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Anordnung zur Kompensation von viertelkreisigen Funkbeschickungsbeiwerten
bei Goniometer-Peilantagen Es ist bekannt, bei Goniometer-Peilanlagen viertellçreisige
Furllkbeschic1çungsbeiwerte, wie sie beispielsweise durch einen Schiffskörper oder
auch durch entsprechende schleifenförmige Rückstrahlverhältnisse an Land erzeugt
werden, zu kompensieren, beispielsweise in der Weise, daß mit Hilfe eines Reihen-oder
Nebenschlußwiderstandes die Ströme in den beiden Goniometerfeldspulen künstlich
ungleich gemacht werden. Dieses Verfahren hat aber zur Voraussetzung, daß das Kreuzrahmengebilde
nicht eine beliebige Orientierung im Raume besitzen darf, sondern daß die eine Rahmenebene
in die Ebene der resultierenderl, den viertelkrewsIgen Bieiwert erzieugenden Rückstrahlschleife
hineingedreht werden muß. Es gelingt also beispielsweise nicht, mit diesem Verfahren
an Bord eines Schiffes, wo die Kreuzrahmen im allgemeinen aus einbautechnischen
Gründen so orientiert sind, daß die eine Rahmenebene in. der LängsschiffsricZhtung
und die andere Rahmenebene in der Ouerschiffsebene angeordnet ist, die zusätzliche
Rückstrahlwirkung einer unter 450 orientierten Schleife, die einen sog. E-Beiwert
erzeugt, zu kompensieren. Ein solcher E-Beiwert unterscheidet sich von dem normalen
viertelkreisigen Funkbeschickungsbeiwert des Schiffes, dem sog. D-Wert, dadurch,
daß der E-Wert eine Cosinuslinie, die sich zweimal über den vollen Kreis wiederholt,
äls Funkbeschickungskurve liefert, während der D-Beiwert eine entsprechende Sinuslinie
als Funkbeschickungskurve erzeugt. Um einen solchen E-Beiwert mitzukompensieren,
muß man das Kreuzrahmengebilde in eine resultierende
Richtung um
einen bestimmten Winkel ß aus der Mittschiffsebene herausdrehen. Dieser Winkel berechnet
sich in bekannter Weise nach der Beziehung tgzfl- D Dieses Erfordernis der Verdrehung
des Kreuzrahmengebildes läßt sich bei verspanntem Rahmen mit der erforderlichen
(;enauigkeit nur schlecht erfüllen. Bei Kreuzrahmenanordnungen unter Verwendung
eines Trägermastes mit seitlichen Auslegern für die beiden Kreuzrahmen bedingt diese
notwendige Verdrehung einen zusätzlichen konstrulçtiven Aufwand, da ein Fundament
mit drehbarem Sockel vorgesehen und außerdem die Kabelverlegung im letzten Teil
flexibel durchgebildet werden muß. Bei sehr großen Antennengebilden, bei denen die
zusammengehörigen Antennen an hohen Masten fest montiert sind, wie z. B. bei Adcock-Peilern,
ist dieses Verfahren überhaupt nicht anwendbar.
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Um die E-Beiwerte ohne Verdrehung der Kreuzrahmen zu kompensieren,
sind erfindungsgemäß im Goniometer zusätzliche schaltungstechnische Maßnahmen erforderlich,
deren Aufgabe darin besteht, Energie aus der einen Feldspule auf die andere Feldspule
zu übertragen. Dies kann einmal dadurch erreicht werden, daß unter 450 zu den beiden
Feldspulen eine Zusatzwindung angeordnet ist, die mit den beiden Feldspulen nicht
verbunden ist, in der aber der Strom in geeigneter Weise reguliert werden kann.
Durch eine solche Anordnung können E-Beiwerte erzeugt und somit auch vorhandene
E-Beiwerte kompensiert werden. Eine derartige Schaltungsanordnung erfüllt zwar ihren
Zweck, ihre praktische Durchbildung erfordert aber eine konstruktive Abänderung
des Goniometers. Dieser Nachteil kann gemäß der weiteren Erfindung durch die Benutzung
eines Zusatzgerätes vermieden werden, das außerhalb eines beliebigen und vorhandenen
Goniometers angebracht werden kann. Bei dieser Anordnung wird die grundsätzlich
erforderliche Aufgabe, Energie aus der einen Feld spule in die andere Feldspule
zu übertragen, dadurch gelöst, daß die beiden Feldspulen regulierbar galvanisch,
induktiv c;der kapazitiv miteinander verbunden werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand von Ausführungsbeispielen
schematisch dargestellt.
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Gemäß Abb. I sind die beiden Kreuzrahmen K1 und 1C2 über genau gleiche
Leitungen L1 und L2 mit den Feldspulen P1 und F verbunden. Zu diesen beiden Feldspulen
ist unter 450 eine Zusatzwindung Z angeordnet, die aber mit den FeldspulenF1 und
F2 nicht verbunden ist. In dieser Spule Z ist indes der Strom beliebig regulierbar.
Mittels dieser Spule Z können E-Beiwerte erzeugttwerden. Der Einfachheit halber
ist in Abb. 1 die Suchspule nicht eingezeichnet.
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Bei der Ausbildung der Erfindung nach Abb. 2 ist der'Nachteil der
Ausbildung nach Abb. I, wonach eine konstruktive Änderung des Goniometers erforderlich
ist, vermieden.
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Bei der Gestaltung nach Abb. 2 kann ein die E-Wertkompensierungermöglichendes
Zusatzgerät R außerhalb des Goniometers angebracht werden. Hierbei erfolgt die Energieübertragung
aus der Feldspule F1 in die Spule F2 dadurch, daß die beiden Spulen galvanisch,
induktiv oder kapazitiv regulierbar miteinander verbunden sind. Bei dem Beispiel
nach Abb. 2 dient eine regulierbare Drosselspule als galvanische Verbindung.
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In Abb. 3 ist die Aufstellung eines Kreuzrahmens für einen Bordpeiler
angedeutet, wie sie nach Einführung der erfindungsgemäßen E-wertkompensierenden
Anordnung möglich ist. Hierbei kann das Kreuzrahmengebilde, das bisher entsprechend
den gestrichelten Linien in Abb. 3 mit dem Längsschiffsrahmen KL und dem Querschiffsrahmen
Ko eingebaut werden mußte, erfindungsgemäß entsprechend den ausgezogenen Linien
der Abb. 3 in Form der gekreuzten Rahmen Kt und K2 eingebaut worden.
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Eine derartige Einbaumöglichkeit bietet einbautechnische Vorteile,
da eine bequeme Halterung beispielsweise an der Querwand der Brücke möglich wird,
wobei außerdem kein größerer Raumbedarf entsteht als bei einer Anordnung entsprechlendbden
gestrichelten Linien der Abb. 3. Neben diesem einbautechnischen Vorteil hat die
nach der Erfindung ermöglichte Maßnahme den zusätzlichen Vorteil, daß sie die Unterbringung
der Rahmen mit einer 1,4mal größeren Fläche, entsprechend der Diagonalen des Quadrates,
auf dem gleichen Raume gestattet. Die Erfindung ermöglicht also die Anordnung eines
Kreuzrahmens an Bord eines Schiffes bei energetisch besserer Flächenausnutzung trotz
gleichen Raumbedarfes bei besserer mechanischer Halterung.