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Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen, die eine
erfaßbare Anzeige liefern, daß ein Gasvolumen einen erhöhten
Anteil an Kohlendioxid im Vergleich zu dem in normaler
Umgebungsluft vorhandenem Kohlendioxidanteil aufweist. Derartige
Vorrichtungen finden eine Anzahl von Anwendungen, wobei ein
Hauptanwendungszweck darin besteht, eine Anzeige zu liefern,
ob ein Rohr korrekt im Luftweg (Trachea) eines Patienten
angeordnet ist.
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Es gibt zahlreiche klinische Situationen, in denen es
erforderlich ist, in der Trachea eines Patienten ein Rohr zu
legen. Der Zweck dieser Maßnahme besteht darin, die Lunge des
Patienten mit Luft oder einem Gemisch aus Sauerstoff und
anderen Gasen zu versorgen. Die korrekte Lage des Rohrs in der
Trachea ist sehr wichtig. Es wurde über Vorfälle berichtet,
bei denen das Rohr versehentlich im Oesophagus gelegt wurde.
Es wurde beobachtet, daß die Luft in der Trachea etwa 6%
Kohlendioxid enthält, während der Oesophagus Luft enthält,
dessen Kohlendioxidkonzentration normal ist (etwa 0,03%).
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Anzeigevorrichtungen, die die Anwesenheit eines erhöhten
Anteils an Kohlendioxid im Vergleich zur Luft erfassen können
und die dazu eingesetzt werden, um festzustellen, ob ein
Patient korrekt intubiert worden ist, werden in US-4 728 499,
W089/07957 und W090/01695 beschrieben.
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Bei sämtlichen dieser Anzeigevorrichtungen ist ein
Indikatormaterial im gesamten Körper eines porösen Materials
verteilt. Da das zu testende Gas den Körper durchströmen muß,
ist die Strömungsgeschwindigkeit langsam und daher die
Ansprechzeit unannehmbar lang.
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Wir haben nunmehr eine Indikatorvorrichtung konstruiert,
die aufgrund der Art und Weise, in der das Indikatormaterial
bereitgestellt wird, rasch anspricht.
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Erfindungsgemäß wird ein Kohlendioxid-Monitor
bereitgestellt, der ein Substrat umfaßt, auf dem ein Anzeigefilm
vorgesehen ist, der ein inniges Gemisch aus einem transparenten
filmbildenden Polymervehikel (vorzugsweise mit einem Gehalt
an einem Weichmacher) und einem Indikatormaterial umfaßt, das
bei Kohlendioxid-Exposition eine Farbänderung erfährt, wobei
es sich beim Indikatormaterial um ein Salz eines
Indikatoranions und eines lipophilen organischen quaternären Kations
handelt.
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Der erfindungsgemäße Monitor kann in einigen
Ausführungsformen in Form einer verschlossenen, gasdichten Packung, z.
B. als Beutel oder Tüte, vorliegen. Eine derartige Tüte kann
aus einem metallisierten Polymerfilm gebildet sein, die neben
ihrer gasundurchlässigen Beschaffenheit auch undurchsichtig
ist.
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Wenn der erfindungsgemäße Monitor zur Bestimmung der
korrekten Intubation eines Patienten eingesetzt wird, wird er
vorzugsweise in sterilisierter Form in einer derartigen
verschlossenen Packung bereitgestellt. In dieser
erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht der Monitor vorzugsweise aus
Materialien, die mit Gammastrahlen sterilisierbar sind.
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Während der Sterilisation mit Gammästrahlen besteht die
Tendenz zur Bildung von sauren Resten innerhalb der
Sensorfilme, was dazu führen kann, daß der pH-Wert im Film zu
nieder wird, um eine wirksame Kohlendioxid-Anzeige zu
ermöglichen (der Indikatorfarbstoff liegt permanent in der sauren
Form vor) . Diese Schwierigkeit kann überwunden werden, indem
man einfach zusätzliche Mengen an Puffersalz mit quaternärem
Kation zusetzt. Das letztgenannte Material neutralisiert die
Säure bei deren Bildung innerhalb des Films und hält den pH-
Wert des Films innerhalb annehmbarer Grenzen. Vorzugsweise
liegt dieses überschüssige quaternäre Kation als Hydroxid
vor.
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Die Zusammensetzung des Anzeigefilms ist vorzugsweise so
beschaffen, daß bei Exposition mit Raumluft
(Umgebungskohlendioxid 0,03%) über eine längere Zeitspanne
hinweg keine nachweisbare Farbänderung erfolgt, während die
Reaktion auf Kohlendioxidspiegel von 2 bis 5% rasch erfolgt
(im allgemeinen innerhalb von etwa 1 bis 2 Sekunden). Der
Bereich von 2 bis 5% ist medizinisch von Bedeutung, da er der
in der ausgeatmeten Luft vorliegenden Konzentration
entspricht.
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Die Farbänderung kann visuell (wobei eine qualitative
Anzeige der Kohlendioxidkonzentration erhalten wird> oder
spektrophotometrisch (wobei eine quantitative Anzeige der
Kohlendioxidkonzentration erhalten werden kann) beobachtet werden.
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Das transparente, filmbildende Polymervehikel soll mit dem
Indikatormaterial verträglich sein, so daß das letztgenannte
Material über längere Zeit hinweg nicht ausschwitzt oder
anderweitig einer Phasentrennung unterliegt. Es soll ferner
hydrolytisch stabil sein (was auch für den Weichmacher gilt),
um unerwünschte Veränderungen des pH-Werts in Abwesenheit von
Kohlendioxid zu vermeiden. Das Polymere soll ferner für
Kohlendioxid durchlässig sein (diese Durchlässigkeit wird durch
den Weichmacher erhöht).
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Beim hydrolytisch stabilen Polymeren kann es sich um
wasserlösliche oder in organischen Lösungsmitteln lösliche
Materialien (wobei die letztgenannten Materialien bevorzugt sind)
handeln. Beispiele für geeignete, in organischen
Lösungsmitteln lösliche Polymere sind Polyvinylbutyral,
Polyvinylmethylether, Polymethylmethacrylat, Ethylcellulose und
Polystyrol.
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Beispiele für wasserlösliche Polymere mit guter
Hydrolysebeständigkeit sind Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Polyethylenglykol, Polyvinylalkohol
(zu 100% hydrolysiert) und Polypropylenglykol.
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Beim hydrolytisch stabilen Weichmacher kann es sich um
wasserlösliche oder in organischen Lösungsmitteln lösliche
Materialien (je nach dem Polymervehikel) handeln.
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Beispiele für geeignete, in organischen Lösungsmitteln
lösliche Weichmacher sind Alkyltriester von Phosphorsäure
(einschließlich Tributylphosphat, Triethylphosphat und
Trisbutoxyethylphosphat> , verzweigtkettige Ester von
Carbonsäuren, insbesondere solche mit sekundären oder tertiären
Alkoholen (einschließlich Diisopropylphthalat und
Diethylhexylsebacat) und Sulfamide (einschließlich
p-Toluolsulfonamid). Beispiele für wasserlösliche Weichmacher mit guter
Hydrolysebeständigkeit sind Alkohole (einschließlich Glycerin
und Trimethylolpropan) und Ether (einschließlich
niedermolekulares Polyethylenglykol).
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Beim Indikator handelt es sich vorzugsweise um ein
Produkt, das bei Exposition mit Kohlendioxid eine gut definierte
Farbänderung erfährt (beispielsweise kann er sich von Blau
nach Gelb verfärben).
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Beispiele für geeignete Indikatoranionen sind
Azofarbstoffe (einschließlich α-Naphtholorange),
Nitrophenolfarbstoffe (einschließlich m-Nitrophenol und p-Nitrophenol),
Phthaleinfarbstoffe (einschließlich α-Naphtholphthalein und
o-Cresolphthalein), Sulfonphthaleinfarbstoffe (einschließlich
m-Cresolpurpur, Cresolrot, Thymolblau und
α-Naphtholsulfonphthalein), Triphenylmethanfarbstoffe (einschließlich
Rosolsäure) und Indophenolfarbstoffe (einschließlich Indophenol
und 1-Naphthol-2-sulfonsäure-indophenol).
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Beispiele für geeignete quaternäre Kationen sind
Ammoniumkationen (einschließlich Benzyltrimethylammonium,
Trioctylmethylammonium, Tricaprylmethylammonium, Tetrabutylammonium,
Tetrahexylammonium und Tetraoctylammoriium) und
Phosphoniumkationen (einschließlich Tetraphenylphosphonium,
Trioctylphosphonium und Hexadecyltributylphosphonium). Ein
bevorzugtes quaternäres Kation ist Tetrabutylammonium.
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Die Salze von quaternären Kationen (Ammonium und
Phosphonium) werden in Wasser unlöslich, wenn das Kation ein
bestimmtes Molekulargewicht (etwa C24 im Fall von symmetrischen
aliphatischen quaternären Ammoniumkationen) übersteigt. Diese
Erscheinung kann ausgenutzt werden, um eine erhöhte
Wasserfestigkeit auf nicht-wäßrigen Sensorfilmen zu erreichen, indem
man die Farbstoff- und Pufferkomponenten unempfindlich gegen
ein Auflösen und "Auswaschen" durch flüssiges Wasser macht.
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Das Salz des Indikatoranions und das lipophile quaternäre
Kation kann auf einfache Weise hergestellt werden, indem man
eine stöchiometrische Menge des quaternären Hydroxids zum
Indikator in Form der freien Säure gibt.
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Das Substrat soll so beschaffen sein, daß es frei von
mobilen Komponenten ist, die zu einer Wanderung in den
Indikatorfilm befähigt sind. Gleicherweise sollte es gegen eine
Wanderung von Komponenten aus dem letztgenannten Film
beständig
sein. Ferner soll das Substrat gegenüber dem Film
chemisch inert sein.
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Geeignete anorganische Materialien zur Verwendung als
Substrat sind Glasmaterialien, Keramikmaterialien und
kristalline Materialien. Beispiele für geeignete organische
Materialien sind Papier, Polyolefine (wie Polypropylen oder
Polyethylen) und Fluorkohlenstoffe (wie PTFE). Bei Verwendung von
Polymeren sollen sie frei von reaktiven oder wandernden
Weichmachern, Gleitmitteln, Antioxidationsmitteln oder dergl.
sein. Das Substrat kann in Form eines einfachen Rohrs oder
Platte vorliegen. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt
das Substrat in Form eines Verbindungsstücks für einen
Katheter vor. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann
das Substrat in Form eines Rohrs, das an beiden Enden offen
ist, vorliegen. Dieses Rohr kann zur Überwachung des
Kohlendioxidgehalts der ausgeatmeten Luft in einem Verfahren
eingesetzt werden, bei dem der Patient durch das Rohr atmet und
die Farbänderung im Indikatorfilm überwacht wird. Dieses
Verfahren kann zur Bestimmung von Kohlendioxid in der
Schlußphase der Atmung (d. h. des Kohlendioxids, das am Schluß der
Ausatmung eines tiefen Atemzugs aus den Lungen vorhanden ist)
verwendet werden.
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Der erfindungsgemäße Kohlendioxid-Monitor kann für die
kontinuierliche Langzeitüberwachung der
Kohlendioxidkonzentration herangezogen werden, wenn saure und oxidierende Gase
aus der Luft vor Kontakt mit dem Film entfernt werden. Dies
kann erreicht werden, indem man eine Schutz- oder
Waschvorrichtung einsetzt, die (i) das Salz einer nicht-flüchtigen
Säure mit einem pKa-Wert zwischen Kohlensäure und der
verunreinigenden flüchtigen Säure (z. B. schweflige Säure) und
(ii) ein Antioxidationsmittel oder Antiozonisierungsmittel
enthält.
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Nachstehend wird auf die beigefügte Zeichnung Bezug
genommen. Es zeigen:
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Fig. 1 einen Aufriß zur Darstellung einer Ausführungsform
des erf indungsgemäßen Monitors;
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Fig. 2 ist eine vereinfachte anatomische Darstellung, um
zu zeigen, wie eine korrekte Intubation der Trachea
vorzunehmen ist;
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Fig. 3 eine graphische Darstellung der
Temperaturabhangigkeit eines beispielhaften weichgemachten Films in einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
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Fig. 4 eine graphische Darstellung des Einflusses der
Weichmachung auf das Ansprechverhalten des Films in einem
Film gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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In Fig. 1 ist eine Vorrichtung mit einem relativ
gasundurchlässigen Rohr 1 dargestellt. Die Innenfläche des Rohrs 1
ist mit einem Überzug aus einem Indikatormaterial gemäß den
vorstehenden Angaben versehen.
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In Fig. 2 ist ein Kopf- und Halsbereich dargestellt. Eine
punktierte Linie 24 verläuft im Mund 21 durch die Epiglottis
22 zur Trachea 23, um die korrekte Intubation zu zeigen.
Würde das Trachialrohr nicht die Epiglottis passieren, würde
sie irrtümlicherweise in den Oesophagus 25 gelangen.
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Bei Einführen einer Vorrichtung der in Fig. 1 gezeigten
Art entlang der Luftröhre erreicht das Vorderende der
Vorrichtung die Trachealzone, so daß die Vorrichtung auf den
höheren Kohlendioxidgehalt so reagiert, daß sich in der
Indikatorschicht eine nachweisbare Farbänderung ergibt. Würde
dagegen das Vorderende der Vorrichtung in irrtümlicher Weise in
die Speiseröhre eingeführt, so würde sich keine Farbänderung
ergeben. Dies liefert einen einfachen und wirksamen Test zur
Prüfung der Frage, ob ein Trachealrohr korrekt in die
Luftröhre eingesetzt worden ist.
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Die vorliegende Erfindung wurde vorwiegend unter
Bezugnahme auf eine Vorrichtung beschrieben, die dazu verwendet
wird, zu ermitteln, ob ein Patient korrekt intubiert worden
ist. Es kommen aber auch andere Anwendungen eines
erfindungsgemäßen Monitors in Betracht, beispielsweise die Verwendung
eines persönlichen Monitors zum Einsatz in möglicherweise
gefährlichen Umgebungen, wie in Schiffsluken, Tanks oder dergl.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der
erfindungsgemäßen Kohlendioxid-Monitoren.
Beispiel 1 (in organischen Lösungsmitteln löslicher Film)
Zusammensetzung
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Farbstoff - quaternäres Kation/Polymeres -
Weichmacher/Träger
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m-Cresolpurpur - Tetrabutylammoniumkation/Ethylcellulose -
Tri -n-butylphosphat/Glas
Herstellung
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Eine Lösung (Lösung A) wurde durch Zugabe von 0,1 g
m-Cresolpurpur zu 0,66 g einer 30,5% (Gew./Gew.) Lösung von
Tetrabutylammoniumhydroxid in Methanol hergestellt. Das erhaltene
Gemisch wurde in einer ausreichenden Menge an zusätzlichem
Methanol gelöst, so daß sich eine Lösung mit einem Gehalt an
2% (Gew./Gew.) m-Cresolpurpur ergab. Eine zweite Lösung
(Lösung B) wurde hergestellt, indem man 10 g Ethylcellulose
(46% Ethoxygehalt) in 90 g eines Gemisches aus Toluol und
Ethanol (Volumenverhältnis 88:20) löste.
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10 g Lösung B wurden mit 2 g Tri-n-butylphosphat, 1 g
Lösung A und 0,085 g 30,5% Tetrabutylammoniumhydroxid in
Methanol versetzt. Die erhaltene Lösung wurde gründlich vermischt
und durch eine 75 µm dicke Matrize gegossen. Man ließ das
Lösungsmittel bei 30ºC an der Luft abdampfen. Der erhaltene
Film wies eine Dicke von 20 µm auf.
Beispiel 2 (wasserlöslicher Film)
Zusammensetzung
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Farbstoff - Quaternäres Kation/Polymeres -
Weichmacher/Träger
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m-Cresolpurpur -
Tetrabutylammoniumkation/Hydroxypropylcellulose - Carbowax 600/Glas
Herstellung
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Eine Lösung (Lösung C) wurde durch Lösen von 5 g
Hydroxypropylcellulose (Molekulargewicht 30 000) in 100 cm³
destilliertem Wasser hergestellt. 10 g der Lösung C wurden versetzt
mit: 1 g Carbowax 600 (d. h. Polyethylenglykol mit einem
Molekulargewicht von 600), 0,5 g Lösung A (wie in Beispiel 1)
und 0,045 g 30,5% (Gew./Gew.) Tetrabutylammoniumhydroxid in
Methanol. Die erhaltene Lösung wurde durch eine 125
µm-Matrize gegossen. Das Lösungsmittel wurde 2 Minuten in einem
Trockenschrank bei 90ºC abgedampft. Der erhaltene Film wies
eine Dicke von etwa 17 µm auf.
Beispiel 3 (in organischen Lösungsmitteln löslich)
Zusammensetzung
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Farbstoff - quaternäres Kation/Polymeres -
Weichmacher/Träger
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Thymolblau - Tetrabutylammoniumkation/Polyvinylbutyral -
Tris-(2-ethylhexyl)-phosphat/Glas
Herstellung
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Eine Lösung (Lösung D) wurde durch Zugabe von 0,1 g
Thymolblau zu 0,66 g einer 30,5% "Gew./Gew.) Lösung von
Tetrabutylammoniumhydroxid in Methanol hergestellt. Das erhaltene
Gemisch wurde in einer ausreichenden Menge an zusätzlichem
Methanol gelöst, daß sich eine 2% (Gew./Gew.) Lösung in bezug
auf Thymolblau ergab. Eine zweite Lösung (Lösung E) wurde
hergestellt, indem man 10 g Polyvinylbutyral
(Molekulargewicht 125 000) in 90 g Ethanol löste. 10 g der
Lösung E wurden versetzt mit 2 g
Tris-(2-ethylhexyl)-phosphat, 1 g Lösung D und 0,085 g 30,5%
Tetrabutylammoniumhydroxid in Methanol. Die endgültige Lösung wurde durch eine 75 µm
dicke Matrize gegossen. Das Lösungsmittel wurde an der Luft
abgedampft. Der erhaltene Film wies eine Dicke von 20 µm auf.
Beispiel 4 (in organischen Lösungsmitteln löslich)
Zusammensetzung
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Farbstoff - quaternäres Kation/Polymeres -
Weichmacher/Träger
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Cresolrot - Tetrabutylammoniumkation/Polyvinylbutyral -
Tris-(2-ethylhexyl)-phosphat/Glas
Herstellung
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Eine Lösung (Lösung F) wurde hergestellt, indem man 0,1 g
Cresolrot zu 0,66 g einer 30,5% Lösung von
Tetrabutylammoniumhydroxid in Methanol gab. Das erhaltene Gemisch wurde in
einer ausreichenden Menge an zusätzlichem Methanol gelöst, so
daß sich eine Lösung mit einem Gehalt an 2% (Gew./Gew.)
Cresolrot ergab. 10 g der Lösung E wurden versetzt mit 2 g Tris-
(2-ethylhexyl)-phosphat, 1 g Lösung F und 0,085 g 30,5%
(Gew./Gew.) Tetrabutylammoniumhydroxid in Methanol. Die
fertige Lösung wurde durch ein 75 µm-Sieb gegossen. Man ließ das
Lösungsmittel an der Luft bei 30ºC abdampfen. Der erhaltene
Film wies eine Dicke von 20 µm auf.
Beispiel 5
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Eine Lösung (Lösung A) wurde durch Zugabe von 0,1 g
Cresolrot zu 4,05 g einer 10,9% (Gew./Gew.) Lösung von
Tetraoctylammoniumhydroxid in Methanol hergestellt, wonach die
Zugabe einer ausreichenden Menge an zusätzlichem Methanol
erfolgte, so daß man eine Lösung mit einem Gehalt an 2%
(Gew./Gew.) Cresolrot erhielt. Eine zweite Lösung (Lösung B)
wurde durch Lösen von 12 g Polyvinylbutyral (Molekulargewicht
125 000) in 88 g Ethanol hergestellt. 10 g der Lösung B
wurden mit 2,4 g Tris-(2-ethylhexyl)-phosphat und 1,2 g Lösung A
versetzt. Die fertige Lösung wurde durch eine 75 µm-Matrize
gegossen, und das Lösungsmittel wurde an der Luft abgedampft.
Der erhaltene Film wies eine Dicke von 20 µm auf und war
folgendermaßen zusammengesetzt:
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PVB 32,2% (Gew./Gew.)
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tris-EHP 64,3%
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Tetraoctylammonium 2,8%
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Cresolrot 0,64%
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Der vorstehend beschriebene Film zeigte keine Tendenz zum
Verlust an Indikatorfarbstoff oder Pufferkapazität im
Anschluß an eine Exposition mit flüssigem Wasser über
unbegrenzte Zeiträume hinweg.
7. Filmeigenschaften
7.1 Absorptionsspektren im sichtbaren UV
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Das sichtbare UV-Absorptionsspektrum der einzelnen Filme
wurde in einer Stickstoff- und einer Kohlendioxid-Atmosphäre
aufgezeichnet. In Tabelle 1 sind die Wellenlängen der
Absorptionsmaxima in den beiden verschiedenen Umgebungen angegeben.
Tabelle 1
Absorptionspeaks in N&sub2; und CO&sub2;
Beispiel
CO&sub2; λmax/nm saure Form)
N&sub2; λmax/nm (alkalischek Form)
Beobachtete Farbänderung (N&sub2;TCO2)
blau T gelb
purpurfarben T gelb
7.2 Gleichgewichtsreaktion auf CO&sub2;
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Die Absorptionsänderungen der einzelnen Filme bei
verschiedenen CO&sub2;-Konzentrationen wurden beim Maximum der
alkalischen Form des Indikatorfarbstoffs aufgezeichnet. Die %
-Reaktion ist folgendermaßen definiert:
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%-Reaktion = 100 (A&sub0; - Ax)/A&sub0;
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worin A&sub0; und Ax die Absorptionswerte des Farbstoffs bei 0%
bzw. x% CO&sub2; darstellen. Typische Ergebnisse für die einzelnen
Beispiele sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Tabelle 2
%-Filmreaktion auf unterschiedliche CO&sub2;-Spiegel
% Reaktion
% CO&sub2;-Spiegel
Beispiel
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Wie aus den Ergebnissen von Tabelle 2 hervorgeht, ist bei
Exposition der Filme der Beispiele 1, 2 und 3 mit Luft (0,03%
CO&sub2;) bis 2% CO&sub2; die Farbänderung klar und dramatisch und gut
geeignet für eine qualitative visuelle Anzeige von
ausgeatmeter Luft.
7.3 Zeitliches Ansprechverhalten
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Die einzelnen Filme wurden verschiedenen stufenweisen
Anderungen in % CO&sub2; ausgesetzt. Die 50%- und 90%
-Reaktionszeiten wurden spektrophotometrisch bestimmt, indem man die
Absorption bei λmax für die alkalische Form des
Indikatorfarbstoffs überwachte. Typische Ergebnisse dieses Vorgangs sind
in den folgenden Tabellen zusammengestellt.
Tabelle 3
50%-Reaktionszeit Reaktionszeiten (s)
% CO&sub2;-Änderung
Beispiel
Tabelle 4
90%-Reaktionszeit Reaktionszeiten (s)
% CO&sub2;-Änderung
Beispiel
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Aus den Ergebnissen der Tabellen 3 und 4 ist ersichtlich,
daß die Reaktionszeit von der Filmzusammensetzung abhängt und
daß die Reaktion auf steigende prozentuale CO&sub2;-Werte sehr
rasch erfolgen kann (vgl. Beispiel 1). Hieraus und aus
anderen Untersuchungen geht hervor, daß die Filme 1, 2 und 3 ein
asymmetrisches Ansprechverhalten auf steigende und sinkende
CO&sub2;-Spiegel aufweisen. Dies kann bei ihrem Einsatz für
visuelle CO&sub2;-Indikatoren in ausgeatmeter Luft als vorteilhaft
angesehen werden, da die Farbänderung in Gegenwart von
fluktuierenden CO&sub2;-Spiegeln, die bei derartigen Bestimmungen
auftreten, stetiger und dauerhafter ist. Der Film von Beispiel 4
ergibt eine fast symmetrische Reaktion auf steigende und
fallende prozentuale CO&sub2;-Werte und wird günstigerweise bei
der zeitlichen Auflösung der qualitativen Analyse von
unterschiedlichen CO&sub2;-Spiegeln, wie sie in ausgeatmeter Atemluft
auftreten, eingesetzt.
7.4 Temperaturabhängigkeit
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Fig. 3 zeigt das CO&sub2;-Ansprechverhalten des Films bei
unterschiedlichen Temperaturen. Die Figur leitet sich von
Messungen
ab, die am Film von Beispiel 5 vorgenommen wurden
(wasserdichter Film mit einer Dicke von 20 µm).
7.5 weichmachergehalt
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Fig. 4 zeigt den Einfluß der Weichmachung auf das CO&sub2;-
Filmansprechverhalten. Die Ergebnisse wurden unter
Konstanthaltung der Anteile der Filmzusammensetzung an Cresolrot und
Tetraoctylammonium auf den für Beispiel 5 angegebenen Werten
(Filmdicke 20 µm), jedoch unter Variation des Verhältnisses
von Polymerem : Weichmacher erzielt.