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Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen und Transportieren von Mörtel
an einer Baustelle, wobei die Anlage verfügt über eine Mischvorrichtung zum
Mischen von Zement und Sand, eine Mörteltransportvorrichtung mit einer
Kompressoranlage und ein transportables Silo für die Lagerung und/oder den Transport von
Zement und Sand, wobei das Silo mit einer Trennwand zur Bildung von
mindestens zwei separaten Kammern ausgestattet ist, eine Kammer zur Aufnahme von
Sand und eine Kammer zur Aufnahme von Zement bestimmt ist und die Kammern
an ihren unteren Seiten mit Auslässen ausgestattet sind, die durch ein
Schließmittel verschlossen werden können.
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Eine solche Anlage ist aus der DE-OS 3 616 077 bekannt. Bei dieser bekannten
Anlage steht die den Sand enthaltende Kammer während des Betriebs mit einem
Rüttelförderer in offener Verbindung, der für die Abgabe von Sand an einen
Sammelbehälter in Vibration versetzt werden muß. Das Zuführen von Sand zu dem
Sammelbehälter wird in dieser Weise fortgesetzt, bis eine bestimmte Menge Sand
zu der Sammelkammer unter Zuhilfenahme einer Wiegeeinrichtung verbracht
worden ist, die mit dem Sammelbehälter zusammenarbeitet. Nachdem das
Vibrierenlassen des Rüttelförderers angehalten worden ist, wird eine bestimmte Menge
Zement mittels der genannten Wiegeeinrichtung zu dem Sammelbehälter
verbracht, indem ein Schließmittel in einem Auslaß der den
Zement enthaltenden Kammer geöffnet wird.
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Das Füllen des Sammelbehälters in dieser Weise ist verhältnismäßig
zeitaufwendig, während gleichzeitig eine genaue Dosierung nicht gewährleistet werden kann,
da die den Sand enthaltende Kammer während des Betriebs stets offen bleibt. Die
Vorrichtung ist mit mehreren einstellbaren Schließmitteln ausgestattet, jedoch sind
mögliche Antriebsmittel für die Schließmittel nicht offenbart.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Anlage der obenbezeichneten
Gattung zu schaffen, die einen einfachen und wirksamen Aufbau besitzt, während
eine genaue Dosierung der verschiedenen Materialien auch möglich ist.
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Dies kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß die beiden Auslässe
der Kammern des Silos in die oberen Enden eines Paares separater
Meßkammern münden, die ein bestimmtes Volumen besitzen und des weiteren an ihren
unteren Enden mit Öffnungen ausgestattet sind, die durch Schließmittel
verschlossen werden können, wobei die Schließmittel mit Hilfe von pneumatisch
arbeitenden Antriebsmitteln einstellbar sind, die zur Versorgung mit Druckluft an die
Kompressoranlage der Mörteltransportvorrichtung angeschlossen sind.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Anlage können beide Meßkammern
gleichzeitig gefüllt werden, indem die die Kammern des Silos verschließenden
Schließmittel geöffnet werden, wenn sich die an den unteren Enden der
Meßkammern befindlichen Schließmittel in ihrer Schließstellung befinden, wodurch die
Volumina der Meßkammern in Übereinstimmung mit dem gewünschten
Mischverhältnis zwischen Zement und Sand gemessen werden. Nachdem die Kammern
des Silos verschlossen worden sind, können die Schließmittel an den unteren
Enden der Meßkammern zur Abgabe von Sand und Zement an die Mischvorrichtung
geöffnet werden, die Teil einer eine Kompressoranlage aufweisenden
Zementpumpe ist, mittels der der Zement und der Sand mit Wasser gemischt und danach
zu dem gewünschten Platz transportiert werden können.
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Eine genaue Dosierung sowohl des Sandes als auch des Zements, um ein
optimales Produkt zu erreichen, kann unter Verwendung einer einfachen Bauweise
der Anlage realisiert werden, weil die Schließmittel, mit deren Hilfe das Dosieren
des Zements und des Sandes geregelt wird, mit Hilfe pneumatischer Antriebsmittel
gesteuert werden, die die für ihren Betrieb benötigte Druckluft von der
Kompressoranlage beziehen, die mit einem Behälter ausgestattet ist, der die für das
Pumpen des hergestellten Mörtels erforderliche Druckluft enthält, wobei die Kapazität
des Behälters generell eine solche ist, daß ausreichend Druckluft für die
Steuerung der Antriebsmittel zur Verfügung steht, dies um so mehr weil während des
normalen Betriebs die Antriebsmittel in der Zeitspanne betätigt werden, wenn kein
Zement gepumpt wird.
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Es ist zu beachten, daß aus der US-PS 1 559 416 eine Anlage bekannt ist, die mit
zwei nebeneinander angeordneten Kammern ausgestattet ist, wobei die Kammern
zur Aufnahme verschiedener Materialien bestimmt sind. Unter diesen Kammern
sind separate Meßkammern angeordnet, die sowohl an ihren oberen Enden als
auch an ihren unteren Enden mit Öffnungen ausgestattet sind, die verschlossen
werden können. Diese Anlage ist nicht für die Herstellung und den Transport von
Mörtel bestimmt, und verfügt daher und folglich nicht über eine Mischvorrichtung
zum Mischen der Materialien, noch verfügt die Anlage über eine Vorrichtung zum
Transport der Materialien. Die Schließmittel werden bei dieser Anlage von Hand
betätigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Silos, das in den beigefügten Figuren erläutert ist, weiter
im Detail beschrieben.
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Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Silos in der
für den Betrieb geeigneten aufrechten Stellung.
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Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht auf das in Fig. 1 dargestellte Silo, wobei
Teile weggelassen sind, um darunter liegende Teile darzustellen.
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Gemäß Darstellung in Fig. 1 und 2 ist das Silo durch einen Behälter 1 gebildet, der
entlang des größeren Teils seiner Länge zylindrisch und der von einem Rahmen in
einer solchen Weise getragen ist, daß sich die Längsachse des Behälters 1 in der
in Fig. 1 dargestellten Arbeitsstellung vertikal erstreckt. Der Behälter ist in zwei
separate Kammern mittels einer Trennwand unterteilt, die im Inneren des Behälters
vorgesehen ist. Die eine Kammer, die zur Aufnahme von Sand dient, befindet sich
an der oberen Seite des Behälters, der mit einem Einlaß 4 zum Einführen von
Sand in den Behälter ausgestattet ist. Die zur Aufnahme von Zement bestimmte
Kammer ist mit einem Einlaß 5 zum Einführen von Zement in die betroffene
Kammer ausgestattet. Selbstverständlich können die Einlässe 4 und 5 durch
Schließmittel (nicht dargestellt) wie Abdeckungen verschlossen werden.
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Die unteren Enden der beiden Kammern sind durch trichterförmige Teile 6 bzw. 7
gebildet, die mit Auslässen an ihren unteren Enden ausgestattet sind, die mittels
eines gemeinsamen Schiebers 8 geöffnet und verschlossen werden können. Der
Schieber ist in horizontaler Richtung mittels eines pneumatisch arbeitenden
Stellzylinders 9, der an dem Rahmen 2 befestigt ist, zwischen einer Stellung, in
der der Schieber die an der Bodenseite der Kammern des Silos 1 angeordneten
Auslässe freigibt, und einer Stellung hin- und herbewegbar, in der die Auslässe
durch den Schieber 8 verschlossen sind. Selbstverständlich ist es auch möglich,
einen separaten Schieber für jede Kammer zu verwenden, wobei beide Schieber
durch pneumatische Arbeitsmittel gleichzeitig oder nicht gleichzeitig einstellbar
sind.
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Unter den Auslässen der trichterförmigen Enden 6 und 7 der betroffenen
Kammern sind Meßkammern 10 und 11 angeordnet. Die Kammer sind an ihren
unteren Enden wiederum mit Auslässen ausgestattet, die mittels eines bewegbaren
Schiebers 12 geöffnet und verschlossen werden können, der ebenfalls in
horizontaler Richtung bewegbar ist. Der Schieber 12 ist wiederum mittels eines
pneumatischen Stellzylinders 14, der an dem Rahmen befestigt ist, zwischen einer ersten
Stellung, in der der Schieber die an der Bodenseite der Meßkammern 10 und 11
angeordneten Auslässe verschließt, und einer zweiten Stellung horizontal
einstellbar, in der die Auslässe durch den Schieber 12 verschlossen sind.
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Wenn die Auslässe der Kammern 10 und 11 mittels des Schiebers 12
verschlossen und die Auslässe der Kammern des Silos 1 geöffnet sind, können Sand in die
Meßkammer 10 und Zement in die Meßkammer 11 fließen. Nachdem die
Meßkammern gefüllt worden sind, kann der Schieber 8 mittels des pneumatischen
Stellzylinders 9 in eine Stellung zurückbewegt werden, in der die Auslässe der
beiden Kammern des Silos 1 verschlossen sind. Eine bestimmte Menge Sand wird
in der Meßkammer 10 aufgenommen, und eine bestimmte Menge Zement wird in
der Meßkammer 11 aufgenommen. Die Volumina der Meßkammern sind dabei so
gewählt, daß das Verhältnis der gemessenen Sandmenge zu der gemessenen
Zementmenge den gewünschten Verhältnissen für die Herstellung eines
geeigneten Mörtels entspricht. Die beiden Auslässe der Meßkammern 10 und 11 sind über
einem unter dem Silo 12 angeordneten Trichter 14 angeordnet, so daß dann,
wenn die an der Bodenseite der Meßkammern 10 und 11 angeordneten Auslässe
durch Bewegen des Schiebers 12 geöffnet werden, Zement und Sand in den
Trichter 14 strömen, um über den Trichter zu einer geeigneten Mischvorrichtung
geführt zu werden, wo der Sand und der Zement mit Wasser vermischt werden.
Die Mischvorrichtung kann beispielsweise Teil einer herkömmlichen Zementpumpe
bilden, die unter dem Trichter 14 angeordnet ist. Zum Betrieb der Sand/Zement-
Pumpe, insbesondere zum Transport des Zements zu der Verarbeitungsstelle,
wird im allgemeinen von Druckluft Gebrauch gemacht, so daß die Zementpumpe
mit einer Kompressoranlage ausgestattet ist. Die Kapazität der Kompressoranlage
ist im allgemeinen eine solche, daß eine reichliche, ausreichende Menge Druckluft
zur Verfügung steht. Faktum ist, daß das Pumpen von Zement üblicherweise
intermittierend stattfindet, und folglich der Kompressor über längere Zeiträume bei
den herkömmlichen Kompressoranlagen lastfrei läuft. Diese Zeiträume sind
ausreichend lang, dafür genutzt zu werden, die für die pneumatisch arbeitenden
Steuermitteln des Silos genötigte Luft unter Druck zu setzen.
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Durch konsequente Ausstattung des Silos mit pneumatisch arbeitenden
Einstellmitteln zur Einstellung der beiden Schieber 8 und 12 kann jetzt wirksamer
Gebrauch von der Kompressoranlagen-Kapazität, die bereits vorhanden ist, für die
Betätigung der Teil des Silos bildenden verschiedenen bewegbaren Teile gemacht
werden.
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Wie weiter in Fig. 1 angegeben ist, kann das Silo mit einem Sieb 15 ausgestattet
sein, das sich mindestens im wesentlichen horizontal erstreckt und das sich unter
den unteren trichterförmigen Teilen 6 und 7 der beiden Kammern des Silos
erstreckt. Das Sieb 15 ist hierbei mit einem pneumatisch arbeitenden Einstellmittel
16 verbunden, mittels dessen das Sieb während des Betriebs in eine hin- und
hergehende Bewegung wie gewünscht versetzt werden kann, um eine gleichmäßige
Abgabe des Materials aus den beiden Kammern des Silos in vorteilhafter Weise
zu beeinflussen.
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Die Gestaltung des Silos ist in bevorzugter Weise eine solche, daß das Silo in der
Fig. 1 dargestellten Stellung mit Sand und Zement an einem Lagerplatz oder
dergleichen gefüllt und danach, um 90º verschwenkt, zu einer Baustelle oder
dergleichen mittels eines Lastwagens transportiert werden kann. Selbstverständlich ist es
auch möglich, das Silo im leeren Zustand zu einer Baustelle zu transportieren und
es erst an dieser Örtlichkeit mit Sand und Zement zu füllen. Des weiteren ist es
wünschenswert, mindestens das Volumen einer der beiden Meßkammern 10 und
11 zur Anpassung des Mischverhältnisses von Sand und Zement für den
benötigten Mörtel verändern zu können. Zu diesem Zweck ist es beispielsweise möglich,
die Meßkammer 10 in einen oberen und einen unteren Teil zu unterteilen, wobei
diese beiden Teile mittels eines geeigneten Einstellmittels, beispielsweise mit Hilfe
von Schraubenspindeln oder dergleichen, teleskopartig relativ zueinander zu
bewegen.
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Zwar ist vorstehend ein mit zwei Kammern ausgestattetes Silo erörtert worden,
jedoch ist erkennbar, daß auch mehr als zwei Kammern bei dem Silo vorgesehen
sein können, beispielsweise neben den Kammern für Sand und Zement eine
Kammer für Aggregate, beispielsweise für Kies geringer Größe oder Carborund,
die bei der Herstellung von industriellen Böden verarbeitet werden.