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Die Erfindung bezieht sich auf optische Filme, insbesondere thermoplastische
Kunstharzfilme mit hoher optischer Einheitlichkeit und auf durch Recken solcher
Filme hergestellte optische Filme; diese Filme werden insbesondere, aber nicht
ausschliesslich für Flüssigkristallanzeigen verwendet.
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Zu den derzeit erhältlichen optischen Filmen gehören, erstens gering
doppelbrechende optische Filme fast ohne Orientierung und mit einer Verzögerung von
100 nm oder weniger, die sich als Schutzfilm für Polarisationsfolien usw. eignen, wie
zum Beispiel Cellulosetriacetatfilm als Schutzfilm für Polarisationsfolien; und
zweitens doppelbrechende optische Filme mit einer Verzögerung von 1/4 λ (130 bis
150 nm, wobei λ die Wellenlänge des einfallenden Lichts ist), die sich, wie einachsig
gereckter Celluloseacetatfilm, als Blendschutzmaterialien eignen (zum Beispiel ein
Cellulosediacetatfilm). Ein optischer Film mit einer Verzögerung von 1/4 λ wird mit
einer linear polarisierenden Folie verbunden, deren optische Achse einen Winkel
von 45º gegen die Richtung des linear polarisierenden Lichtes bildet, um eine
zirkular polarisierende Folie zu erhalten. Wegen ihrer Blendschutzwirkung,
reflektiertes Licht zu sperren, wird sie in verschiedenen Blendschutzanwendungen
wie Bildschirmfiltern eingesetzt. Der Begriff "Verzögerung" (R-Wert) wird hier für
das Produkt aus Film- oder Folien-Doppelbrechung (Δn) und Film- oder Foliendicke
(d) gebraucht, d.h. R = Δn d.
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Auf der anderen Seite ist versucht worden, die Bildqualität von
Flüssigkristallanzeigen in der Funktionsweise TN (twisted nematic: verdreht nematisch) zu
verbessern, in denen die Flüssigkristallmoleküle einen Verdrehungswinkel von 90º
haben und ein Paar von Polarisationsfolien auf und unter der Flüssigkristallzelle
vorgesehen ist, deren Absorptionsachsen zueinander quer oder parallel liegen,
obei diese Anzeigen in Armbanduhren oder Taschenrechnern unter Anbringung
eines doppelbrechenden optischen Films wie in JP-A-61-186 987 und JP-A-60-26 322
offenbart eingesetzt werden.
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Wegen der in der letzten Zeit steigenden Forderungen nach erhöhter
Anzeigekapazität und Vergrösserung des Bildschirms ist eine Flüssigkristallanzeige entwickelt
worden, deren Flüssigkristallmoleküle einen Verdrehungswinkel von mehr als 90º
haben (d.h. etwa 180 bis 270º) und die STN (super-twisted nematic, überstark
nematisch verdrehte) Flüssigkristallanzeige genannt wird. Die
STN-Flüssigkristallanzeigen leiden jedoch an Färbung durch die Doppelbrechung der
Flüsigkristallmoleküle und können daher keine Schwarzweissanzeige (im folgenden S/W-Anzeige)
liefern, wie sie in herkömmlichen TN-Flüssigkristallanzeigen erreicht wird. Zum
Beispiel liefern bestimmte STN-Flüssigkristallanzeigen eine tiefblaue Anzeige auf
einem gelbgrünen Hintergrund. Anzeigen, die eine solche Tönung annehmen, sind
oft von begrenztem Wert, wenn eine Farbanzeige wie zum Beispiel eine mehrfarbige
oder vollfarbige Anzeige geliefert werden soll.
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Um dieses Problem der STN-Flüssigkristallanzeigen zu lösen, ist vorgeschlagen
worden, als optischen Kompensator eine weitere Flüssigkristallzelle für Entfärbung
zu der Verbindung aus STN-Flüssigkristallzelle und Polarisationsfolie hinzuzufügen
und dadurch eine STN-Anzeige zu erreichen, wie zum Beispiel in Nikkei Micro
Device, Oktober-Ausgabe, Seite 84 (1987) dargelegt wurde. Diese Methode hat jedoch
die Nachteile hoher Kosten, erhöhten Gewichts und grösserer Dicke. Deshalb
bestand die Bestrebung, die zusätzliche Flüssigkristallzelle durch einen
doppelbrechenden optischen Film zu ersetzen.
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Zum Zweck einer erhöhten Bildqualität von Flüssigkristallanzeigen ist auch versucht
worden, einachsig oder zweiachsig gereckte doppelbrechende optische Filme mit
verschiedenen Verzögerungswerten an verschiedenen Flüssigkristallanzeigen
anzubringen.
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Optische Filme auf dein heutigen Stand der Technik können jedoch für die neuen
Anwendungen einschliesslich Flüssigkristallanzeigen nicht eingesetzt werden, weil
erstens ihre Verzögerungswerte das Ziel optisch nicht erreichen, zweitens die
optische Achse nicht willkürlich kontrolliert werden kann, und drittens diese Filme
an beträchtlichen optischen Farbunebenheiten leiden, die sich typischerweise in
einem Streifenmuster (im nachfolgenden als Schlieren bezeichnet) äussern, die
manchmal die Bildqualität ziemlich beeinträchtigen.
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Unsere EP-A-0 277 804 offenbart Polycarbonatfasern, die durch Lösungsgiessen
erhalten werden können, als Phasenverzögerer in Flüssigkristallanzeigen wirksam
sind und eine Verzögerung von 200 bis 625 nm haben.
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Die Erfinder haben ausgedehnte Untersuchungen angestellt, um die oben
beschriebenen Probleme zu lösen, und haben im Ergebnis die vorliegende Erfindung
getätigt.
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Gemäss vorliegender Erfindung wird ein optischer Film geschaffen, der einen
Verzögerungswert (R) von 1200 nm oder darunter mit einer
Verzögerungswertschwankung (ΔR) von nicht mehr als 10 % und einer Änderung (G) des Wertes von R
von nicht mehr als 1,3 % pro cm hat und der aus einem aus der Gruppe von
Styrolkunstharzen, Polyesterkunstharzen und Polysulfon ausgewählten
thermoplastischen Kunstharz hergestellt wird.
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In den beigefügten Zeichnungen zeigt
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Figur 1 die Dehnungslinien der in Bezugsbeispielen Nr. 1 bis Nr. 7 und den
Vergleichsbeispielen Nr. 1 bis Nr. 5 verwendeten Polycarbonatfilme,
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Figuren 2 bis 10 zeigen jeweils die Dickenänderungskurven jedes der Filme, die in
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Bezugsbeispielen 1 und 2,
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Bezugsbeispiel 6,
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Beispiel 1,
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Bezugsbeispiel 5,
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Beispiel 3,
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Vergleichsbeispiel 3,
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Beispiel 5,
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Beispiel 7 und
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Bezugsbeispiel 8
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durch kontinuierliche Dickenmessungen in der Arbeitsrichtung erhalten worden
sind.
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Die thermoplastischen Kunstharze, die für optische Filme der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können, werden unter Styrolkunstharzen wie
Polystyrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymeren, Styrol-Methylmethacrylat-Copolymeren
und Styrol-Copolymeren mit Styrol als der Hauptkomponente und mit anderen
ethylenischen Comonomeren; Polyesterkunstharzen wie Polyethylenterephthalat und
Polyester-Copolymeren; Polysulfon; und Mischungen jedes beliebigen dieser
Kunstharze mit einer durchsichtigen, niedermolekularen Verbindung (zum Beispiel
hochmolekulare und niedermolekulare Flüssigkristalle) oder einer durchsichtigen
anorganischen Verbindung ausgewählt. Diese Kunstharze können entweder für sich
allein oder als Mischungen von zwei oder mehreren Kunstharzen eingesetzt werden.
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Bevorzugte Kunstharze sind Styrolkunstharze, zum Beispiel Polystyrol, Styrol-
Acrylnitril-Copolymere und Styrol-Methylmethacrylat-Copolymere;
Polyesterkunstharze, zum Beispiel Polyethylenterephthalat und Polyester-Copolymere; und
Polysulfon.
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Der Begriff "Film" wie hier benutzt umfasst nicht nur Filme im engeren Sinne,
sondern auch Folien in einer Dicke von zum Beispiel 400 um und mehr.
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Die optischen Filme der vorliegenden Erfindung können aus dem thermoplastischen
Kunstharz durch Lösungs giesen, Schmelzextrudieren und Kalandrieren
kontinuierlich hergestellt werden, wobei Lösungsgiessen bevorzugt wird. Die
meistbevorzugten Filme sind die durch Lösungsgiessen aus Styrolkunstharz als Gussharz
hergestellten.
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Der Grund, warum Lösungsgiessen zur Herstellung der erfindungsgemässen
optischen Filme bevorzugt wird, ist die ausgezeichnete Gleichförmigkeit der Dicke
der sich ergebenden Filme und ihre Freiheit von Fehlern wie Gelen und
Fremdkörpern.
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Beim Lösungsgiesen ist es wichtig, die richtige Polymerkonzentration in der
Giessmischung aufrechtzuerhalten. Die geeignete Polymerkonzentration in der
Giessmischung ist gewöhnlich zwischen 10 und 35 Gewichtsprozent und
vorzugsweise zwischen 15 und 30 Gewichtsprozent, schwankt jedoch etwas je nach Art und
Molekulargewicht des Polymers und Art des Lösemittels.
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Der Begriff "periodische, sinusförmige Dickenschwankung" wie in der vorliegenden
Beschreibung benutzt bedeutet Dickenänderung, wie sie zum Beispiel in der Figur 3
veranschaulicht ist. Sogar wenn, wie in Figur 3 gezeigt, die Dickenschwankungen
relativ gering sind, können nachteilige Schlieren quer zur Arbeitsrichtung nach
dem Recken sichtbar werden, wenn die Abstände zwischen den Schwankungen klein
und regelmässig sind. Hingegen werden solche Schlieren nicht beobachtet, wenn die
Abstände gross und unregelmässig sind, wie in Figur 2 gezeigt, selbst wenn die
Dickenänderungen (d.h. die Schwankungen) relativ gross sind.
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Sinusförmige Dickenschwankungen sind in etwa vereinbar mit den sichtbaren
Streifen, die als Zahn- oder Haftabdrücke bekannt sind und quer zur
Arbeitsrichtung auf Filmbändern erscheinen, die kontinuierlich durch Lösungsgiessen,
Extru dieren oder Kalandrieren erzeugt werden.
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Der Begriff "Arbeitsrichtung" wie hier benutzt bezeichnet die Abnahmerichtung des
durch Lösungsgiessen, Extrudieren oder Kalandrieren hergestellten Films, d.h. die
Längsrichtung (im Falle des Schmelzextrudierens auch als Extrudierrichtung
bekannt).
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Der mit den oben beschriebenen Filmformungstechniken erhaltene Film kann
entweder unmittelbar oder nach dem Recken als optischer Film eingesetzt werden,
je nach dem endgültigen Verwendungszweck.
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Die unmittelbar erhaltenen Filme leiden je nach Filmformungsbedingungen manchmal
an Fehlern wie Gussformlinien oder an geringfügiger Orientierung. Eine derartige
leichte Orientierung kann durch Wärmebehandlung des Films wirksam vermindert
werden.
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Wenn die Wärmebehandlung des Films bei Temperaturen oberhalb seiner
Wärmeverformungstemperatur erfolgt, geht seine Doppelbrechung im wesentlichen auf null
zurück und ein optischer Film wird erhalten, der gemäss der vorliegenden
Erfindung keine Doppelbrechung aufweist. Ein solcher Film ist brauchbar in
Anwendungen, wo die Doppelbrechung null sein muss, wie zum Beispiel als
Schutzfilm auf Polarisationsfolien, Schutzfilm auf Laser- Karten usw.
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Wenn andererseits der wie oben erhaltene optische Film einem einachsigen oder
zweiachsigen Recken unterworfen wird, um ein Optimum an Doppelbrechung zu
erzeugen, kann ein doppelbrechender Film gemäss der vorliegenden Erfindung
erhalten werden.
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Einachsiges Recken des Films kann mit bekannten Techniken wie einachsiges
Querrecken durch Aufrahmen, einachsiges Längsrecken unter Benutzung einer
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeit der Walzen und durch Druckrecken
zwischen Walzen erfolgen. Einachsiges Querrecken durch Aufrahmen ist besonders
nützlich für eine Verminderung optischer Farbunebenheiten im sich ergebenden
Film.
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Um eine gleichförmige Dehnung in einachsigem Querrecken zu erzielen, ist es
wichtig, eine geeignete Reck-Temperatur auszuwählen. Die Reck-Temperatur sollte
oberhalb der Temperatur liegen, bei der eine Fliessgrenze in der Dehnungslinie bei
der Zugprüfung zu verschwinden scheint. Liegt die Temperatur in dem Gebiet, wo
eine Fliessgrenze in der Dehnungslinie erscheint, oder bei noch geringeren Werten,
so wird das Recken ungleichmässig, die Filmdicke wird ungleichmässig, der sich
ergebende gereckte Film hat grosse Schwankungen im Wert und in der Änderung
der Verzögerung.
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Das Reckverhältnis ist nicht besonders begrenzt. Es hat gewöhnlich Werte zwischen
1,2 und 6 und vorzugsweise zwischen 1,2 und 4,0, jedoch kann es je nach Art des
eingesetzten thermoplastischen Kunstharzes mehr oder weniger variieren.
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Eine Wärmebehandlung nach dem Recken kann nützlich sein, um die Masskonstanz
und Einheitlichkeit der Verzögerung des sich ergebenden gereckten Films zu
verbessern. Die Wärmebehandlungstemperatur wird vorzugsweise etwa im Bereich
zwischen der Wärmeverformungstemperatur und der Recktemperatur gewählt. Der
Begriff "Wärmeverformungstemperatur", wie hier benutzt, bedeutet einen unter
einer Belastung von 18,6 kg/cm² nach JIS K-6735 bestimmten Wert.
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Zweiachsiges Recken kann als stufenweises zweiachsiges Recken ausgeführt werden,
wobei ein erstes einachsiges Recken mit einer beliebigen dem oben genannten
Techniken und danach ein zweites Recken in einer Richtung quer zu der des ersten
Reckens erfolgt, oder als gleichzeitiges zweiachsiges Recken, wobei Längsrecken
und Querrecken gleichzeitig erfolgen, usw. Die Technik des zweiachsigen Reckens
wird je nach den erwünschten physikalischen Eigenschaften ausgewählt.
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Der Verzögerungswert (R) des optischen Films kann je nach dem endgültigen
Bestimmungszweck in geeigneter Weise ausgewählt werden. Zum Beispiel liegen für
einen Farbkompensator in STN-Flüssigkristallanzeigen geeignete R-Werte zwischen
200 und 1000 nm. Für einen optischen Film, der Farbunebenheiten einer
Flüssigkristallzelle kompensiert und die Bildqualität verbessert, liegen geeignete R-Werte
zwischen 0 und 200 nm. Für einen optischen Film mit zweiachsiger Orientierung, der
die Sichtwinkeleigenschaften usw. verbessert, ist der geeignete R-Wert 500 nm oder
darunter. Für einen Schutzfilm auf Polarisationsfolien haben geeignete Filme einen
R-Wert von nicht mehr als 100 nm und vorzugsweise keine Orientierung. Für einen
optischen Filter usw. werden weiterhin die geeigneten R-Werte je nach dem Zweck
zwischen 0 und 1200 nm ausgewählt.
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Die Verzögerungswertschwankung (ΔR) des optischen Films gemäss der vorliegenden
Erfindung ist nicht über 10 %, vorzugsweise nicht über 7 % und am meisten
bevorzugt nicht über 5 % des durchschnittlichen R-Wertes. Die Änderung (G) des
Wertes von R ist nicht mehr als 1,3 %/cm, vorzugsweise nicht mehr als 1.0 %/cm und
am meisten bevorzugt nicht mehr als 0.6 %/cm. Wenn die Schwankungen oder
Änderungen der Verzögerung mehr als 10 % oder mehr als 1,3 %/cm betragen, so
leidet der Film an Schlieren und kann für verschiedene optische Zwecke und
besonders in Flüssigkristallanzeigen wegen seiner optischen Uneinheitlichkeit nicht
eingesetzt werden.
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Wie oben ausgeführt, ist der optische Film der vorliegenden Erfindung ein aus
einem bestimmten thermoplastischen Kunstharz durch eine bestimmte
Filmformungstechnik wie Lösungsgiessen hergestellter Film, der wie erwünscht einer
Wärmebehandlung und einem Recken unterworfen wird, um den gewünschten
Verzögerungswert
zu erhalten.
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Bezüglich der Anforderungen an Dickengenauigkeit des wärmezubehandelnden
und/oder zu reckenden Films sollte dieser frei von sinusförmigen periodischen
Dickenschwankungen mit Abständen von 50 mm oder darunter und frei von
Dickenänderungen von 0,5 um oder mehr, vorzugsweise 0,3 um oder mehr sein. Ein Film
mit derartiger Dickengenauigkeit kann unmittelbar als schwach doppelbrechender
Film mit einem R-Wert von 0 nm oder nicht mehr als 200 nm verwendet werden.
Recken des Films mit der oben beschriebenen Dickengenauigkeit ergibt einen
ausgezeichneten doppelbrechenden optischen Film, der frei von Farbunebenheiten
ist und keine periodischen Schlieren aufweist, wenn er unter gekreuzten
Polarisatoren betrachtet wird.
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Die Verzögerung optischer Filme gemäss der vorliegenden Erfindung kann mit einem
Polarisationsmikroskop, einem Spektralphotometer usw. bestimmt werden. Ein
Durchschnittswert von R ( ) ist der Durchschnitt von 36 R-Werten, die an 36
gleicherweise ausgewählten Punkten eines gereckten Filmmusters von 30 x 30 cm
bestimmt worden sind. Die Verzögerungswertschwankung (ΔR) kann erhalten
werden, indem die Differenz zwischen dem grössten und kleinsten der oben
erhaltenen 36 R-Werte durch den Durchschnittswert von R geteilt und als
Prozentzahl ausgedrückt wird. Die Änderung (G) der Verzögerung wird erhalten,
indem R-Werte in Abständen von 1 cm in der Richtung der optischen Achse und in
einer Richtung quer zur optischen Achse an dem oben beschriebenen Muster
bestimmt, die Differenzen zwischen den R-Werten jeweils zweier benachbarter
Punkte durch den Durchschnittswert von R ( ) geteilt werden und dann der
Höchstwert der Quotienten ermittelt wird.
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Die am optischen Film unter gekreuzten Polarisatoren in einer Richtung quer zur
Arbeitsrichtung auftretenden Schlieren können beobachtet werden, indem ein
Filmmuster (30 cm x 30 cm) unter gekreuzte Polarisatoren gelegt wird und die
Farbunebenheiten des durchgehenden Lichts von Auge beobachtet werden, wenn
die optische Achse des Films einen Winkel von etwa 45º gegen die Richtung des
linear polarisierten Lichts aufweist.
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Die kontinuierlichen Dickenänderungen in der Arbeitsrichtung des Films können mit
einem Berührungsdickenmesser oder mit einem berührungsfreien Dickenmesser
ermittelt werden, während etwa 100 cm des Films in der Arbeitsrichtung
durchgezogen werden.
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Der optische Film der vorliegenden Erfindung kann auch an Flüssigkristallanzeigen
usw angebracht werden, indem er auf eine Seite einer Polarisationsfolie geheftet
wird, um eine kombinierte Polarisationsfolie herzustellen.
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Die Polarisationsfolie, mit der der optische Film zu einer kombinierten Folie
verbunden wird, ist frei wählbar. Ein veranschaulichendes Beispiel einer
Polarisationsfolie ist einachsig gereckter Film aus Polyvinylalkohol oder einem seiner
Abkömmlinge mit darauf adsorbiertein Jod oder einem dichroitischen Farbstoff als
Polarisationselement mit einem nichtdrehend polarisierenden Cellulosefilm (zum
Beispiel einem Cellulosetriacetatfilm) auf beiden Seiten des gereckten Films.
Weiterhin kann eine Polarisationsfolie des Polyen-Typs, die durch
Dehydrochlorierung eines Polyvinylchloridfilins oder Dehydratisierung eines Polyvinylalkoholfilms
hergestellt wurde, oder eine Polarisationsfolie, die durch Mischen eines
wasserab stossenden Kunstharzes (zum Beispiel Polyethylenterephthalat) mit einem
dichroitischen Farbstoff und darauf folgendes einachsiges Recken hergestellt
wurde, benutzt werden. Vom Gesichtspunkt der Polarisations- und
Farbtönungseigenschaften wird eine Polarisationsfolie aus einem Polyvinylalkoholfilm mit
adsorbiertem Jod oder einem adsorbierten dichroitischen Farbstoff, die auf beiden
Seiten als Schutzfilm einen Cellulosefilm (zum Beispiel einen Cellulosetriacetatfilm)
trägt, bevorzugt.
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Die oben beschriebene zusammengesetzte Polarisationsfolie kann hergestellt werden,
indem der optische Film der vorliegenden Erfindung mit einem Haftvermittler oder
Kleber derart an eine Polarisationsfolie an geheftet wird, dass die optischen Achsen
der Polarisationsfolie und des optischen Films der vorliegenden Erfindung so
zueinander ausgerichtet werden, dass die höchste Bildqualität erreicht wird, wenn
sie zum Beispiel in einer Flüssigkristallanzeige eingebaut sind. Weitere Arten von
zusammengesetzten Folien werden erhalten, wenn der Schutzfilm von einer Seite
einer linear polarisierenden Folie abgezogen und der optische Film der vorliegenden
Erfindung unmittelbar mit einem Kleber oder Haftvermittler am Polarisator
angebracht wird usw. oder wenn der erfindungsgemässe optische Film auf die Seite
einer linear polarisierenden Folie aufgebracht wird, die keinen Schutzfilm hatte,
wobei die genannte Polarisationsfolie aus einem hochpolymeren, wasserabweisenden
Film und einem dichroitischen Farbstoff zusammengesetzt ist.
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Der optische Film oder die zusammengesetzte Polarisationsfolie, die auf diese Art
erhalten wurde, haben nicht den Nachteil wesentlicher optischer Uneinheitlichkeit
und bestehen den beschleunigten Lebensdauertest bei 80 ºC bzw. 60 ºC und 90 %
relativer Feuchtigkeit. Diese Elemente sind daher in neuen Anwendungen wie zum
Beispiel Flüssigkristallanzeigen brauchbar, weil sie orientierende Eigenschaften
sowie optische Eigenschaften wie Verzögerung aufweisen.
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Anwendungsweisen des optischen Films der vorliegenden Erfindung in
Flüssigkristallanzeigen und die damit erzielten Effekte werden im folgenden beschrieben.
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(1) Wenn der doppelbrechende optische Film der vorliegenden Erfindung auf
der Oberseite der oberen Polarisationsfolie einer TN-Flüssigkristallanzeige
angebracht ist, in der die Flüssigkristallmoleküle einen Verdrehungswinkel von 90º
haben, wird kein Regenbogenmuster oder dergleichen beobachtet, wenn die Anzeige
aus irgend einer Richtung mit einer polarisierenden Sonnenbrille betrachtet wird,
und eine Bildqualität kann erreicht werden, die gegenüber der Verwendung
herkömmlicher elliptisch polarisierender Folien wesentlich verbessert ist.
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(2) Wenn der doppelbrechende optische Film der vorliegenden Erfindung auf
der Unterseite der oberen Polarisationsfolie einer TN-Flüssigkristallanzeige
angebracht ist, in der die Flüssigkristallmoleküle einen Verdrehungswinkel von 90º
haben, können Interferenzfarben der Flüssigkristallschicht gleichermassen über die
ganze Fläche eines grossen Bildschirms beseitigt werden, und somit kann die
Bildqualität wesentlich verbessert werden.
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(3) Eine STN-Flüssigkristallanzeige, in der die Flüssigkristallmoleküle einen
Verdrehungswinkel von 180-270º aufweisen, verfärbt sich wegen der durch die
Flüssigkristallschicht verursachten Doppelbrechung. Die Bildqualität der STN-
Flüssigkristallanzeige kann verbessert werden, in dein der doppelbrechende optische
Film der vorliegenden Erfindung zwischen der Flüssigkristallzelle der STN-
Flüssigkristallanzeige und der oberen oder unteren Polarisationsfolie so angeordnet
wird, dass die optische Achse des optischen Films Winkel zwischen 30 und 60º,
bevorzugterweise zwischen 40 und 50º gegenüber der optischen Achse der
Polarisationsfolie einnimmt. Eine S/W-Anzeige kann erreicht werden, in der das Paar
von Polarisationsfolien so angeordnet ist, dass ihre optischen Achsen quer oder fast
quer oder aber parallel oder fast parallel zueinander liegen.
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(4) In ECB-Flüssigkristallanzeigen, in denen die Doppelbrechung der
Flüssigkristallanzeige durch Anwendung eines elektrischen Feldes kontrolliert wird
(typischerweise mit einer homöotropischen (DAP) Flüssigkristallzelle, in der die
Längsachsen der Flüssigkristallmoleküle in der senkrechten Richtung ausgerichtet
sind), erfolgt Färbung auf Grund der Doppelbrechung. Um diese Färbung zu
kompensieren, kann der optische Film der vorliegenden Erfindung in ähnlicher
Weise wie in der oben beschriebenen Anwendung in STN-Flüssigkristallanzeigen
eingesetzt und damit die Bildqualität verbessert werden.
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Die vorliegende Erfindung wird jetzt durch Beispiele veranschaulicht, wobei zu
verstehen ist, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese Beispiele begrenzt
ist. In den Beispielen wurden die R-Werte der optischen Filme unter Benutzung
eines Polarisationsmikroskops bestimmt, das mit einem Senarmont-Kompensator
(546 nm) und mit einer Halogenlampe als Lichtquelle ausgerüstet war. Die in den
Beispielen benutzte Polarisationsfolie war ein einachsig gereckter
Polyvinylalkoholfilm mit darin adsorbiertem Jod als dichroitischem Farbstoff, der nach einem
bekannten Verfahren wie zum Beispiel in JP-A-61-20 008 beschrieben hergestellt
worden war. Wenn erwünscht, trug die linear polarisierende Folie einen
durchsichtigen, nichtdrehend polarisieren Polymerfilm (zum Beispiel einen
Cellulosetriacetatfilm) als Schutzfilm.
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In den Beispielen sind alle Prozentangaben Gewichtsprozente, sofern nichts anderes
vermerkt ist.
Beispiel 1
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Ein 400 um dicker Film wurde aus einem Polyester-Copolymer ("PET G 6768",
hergestellt von der Eastman Chemical Company) durch Extrudieren aus der
Schmelze hergestellt. Die Wärmeverformungstemperatur des Films war 81 ºC. Der
Film hatte, wie in Figur 4 gezeigt, keine periodischen, sinusförmigen
Dickenänderungen in der Extrudierrichtung. Der Film hatte einen R-Wert von 70 nm, ein
ΔR von 9,2 % und ein G von 0,47 %/cm und erwies sich als optisch einheitlich.
Beispiel 2
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Eine Dehnungskurve des Films aus Beispiel 1 wurde wie folgt aufgenommen.
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Ein hantelförmiges Muster (nach JIS Nr. 3 hergestellt; 5 mm breit) wurde aus dem
optischen Film herausgeschnitten, und ein Dehnungstest wurde bei einer
Temperatur ausgeführt, die um die Wärmeverformungstemperatur lag. Die
Dehnungskurve wurde erhalten und zeigte, dass die Temperatur, bei der die
Fliessgrenze zu verschwinden scheint, bei etwa 105 ºC liegt.
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Der Film des Beispiels 1 wurde auf 135 ºC vorgeheizt und dann einer einachsigen
Querdehnung bei 122 ºC durch Aufrahmen unterworfen, um einen gereckten Film
mit einer Dicke von etwa 240 um zu erhalten. Der gereckte Film hatte einen R-Wert
von 485 nm, ein ΔR von 5,8 % und ein G von 0,72 %/cm. Wenn mit seiner optischen
Achse unter einem Winkel von 45º unter gekreuzte Polarisatoren gelegt, zeigte der
Film keine Schlieren, erwies sich also als einheitlich mit verminderter optischer
Unebenheit.
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Der optische Film wurde mit einem Acrylkleber auf eine Seite einer Polarisationsfolie
aufgebracht, wobei seine optische Achse einen Winkel von etwa 45º bildete, um eine
zusammengesetzte Polarisationsfolie zu erhalten.
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Wenn der optische Film mit einem Kleber zwischen die Flüssigkristallzelle und die
obere Polarisationsfolie einer Flüssigkristallanzeige eingebaut wurde, in der die
Flüssigkristallmoleküle einen Verdrehungswinkel von 200º hatten, ergab sich eine
im wesentlichen S/W-Flüssigkristallanzeige mit befriedigender Bildqualität.
Vergleichsbeispiel 1
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Ein 400 um dicker Film (Wärmeverformungstemperatur: 81ºC) wurde durch
Schmelzextrudieren eines Polyester-Copolymers "PET G 6768" hergestellt. Zufolge
kontinuierlicher Prüfung der Filmdicke in der Extrudierrichtung hatte der Film
periodische, sinusförmige Dickenänderungen mit einer Periode von 30 mm und einer
Dickenschwankung von 2,5 um, wie in Figur 5 gezeigt, und wies die als
Zahnabdrücke bekannten Streifen auf. Der Film hatte einen R-Wert von 65 nm, ein ΔR
von 20,4 % und ein G von 1,34 %/cm.
Vergleichsbeispiel 2
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Ein gereckter Film wurde in derselben Weise wie in Beispiel 2 hergestellt, ausser
dass dafür der Film des Vergleichsbeispiels 1 benutzt wurde. Der gereckte Film
hatte einen R-Wert von 525 nm, ein ΔR von 10,8 % und ein G von 1,56 %/cm. Mit
seiner optischen Achse unter einem Winkel von 45º unter gekreuzte Polarisatoren
gelegt, zeigte der Film Schlieren und ähnliche Fehler, erwies sich also als in seiner
optischen Einheitlichkeit dein optischen Filin des Beispiels 2 unterlegen.
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Wenn der erhaltene Film in derselben Weise wie in Beispiel 1 benutzt wurde, um
eine Flüssigkristallanzeige herzustellen, konnte mit dieser Verbindung eine im
wesentlichen S/W-Anzeige erreicht werden, die aber deutlich Schlieren, also keine
zufriedenstellende Bildqualität aufwies.
Beispiel 3
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Ein 200 um dicker Film wurde durch Schmelzextrudieren von Polysulfon
(Wärmeverformungstemperatur: 174 ºC) hergestellt. Gemäss kontinuierlicher Prüfung der
Filmdicke in der Extrudierrichtung hatte der Film, wie in Figur 6 gezeigt, keine
periodischen, sinusförmigen Dickenschwankungen. Der Film hatte einen R-Wert von
55 nm, ein ΔR von 7,6 % und ein G von 0,93 %/cm.
Beispiel 4
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Eine Dehnungskurve wurde für den Film des Beispiels 3 auf dieselbe Weise wie im
Beispiel 1 erhalten und zeigte, das. die Temperatur, bei der die Fliessgrenze zu
verschwinden scheint, bei etwa 200 ºC lag.
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Der Film wurde auf 230 ºC vorgeheizt und dann bei 210 ºC durch Aufrahmen
einachsig quer gereckt, um einen etwa 105 um dicken gereckten Film zu erhalten.
Der gereckte Film hatte einen R-Wert von 780 nm, ein ΔR von 7,5 % und ein G von
0.80 %/cm. Mit seiner optischen Achse unter einem Winkel von 45º unter gekreuzte
Polarisatoren gelegt, zeigte dieser Film keine Schlieren, erwies sich daher als
einheitlich mit verminderter optischer Unebenheit.
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Der optische Film wurde mit Acrylkleber auf eine Polarisationsfolie aufgeklebt,
wobei seine optische Achse einen Winkel von etwa 45º bildete, um eine
zusammengesetzte Polarisationsfolie zu erhalten. Der optische Film wurde weiterhin (in
derselben Weise wie in Bezugsbeispiel 5) auf eine Flüssigkristallanzeige aufgebracht,
so dass eine Flüssigkristallanzeige erhalten wurde, die eine im wesentlichen S/W-
Anzeige mit befriedigender Bildqualität lieferte.
Vergleichsbeispiel 3
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Ein 200 um dicker Film (Wärmeverformungstemperatur 174 ºC) wurde durch
Schmelzextrudieren von Polysulfon hergestellt. Gemäss kontinuierlicher Prüfung der
Filmdicke in Extrudierrichtung hatte der Film eine periodische, sinusförmige
Dickenschwankung mit Abständen von 25 mm und einer Schwankung von 2 um wie
in Figur 7 gezeigt, wobei er die als Zahnabdrücke bekannten Streifen aufwies. Der
Film hatte einen R-Wert von 60 nm, ein ΔR von 19,0 % und ein G von 1,50 %/cm.
Vergleichsbeispiel 4
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Ein gereckter Film wurde in derselben Weise wie in Beispiel 4 erhalten, es wurde
dafür aber der Film des Vergleichsbeispiels 3 eingesetzt. Der gereckte Film hatte
einen R-Wert von 790 nm, ein ΔR von 10,0 % und ein G von 1,61 %/cm. Mit seiner
optischen Achse unter einem Winkel von 45º unter gekreuzte Polarisatoren gelegt,
zeigte der Film Schlieren und erwies sich somit als in seiner optischen
Einheitlichkeit dem Film des Beispiels 4 unterlegen.
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Wenn der Film in derselben Weise wie in Beispiel 1 an einer Flüssigkristallanzeige
angebracht wurde, lieferte diese eine im wesentlichen S/W-Anzeige, wies jedoch
deutlich Schlieren auf und hatte daher keine zufriedenstellende Bildqualität.
Beispiel 5
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Eine 20%ige gussfähige Lösung wurde aus Polystyrol und einem Aceton-Cyclohexan-
Lösemittelgemisch hergestellt. Ein durchsichtiger Polystyrolfilm mit einer Dicke von
300 um wurde aus der Lösung durch Lösungsgiessen hergestellt. Der Film hatte eine
Wärmeverformungstemperatur von 98 ºC. Gemäss kontinuierlicher Prüfung der
Filmdicke in der Arbeitsrichtung zeigte der Film, wie in Figur 4 gezeigt, keine
periodische, sinusförmige Dickenschwankung. Der sich ergebende Film hatte einen
R-Wert von 35 nm, ein ΔR von 8,3 % und ein G von 0,47 %/cm und erwies sich damit
als optisch einheitlich.
Beispiel 6
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Der in Beispiel 5 hergestellte optische Film wurde auf 140 ºC vorgeheizt und dann
bei 110 ºC einem einachsigen Querrecken durch Aufrahmen unterworfen, um so
einen gereckten Film mit einer Dicke von etwa 150 um zu erhalten. Der gereckte
Film hatte einen R-Wert von 515 nm, ein ΔR von 6,8 % und ein G von 0,63 %/cm.
Wenn unter gekreuzte Polarisatoren gelegt und beobachtet, zeigte der Film keine
Schlieren und erwies sich somit als optisch einheitlich und frei von optischen
Unebenheiten.
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Der gereckte Film wurde mit Acrylkleber auf eine Polarisationsfolie aufgeklebt, so
dass seine optische Achse einen Winkel von 45º bildete, um eine zusammengesetzte
Polarisationsfolie zu erhalten.
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Wenn der optische Film weiterhin in derselben Weise wie in Beispiel 1 auf eine
Flüssigkristallanzeige aufgebracht wurde, ergab sich eine Flüssigkristallanzeige,
die eine im wesentlichen S/W-Anzeige mit befriedigender Bildqualität lieferte.
Beispiel 7
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Eine 18%ige Lösung wurde aus Styrol-Acrylnitril-Copolymer (Gewichtsverhältnis
73:27) und einem Aceton-Methylethylketon-Lösemittelgemisch hergestellt. Aus dieser
Lösung wurde durch Lösungsgiessen ein 300 um dicker, durchsichtiger Styrol-
Acrylnitril-Copolymer-Film erhalten (Wärmeverformungstemperatur: 102 ºC). Gemäss
kontinuierlicher Dickenprüfung des Films in der Arbeitsrichtung hatte der Film, wie
in Figur 9 gezeigt, keine periodischen, sinusförmigen Dickenschwankungen. Der
Film hatte einen R-Wert von 40 nm, ein ΔR von 6,6 % und ein G von 0,51 %/cm und
war optisch einheitlich.
Beispiel 8
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Der in Beispiel 7 hergestellte Film wurde auf 160ºC vorgeheizt und dann bei 120 ºC
durch Aufrahmen einem einachsigen Recken unterworfen, um einen gereckten Film
mit einer Dicke von etwa 145 um zu erhalten. Der gereckte Film hatte einen R-Wert
von 560 nm, ein ΔR von 5,9 % und ein G von 0,55 %/cm. Mit seiner optischen Achse
in einem Winkel von 45º unter gekreuzte Polarisatoren gelegt und beobachtet,
zeigte der Film keine Schlieren, erwies sich also als optisch einheitlich ohne
optische Unebenheiten.
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Der gereckte Film wurde mit Acrylkleber auf eine Seite einer Polarisationsfolie
aufgeklebt, so dass seine optische Achse einen Winkel von 45º bildete, um so eine
zusammengesetzte Polarisationsfolie herzustellen.
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Wenn der optische Film dann in derselben Weise wie in Beispiel 1 auf eine
Flüssigkristallanzeige aufgebracht wurde, ergab sich eine Flüssigkristallanzeige,
die eine im wesentlichen S/W-Anzeige mit befriedigender Bildqualität lieferte.
Beispiel 9
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Der in Beispiel 7 hergestellte Film wurde bei 120 ºC einem gleichzeitigen
zweiachsigen Recken mit einem Reckverhältnis von 1,7 unterworfen. Der sich
ergebende, zweiachsig gereckte Film hatte keine wesentliche Orientierung in der Filmebene
und zeigte optische Anisotropie seines Brechungsindexes senkrecht zur Filmebene.
Unter gekreuzte Polarisatoren gelegt, zeigte der Film keine Schlieren, erwies sich
daher als frei von optischen Unebenheiten.
Vergleichsbeispiel 5
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Ein 300 um dicker Styrol-Acrylnitril-Copolymer-Film wurde durch
Schmelzextrudieren aus demselben Kunstharz wie in Beispiel 7 verwendet hergestellt. Bei
kontinuierlicher Prüfung der Filindicke in Arbeitsrichtung zeigte der Film
periodische, sinusförmige Dickenschwankungen in Abständen von 25 mm und in
einem Ausmass von 1,5 um wie in Figur 10 gezeigt und als Zahnabdrücke bekannt.
Der Film hatte einen R-Wert von 55 nm, ein ΔR von 14,3 % und ein G von 1,18 %/cm.
Bezugsbeispiel 1
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Eine 22%ige Filmlösung wurde aus Polycarbonat mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von etwa 60 000 und Methylenchlorid hergestellt. Ein 180 um
dicker, durchsichtiger Polycarbonatfilm (Wärmeverformungstemperatur 135 ºC)
wurde durch Lösungsgiessen aus der Filmlösung hergestellt. Die Filmdicke in
Arbeitsrichtung wurde kontinuierlich gemessen, und die Ergebnisse sind in Figur 2
gezeigt. Wie in Figur 2 gezeigt, wurden keine periodischen, sinusförmigen
Dickenschwankungen beobachtet.
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Der sich ergebende optische Film hatte einen R-Wert von 40 nm mit einem ΔR von
6,8 % und einem G-Wert von 0,38 %/cm, erwies sich daher als optisch einheitlich.
Bezugsbeispiel 2
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Der in Bezugsbeispiel 1 hergestellte optische Film wurde einer Wärmebehandlung
von 10 Minuten bei 190 ºC unterworfen, um einen optischen Film im wesentlichen
ohne Orientierung und mit einem R-Wert von 10 nm oder weniger zu erhalten.
Bezugsbeispiel 3
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Ein hantelförmiges Muster (JIS Nr. 3, 5 mm breit) wurde aus dem in Beispiel 1
beschriebenen optischen Film ausgeschnitten, und der Dehnungstest wurde bei
einer Temperatur um die Wärmeverformungstemperatur ausgeführt. Die
Dehnungskurve ist in Figur 1 gezeigt. Im Ergebnis wurde die Temperatur, bei der die
Fliessgrenze zu verschwinden scheint, aus der Dehnungskurve zu etwa 165 ºC
gefunden.
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Der Film wurde auf 190 ºC vorgeheizt, um die Doppelbrechung auf 0,4 10&supmin;&sup4;
einzustellen, und dann in einer Aufrahmmaschine (hergestellt von Hirano Kinzoku
KK, 2 m breit und 9 m lang) bei 170 ºC einem einachsigen Querrecken mit einem
Reckverhältnis von 1,8 unterworfen, danach bei 140 ºC wärmebehandelt, um einen
100 um dicken Film zu erhalten. Der sich ergebende gereckte Film hatte einen
R-Wert von 540 nm, ein ΔR von 4,5 % und ein G von 0,54 %/cm. Keine Schlieren
wurden sichtbar, wenn der Film mit seiner optischen Achse unter einem Winkel von
45º unter gekreuzten Polarisatoren beobachtet wurde, womit gezeigt war, dass der
Film ein optisch einheitlicher Film ohne optische Unebenheiten ist.
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Der sich ergebende optische Film wurde mit Acrylkleber auf eine Seite einer
Polarisationsfolie aufgeklebt, so dass seine optische Achse einen Winkel von etwa
45º bildete, um eine zusammengesetzte Polarisationsfolie zu erhalten.
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Wenn der optische Film weiterhin zwischen eine Flüssigkristallzelle und die
dazu gehörige obere Polarisationsfolie eingesetzt wurde, wobei die
Flüssigkristallmoleküle in der Flüssigkristallzelle einen Verdrehungswinkel von 200º hatten, ergab
die Flüssigkristallanzeige eine befriedigende Bildqualität mit einer S/W-Anzeige
eines schwarzen Bildes auf weissen Untergrund ohne Farbunebenheiten wie zum
Beispiel ein Regenbogenmuster.
Bezugsbeispiel 4
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Der optische Film des Bezugsbeispiels 1 wurde auf 195 ºC vorgeheizt, um die
Doppelbrechung auf 0,24 10&supmin;&sup4; einzustellen, und dann in einer Aufrahmmaschine bei
175 ºC einem einachsigen Querrecken mit einem Reckverhältnis von 1,5 unterworfen,
danach bei 140 ºC wärmebehandelt, um einen 120 um dicken, gereckten Film zu
erhalten.
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Der sich ergebende gereckte Film hatte einen R-Wert von 280 nm, ein ΔR von 3,5 %
und ein G von 0,46 %/cm. Mit seiner optischen Achse unter einem Winkel von 40º
unter gekreuzten Polarisatoren betrachtet, zeigte der Film keine Schlieren, erwies
sich also als einheitlich mit verminderter optischer Unebenheit.
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Der optische Film wurde mit Acrylkleber auf eine Seite einer Polarisationsfolie
aufgeklebt, wobei seine optische Achse einen Winkel von 45º bildete, um eine
zusammen gesetzte Polarisationsfolie zu erhalten.
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Der optische Film wurde weiterhin zwischen eine Flüssigkristallzelle und die obere
Polarisationsfolie einer Flüssigkristallanzeige eingeklebt, in der die
Flüssigkristallmoleküle einen Verdrehungswinkel von 200º hatten; die Flüssigkristallanzeige wies
eine zufriedenstellende Bildqualität auf, indem sie eine S/W-Anzeige mit schwarzem
Bild auf weissem Hintergrund ohne Farbunebenheiten wie zum Beispiel
Regenbogenmuster lieferte.
Bezugsbeispiel 5
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Der optische Film des Bezugsbeispiels 1 wurde auf 198 ºC vorgeheizt, um die
Doppelbrechung auf 0,35 10&supmin;&sup4; einzustellen, und dann in einer Aufrahmmaschine bei
168 ºC einem einachsigen Querrecken mit einem Reckverhältnis von 2,2 unterworfen,
danach bei 140 ºC wärmebehandelt, um einen 82 um dicken gereckten Film zu
erhalten.
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Der sich ergebende gereckte Film hatte einen R-Wert von 830 nm, ein ΔR von 6,6 %
und ein G von 0,63 %/cm. Wenn der Film mit seiner optischen Achse in einem Winkel
von 45º unter gekreuzten Polarisatoren betrachtet wurde, wurden keine Schlieren
beobachtet, womit gezeigt war, dass der Film einheitlich war und verminderte
optische Unebenheit aufwies.
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Wenn der optische Film wie in Beispiel 2 zwischen eine Flüssigkristallzelle und die
obere Polarisationsfolie einer Flüssigkristallanzeige eingeklebt wurde, wurde eine
Flüssigkristallanzeige erhalten, die eine zufriedenstellende Bildqualität hatte, in dem
sie eine S/W-Anzeige mit schwarzem Bild auf weissem Hintergrund ohne
Farbunebenheiten wie zum Beispiel Regenbogenmuster lieferte.
Bezugsbeispiel 6
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Ein 180 um dicker Film wurde durch Schmelzextrudieren aus Polycarbonat mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 30 000 hergestellt. Die Filmdicke wurde
kontinuierlich in der Extrudierrichtung gemessen, und die erhaltenen Ergebnisse
sind in Figur 3 gezeigt. Wie in Figur 3 gezeigt, wurden periodische, sinusförmige
Dickenschwankungen in Abständen von 23 mm und mit einer Dickenänderung
(Schwankung) von 1,5 um beobachtet. Ferner zeigte der Film die als Zahnabdrücke
bekannten Streifen.
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Der Film hatte eine Wärmeverformungstemperatur von 135 ºC, einen R-Wert von
30 nm, ein ΔR von 21 % und ein G von 1,52 %/cm, erwies sich damit als optisch
uneinheitlich.
Bezugsbeispiel 7
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Der in Bezugsbeispiel 1 hergestellte optische Polysulfonfilm wurde bei 175 ºC einem
gleichzeitigen zweiachsigen Recken mit einem Reckverhältnis von 1,5 unterworfen.
Der erhaltene gereckte Film wies keine wesentliche Orientierung in der Filmebene
auf und erwies sich als anisotrop in seinem Brechungsindex. Wenn der Film unter
gekreuzte Polarisatoren gelegt und beobachtet wurde, zeigte er keine Schlieren,
erwies sich also als frei von optischen Unebenheiten.
Bezugsbeispiel 8
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Der Film des Vergleichsbeispieis 1 wurde einem zweiachsigen Recken wie in
Bezugsbeispiel 7) angewendet unterworfen. Obwohl der erhaltene gereckte Film im
wesentlichen keine Orientierung in der Filmebene hatte und in der Richtung
senkrecht zur Filmebene in seinem Brechungsindex anisotrop war, zeigten sich
deutliche Schlieren, wenn der Film unter gekreuzte Polarlsatoren gelegt wurde, was
auf beträchtliche optische Unebenheiten hinwies.
Vergleichsbeispiel 3
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Der im Vergleichsbeispiel 1 hergestellte Polyesterfilm wurde einer Wärmebehandlung
von 10 Minuten bei 190 ºC unterworfen, um einen optischen Film zu erhalten. Der
erhaltene Film hatte einen durchschnittlichen R-Wert von weniger als 10 nm und
im wesentlichen keine Orientierung, wies aber Zahnabdrücke auf.
Vergleichsbeispiel 4
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Die Schritte des Bezugsbeispiels 3 wurden wiederholt, ausser dass der im
Vergleichsbeispiel 1 hergestellte Polyesterfilm verwendet wurde, um einen 100 um
dicken gereckten Film zu erhalten. Der gereckte Film hatte einen R-Wert von
535 nm, ein ΔR von 11,4 % und ein G von 1,45 %/cm. Mit seiner optischen Achse in
einem Winkel von 45º unter gekreuzte Polarisatoren gelegt, zeigte der Film
Schlieren, erwies sich also in seiner optischen Einheitlichkeit dem gereckten Film
von Beispiel 3 als unterlegen.
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Weiterhin wurde durch Verwendung des optischen Films in einer
Flüssigkristallanzeige wie in Beispiel 3 geschildert eine S/W-Anzeige mit einem schwarzen Bild auf
weissem Hintergrund erreicht, jedoch waren die Schlieren deutlich sichtbar.
Vergleichsbeispiel 5
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Der optische Film des Vergleichsbelspiels 1 wurde in derselben Weise wie in
Bezugsbeispiel 4 gereckt, um einen 120 um dicken gereckten Film zu erhalten. Der
gereckte Film hatte einen R-Wert von 280 nm, ein ΔR von 10 % und ein G von
1,40 %/cm, jedoch wurden Schlieren beobachtet, wenn er mit seiner optischen Achse
unter 45º geneigt durch gekreuzte Polarisatoren beobachtet wurde, womit gezeigt
war, dass der Film in seiner optischen Einheitlichkeit dem gereckten Film des
Bezugsbeispiels 4 unterlegen war.
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Verwendung des optischen Films in einer Flüssigkristallanzeige in derselben Weise
wie in Bezugsbeispiel 4 machte es weiterhin möglich, eine S/W-Anzeige mit einem
schwarzen Bild auf weissem Hintergrund zu liefern, jedoch waren Schlieren deutlich
sichtbar.
Bezugsbeispiel 9
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Ein gereckter Film wurde in derselben Weise wie in Beispiel 8 hergestellt, ausser
dass der Film des Bezugsbeispiels 8 benutzt wurde. Der sich ergebende gereckte
Film hatte einen R-Wert von 550 nm, ein ΔR von 11,8 % und ein G von 1,46 %/cm.
Mit seiner optischen Achse unter einem Winkel von 45º unter gekreuzte
Polarisateren gelegt, zeigte der Film Schlieren, erwies sich also als in seiner optischen
Einheitlichkeit dem Film von Beispiel 8 unterlegen.
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Wenn der Film weiterhin in derselben Weise wie in Beispiel 9 in einer
Flüssigkristallanzeige verwendet wurde, war diese Anzeige in der Lage, eine im
wesentlichen S/W-Anzeige zu liefern, zeigte aber deutliche Schlieren, vermochte also keine
befriedigende Bildqualität zu liefern.