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DE69024047T2 - Nimbaumöl enthaltende Zusammensetzung zur Fertilitätskontrolle und zur Schwangerschaftsverhütung. - Google Patents

Nimbaumöl enthaltende Zusammensetzung zur Fertilitätskontrolle und zur Schwangerschaftsverhütung.

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DE69024047T2 DE69024047T DE69024047T DE69024047T2 DE 69024047 T2 DE69024047 T2 DE 69024047T2 DE 69024047 T DE69024047 T DE 69024047T DE 69024047 T DE69024047 T DE 69024047T DE 69024047 T2 DE69024047 T2 DE 69024047T2
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Steuerung der Fruchtbarkeit und die Vermeidung von Schwangerschaft bei Frauen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein neues Verfahren zur reversiblen Blockierung der Fruchtbarkeit einer Frau, ohne physiologische Funktionen, wie hormonelle Profile, zu stören und ohne die Ovulation oder die Libido zu beeinträchtigen. Die Erfindung schließt in ihrem Bereich auch spermizide Zusammensetzungen zur örtlichen Anwendung in der Vagina ein.
  • Die Steuerung der Bevölkerung, insbesondere in den Entwicklungsländern der Welt, ist eine ökonomische Notwendigkeit geworden. Obwohl eine Anzahl von Verfahren zur Bevölkerungssteuerung, allgemein "Familienplanung" genannt, derzeit verfügbar sind, besteht ein andauernder Bedarf an neueren und verbesserten Verfahren. Insbesondere ist es das Ziel von Forschern gewesen, Verfahren zur Bevölkerungssteuerung zu entwickeln, die keine tägliche Anwendung oder Einnahme erfordern, die von dem Risiko von Anwenderfehlern oder Nebeneffekten frei sind, die nicht die normalen reproduktiven Funktionen beeinträchtigen, und, über allem, reversibel sind.
  • Bestimmte Methoden zur Familienplanung, wie Vasektomie und Abbinden der Tuben, sind höchst irreversibel und obwohl es Operationen zur Rekanalisation gibt, ist dies ein teueres Verfahren. Ferner ist auf den Nachweis sogar der besten chirurgischen Eingriffe für die Wiedereinrichtung der Passage von Spermien oder Eiern der Prozentsatz erfolgreicher Fälle, bei denen die Fruchtbarkeit tatsächlich wiedererlangt wird, wirklich sehr gering. Diese Merkmale bringen Paare vom Optieren für diese Methoden bis zu einem relativ späten Stadium in ihrem reproduktiven geben ab.
  • Soweit bekannte Methoden zur Bevölkerungssteuerung betroffen sind, ist die Verwendung spermizider Zubereitungen hinreichend bequem und hat eine relativ breite Akzeptanz gefunden. Unglücklicherweise ist das hauptsächliche Mindernis im Fall von Spermiziden ihre relativ geringe Wirksamkeit und hohe Fehlerrate (Zatuchni et al., 1979).
  • Unter Kontrazeptiva, die auf eine einzelne Verabreichung für einige wenige Monate Schutz gegen Schwangerschaft verleihen können, können injizierbare Steroiddepots von Medroxy- Progesteron, Norethindronacetat genannt werden. Derartige Depots sind zur Blockierung für Zeiträume von 1 bis 3 Monaten in der Lage. Unglücklicherweise ist der Hauptnachteil von Depotsteroiden Amenorrhöe, die in einigen Kulturen nicht akzeptierbar ist. Darüber hinaus stoppen diese chemisch synthetisierten Steroide vollkommen die Ovulation.
  • Aus diesen Gründen sind sichere reversible Verfahren zur Vermeidung von Schwangerschaft für einen gewünschten Zeitraum auf der ganzen Welt sehr stark gefordert.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Steuerung der Fruchtbarkeit oder zur Familienplanung bereitzustellen, das reversibel ist und einem Paar die Möglichkeit bietet, wieder zu reproduzieren, wenn sie es so wünschen, ohne dauernde Beeinträchtigung des normalen Reproduktionsvermögens.
  • Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Verfahren zur Familienplanung bereitzustellen, das keine tägliche Einnahme oder Anwendung mit sich bringt, das im wesentlichen ohne Fehlerrisiko ist, das in seiner Anwendung nicht physisch oder psychisch unangenehm ist und das keine nachteiligen Nebeneffekte hat.
  • Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine wirksamere spermizide Zusammensetzung bereitzustellen, die natürliche Pflanzenextrakte für eine kurzzeitige lokale Anwendung innerhalb der Vagina einsetzt, wobei die Zusammensetzung frei von Irritationen und Nebeneffekten ist, was durch Unterdrückung des Wachstums von unerwünschten Mikroorganismen bewirkt wird.
  • Die Anstrengungen der Anmelder zur Lösung dieser Aufgaben haben sie zum erneuten Studium einer alten und einheimischen Pflanze geführt, die bereits für ihre Anwendbarkeit auf anderen Gebieten sehr bekannt ist, dem Neembaum. Der Neembaum (Azadirachta indica oder Melia azadirachta), der in ganz Indien gefunden wird, wird in der einheimischen und Haushaltsmedizin für verschiedene Zwecke verwendet. Fast jedes Teil des Baums ist zur Behandlung verschiedener Störungen und Erkrankungen, wie Arthritis (Pillai und Santhakumari, 1981, a, b), Entzündungen (Okpanyi und Ezeukwu 1981), Malaria (Obbaseki und Jegede-Fadunsin, 1986) verwendet worden. Von Neemöl insbesondere, auch bekannt als Margosaöl, ist gezeigt worden, daß es antidiabetische (Chakrabarty und Poddar, 1984; Sharma et al., 1983), antibakterielle (Singh und Sastry 1981) und fungizide (Kher und Chaurasia, 1977) Eigenschaften besitzt.
  • Obwohl frühere experimentelle Untersuchungen auch die Antifertilitätswirkung von Neemöl gezeigt haben, wird der Grad der Wirksamkeit, ein schwacher Punkt bei Grenzverfahren, durch die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verbessert, bei der ein Extrakt einer weiteren Pflanze eingeschlossen wurde. Neemöl allein besitzt auch, als Ergebnis des unangenehmen Geruchs des Öls, erfahrene Akzeptibilitätsprobleme bei Frauen. Glücklicherweise werden diese Probleme durch die erfindungsgemäße Formulierung berücksichtigt.
  • Neemöl ist auch als Abtreibungsmittel verwendet worden. Die Wirkung war jedoch weniger deutlich nach oraler Verabreichung, als nach vaginaler Verabreichung bei trächtigen Ratten. In einer der Untersuchungen, berichtet von Riar et al. (1988), wurde Neemöl (0,075 ml) an den Tagen 2, 3, 4 oder 4, 5, 6 oder 7, 8, 9 der Trächtigkeit bei Ratten intravaginal angewendet. Die Schwangerschaft wurde abgebrochen. Andererseits, gemäß Lal et al. (1986) resultierte Neemöl (0,10 ml), das schwangeren Ratten vom 1. bis 10. Tag der Schwangerschaft, entweder oral oder auf intravaginalem Wege, verabreicht wurde, in der Beendigung der Schwangerschaft in nur 40 % der Fälle.
  • Im Gegensatz zu dem, was bisher als Charakteristika von Neemöl angesehen wurde, ist das erfindungsgemäße Verfahren auf der Basis von Befunden entwickelt worden, die sowohl neu als auch überraschend unterschiedlich von dem sind, was zuvor beschrieben wurde. Erfindungsgemäß wird eine kleine Menge eines hochgereinigten kaltextrahierten Neemöls mit Milfe eines Katheters in den Uterus eingebracht. In bezug auf Affen ist die Dosierung von 0,2 bis 2,0 ml, bevorzugt 1 ml. Im Fall von Nagetieren wird eine Menge von 0,05 bis 0,2 ml in jede Gebärmutterhöhle eingebracht. Infolge einer solchen Behandlung wurden Tiere mit bestätigter Fruchtbarkeit unfruchtbar, obwohl die Ovulation normal stattfindet und die Tiere sich auf dem normalen Weg paaren. Kein Nebeneffekt irgendeiner Art ist bei den Untersuchungsobjekten infolge der Behandlung bemerkt worden. Die Fruchtbarkeit in der Tiere ist nach einem Zeitraum von 4 bis 6 Monaten wiederhergestellt.
  • Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung von Neemöl bei der Herstellung eines Medikaments zur Anwendung im Uterus zur reversiblen Blockierung der Fruchtbarkeit bereit.
  • Die vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung von Neemöl bei der Herstellung eines Medikaments zur Erhöhung der Anzahl immunreaktiver Zellen in dem Uterusepithelium bereit.
  • Basierend auf den Befunden mit Bezug auf Affen und Nagetiere kann die vorgeschlagene Dosierung für weibliche menschliche Personen bis zu 4 ml betragen.
  • Es ist herausgefunden worden, daß eine einzelne Verabreichung von Neemöl ausreichend ist, um die Person für mehrere Monate mit einer Fruchtbarkeitsblockade, die in 100 % der untersuchten Fälle erzeugt wurde, für mehrere Monate unfruchtbar zu machen.
  • Die vorliegende Erfindung stellt auch eine spermizide Zusammensetzung bereit, die eine Dispersion von hochgereinigtem Neemöl und einen wässrigen Extrakt von Sapindus mukerossi (in Indien allgemein als "Reetha" bekannt) in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder einer Basis dafür enthält.
  • Die spermizide Zusammensetzung umfaßt bevorzugt eine Emulsion in einer Cremebasis. Eine derartige Creme kann unter Einsatz herkömmlicher Emulgatoren pharmazeutischer Reinheit hergestellt werden.
  • Gemäß einer besondere Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße spermizide Zusammensetzung von 5 bis 25 Gew.-% Neemöl und von 0,5 bis 2 Gew.-% Reetha-Extrakt, wobei der Rest aus Emulgator und Cremebasis besteht.
  • Die Erfindung wird nun genauer in den folgenden Beispielen beschrieben.
  • BEISPIEL 1
  • Weiblichen Ratten von bestätigter Fruchtbarkeit wurde 1/10 eines ml (0,1 ml) Neemöl in eine oder beide Uterushöhlen gegeben. Die Tiere wurden zum Paaren mit Männchen, auch von bestätigter Fruchtbarkeit, gehalten. Die Weibchen, die Neemöl in beiden Uterushöhlen erhalten hatten, wurde für Zeiträume von 3 1/2 bis 6 Monate nicht schwanger. Sie paarten sich jedoch normal mit Männchen und Sperma wurde positiv in Vaginalabstrichen jeder Ratte bei 4 bis 12 Gelegenheiten beobachtet. Im Gegensatz dazu wurden alle weiblichen Ratten, die Erdnußöl auf ähnliche Weise in ihre Uterushöhlen erhalten hatten, schwanger.
  • Diese parallele Kontrollexperiment schließt die nicht spezifische Wirkung entweder eines Öls oder des Verfahrens von dessen Verabreichung in den Uterus aus. Die typischen Ergebnisse von 10 Ratten sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefaßt. TABELLE 1 INTRA-UTERINE VERABREICHUNG VON NEEMÖL TIERMODELL: WEIBLICHE WISTAR-RATTEN VON BESTÄTIGTFR FRUCHTBARKEIT (DURCHSCHNITTLICHE WURFGRÖSSE: 10) AUFZEICHNUNG DER FRUCHTBARKEIT: BEOBACHTUNG ÜBER 6 MONATE TIER NUMMER ANZAHL SPERMAPOSITIVER PAARUNGEN DAUER DER UNFRUCHTBARKEIT* (TAGE) WURFGRÖSSE NACH WIEDER-ERLANGEN DER FRUCHTBARKEIT EXPERIMENTGRUPPE: NEEMÖL (100 ul/Höhle) KONTROLGRUPPE: ERDNUSSÖL (100 ul/Höhle)
  • * Anzahl an Tagen von der Zeit, zu der die Tiere einem kontinuierlichen Paaren ausgesetzt wurden, bis zu dem Datum der letzten spermapositiven Paarung, die zur Schwangerschaft führte.
  • # Anzahl im Wurf bei der zweiten Schwangerschaft
  • Was überraschend ist, ist, daß die Normalität der Ovulation bei Tieren, die nicht schwanger werden, beibehalten wird. Nebeneffekte erkennbarer Art werden nicht beobachtet. Diese Normalität der Ovulation bei Tieren, die nicht schwanger werden, wird am besten durch ein an Ratten ausgeführtes Experiment demonstriert. Weibliche Ratten besitzen zwei Uterushöhlen. Neemöl wurde in eine der Höhlen und Erdnußöl in die andere Höhle injiziert. Nach dem Paaren zeigten diese Tiere in der Höhle, die Erdnußöl erhalten hatte, Embryos, während kein Nachweis von Embryos in der Höhle, die Neemöl erhalten hatte, erkennbar war. Ein Beweis hierfür kann aus den als Figuren 1 und 2 gezeigten Photographien, die dieser Beschreibung beigefügt sind, hergeleitet werden.
  • Fig. 1 ist ein Photo, das die freien Eingeweide einschließlich der Uterushöhlen einer weiblichen Ratte am 16. Tag der Schwangerschaft darstellt. Fig. 2 ist ein Photo, das nur die herauspräparierten Höhlen derselben Ratte zeigt. Die rechte Uterushöhle, mit A gekennzeichnet, der Neemöl verabreicht worden war, zeigt keine Implantationen, während die linke Höhle, mit P markiert, der Erdnußöl verabreicht worden war, fünf Implantationsstellen zeigt. Fig. 3, die eine Mikrophotographie eines Bereichs des rechten Eierstocks des in Fig. 1 gezeigten Tieres ist, zeigt die Anwesenheit von Corpus luteum (CL), was darauf hinweist, daß eine intrauterine Verabreichung von Neemöl die Ovulation nicht inhibiert.
  • Der Mechanismus, durch den dieser bemerkenswerte Effekt des Neemöls ausgeübt wird, wird durch die ausführlichen von den Anmeldern durchgeführten histologischen Untersuchungen nahegelegt. Neemöl wird von den Uterusmacrophagen aufgenommen, deren Zahl innerhalb des Uterusepitheliums bedeutend zunimmt. Danach, nach jeder natürlichen Paarung, sammeln sich die Macrophagen und Lymocyten in großer Zahl in dem Uteruslumen als und wenn die Blastocysten den Uterus erreichen. Die Anwesenheit dieser immunreaktiven Zellen verhindert die Einnistung des Embryos und bewirkt sein Absterben. Sie üben keinen offensichtlich toxischen Effekt auf andere Zellen des Uterus aus, wie aus histologischen Untersuchungen hervorgeht.
  • Die Fähigkeit dieser leukocytischen Zellen, in die Schwangerschaft einzugreifen, ist ein neues und modernes Konzept. Sie können entweder eine direkte Wirkung auf die Blastocysten haben, oder ihre Wirkung kann durch von ihnen produzierte lösliche Faktoren, den Monokinen und Lymphokinen, vermittelt sein. Zellvermittelte Immunität wird auch als in Fällen natürlicher Unfruchtbarkeit vorliegend angesehen (Anderson and Hill 1988; Hill et al., 1987). Beim vorliegenden Ansatz wird dies vorsätzlich auf reversible Weise unter Verwendung eines traditionellen Pflanzenprodukts, nämlich Neemöl, bei Weibchen induziert.
  • Darüber hinaus sind diese Wirkungen nicht auf Ratten als eine Spezies beschränkt. Kaninchen zeigten auch Blockierungen der Fruchtbarkeit nach einer einzelnen intrauterinen Verabreichung von Neemöl, das nicht chirurgisch durch einen Katheter durch die Vagina verabreicht wurde. Keines der drei so behandelten Tiere wurde für mehr als 3 Monate des Beobachtungszeitraums trächtig, sogar nach 10 Paarungen in Intervallen von 10 Tagen. Kontrollkaninchen unter ähnlichen Umständen wurden nach der ersten Paarung schwanger und die Ergebnisse des Experiments sind in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengefaßt. TABELLE 2 INTRA-UTERINE VERABREICHUNG VON NEEMÖL TIERMODELL: WEIBLICHES KANINCHEN FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG: TIER NUMMER ANZAHL SPERMAPOSITIVER PAARUNGEN DAUER DER UNFRUCHTBARKEIT* (TAGE) WURFGRÖSSE NACH WIEDER-ERLANGEN DER FRUCHTBARKEIT EXPERIMENTIERGRUPPE: Neemöl (1 ml) KONTROLLGRUPPE: Erdnußöl (1 ml)
  • * Anzahl der Tage von dem Zeitpunkt der Verabreichung von Neemöl bis zu dem Datum der letzten Paarung, die zur Schwangerschaft führt.
  • In ähnlicher Weise blieben sechs weibliche Kragenaffen mit bestätigter Fruchtbarkeit für mehr als fünf Zyklen nach einer einzigen nichtoperativen intrauterinen Verabreichung von Neemöl unfruchtbar, obwohl sie mit männlichen Affen mit bestätigter Fruchtbarkeit gepaart wurden. Andererseits wurden Kontrollaffen innerhalb des ersten oder zweiten Zyklus schwanger. Diese Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt, die folgt. TABELLE 3 INTRA-UTERINE VERABREICHUNG VON NEEMOL TIERMODELL: WEIBLICHER KRAGENAFFE FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG: TIER NUMMER ANZAHL GEPAARTER ZYKLEN SCHWANGERSCHAFTSSTATUS EXPERIMENTIERGRUPPE: Neemöl (1 ml) Zyklen KONTROLLGRUPPE: Erdnußöl (1 ml) Zyklus nicht schwanger schwanger nach Zyklen schwanger
  • Der Einsatz von Neemöl als Spermizid und seine Wirkung wird nachfolgend in den folgenden Beispielen beschrieben.
  • BEISPIEL 2
  • Vierzehn weibliche Affen mit bestätigter Fruchtbarkeit wurden aus denen einer Kolonie ausgewählt. 1 ml Neemöl wurde den Vaginen von neun weiblichen Affen mittels eines Applikators vor der Paarung des Affen mit einem Männchen bestätigter Fruchtbarkeit verabreicht. Eine getrennte Kontrollgruppe von fünf Affen erhielt 1 ml Erdnußöl. Von den neun Affen, denen Neemöl intravaginal verabreicht wurde, wurde nur einer über einen Beobachtungszeitraum von 50 Zyklen schwanger, während alle fünf Affen der Kontrollgruppe innerhalb einer oder zwei Paarungszyklen schwanger wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der hier folgenden Tabelle 4 dargelegt. TABELLE 4 INTRA-VAGINALE ANWENDUNG VON NEEMÖL TIERMODELL: WEIBLICHER KRAGENAFFE FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG: ANZAHL VON TIEREN ANZAHL PAARUNGSZYKLEN SPERMAPOSITIVE VAGINALABSTRICHE EMPFÄNGNIS/GESAMTANZAHL VON BEOBACHTUNGSZYKLEN EXPERIMENTIERGRUPPE: NEEMÖL (1 ml) KONTROLLGRUPPE: Unbehandelt
  • BEISPIEL 3
  • Eine Creme wurde durch Emulgieren von 25 Gew.-% Neemöl von 1 Gew.-% von wasserlöslichem Reetha-Extrakt in einer herkömmlichen Cremebasis hergestellt. 1 ml der so hergestellten Creme wurde intravaginal weiblichen Affen bestätigter Fruchtbarkeit verabreicht, die man dann wiederholt mit männlichen Affen, auch von bestätigter Fruchtbarkeit, paaren ließ. Die Creme störte die weder die Kopulation noch hatte sie Wirkung auf die Libido der Tiere. Sie störte die Ovulation des weiblichen Affen nicht. Eine lapraskopische Untersuchung der Vagina der Affen nach 20 täglichen Anwendungen offenbarte keine entzündliche Reaktion. Die Ergebnisse dieses Experiments sind in der folgenden Tabelle 5 dargestellt. TABELLE 5 INTRA-VAGINALE ANWENDUNG VON NEEMÖLCREME TIERMODELL: WEIBLICHER KRAGENAFFE FRUCHTBARKEITSAUFZEICHNUNG: ANZAHL VON TIEREN ANZAHL PAARUNGSZYKLEN SPERMAPOSITIVE VAGINALABSTRICHE EMPFANGNIS/GESAMTANZAHL VON BEOBACHTUNGSZYKLEN EXPERIMENTIERGRUPPE: NEEMÖLCREME (1 ml) KONTROLLGRUPPE: Unbehandelt
  • Die gemäß den Beispielen 1, 2 und 3 behandelten Tiere blieben vollständig gesund. Ihre Nahrungsmittelaufnahme und Gewichtszunahme war normal und es waren keine erkennbaren Nebeneffekte sichtbar.
  • Wegen den inhärenten medizischen Eigenschaften von Neem, bieten das erfindungsgemäße Verfahren und die spermizide Creme den zusätzlichen Vorteil des Vaginal- und Uterusschutzes gegen durch Mikroorganismen, Viren und Pilze hervorgerufene Geschlechtsinfektionen. Somit bringt der Rückgriff auf das vorliegende Verfahren den zusätzlichen Vorteil der Vaginalhygiene durch Suppression und Abtöten unerwünschter pathogener Mikroorganismen hervor.
  • Es ist interessant anzumerken, daß keine tägliche Anwendung des wirksamen Agens, Neemöl, notwendig ist, wie es der Fall ist, wenn Kondome und Pillen zur Kontrazeption eingesetzt werden. Einmal verabreicht wird die Unfruchtbarkeit für Zeiträume im Bereich von 3 bis 6 Monaten induziert. Diese Tatsache stellt einen bedeutenden Vorteil dar, weil er den Empfänger von Anwenderfehlern befreit. Dieses Verfahren ist als in jedem Fall erfolgreich befunden worden, wobei auf seine hohe Wirksamkeit gedeutet wird.
  • Am wichtigsten ist, daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine reversible Modalität in der Fruchtbarkeitssteuerung bietet. Personen, die durch Eintropfen von Neemöl unfruchtbar gemacht worden sind, könnten nach einem Zeitraum im Bereich von 3 bis 6 Monaten blockierter Fruchtbarkeit schwanger werden.

Claims (6)

1. Verwendung von Margosaöl zur Herstellung eines Medikaments zur Anwendung im Utersus zur reversiblen Blockierung der Fruchtbarkeit.
2. Verwendung von Margosaöl zur Herstellung eines Medikaments zur Herstellung eines Medikaments zur Erhöhung der Anzahl immunreaktiver Zellen im Uterusepithelium.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei auf den Uterus Margosaöl in einer Dosis von bis zu 4 ml angewendet wird.
4. Spermizide Zusammensetzung, die eine Dispersion von hochreinem Margosaöl und einen wässrigen Extrakt von Sapindus mukerossi (Reetha) in einem pharmazeutisch verträglichen Träger oder einer Basis davon enthält.
5. Spermizide Zusammensetzung nach Anspruch 4, die eine Emulsion in einer Cremebasis enthält.
6. Spermizide Zusammensetzung nach Anspruch 5, die 5 bis 25 Gew.-% Margosaöl und 0,5 bis 2 Gew.-% Reetha-Extrakt enthält, wobei der Rest aus dem Emulgator und der Cremebasis hergestellt ist.
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