen Bildes/Bilder, um Daten zu liefern, die mit
der Menge an im Schlögel vorhandenem Poplitealfett in bezug gebracht werden
können; wobei die Daten die Mengen an intermuskulärem Fett in einem vordefinierten
Bereich des/der repräsentativen Bildes oder Bilder umfaßt;
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c) das Verarbeiten der in Schritt (b) gelieferten Daten, um einen Parameter oder eine
Vielzahl von Parametern zu erhalten, die sich für die Kategorisierung des Schlögels
eignen; und
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d) Zuordnen der Schlögels zu einer Klasse oder Kategorie auf Basis des Parameters oder
der Vielzahl von Parametern.
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Gemäß einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens bereit, umfassend Fördermittel zum Befördern eines von
einem geschlachteten Schwein erhaltenen Schlögels; zumindest eine Videokamera, die
in Nachbarschaft des Fördermittels angeordnet ist, um ein Bild oder Bilder zu erhalten,
das/die den Schlögel zeigt/zeigen; Signalverarbeitungsmittel, die so ausgebildet sind,
daß vom Bild oder von den Bildern Daten erhalten werden, die mit der Menge an
Poplitealfett im Schlögel in bezug gebracht werden können; wobei die Daten die
Mengen an intermuskulärem Fett in einem vorbestimmten Bereich des/der
repräsentativen Bildes oder Bilder umfassen; und um aus diesen Daten einen Parameter
oder eine Vielzahl von Parametern abzuleiten, der/die sich für die Kategorisierung des
Schlögels eignet/eignen; und Zuordnungsmittel zum Zuordnen des Schlögels zu einer
Klasse oder Kategorie auf Basis des Parameters oder der Vielzahl von Parametern.
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Die Farbe von Fleisch und Fleischerzeugnissen ist wichtig. Erzeugnisse oder Teile, die
blasser oder dunkler sind, als normalerweise von einem bestimmten Teil oder einer
bestimmten Art von Erzeugnis erwartet, sind für den Konsumenten üblicherweise
weniger attraktiv.
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Ein weiterer Grund für Bemängelung ist Mehrfarbigkeit. Wenn solche Mehrfarbigkeit bei
einem Schweinsschlögel vorliegt, kann der Schlögel im Prinzip der Herstellung von
knochenlosem Schinken zugeordnet werden, wo beispielsweise Muskeln von einer
großen Zahl an Schweinsschlögeln auf Basis der Farbe ausgewählt werden, so daß die
Mehrfarbigkeit im Enderzeugnis auf ein Minimum reduziert wird. In diesem Fall ist
natürlich die Auswahl "mit dem Auge" anwendbar, das hat sich aber als überraschend
unzuverlässig erwiesen, was möglicherweise auf die schlechten und schwankenden
Lichtverhältnisse in Schlachthäusern und Fleischverarbeitungsanlagen zurückzuführen
ist, und von vornherein zu langsam ist, um mit der für die Herstellung von
Fleischerzeugnissen im großen Maßstab notwendigen Verarbeitungsmenge Schritt zu
halten.
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Wenn die Qualität eines bestimmten Fleischteils Einfluß darauf hat, welche Art von
Erzeugnis aus diesem Teil hergestellt wird, beeinflußt sie üblicherweise auch den
finanziellen Wert des Teils. Eine solche Änderung des Werts eines Teils muß auch den
Nettopreis des Schlachtguts ändern, von dem der Teil stammt. Bestehende Schlachtgut-
Klassifizierungssysteme können auf diese Art von Wertschwankungen nicht leicht
Rücksicht nehmen, die erst nach der Klassifizierung auftreten, wenn das Teilen des
Schlachtguts in Basisstücke begonnen hat; da die Klassifizierung idealerweise den
Gesamtwert des Schlachtgutes widerspiegeln sollte, weist diese Tatsache auf eine diesen
Systemen innewohnende Schwäche hin.
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Vorzugsweise ist ein in Schritt (c) erhaltener Parameter die Gesamtmenge an magerem
Fleisch in einem Fleischteil; umgekehrt kann ein Parameter die Menge an Fett sein, oder
die Anordnung dieses Fetts, oder beides. Vorzugsweise ist ein in Schritt (c) erzeugter
Parameter der vorhergesagte Ertrag an Fleischerzeugnis. Gegebenenfalls ist ein in Schritt
(c) erzeugter Parameter die Neigung zum Auftreten einer höheren Menge an
Poplitealfett als zuvor als akzeptabel festgelegt. Gegebenenfalls umfaßt das Verfahren
auch das Ermitteln von Daten über die Farbe des Fleischteils und die Verwendung der
Daten, um einen weiteren solchen Parameter zu liefern. Gegebenenfalls umfaßt das
Verfahren einen zusätzlichen Schritt, bei dem Daten über die Mehrfarbigkeit des Teils
erhalten werden.
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Einige Ausführungsformen der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
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Fig. 1 ein Fließschema ist, das Schritt der vorliegenden Erfindung für die Klassifizierung
von Fleischteilen darstellt;
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Fig. 2a ein repräsentatives Bild eines Schweinsschlögels ist, in dem die Bereiche gezeigt
werden, von denen bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Daten
erhalten werden, die mit dem Fettgehalt in bezug gesetzt werden können; Fig. 2b ein
Beispiel für einen ähnlichen Schweinsschlögel darstellt, der eine höhere Neigung zu
einer großen Menge an Sternfett hat; und
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Fig. 3 ein Fließschema ist, das die Verwendung verschiedener Parameter für die
Zuordnung von Schweinsschlögeln zur Verarbeitung in Schinken in einem
veranschaulichenden Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt.
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Zunächst auf Fig. 1 Bezug nehmend umfaßt eine geeignete Anlage zur Durchführung
des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung in ihrer einfachsten Form üblicherweise
Mittel 10 zum Bestimmen des Gewichts des Teils; Mittel 20 zum Erhalten eines
repräsentativen Bilds des Teils; Mittel 30 zum Verarbeiten des repräsentativen Bildes
des Teils; eine Datenverarbeitungseinheit 40 zum Verarbeiten der Gewichts- und
Bilddaten, um einen Parameter oder eine Vielzahl von Parametern bereitzustellen, die
sich zum Kategorisieren des Teils eignen, und die einen Standardwert oder
Standardwerte des Parameters oder der Vielzahl von Parametern speichert und diese
verwendet, um den Teil einer vordefinierten Kategorie zuzuordnen; sowie einen
Effektor oder Zuordner 50, der von der Datenverarbeitungseinheit 40 je nach der
Kategorie, der das Teil zugeordnet worden ist, Instruktionen erhält und nach diesen
Instruktionen das Fleischteil der Bearbeitung gemäß der gewählten Kategorie zuordnet.
Beispiel 1
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Bei einem automatisierten System, das eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, wird ein Schweinsschlögel, wie der in Fig. 2a oder 2b gezeigte, ein
Band entlang zu einer ersten Station bewegt, wo der Schlögel gewogen wird. Das
Gewicht des Schlögels wird mit einem geeigneten Mittel abgefühlt und in einer
Datenverarbeitungseinheit gespeichert. Eine erste Selektion ausschließlich auf Basis des
Gewichts ordnet nur jene Schlögel, die sich in einem vorbestimmten Bereich befinden,
der Verarbeitung in traditionelle Schinken zu.
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Wenn er sich in einem geeigneten Gewichtsbereich befindet, bewegt sich der Schlögel
zu einer zweiten Station, wo mit einer Videokamera ein Bild des freiliegenden breiten
Endes des Schlögels aufgenommen wird. Die ursprünglich gemachte Bild umfaßt
unerheblichen Hintergrund sowie das Bild des Schweinsschlögels. Der erste Schritt der
Bildbearbeitung besteht daher darin, ein erstes Fenster bereitzustellen, das durch die
Umrisse des Teils ohne Hintergrund definiert ist, wie in Fig. 2 gezeigt. Dabei handelt es
sich um ein repräsentatives Bild des Fleischteils innerhalb des ursprünglichen Bildes.
Die Gesamtfläche der freiliegenden Teiloberfläche wird aufgrund dieses Bildes
bestimmt, sowie die maximale und die minimale Länge der freiliegenden Teiloberfläche
in zwei zueinander im rechten Winkel verlaufenden Richtungen. Diese Bild kann weiter
verarbeitet werden, um die gesamte magere Fläche auf Basis der
Lichtreflexionseigenschaften der verschiedenen Gewebe zu bestimmen.
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Wie ebenfalls in Fig. 2 gezeigt, dienen die Daten vom ersten Bild auch dazu, einen
Bildprozessor mit Information zu versorgen, um ein zweites Fenster zu bilden (das
durch die Linien A-A und A'-A' definiert ist). Die mittlere Dicke des Unterseitenfetts 60
innerhalb des zweiten Fensters kann bestimmt werden.
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Für manche Zwecke kann zufriedenstellende Kategorisierung unter Verwendung der
beiden Kriterien Gewicht und Unterseitenfettdicke erzielt werden. Der Erfinder des
vorliegenden Anmeldungsgegenstandes hat beispielsweise festgestellt, daß ein sehr
starke Korrelation zwischen dem Schlachtgutgewicht, der Dicke an subkutanem Fett
und der Teiloberfläche des abgelösten Körperglieds (Unterseitenfett), dem Gewicht des
ungepökelten Schlögels und dem Endgewicht des Schinkens nach dem Pökeln und
Räuchern besteht.
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Beim Versuch, eine zufriedenstellende und sinnvolle Beziehung zwischen und unter
den zusammengestellten Daten zu finden, wurde eine große Anzahl an Komponenten
unter Einsatz einer Multivarianten-Analysetechnik korreliert und rückgekoppelt. Die
Hypothesen wurden wie erforderlich unter Einsatz von Varianz-, F-Verhältnis-, t-Test-,
Ch-Quadrat- und Wilcos-Ranking-Analyse auf ihre Signifikanz getestet.
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Bei allen Kombinationen aus dem Gewicht im ungepökelten, grünen, gepökelten und
Ein/Aus-Räucher-Zustand wurden keine (oder sehr geringe) Signifikanzwerte festgestellt.
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Das Einbringen von Schlachtgutgewicht oder Fat-O-Meter-Wert ergab keine wesentliche
Verbesserung. Es wurde jedoch eine Korrelation von r = 0,86 zwischen
log(Schlachtgutgewicht/Unterseitenfettdicke) und (Gewicht geräuchert/Gewicht des
ungepökelten abgelösten Schlögels) festgestellt.
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Da das Korrelieren des Gewichts im ungepökelten Zustand mit dem Gewicht geräuchert
als nicht signifikant ermittelt worden ist, wies diese positive Korrelation darauf hin, daß
sowohl Schlachtgutgewicht, als auch Unterseitenfettdicke signifikante
Kompontenteneinflüsse auf das Endergebnis waren.
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Tabelle 1a zeigt die Wirkung der Korrelation des Unterseitenfetts mit [Gewicht
geräuchert/Gewicht des ungepökelten abgelösten Schlögels] bei konstantem
Schlachtgutgewicht. Tabelle 1b zeigt die Auswirkung der Korrelation des
Schlachtgutgewichts mit [Gewicht geräuchert/Gewicht des ungepökelten abgelösten
Schlögels] bei konstantem Fettgehalt. Die Korrelationen für 1a lagen im Bereich von
0,91 bis 0,96 und für 1b zwischen 0,86 und 0,93.
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Die Wirkungen waren von großer Bedeutung. Die Korrelationswerte und sind die
verschiedenen Anstiege weisen auch darauf hin, daß es eine zusätzliche nicht-lineare
Wirkung zwischen geringer und hoher Fettdicke und zwischen geringem und hohem
Schlachtgutgewicht gibt.
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Mehr Daten, insbesondere über Schlachtgutgewicht : Fettgehalt : Ertragsschwankung,
würde es selbstverständlich möglich machen, eine Kurvenanpassungsgleichung
aufzustellen, die die Veränderlichkeit bei Vorhersagegleichungen, wie in Tabelle 1c
dargelegt, weiter verringert. Die Verwendung von variablen Konstanten sorgte jedoch
für höhere Veränderlichkeit bei den Vorhersagegleichungen. Diese Werte lagen im
Bereich von 0,5 für vorhergesagte Ausbeuten über 80% des Rohgewichts bis 2,5 bei
jenen unter 70%.
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Die Gleichung berücksichtigte einen Großteil der Schwankung in der Population, und
es bestand eine gute Korrelation zwischen tatsächlichen und vorhergesagten
Schinkenerträgen.
Tabelle 1a KORRELATION ZWISCHEN DER DICKE DES SUBKUTANEN FETTS AN DER
UNTERSEITE UND DEM ERTRAG BEI KONSTANTEM SCHLACHTGUTGEWICHT
Tabelle 1b KORRELATION ZWISCHEN DEM SCHLACHTGUTGEWICHT UND DEM ERTRAG BEI
KONSTANTER DICKE DES SUBKUTANEN FETTS AN DER UNTERSEITE
Tabelle 1c
VORHERSAGEGLEICHUNG ZUM SCHÄTZEN DES ERTRAGS GRÄUCHERT
AUFGRUND DES FETTDICKE, BESTIMMT AUFGRUND EINES REPRÄSENTATIVEN
BILDES UND GEWICHTS DES SCHLÖGELTEILS
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Y&sub1; = (Y = a - b(x)) + C
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worin Y = geschätzter Ertrag geräuchert (als % des Rohgewichts)
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Y&sub1; = Modfizierter Y-Wert, der Kompensationsfaktor enthält
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a = computerberechneter Unterbrechungswert
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b = Anstiegskonstante
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x = tatsächliche Fettdicke der Probe
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C = Kompensationsfaktor
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Y&sub1; = (Y = (92,5 - (0,8 · Fettdicke)) + C
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C = 0,5, wenn der Y-Wert größer als 80% ist;
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1,5, wenn der Y-Wert größer als 69,9%, aber geringer als 80% ist;
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2,5, wenn der Y-Wert geringer als 69,9% ist.
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Daher Y&sub1; = Y + C, und Y = (a - bx).
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Wenn die Klassifizierung daher ausschließlich aufgrund des Ertrags erfolgt, kann
adäquate Information über den Fettgehalt erhalten werden, indem aufgrund des
repräsentativen Videobildes die mittlere subkutane Fett-Tiefe ermittelt wird. (Alternativ
dazu ist die Fett-Tiefe an vordefinierten Positionen ein zufriedenstellender Indikator für
den Fettgehalt). In diesem Beispiel werden, wie in Fig. 3 gezeigt, Schweinsschlögel mit
einem vorhergesagten Ertrag unter einem vorbestimmten Minimum der Verarbeitung in
Schinkenwaren zugeordnet; Schlögel mit einem vorhergesagten Ertrag über einem
vorbestimmten Wert werden der Herstellung von knochenlosem Schinken zugeordnet.
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Bei diesem Versuch verbesserte die Kenntnis des Schlachtgutgewichts die Präzision der
Ertragvorhersage, sie ist aber jedoch keine grundlegende Vorbedingung für das
erfindungsgemäße Verfahren, weil die Kategorisierung auch ohne sie durchaus adäquat
erreicht werden konnte.
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Bei einem weiteren Versuch hat der Erfinder des vorliegenden
Anmeldungsgegenstandes festgestellt, daß Unterseitenfettdicke, Gesamtfettgehalt und
Menge an intermuskulärem Fett, die alle aufgrund des repräsentativen Bildes ermittelt
werden können, eine gute Korrelation mit der Gesamtmenge an magerem Gewebe
aufweisen, das im Schlögel vorhanden ist. Diese Art der Information ist beispielsweise
äußerst nützlich für die Bewertung der Menge an Rohmaterial, die für die Herstellung
von knochenlosen Schinken zur Verfügung steht.
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Weitere Qualitätsparameter, die aus dem repräsentativen Bild erhalten werden, können
für die Kategorisierung verwendet werden, wie in Fig. 3 gezeigt. Die vorliegende
Erfindung betrifft primär die vorhergesagte Menge an Stern-(Popliteal-)Fett. Die Dicke
des Unterseitenfetts 60 ist kein guter Indikator für die Menge an Sternfett; der Erfinder
des vorliegenden Anmeldungsgegenstandes hat jedoch festgestellt, daß die Menge an
intermuskulärem Fett 62, 64, das auf der freiliegenden Fläche vorhanden ist, gute
Korrelation mit der Menge an Sternfett im tieferen Schlögel aufweist. Bei einem Versuch
wiesen über 90% der Schlögel, von denen festgestellt wurde, daß sie eine inakzeptable
Menge an Sternfett aufwiesen, in diesen Bereichen viel intermuskuläres Fett auf (wie in
Fig. 2b zum Vergleich mit Fig. 2a gezeigt), obwohl die Unterschiede in der
Unterseitenfettdicke gering waren.
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Die Menge an intermuskulärem Fett 62, 64 im Bereich, der von Interesse ist, kann
geschätzt werden, indem innerhalb des zweiten Fensters drei weitere Fenster 66, 68, 70
definiert werden. Die Obergrenze dieser Fenster (Linie B-B in Fig. 2a) befindet sich
unmittelbar unter dem geschnittenen Knochen 72 verläuft in etwa parallel zur
Unterseitenhaut 74. Die Grenzen zwischen Fenstern 66, 68, 70 sind durch die Linien C-
C bzw. C'-C' definiert, die im rechten Winkel zur Linie B-B und im gleichen Abstand
zwischen den Linien A-A, A'-A' verlaufen. Die Untergrenze der Fenster (Linie D-D)
befindet sich in bezug zur Oberkante 76 der Unterseitenfettschicht 60.
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Mittlere Grauwerte für jedes Fenster 66, 68, 70 sind geeignete Indikatoren für die
Menge an Sternfett. Dieses Analyseverfahren eignet sich unter den meisten
Bedingungen, aber eine besser ansprechende Vorgangsweise besteht darin, ein
zusätzliches Fenster zu erzeugen, dessen obere Grenze durch Linie E-E definiert ist.
Diese Linie befindet sich im gleichen Abstand zwischen den Linien B-B, D-D; Linie D-D
befindet sich in der unteren Grenze des Fensters. Innerhalb dieses Fenster wird
Konnektivitätsanalyse durchgeführt (die Informationen über die Gestalt, Größe, Fläche
usw. liefert), wobei alle Strukturen ignoriert werden, die die Grenzen des Bereichs
berühren, der von Interesse ist. Bei diesem Verfahren werden die größeren Flächen an
intermuskulärem Fett isoliert, die verwendet werden, um die Menge des Sternfetts zu
quantifizieren. Schlögel mit vorhergesagten Sternfettwerten, die größer als eine
gespeicherte Obergrenze sind, werden der Verarbeitung in Schinkenwaren zugeordnet,
während Schlögel mit vorhergesagten Sternfettwerten unter einer gespeicherten
Untergrenze der Herstellung von knochenlosem Schinken zugeordnet werden.
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Bei der korrekten Wahl optischer Bedingungen kann das repräsentative Bild
Informationen über die Farbe übermitteln. Unter grüner Beleuchtung kann die
Spektralreaktion als Farbparameter eingesetzt werden, wobei die Schlögel gemäß einem
mittleren Farbwert oder Farbwert an spezifischen Stellen kategorisiert werden.
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Ein Parameter der Mehrfarbigkeit kann erhalten werden, indem beispielsweise die
maximale Differenz zwischen der grünen Spektralreaktion berechnet wird, die von den
Fenstern 66, 68, 70 erhalten wird. In diesem Beispiel, und wie in Fig. 3 gezeigt, werden
Schlögel mit einer zu großen Bandbreite an Spektralreaktionen der Herstellung von
knochenlosem Schinken zugeordnet, wenn ihr berechneter Ertrag über einem
vorbestimmten Wert liegt, oder sie werden der Schinkenwaren-Herstellung zugeordnet,
wenn ihr vorhergesagter Ertrag unter diesem Wert liegt.
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Schweinsschlögel, die dem traditionellen Schinken zugeordnet werden, d. h. jene
innerhalb der vordefinierten akzeptablen Bereiche für Gewicht, Fettgehalt, Sternfett und
Farbe, werden dann auf Basis des Gewichts bestimmten Behältern zugeführt.
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Es kann natürlich eine zweckgerichtete Vorrichtung hergestellt werden, um die
erfindungsgemäßen Verfahren durchzuführen, aber ohne das Gewicht des Fleischteils
zu bestimmen. Eine derartige Vorrichtung ist besonders geeignet, wenn der Ertrag
beispielsweise weniger wichtig ist als zu gewährleisten, daß die Mehrfarbigkeit nicht
übermäßig hoch ist, oder Farbextreme zu vermeiden. Auf ähnliche Weise kann die
Möglichkeit, Schweinsschlögel zu detektieren und aus dem Verarbeitungsprozeß zu
nehmen, bei denen es wahrscheinlich ist, daß sie während des Aufschneidens eine
unangemessene Menge an Sternfett aufweisen, für die Hersteller von traditionellem
Schinken wichtiger sein als der Ertrag.