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Hintergrund
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Osmium-katalysiertes Verfahren zur Herstellung eines asymmetrisch
dihydroxylierten Olefins und eine Verbindung zur Verwendung in solch
einem Verfahren. Die fünf unten
aufgeführten
Dokumente des Stands der Technik schließen Liganden und Verfahren
der Ligandbeschleunigten, katalytischen, asymmetrischen Dihydroxylierung
von Olefinen ein. Die Liganden schließen Derivate von Cinchona-Alkaloid
mit zwei Resten ein. Im Gegensatz dazu weisen die im Rahmen der
gegenwärtigen Erfindung
verwendeten Verbindungen drei Reste auf und sind Alkaloide und Alkaloidderivate
und organische Substituenten mit einem Molekulargewicht von zumindest
300 Dalton, die über
eine planare, aromatische Spacergruppe aneinander gebunden sind.
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WO-A-89/06225 beschreibt die asymmetrische
Dihydroxylierung von Olefinen durch Osmiumkatalyse unter Verwendung
von Ligandbeschleunigern, diese sind Esterderivate von Dihydrochinon
oder Dihydrochinin. Bevorzugte Liganden im Dihydroxylierungsverfahren
nach J. Organ. Chem., Band 56, Nr. 15, Seiten 4585 bis 4588 sind
9-O (9'-Phenanthryl)ether
und 9-O-(4'-Methyl-2'-chinolyl-)ether
von Dihydrochinidin und Dihydrochinin.
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Tetrahedron Letters, Band 30, Nr.
16, Seiten 2041 bis 2044 offenbaren die Osmium-katalysierte Dihydroxylierung
von Olefinen mit p-Chlorbenzolestern von Dihydrochinin und Dihydrochinidin.
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In Tetrahedron Letters, Band 30,
Nr. 21, Seiten 2999 bis 3002 ist der steuernde Ligand der p-Chlorbenzolester
von Dihydrochinidin, und Kaliumhexacyanoferrat (III) wird als Reoxidationsmittel
verwendet.
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Arylether und p-Chlorbenzoylesterderivate
von Dihydrochinidin werden als Liganden bei der Osmium-katalysierten,
asymmetrischen Dihydroxylierung von Olefinen nach Tetrahedron Letters,
Band 31, Nr. 27, Seiten 3817 bis 3820 verwendet.
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Nach einem Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung wird eine Verbindung, die einen chiralen Liganden, der
ein Cinchona-Alkaloid oder ein Derivat eines Cinchona-Alkaloids
ist, und ein organischer Substituent, dessen Molekulargewicht zumindest
300 Dalton ist, aufweist, wobei der Alkaloid oder das Alkaloidderivat
und der organische Substituent jeweils kovalent über eine planare, aromatische
Spacergruppe aneinander gebunden sind, geliefert.
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Nach der gegenwärtigen Erfindung wird auch
ein Osmium-katalysiertes Verfahren zur Herstellung von asymmetrisch
dihydroxylierten Olefinen zur Verfügung gestellt, bei dem man
ein Olefin, einen chiralen Zusatz, ein organisches Lösemittel,
eine wässrige
Lösung,
eine Base, einen Osmium enthaltenden Katalysator und ein Hexacyanoeisen(III)salz
zusammengibt und die erhaltene Mischung bei Bedingungen hält, die
geeignet sind, dass eine asymmetrische Addition an das Olefin geschieht,
wobei der chirale Zusatz ein Cinchona-Alkaloid oder ein Derivat
eines Cinchona-Alkaloids ist, der kovalent über eine planare, aromatische
Spacergruppe an einen organischen Substituenten mit einem Molekulargewicht
von zumindets 300 Dalton gebunden ist.
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Nach einem anderen Gesichtspunkt
der gegenwärtigen
Erfindung wird ein Osmium-katalysiertes Verfahren zur Herstellung
eines asymmetrisch dihydroxylierten Olefins zur Verfügung gestellt,
bei dem man
- a) einen chiralen Zusatz, ein organisches
Lösemittel,
eine wässrige
Lösung,
eine Base, ein Hexacyanoeisen(III)salz und, in katalytischen Mengen,
einen Osmium enthaltenden Katalysator mischt, wobei der chirale
Zusatz ein Cinchona-Alkaloid oder ein Derivat eines Cinchona-Alkaloids
ist, das kovalent über
eine planare, aromatische Spacergruppe an einen organischen Substituenten
mit einem Molekulargewicht von mindestens 300 Dalton gebunden ist,
- b) das Olefin zugibt und
- c) die erhaltene Mischung bei Bedingungen hält, die zu asymmetrischen Dihydroxylierung
des Olefins geeignet sind.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die Erfindung ermöglicht die Wiedergewinnung
und Wiederverwendung von Osmium, wodurch die Kosten des Verfahrens
vermindert werden.
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In einer Ausführungsform des vorliegenden
Verfahrens sind die chiralen Liganden immobilisiert oder in ein
Polymer eingebaut, wodurch die Liganden immobilisiert sind. Sowohl
Monomere als auch Polymere des Alkaloidliganden können immobilisiert
werden. Die immobilisierten Liganden bilden mit dem Osmiumkatalysator
einen Komplex, was zur Bildung eines Osmiumkatalysatorkomplexes
führt,
der nach der Reaktion wiedergewonnen werden kann. Der OsO4-Polymerkomplex kann wiedergewonnen werden
und kann für
ein iteratives Verfahren, ohne Waschen oder anderes Behandeln, verwendet
werden. Der Komplex kann beispielsweise durch Filtration oder Zentrifugation
wiedergewonnen werden. Bei Verwendung von Alkaloidderivaten wird
bei der Dihydroxylierung von Olefinen eine heterogene, katalytisch
asymmetrische Dihydroxylierung mit guten bis exzellenten Enantioselektivitäten erhalten.
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Alternativ können Alkaloidpolymere als Liganden
verwendet werden. Alkaloidpolymere, die verwendet werden können, sind
beschrieben, beispielsweise durch Kobayashi und Iwai in Tetrahedron
Letters, Band 21, Seiten 2167 bis 2170 (1980) und Polymer Journal,
Band 13 (3): 263–271
(1981); durch von Hermann und Wynberg in Helvetica Chimica Acta,
60: 2208–2212
(1977) und durch Hodge et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans. I; (1983),
Seiten 2205–2209.
Sowohl Alkaloidpolymerliganden als auch immobilisierte Liganden
bilden in situ mit Osmium einen Komplex. Der Ausdruck "Polymer", wie hierin verwendet,
soll so verstanden werden, dass dieser Monomere oder Polymere von
Alkaloidliganden einschließt,
die chemisch an einen Polymerträger
gebunden oder angehängt
sind, so dass die Liganden unter den Reaktionsbedingungen angehängt bleiben,
oder Liganden, die mit einem oder mehreren Monomeren (beispielsweise
Acrylnitril) copolymerisiert werden, um ein Copolymer zu bilden,
bei dem das Alkaloid in das Polymer eingebaut ist, oder Alkaloidpolymere
wie oben beschrieben, die nicht immobilisiert oder mit anderen Polymeren
oder anderen Trägern
copolymerisiert sind.
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Synthesen im industriellen Maßstab von
optisch aktiven, benachbarten Diolen sind, unter Verwendung von
polymeren Liganden, möglich.
Der Nutzen und die Ökonomie
des Verfahrens wird durch die Wiedergewinnung des Alkaloxid-OsO4 Komplexes gesteigert. Diese Ausführungsform
des gegenwärtigen
Verfahrens erlaubt die effiziente, heterogene asymmetrische Dihydroxylierung
unter Verwendung von Polymeren oder immobilisierten Cinchona-Alkaloidderivaten.
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Polymere Cinchona-Alkaloide, die
im vorliegenden Verfahren nützlich
sind, können
durch bekannte Techniken hergestellt werden. Vergleiche beispielsweise
Grubhofer und Schleith, Naturwissenschaften, 40: 508 (1953); Yamauchi
et al., Bull. Chem. Soc. Jpn., 44: 3186 (1971); Yamauchi et al.,
J. Macromal. Sci. Chem. A 10: 981 (1976). Eine Anzahl verschiedener
Arten von Polymeren, die Dihydrochinidin oder Dihydrochininderivate
enthalten, können
in diesem Verfahren verwendet werden. Diese Polymere schließen ein:
- (a) Copolymere von Cinchona-Alkaloidderivaten
mit copolymerisierenden Reagenzien, wie Vinylchlorid, Styrol, Acrylamid,
Acrylnitril oder Acrylsäure
oder Methacrylsäurestern;
- (b) vernetzte Polymere von Cinchona-Alkaloidderivaten mit vernetzenden
Reagenzien, wie 1,4-Divinylbenzol, Ethylenglykol Bismethacrylat;
und
- (c) Cinchona-Alkaloidderivate, die kovalent an Polysiloxane
gebunden sind. Der Verbindungspunkt des Polymerrückgrades an das Alkaloidderivat
kann am C(10), C(11), C(9)-O,N(1')
oder C(6')-O sein,
wie unten sowohl für
Chinidin als auch für
Chininderivate gezeigt. Tabelle 3 zeigt Beispiele von monomeren
Alkaloidderivaten, die in das Polymersystem eingebaut werden können.
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Zum Beispiel wurde in Polymer, das
ein Dihydrochinidin bindet, durch Copolymerisation von 9-(10-Undecenoyl)dihydro-Chinidin
in Gegenwart von Acrylnitril (5 Äquivalenzen)
hergestellt, wobei eine 13% Ausbeute bei 4% Alkaloideinbau erhalten
wurde. Dieses Polymer, ein Acrylnitril-Copolymer von 9-(10-Undecenoyl)-10,11-dihydrochinidin
ist in Tabelle 1, unten, als Polymer 4 dargestellt. Die anderen
Polymere, ein Acrylnitrilcopolymer von 9-(4-Chlorbenzoyloxy)chinin (Polymer 1 in
Tabelle 3), ein Acrylonitril-Copolymer von 11-[2-Acryloyloxy)ethylsulfinyl]-9-(4-chlorbenzoyloxy-10,11-dihydrochinidin (Polymer-2
in Tabelle 1) und ein Acrylnitrilcopolymer von 11-[2-Acryloyloxy)-ethylsulfonyl]-9-(N,N-dimethylcarbamoyl)-10,11-dihydrochinidin (Polymer
3 in Tabelle 1), wurde nach dem Verfahren von Inaguki et al., oder
leicht veränderten
Versionen dieses Verfahrens, hergestellt. Vergleiche Inaguki et
al., Bull. Chem. Soc. Jpn., 60: 4121 (1987). Unter Verwendung dieses
Polymers wurde die Dihydroxylierung von Trans-Stilben durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Gute bis exzellente
asymmetrische Induktion und angemessene Reationsgeschwindigkeiten
wurden beobachtet. Wie in Tabelle 1 gezeigt, führt die Reaktion mit Polymer
2 zum höchsten Grad
an asymmetrischer Induktion. Die Aktivität des OsO4-Polymerkomplexes
bleibt nach der Reaktion erhalten, was die wiederholte Verwendung
des Komplexes erlaubt. Die Reaktion kann mit terminal- und aliphatisch substituierten
Olefinen durchgeführt
werden und zeigt gute Ausbeuten und Enantioselektivitäten (beispielsweise
Styrol mit Polymer 2: 60% Enantiomerenüberschuss, 68% Ausbeute; und
Ethyl-1-trans-2-octenoat
mit Polymer 3: 60% Enantiomerenüberschuss,
85% Ausbeute) und das gleiche Verfahren kann auf eine Vielzahl von unterschiedlichen
Olefinen angewendet werden.
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Tabelle
1:
Heterogene katalytische, asymmetrische Dihydroxylierung
von Trans-Stilben unter Verwendung unterschiedlicher polymerer Alkaloide
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In einer weiteren Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens kann ein Additiv, das die Hydrolyse des
Osmatesterzwischenprodukts beschleunigt, ggf. zu der Reaktionsmischung
zugegeben werden. Diese Additive können beispielsweise Säuren oder
Basen sein, zu diesem Zweck sind allerdings Basen bevorzugt. Beispielsweise
sind lösliche
Carbonsäuresalze
mit organisch löslichen Gegenionen
(bspw. Tetraalkylammoniumionen) als Basen verwendbar. Carboxylatsalze,
die im Rahmen der vorliegenden Reaktion bevorzugt sind, sind im
organischen Medium und in organisch/wässrigen Cosolvenzsystemen lösslich.
Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass Tetramethylammoniumacetat
die Reaktionsgeschwindigkeit und den Enantiomerenüberschuss
einiger Olefine verbessert (Tabelle 5). Das Additiv ersetzt bei
der Reaktion nicht das Alkaloid. Verbindungen, die verwendet werden
können,
schließen
Benzyltrimethylammoniumacetat, Tetramethylammoniumacetat und Tetraethylammoniumacetat
ein. Dennoch können
andere Oxyanionverbindungen (bspw. Sulfonat, Carboxylat, Borat oder
Phosphat) auch hilfreich bei der Hydrolyse der Osmomatesterzwischenprodukte
sein. Die Verbindung kann zu der Reaktionsmischung aus organischem
Lösemittel,
chiralem Liganden, Wasser und OsO4 in einem
Reaktionsgefäß zugegeben
werden, bevor das Olefin zugegeben wird. Es ist wichtig, die Reaktionsmischung
während
der Addition zu bewegen (bspw. durch Rühren). Das Additiv kann ebenso
zur oben beschriebenen Reaktionsmischung zugegeben werden, wobei
das gesamte Olefin zu Beginn der Reaktion zugegeben wird. In einer
Ausführungsform
ist die Menge des Additivs im allgemeinen etwa 2 äquivalent,
im allgemeinen werden von etwa 1 bis etwa 4 Äquivalente verwendet.
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Das Verfahren kann in einem organischen,
unpolaren Lösemittel,
wie Toluol, durchgeführt
werden. Diese Ausführungsform
ist besonders bei dem Verfahren der langsamen Zugabe hilfreich.
Vorzugsweise wird eine Carboxylatverbindung, die die Hydrolyse der
Osmatesterzwischenprodukte beschleunigt (bspw. Tetraethyl- oder Tetramethylammoniumacetat),
zugegeben. Diese Ausführungsform
wird als "Phasen-Transfer"-Verfahren bezeichnet.
In dieser Ausführungsform
sind die Olefine in der Mischung von Wasser und Aceton oder Acetonitril-Wasser
nicht oder nur begrenzt löslich,
werden in Toluol gelöst
und dann langsam zu einer Mischung aus organischem Lösemittel,
chiralen Liganden, Wasser und OsO4 gegeben.
Das Carboxylatsalz hat dabei zwei Funktionen, zum einen dient es
zum Lösen
des Acetations in der organischen Phase, wo es die Hydrolyse des
Osmatesters beschleunigt, und zum anderen trägt es Wasser, mit dem es assoziiert
ist, mit in die organische Phase, was essentiell für die Hydrolyse
ist. Höhere Enantiomerenüberschüsse werden
mit diesem Verfahren für
viele Substrate erhalten.
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In einer weiteren Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens werden Oxidationsmittel wie Kaliumhexacyanoferrat
(III) (K3Fe(CN)6)
zur Reaktion als Reoxidationsmittel zugegeben. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden zumindest zwei Äquivalente
des Oxidationsmittel (basierend auf der Menge an Olefinsubstrat)
zur Reaktion zugegeben. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass eine äquivalente
Menge der Base, wie Kaliumcarbonat (K2CO3), zusammen mit dem Reoxidationsmittel zugegeben
wird. Hohe Enantioselektivitäten werden
in der katalytisch asymmetrischen Dihydroxylierung unter Verwendung
von K3Fe(CN)6 als
Reoxidationsmittel, erhalten.
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Die Verwendung von Kaliumhexacyanoferrat
(III) in stoichiometrischen Mengen als Oxidationsmittel für nichtasymmetrische
Osmium-katalysierte Dihydroxylierungsreaktionen von Olefinen wurde
durch Minato, Yamamoto und Tsuji, in J. Org. Chem., 55: 766 (1990)
berichtet. Die Zugabe von K3Fe(CN)6 (in Verbindung mit der Base) führt zu einer
Verbesserung in der Fähigkeit
von Tsuji's katalytischem
System selbst in Gegenwart von Chinuclidin, einen Liganden, der
die Katalyse unter Verwendung anderer Oxidationsmittel, bspw. N-Methylmorpholin-N-Oxid
(NMO), hemmt, umzusetzen. Bei der gegenwärtigen Ausführungsform wurden Kaliumhexacyanoferrat
(III) und Kaliumcarbonat zum vorliegenden, auf Cinchona-Alkaloid
basierten, asymmetrischen Dihydroxylierungsverfahren gegeben und
das Ergebnis war unerwartet (bspw. nicht nur ein anderer Weg zur Reoxidierung
von Osmium und/oder zum Erhalt besserer Umsätze mit schwierigen Substraten).
Wie in Tabelle 2 gezeigt, führt
die Verwendung von Kaliumhexacyanoferrat (III)/Kaliumcarbonat anstelle
von NMO durch die Bank zu Zunahmen im Grad der asymmetrischen Einführung für die meisten
Olefine. Die ersten beiden Spalten der in Tabelle 2 gezeigten Daten
rühren
von der Verwendung von NMO jeweils mit und ohne "langsame Zugabe" des Olefins. Die dritte Spalte offenbart
das Ergebnis, das unter Verwendung von K3Fe(CN)6 mit den gleichen Substraten und ohne "langsame Zugabe" des Olefins, erhalten
wurde. Die Verbesserungen der Enantioselektivitäten sind großartig,
vor allem unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass die vorausgegangenen Ergebnisse (in Tabelle 2
gezeigt) bei 0°C
erhalten wurden, während
die Hexacyanoferrat(III)-Experimente bei Raumtemperatur durchgeführt wurden.
Die Hexacyanoferrat(III)reaktion kann in einem Temperaturbereich,
jedoch in Abhängigkeit
von dem verwendeten Substrat, durchgeführt werden.
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Tabelle
2
Prozentsatz Enantiomerenüberschuss
des Diols, erhalten bei der asymmetrischen Dihydroxylierung von
Olefinen bei unterschiedlichen katalytischen Bedingungen unter Verwendung
von Dihydroxychinidin-p-chlorbenzoat als chiralen Liganden.
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Im vorliegenden Verfahren ist die
Menge an zu der Reaktionsmischung zugegebenen Wasser wichtig. Die
optimale Menge an Wasser, die zugegeben werden muss, kann empirisch
bestimmt werden, und ist im allgemeinen die Menge, bei dem das Maximum
an Enantiomerenüberschuss
erhalten wird. Im allgemeinen können
ungefähr
10–16 Äquivalente
Wasser zugegeben werden, vorzugsweise werden 13–14 Äquivalente verwendet.
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Ein Olefin von Interesse ist in der
Lage eine asymmetrische Dihydroxylierung entsprechend der vorliegenden
Erfindung einzugehen. Beispielsweise kann jede Kohlenwasserstoff
enthaltende Verbindung mit zumindest einer Kohlenstoff-Kohlenstoff Doppelbindung
als funktionale Gruppe, entsprechend dem Gegenstand des Verfahrens,
asymmetrisch dihydroxyliert werden. Das Verfahren ist auf jedes
Olefin von Interesse anwendbar und ist im speziellen besonders gut
geeignet, die asymmetrische Dihydroxylierung von mehrfach chiralen Olefinen
(bspw. Olefinen, die in Produkte umgewandelt werden können, die
Chiralität
oder Händigkeit
aufweisen), zu bewirken. In Fällen,
in denen das Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
um ein chirales Olefin asymmetrisch zu dihydroxylieren ist ein Enantiomer
reaktiver als das andere. Damit ist es möglich, die Enantiomorphen zu
trennen oder kinetisch wieder aufzuspalten. Das heißt, unter
Verwendung von geeignet ausgewählten
Reaktanten ist es möglich,
das asymmetrisch dihydroxylierte Produkt vom nicht reagierten Startmaterial
zu trennen, und beides, das Produkt und das wiedergewonnene Startmaterial,
sind enantiomer angereichert.
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Die chiralen Liganden, die im Verfahren
der asymmetrischen Dihydroxylierung verwendet werden, sind im allgemeinen
ein Alkaloid oder eine basische stickstofforganische Verbindung,
die im allgemeinen heterozyklisch ist. Der chirale Ligand kann eine
natürlich
vorkommende Substanz, eine reine synthetische Verbindung oder ein
Salz davon, wie ein Hydrochloridsalz, sein. Das geeignete Derivat,
das verwendet wird, kann anhand der Verfahrensbedingungen für jede Reaktion
bestimmt werden. Beispiele von Alkaloiden, die als chirale Liganden
im Verfahren der asymmetrischen Dihydroxylierung verwendet werden
können,
schließen
Cinchona-Alkaloide, wie Chinin, Chinidin, Cinchonin und Cinchonidin
ein. Beispiele für
Alkaloidderivate, die im Verfahren der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
werden in Tabelle 3 dargestellt. Wie weiter unten im Detail beschrieben
wirken die beiden Cinchona-Alkaloide Chinin und Chinidin mehr als
Enantiomere denn als Diastereomere. Wie in den Ergebnissen von Tabelle
4 gezeigt, weisen Dihydrochinidinderivate (dargestellt jeweils als DHQD)
und Dihydrochininderivate (dargestellt als DHQ) eine pseudoenantiomere
Beziehung im vorliegenden Verfahren auf (DHQD und DHQ sind eigentlich
Diastereomere). Das heißt,
sie zeigen eine gegensätzliche,
enantiofaciale Auswahl. Solche Derivate können bspw. Ester oder Ether
sein, allerdings können
auch andere Formen verwendet werden. Die Auswahl des Derivats hängt vom
Verfahren ab. Wenn Dihydrochinidin als Ligand verwendet wird, kann
die Anlieferung von den beiden Hydroxylgruppen von oben oder der
Oberseite des Olefins, das dihydroxyliert wird, erfolgen. Das heißt, das
in diesem Fall der direkte Angriff auf die Re- oder Re,Re-Seite
erfolgt. Im Gegensatz dazu werden im Fall, dass Dihydrochininderivate
als Ligand verwendet werden, die beiden Hydroxylgruppen von unten
oder der Unterseite (si- oder si,si-Seite) des Olefins angeliefert. Dies
ist am besten durch die Versuche 1, 2 und 5 aus Tabelle 4 dargestellt.
Wie gezeigt, wird, wenn DHQD (Dihydrochinidinester) verwendet wird,
das entstehende Diol als R oder R, R-Konfiguration erhalten und
wenn Ligand 2 (Dihydrochininester) verwendet wird, das erhaltene
Diol in der S oder S,S-Konfiguration erhalten.
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Tabelle
3
Alkaloidderivate
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Das folgende Beispiel ist ein Phosporylderivat
und unterscheidet sich daher von den Carbonsäureesterderivaten, die oben
verwendet wurden; das Phosphoratom ist direkt an das Sauerstoffatom
des Alkaloids gebunden:
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Tabelle
5
Enantiomerer Überschuss,
erhalten durch asymmetrische Dihydroxylierung von Olefinen unter
unterschiedlichen Bedingungen.
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Auf Grund des Seitenauswahlphänomens oder
der Seitenauswahlregel ist es möglich,
unter Verwendung des gegenwärtigen
Verfahrens und der geeigneten chiralen Liganden, die absolute Konfiguration
des Reaktionsprodukts der Dihydroxylierung vorherzubestimmen.
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Aus Tabelle 4 geht auch offensichtlich
hervor, dass die asymmetrische Dihydroxylierung einer großen Auswahl
an Olefinen durch Mittel der vorliegenden Erfindung erfolgreich
durchgeführt
wurde. Jede der beschriebenen Ausführungsformen führt zu asymmetrischer
Dihydroxylierung, und das Verfahren der "langsamen Zugabe" ist zu diesem Zweck besonders nützlich.
Bei jedem, in der Tabelle vorgestellten Fall, in dem eine absolute
Konfiguration erreicht wird, kann die Seitenwahlregel angewendet
werden: die Verwendung von DHQD führt zum Angriff oder zur Dihydroxylierung
von oben oder der Oberseite und die Verwendung von jeweils DHQ führt zum
Angriff oder der Dihydroxylierung von unten oder der Unterseite
des Olefins. Dies führte jeweils
zur Bildung von Produkten mit einer R oder R,R-Konfiguration oder
Produkten mit einer S oder S,S-Konfiguration.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens werden aromatische Ether von unterschiedlichen
Cinchona-Alkaloiden als Bestandteile der Liganden verwendet. Der
Ausdruck "aromatische Ether" schließt Arylether
und heterozyklische Ether ein. Ein hoher Grad an asymmetrischer
Einsetzung kann unter Verwendung von aromatischen Ethern von Dihydrochinidin
oder Dihydrochinin als Teile der Liganden erhalten werden. Beispielsweise
sind aromatische Ether mit der folgenden Formel besonders hilfreich:
wobei R Phenyl, Naphthyl
oder O-Methoxyphenyl ist.
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Enantioselektivitäten bei der Dihydroxylierung
von dialkylsubstituierten Olefinen, was zuvor nur durch die Verwendung
von stochiometrischen Reagenzien bei geringen Temperaturen möglich war,
kann jetzt durch die katalytische, asymmetrische Dihydroxylierung
unter Verwendung der aromatischen Etheralkaloidderivatteile der
Liganden bei Raumtemperatur erhalten werden. Im folgenden sind zwei
aromatische Etheralkaloidderivatteile der Liganden offenbart, die
besonders nützlich
sind. Die 9-O-(9'Phenanthryl)ether
und die 9-O-(4'-Methyl-2'-chinolyl)ether von
Dihydrochinidin (1a und 1b unten) und Dihydrochinin (2a und 2b unten).
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Die Gruppe R kann andere Benzoide
Kohlenwasserstoffe einschließen.
Die aromatischen Reste können
auch durch Substitutionen, wie bspw. durch Substitutionen von niederen
Alkyl, Alkoxy oder Halogenradikalgruppen, modifiziert sein.
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Zusätzlich wirksame, heterozyklische,
aromatische Etheralkaloidderivatteile der Liganden schließen ein:
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Die Verbesserungen, die mit diesen
neuen aromatischen Etheralkaloidderivatkomponenten der Liganden
erreicht werden, können
am besten anhand der Ergebnisse, die in Tabelle 6 gezeigt sind,
eingeschätzt werden.
Ein besonders wichtiger Vorteil ist, dass die terminalen Olefine
(Nr. 1–7
Tabelle 1– 6)
erstmalig in den "nützlichen" ee-Bereich gekommen
sind.
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Die Daten für die neuen aromatischen Etheralkaloidderivatteile
der Liganden 1a und 1b wurden mit den Ergebnissen für ein anderes
Alkaloidderivatteil eines Liganden, dem p-Chlorbenzoat 1c verglichen
(letzte Spalte von Tabelle 6). Es soll des weiteren beachtet werden,
dass die höchsten
Enantioselektivitäten
bei jedem Substrat durch Einklammern hervorgehoben sind, und das
dieses Einklammern in der Spalte unter Ligand 1 c auffallend wenig
vorkommt. Es geht klar hervor, dass aromatische Etheralkaloidderivatteile
der Liganden 1a und 1b einen hohen Grad Enantiomerenüberschuss
für transsubstituierte
Olefine, speziell solche, die keine aromatischen Substituenten aufweisen
(Nr. 8 und 9) liefern.
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Die sechs möglichen Substitutionsmuster
für Olefine
sind:
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Vier dieser Klassen sind in Tabelle
6 dargestellt. Der gegenwärtige
Erfolg mit den Mono- und geminal disubstituierten Typen hat im wesentlichen
den Anwendungsbereich der katalytischen ADH gegenüber der
Diolherstellung, wenn Ligandenteile anderer als aromatischer Etheralkaloidderivatteile
der Liganden verwendet werden, verdoppelt.
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Auffallend ist die Abwesenheit der
Ergebnisse für
Dihydrochinidinligandanaloge (bspw. 2a, 2b und 2c) von Tabelle 6.
Die Chinidin und Chininanaloge dieser neuen Liganden führen ebenfalls
zu sehr guten Ergebnissen mit den selben Olefinklassen, wie in Tabelle
6 gezeigt. Wie der ursprüngliche
Vergleich für
p-Chlorbenzoatliganden (1 c gegen 2c), führt die Chinidinetherreihe
zu etwas geringeren Enmantiomerenüberschüssen als deren Hydrochinidingegenparts
(1a gegenüber
2a und 1b gegenüber
2b). Beispielsweise entsteht aus Vinylcyclooctan (Nr.2) unter Verwendung
von 2a 8,8% Enmantiomerenüberschuss,
während
das R-Diol unter Verwendung von 1a in Tabelle 6 mit 93% Enmantiomerenüberschuss
aufgeführt
ist.
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Die detaillierte, allgemeine Vorgehensweise
bei der katalytischen ADH ist in Beispiel 8 angegeben, wobei Vinylcyclooctan
als Substrat und Ligand 1 a verwendet werden. Man beachte die experimentelle
Einfachheit des Verfahrens. I wird in Gegenwart von Luft und Wasser
durchgeführt,
entweder bei Raumtemperatur oder im Eisbad. Ein weiterer Vorteil
ist, dass die teuerste Komponente, der Ligand, in Ausbeuten von > 80% leicht wiedergewonnen
werden kann.
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Man beachte ebenso, dass das feste
und nicht flüchtige
Osmium (VI) Salz, K2OsO2(OH)4, anstelle von Osmiumtetroxyd verwendet
wird. Diese Neuerung sollte in allen katalytischen Oxidationsverfahren
unter Verwendung OsO4 hilfreich sein, da
hierdurch das Risiko des Kontakts mit einer flüchtigen Osmiumart vermieden wird.
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Eine andere Klasse von Olefinen kann
asymmetrisch dihydroxyliert werden, wenn o-Carbamoyl-, p-Chlorbenzoat-
oder o-Phenanthrolen-Substituierungen von DHQD- oder DHQ-Liganden
in einem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Diese Klasse ist die cis-disubstituierte Klasse von Olefinen. Tabelle
7 zeigt den Enantiomerenüberschuss
und die Ausbeute in % für
eine Vielzahl von Substanzen, wenn diese Alkaloidderivatkomponenten
der Liganden verwendet wurden. Verfahren zur Herstellung dieser
Alkaloidderivatkomponenten der Liganden und zur Durchführung der
ADH sind in Beispielen 11 und 12 dargestellt.
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Tabelle 7
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Enantiomerenüberschuss (ee) erhalten für cis-Olefine
mit unterschiedlichen Dihydroxychinidinliganden.
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Enantiomerenüberschuss (% Ausbeute),
wobei
die Alkaloidderivatteileder Liganden über eine Etherbindung gebundene
Substituenten von jeweils DHQD sind, die als Dimethylcarbamoyl (DMC),
Methylphenylcarbamoyl (MPC), Diphenylcarbamoyl (DPC), p-Chlorbenzoat
(PCB), Phenanthryl (PHN) und Phenylcarbomyol (PhC) bezeichnet sind.
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Die größten Enantiomerenüberschüsse wurden
erhalten, als O-Carbamoyl-DHQD Alkaloidderivatteile der Liganden
verwendet wurden, was anzeigt, dass diese Klasse von Verbindungen
ein attraktiver Ligand für die
asymmetrische Dihydroxylierung der Klasse der Cis-disubstituierten
Olefine ist. Diese Ergebnisse zeigen auch, dass verhältnismäßig gute
Ausbeuten und Enantiomerenüberschüsse für diese
Klasse an Olefinen erhalten werden kann, und dass, jetzt, 5 der
6 Klassen von Olefinen erfolgreich asymmetrisch dihydroxyliert werden
können.
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Im allgemeinen liegt die Konzentration
der verwendeten chiralen Liganden im Bereich von ungefähr 0,01
Mol oder weniger bis 2,0 Mol. In einer Ausführungsform, die unten beispielhaft
erläutert
wird, wird eine 0,261 molare Lösung
des Alkaloid 1 (das Dihydrochinidinderivat) verwendet. In einer
Ausführungsform
des Verfahrens, das bei Raumtemperatur ausgeführt wird, ist die Konzentration
von jedem Alkaloid 0,25 molar. Durch diese Art und Weise wird der
unter diesen Bedingungen erhaltene Enantiomerenüberschuss maximiert. Die Menge
des chiralen Liganden, der in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
benötigt
wird, kann variiert werden, so wie die Temperatur, bei der die Reaktion
stattfindet, variieren kann. Beispielsweise ist es möglich, die
Menge an verwendetem Alkaloid (oder anderer chiraler Liganden) zu
reduzieren, wenn die Temperatur, bei der die Reaktion durchgeführt wird,
geändert
wird. Beispielsweise, wenn die Reaktion unter Verwendung eines Dihydrochinidinderivats
bei 0°C
durchgeführt
wird, kann die Konzentration 0,15 Mol betragen. In einer anderen Ausführungsform,
ebenfalls durchgeführt
bei 0°C,
ist die Alkaloidkonzentration 0,0625 molar.
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Wie oben beschrieben, kann Kaliumhexacyanoferrat
(III) als effizientes Oxidationsmittel im vorliegenden Verfahren
verwendet werden.
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Im allgemeinen wird Osmium im Verfahren
der vorliegenden Erfindung in Form von Osmiumtetroxid (OsO4) oder Kaliumosmat-(VI)-Dihydrat bereitgestellt,
obwohl auch andere Quellen (bspw. wasserfreies Osmiumtrichlorid
oder Osmiumtrichloridhydrat) verwendet werden können. OsO4 kann
als Feststoff oder in Lösung zugegeben
werden.
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Der Osmiumkatalysator, der im Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann für eine erneute
Verwendung in darauffolgenden Reaktionen wiedergewonnen werden.
Dadurch ist es möglich,
nicht nur die Kosten des Verfahrens zu reduzieren, sondern auch
den toxischen Osmiumkatalysator wiederzuerlangen. Beispielsweise
kann der Osmiumkatalysator wie folgt wiedererlangt werden: unter
Verwendung von Reduktionskatalysatoren (bspw. Pd-C), wobei die Osmium VIII Species reduziert
und an den Reduktionskatalysator adsorbiert wird. Der erhaltene
Feststoff wird filtriert und wieder suspendiert. NMO (oder ein anderes
Oxidationsmittel), das Alkaloid und das Substrat (Olefin) werden
zugegeben, wobei das Osmium, das an den Pd-C Feststoff gebunden
ist, wieder zu OsO4 oxidiert wird und wieder
in Lösung
geht und dabei die gewöhnliche, katalytische
Rolle bei der Bildung des beschriebenen Diols spielt. Dieses Verfahren
(im folgenden dargestellt) kann in mehreren Zyklen wiederholt werden,
wobei die Osmiumart wiederverwendet wird. Das Palladium oder der
Kohlenstoff kann bspw. in einer Kartusche oder einem Festbett immobilisiert
werden.
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Wenn Kaliumhexacyanoferrat (III)
als Nebenoxidationsmittel verwendet wird, ist der Temperatureffekt auf
den Enantiomerenüberschuss
entgegengesetzt dem Effekt, wenn jeweils NMO als Nebenoxidationsmittel verwendet
wird. D.h., durch Erniedrigung der Temperatur kann der Enantiomerenüberschuss
erhöht
werden, falls Kaliumhexacyanoferrat (III) als Nebenoxidationsmittel
verwendet wird. Ebenso ist es nicht nötig, dass Olefin langsam zur
Mischung zuzugeben und es kann statt dessen komplett sofort zugegeben
werden, falls Kaliumhexacyanoferrat (III) als Nebenoxidationsmittel
verwendet wird. Diese Effekte treten offenbar auf, da der zweite
Kreislauf bei Verwendung dieses Nebenoxidationsmittel unterdrückt wird.
Die Reaktionen des zweiten Kreislaufs führen , wenn Kaliumhexacyanoferrat
(III) das Nebenoxidationsmittel ist, nicht nennenswert zur Bildung
von Diolen.
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Das organische Lösemittel, das im vorliegenden
Verfahren verwendet werden kann, kann bspw. Aceton, Acetonitril,
THF, DME, Cyclohexan, Hexan, Pinacolin, Tertiärbutanol, Toluol oder eine
Mischung von zwei oder mehreren organischen Lösemitteln sein.
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Mit Kaliumhexacyanoferrat (III) (K3Fe(CN6) als Nebenoxidationsmittel
ist es vorteilhaft, Mischungen aus Lösemitteln zu verwenden, die
in wässrige
und organische Phasen separieren. Auch wenn das Verfahren der vorliegenden
Erfindung mit Kaliumhexacyanoferrat (III) als Nebenoxidationsmittel
in den oben aufgeführten organischen
Lösemitteln
durchgeführt
werden kann und asymmetrische Dihydroxylierung erhalten wird, ist dennoch
der Enantiomerenüberschuss
geringer als für
den Fall, dass separierbare, organische und wässrige Lösemittelphasen verwendet werden.
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Die Ausbeuten und der Enantiomerenüberschuss
für eine
Vielzahl von organischen Lösemitteln,
gemischt mit Wasser, und einer Vielzahl von Substraten sind in den
Tabellen 8 und 9 dargestellt. Tabelle 8 zeigt die Ausbeuten und
den Enantiomerenüberschuss
für verschiedene
organische Lösemittel
(mit Wasser) für
ein spezielles Substrat. Die Alkaloidderivatkomponente des Liganden
ist entweder DHQD-p-Chlorbenzoat (PCB) oder DHQD-Naphthyleher. Tabelle
9 zeigt die Enantiomerenüberschüsse für eine Vielzahl
von Substraten für entweder
T Butanol oder Cyclohexan als organische Phase. Aus dieser Tabelle
ist ersichtlich, dass bevorzugte Lösemittel der organischen Phase
Cyclohexan, Hexan, Ethylether und T Butylmethylether einschließen. Das bevorzugte
wässrige
Lösemittel
ist Wasser.
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Tabelle
8
Lösemittelstudie
der katalytischen ADH unter Verwendung von K
3Fe(CN)
6
a) Lösemitteleinflüsse auf
Styroldiol unter Verwendung von DHQD-PCB Ligand Reaktionszeit =
4 Stunden
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b)
Lösemitteleinflüsse auf
Hexendiol unter Verwendung von DHQD-PCB Liganden
Reaktionszeit
= 24 Stunden
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c)
Lösemitteleinflüsse auf
Decen-Diol unter Verwendung von jeweils DHQD-PCB Ligand
Reaktionszeit = 24 Stunden
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d)
Lösemitteleinflüsse auf
Hexendiol unter Verwendung von DHQD-Naphthyletherligand
Reaktionszeit
= 24 Stunden
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e)
Lösemitteleinflüsse auf
Decendiol unter Verwendung von jeweils DHQD-Naphthyletherligand
Reaktionszeit
= 24 Stunden
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Tabelle
9
Enantiomerenüberschüsse von
verschiedenen Substraten bei der katalytischen ADH
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Wie in Tabelle 4 dargestellt, wurde
das Verfahren der vorliegenden Erfindung auf eine Vielzahl von Olefinen
angewandt. Es konnte gezeigt werden, dass in jedem Fall die Seitenwahlregel,
die oben beschrieben wurde, Anwendung fand. Das heißt, dass
im Fall der asymmetrischen Dihydroxylierungsreaktion unter Verwendung
von Dihydrochinidinderivat als chiraler Ligand der Angriff von der
re oder re,re-Seite erfolgt, und dass im Fall, in dem Dihydrochininderivat
als chiraler Ligand verwendet wird, der Angriff von der si- oder
si,si-Seite erfolgt. Daher, wie durch die in Tabelle 2 angegebenen
Daten gezeigt, ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung wirksam
bei der Herbeiführung
der asymmetrischen Dihydroxylierung; in allen Fällen beträgt die Ausbeute des Diols 80–95%, und
mit der Modifikation der langsamen Zugabe werden bei den meisten
Olefinen Enantiomerenüberschüsse im Bereich
von 40–90%
erhalten.
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Das vorliegende Verfahren kann verwendet
werden, um chirale Zwischenprodukte herzustellen, die wichtige Bausteine
für biologisch
aktive, chirale Moleküle,
wie Medikamente, darstellen. In einer Ausführungsform wurde das vorliegende
Verfahren verwendet, ein optisch reines Zwischenprodukt, das zur
Herstellung des Medikaments Diltiazem (auch bekannt als Kardizem)
verwendet wird, zu synthetisieren. Die Reaktion ist im folgenden
Schema verdeutlicht:
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In einer anderen Ausführungsform
wurde das vorliegende Verfahren verwendet, um Homobrassinolid und
24-Epi-Brassinolid zu synthetisieren, wobei bekannt ist, dass diese
die gleiche biologische Aktivität
wie Brassinolide zeigen. Diese Brassinosterioide zeigen eine sehr
wirksame Pflanzenwachstumsaktivität auf hormonaler Ebene und
ein Zugang zu diesen Verbindungen in größeren Mengen kann nur auf synthetischem Wege
erreicht werden.
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-
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In einer anderen Ausführungsform
des vorliegenden Verfahren wurde hochoptisch aktives Diol durch asymmetrische
Dihydroxylierung von Ethyltrans-2-octenoat hergestellt. Dieses Diol
wurde in eine optisch reine β-Lactamstruktur
umgewandelt, die für
ihre antibiotische Aktivität
wohl bekannt ist:
-
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung betrifft Verbindungen, die bei der asymmetrischen Dihydroxylierungsreaktion
als chirale Liganden hilfreich sind. Diese Verbindungen kann man
sich vorstellen, als seien sie aus drei Teilen zusammengesetzt.
Ein Teil der Verbindung ist ein Alkaloid oder Alkaloidderivat. Beispiele
solcher Alkaloide sind Cinchona-Alkaloide. Chinidin, Dihydroxychinidin,
Chinin und Dihydroxychinin sind besonders mustergültige Mitglieder
dieser Alkaloide.
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Der zweite Teil der Verbindung der
vorliegenden Erfindung ist eine organische Gruppe oder ein Substituent
von mittlerer Größe. Diese
organischer Substituent ist relativ sperrig und besitzt Molekulargewichte von
mehr als 300 Dalton. Die atomaren Bestandteile dieses organischen
Substituenten sind gewöhnlich
Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff, können aber
jeder Art, einschließlich
Phosphor und Schwefel sein. Der organische Substituent kann aromatisch
oder nicht aromatisch, heterozyklisch oder nichtheterozyklisch sein
oder kann organische Nebengruppen aufweisen. Häufig beansprucht der organische
Substituent eher Raum in drei Dimensionen, als dass dieser linear
oder planar wäre,
obwohl auch diese Konfigurationen verwendet werden können. Bevorzugte
Ausführungsformen
des organischen Substituenten sind Alkaloide oder Alkaloidderivate.
Hier können
wiederum Cinchona-Alkaloide wie Chinidin, Dihydrochinidin, Chinin
und Dihydrochinin verwendet werden. Werden diese Cinchona-Alkaloide
verwendet, enthält
die Verbindung der vorliegenden Erfindung zwei Cinchona-Alkaloide.
In vielen Fällen
sind die beiden Cinchona-Alkaloide
identisch. In solchen Fällen,
in denen zwei Alkaloide oder Alkaloidderivate von ähnlicher
oder gleicher Konfiguration in der Verbindung der Erfindung verwendet
werden, hat die Verbindung Symmetrieeigenschaften, die nicht auftreten,
falls der organische Substituenten nicht ein Alkaloid oder ein Alkaloidderivate
ist. Es ist in dieser Ausführungsform
der Erfindung nicht wesentlich, das die Verbindung zwei Alkaloide
oder Alkaloidderivate enthält, wenn
allerdings zwei Alkaloidreste vorhanden sind, besitzt die Verbindung
einen etwas unterschiedlichen Charakter, gegenüber dem Fall, dass nur ein
Alkaloidrest vorhanden ist. Wenn zwei Alkaloide oder Alkaloidderivate in
der Verbindung der Erfindung enthalten sind, kann jedes im Reaktionsschema
beteiligt sein. Dieses Merkmal der Verbindung ist besonders nützlich,
wenn zwei Alkaloide oder Alkaloidderivate identisch sind, da diese
im Reaktionsschema in der gleichen Art und Weise beteiligt sind.
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Der dritte Teil der Verbindung der
vorliegenden Erfindung ist eine Spacergruppe, die sich zwischen dem
Alkaloid oder Alkaloidderivat und dem organischen Substituent befindet.
Diese Spacergruppe verbindet das Alkaloid oder Alkaloidderivat und
den organischen Substituenten durch kovalente Bindungen zwischen diesen
beiden Bestandteilen und der Spacergruppe. Das heißt, dass
die Spacergruppe kovalent an das Alkaloid oder Alkaloidderivat und
den organischen Substituenten gebunden ist, der ein anderes Alkaloid
oder Alkaloidderivat sein kann. Wenn das Alkaloid oder Alkaloidderivat
(und der organische Substituent, falls dieser ein Alkaloid oder
Alkaloidderivat ist) ein Cinchona-Alkaloid ist, wie Dihydrochinidin,
Chinidin, Dihydrochinin oder Chinin, ist die kovalente Bindung gewöhnlich eine
Etherbindung am 9'-Sauerstoff
des Cinchona-Alkaloids.
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Die Spacergruppe ist ein planarer,
aromatischer Kohlenwasserstoff. Häufig besteht der planare, aromatische
Kohlenwasserstoff aus einer oder mehreren aromatischen Ringstrukturen,
allerdings ist dieses Merkmal nicht erforderlich. Für den Fall,
dass Ringstrukturen die aromatische Spacergruppe bilden, können diese heterozyklisch
sein. Stickstoffheterozyklen sind besonders bevorzugt. Beispiele
solcher planaren, aromatischen Spacergruppen sind Benzol, Naphthalin, Pyridazin,
Pyrimidin, Pyrazin, S-Triazin, Phthalazin, Chinazolin, Chinoxalin,
Napthyridin, Pyrido[3,2-b]-pyridin, Acridin, Phenazin und Halogen
oder Alkylsubstituierte Derivate dieser Verbindungen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
dieser Erfindung werden Pyrazin oder Phthalazin als Spacergruppen
verwendet.
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Verbindungen dieser Erfindung sind
daher Alkaloide, wie Cinchona-Alkaloide, oder Alkaloidderivate, die
an planare aromatische Spacergruppen gebunden sind, die wiederum
kovalent anorganische Substituenten, deren Molekulargewicht zumindest
300 Dalton beträgt,
gebunden sind. Diese organischen Substituenten sind häufige Alkaloide,
wie Cinchona-Alkaloide, oder Alkaloidderivate. In vielen Fällen ist
der organische Substituent identisch mit den Alkaloiden oder Alkaloidderivaten,
die ebenso kovalent an die Spacergruppe gebunden sind. In diesen
Fällen
besteht die Verbindung der vorliegenden Erfindung aus zwei identischen
Alkaloiden, wie Cinchona-Alkaloiden, oder Alkaloidderivaten, die
kovalent über
eine planare aromatische Spacergruppe aneinander gebunden sind.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen
dieses Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung sind Phthalazine
oder Pyridazine, die disubstituiert sind mit entweder Dihydrochinidin,
Chinidin, Dihydrochinin oder Chinin. Diese Ausführungsformen sind 1,4-Bis-(9'-O-dihydrochinidyl)-phthalazin, 1,4-Bis-(9'-O-chinidyl)phthalazin, 3,6-Bis-(9'-O-dihydrochinidyl)-pyridazin,
3,6-Bis-(9'-O-chinidyl)-pyridazin, 1,4-Bis-(9'-O-dihydrochinyl)-phthalazin,
1,4-Bis-(9'-O-chinyl)-phthalazin,
3,6-Bis-(9'-O-dihydrochinyl)-pyridazin
und 3,6-Bis-(9'-O-chinyl)-pyridazin.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur asymmetrischen Dihydroxylierung
von Olefinen unter Verwendung der in den vorangegangenen Abschnitten
beschriebenen Verbindungen als chirale Liganden bei der asymmetrischen
Dihydroxylierungsreaktion. Bei diesem Verfahren sind die chiralen
Liganden Alkaloide oder Alkaloidderivate, die kovalent an eine planare,
aromatische Spacergruppe gebunden sind, die wiederum kovalent an
einen organischen Substituenten gebunden ist, dessen Molekulargewicht
zumindest 300 Dalton beträgt
und die chirale Hilfsstoffe genannt werden. Ein chiraler Hilfsstoff,
ein organisches Lösemittel,
eine wässrige Lösung, eine
Base, ein Hexaxyanoferrat(III)salz und ein Osmium enthaltender Katalysator
werden wie oben beschrieben zusammengegeben. Das Olefin kann, während diese
Mischung gebildet wird, vorhanden sein oder es kann zugegeben werden,
nachdem die aufgelistete Mischung gebildet wurde. Die so erhaltene
Mischung wird, wie zuvor beschrieben, bei Bedingungen gehalten, die
erlauben, dass die asymmetrische Addition an Olefine stattfindet.
Der Unterschied zwischen dem Verfahren der vorliegenden Ausführungsform
und zuvor beschriebenen Verfahren anderer Ausführungsformen ist der chirale
Ligand (hier der chirale Hilfsstoff), der bei der asymmetrischen
Dihydroxylierungsreaktion verwendet wird.
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In bevorzugten Ausführungsformen
dieses Verfahrens der vorliegenden Erfindung sind die Alkaloide der
chiralen Hilfsstoffe Cinchona-Alkaloide, wie Dihydrochinidin, Chinidin,
Dihydrochinin und Chinin. In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens sind die organischen Substituenten Alkaloide,
wie Cinchona-Alkaloide, oder Alkaloidderivate. In weiteren, bevorzugten
Ausführungsformen
dieser Verfahren ist die planare, aromatischer Spacergruppe ein
Stickstoffheterozyklus, wie Pyridazin oder Phthalazin. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
dieser Verfahren ist der chirale Hilfsstoff ein Bis-(cinchona-alkaloid)-pyridazin
oder Bis-cinchona-alkaloid-phthalazin
wie oben angegeben.
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In diesem Verfahren der vorliegenden
Erfindung wird ein Hexacyanoferrat(III)salz als Nebenoxidationsmittel
verwendet. Der wichtige Rest des Salzes ist das Hexacyanoferratanion.
Das spezielle Kation dieses Salz ist nicht entscheidend und kann
bspw. Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium oder ein organisches Kation sein.
In einer besonderen Ausführungsform
dieses Verfahrens ist Kaliumhexacyanoferrat (III) als Salz gewählt.
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Diese Verfahren der vorliegenden
Erfindung, unter Verwendung der chiralen Hilfsstoffe, (ihren zur
Herstellung von asymmetrisch dihydroxylierten Olefinen mit einem
höheren
enantiomeren Überschuss
als bei Verwendung von zuvor beschriebenen chiralen Liganden. Dies
ist besonders offenkundig bei 1,2 Diolen, hergestellt aus terminal
mono und 1,2 disubstituierten Olefinen bei Temperaturen im Bereich
von 0°C
bis 25°C.
Diese Eigenschaft wird in Tabelle 13 von Beispiel 14 dargestellt.
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Zusätzlich wird in diesem Verfahren
der vorliegenden Erfindung nur eine geringe Menge eines chiralen Hilfsstoffs
benötigt,
um asymmetrisch dihydroxylierte Olefine mit guten Ausbeuten und
enantiomeren Überschüssen herzustellen.
Dies ist in Tabelle 14 des Beispiels 14 dargelegt.
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Beispiel 1
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Herstellung
von Dihydrochinidinderivaten
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Herstellung von Dihydrochinidin
durch katalytische Reduktion von Chinidin.
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Zu einer Lösung von 16,2 g Chinidin (0,05
Mol) in 150 mL 10%iger H2SO4 (15
g konzentriert H2SO4 in 150
mL Wasser) wurden 0,2 g PdCl2 (0,022 äquivalente;
0,0011 Mol) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde in einem Parr-Rüttler bei
einem Druck von 3,45 bar (50 psi) hydriert. Nach zwei Stunden wurde
der Katalysator durch Filtration durch ein Kissen aus Celit abgetrennt
und mit 150 mL Wasser gewaschen. Die schwach gelbe Lösung, die
so erhalten wurde, wurde zu einer gerührten NaOH-Lösung (15
g NaOH in 150 mL Wasser) gegeben. Ein weißer Niederschlag bildete sich
sofort und der pH der Lösung
wurde durch Zugabe eines Überschusses
von 15%iger NaoH auf 10–11
gebracht. Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt, trocken gepresst
und in Ethanol (175 ml) suspendiert. Die siedende Lösung wurde
schnell filtriert und beim Kühlen
auf Raumtemperatur kristallisierten weiße, nadelförmige Kristalle aus.
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Die Kristalle wurden gesammelt und
im Vakuum (90°C;
6,67 Pascal (0,05 mmHg)) über
Nacht getrocknet. So wurden 8,6 g (52,7%) reines Dihydrochinidin
mit einem Schmelzpunkt von 169,5 bis 170°C erhalten. Die Stammlösung wurde über Nacht
bei –15°C in einem
Tiefkühler
aufbewahrt. Nach Filtration und Trocknen der erhaltenen Kristalle
wurden weitere 4,2 g (21,4%) des reinen Materials erhalten, wodurch
die Gesamtmenge an Dihydrochinidin auf 12,8 g (74,1 %) stieg.
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Herstellung von Dihydrochinidin
p-chlorbenzoat (Ligand 1) aus Dihydrochinidinhydrochlorid (Aldrich)
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Zu einer gekühlten Suspension (0°C) von 100
g Dihydrochinidinhydrochlorid (0,275 Mol) in 300 mL trockenem CH2Cl2 wurden, über 30 Minuten,
115 mL Et3N (0,826 äq. 3 äq. s) gelöst in 50 mL CH2Cl2 zugegeben, wobei stark gerührt wurde.
Der Tropftrichter wurde mit weiteren 20 mL CH2Cl2 gespült.
Nachdem für
weitere 30 Minuten bei 0°C
gerührt
wurde, wurden 42 mL p-Chlorbenzoylchlorid (0,33 Mol; 57,8 g; 1,2 äq.), gelöst in 120
mL CH2Cl2, tropfenweise über eine
Zeitdauer von 2 Stunden zugegeben. Die heterogene Reaktionsmischung
wurde dann 30 Minuten bei 0°C,
eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt; 700 mL einer 3,0 molaren NaOH-Lösung wurden
dann langsam zugegeben, bis der pH-Wert von 10–11 erreicht wurde. Nach Phasentrennung
wurde die wässrige
Phase dreimal mit je 100 mL CH2Cl2 extrahiert. Die erhaltenen organischen
Phasen wurden über
Na2SO4 getrocknet
und das Lösemittel
wurde im Vakuum abgezogen (Rotationsverdampfer). Das Rohprodukt
(Öl) wurde
in einem Liter Ether gelöst,
auf 0°C
gekühlt
und mit HCl-Gas behandelt, bis die Lösung beim Testen mit nassem
pH-Papier einen pH-Wert von etwa 2 zeigt. Der pfahlgelbe Niederschlag
wurde gesammelt und im Vakuum getrocknet, wobei 126 g (91,5% Dihydrochinidin-p-Chlorbenzoathydrochlorid erhalten
wurden.
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Das Salz wurde in 500 mL Ethylacetat
suspendiert, auf 0°C
gekühlt
und mit 28% NH4OH behandelt, bis ein pH-Wert
von 11 erreicht wurde. Nach Phasentrennung wurde die wässrige Phase
mit 2x je 200 mL Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden über
Na2SO4 getrocknet
und das Lösemittel
wurde im Vakuum entfernt, wobei die freie Base 1 als ein weißer Schaum
erhalten wurde (112 g; 88% Gesamtausbeute). Dieses Material kann
ohne weitere Reinigung verwendet werden oder es kann in einem minimalem
Volumen von heißem
Acetonitril umkristallisiert werden, wobei mit einer Ausbeute von
70–80%
farblose Kristalle erhalten werden: Schmelzpunkt 102–104°C, []25D-76,5°[cl,
11, EtOH); IR (CH2Cl2)
2940, 2860, 1720, 1620, 1595, 1520, 1115, 1105, 1095, 1020 cm –1; 1H NMR (CDCl3) 8,72
(d, 1H, J = 5 Hz), 8,05 (br d, 3H, J = 9,7 Hz) 7,4 (m, 5H), 6,72
(d, 1H, J = 7,2 Hz), 3,97 (s, 3H), 3,42 (dd, 1 H, J = 9, 19,5 Hz),
2,9–2,7
(m, 4H), 1,87 (m, 1H), 1,75 (br s, 1H), 1,6–1,45 (m, 6H), 0,92 (t, 3H,
J = 7 Hz). Analyt. berechnet für:
C27H29ClN2O3: C, 69,74; H,
6,28; Cl, 7,62; N, 6,02. Gefunden: C, 69,95; H, 6,23; Cl, 7,81;
N, 5,95.
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Aus Dihydrochinidin
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Zu einer Lösung von 1,22 g Dihydrochinidin
(0,0037 Mol) in 30 mL CH2Cl2 bei
0 °C wurden
0,78 mL Et3N (0,0056 Mol; 1,5 äq.) zugegeben,
gefolgt von der Zugabe von 0,71 mL p-Chlorbenzoylchlorid (0,005
Mol, 1,2 äq.)
in 1 mL CH2Cl2.
Nach 30 Minuten Rühren
bei 0°C
und einer Stunde bei Raumtemperatur wurde die Reaktion durch Zugabe
von 10%iger Na2CO3 (20
ml) getrennt. Nach Phasentrennung wurde die wässrige Phase 3x mit je 10 mL
CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet und das Lösemittel im Vakuum entfernt.
Das Rohprodukt wurde wie oben gereinigt. Dihydrochinidin-p-chlorbenzoat (1)
wurde in einer Ausbeute von 91% (1,5 g) als weißer Schaum erhalten.
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Wiedergewinnung von Dihydrochinidin-p-chlorbenzoat
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Die wässrigen, sauren Extrakte wurden
vereint, auf 0°C
gekühlt
und mit 2,0 molarer NaOH-Lösung (500
ml) behandelt, bis ein pH-Wert von 7 erreicht war. Methylenchlorid
wurde zugegeben (500 ml) und der pH-Wert wurde durch Zugabe von
weiterer 2,0 molarer NaOH auf 10–11 eingestellt. Die wässrige Phase
wurde abgetrennt und zweimal mit je 300 mL CH2Cl2 extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden über Na2SO4 getrocknet und
aufkonzentriert, wobei das Rohalkaloid als gelber Schaum zurückblieb.
Das rohe Dihydrochinidin-p-chlorbenzoat
(1) wurde in einem Liter Ether gelöst und auf 0°C gekühlt. Dann
wurde HCl-Gas eingeleitet, bis mit nassem pH-Papier ein pH-Wert
von 1–2
gemessen wurde. Der phahlgelbe Niederschlag von 1 als Hydrochloridsalz
wurde mittels Filtration gesammelt und im Hochvakuum (0,01 mmHg)
getrocknet. Die freie Base wurde durch Suspension des Salzes in
500 mL Ethylacetat, Kühlen
der heterogenen Mischung auf 0°C
und Zugabe von 28%iger NH4OH (oder 15%iger
NaOH) bis ein pH-Wert von 11 erhalten wurde, erhalten. Nach Separation
wurde die wässrige
Phase zweimal mit je 100 mL Ethylacetat extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen wurden über
Na2SO4 getrocknet
und das Lösemittel
wurde im Vakuum entfernt, wobei 56 g (91%) von reinem Dihydrochinidin-p-chlorbenzoat
(1) als weißer
Schaum erhalten wurden.
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Beispiel 2 Herstellung
von einem Dihydrochininderivat
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Herstellung von Dihydrochinin-p-chlorbenzoat
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Die katalytische Hydrierung und p-Chlorbenzoylierung
wurde wie für
Dihydrochinidin-p-chlorbenzoat beschrieben durchgeführt, wodurch
ein weißer,
amorpher Feststoff in einer Ausbeute von 85–90% erhalten wurde. Der Feststoff
kann ohne weitere Reinigung verwendet werden, oder er kann in einem
minimalen Volumen heißen
Acetonitril umkristallisiert werden, wobei farblose Kristalle erhalten
werden: Schmelzpunkt 130–133°C, [a]25D + 150° (c
1,0, EtOH). Die physikalischen Eigenschaften des Feststoffs vor
der Umkristallisierung (des "weißen amorphen
Feststoffs") sind
die folgenden: [] 25D + 142,1 (C = 1, EtOH);
IR (CH2Cl2) 2940, 2860,
1720, 1620, 1595, 1508, 1115, 1105, 1095, 1020 cm–1, 1H NMR (CDCl3) d
8,72 (d, 1H, J = 5 Hz), 8,05 (br d, 3H, J = 8 Hz), 7,4 (m, 5H),
6,7 (d, 1H, J = 8 Hz), 4,0 (s, 3H), 3,48 (dd, 1H, J = 8,5, 15,8
Hz), 3,19 (m, 1H), 3,08 (dd, 1H, J = 11, 15 Hz), 2,69 (ddd, 1H,
J = 5, 12, 15,8 Hz), 2,4 (dt, 1H, J = 2,4, 15,8 Hz), 1,85–1,3 (m,
8H), 0,87 (t, 3H, J = Hz). Analyt. berechnet für: C27H29ClN2O3 :
C, 69,74; H, 6,28; Cl, 7,62; N, 6,02. Erhalten: C, 69,85; H, 6,42;
Cl, 7,82; N, 5,98.
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Wiedergewinnung von Dihydrochinin-p-Chlorbenzoat
(2)
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Das Verfahren ist identisch zum oben
beschriebenen Verfahren bei der Wiedergewinnung von 1.
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Beispiel 3 Allgemeines
Verfahren der asymmetrischen Dihydroxylierung von Trans-Stilben
unter Verwendung von einem polymeren Alkaloidliganden.
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Zu einer magnetisch gerührten Suspension
eines Alkaloidcopolymers (entsprechend den Polymeren 2–4, Tabelle
1; 0,25 äq.,
basierend auf dem inkooperierten Alkaloid), NMO (1,5 äq.) und
Tetraethylammoniumacetattetrahydrat (1,0 äq.) in Aceton – Wasser
(Volumenverhältnis
10 : 1) wurde eine Lösung
von OsO4 (0,01 äq.) in entweder Toluol oder
Acetonitril zugegeben. Nach 10–30
Minuten Rühren
wurde Trans-Stilben
(1,0 äq.) zugegeben
und die Reaktionsmischung wurde gerührt, während diese durch Silikagel-Dünnschichtflüssigchromatographie
(Laufmittel Hexan – EtOAc,
Volumenverhältnis
2 : 1) überwacht
wurde. Die Konzentration des Olefins in der Reaktionsmischung war
0,3 bis 0,4 molar. Nachdem die Reaktion abgeschlossen war, wurde
die Mischung mit Aceton, Wasser, Hexan oder Ether verdünnt und
zentrifugiert oder gefiltert, um das Polymer von der Reaktionsmischung
zu trennen. Der Überstand
wurde dann wie bei Jacobsen et al., J. Am. Chem. Soc., 110: 1968
(1988) beschrieben aufgearbeitet.
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Beispiel 4 Asymmetrische
Dihydroxylierung von Trans-Stilben unter Verwendung eines polymergebundenen Alkaloidliganden
und Kaliumhexacyanoferrat (III)
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Zu einer gut gerührten Mischung des Alkaloidpolymers
(0,05 Mol, basierend auf dem eingeschlossenen Alkaloid), Kaliumhexacyanoferrat
(III) (0,198 , 0,6 mmol) und Kaliumcarbonat (0,83 g, 0,6 mmol) in
Tert-Butanol (1,5 ml) und Wasser (1,5 ml) wurde eine OsO4-Lösung
(0,0025 mmol) in Acetonitril zugegeben. Nach 10 Minuten Rühren wurde
Trans-Stilben (36 mg, 0,2 mmol) zu der Mischung zugegeben und die
Mischung wurde eine gewisse Zeit gerührt, wobei diese durch Silikagel-Dünnschichtchromatographie überwacht
wurde. Nachdem die Reaktion beende war, wurde Wasser (3,0 ml) zugegeben
und die Mischung wurde filtriert. Das Filtrat wurde mit Dichlormethan
extrahiert (5 mL x 2). Die organische Phase wurde 1 Stunde mit einem Überschuss Natriummetabisulfit
und Natriumsulfat gerührt.
Die Suspension wurde gefiltert und das Filtrat aufkonzentriert, um
ein rohes Diol zur Verfügung
zu stellen, das mittels Säulenchromatographie
(Silikalgelsäule,
Laufmittel Dichlormethan – Ether)
gereinigt wurde.
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Beispiel 5 Asymmetrische
Dihydroxylierung von Olefinen in Gegenwart von Kaliumhexacyanoferrat
(III)
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Allgemeines Verfahren
der asymmetrischen Dihydroxylierung von Olefinen unter Verwendung
von Kaliumhexacyanoferrat (III):
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Zu einer gut gerührten Mischung von 0,465 g
(1 mmol, 0,5 äq.
= 0,033 Mol im Liganden) Dihydrochinidin-p-chlorbenzoat (Aldrich
98%), 1,980 g (6 mmol, 3,0 äq.),
Kaliumhexacyanoferrat (III), 0,830 g (6 mmol, 3 äq.), Kaliumcarbonat und 0,5
mL einer 0,5 molaren Tertiärbutylalkohollösung von
Osmiumtetroxyd (0,025 mmol, 0,0125 äq.) in 30 mL einer Tertiärbutylalkohol-Wassermischung
(Volumenverhältnis
1 : 1) bei Raumtemperatur wurde ein Olefin (2 mmol) in einem Schritt
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 24 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Festes Natriumsulfat (Na2SO3,
1,5 g) wurde zugegeben und die Mischung wurde eine weitere Stunde
gerührt.
Die erhaltene Lösung
wurde unter reduziertem Druck bis zur Trockene eingeengt und der
Rest wurde dreimal mit Ether extrahiert. Die vereinigten Extrakte
wurden getrocknet (Na2SO4)
und verdampft. Der Rest wurde durch Säulenchromatographie (Silikagel,
Dichlormethan-Ether) gereinigt.
-
Beispiel 6 Herstellung
von 9-O-Phenyldihydrochinidin
-
Zu einer Lösung von Dihydrochinidin (4,0
g) in jeweils THF (40 ml) wurde η-BuLi (2,5 molare
Lösung in
Hexan, 4,95 ml) bei 0°C
zugegeben. Das Eisbad wurde entfernt und die Reaktionsmischung dann
10 Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen. Zu der erhaltenen
gelben Lösung
wurde festes Kupferchlorid (1,2 g) zugegeben. Nach 30 Minuten Rühren wurde
Pyridin (30 ml) und HMPA (1 ml) zugegeben. Nach 5 Minuten Rühren wurde
Phenyljodid (1,37 ml) zugegeben und die erhaltene Mischung wurde
unter Rückfluss
36 Stunden gerührt.
Zur erhaltenen Mischung wurde wässrige
NH4OH- Lösung
zugegeben, und die Mischung wurde mit Ethylether extrahiert. Das
Extrakt wurde über
MgSO4 getrocknet. Das Lösemittel wurde bei reduziertem Druck
verdampft und der verbleibende Rest wurde einer Säulenchromatographie
mit Silikagel (100 g, eluiert mit Ethylacetat-Ethanol, Volumenverhältnis 9 : 1, Rf 0,23) unterworfen,
um 1,77 g (Ausbeute 36%) 9-O-Phenyldihydrochinidin zu erhalten.
1H NMR(CDCl3) δ 8/68 (1H,
d, J = 4,5 Hz), 8,08 (1H, d, J = 9 Hz), 7,3–7,5 (3H, m), 7,17 (2H, t,
J = 8 Hz), 6,89 (1H, t, J = 8 Hz), 6,78 (2H, d, J = 8 Hz), 6,02
(1H, d, J = 3 Hz), 4,00 (3H, s), 2,7–3,3 (5H, m), 2,2–2,4 (1H,
m), 1,4–1,9
(6H, m), 1,1– 1,3
(1H, m), 0,97 (3H, t, J = 7 Hz).
-
Beispiel 7 Asymmetrische
Dihydroxylierung von Trans-3-Hexen unter Verwendung von 9-O-Phenyldihydrochinidin
und Kaliumhexacyanoferrat (III)
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Zu einer gut gerührten Mischung von 46 mg 9-O-Phenyldihydrochinidin,
396 mg Kaliumhexacyanoferrat (III), 166 mg Kaliumcarbonat und 8 μl einer 0,63
molaren, toluoligen Lösung
von Osmiumtetroxyd in 6 mL Tertiärbutylalkohol- Wasser (Volumenverhältnis 1
: 1) bei Raumtemperatur wurden 50 μl Trans-3-Hexen in einem zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Festes Natriumsulfat wurde
zugegeben und die Mischung wurde weitere drei Stunden gerührt. Der
Feststoff wurde durch Filtration entfernt und das Filtrat wurde
mit Ethylether extrahiert. Das Extrakt wurde über MgSO4 getrocknet.
Das Lösemittel
wurde bei reduziertem Druck verdampft und der Rest wurde einer Säulenchromatographie
auf Silikagel unterworfen (eluiert mit Hexan – Ethylacetat, Volumenverhältnis 2
: 1), um 40,5 mg (Ausbeute 85%) des Diols zu erhalten. Der enantiomere Überschuss
des Diols wurde mittels Verteilungschromatographieanalyse des abgeleiteten
Bis-Mosher-Esters
auf 83% (5% Phenylmethylsilikon, 0,25 m Film, 0,317 mm Durchmesser, 29
m lang, Verzögerungszeiten
sind t1 = 15,6 Minuten; t2 =
16,0 Minuten) bestimmt.
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Beispiel 8 Asymmetrische
Dihydroxylierung unter Verwendung von heterozyklischen chiralen
Liganden Ligandherstellung und Eigenschaften
-
1a: zu einer Suspension bei Raumtemperatur
von DHQD (48,9 g, 0,15 Mol) in trockenem DMSO (600 ml) werden NaH
(4,0 g, 0,17 mmol) gefolgt von Pyridin (12,1 ml, 0,15 Mol) CuI (28,6
g, 0,15 Mol) und dann 9-Phenanthryljodid (45,6 g, 0,15 Mol) unter
Argon zugegeben. Nach 70 Stunden Reaktion bei 120°C wird 1
a in einer Ausbeute von 73% (55,0 g) erhalten. Vergleiche ebenso:
Lindley, J. Tetrahedron, 1984, 40, 1433 und aufgeführte Referenzen.
Schmelzpunkt
98–100°C, 1H NMR (250 M Hz, CDCl3): δ = 8,7 (m,
2), 8,38 (d, 1), 8,07 (d, 1), 7,75 (m, 2), 7,57 (d, 1), 7,4 (m,
6), 6,63 (s, 1), 6,63 (d, 1), 4,03 (s, 3), 3,38 (m, 1), 3,16 (m,
1), 2,97 (m, 2), 2,78 (m, 1), 2,55 (s, br., 1), 2,39 (t, 1), 1,81
(s, 1), 1,6 (m, 6), 0,98 (t, 3). 13C NMR
(75 M Hz, CDCl3) : δ = 158,2, 150,4, 147,5, 144,6, 143,7,
132,3, 132,0, 131,5, 127,4, 127,2, 126,7, 126,6, 126,4, 124,5, 122,8,
122,2, 121,9, 118,1, 104,8, 100,9, 78,8, 60,3, 55,8, 51,0, 50,1,
37,4, 27,1, 26,6, 25,2, 21,7, 11,8. IR (KBr) : ν = 1622, 1508, 1452 und 1227
cm–1. [αD23 = – 281,3
(CHCl3, c = 1,12 g ml–1).
-
1b: zu einer Suspension von DHQD
(65,2 g, 0,20 Mol) bei Raumtemperatur in DMF (300 ml) werden NaH
(6,06 g, 0,24 Mol), gefolgt von 2-Chlor-4-methylchinolin (42,6 g, 0,24 Mol), zugegeben.
Nach 24 Stunden Rühren
bei Raumtemperatur wird 2a in einer Ausbeute von 82% (76,3 g) erhalten.
Schmelzpunkt
151–153°C. 1H NMR (250 M Hz, CDCl3)
: δ = 0,93
(3H, t, J = 7,2 Hz), 1,4–1,7
(6H, m), 1,76 (1H, s), 2,12 (1H, t, J = 10,0 Hz), 2,61 (3H, s),
2,7–3,0
(4H, m), 3,43 (1H, dd, J = 6,4, 8,8 Hz), 3,94 (3H, s), 6,82 (1H, s),
7,2–7,6
(6H, m), 7,73 (1H, d, J = 2,5 Hz), 7,81 (1H, d, J = 8,0 Hz), 7,98
(1H, d, J = 9,2 Hz), 8,67 (1H, d, J = 4,6 Hz). 13C
NMR (CDCl3) : δ = 11,8, 18,4, 22,9, 25,2, 25,8,
27,1, 37,2, 49,8, 50,6, 55,4, 59,2, 73,1, 101,7, 112,5, 118,5, 121,4,
123,3, 123,7, 125,2, 127,5, 129,0, 131,3, 144,5, 145,8, 147,3, 157,4,
160,4. IR (KBr): 1608, 1573, 1508, 1466, 1228, 1182, 1039, 848,
758 cm–1.
[α] D21 = –194,7° (EtOH, c
= 1,0). 2a und 2b können
in ähnlicher Weise
synthetisiert werden. Wie die p-Chlorbenzoatderivate können diese
neuen Arten von Liganden jetzt von Aldrich erhalten werden.
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Typisches Verfahren zur
katalytischen ADH (Vinylcyclooctan)
-
Zu einer gut gerührten Mischung von DHQ-PHN
1a (100 mg, 0,2 mmol, 0,02 äquiv.)
K3Fe(CN)6 (9,88 g,
30 mmol, 3 äq.,
und K2CO3 (4,15
g, 30 mmol, 3 äq.)
in einer Mischung aus Tertiärbutanaol-Wasser
(100 mL Volumenverhältnis
1 : 1) wurde Kaliumosmat-(VI) -dihydrat (7,4 mg, 0,02 mmol, 0,002 äq.) zugegeben.
Die erhaltene gelbe Lösung
wurde auf 0°C
abgekühlt,
dann wurde Vinylcyclooctan (1,65 ml, 10 mmol) zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde 18 Stunden bei 0°C
gerührt.
Na2SO3 (7,5 g) wurde
zugegeben und die erhaltene Mischung wurde 30 Minuten gerührt. Die
beiden Phasen wurden getrennt und die wässrige Phase wurde dann mit
CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten organischen Lösungen
wurden dann verdampft und der Rest wurde in Ethylacetat verdünnt, mit
1 molarer H2SO4,
wässriger
NaHCO3 und Lauge gewaschen, anschließend getrocknet.
Nach Konzentration und Blitzchromatographie wurden 1,63 g (95%)
Cyclooctylethandiol als farbloses Öl; [α] D22=-4,1° (EtOH, c
= 1,0), erhalten. Der Enantiomerenüberschuss des Diols wurde durch
HPLC-Analyse des erhaltenen Bis-MTPA-Esters auf 93% bestimmt. Der
Alkaloidligand wurde in einer Ausbeute von 82% durch Einstellen
der sauren, wässrigen
Auswachung mit Na2CO3 auf
einen pH-Wert von 11 und Extraktion mit CH2Cl2 wiedergewonnen.
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Beispiel 9 Asymmetrische
Dihydrozylierung von Olefinen unter Verwendung von 9-O-Phenanthryl
und 9-O-Naphthyldihydrochinidinliganden
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Dieses Beispiel beschreibt das Verhältnis Enantioselektivität-Ligandstruktur
von 9-O-Aryl DHQD Liganden, wodurch die Vorteilhaftigkeit dieser
neuen Liganden erklärt
wird.
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Der erhaltene enantiomere Überschuss
bei der katalytischen ADH-Reaktion von verschiedenen Olefinen unter
Verwendung von 9-O-Aryl DHQD ist in Tabelle 10 zusammengefasst.
Diese 9-O-Aryl DHQD-Liganden können
leicht in einem Schritt aus kommerziell erhätlichen Hydrochinidin, NaH,
CuI und den entsprechenden Arylhalogeniden in mittleren bis guten
Ausbeuten (52–70%),
wie unten beschrieben, hergestellt werden. Im Vergleich zu DHQD-p-Chlorbenzoat
1 ist 9-O-Phenyl DHQD 2 offensichtlich ein besserer Ligand für aliphatische
Olefine, allerdings nicht für
aromatische Olefine. Im Gegensatz dazu zeigt 9-O-Naphthyl 3 und besonders 9-O-Phenanthryl
DHQD 4 sowohl für
aromatische als auch aliphatische Olefine deutlich höhere Enantioselektivitäten. Um
Information bezüglich
des Verhältnisses
zwischen Ligandenstruktur und Enantioselektivität der ADH zu erhalten, wurden
verschiedene 9-O-substituierte DHQD-Derivate im folgenden untersucht.
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Die Strukturen der 9-O-Substituenten
dieser DHQD-Derivate und ihrer Enantioselektivitäten für typische aliphatische und
aromatische Olefine, Trans-5-Decen
und Trans-Stilben, sind in Tabelle 11 aufgeführt. Jede Struktur in Tabelle
11 ist in ihrer erwarteten, räumlichen
Orientierung im Reaktionszwischenprodukt Osmatester so dargestellt,
dass der sterisch gehinderte 6-Methoxychinolinrest auf der linken
Seite der Struktur11 ist.
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In Gruppe A werden von den Derivaten,
die einen zweiten Benzolring auf der rechten Seite aufweisen (1,
3 und 4) jeweils höhere
Enantiomerenüberschüsse für Stilben
(99%) erhalten als für
das (2) ohne einen zweiten Benzolring (94%). Zusätzlich wird mit dem Naphthylderivat
(3) ein höherer
Enantiomerenüberschuss für Decen
(94%) erhalten als für
die Phenylderivate (2) (88%). Aus diesen beiden Ergebnissen wird
suggeriert, dass der Benzolring auf der rechten Seite sowohl für aliphatische
als auch aromatische Olefine wichtig ist, um hohe Enantioselektivitäten zu erhalten.
Auf der anderen Seite zeigt die Tatsache, dass für die Derivate (2–4) für Decen
viel höhere
Enantiomerenüberschüsse (88–96%) als
für p-Chilorbenzoatderivate
(1) (79%) erhalten werden, die Wichtigkeit des aromatischen Rings
auf der linken Seite für
aliphatische Olefine.
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Des weiteren wurde die o-Position
des Phenylderivats untersucht (2, 5–7, Gruppe B). Während die Phenylderivate
(2) und das 2-Methylphenylderivat (6) ausreichend hohe Enantiomerenüberschüsse für Decen (88%,
91%) liefern, werden für
2-Pyridyl (5) und 2,6-Dimethylphenylderivate (7) nicht zufriedenstellende
Enantioselektivitäten
(71%, 50%) erhalten. Dies deutet daraufhin, dass die linke o-Position
des Phenylderivats für hohe
Enantioselektivitäten
nur C-H sein muss. Die Auswirkungen an m- und p-Positionen kann durch Vergleich der
Derivate in Gruppe C und D verstanden werden. Diese Ergebnisse deuten
darauf hin, dass sowohl die m- und die p-Position C-H oder größer sein müssen, um mit aliphatischen
Olefinen hohe Enantiomerenüberschüsse zu erzielen.
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Verfahren zur Herstellung
von 9-O-Aryl DHQD (3) und (4)
-
In einem 100 mL 3-Hals Rundkolben
wurden 2,00 g (6,12 mmol) Dihydrochinidin (man beachte: jede Zugabe
der Reagenzien und die Reaktion wurden unter Argon durchgeführt) und
0,160 g (6,73 mmol) NaH wurden in 20 mL Dimethylsulfoxid gelöst. Nach
etwa 10 Minuten Rühren
wurde als Reaktionsmischung eine klare orange-gelbe Lösung erhalten.
An diesem Punkt wurden 1,17 g (6,12 mmol) Kupfer-(I)-jodid und 0,50
mL (6,12 mmol) Pyridin und entweder 6,12 mmol 1-Naphthyljodid oder
Phenanthrylbromid zugegeben und die Reaktionsmischung wurde für 3 Tage
auf 120°C
aufgeheizt. Anschließend
wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
Dichlormethan (30 ml) und Wasser (30 ml) wurden zugegeben. Darauf
wurden 10 mL konzentrierter Ammoniak langsam zur Reaktionsmischung
zugegeben. Nach 15 Minuten Rühren
wurden die beiden Phasen getrennt. Die wässrige Phase wurde zweimal
mit Dichlormethan (je 20 ml) extrahiert. Die organischen Phasen
wurden zusammengegeben, dreimal mit Wasser gewaschen (je 10 mL)
und verdampft. Der erhaltene Rest wurde dann durch Säulenchromatographie
(Silikagel, unter Verwendung von 5% Methanol/Ethylacetat als Eluent)
gereinigt, wobei leicht gelbe Kristalle von 9-O-Naphthyl DHQD (3)
(Ausbeute: 70%) oder 9-O-Phenanthryl
DHQD (4) (Ausbeute 52%) erhalten wurden.
(3): Schmeelzpunkt
75–77°C. 1H NMR (250 M Hz, CDCl3): δ = 8,60 (dd,
2), 8,05 (dd, 1), 7,80 (d, 1), 7,4 (m, 5), 7,07 (t, 1), 6,42 (d,
1), 6,24 (d, 1), 3,99 (s, 3), 3,31 (dt, 1), 3,17 (dd, 1), 2,92 (dd,
2), 2,78 (m, 1), 2,37 (m, 2), 1,79 (s, br., 1), 1,6 (m, 6), 0,96
(t, 3). 13C NMR (75 M Hz, CDCl3)
: δ = 158,2,
150,4, 147,5, 132,3, 132,0, 131,5, 127,4, 127,2, 126,7, 126,6, 126,4,
124,5, 122,8, 122,2, 121,9, 118,1, 104,8, 100,9, 78,8, 60,3, 55,8,
51,0, 50,1, 37,4, 27,1, 26,6, 25,2, 21,7, 11,8, IR (KBr) : v = 1622,
1508, 1452 und 1227 cm–1. [α] D23 = –281,3 (CHCl3, c = 1,12 g mL–1).
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Die 9-O-Aryl DHQD (3) und (4) wurden
entsprechend der Ullmann'schen
Phenylethersynthese: Lindley, J. Tetrahedron, 40: 1433 (1984) und
in darin zitierten Referenzen hergestellt.
-
All diese 9-O-substituierten DHQD-Derivate
(5), (9) und (10) wurden bei Raumtemperatur ohne Zugabe von Kupfer-(I)-jodid
synthetisiert.
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Beispiel 10 Asymmetrische
Dihydroxylierung von Olefinen unter Verwendung von Dihydrochininarylethern
-
Ein hoher Grad an asymmetrischer
Induktion wird in der asymmetrischen Dihydroxylierung einer großen Vielzahl
von Olefinen unter Verwendung von 9-O-Aryldihydrochininen als Liganden erhalten.
(B. Lohray, et al., Tetrahedron Lett., 30: 2041 (1989)).
-
Die asymmetrische Dihydroxylierung
unter Verwendung von katalytischen Mengen an Osmiumtetroxid und
Cinchona-Alkaloidderivaten ist eines von wenigen Beispielen an Reaktionen,
bei denen ein hoher Grad an Enantioselektivität für eine große Bandbreite an Substraten,
gute bis ausgezeichnete Ausbeuten und einfache und milde experimentelle
Bedingungen gleichzeitig ermöglicht
werden. Ein anderer Punkt, der es wert ist hervorgehoben zu werden,
ist die Verfügbarkeit
der erforderlichen Cinchona-Alkaloide. Beide Enantiomere des Diols
können
erhalten werden, indem man entweder Dihydrochinin (DHQ) oder Dihydrochinidin
(DHQD) Derivate verwendet.
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Neue Fortschritte in unserer Gruppe
bei der Verwendung von Kaliumhexacyanoferrat (III} als stöchiometrisches
Oxidationsmittel und neue Aryl- und heteroaromatische Derivate von
Dihydrochinidin und Dihydrochinin haben es ermöglicht, dass gute bis exzellente
Ausbeuten und Enantioselektivitäten
für viele
unterschiedliche Arten von Substraten erhalten werden. (H-L. Kwong,
et al., Tetrahedron Lett., 31: 2999; M. Minato, et al., J. Org.
Chem., 55: 766 (1990); T. Shibata, et al., Tetrahedron Lett., 31:
3817 (1990)); in diesem Beispiel beschreiben wir Details über die
9-O-Aryldihydrochinin 2a bis 4a. Der Trend für die Dihydrochinin- und Dihydrochinidinderivate
ist sehr ähnlich
(vergl. Tabelle 12). Wie in der Dihydrochinidinreihe ist DHQ Phenanthryletherderivat
4a, 1a über
einen großen
Bereich der Substrate weit überlegen.
Die Verbesserung ist speziell für transdisubstituierte,
aliphatische Olefine, wie 5-Decen (Nr.1), sowie für terminal
substituierte Olefine (Nr. 6 und 7) und für Arylsubstituierte α, β ungesättigte Carbonylverbindungen
(Nr.3) besonders dramatisch. Im Fall von aromatischen Olefinen (Nr.
4 und 5) sind die beobachteten Unterschiede gering.
-
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Alle, außer den drei gekennzeichneten
Reaktionen wurden bei Raumtemperatur durchgeführt. In allen Fällen lag
die Ausbeute bei 70–95%.
Enantiomerenüberschüsse wurden
mittels GC- oder HPLC-Analyse der erhaltenen Bis-Mosher-Ester bestimmt.
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Im Gegensatz zu den beobachteten
Unterschieden bei der Verwendung von Dihydrochinidinderivaten ist
die Lücke
in den Enantioselektivitäten
zwischen Naphthyl-DHQ und Phenanthryl-DHQ signifikant (Delta ee =
2–10%
bei Raumtemperatur gegenüber
1–4% für DHQD Derivate).
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die erhaltenen Unterschiede
in der Selektivität
bei Verwendung von 4a und 4b für
alle Beispiele in Tabelle 9 sehr gering sind und daher Enantiomere
des Diols in etwa der gleichen optischen Reinheit erhalten werden
können.
-
Die Reaktion kann, mit einer wesentlichen
Verbesserung der Enantioselektivität, speziell für terminale Olefine
(Nr. 1, 3 und 7), bei 0°C
erfolgreich durchgeführt
werden.
-
Als Schlussfolgerung daraus möchten wir
darauf hinweisen, dass es jetzt möglich ist, aus einer großen Vielzahl
von Olefinsubstraten benachbarte Diole in exzellenten Ausbeuten
zu erhalten, wobei gute bis exzellente Enantiomere Anreicherungen
für beide
Diolenantiomere unter Verwendung von entweder Dihydrochinin oder
Dihydrochinidin erhalten werden können.
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Beispiel 11 Synthese von
Methylphenylcarbamyldihydrochinidin (MPC-DHQD):
-
Dihydrochinidin (1,4 g, 4,3 mmol,
1 äq.)
wurde in 15 mL CH2Cl2 in
einem 100 mL Dreihalsrundkolben unter Stickstoffatmosphäre gelöst. Bei
Raumtemperatur wurden 2 mL Triethylamin (14,4 mmol, 3,3 äq.) zu der Lösung zugegeben
die so erhaltene Lösung
wurde und für
30 Minuten gerührt.
N-Methyl-N-phenylcarbamoylchlorid
(1,6 g, 9,4 mmol, 2,2 äq.
.) wurde in 6 mL CH2Cl2 gelöst und über einen
Tropftrichter tropfenweise zur Reaktionsmmischung zugegeben. Die
Reaktionsmischung wurde in Stickstoffatmosphäre 3 Tage gerührt, bis die
Reaktion beendet war. 50 mL von 2 normaler NaOH wurde zugegeben
und die Phasen wurden getrennt. Die CH2Cl2-Phase wurde einbehalten und die wässrige Phase
wurde mit 50 mL CHZCl2 extrahiert.
Die CH2Cl2-Phasen
wurden vereinigt und über
MgSO4 getrocknet, bevor diese aufkonzentriert
wurden, um ein gummiartiges pinkes Material zu erhalten. Durch Reinigung über Flashchromatographie
(Silikagel, EtOAc/Et3N-Volumenverhältnis 95,5)
wurde ein gelbes Material, das dann aus CH3CN
kristallisiert wurde, wobei weiße,
sternförmige
Kristalle erhalten wurden, erhalten (1,27 g, 65% Ausbeute).
-
Charakterisierung:
Schmelzpunkt
119–120°C. Hoch auflösende Massenspektroskopie;
errechnete Molekülmasse
459,25217 atomare Masseneinheiten, gefunden 459,2519 atomare Masseneinheiten.
1H NMR (300 M Hz, CDCl3 mit
TMS); 8,7 δ (d,
1H), 8,0 δ (d,
1H), 7,2–7,4 δ (m, 7H),
6,4 δ (d,
1H), 3,8 δ (s,
3H), 3,3 δ (s,
3H), 3,1 δ (1H),
2,8 δ (q,
1H), 2,6 δ (m,
3H), 1,7 δ (s,
2H), 1,3–1,4 δ (m 7H),
0,9 δ (t,
3H).
13C NMR (75 M Hz, CDCl3 mit TMS): 12,1 δ, 23,9 δ, 25,3 δ, 26,2 δ, 27,3 δ, 37,5 δ, 38,2 δ, 49,8 δ, 50,7 δ, 55,5 δ, 59,7 δ, 75,6 δ, 75,6 δ, 101,8 δ, 119,1 δ, 121,8 6, 126,3 δ, 126,7 δ, 127,3 δ, 129,1 δ, 131,7 δ, 143,1 δ, 144,7 δ, 144,9 δ, 147,5 δ, 152,1 δ, 154,8 δ, 157,7 δ.
-
Beispiel 12 Asymmetrische
Dihydroxylierung von Olefinen unter Verwendung von 9-O-Carbaomyldihydrochinidinliganden
-
Typische Verfahren für die katalytische
ADH (cis-β-Methylstyrol):
Zu einer gut gerührten
Lösung
von DHQD-MPC (Dihydrochinidinmethylphenylcarbamat) (10 mg, 0,02
mmol, 0,10 äq.),
K3Fe(CN)6 (200 mg,
0,6 mmol, 3 äq.)
K2CO3 (85 mg, 0,6
mmol, 3 äq.)
in einer Tert-Butanol/Wasserlösung
(6 ml, Volumenverhältnis
1/1) wurde Osmiumtetroxid in Acetonitrillösung (0,5 molar, 4 μl, 0,01 äq.) bei
Raumtemperatur zugegeben. Nach 10 Minuten Rühren wurde Cis-β-methylstyrol
(26 μl,
0,2 mmol) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur
gerührt
und der Fortschritt der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie überwacht.
Nach Vervollständigung
der Reaktion (weniger als zwei Stunden) wurden die Phasen getrennt.
Die wässrige
Phase wurde mit CH2Cl2 extrahiert.
Die Tert-Butanol und CH2Cl2 Fraktionen
wurden kombiniert und eine Stunde mit einem Überschuss an Natriummetabisulfid
und Natriumsulfat gerührt.
Nach Konzentration und Flashchromatographie wurde das Diol (24,4
mg, 82% Ausbeute) als cremefarbener Feststoff erhalten. Enantiomerenüberschüsse (ee)
des Diols (46% ee) wurden über
GC-Analyse des Bis-MPTA-Esterderivats bestimmt.
-
-
Synthese von 1,4-Bis-(9'-O-dihydroxychinidyl-phthalzain
(2):
-
In einem 50 mL Dreihalskolben, ausgestattet
mit einem wirksamen Magnetrührer
und einem Gasein- und Auslass wurde mit Dihydrochinidin (2,00 g,
6,12 mmol) (in einem Mörser
gemörsert)
beladen. Der Kolben wurde 30 Minuten mit einem behutsamen Strom
Argon gespült.
Wasserfreies Dimethylformamid (20 ml, Fischer Chemicals, 0,03% Wassergehalt)
wurde zugegeben und die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur
gerührt
bis eine klare Lösung
gebildet wurde. Natriumhydrid (0,16 g, 6,67 mmol) wurde zugegeben
und die Reaktionsmischung wurde 60 Minuten gerührt, was zu einer orangenen,
leicht trüben
Lösung
des Natriumalkoholats von Dihydrochinidin führte, das mit 0,55 g (2,78
mmol) 1,4-Dichlorphthalazin 24 Stunden bei Raumtemperatur und 24
Stunden bei 115°C
(Ölbadtemperatur)
umgesetzt wurde. Die braune Lösung
wurde in einen Scheidetrichter gegeben und mit 50 mL Methylenchlorid
verdünnt
und mit 50 mL Wasser gewaschen. Die wässrige Phase wurde abgetrennt
und dreimal mit Mehtylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
wurden mit Wasser (100 ml) und mit Lauge (100 ml) gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und im Vakuum aufkonzentriert. Das
verbleibende Öl
wurde durch Säulenchromatographie
(Silikagel 60, Methanol/Ethylacetat, Volumenverhältnis 1/1, Rf =
0,25) gereinigt, wobei eine Ausbeute von 1,02 g (43%) 1,4-Bis-(9'-O-dihydrochinidyl)-phthalazin
(2) als farbloses Pulver erhalten wurde.
Physikalische Daten:
C48H54N6O4 (779,0), 1H NMR
(300 M Hz) : δ 8,67
(d, J = 4,5 Hz), 2H), 8,36–8,34
(m, 2H), 8,01 (d, J = 9,2 Hz, 2H), 7,96–7,94 (m, 2H), 7,59 (d, J =
2,7 Hz, 2H), 7,47 (d, J = 4,6 Hz, 2H), 7,38 (dd, J = 9,2, 12,7 Hz,
2H), 7,00 (d, J = 6,7 Hz, 2H), 3,93 (s, 6H), 3,45 (q, J = 5,1 Hz,
2H), 2,82–2,64
(m, 8H), 2,04–1,92 (m, 2H),
1,72 (s, br. 2H), 1,61–1,40
(m, 10H), 0,83 (t, J = 6,9 Hz); [α] 19D = –197,9
(c 1,0, CHCl3); m.p. = 81–84°C.
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-
(B) Synthese von 3,6-Bis-9'-O-dihydrochinidyl)-Pyridazin
(1):
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Ein Syntheseverfahren ähnlich dem,
das im Teil (A) beschriebenen wurde, wurde unter Verwendung von
3,6-Dichlorpyrazin statt 1,4-Dichlorphthalazin durchgeführt.
Physikalische
Daten:
C44H52N6O4 (728,9), Ausbeute:
34%; 1H NMR (300 M Hz) : 6 = 8,65 (d, J
= 7,5 Hz, 2H), 7,98 (d, J = 9,2 Hz, 2H), 7,44 (d, J = 2,7 Hz, 2H),
7,37–7,33
(m, 2H), 7,00 (s, 2H), 6,74 (d, J = 6,1 Hz, 2H), 3,87 (s, 6H), 3,24
(q, J = 7,3 Hz, 2H), 2,82–2,55
(m, 8H), 1,93 (1,85 (m, 2H), 1,68 (s, br., 2H), 1,59–1,30 (m,
10H), 0,83 (t, J = 6,8 Hz, 6H); [α]19D = +5,9 (c 1,1, CHCl3);
Schmelzpunkt: 109–110°C.
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(C) Synthese von 1,4-Bis-(9'-O-dihydrochinyl)-phthalazin
(3):
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Ein Syntheseverfahren ähnlich dem
im Teil (A) beschriebenen wurde, unter Verwendung von Dihydrochinin
statt Dihydrochinidin, durchgeführt.
Physikalische
Daten: C48H54N6O4 (779,0), Ausbeute:
49%; 1H NMR (300 M Hz) 6 = 8,65 (d, J =
4,6 Hz, 2H), 8,34–8,31
(m, 2H), 7,98 (d, J = 9,2 Hz, 2H), 7,95–7,92 (m, 2H), 7,58 (d, J =
2,7 Hz, 2H), 7,42 (d, J = 2,7 Hz, 2H), 7,35 (dd, J = 2,7, 9,2 Hz,
2H), 7,00 (d, J = 5,8 Hz, 2H), 3,91 (s, 6H), 3,47–3,41 (m,
2H), 3,18–2,94
(m, 4H), 2,61–2,49
(m, 2H), 2,38–2,29
(m, 2H), 1,80–1,65
(m, 8H), 1,49–1,22
(m, 8H), 0,83 (t, J = 7,1 Hz, 6H); Schmelzpunkt: = 114–116°C.
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Beispiel 14 Typisches
Verfahren zur katalytischen, asymmetrischen Dihydroxylierung unter
Verwendung von chiralen Hilfsstoffen
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Zu einer gut gerührten Lösung von Bis-1,4-(9'-O-dihydrochinidin)-phthalazin
(7,8 mg, 0,01 mmol), Kaliumhexacyanoferrat (III) (0,99 g, 3 mmol),
Kaliumcarbonat (0,42. g, 3 mmol) und Osmiumtetroxid (0,1 mL einer 0,1
molaren Toluollösung,
0,01 mmol) in 15 mL Tertiärbutylalkohol-Wasser
(Volumenverhältnis
1 : 1) bei 0°C wurde
1-Decen (0,14 g, 0,19 ml, 1 mmol) in einem zugegeben. Die Mischung
wurde 24 Stunden bei 0° gerührt. Festes
Natriumsulfit (1,5 g) wurde zur Mischung zugegeben und die Mischung
wurde eine weitere Stunde gerührt
und anschließend
auf Raumtemperatur erwärmt.
Ethylacetat (10 ml) wurde zur Reaktionsmischung zugegeben und die
wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat (3 × 5
ml) extrahiert. Die vereinigte organische Phase wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum aufkonzentriert. Das Rohprodukt
wurde durch Flashchromatographie (Silikagel, Hexan/EtOAc) gereinigt,
wobei Decan 1,2-Diol als weißer
Festsstoff (0,145 g, 83%) erhalten wurde. Die HPLC-Analyse des Bis-Mosher-Esters
dieses Rohdecan-1,2diols ergab einen Enantiomerenüberschuss
von 84%.
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Tabelle
13
ADH unter Verwendung von 3,6-Bis-(9'-O-dihydrochinidyl)-pyridazin (1) als
chiralen Hilfsstoff:
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ADH
unter Verwendung von 1,4-Bis-(9'-O-dihydrochinidyl)-phthalazin
(2) als chiralen Hilfsstoff:
-
Tabelle
13 (Fortsetzung)
ADH unter Verwendung von 1,4-Bis-(9'-O-Dihydrochinidyl)-phthalazin
(2) als chiralen Hilfsstoff:
-
ADH
unter Verwendung von 1,4-Bis-(9'-O-dihydrochinyl)-phthalazin
(3) als chiralen Hilfsstoff:
-
Tabelle
13 (Fortsetzung)
ADH unter Verwendung von 1,4-Bis-(9'-O-chinyl)-phthalazin
als chiralen Hilfsstoff:
-
Tabelle
14
Ergebnis der ADH-Reaktion (unter Verwendung verschiedener
Mengen chiraler Hilfsstoffe):