1. Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Zusammensetzungen zum Entfernen oder
Abstreifen von Anstrichfarbe, Lack und ähnlichen Beschichtungen
von Holz- und Metalloberflächen.
2. Übersicht über den Stand der Technik
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Das Entfernen von schützenden Beschichtungen von Holz- und
Metalloberflächen ist lange eine schwere und mühsame Tätigkeit
gewesen, verbunden mit der Verwendung von Flammen, Hitze und/-
oder Abkratz-Werkzeugen. Solche Arbeit ist durch Verwendung von
Lösungsmitteln minimiert worden, wodurch eine Beschichtung
erweicht und/oder von einer geschützten Oberfläche abgehoben
wird. Zusammensetzungen zum Entfernen von schützenden Überzügen
haben im allgemeinen Methylenchlorid und andere halogenierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe verwendet.
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Anstrichfarben- und Lack-Entferner bestehen in Einklang mit dem
Verwendungsverfahren aus zwei Haupttypen Auftragungs-Entferner
und Tauch-Entferner. Auftragungs-Entferner werden im
allgemeinen durch Aufbürsten oder Sprühen aufgetragen und werden für
kleine Arbeiten oder für Teile verwendet, die nicht getaucht
werden können. Tauch-Entferner werden entweder als kalte oder
heiße Bäder verwendet, wobei es praktisch und kostengünstig
ist, Geräte einzubauen, die zahlreiche Teile abstreifen können.
Kalte Bäder enthalten Lösungsmittel wie Methylenchlorid und
heiße Bäder enthalten oft Natriumhydroxid.
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Wie im U.S.-Patent 2 495 829 offenbart, werden aliphatische
Alkohole oder cyclische aliphatische Oxide wie
Tetramethylenoxid mit einem aliphatischen Säureester wie Ethylacetat in
Aceton und einem oberflächenaktiven Mittel wie einem
langkettigen
Alkylbenzolsulfonat vermischt und sind für vertikale
Oberflächen wirksam, da ein filmbildendes Basismaterial wie ein
Wachs, Cellulosenitrat und Celluloseacetat zugegeben wird, um
die Viskosität zu erhöhen und um einen Schutzfilm zu bilden,
der es dem Lösungsmittel und den weichmachenden Mitteln
ermöglicht, innerhalb des Films eingeschlossen zu sein, wodurch
eine maximale erweichende und lösende Wirkung ausgeübt wird.
Die Zusammensetzung umfaßt Methylenchlorid als das bevorzugte
alleinig aktive organische Lösungsmittel und eine zweite
Komponente wie Benzol, Methanol und Aceton, wodurch bevorzugte
binäre Mischungen gebildet werden.
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Das U.S.-Patent 3 179 609 offenbart Zusammensetzungen, die für
das Entfernen von Beschichtungen und Deckanstrichen wie
Anstrichfarben, Lacke, physikalisch trocknende Lacke, Schellack,
Gummis und natürliche und synthetische Harze nützlich sind.
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Das U.S.-Patent 3 538 007 offenbart einen Abstreifer für
Anstrichfarbe, umfassend 54 bis 77 Teile eines chlorierten
flüssigen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels, 1 bis 4 Teile einer
Carbonsäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffen, 1 bis 6 Teile
Propargylalkohol, 0 bis 2 Teile eines nichtionischen Benetzungsmittels,
O bis 15 Teile von flüssigen aromatischen Kohlenwasserstoff-
Lösungsmitteln, 0 bis 6 Teile eines Haftmittels, 0 bis 30 Teile
eines phenol- oder alkylsubstituierten Phenols, 0 bis 2 Teile
eines Dickungsmittels und 0 bis 2 Teile eines
Verdampfungshemmers. Der aromatische flüssige Kohlenwasserstoff kann
Benzol, Toluol oder Xylol sein.
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U.S. 3 574 123 beschreibt einen Anstrichfarben-Abzieher,
umfassend 50 bis 90 Teile eines chlorinierten flüssigen
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels, 2 bis 15 Teile eines niederen
aliphatischen Alkohols oder Glycolethers, 0,1 bis 15 Teile einer
niederen Carbonsäure, 2 bis 30 Teile Hydroxybenzole, 2 bis 10
Teile eines Fettsäuresulfonats oder eines Salzes einer
Fettaminocarbonsäure und 0,1 bis 10 Teile wäßriges Ammoniumbifluorid.
Diese Zusammensetzung kann darüber hinaus inerte organische
aromatische Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel wie Benzol, Toluol,
Xylol, Ethylbenzol, ortho-Ethyltoluol, Di-ethylbenzol und
Isopropylbenzol enthalten, wobei die durch niedere Alkyle
substituierten Benzole bei 170ºF sieden und die höheren bevorzugt
sind.
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Das U.S.-Patent 3 592 691 beschreibt das Entfernen von Resten
von Photoresist-Masken von einem Halbleiter-Substrat durch das
Tauchen des Substrates in ein Photoresist-Lösungsmittel und
durch Erhitzen des Lösungsmittels auf 150 bis 250ºC und bei
einem Druck von ungefähr 300 psig für eine Zeitdauer von 1/4
bis 3 Stunden. Die Lösungsmittel-Zusammensetzung umfaßt
Trichlorethylen, Isopropanol und Xylol mit bis zu wenigen Prozent
Methylenchlorid. Das Isopropanol kann vollständig oder
teilweise durch aliphtische Alkohole mit niedrigeren Siedepunkten
wie Ethanol ersetzt werden.
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Das U.S.-Patent 3 743 542 beschreibt ein Verfahren zum
Entfernen von Anstrichfarbe von Metalloberflächen durch das Kochen
eines Lösungsmittels oder Lösungsmittel-Gemisches und das In-
Berührung-Bringen der gestrichenen Metall-Oberfläche mit den
Dämpfen der Lösungsmittel-Mischung, vorzugsweise, während die
Dämpfe in einem geschlossenen System unter Rückfluß erhitzt
werden. Es ist insbesondere nützlich, um haltbare
Anstrichfarben wie die auf der Grundlage von Vinyl-, Acryl- oder
Epoxyharzen zu entfernen. Die Abzieh-Zusammensetzung umfaßt
hydrierte aromatische Lösungsmittel und aliphatische Alkohole.
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U.S. Re 27 432 betrifft ein Verfahren zum Entfernen von
polymeren Materialien von Verarbeitungs-Geräten. Es lehrt zahlreiche
für das Lösen von Vinylhalogeniden bekannte Lösungsmittel wie
Trimethylenoxid, Tetramethylharnstoff, Dimethylacetamid,
Tetrahydrofuran, Cyclohexanon, Cyclopentanon, Cyclohexanoxid,
Diethylacetamid, Methylethylketon und Dioxan. Es lehrt darüber
hinaus, daß die Lösungsstärke dieser Lösungsmittel sich mit dem
Molekulargewicht der zu lösenden Verbindung ändert und daß
Tetrahydrofuran erfolgreich sowohl Homopolymer- als auch
Copolymer-Verunreinigungen mit niedrigen oder hohen
Molekulargewichten entfernt.
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Das U.S.-Patent 3 784 477 betrifft das Entfernen von
Anstrichfarben, Lacken und vergleichbaren Deckanstrichen von Holz und
Metallgegenständen ohne Gefahr für Faser- oder
Leimverbindungen. Es lehrt, daß Xylol oder aromatische Naphthas mit nur
einer geringfügigen Änderung bei der Fähigkeit zum Entfernen
von Anstrichfarben als ein Verschnittmittel für
Dimethylformamid oder Dimethylacetamid verwendet werden können und
weiterhin, daß Xylol mit bis zu ungefähr 20% seines Gewichtes mit
Methylalkohol verdünnt oder frei gestreckt werden kann.
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Das U.S.-Patent 4 595 396 lehrt die Löslichkeit von Trioxan in
Methanol, absolutem Ethanol und 95%igem Ethanol bei
Temperaturen unterhalb und oberhalb der Umgebung. Solche Lösungen werden
für den Kraftstoff-Transport und als Kraftstoff verwendet.
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Trioxanhaltige Lack-Entferner für Alkydharze werden in der
deutschen Offenlegungsschrift 2 118 870 offenbart. Sie bestehen
aus 4-7 : 1-3 Teilen Diolacetalen wie 1,3-Dioxolan und
Trioxan zur Rückhaltung der flüchtigen Acetale. Sie enthalten
wahlweise Ethylcellulose.
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Trioxane und Ethylacetat enthaltende Lösungen zum Entfernen von
Alkydharz-Beschichtungen werden auch in der deutschen
Offenlegungsschrift 2 123 563 beschrieben. Sie enthalten wahlweise
Ethylcellulose als ein Rückhaltemittel. Eine Beschichtung aus
Alkydharz, die mit einer 4 : 1 Mischung aus Ethylacetat :
Trioxan behandelt wurde, war innerhalb von 0,5 Minuten nach dem
Auftragen entfernbar und härtete (aufgrund des Verdampfens von
Lösungsmittel) nach 120 Minuten, verglichen mit 0,5 bzw.
50 Minuten für reines Ethylacetat.
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Im wesentlichen alle zur Zeit verwendeten Abstreifer enthalten
chlorierte Kohlenwasserstoffe und insbesondere Methylenchlorid,
was ein möglicherweise schädliches Lösungsmittel ist. Es
besteht folglich eine Notwendigkeit für ein Lösungsmittel mit
einer hohen Abhebe-Geschwindigkeit für normale Beschichtungen,
das darüber hinaus für den Benutzer unschädlich ist.
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Nach der "Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology",
Band 16, S. 763, enthält ein typischer
Methylenchlorid-Entferner 70 bis 85% Methylenchlorid, 5 bis 10% Alkohol und 0 bis
10% Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel oder Ketone, wobei der
Rest aus Paraffinwachs, Methylcellulose, einem Amin und
oberflächenaktiven oder emulgierenden Mitteln besteht.
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Da das Tauch-Abziehen viele praktische Vorteile aufweist,
besteht darüber hinaus eine Notwendigkeit für eine
Abzieher-Zusammensetzung zur Verwendung in heißen Bädern, die weniger
flüchtig als eine auf der Grundlage von Methylenchlorid
(Siedepunkt = 42ºC), weniger giftig und weniger schmerzhaft beim
Hautkontakt ist.
KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es ist überraschenderweise gefunden worden, daß Trioxan ein
sehr schnelles und wirksames Lösungsmittel zum Abheben von
normalen Beschichtungen ist und daß seine
Löslichkeits-Parameter durch Zumischen eines aromatischen Kohlenwasserstoffes
und eines aliphatischen Alkohols modifiziert werden können.
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Die Erfindung macht eine Zusammensetzung zum Abziehen von
Beschichtungen von Oberflächen verfügbar, umfassend Trioxan,
wobei Trioxan in einer Menge von wenigstens 33 Gew.-% der
Gesamt-Zusammensetzung vorhanden ist, einem aromatischen
Kohlenwasserstoff und einem aliphatischen Alkohol, ausgewählt aus
Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol und Butanol, wobei
die Löslichkeit von Trioxan in dieser Reihenfolge zunehmend
abnimmt. Methanol ist das bevorzugte Lösungsmittel.
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Die Erfindung macht darüber hinaus ein Verfahren zum Abziehen
einer Beschichtung von einer Oberfläche verfügbar, umfassend
das Auftragen einer wie oben definierten Abzieh-Zusammensetzung
auf die Oberfläche.
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Geeignete aromatische Kohlenwasserstoffe umfassen Benzol,
Toluol, Xylole und Ethylbenzol, wobei ein Xylol oder eine Mischung
von Xylolen das bevorzugte aromatische Lösungsmittel ist.
Andere Alkylbenzole wie Di-ethylbenzol, Isopropylbenzol, ortho-
Ethylbenzol, Trimethylbenzole und Cumol sind einigermaßen
zufriedenstellend, falls das Alkanende nicht mehr als ein C&sub5;-
Kohlenwasserstoff ist, um eine flüssige Zusammensetzung zu
bilden, die ein wirksamer Abzieher für Beschichtungen ist.
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Für die kommerzielle Verwendung wird die Zusammensetzung auf
geeignete Weise weiter modifiziert, indem Wachse oder Öle
zugegeben werden, um die Verdampfung zu reduzieren, und durch das
Hinzufügen von Verdickungsmitteln, um den Fluß zu reduzieren,
so daß sie für das Abziehen von vertikalen Oberflächen
verwendet werden kann.
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Die bevorzugte Zusammensetzung zur Verwendung bei
Umgebungstemperatur besteht aus 33% Methanol, 33% Xylol und 33%
Trioxan. Bei Umgebungstemperatur beträgt die Löslichkeit von
Trioxan ungefähr 35 Gew.-%. Um jedoch eine Sicherheitsmarge für
den Fall einer Temperaturerniedrigung sicherzustellen, wird
33% bevorzugt. Dieser Abzieher für Beschichtungen ist weniger
dicht als die Methylenchlorid-Abzieher und ist zu 66%
wasserlöslich.
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Trioxan entspricht in seiner Struktur Methylenchlorid mehr als
Dioxan, Dimethylformamid, Tetrahydrofuran oder
Tetramethylenoxid. Methylenchlorid ist jedoch in Bezug auf die
Wasserstoffbrücken-Bindung sehr schwach verglichen mit Trioxan. In der
Lösungsmittel-Zusammensetzung dieser Erfindung werden folglich
mehr Aromaten benötigt, um die Wasserstoffbrücken-Bindung von
Trioxan auszugleichen. Das Benetzungsvermögen des Alkohols wird
benötigt, um einen Protonendonor für die Wasserstoffbrücken-
Bindung hinzuzufügen.
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Die Zusammensetzung zum Abziehen von Anstrichmitteln ist
nützlich, um eine breite Vielzahl von Beschichtungen wie
Anstrichfarben, Lacke, Emaille, physikalisch trocknende Lacke und
dergleichen und insbesondere Neoprene, Polyester, Polycarbonate,
Silicon-Elastomere, Phenole, Vinylhalogenid-Polymere und
-Copolymere, Acrylate und Polyvinylalkohol-Beschichtungen bei
Umgebungstemperaturen zu entfernen oder abzuziehen. Sie ist
insbesondere geeignet für Alkyd-, Latex- und
Urethananstrichmittel und für Lacke.
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Die Verbindung 1,3,5-Trioxan wird im allgemeinen als Trioxan
oder Trioxymethylen bezeichnet. Trioxan, wie es hier verwendet
wird, ist ein cyclisches Trimer von Formaldehyd mit
nachfolgender Strukturformel:
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Wenn Trioxan in Methanol und anderen Lösungsmitteln gelöst
wird, wird Wärme absorbiert, so daß die Löslichkeit von Trioxan
in Methanol und vergleichbaren Lösungsmitteln mit steigender
Temperatur anwächst. Die Löslichkeit von Trioxan in Methanol
ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
TABELLE I
LÖSLICHKEIT VON TRIOXAN IN METHANOL
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Temperatur, ºC. Gew.-% Trioxan in der Flüssigphase
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0,1 14
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10,2 21
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18,9 31
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25,0 37
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30,0 44
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40,0 60
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64,0 (Schmelzpunkt) 100
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Die Löslichkeiten von chemisch reinem Trioxan in absolutem
Ethanol und in 95% Ethanol bei verschiedenen Temperaturen sind
angenähert wie folgt:
TABELLE II
LÖSLICHKEIT VON TRIOXAN IN ABSOLUTEM ETHANOL
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Temperatur, ºC. Gew.-% Trioxan in der Flüssigphase
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10 12
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15 15
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20 19
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25 25
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30 32
-
35 42
-
40 52
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45 (zu hoch für eine genaue Bestimmung)
TABELLE III
LÖSLICHKEIT VON TRIOXAN IN 95% ETHANOL, 5% H&sub2;O
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Temperatur, ºC. Gew.-% Trioxan in der Flüssigphase
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10 16
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15 18
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20 23
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25 28
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30 37
-
35 50
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40 (zu hoch für eine genaue Bestimmung)
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Diese Daten zeigen an, daß die Löslichkeit von Trioxan in
absolutem oder 95%igem Ethanol für eine gegebene Temperatur
geringfügig geringer ist als die Löslichkeit von Trioxan in
Methanol. Es können jedoch sowohl Ethanol als auch Wasser als
größere oder kleinere Lösungsmittel-Anteile in
Trioxan-Methanol-Zusammensetzungen verwendet werden. Die Zugabe von Wasser
zum Ethanol erhöht die Löslichkeit von Trioxan bei einer
gegebenen Temperatur, d. h., daß Wasser die Löslichkeit von Trioxan
in Ethanol bei einer gegebenen Temperatur erhöht und die
Temperatur vermindert, bei der eine Lösung einer gegebenen
Konzentration ohne Kristallisation des Trioxans beibehalten werden
kann. Darüber hinaus kann erwartet werden, daß Wasser dieselbe
Wirkung hat, wenn es ein Teil einer Methanol-Trioxan-Lösung
ist.
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Abzieher-Zusammensetzungen auf der Grundlage von Trioxan können
für warme bis heiße Bäder (35ºC bis 60ºC) nützlich sein, die
viele der Vorteile von herkömmlichen Entfernern vom Tauchtyp
ohne die Nachteile von Flüchtigkeit und/oder Ätzwirkung bieten.
Darüber hinaus können Mischungen von Alkoholen in solchen
Bädern verwendet werden, um eine geringe Flüchtigkeit und ein
ausreichendes Lösungsvermögen sicherzustellen.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Erfindung kann mit Bezug auf die folgenden Beispiele klarer
verstanden werden, die auf einer Gewichtsbasis angegeben sind.
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Die in den Beispielen 2 bis 4, 9, 12 und 15 beschriebenen
Zusammensetzungen sind erfindungsgemäße Zusammensetzungen. Die in
den Beispielen 6 bis 8, 10 und 11 beschriebenen
Zusammensetzungen sind vergleichende Zusammensetzungen.
Beispiel 1
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Unter Verwendung einer Modifikation des Crowley-Verfahrens zur
Bestimmung der Kapazität von Trioxan zur Wasserstoffbrücken-
Bindung wurden Lösungen von Trioxan mit 8% und 20% Trioxan
hergestellt. Dieses Lösungsmittel-System wurde zur Herstellung
von 0,1 M EtOd-Lösungen für das FT-IR verwendet.
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Lösungen von Trioxan in CH&sub2;Cl&sub2; wurden ebenfalls mit Gehalten
von 5%, 10%, 15% und 20% hergestellt und als Lösungsmittel
für 0,1 M EtOd-Lösungen für das FT-IR verwendet.
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Die FT-IR-Ergebnisse zwischen 2750 und 2550 cm&supmin;¹ zeigten einen
geringen Wert an Wasserstoffbrücken-Bindungen, umgerechnet auf
einen Crowley-Wert von ungefähr 7.
Hauptbestandteil Hildebrand Crowley-Werte Dielektrizität Dipolmoment Trioxan CH&sub2;Cl&sub2; Tetrahydrofuran Dioxan
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Auf der Grundlage dieser Daten und Zahlen in "Solubility
Parameters" von Chemical Rubber Co. ist Trioxan mit Estern und
Methylenchlorid vergleichbar.
Beispiel 2
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Es wurde eine Abzieher-Zusammensetzung hergestellt, um die
Ähnlichkeit zwischen Trioxan zu CH&sub2;Cl&sub2; und seine Nützlichkeit
als Abzieher zu ermitteln. Die Zusammensetzung enthielt 100 g
Trioxan, 100 g Toluol und 100 g n-Butanol. Diese Materialien
wurden vermischt und filtriert. Ein endothermes Verhalten wurde
nicht festgestellt. Die Lösung wurde dann auf eine Probe weißer
Anstrichfarbe mit unbekannter Zusammensetzung angewandt, die
mehr als 2 Jahre alt war. Die weiße Anstrichfarbe hob ab.
Beispiel 3
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Die Zusammensetzung von Beispiel 2 wurde an einem Lack
ausprobiert und führte ebenfalls zum Abheben der Beschichtung.
Beispiel 4
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Die Zusammensetzung von Beispiel 2 wurde zusätzlich auf eine
Epoxy-Anstrichfarbe aufgetragen und führte vergleichbar zum
Abheben.
Beispiel 5
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Auf die Anstrichfarben-, Lack- und Epoxy-Beschichtungen der
Beispiele 2, 3 und 4 wurde reines Methylenchlorid aufgetragen
und es führte ebenfalls zum Abheben, tat dies aber schneller.
Beispiele 6 bis 12
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Sechs Abzieherlösungen für Anstrichfarben, 500 g wiegend,
wurden auf Gewichtsbasis hergestellt. Das Trioxan verursachte
eine starke Endothermie. Zusätzlich wurde die Formulierung in
Beispiel Nr. 11 in Einklang mit der deutschen
Offenlegungsschrift 2 123 563 unter Verwendung von Ethylacetat hergestellt.
Diese Formulierungen sind wie folgt:
BEISPIELE ZUSAMMENSETZUNGEN
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6 20% Methanol, 80% Methylenchlorid
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7 50% Xylol, 50% Methanol
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8 50% Xylol, 50% n-Butanol
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9 33,3% Xylol, 33,3% n-Butanol, 33,3% Trioxan
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10 Methanol mit Trioxan gesättigt
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11 80% Ethylacetat, 20% Trioxan
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12 33,3% Xylol, 33,3% Methanol, 33,3% Trioxan
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In Beispiel 10 wurde eine 50%ige Lösung von Trioxan in
Methanol ausprobiert, das Trioxan war jedoch nur teilweise löslich,
so daß es als eine gesättigte Lösung angesehen wurde. In
Beispiel 9 war das Trioxan ebenfalls nicht vollständig löslich und
wurde auf vergleichbare Weise als eine gesättigte Lösung
verwendet.
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Vier Beschichtungs-Testproben wurden auf Glasplatten als ein
erster Satz von 48 Platten hergestellt, indem ein 6 mm
Ausziehrakel mit kommerziellen Anstrichfarben verwendet wurde. Die
Platten maßen 6 Zoll mal 8 Zoll. Die Beschichtungen wurden
48 Stunden trocknen gelassen und anschließend bei
Umgebungstemperaturen geprüft. Ein zweiter Satz wurde ebenfalls
48 Stunden getrocknet und anschließend 7 Tage lang in einem
Ofen bei 120ºF ausgehärtet, bevor bei Umgebungstemperatur (24
bis 25ºC) geprüft wurde. Diese Beschichtungen waren ein Alkyd,
ein Latex, ein Urethan und ein Lack; sie wurden in einem
Einzelhandelsgeschäft erworben.
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Die Alkyd-Beschichtung wurde mit dem Rust Preventative Ace
Quick Drying Exterior Enamel Alkyd #197-23 Dutch Orange
hergestellt.
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Die Latex-Beschichtung wurde mit Ace-Tone Acrylic Latex Semi-
Gloss Enamel #186-114 Sea Green Interior hergestellt.
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Der Lack wurde mit McCloskey Heirloom Clear Varnish High Gloss
#0092 hergestellt.
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Die Urethan-Beschichtung wurde mit Deftane Clear Gloss #1,
Polyurethane Finish Interior/Exterior, hergestellt.
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Bei Durchführung der Prüfung für die Wirksamkeit des Abziehens
wurde eine 2 ml-Probe einer Abzieher-Zusammensetzung auf einer
der 12 beschichteten Glasplatten für jede Beschichtung
angeordnet und mit einem Uhrglas abgedeckt, während eine Stoppuhr
gestartet wurde. Wenn der Film über den Abzieher abhob, wurde
die Stoppuhr angehalten und die Zeit zum Abziehen wurde
aufgezeichnet. Die Ergebnisse der Prüfungen für die vier
Beschichtungen jedes Satzes waren wie folgt:
Benötigte Zeit für die angegebene Beschichtung, um nach
Auftragen der Abzieher-zusammensetzung abzuheben; Sekunden
Beispiel Nr. Alkyd Tage Woche acrylischer Latex Lack Urethan
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Hinweis: Alle Beschichtungen waren auf einer Glasmatrix auf 6 mm ausgezogen.
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a) 2 Tage bei Raumtemperatur belassen, gefolgt von einer Woche bei 120ºF. (Satz Nr. 2)
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b) Kein wahres Abheben, sondern abgehobene Stücke.
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c) Kein wahres Abheben, sondern weiches und lokales schichtweises Abblättern.
Beispiel 13
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Eine Prüfung einer Epoxy-Anstrichfarbe wurde durchgeführt,
indem zwei Stahlplatten mit einem sehr schwer abziehbaren
Expoxy einer Marken-Formulierung beschichtet wurden. Nach dem
Härten wurden die Platten den Lösungsmittel-Zusammensetzungen
der Beispiele 6 und 12 ausgesetzt. Keine der Zusammensetzungen
griff innerhalb von 5 Minuten (300 Sekunden) die Beschichtung
an. Nach 30 Minuten löste die Zusammensetzung aus Beispiel 12
die Beschichtung teilweise und die Zusammensetzung aus Beispiel
6 löste den Film leicht.
Beispiel 14
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Eine Abzieher-Zusammensetzung wird aus 33% Xylol, 33% n-
Butanol und 33% Trioxan wie in Beispiel 9 hergestellt und auf
35ºC erwärmt. Das gesamte Trioxan scheint in Lösung zu sein.
Ein Holzstück, beschichtet mit einer offensichtlich alten
Alkyd-Anstrichfarbe, wird in den warmen Abzieher getaucht. Eine
abhebende Wirkung wird sofort festgestellt.
Beispiel 15
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Eine andere Abzieher-Zusammensetzung wird mit 25% Xylol, 25%
einer Lösung aus 95% Ethanol/5% Wasser und 50% Trioxan
hergestellt. Bei 25ºC sollte Trioxan sich in einem
Lösungsmittel aus 95,5% Ethanol/Wasser bis zum Betrag von 28 Teilen
auf 100 lösen. Unter der Annahme, daß dieselbe Löslichkeit in
dieser Zusammensetzung gehalten wird, besteht sie aus 32%
Xylol, 32% Ethanol/H&sub2;O und 36% Trioxan. Ein Stück desselben
Holzes, beschichtet mit derselben Alkyd-Anstrichfarbe
unbekannten Alters, wird bei Umgebungstemperatur in den Abzieher
getaucht und innerhalb kurzer Zeit wird ein Abheben beobachtet.
Beispiel 16
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Die Zusammensetzung aus Beispiel 15 wird auf 35ºC erwärmt und
ein Stück desselben beschichteten Holzes wird darin
eingetaucht. Das Abheben der Beschichtung wird schnell beobachtet.
Beispiel 17
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Die Zusammensetzung aus den Beispielen 15 und 16 wird auf 45ºC
erhitzt und ein Stück desselben Holzes, beschichtet mit
derselben Alkyd-Anstrichfarbe, wird darin eingetaucht. Das Abheben
wird sehr schnell beobachtet.
Beispiel 18
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Die Abzieher-Zusammensetzung aus den Beispielen 15 bis 17 wird
auf 60ºC erwärmt und ein Stück desselben gestrichenen Holzes
wird darin eingetaucht, wobei ein Abheben sofort beobachtet
wird.
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Diese simplen Prüfungen scheinen anzuzeigen, daß Trioxan als
eine Aufschlämmung formuliert werden kann, die anschließend bei
einer erhöhten Temperatur verwendet werden kann, bei der es in
Lösung ist. Diese Zusammensetzungen sollten daher für die
Verwendung beim Heißtauchen in einem Abziehtank geeignet sein.