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Die vorliegende Erfindung betrifft die Steuerung der
Fruchtbarkeit und die Vermeidung von Schwangerschaft bei Frauen.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein neues Verfahren zur
reversiblen Blockierung der Fruchtbarkeit einer Frau, ohne
physiologische Funktionen, wie hormonelle Profile, zu stören und
ohne die Ovulation oder die Libido zu beeinträchtigen. Die
Erfindung schließt in ihrem Bereich auch spermizide
Zusammensetzungen zur örtlichen Anwendung in der Vagina ein.
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Die Steuerung der Bevölkerung, insbesondere in den
Entwicklungsländern der Welt, ist eine ökonomische Notwendigkeit
geworden. Obwohl eine Anzahl von Verfahren zur
Bevölkerungssteuerung, allgemein "Familienplanung" genannt,
derzeit verfügbar sind, besteht ein andauernder Bedarf an neueren
und verbesserten Verfahren. Insbesondere ist es das Ziel von
Forschern gewesen, Verfahren zur Bevölkerungssteuerung zu
entwickeln, die keine tägliche Anwendung oder Einnahme erfordern,
die von dem Risiko von Anwenderfehlern oder Nebeneffekten frei
sind, die nicht die normalen reproduktiven Funktionen
beeinträchtigen, und, über allem, reversibel sind.
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Bestimmte Methoden zur Familienplanung, wie Vasektomie und
Abbinden der Tuben, sind höchst irreversibel und obwohl es
Operationen zur Rekanalisation gibt, ist dies ein teueres
Verfahren. Ferner ist auf den Nachweis sogar der besten
chirurgischen Eingriffe für die Wiedereinrichtung der Passage von
Spermien oder Eiern der Prozentsatz erfolgreicher Fälle, bei
denen die Fruchtbarkeit tatsächlich wiedererlangt wird, wirklich
sehr gering. Diese Merkmale bringen Paare vom Optieren für diese
Methoden bis zu einem relativ späten Stadium in ihrem
reproduktiven geben ab.
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Soweit bekannte Methoden zur Bevölkerungssteuerung betroffen
sind, ist die Verwendung spermizider Zubereitungen hinreichend
bequem und hat eine relativ breite Akzeptanz gefunden.
Unglücklicherweise ist das hauptsächliche Mindernis im Fall von
Spermiziden ihre relativ geringe Wirksamkeit und hohe Fehlerrate
(Zatuchni et al., 1979).
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Unter Kontrazeptiva, die auf eine einzelne Verabreichung für
einige wenige Monate Schutz gegen Schwangerschaft verleihen
können, können injizierbare Steroiddepots von Medroxy-
Progesteron, Norethindronacetat genannt werden. Derartige Depots
sind zur Blockierung für Zeiträume von 1 bis 3 Monaten in der
Lage. Unglücklicherweise ist der Hauptnachteil von Depotsteroiden
Amenorrhöe, die in einigen Kulturen nicht akzeptierbar ist.
Darüber hinaus stoppen diese chemisch synthetisierten Steroide
vollkommen die Ovulation.
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Aus diesen Gründen sind sichere reversible Verfahren zur
Vermeidung von Schwangerschaft für einen gewünschten Zeitraum auf
der ganzen Welt sehr stark gefordert.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Steuerung der Fruchtbarkeit oder zur Familienplanung
bereitzustellen, das reversibel ist und einem Paar die
Möglichkeit bietet, wieder zu reproduzieren, wenn sie es so
wünschen, ohne dauernde Beeinträchtigung des normalen
Reproduktionsvermögens.
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Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Familienplanung bereitzustellen, das keine tägliche Einnahme oder
Anwendung mit sich bringt, das im wesentlichen ohne Fehlerrisiko
ist, das in seiner Anwendung nicht physisch oder psychisch
unangenehm ist und das keine nachteiligen Nebeneffekte hat.
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Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine wirksamere
spermizide Zusammensetzung bereitzustellen, die natürliche
Pflanzenextrakte für eine kurzzeitige lokale Anwendung innerhalb
der Vagina einsetzt, wobei die Zusammensetzung frei von
Irritationen und Nebeneffekten ist, was durch Unterdrückung des
Wachstums von unerwünschten Mikroorganismen bewirkt wird.
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Die Anstrengungen der Anmelder zur Lösung dieser Aufgaben haben
sie zum erneuten Studium einer alten und einheimischen Pflanze
geführt, die bereits für ihre Anwendbarkeit auf anderen Gebieten
sehr bekannt ist, dem Neembaum. Der Neembaum (Azadirachta indica
oder Melia azadirachta), der in ganz Indien gefunden wird, wird
in der einheimischen und Haushaltsmedizin für verschiedene Zwecke
verwendet. Fast jedes Teil des Baums ist zur Behandlung
verschiedener Störungen und Erkrankungen, wie Arthritis (Pillai
und Santhakumari, 1981, a, b), Entzündungen (Okpanyi und Ezeukwu
1981), Malaria (Obbaseki und Jegede-Fadunsin, 1986) verwendet
worden. Von Neemöl insbesondere, auch bekannt als Margosaöl, ist
gezeigt worden, daß es antidiabetische (Chakrabarty und Poddar,
1984; Sharma et al., 1983), antibakterielle (Singh und Sastry
1981) und fungizide (Kher und Chaurasia, 1977) Eigenschaften
besitzt.
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Obwohl frühere experimentelle Untersuchungen auch die
Antifertilitätswirkung von Neemöl gezeigt haben, wird der Grad
der Wirksamkeit, ein schwacher Punkt bei Grenzverfahren, durch
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verbessert, bei
der ein Extrakt einer weiteren Pflanze eingeschlossen wurde.
Neemöl allein besitzt auch, als Ergebnis des unangenehmen Geruchs
des Öls, erfahrene Akzeptibilitätsprobleme bei Frauen.
Glücklicherweise werden diese Probleme durch die erfindungsgemäße
Formulierung berücksichtigt.
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Neemöl ist auch als Abtreibungsmittel verwendet worden. Die
Wirkung war jedoch weniger deutlich nach oraler Verabreichung,
als nach vaginaler Verabreichung bei trächtigen Ratten. In einer
der Untersuchungen, berichtet von Riar et al. (1988), wurde
Neemöl (0,075 ml) an den Tagen 2, 3, 4 oder 4, 5, 6 oder 7, 8, 9
der Trächtigkeit bei Ratten intravaginal angewendet. Die
Schwangerschaft wurde abgebrochen. Andererseits, gemäß Lal et al.
(1986) resultierte Neemöl (0,10 ml), das schwangeren Ratten vom
1. bis 10. Tag der Schwangerschaft, entweder oral oder auf
intravaginalem Wege, verabreicht wurde, in der Beendigung der
Schwangerschaft in nur 40 % der Fälle.
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Im Gegensatz zu dem, was bisher als Charakteristika von Neemöl
angesehen wurde, ist das erfindungsgemäße Verfahren auf der Basis
von Befunden entwickelt worden, die sowohl neu als auch
überraschend unterschiedlich von dem sind, was zuvor beschrieben
wurde. Erfindungsgemäß wird eine kleine Menge eines
hochgereinigten kaltextrahierten Neemöls mit Milfe eines
Katheters in den Uterus eingebracht. In bezug auf Affen ist die
Dosierung von 0,2 bis 2,0 ml, bevorzugt 1 ml. Im Fall von
Nagetieren wird eine Menge von 0,05 bis 0,2 ml in jede
Gebärmutterhöhle eingebracht. Infolge einer solchen Behandlung
wurden Tiere mit bestätigter Fruchtbarkeit unfruchtbar, obwohl
die Ovulation normal stattfindet und die Tiere sich auf dem
normalen Weg paaren. Kein Nebeneffekt irgendeiner Art ist bei den
Untersuchungsobjekten infolge der Behandlung bemerkt worden. Die
Fruchtbarkeit in der Tiere ist nach einem Zeitraum von 4 bis 6
Monaten wiederhergestellt.
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Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Neemöl bei der Herstellung eines Medikaments zur Anwendung im
Uterus zur reversiblen Blockierung der Fruchtbarkeit bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung von Neemöl
bei der Herstellung eines Medikaments zur Erhöhung der Anzahl
immunreaktiver Zellen in dem Uterusepithelium bereit.
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Basierend auf den Befunden mit Bezug auf Affen und Nagetiere kann
die vorgeschlagene Dosierung für weibliche menschliche Personen
bis zu 4 ml betragen.
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Es ist herausgefunden worden, daß eine einzelne Verabreichung von
Neemöl ausreichend ist, um die Person für mehrere Monate mit
einer Fruchtbarkeitsblockade, die in 100 % der untersuchten Fälle
erzeugt wurde, für mehrere Monate unfruchtbar zu machen.
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Die vorliegende Erfindung stellt auch eine spermizide
Zusammensetzung bereit, die eine Dispersion von hochgereinigtem
Neemöl und einen wässrigen Extrakt von Sapindus mukerossi (in
Indien allgemein als "Reetha" bekannt) in einem pharmazeutisch
akzeptablen Träger oder einer Basis dafür enthält.
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Die spermizide Zusammensetzung umfaßt bevorzugt eine Emulsion in
einer Cremebasis. Eine derartige Creme kann unter Einsatz
herkömmlicher Emulgatoren pharmazeutischer Reinheit hergestellt
werden.
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Gemäß einer besondere Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße
spermizide Zusammensetzung von 5 bis 25 Gew.-% Neemöl und von 0,5
bis 2 Gew.-% Reetha-Extrakt, wobei der Rest aus Emulgator und
Cremebasis besteht.
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Die Erfindung wird nun genauer in den folgenden Beispielen
beschrieben.
BEISPIEL 1
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Weiblichen Ratten von bestätigter Fruchtbarkeit wurde 1/10 eines
ml (0,1 ml) Neemöl in eine oder beide Uterushöhlen gegeben. Die
Tiere wurden zum Paaren mit Männchen, auch von bestätigter
Fruchtbarkeit, gehalten. Die Weibchen, die Neemöl in beiden
Uterushöhlen erhalten hatten, wurde für Zeiträume von 3 1/2 bis 6
Monate nicht schwanger. Sie paarten sich jedoch normal mit
Männchen und Sperma wurde positiv in Vaginalabstrichen jeder
Ratte bei 4 bis 12 Gelegenheiten beobachtet. Im Gegensatz dazu
wurden alle weiblichen Ratten, die Erdnußöl auf ähnliche Weise in
ihre Uterushöhlen erhalten hatten, schwanger.
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Diese parallele Kontrollexperiment schließt die nicht spezifische
Wirkung entweder eines Öls oder des Verfahrens von dessen
Verabreichung in den Uterus aus. Die typischen Ergebnisse von 10
Ratten sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt.
TABELLE 1
INTRA-UTERINE VERABREICHUNG VON NEEMÖL
TIERMODELL: WEIBLICHE WISTAR-RATTEN VON BESTÄTIGTFR
FRUCHTBARKEIT
(DURCHSCHNITTLICHE WURFGRÖSSE: 10)
AUFZEICHNUNG DER FRUCHTBARKEIT: BEOBACHTUNG ÜBER 6 MONATE
TIER NUMMER
ANZAHL SPERMAPOSITIVER PAARUNGEN
DAUER DER UNFRUCHTBARKEIT* (TAGE)
WURFGRÖSSE NACH WIEDER-ERLANGEN DER FRUCHTBARKEIT
EXPERIMENTGRUPPE: NEEMÖL (100 ul/Höhle)
KONTROLGRUPPE: ERDNUSSÖL (100 ul/Höhle)
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* Anzahl an Tagen von der Zeit, zu der die Tiere einem
kontinuierlichen Paaren ausgesetzt wurden, bis zu dem Datum
der letzten spermapositiven Paarung, die zur
Schwangerschaft führte.
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# Anzahl im Wurf bei der zweiten Schwangerschaft
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Was überraschend ist, ist, daß die Normalität der Ovulation bei
Tieren, die nicht schwanger werden, beibehalten wird.
Nebeneffekte erkennbarer Art werden nicht beobachtet. Diese
Normalität der Ovulation bei Tieren, die nicht schwanger werden,
wird am besten durch ein an Ratten ausgeführtes Experiment
demonstriert. Weibliche Ratten besitzen zwei Uterushöhlen. Neemöl
wurde in eine der Höhlen und Erdnußöl in die andere Höhle
injiziert. Nach dem Paaren zeigten diese Tiere in der Höhle, die
Erdnußöl erhalten hatte, Embryos, während kein Nachweis von
Embryos in der Höhle, die Neemöl erhalten hatte, erkennbar war.
Ein Beweis hierfür kann aus den als Figuren 1 und 2 gezeigten
Photographien, die dieser Beschreibung beigefügt sind,
hergeleitet werden.
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Fig. 1 ist ein Photo, das die freien Eingeweide einschließlich
der Uterushöhlen einer weiblichen Ratte am 16. Tag der
Schwangerschaft darstellt. Fig. 2 ist ein Photo, das nur die
herauspräparierten Höhlen derselben Ratte zeigt. Die rechte
Uterushöhle, mit A gekennzeichnet, der Neemöl verabreicht worden
war, zeigt keine Implantationen, während die linke Höhle, mit P
markiert, der Erdnußöl verabreicht worden war, fünf
Implantationsstellen zeigt. Fig. 3, die eine Mikrophotographie
eines Bereichs des rechten Eierstocks des in Fig. 1 gezeigten
Tieres ist, zeigt die Anwesenheit von Corpus luteum (CL), was
darauf hinweist, daß eine intrauterine Verabreichung von Neemöl
die Ovulation nicht inhibiert.
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Der Mechanismus, durch den dieser bemerkenswerte Effekt des
Neemöls ausgeübt wird, wird durch die ausführlichen von den
Anmeldern durchgeführten histologischen Untersuchungen
nahegelegt. Neemöl wird von den Uterusmacrophagen aufgenommen,
deren Zahl innerhalb des Uterusepitheliums bedeutend zunimmt.
Danach, nach jeder natürlichen Paarung, sammeln sich die
Macrophagen und Lymocyten in großer Zahl in dem Uteruslumen als
und wenn die Blastocysten den Uterus erreichen. Die Anwesenheit
dieser immunreaktiven Zellen verhindert die Einnistung des
Embryos und bewirkt sein Absterben. Sie üben keinen
offensichtlich toxischen Effekt auf andere Zellen des Uterus aus,
wie aus histologischen Untersuchungen hervorgeht.
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Die Fähigkeit dieser leukocytischen Zellen, in die
Schwangerschaft einzugreifen, ist ein neues und modernes Konzept.
Sie können entweder eine direkte Wirkung auf die Blastocysten
haben, oder ihre Wirkung kann durch von ihnen produzierte
lösliche Faktoren, den Monokinen und Lymphokinen, vermittelt
sein. Zellvermittelte Immunität wird auch als in Fällen
natürlicher Unfruchtbarkeit vorliegend angesehen (Anderson and
Hill 1988; Hill et al., 1987). Beim vorliegenden Ansatz wird dies
vorsätzlich auf reversible Weise unter Verwendung eines
traditionellen Pflanzenprodukts, nämlich Neemöl, bei Weibchen
induziert.
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Darüber hinaus sind diese Wirkungen nicht auf Ratten als eine
Spezies beschränkt. Kaninchen zeigten auch Blockierungen der
Fruchtbarkeit nach einer einzelnen intrauterinen Verabreichung
von Neemöl, das nicht chirurgisch durch einen Katheter durch die
Vagina verabreicht wurde. Keines der drei so behandelten Tiere
wurde für mehr als 3 Monate des Beobachtungszeitraums trächtig,
sogar nach 10 Paarungen in Intervallen von 10 Tagen.
Kontrollkaninchen unter ähnlichen Umständen wurden nach der
ersten Paarung schwanger und die Ergebnisse des Experiments sind
in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengefaßt.
TABELLE 2
INTRA-UTERINE VERABREICHUNG VON NEEMÖL
TIERMODELL: WEIBLICHES KANINCHEN
FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG:
TIER NUMMER
ANZAHL SPERMAPOSITIVER PAARUNGEN
DAUER DER UNFRUCHTBARKEIT* (TAGE)
WURFGRÖSSE NACH WIEDER-ERLANGEN DER FRUCHTBARKEIT
EXPERIMENTIERGRUPPE: Neemöl (1 ml)
KONTROLLGRUPPE: Erdnußöl (1 ml)
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* Anzahl der Tage von dem Zeitpunkt der Verabreichung von
Neemöl bis zu dem Datum der letzten Paarung, die zur
Schwangerschaft führt.
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In ähnlicher Weise blieben sechs weibliche Kragenaffen mit
bestätigter Fruchtbarkeit für mehr als fünf Zyklen nach einer
einzigen nichtoperativen intrauterinen Verabreichung von Neemöl
unfruchtbar, obwohl sie mit männlichen Affen mit bestätigter
Fruchtbarkeit gepaart wurden. Andererseits wurden Kontrollaffen
innerhalb des ersten oder zweiten Zyklus schwanger. Diese
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt, die folgt.
TABELLE 3
INTRA-UTERINE VERABREICHUNG VON NEEMOL
TIERMODELL: WEIBLICHER KRAGENAFFE
FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG:
TIER NUMMER
ANZAHL GEPAARTER ZYKLEN
SCHWANGERSCHAFTSSTATUS
EXPERIMENTIERGRUPPE: Neemöl (1 ml)
Zyklen
KONTROLLGRUPPE: Erdnußöl (1 ml)
Zyklus
nicht schwanger
schwanger nach Zyklen
schwanger
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Der Einsatz von Neemöl als Spermizid und seine Wirkung wird
nachfolgend in den folgenden Beispielen beschrieben.
BEISPIEL 2
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Vierzehn weibliche Affen mit bestätigter Fruchtbarkeit wurden aus
denen einer Kolonie ausgewählt. 1 ml Neemöl wurde den Vaginen von
neun weiblichen Affen mittels eines Applikators vor der Paarung
des Affen mit einem Männchen bestätigter Fruchtbarkeit
verabreicht. Eine getrennte Kontrollgruppe von fünf Affen erhielt
1 ml Erdnußöl. Von den neun Affen, denen Neemöl intravaginal
verabreicht wurde, wurde nur einer über einen
Beobachtungszeitraum von 50 Zyklen schwanger, während alle fünf
Affen der Kontrollgruppe innerhalb einer oder zwei Paarungszyklen
schwanger wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der
hier folgenden Tabelle 4 dargelegt.
TABELLE 4
INTRA-VAGINALE ANWENDUNG VON NEEMÖL
TIERMODELL: WEIBLICHER KRAGENAFFE
FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG:
ANZAHL VON TIEREN
ANZAHL PAARUNGSZYKLEN
SPERMAPOSITIVE VAGINALABSTRICHE
EMPFÄNGNIS/GESAMTANZAHL VON BEOBACHTUNGSZYKLEN
EXPERIMENTIERGRUPPE: NEEMÖL (1 ml)
KONTROLLGRUPPE: Unbehandelt
BEISPIEL 3
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Eine Creme wurde durch Emulgieren von 25 Gew.-% Neemöl von
1 Gew.-% von wasserlöslichem Reetha-Extrakt in einer
herkömmlichen Cremebasis hergestellt. 1 ml der so hergestellten
Creme wurde intravaginal weiblichen Affen bestätigter
Fruchtbarkeit verabreicht, die man dann wiederholt mit männlichen
Affen, auch von bestätigter Fruchtbarkeit, paaren ließ. Die Creme
störte die weder die Kopulation noch hatte sie Wirkung auf die
Libido der Tiere. Sie störte die Ovulation des weiblichen Affen
nicht. Eine lapraskopische Untersuchung der Vagina der Affen nach
20 täglichen Anwendungen offenbarte keine entzündliche Reaktion.
Die Ergebnisse dieses Experiments sind in der folgenden Tabelle 5
dargestellt.
TABELLE 5
INTRA-VAGINALE ANWENDUNG VON NEEMÖLCREME
TIERMODELL: WEIBLICHER KRAGENAFFE
FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG:
ANZAHL VON TIEREN
ANZAHL PAARUNGSZYKLEN
SPERMAPOSITIVE VAGINALABSTRICHE
EMPFANGNIS/GESAMTANZAHL VON BEOBACHTUNGSZYKLEN
EXPERIMENTIERGRUPPE: NEEMÖLCREME (1 ml)
KONTROLLGRUPPE: Unbehandelt
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Die
gemäß den Beispielen 1, 2 und 3 behandelten Tiere blieben
vollständig gesund. Ihre Nahrungsmittelaufnahme und
Gewichtszunahme war normal und es waren keine erkennbaren
Nebeneffekte sichtbar.
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Wegen den inhärenten medizischen Eigenschaften von Neem, bieten
das erfindungsgemäße Verfahren und die spermizide Creme den
zusätzlichen Vorteil des Vaginal- und Uterusschutzes gegen durch
Mikroorganismen, Viren und Pilze hervorgerufene
Geschlechtsinfektionen. Somit bringt der Rückgriff auf das
vorliegende Verfahren den zusätzlichen Vorteil der Vaginalhygiene
durch Suppression und Abtöten unerwünschter pathogener
Mikroorganismen hervor.
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Es ist interessant anzumerken, daß keine tägliche Anwendung des
wirksamen Agens, Neemöl, notwendig ist, wie es der Fall ist, wenn
Kondome und Pillen zur Kontrazeption eingesetzt werden. Einmal
verabreicht wird die Unfruchtbarkeit für Zeiträume im Bereich von
3 bis 6 Monaten induziert. Diese Tatsache stellt einen
bedeutenden Vorteil dar, weil er den Empfänger von
Anwenderfehlern befreit. Dieses Verfahren ist als in jedem Fall
erfolgreich befunden worden, wobei auf seine hohe Wirksamkeit
gedeutet wird.
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Am wichtigsten ist, daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung
eine reversible Modalität in der Fruchtbarkeitssteuerung bietet.
Personen, die durch Eintropfen von Neemöl unfruchtbar gemacht
worden sind, könnten nach einem Zeitraum im Bereich von 3 bis 6
Monaten blockierter Fruchtbarkeit schwanger werden.