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DE692124C - Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Eisen und Stahl - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Eisen und Stahl

Info

Publication number
DE692124C
DE692124C DE1939L0097365 DEL0097365D DE692124C DE 692124 C DE692124 C DE 692124C DE 1939L0097365 DE1939L0097365 DE 1939L0097365 DE L0097365 D DEL0097365 D DE L0097365D DE 692124 C DE692124 C DE 692124C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron
oxidation
steel
solutions
hydroxides
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1939L0097365
Other languages
English (en)
Inventor
Ernst Schroeder
Richard Springer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Langbein Pfanhauser Werke AG
Original Assignee
Langbein Pfanhauser Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Langbein Pfanhauser Werke AG filed Critical Langbein Pfanhauser Werke AG
Priority to DE1939L0097365 priority Critical patent/DE692124C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE692124C publication Critical patent/DE692124C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D11/00Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
    • C25D11/02Anodisation
    • C25D11/34Anodisation of metals or alloys not provided for in groups C25D11/04 - C25D11/32

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Electrochemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Treatment Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von- Eisen und Stahl Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung korrosionsschützender ' oxydischer überzüge auf Eisen und Stahl durch anodische Oxydation. Die Oxydation und Färbung der Oberfläche -von Gegenständen aus Eisen und Stahl auf elektrolytischem Wege ist an sich bekannt. Die hierbei verhaltenen überzöge aus Metalloxyd sollen nicht nur zur Gewinnung eines bestimmtet Färbtones dienen, sondern vornehmlich auch das darunter befindliche Metall gegen weitere Oxydation oder korrodierende Einflüsse schützen.
  • Mit Gleichstrom können elektrolytische Oxydationswirkungen nur an der Anode hervorgerufen werden. Daher muß jede elektrolytische Oxydation überwiegend oder ausschließlich eine anodische Behandlung sein. Da Eisen in fast allen sauren oder neutralen Salzlösungen anodisch gelöst wird, kommen für seine. elektrolytische Oxydation vorwiegend alkalische Lösungen in Betracht. Alle bisher bekanntgewordenen Verfahren zur elektrolytischen Eisenoxydation bedienen sich daher alkalischer Bäder.
  • Bei einem bekannten Verfahren wird auf dem zu färbenden Grundmetall zunächst aus einer alkalischen Ferritlösung (spez. Gewicht 1,3 bis 1,5) bei 12o bis iq.o°C ein Eisenniederschlag kathodisch abgeschieden. Dieser Niederschlag wird dann durch Stromumkehrung im gleichen Bad auf elektrolytischem Wege oder durch Tauchen in ein geeignetes Oxydationsbad auf chemischem Wege gefärbt. Eine experimentelle Nachprüfung ergab, daß man ein solches Bad auch zur direkten Oxydation von Eisen verwenden kann, jedoch wird das Grundmetall hierbei so stark und ungleichmäßig angegriffen, daß das Verfahren für Zwecke des Korrosionsschutzes nicht in Frage kö@mmt. In 30 Minuten werden o,2 g Metall pro dm22 behandelter Fläche aufgelöst.
  • Nach. einem anderen bekannten Verfahren zum Oxydieren der Oberflächen von Stahl und Eisen werden die zu oxydierenden Teile in einer Ätznatronlösung anodisch behandelt, welche so konzentriert ist, daß sie bei mindestens 135°C siedet. Die Oxydation soll ,am besten bei .einer Temperatur von ibo° C und einer Stromdichte von i o bis 15 Amp./dm2 durchgeführt werden. Die experimentelle Nachprüfung ergab; daß bei einer 3o Minuten langen Behandlung nicht weniger ,als 2,q.;9 Eisen pro dm2 behandelter Fläche in Lösung gehen und die Fläche sehr stark angefressen wird.
  • Es ist auch bekannt, zum Färben metallischer Oberflächeneine Ätznatronlösung vom spez. Gewicht 1,3 bis 1,5 zu verwenden, die vorher mit einer Kupferverbindung gesättigt wird. Die Nachprüfung ergab, daß sich hierbei ein glatter, blauschw .arzer, etwas spröder Niederschlag bildet, der auch korrosionsschützend wirkt: Der Metallverlust bei 3o Minuten Behandlungszeit beträgt aber ,auch hier o,35 g pro dm9 behandelter Fläche.
  • Schließlich ist vorgeschlagen worden, zur Erzeugung oxydischer Schutzschichten auf Eisen und Stahl die anodische Oxydation in einer io- bis 35o/öigen Alkalihydroxydlö@sung durchzuführen, die vorzugsweise 0,750/0 Borsäure enthält. Die Temperatur soll 5o bis ioo°C, die Spannung etwa 2;2 Volt und die Stromdichte etwa i bis 25 Amp./dm2 betragen. Weiter werden Zusätze von Alkali; Borat, Arsenat, Acetat, Alüminat, Oxalat, Carbonat in Mengen von weniger als 5 9/o als Puffersubstanzen empfohlen. Die Nachprüfung ergab, daß sich hierbei blauschwarze Niederschläge bilden, deren Schutzwert bei Zugabe der empfohlenen Puffersubstanzen verbessert wird. Jedoch ist die Oxydation auch hier wie bei den vorstehend beschriebenen Verfahren von einer gleichzeitigen Gewichtsabnahme begleitet, die bei 3o Minuten Behandlungszeit etwa ö, i 2 g pro dm2 beträgt.
  • Alle bisher bekanntgewordenen Verfahren haben also den Nachteil"daß die Oberflächenoxydation von einem Gewichtsverlust, d. h. von einer stärkeren oder schwächeren elektrolytischen Metallauflösung begleitet ist, während die zu hoher technischer Vollendung gebrachte elektrolytische Schutzoxydation anderer Metalle, z. B. Aluminium oder Magnesium, stets eine Vermehrung des Gewichtes der behandelten Teile durch Aufnahme von Sauerstoff herbeiführt.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt, für' die Schutzoxydation von Eisen und Stahl oder sonstigen Eisenlegierungen ein elektrolytisches Verfahren zu schaffen, welches ermöglicht, die oxydischen Schutzschichten unter Vermehrung des Gewichtes der behandelten Gegenstände zu gewinnen, also die störende und der Schutzwirkung abträgliche Auflösung von Eisen tunlichst zu vermindern. Nach männigfaclien Versuchen ist die Zusammensetzung solcher Elektrolyte gelungen, deren Anwendung die -gewünschte Wirkung gewährleistet. Es wurde gefunden, daß stets eine Gewichtsvermehrung der Teile aus Eisen oder Stahl eintritt, wenn diese in Bädern anodisch behandelt werden, welche Lösungen der Erdalkalihydroxyde darstellen.
  • Kalte Lösungen von Erdalkalihydroxyden führen allerdings kaum zur Bildung festhaftender Oxydscbichten. Dagegen kann man durch änodische Behandlung in heißen Bädern bereits nach wenigen Minuten schöne, duktile und dichte Eisenoxydüberzüge von roter Farbe erhalten. Bei fortschreitender Elektrolyse wird die Farbe des Überzuges langsam dunkler. Es hat sich erwiesen, daß Temperaturen in dem Bereich von etwa 5o bis i i o° C am besten geeignet sind und daß Stromdichten von i bis 2ö Amp./dm2 angewendet werden können. Je länger man die anodische Behandlung ,ausdehnt, desto stärker wird der oxy(dische Überzug.
  • Neben den Erdalkalihydroxyden kann der Elektrolyt verschiedene Zusätze enthalten. Ein Zusatz von Alkalihydroxyd; z. B. von Ätznatron, macht die Schutzschicht duktiler. Borsäure verbessert .die Haftfestigkeit. Behandelt man die oxydierten Teile einige Minuten in der Lösung eines oxydierenden Salzes, z. B. in Natriumchromätlösung, so wird das Gefüge weiter verdichtet und der Schutzüberzug noch beständiger gegen Korrosion.
  • Die gemäß der Erfindung durch anodische Oxydation in heißen Lösungen der Erdalkalihydroxyde erhaltenen Schutzschichten haben gegenüber sämtlichen bisher durch chemische oder elektrolytische Oxydation erzeugten Schutzschichten auf Eisen oder Stahl den Vorteil. eines besonders guten Korrosionsschutzes. Während Teile, die nach dem bisher bekannten Verfahren oxydiert wurden, bereits nach .eintägiger Aussetzung in destilliertem Wasser Rostansätze zeigen, sehen Eisenteile, die in Erdalkalihydroxydlösumg elektrolytisch oxydiert wurden, auch nach viertägiger Aussetzung in destilliertem Wasser noch einwandfrei aus. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß maßhaltige Teile infolge der überaus geringen anodischen Eisenauflösung in diesem Bad auch nach der Oxydation noch maßhaltig sind. Der Verbrauch an Bädkomponenten ist so gering; daß er vernachlässigt werden kann. Außerdem ist die Herstellung der Bäder billig und einfach.
  • Außer der anodischen Gleichstrombehandlung kann man auch eine Wechselstrom-Behandlung vorsehen, doch sind die mit Wechselstrom erzielbaren Schichten weniger dicht, so daß .es sich im :allgemeinen empfiehlt, mit Gleichstrani zu arbeiten. Neben Eisen und Stahl kÖnnen ,auch ,andere- Eisenlegierungen in gleicher Weise anodisch oxydiert werden. s Die Erwärmung des Bades kann in jedes beliebigen Weise geschehen, erfolgt aber' vorzugsweise mit Gas oder Elektrizität.
  • Folgendes Beispiel dient zur näheren Erläuterung des Wesens der Erfindung, doch ist diese nicht auf die darin gemachten Angaben beschränkt: ° Eine in der Hitze gesättigte Lösung von Strontiumhydroxyd wird mit zog Ätznatron und 3 g Borsäure pro Liter versetzt. In dieser Lösung erhält man durch anodische Oxydation bei cg5° C und einer Stromdichte von 5 bis i o Amp./dm2 in 6o Minuten einen schönen, rot aussehenden Niederschlag. An Stelle von Strontiumhydroxyd kann man-natürlich auch Calciumhydroxyd oder Bariumhydroxyd verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRACHE: i. Verfahren zur elektrolytischen Oxydation der Oberfläche von Gegenständen aus Eisen und Stahl oder sonstigen. Eisenlegierungen in alkalischen Bädern, @dadurch ;gekennzeichnet, -daß die Gegenstände anodis.ch in Bädern behandelt werden, welche Lösungen der Erdalkalihydroxyde darstellen. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen neben den Erdalkalihydroxydenauch Alkahhydroxyde, z. B. 5 bis ioo g Ätznatron im Liter, enthalten. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung auch Borsäure, z. B. 0,5 bis i o g Borsäure im Liter, enthält. q.. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Oxydation im Temperaturbereich von etwa 5o bis i i o° C durchgeführt wird. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis q., gekennzeichnet durch die Anwendung von Stromdichten von i bis 2o Amp./dm2. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die . Schutzschicht nachgedichtet wird, z. B. durch Nachbehandlung in Lösungen oxydierender Salze, wie Alkalichromate.
DE1939L0097365 1939-03-10 1939-03-10 Verfahren zur elektrolytischen Oxydation von Eisen und Stahl Expired DE692124C (de)

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DE (1) DE692124C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3206384A (en) * 1961-04-24 1965-09-14 Fmc Corp Process for producing corrosion resistant coating of barium ferrate on ferrous metals
US3275536A (en) * 1962-11-06 1966-09-27 United States Steel Corp Method of forming a brown coating on steel articles

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3206384A (en) * 1961-04-24 1965-09-14 Fmc Corp Process for producing corrosion resistant coating of barium ferrate on ferrous metals
US3275536A (en) * 1962-11-06 1966-09-27 United States Steel Corp Method of forming a brown coating on steel articles

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