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Abdichtung für die Zungenschlitze in den Stimmplatten von Zungen-Musikinstrumenten
Bisher werden diejenigen Zungenschlitze der "Stimmplatten von ZungeniMusikinstrumenten,
deren Zungen nicht ertönen, durch Lederstreifen luftdicht abgeschlossen, damit kein
zusätzlicher Luftverlust entsteht. Das Ledermaterial arbeitet aber auf die Dauer
nicht zuverlässig, insofern als es altert und unter Umständen hart wird,@seine Elastizität
verliert und sich verzieht oder sonst seine Form verändert. Eine Folge davon ist
die schlechte Abdichtung der Stimmplattenschlitze und oft auch das Schnarren dieser
Lederstreifen beim Spielen.
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Diese Nachteile werden gemäß vorliegender Erfindung im wesentlichen
dadurch vermieden, daß die Abdichtungen aus mehreren verschiedenartigen, aufeinander
befestigten Materialien bestehen, von denen das eine Stück als Dichtung dient, während
die außen= liegende Auflage die für die dauernde Betriebsfähigkeit notwendigen Eigenschaften
gibt und federt.
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Das am Stimmplattenschlitz anliegende und diesen . abdichtende Material
ist wesentlich dünner als die bisher gebräuchlichen Lederstreifen, daß es von sich
aus, im Gegensatz zu den - üblichen Lederstreifen, keinerlei Kräfte und Spannungen
ausüben kann.
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Die Art und Weise,.wie die beiden Materialien miteinander verbunden
sind, um diesen Zweck zu erreichen, ist nebensächlich. So können sie auf ihrer ganzen
Fläche miteinander verklebt sein oder aber, was zweckmäßiger ist, nur an einzelnen
getrennten Stellen wie ganz oder nahezu am freien Ende. Diese letztere Art der Verbindung
beider Materialien hat den Vorzug, daß die Abdichtung eine besondere Elastizität
erhält, da der obere Materialstreifen -den unteren etwas spannen kann. Außerdem
besteht bei einem durchgehenden Klebemittel zwischen den Materialien doch die Gefahr,
daß diese drei Materialien, unter Einwirkung des Klebemittels hart werden könnten
und ihre natÜrliche Schmiegsamkeit verlieren, welche für eine gute und geräuschlose
Abdichtung des Stimmplattenschlitzes wichtig ist.
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Bei Wahl geeigneter Materialien wird demzufolge vor allem erreicht,
daß die Abdichtung dauernd betriebsfähig bleibt. Die Zusammensetzung
der
Abdichtung aus zwei Materialien bringt aber auch insofern einen wesentlichen Vorteil
wirtschaftlicher Natur mit sich, als an Stelle des bisher verwendeten hochwertigen
Leders zur Abdichtung dgs' Stimmplattenschlitzes nunmehr sehr dünües'j Spaltleder
oder auch dünnes Gummituch ve#4-,,, wendet werden kann bzw. ein sonstiger geeigneter
Stoff, der säurefrei, sehr dünn und leicht beweglich, aber trotzdem luftdicht ist.
Als zweites Material wird zweckmäßigerweise Filz benutzt, doch eignen sich auch
andere elastische Materialien als Auflage. Diese Auflage verhindert auch, daß die
Abdichtung, trotz ihrer dünnen Ausführung, beim Spielen nicht in ihren Zungenschlitz
eingesaugt wird.
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Die Eigenschaften -der Dichtungsstreifen können noch durch besondere
Ausgestaltung der Auflagen beeinflußt werden. Die stärkste Beanspruchung der Dichtung
tritt an ihrer Befestigungsstelle ein. Um die elastischen Eigenschaften dort zu
steigern, kann die Auflage dort stärker oder breiter ausgeführt sein als am freien
Ende des Dichtungsstreifens. Eine solche Verteilung der Elastizität über den Dichtungsstreifen
kann einerseits dadurch erfolgen, daß die Stärke der Auflage bei gleichbleibender
Breite gegen das freie Ende hin abnimmt, andererseits durch all-M '
ä hliche Verringerung k3 der Breite der Auflage gegen das freie Ende bzw. durch
Kombination beider Merkmale. Bei schmaler werdender Auflage muß dafür Sorge getragen
werden, daß ein Hineindrücken des dünnen Abdichtungsmaterials in den Schlitz vermieden
wird.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in mehreren Ausführungen
am Stimmstock einer Handharmonika näher erläutert.
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Abb. i zeigt eine mit den Abdichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung
versehenen Stimmstock in schaubildlicher Darstellung.
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Abb. 2 ist ein Querschnitt desselben.
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Abb. 3 und 4. sind zwei verschiedene Ausführungsformen der Abdichtung
schaubildlich. Abb.5 ist eine zum Teil ausgebrochene Draufsicht auf eine Abdichtung.
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Abb. 6, 7 und 8 zeigen in Seitenansicht drei verschiedene Ausführungen
von Abdichtungen.
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Abb.9 und io zeigen in Draufsicht und Seitenansicht eine weitere Ausführung.
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Die Erfindung hat Abdichtungen zum Gegenstand, welche zum luftdichten
Abschluß der Zungenschlitze a dienen, die sich in den Stimtnplatten.b der Stimmstöcke
c von Zungen-Musikinstrumenten, wie z. B. von Handharmoniken, befinden. Es werden
die Zungenschlitze a der jeweils nicht gespielten Zungen d abgeschlossen. Die Abdichtungen
sind, wie üblich, lamellenförmig und in gleicher Weise wie die Stimmzungen d @"@:m
einen Ende e auf der Stimmplatte b fest-,ggniacht, so daß sich das
andere freie Ende ..leim Spielen ihrer Zunge d von der Stiinin-'"Iatte d abheben
kann.
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Die Abdichtungen sind aus mehreren miteinander verbundenen Materialien
zusammengesetzt, nämlich der eigentlichen Dichtung e und einer Auflage f. Die beiden
Materialien e, fliegen aufeinander und sind derart miteinander verbunden
sowie von solcher Beschaffenheit, daß bei der Dichtung e keinerlei Änderung ihrer
Form und Lage eintreten kann. Sie können auf ihrer ganzen Länge miteinander verklebt
sein, wie die Abb. ß zeigt, oder aber, was vorteilhafter ist, nur an einzelnen Stellen
g, wie in Abb. 6 zu sehen ist. Die Auflage f ist am schwingenden Ende nicht ganz
außen oder, wie in Abb. 7 dargestellt, auch hier mit der Dichtung e verklebt.
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Die Auflage kann aus Filz, dünnem federnden Stahlblech oder Celluloid
bestehen. Eine solche Ausführung ist in Abb. 9 abgebildet. Dabei kann der stärksten
Beanspruchung bei der Befestigungsstelle dadurch Rechnung getragen werden, daß die
Auflage f dort breiter ist als am freien Ende, wie in Abb. 9 dargestellt, oder daß
sie dort stärker ist, wie Abb. io zeigt. Im übrigen können auch mehrere Auflagen
übereinander oder nebeneinanderliegend angebracht werden, die aus solchen Materialien
bestehen, welche die jeweils gewünschte Wirkung, wie größere Elastizität, geräuschloses
Arbeiten, leichtes Ansprechen, dichter Abschluß usw., für sich oder in Kombination
erreichen lassen.
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Ebenso ist an sich das Material für die Abdichtung e und die Auflage
f beliebig, doch wird als Material für die erstere, e, mit Vorteil sehr dünnes Spaltleder
oder dünnes luftdichtes Tuch benutzt und als Material für die Auflage f Filz.
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An Stelle Spaltleders oder luftdichten Tuches kann auch sonst ein
Stoff benutzt werden, doch muß er säurefrei sowie möglichst dünn, aber trotzdem
luftdicht sein. Bei Benutzung von Filz und ähnlichem Material wird dieses vorteilhafterweise
vor seiner Verarbeitung imprägniert, um einem späteren Eingehen durch die Temperatureinflüsse
oder durch die Feuchtigkeit der Luft vorzubeugen.
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Um das Einziehen der Dichtung e beim Spielen in den Zungenschlitz
a zu verhindern, werden die Auflagen f mit Verbreiterungen v
versehen
(Abb. io), mit denen die Abdichtung e verbunden ist. Die Ausgestaltung und Zahl
dieser Verbreiterungen v ist beliebig wie auch die Stelle, wo sie angeordnet sind.