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Die Erfindung betrifft Überzüge für orthopädische
Gipsverbände, Wundverbände, Wickel und andere Bandagen.
Insbesondere betrifft sie Überzüge, die wärmeschrumpfbar sind.
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Verbände, Wickel, Gipsverbände und andere Bandagen müssen
aus ästhetischen Gründen mit einem Überzug versehen werden,
und sie müssen vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt
werden. Zu diesem Zweck sind zahlreiche einfache Überzüge
allgemein in Gebrauch, die ein gewisses Maß an Schutz bieten.
Zu den am häufigsten verwendeten gehört eine schlauchartige
gestrickte Socke, die über den Gipsverband oder Wundverband
gezogen wird, und die übliche elastische Bandage, die um
den Gips oder Wundverband gewickelt wird. Solche Überzüge
eignen sich zwar, um den Verband vor Schmutz zu schützen,
sind aber nicht ausreichend, um den Verband vor Wasser zu
schützen, da sie leicht naß werden.
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Es sind eine Reihe von Überzügen für Gipsverbände bekannt,
die dazu geeignet sind, ein Naßwerden des Gipsverbandes
während des Badens oder einem anderen Kontakt mit Wasser zu
reduzieren. Das US-Patent Nr. 4,523,586 offenbart einen
lose sitzenden Beutel, der aus einem biegsamen Material
hergestellt ist und über einen Gipsverband gelegt und mit
Verschlüssen um das in Gips gelegte Körperteil festgemacht
werden kann. Der Gipsverband ist so vor Wasserschäden
geschützt. In ähnlicher Weise offenbart das US-Patent Nr.
4,346,699 einen ballonartigen Überzug für einen
Gipsverband, in den der in Gips gelegte Arm oder das in Gips
gelegte Bein hineingesteckt wird, und dessen Hals oberhalb
des Gipsverbands dicht um den in Gips gelegten Arm oder das
in Gips gelegt Bein anliegt. Diese Überzüge für
Gipsverbände sind zwar wasserundurchlässig, können aber nur bei
einem kurzzeitigen Kontakt mit Wasser, beispielsweise beim
Baden, eingesetzt werden. Für längeres Tragen sind sie
nicht geeignet, weil das Entweichen von Wasserdampf aus dem
Inneren des Gipsverbandüberzuges verhindert oder behindert
wird, eine durch Verdunstung bewirkte Abkühlung der Haut
unter dem Gips- oder Wundverband verhindert wird, und der
Träger eines solchen Verbandes sich daher unwohl fühlt.
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Im US-Patent Nr. 4,552,795 ist ein wärmeschrumpfbares
Folienmaterial offenbart, das hergestellt wird durch Strecken
elastomerer Stränge und anschließendes Aufkleben dieser
Stränge auf eine oder mehrere flache unelastische Bahnen.
Wenn das Folienmaterial erhitzt wird, ziehen sich die
Stränge zusammen, das Material kräuselt sich, und es
entsteht ein elastischer Schichtpreßstoff. Die flachen
unelastischen Bahnen können porös und vliesartig sein, und es
wird ein poröser elastischer Wickel beschrieben, der dazu
geeignet ist, Bandagen an Ort und Stelle zu halten.
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Das US-Patent Nr. 3,329,143 offenbart einen schlauchartigen
Gipsverbandüberzug aus einer Folie aus einem sehr
weichmacherhaltigen Polyvinylchlorid-Homopolymer oder -Copolymer.
Der Überzug kann mittels Wärme schrumpfen, so daß er sich
dicht an die Konturen eines Gipsverbandes anlegt, wenn er
Temperaturen von 60ºC bis 82ºC ausgesetzt wird. Des
weiteren ist der Überzug perforiert, um ihn luft- und
wasserdurchlässig zu machen, wenngleich kein
Perforationsverfahren beschrieben ist. Dieser Gipsverbandüberzug scheint wach
zu sein und leicht zu reißen, so daß der Benutzer ihn
häufig auswechseln muß. Ferner ist die mit der mechanischen
Perforierung des Überzugs erreichte Luft- und
Wasserdurchlässigkeit möglicherweise unzureichend, da die
Durchlässigkeit nicht über den gesamten Überzug gleich gut ist, und
Wasser durch die Löcher im Überzug hindurchdringen und den
Gipsverband naß machen kann.
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Die EP-A-0 181 300 beschreibt ein Material, das eine
Mischung verschiedener Arten von Fasern darstellt, von denen
eine mindestens eine hochschrumpfende Schmelzfaser ist, die
in dem textilen Material aufgrund der Wärmebehandlung bei
Schrumpftemperatur in einem geschrumpften Zustand vorhanden
ist, und eine andere ist mindestens eine krumpfarme Faser,
die von dieser Schrumpftemperatur unbeeinflußt bleibt, und
in dieser Veröffentlichung ist beschrieben, daß das textile
Material durch Wärmeschrumpfen in bestimmten Abständen in
einem vorzugsweise regelmäßigen Muster behandelt wird,
wobei das textile Material auf diese Weise ein größeres
Volumen und mehr Elastizität besitzt.
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Die US-A-4,552,795 beschreibt ein flaches, unelastisches,
formstabiles Folienmaterial, das hergestellt wird, indem
parallele elastomere Stränge auf ein Mehrfaches ihrer
entspannten Länge gestreckt werden und dann auf eine oder
mehrere unelastische Bahnen aus einem unelastischen
thermoplastischen Polymer geklebt werden. Eine dieser Bahnen kann
eine Vliesbahn aus Polyethylenterephthalatfasern sein.
Diese Bahn muß so steif sein, daß die gestreckten
Elastomerstränge sich nicht vorzeitig zusammenziehen können, und
sie muß beim Erhitzen weich werden, damit die Stränge sich
zusammenziehen können und ein gekräuseltes elastisches
Verbundprodukt entsteht.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Überzug für eine
Bandage angegeben, wobei der Überzug eine Vliesbahn aus
wärmeschrumpfbaren Fasern umfaßt, die sich lose um die
Bandage legen kann und wärmegeschrumpft werden kann, so daß
sie sich eng über die Bandage legt.
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Vorzugsweise kann das Gewebe in geeigneter Weise bei
Temperaturen unter etwa 65ºC wärmegeschrumpft werden, damit sich
der Patient möglichst wenig unwohl fühlt. Gegenwärtig
besteht das am meisten bevorzugte Vliesgewebe aus gerichteten
schmelzgeblasenen Mikrofasern eines Copolymers von
Terephthalsäure, Ethylenglycol und Diethylenglycol. Das
Gewebe ist vorzugsweise geprägt, um eine größtmögliche
Festigkeit und Haltbarkeit zu erzielen. Es wird auch
bevorzugt, das Gewebe mit einem oberflächenaktiven Mittel wie
zum Beispiel einer fluorchemischen Zusammensetzung oder
einer Silikonzusammensetzung chemisch zu behandeln, um ihm
eine niedrige Oberflächenenergie (< 30 erg/cm² oder dyn/cm)
zu verleihen, was das Gewebe wasser- und schmutzabweisend
macht.
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Der erfindungsgemäße Überzug ist durchlässig für
Wasserdampf und Luft und kann somit längere Zeit über einer
Bandage getragen werden. Er ist relativ stabil und haltbar und
schützt die darunterliegende Bandage vor Schmutz und
Wasser, besonders wenn er chemisch behandelt ist. Der Überzug
ist auch ästhetisch ansprechend, da er dicht an der Bandage
anliegt, ohne durchzuhängen oder Falten zu bilden. Ferner
kann der Überzug in verschiedenen Farben oder mit
verschiedenen dekorativen Designs, Drucken oder Mustern zur
Verfügung gestellt werden. Wenn er über einem orthopädischen
Gipsverband getragen wird, bildet der Überzug außerdem eine
glatte Oberfläche, die die Kleidung vor Beschädigungen
schützt, die sonst aufgrund rauher Flächen auf der
Oberfläche des Gipsverbandes entstehen könnten.
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Der erfindungsgemäße Überzug läßt sich leicht mit einer
Schere oder anderen einfachen Schneidwerkzeugen entfernen.
Er ist leicht auszuwechseln und relativ kostengünstig in
der Herstellung. Infolgedessen kann der Benutzer den
erfindungsgemäßen Überzug als einen Wegwerfgegenstand
betrachten, der häufig ausgewechselt werden kann.
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Die Erfindung gibt somit einen einmal verwendbaren,
atmungsfähigen, wasser- und schmutzabweisenden, weichen,
haltbaren und attraktiven Überzug für einen orthopädischen
Gipsverband, Wundverband oder eine sonstige Bandage an.
Weitere Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung offensichtlich.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung besser
verständlich.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der
Erfindung. Diese Ausführungsform ist ein sich verjüngender
schlauchartiger Überzug zur Verwendung bei einem kurzen
Beingipsverband.
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Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht der in Fig. 1
gezeigten Ausführungsform, bei der der Überzug um einen
kurzen Beingipsverband gelegt und wärmegeschrumpft wurde,
damit er an dem Gipsverband eng anliegt.
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Fig. 3 ist eine isometrische Ansicht einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform ist
ein schlauchartiger Überzug für einen kurzen
Armgipsverband. Der Überzug umfaßt Zuqschnüre an den offenen Enden,
um die offenen Enden über den Enden des Gipsverbandes
festzuhalten und eine vollständige Abdeckung des
Gipsverbandes während des Wärmeschrumpfverfahrens
aufrechtzuerhalten.
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Fig. 4 ist eine isometrische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform ist ein
schlauchartiger Überzug für einen kurzen Armgipsverband.
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Der Überzug umfaßt elastische Bündchen an den offenen
Enden, um die offenen Enden über den Enden des Gipsverbandes
festzuhalten und eine komplette Abdeckung des Gipsverbandes
während des Wärmeschrumpfverfahrens aufrechtzuerhalten.
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Fig. 5 ist eine Querschnittsansicht einer Vorrichtung zur
Herstellung der bevorzugten Vliesbahn, die bei den
erfindungsgemäßen Überzügen verwendet wird.
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Die Erfindung ist ein Schutzüberzug für einen
orthopädischen Gipsverband, eine Schiene, einen Wundverband, Wickel
oder eine sonstige am Körper verwendete Bandage (all dies
wird für die Zwecke der vorliegenden Erfindung kollektiv
als Bandage bezeichnet). Der Überzug kann lose über die zu
schützende Bandage gelegt werden und wird anschließend
wärmegeschrumpft, um dicht an der Bandage anzuliegen.
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Mit bezug auf die Zeichnung zeigt Fig. 1 einen sich
verjüngenden schlauchartigen Bandagenüberzug 30, der aus zwei
zusammenpassenden Lagen einer Vliesbahn besteht. Die Lagen
werden längs der Kanten 31, 32 und 33 heißversiegelt, und
die Enden 35 und 36 werden offengelassen. Fig. 2 zeigt den
in Fig. 1 dargestellten Überzug an seinem Platz, wo er
wärmegeschrumpft wurde, um eng an einem kurzen Beingipsverband
anzuliegen. Die Naht entlang der Kante 31 des Überzugs
befindet sich in der Mitte der Unterseite des Fußabschnittes
37 des Gipsverbandes, und die offenen Enden 35 und 36 sind
in die Enden des Gipsverbandes hineingesteckt.
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Fig. 3 zeigt einen Überzug für einen kurzen Armgipsverband.
Der Überzug umfaßt eine zu einem Schlauch geformte
rechteckige Lage eines Vliesstoffes mit Zugschnüren 38 und 39 an
den offenen Enden 40 und 41. Die Zugschnüre 38 und 39
werden an der rechteckigen Lage angebracht, bevor diese zu
einem Schlauch geformt wird. Eine Schnur wird parallel zu und
etwa 1,9 cm innerhalb einer Kante der Lage angebracht, die
eines der offenen Enden des Schlauches werden soll. Etwa
1,3 cm der Lage entlang der Länge der Schnur werden dann
umgeklappt, um die Schnur zu bedecken. Die letzten 0,63 cm
des umgeklappten Materials werden dann mit der
gegenüberliegenden Seite der Lage versiegelt, so daß eine Naht 43
entsteht, in der sich die Schnur frei bewegen kann, wenn an
den Enden gezogen wird. Dieser Vorgang wird am anderen Ende
der Lage wiederholt, und dann wird die Lage in
Längsrichtung versiegelt, um eine Naht 42 mit einer Überlappung von
etwa 0,48 cm herzustellen. In dieser Ausführungsform wird
ein geeigneter Schlitz 44 in die Seite des Überzugs
geschnitten, damit der Daumen darin Platz hat, der aus dem zu
überziehenden Gipsverband heraus ragt.
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Fig. 4 zeigt einen ähnlichen Überzug wie den von Fig. 3 mit
dem Unterschied, daß die elastischen Bänder 45 und 46 die
Zugschnüre 38 und 39 ersetzen, und das Daumenloch 47 ein
Loch mit etwa 2,5 cm Durchmesser ist.
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Die erfindungsgemäßen Überzüge sind wärmeschrumpfbar. Im
allgemeinen werden polymere Materialien wärmeschrumpfbar
gemacht durch Umwandlung in einen forminstabilen Zustand
mittels molekularer Ausrichtung durch Längsstrecken oder
biaxiales Strecken bei einer erhöhten Temperatur, die unter
der kristallinen Schmelztemperatur des Polymers liegt.
Durch anschließendes Abkühlen erhält man das
wärmeschrumpfbare Material.
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Viele polymere Materialien eignen sich zur Herstellung der
wärmeschrumpfbaren Fasern des in dem erf indungsgemäßen
Überzug verwendeten Vliesstoffes. Diese Materialien kann
man grob kategorisieren anhand des
Wärmeschrumpfmechanismus, der in dem bevorzugten Temperaturbereich zum Tragen
kommt. Eine Kategorie umfaßt Materialien mit einer
Glasübergangstemperatur (Tg-Wert) im Bereich von 45ºC bis 65ºC.
Diese Gruppe umfaßt Mischungen von Polybutylenterephthalat
und Polyethylenterephthalat,
Polyethylenterephthalatcopolymere und Polyester-Polyether-Copolymere. Eine zweite
Kategorie von Materialien sind jene mit einem breiten
Schmelztemperaturbereich, der bis etwa 60ºC bis 70ºC
hinunterreichen kann. Diese Gruppe umfaßt Ethylencopolymere wie zum
Beispiel Ethylen/Vinylacetatcopolymere,
Ethylen/Acrylsäurecopolymere, Ethylen/Propylencopolymere und Mischungen
derselben.
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Für die erfindungsgemäße Konstruktion bevorzugte
Materialien sind ausgewählt aus jenen polymeren Materialien, die
eine Glasübergangstemperatur unter 65ºC, vorzugsweise
zwischen 45ºC und 65ºC, besitzen. Ein Material mit einer zu
niedrigen Glasübergangstemperatur wird bei den während der
normalen Lagerung auftretenden Temperaturen vorzeitig
schrumpfen. Andererseits wird ein Material mit einer zu
hohen Glasübergangstemperatur zum Schrumpfen übermäßig hohe
Temperaturen benötigen, und es kann sein, daß der Patient
dies als unangenehm empfindet oder verletzt wird.
Gegenwärtig ist das am meisten bevorzugte polymere Material PETG
5116, ein Copolymer von Terephthalsäure, Ethylenglycol und
Diethylenglycol (erhältlich bei Eastman Chemical Products,
Inc., Kingsport, TN).
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Die in den erfindungsgemäßen Überzügen verwendeten
polymeren Materialien werden in wärmeschrumpfbare Vliesbahnen
umgewandelt. Der Grad der Wärmeschrumpfbarkeit von
Vliesbahnen wird für die vorliegenden Zwecke dadurch bestimmt, daß
man ein 10 cm x 10 cm großes Stück aus dem Vlies
ausschneidet und 1 Minute bei einer ausgewählten Temperatur in einen
Konvektionsofen legt. Eindimensionales Schrumpfen
(Schrumpfen nur entlang einer Kante des Stückes) von mindestens 25
Prozent, und vorzugsweise von mindestens 40 Prozent bei
70ºC ist wünschenswert.
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Vorzugsweise sind die Bahnen schmelzgeblasene Vliesbahnen
aus gerichteten Fasern. Herkömmliche Verfahren zur
Herstellung von schmelzgeblasenen Vliesbahnen können die Fasern
soweit ausrichten, daß die entstehenden Vliesbahnen für die
vorliegenden Zwecke ausreichend wärmeschrumpfbar sind.
Spinnvliesbahnen können sich ebenfalls eignen. Die
Wärmeschrumpfbarkeit und die abweisenden Eigenschaften der
meisten bevorzugten Vliesbahnen erhält man durch
Herstellung nach einem Verfahren, das in der EP-A-0 322 136
offenbart ist. Kurz gesagt, das Verfahren umfaßt die Extrusion
von faserbildendem polymerem Material durch die Öffnungen
einer Düse in einen mit hoher Geschwindigkeit strömenden
Gasstrom, wo das extrudierte Material rasch zu Fasern
verfeinert wird. Die verfeinerten Fasern werden in den Eingang
einer langgestreckten flachen Kammer gerichtet, die sich
neben der Düse befindet und in einer Richtung parallel zum
Weg der die Düse verlassenden verfeinerten Fasern verläuft;
entlang der Achse der Kammer wird Luft in die Kammer
geblasen mit einer Geschwindigkeit, die ausreicht, um die Fasern
während der Bewegung durch die Kammer unter Spannung zu
halten. Die Fasern werden gesammelt, nachdem sie das
gegenüberliegende Ende der Kammer verlassen haben.
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Eine typische Vorrichtung, die zur Herstellung der
bevorzugten gerichteten schmelzgeblasenen Faservliesbahn
geeignet ist, ist schematisch in Fig. 5 dargestellt. Der Teil
der Vorrichtung, der die geblasenen Fasern bildet, kann so
sein, wie er beschrieben ist in Wente, Van A., "Superfine
Thermoplastic Fibers" (Superfeine thermoplastische Fasern)
in Industrial Enqineerinq Chemistry, Bd. 48, S. 1342 ff.
(1956), oder im Bericht Nr. 4364 der Naval Research
Laboratories, veröffentlicht am 25. Mai 1954, mit dem Titel
"Manufacture of Superfine Organic Fibers" (Herstellung
superfeiner organischer Fasern) von Wente, V.A.; Boone, C.D.;
und Fluharty, E.L. Dieser Abschnitt der hier beschriebenen
Vorrichtung umfaßt eine Düse 10, die einen Satz Seite an
Seite nebeneinanderliegender paralleler Düsenöffnungen 11
besitzt, von denen eine im Querschnitt durch die Düse
dargestellt ist. Die Öffnungen 11 gehen von dem mittleren
Düsenhohlraum 12 aus.
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Faserbildendes Material wird in den Düsenhohlraum 12 durch
eine Öffnung 13 von einem Extruder (nicht dargestellt) aus
eingeführt. Auf beiden Seiten der Reihe von Öffnungen 11
angeordnete Öffnungen 15 befördern erwärmte Luft mit einer
sehr hohen Geschwindigkeit. Diese als Primärluft
bezeichnete Luft zieht rasch nach außen und verfeinert das
extrudierte Material zu einer Masse von Fasern.
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Von der Schmelzblasdüse 10 wandern die Fasern zu einer
Ausrichtungskammer 17. Im allgemeinen ist die Kammer 17 flach
und von rechteckigem Querschnitt mit einer Breite, die
etwas größer ist als die Breite der Düse 10, und einer Höhe
(18 in Fig. 5), die ausreicht, um die Luft so auszurichten,
daß sie gleichmäßig durch die Kammer strömt, ohne übermäßig
an Geschwindigkeit zu verlieren, und daß das aus der Düse
extrudierte Fasermaterial sich durch die Kammer bewegt,
ohne die Wände der Kammer zu berühren (z.B. 5 bis 20 mm,
vorzugsweise 10 bis 15 mm).
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Wie in Fig. 5 gezeigt ist, ist die Ausrichtungskammer 17 an
ihrem Austrittsende 23 vorzugsweise aufgeweitet, um eine
isotropere Bahn zu erzeugen. Eine Aufweitung in einem
Winkel (Winkel θ) zwischen etwa 4º und 7º zwischen einer
gestrichelten Linie 25 parallel zur Mittel- oder Längsachse
der Kammer und der aufgeweiteten Seite der Kammer gilt als
ideal. Aufweitungslängen 24 zwischen 25 cm und 75 cm haben
sich als nützlich erwiesen.
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Die Ausrichtungs- oder Sekundärluft wird in die
Ausrichtungskammer durch die Öffnungen 19 geleitet, die im Bereich
des ersten offenen Endes der Kammer angeordnet sind, wo die
Fasern aus der Düse in die Kammer eintreten. Luft wird
vorzugsweise von beiden Seiten der Kammer (d.h. von
gegenüberliegenden Seiten des in die Kammer eintretenden
Faserstromes) um die gekrümmten Flächen 20 herum eingeleitet. Die
aus der Schmelzblasdüse austretenden Fasern gelangen in die
Mitte der Kammer und bewegen sich in Längsrichtung durch
die Kammer. Nach Verlassen der Kammer führen sie
normalerweise eine Hin- und Herbewegung aus, wie durch die
Schlangenlinie 21 dargestellt ist und durch die gestrichelten
Linien 22, die die allgemeinen Umrisse des Faserstromes
darstellen.
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Die Ausrichtungsluft gelangt mit einer hohen
Geschwindigkeit in die Ausrichtungskammer 17. In den meisten Fällen
haben sich Geschwindigkeiten, die einem Druck von etwa 500
kPa bei einer Spaltbreite für die Öffnung 19 (die Abmessung
30 in Fig. 5) von etwa 0,013 cm bis 0,025 cm entsprechen,
als optimal erwiesen, um eine ausreichende Spannung zu
gewährleisten.
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Die Kammer hat vorzugsweise eine Länge zwischen etwa 30 und
120 Zentimetern. Das eingangsseitige Ende der Kammer liegt
im allgemeinen innerhalb von 5-10 cm der Düse. Nachdem sie
die Ausrichtungskammer 17 verlassen haben, werden die
festgewordenen Fasern auf dem Sammler 26 als Bahn 27 gesammelt.
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Die Festigkeit und Haltbarkeit der in der Praxis der
vorliegenden Erfindung verwendeten wärmeschrumpfbaren
Vliesbahnen kann durch Prägen verbessert werden. Das Prägen ist
besonders wünschenswert für Vliesbahnen aus gerichteten
schmelzgeblasenen Fasern und für Spinnvliesbahnen, die im
allgemeinen nicht die Kohärenz einer Bahn aus herkömmlichen
schmelzgeblasenen Fasern besitzen. Das Prägen kann mittels
Wärme, mittels Ultraschall oder mechanisch erfolgen.
Geeignete Prägeverfahren sind beispielsweise: eine Bahn wird
auf ein mit einem Muster versehenes Metallgitter gelegt und
mit einer schweren Walze gewalzt; eine Lage wird durch
einen Walzenspalt zwischen einer erhitzten (z.B. 50ºC bis
70ºC) Kalanderwalze und einer gravierten, mit Muster
versehenen Prägewalze geführt; Ultraschallverkleben und andere
herkömmliche Prägetechniken. Die bevorzugten Bahnen sind
geprägt und besitzen eine überlegene Haltbarkeit und
Abriebfestigkeit und zeigen wenig Flusenbildung.
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Wärmeschrumpfbare Vliesbahnen aus ein oder mehr Lagen
werden in den Überzügen der Erfindung verwendet. Vliesbahnen
aus ein oder mehr Lagen sind durchlässig für Luft und
andere Dämpfe. Diese Durchlässigkeit ist je nach der Anzahl
der Lagen, der Dicke und der Dichte der Bahn
unterschiedlich. Optimalerweise sollte der Überzug mindestens so
luftdurchlässig sein wie die darunterliegende Bandage, damit
der Überzug nicht verhindert, daß Luft und Feuchtigkeit aus
der darunterliegenden Bandage entweichen können. Demzufolge
besitzen die Überzüge der vorliegenden Erfindung eine
Luftdurchlässigkeit von mindestens 50 cc/sek und vorzugsweise
mindestens 90 cc/sek, und am meisten bevorzugt mindestens
200 cc/sek, wenn sie nach dem unten in Beispiel 12
beschriebenen Verfahren getestet wurden.
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Der Überzug sollte vorzugsweise dampfdurchlässig,
luftdurchlässig sowie wasser- und schmutzabweisend sein. Diese
Kombination von Eigenschaften ist bei vielen Vliesstoffen
schwer zu erzielen, besonders bei jenen mit einer hohen
Atmungsfähigkeit, weil aufgrund ihrer Porosität allmählich
Wasser eindringen kann. Diese Kombination von Eigenschaften
erzielt man jedoch ohne weiteres durch Behandeln der
atmungsfähigen Überzüge der Erfindung mit fluorchemischen
Schutzmitteln oder mit chemischen Schutzmitteln auf
Siliconbasis. Die Behandlungen können folgendes umfassen:
Aufsprühen oder sonstwie Auftragen des chemischen Mittels auf
das vorbereitete Überzugsmaterial, oder vorzugsweise
Aufnahme des chemischen Schutzmittels in die Ausgangs
zusammen-Setzung des geschmolzenen Polymers, aus dem die Vliesbahn
hergestellt wird.
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Wenn das chemische Schutzmittel in der Zusammensetzung des
geschmolzenen Polymers enthalten ist, wird eine
Trockenmischung aus Polymerkügelchen und einem
fluorchemischen Pulver hergestellt und in den Extruder geleitet. Eine
geeignete Klasse von Verbindungen sind für diesen Zweck die
fluorchemischen Oxazolidinone, die in der gemeinsam
übertragenen Europäischen Patentveröffentlichung Nr. 0260011
(16. März 1988) offenbart sind. Eine bevorzugte Verbindung
ist das fluorchemische Oxazolidinon der Formel I:
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Diese fluorchemischen Oxazolidinone können mit Hilfe
bekannter organischer Umsetzungen hergestellt werden, z.B.
durch Umsetzung von Epoxiden oder Halogenhydrinen, z.B.
Chlorhydrinen oder Bromhydrinen, mit organischen
Isocyanaten.
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Die Herstellung kann schrittweise erfolgen durch Umsetzen
des Halogenhydrins mit dem Isocyanat unter die Entstehung
einer Urethanbindung fördernden Bedingungen, z.B. 20ºC bis
100ºC für etwa 1 bis 24 Stunden, so daß
Oxazolidinonzusammensetzungen entstehen. Alternativ kann ein Epoxid mit
einem Isocyanat in Gegenwart eines Katalysators wie zum
Beispiel Diethylzink umgesetzt werden, so daß direkt das
Oxazolidinon hergestellt wird.
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Fluorchemische Zusammensetzungen, die sich zum Auftragen
auf die bereits gebildeten Bahnen eignen, sind alle
fluorchemischen Zusammensetzungen, die natürliche und
synthetische Fasern und Folien bekanntermaßen öl- und
wasserabweisend machen, beispielsweise die Gewebeschutzmittel der
Marke Scotchgard Diese sind im Handel erhältlich von der
3M Company und umfassen Zusammensetzungen wie das
Gewebeschutzmittel FC-214 der Marke Scotchgard , das
Gewebebehandlungsmittel FC-248 der Marke Scotch-Release ,
das Gewebeschutzmittel FC-324 der Marke Scotchgard , die
Textilchemikalie FC-461 der Marke 3M , die
Textilchemikalie FC-210 der Marke 3M , die Textilchemikalie FC-828 der
Marke 3M , die fluorchemischen Zusammensetzungen FC-393,
FC-808 und FC-214B der Marke 3M , das regen- und
schmutzabweisende Mittel FC-232 der Marke Scotchgard und
dergleichen. Alternative Materialien sind das Produkt Soil
Shedd von DuPont, das bei E.I. duPont de Nemours & Co.,
Wilmington, DE, erhältlich ist. Gegenwärtig wird bevorzugt,
die Zusammensetzungen FC-214 oder FC-232 zu verwenden, weil
sie auf den Überzügen nicht zum Vergilben neigen und
bekanntermaßen problemlos in der Nähe der Haut verwendet
werden können.
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Geeignete Silicone zur Verwendung als Mittel mit geringer
Oberflächenenergie sind alle Silicone, die bekanntermaßen
Fasern und Folien öl- und wasserabweisend machen. Es eignen
sich Silicone wie sie von der Dow-Corning Corporation (z.B.
C2-0563) und der General Electric Corporation (z.B. GE-
554098) erhältlich sind.
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Ein Nachteil dieser aufgetragenen Mittel besteht darin, daß
der Überzug nach dem Auftragen der Zusammensetzung von dem
Lösemittel naß ist und getrocknet werden muß. Aufgrund der
Wärmeschrumpfbarkeit der Vliesbahn wird ein rasches
Trocknen bei einer erhöhten Temperatur durch die Möglichkeit
vorzeitigen Schrumpfens erschwert. Längere Trocknungszeiten
bei sicheren Temperaturen können also erforderlich sein,
wenn das Mittel auf die Bahn aufgetragen wird, nachdem
diese hergestellt wurde. Diese mögliche Komplikation wird
vermieden, indem man das fluorchemische Schutzmittel vor
der Herstellung der Bahn in der oben erläuterten Weise in
das geschmolzene Harz aufnimmt.
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Der Wirkstoff des chemischen Mittels, der die niedrige
Oberflächenenergie verursacht, macht im allgemeinen 0,01
bis 10 Prozent des Gesamtgewichts des Überzugs aus,
vorzugsweise 0,1 bis 1,0 Gew.-% des gesamten Überzugs. Man hat
festgestellt, daß eine Oberflächenenergie von etwa 10
erg/cm² bis 40 erg/cm², gemessen nach dem
AATTCC-Testverfahren 118-1983, niedrig genug ist, um zufriedenstellende
wasser- und schmutzabweisende Eigenschaften zu ergeben.
Eine Oberflächenenergie von weniger als 30 erg/cm² wird für
die Überzüge der Erfindung bevorzugt.
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Proben von Überzügen der Erfindung wurden mit wäßrigen
Lösungen eines fluorchemischen Schutzmittels mit einem
Gesamtfeststoffgehalt von 1,5 bis 2,5 Gew.-%, beispielsweise
mit FC-214-30 (die Bezeichnung 214-30 bedeutet, daß die
Zusammensetzung mit 30 Prozent Feststoffen geliefert wird),
behandelt, indem die Außenseite eingesprüht wurde, bis sie
gleichmäßig naß aussah. Der Gipsverbandüberzug wurde dann
getrocknet, indem er 30 Minuten bei 43ºC in einen
Konvektionsofen gehängt wurde. Die entstehenden Oberflächen waren
wasserabweisend.
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Die Überzüge der Erfindung können aus Bahnen oder Lagen der
ausgewählten Vliesbahn hergestellt werden, indem ein
geformter (z.B. zylindrischer) Überzug vorgeformt wird, oder
indem dem zu überziehenden Objekt ein Überzug angepaßt
wird. Die Ränder einer Lage jeder beliebigen Form können
mittels Schallverschweißen, Heißverkleben, Nähen oder durch
geeignete Kleber oder Klebebänder verbunden werden. Kleber
und Klebebänder sind besonders nützlich, wenn ein Überzug
angepaßt wird. Schallverschweißen und Heißverkleben werden
für eine größere Produktion von mehreren Einheiten
bevorzugt.
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Es kann auch wünschenswert sein, den Sitz des
erfindungsgemäßen Überzugs zu verbessern, indem ein elastisches
Material in Form eines Bandes oder eines Bündchens an den
offenen Enden des zylindrischen Überzugs aufgeklebt oder
sonstwie befestigt wird (beispielsweise wie in Fig. 4
gezeigt), so daß die Enden des Überzugs während des
Schrumpfens an ihrem Platz bleiben. Eine weitere Methode, um die
Enden eines Überzugs an ihrem Platz zu halten, besteht
darin, Zugschnüre an den Enden des Überzugs (wie in Fig. 3
dargestellt) mit einer geeigneten Methode, beispielsweise
durch Nähen, mit Klebern, Klebebändern, Schallverschweißen
oder Heißsiegeln anzubringen.
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Die Bahnen, aus denen der Überzug der Erfindung hergestellt
ist, können gefärbt und/oder mit einem Muster geprägt sein,
um einen attraktiven Überzug herzustellen. Demzufolge kann
der Zusammensetzung, aus der die Bahnen hergestellt werden,
ein Farbstoff zugegeben werden, und die entstehenden
gefärbten Bahnen können mit einer mit einem Muster versehenen
Prägewalze geprägt werden. Durch das Prägen werden die
Bahnen auch haltbarer, wie oben beschrieben.
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Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der
Erfindung, sollen die Erfindung aber nicht einschränken.
Beispiel 1
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Polyethylenterephthalat (PET) mit einem Staudinger-Index
von 0,60 wurde in einem Trocknungsofen getrocknet und in
den Extruder einer herkömmlichen Vorrichtung zur
Herstellung schmelzgeblasener Mikrofasern gegeben. Eine
schmelzgeblasene Vliesbahn wurde hergestellt unter den folgenden
Extrusionsbedingungen:
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Öffnungen/cm: 10
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Primärluftspalt 15: 0,063 cm
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Düsentemperatur: 310ºC
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Lufttemperatur: 320ºC
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Durchmesser v. Düse 11: 0,043 cm
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Sammelabstand: 8 cm
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Die fertige Bahn hatte ein Flächengewicht von 32 g/m².
Beispiel 2
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Eine rechteckige Lage (0,66 mm dick, 25,4 cm x 30,5 cm)
einer schmelzgeblasenen Vliesbahn von Beispiel 1 wurde zu
einem Schlauch mit einem Durchmesser von ungefähr 10 cm
geformt, indem die Längskanten mit einer auf Stufe 2
eingestellten Wärmeimpulssiegelmaschine von der Vertrod
Corporation miteinander versiegelt wurden. Der Schlauch wurde über
einen kurzen Armgipsverband von etwa 23 cm Länge gezogen.
Der Gipsverband war nach den mitgelieferten Anweisungen für
den Verband der Marke Scotchcast Plus (erhältlich bei der
3M Company, St. Paul, MN) hergestellt und ausgehärtet
worden. Der Überzug wurde dann mit einer Heißluftpistole der
Marke Master vom Typ HC-751A-15 erhitzt, die im Abstand von
etwa 15 cm zur Oberfläche gehalten wurde und auf etwa 50%
Luftgeschwindigkeit eingestellt war. Die verwendete
Temperatur war relativ hoch, etwa 70ºC bis 90ºC. Der lose
sitzende Überzug schrumpfte schnell, so daß er eng an der
Gipsoberfläche an lag, und hatte eine glatte Oberfläche, die
keine Fäden zog, wenn man mit einem Stück Stoff daran rieb.
Der Überzug war gut dampfdurchlässig. Der Überzug konnte
durch Aufschneiden mit einer Schere leicht abgenommen und
durch einen neuen Überzug ersetzt werden.
Beispiel 3
-
Unter Verwendung der Vorrichtung von Fig. 5 wurden
gerichtete Mikrofasern aus einem glycolmodifizierten Polyester
(PETG 5116 von Eastman Chemical Co.) hergestellt. Die
Schmelzblasdüse war die von Beispiel 1. Die Düsentemperatur
betrug 280ºC, und die Primärlufttemperatur war 270ºC.
-
Sekundärluft mit einer Temperatur von etwa 25ºC wurde mit
einem Druck von 276 kPa durch die in Fig. 5 gezeigten
Öffnungen 19 mit einer Spaltbreite von etwa 0,013 cm bis 0,025
cm in eine Ausrichtungskammer 17 geblasen, wie sie in Fig.
5 gezeigt ist.
-
Mit der Düse 10 hergestellte Fasern wurden durch die in
Fig. 5 gezeigte Ausrichtungskammer 17 gezogen, die eine
innere Höhe von 1,3 cm, eine innere Breite von 61 cm und eine
Länge von 46 cm besaß. Der Verwirbelungs- oder
Ausdehnungsabschnitt 24 der Kammer, dargestellt in der Zeichnung, war
bei der in diesem Beispiel verwendeten Vorrichtung nicht
vorhanden.
-
Die vervollständigten Fasern verließen die Kammer und
wurden auf einer siebartigen Sammelvorrichtung gesammelt, die
etwa 30 cm von der Ausrichtungskammer entfernt war und sich
mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 Metern pro Minute
bewegte. Die entstehende Bahn aus gerichteten Mikrofasern
wurde mit einem Sternenmuster mit 15 Prozent Bindungsfläche
bei 63ºC und 207 kPa geprägt, so daß man eine Bahn mit
einem Flächengewicht von 55 g/m² erhielt.
Beispiel 4
-
Ein aufeinander abgestimmtes Paar von 0,43 mm dicken Lagen
aus gerichteten, nichtgewebten schmelzgeblasenen
Mikrofasern wurde nach dem Verfahren von Beispiel 3 hergestellt.
Aus den Lagen wurde dann ein Gipsverbandüberzug
hergestellt, indem die Lagen nach dem Heißsiegelverfahren von
Beispiel 2 mit einer Hitzeeinstellung von 0,5 bis 1
miteinander versiegelt wurden. Die Außenabmessungen des in Fig. 1
gezeigten fertigen Überzugs waren 56 cm auf der längeren
geraden versiegelten Kante 32 und 36 cm auf der
gegenüberliegenden parallelen Kante 33, wobei sich eine weitere
versiegelte Kante 31 zu dem schmaleren offenen Ende 35 des
Überzugs hin verjüngte. Das schmalere offene Ende 35 war 15
cm breit, und das breitere offene Ende 36 war 23 cm breit.
-
Der fertige schlauchartige Überzug wurde über einen kurzen
Beingehgips gezogen. Der Gipsverband war nach den
mitgelieferten Anweisungen für den Verband der Marke Scotchcast
Plus hergestellt und ausgehärtet worden. Die Naht an dem
schmäleren Ende des trapezförmigen Schlauches befand sich
in der Mitte der Unterseite des Fußabschnittes des
Gipsverbandes. Die Enden des Schlauches wurden an jedem Ende in
den Gips hineingesteckt, und mit einem Haartrockner der
Marke Conair, Typ DN 150, mit einer Leistung von maximal
1500 Watt wurde der Überzug erhitzt, wobei unten auf der
Rückseite begonnen wurde, dann wurden die Seiten erhitzt
und schließlich wurde die Vorderseite und das obere Ende
des Schlauches erhitzt. Der fertige Überzug lag an dem
gesamten Gipsverband eng an, wie in Fig. 2 gezeigt.
Beispiel 5
-
Ein Copolymer PETG 5116 und ein Farbstoffkonzentrat wurden
trockenvermischt, extrudiert und mit dem in Beispiel 3
beschriebenen Verfahren zu einer gerichteten Vliesbahn
schmelzgeblasen, wobei die folgenden Extrusionsbedingungen
anders waren:
-
Düsentemperatur: 300ºC
-
Primärlufttemperatur: 295ºC
-
Die fertige Bahn wurde mit einer mit einem Diamantenmuster
versehenen Prägewalze mit 30 Prozent Kontakt bei etwa 63ºC
und 138 kPa geprägt.
-
Mit dem Verfahren von Beispiel 2 und mit den oben
beschriebenen Bahnen wurden zylindrische Überzüge der Farbe
Mittelblau und Purpur erfolgreich hergestellt, jeweils aus
einer 41 cm mal 46 cm großen Lage, für einen großen
Kurzarmgipsverband von etwa 28 cm Länge und einem Umfang von
maximal 33 cm. Jeder Überzug wurde einem Armgipsverband
angepaßt und auf diesen mittels Wärme aufgeschrumpft.
Beispiel 6
-
Mit dem Verfahren von Beispiel 2 wurde ein schlauchartiger
Gipsverbandüberzug aus einer Lage einer Vliesbahn aus PETG
5116 hergestellt (die nach Beispiel 5 hergestellt war). Die
Außenseite des Gipsverbandüberzugs wurde besprüht mit einem
Aerosol aus 4 Prozent Kohlendioxid, 21 Prozent
1,1,1-Trichlorethan und 75 Prozent einer wasser- und
schmutzabweisenden Mischung bestehend aus 10 % FC-905 (erhältlich bei
3M Company, St. Paul, MN), 10 % n-Butylacetat und 80 %
1,1,1-Trichlorethan. Der Überzug wurde 20 Minuten
luftgetrocknet, dann über einen Kurzarmgipsverband gezogen. Der
Überzug wurde dann bei einer Temperatur von etwa 40ºC bis
58ºC auf die Oberfläche des Gipsverbandüberzugs mit einem
Conair-Trockner aufgeschrumpft, der auf niedrige Hitze und
hohe Luftgeschwindigkeit eingestellt war. Über den
aufgeschrumpften Überzug ließ man etwa 15 Sekunden Wasser
laufen, das abperlte und von dem Überzug ablief.
Beispiel 7
-
Zwei Lagen einer Vliesbahn (hergestellt aus Copolymer
Eastman 5116 nach dem Verfahren von Beispiel 5) wurden zu einem
Rechteck mit den Maßen 12,86 cm mal 13,65 cm geschnitten.
Eine Lage wurde mit einer 2%igen wäßrigen Lösung des
Gewebeschutzmittels FC 214-30 der Marke Scotchgard
(erhältlich bei 3M Company, St. Paul, MN) besprüht, und
sowohl die besprühte Lage als auch die unbehandelte Lage
wurden 15 Minuten in einen 44ºC warmen Ofen gehängt. Die
Lagen wurden aus dem Ofen genommen und mit einem auf
maximalen Luftstrom und maximale Hitze eingestellten
Conair-Haartrockner geschrumpft. Die unbehandelte Lage
schrumpf te um 84,2 Prozent, und die behandelte Lage
schrumpfte um 81,5 Prozent. Beide Schrumpfungen entsprachen
einer eindimensionalen Schrumpfung von etwa 60 Prozent.
Beispiel 8
-
Ein Gipsverbandüberzug (Fig. 3) wurde hergestellt aus einer
41 cm x 46 cm großen Lage einer Vliesbahn aus Copolymer
PETG 5116 (hergestellt nach dem Verfahren von Beispiel 5).
Der Überzug (wie dargestellt in Fig. 3) besteht aus der zu
einem Schlauch geformten rechteckigen Lage der Vliesbahn
mit den Zugschnüren 38 und 39 an den offenen Enden 40 und
41. Um die Zugschnüre an der rechteckigen Lage anzubringen,
wurde eine 56 cm lange Schnur parallel zu und etwa 1,9 cm
innerhalb einer Kante der Lage angebracht, die ein offenes
Ende des Überzugs werden sollte. Etwa 1,3 cm der Lage
entlang der Länge der Schnur wurden dann über die Schnur
umgeklappt. Die letzten 0,63 cm des umgeklappten Materials
wurden dann mit der gegenüberliegenden Seite der Lage mit
Sprühkleber Nr. 77 der Marke 3M verklebt, so daß eine Naht
entstand, in der sich die Schnur frei bewegen konnte, wenn
an ihren Enden gezogen wurde. Dieser Vorgang wurde am
anderen Ende der Lage wiederholt, und dann wurde die Länge der
Lage versiegelt, um eine Naht mit einer Überlappung von
etwa 0,48 cm herzustellen. Ein Daumenloch wurde etwa 7,6 cm
vor dem Ende des entstehenden schlauchartigen Überzugs
angebracht, indem ein 5 cm großer Schlitz eingeschnitten
wurde. Die Außenseite wurde mit einer 2%igen wäßrigen
Lösung des Gewebeschutzmittels FC-214-30 der Marke
Scotchgard besprüht, bis sie gleichmäßig naß aussah. Der
Überzug wurde 30 Minuten bei 43ºC in einem Ofen getrocknet, und
dann über einen Armgipsverband gezogen. Die Enden des
Überzugs wurden in die Nähe der Enden des Gipsverbands
gebracht, und die Zugschnüre wurden festgezogen und an jedem
Ende des Gipsverbandüberzugs zusammengebunden. Der Überzug
wurde dann mit einem auf niedrige Hitze und hohe
Luftgeschwindigkeit eingestellten Conair-Trockner geschrumpft, so
daß auf der Oberfläche des Gipsverbandüberzugs eine
Temperatur von 49ºC bis 58ºC herrschte. Der aufgeschrumpfte
Überzug hatte eine glatte, attraktive Oberfläche auf allen
Teilen des Gipsverbandes. Wenn man über den Gipsverband
Wasser laufen ließ, drang das Wasser nicht ein oder wurde
von dem Überzug aufgesaugt.
Beispiel 9
-
Eine rechteckige Lage (40,5 cm mal 46 cm) aus einer
Vliesbahn (PETG 5116, hergestellt nach Beispiel 5) wurde nach
Beispiel 5 geprägt. Ein Gipsverbandüberzug wurde nach einem
dem von Beispiel 8 ähnlichen Verfahren hergestellt, mit dem
Unterschied, daß die Nähte und die Enden der den Überzug
befestigenden Zugschnüre miteinander verklebt wurden, indem
eine Seite eines doppelseitigen Klebebandes (das
Acrylklebeband Y9482 A-25; erhältlich bei 3M Company, St. Paul, MN)
auf einer zu versiegelnden Seite befestigt wurde und die
andere Seite auf die zweite Seite des doppelseitigen
Klebebandes gedrückt wurde. Ein Daumenloch mit etwa 2,54 cm
Durchmesser wurde etwa 7,6 cm vom einen Ende des Überzugs
eingeschnitten.
-
Ein zweiter Gipsverbandüberzug wurde mit denselben
Abmessungen, mit demselben Acrylklebeband und derselben
Vliesbahn wie oben beschrieben hergestellt unter Verwendung
eines gedehnten und gebundenen Elastikbandes anstelle der
Zugschnur. Ein Daumenloch wurde in der oben beschriebenen
Weise in diesen Überzug eingeschnitten (siehe Fig. 4).
-
Jeder der obigen Überzüge wurde mit einem
Preval-Sprühgerät, erhältlich bei der Precision Valve Corp., Yonkers, NY,
mit ,einer 2%igen Lösung von FC-214-30 in Wasser besprüht,
und die Überzüge wurden dann in einem Ofen etwa 30 Minuten
bei 43ºC getrocknet.
-
Ein dritter Überzug wurde mit Hilfe eines
Ultraschallversiegelungsgerätes der Marke Branson hergestellt aus einer
41 cm mal 61 cm großen Lage einer blauen Vliesbahn (PETG
5116, hergestellt und geprägt wie in Beispiel 5
beschrieben). Die Bahn wurde auf die Hälfte zusammengelegt und
zwischen einem Ultraschall-"Horn" und einem sich drehenden
Versiegelungsrad hindurchgeführt, was eine dünne, feste
Naht ergab. Der Zylinder wurde auf eine Länge von 46 cm
zugeschnitten, und ein Daumenloch wurde an derselben Stelle
wie in den obigen Überzügen eingeschnitten.
-
Jeder der obigen drei Überzüge wurde ausgewertet, indem er
über einen Gipsverband der Marke Scotchcast Plus am Arm
eines Freiwilligen gezogen wurde. Die Enden von jedem der
ersten zwei Überzüge wurden an den Enden ihrer jeweiligen
Gipsverbände positioniert, und die Enden des dritten
Überzugs wurden in die Enden seines Gipsverbandes gesteckt.
Alle drei Überzüge wurden mit einem Conair-Haartrockner bei
niedriger Hitze und hoher Luftgeschwindigkeit
aufgeschrumpft. Alle drei saßen gut, aber der Überzug mit den
Elastikbändern saß am besten und bildete an den Enden des
Gipsverbandes im wesentlichen keine Falten. Die zwei
Gipsverbände, die mit den mit FC-214-30 behandelten Überzügen
versehen waren, ließen Wasser sehr gut abperlen, wenn sie
15 Sekunden einem Wasserstrahl aus einem Wasserhahn
ausgesetzt waren.
Beispiel 10
-
In einen 1-Liter-, 3-Hals-Reaktionskolben mit mechanischem
Rührer, Kondensator, Gaseinlaßschlauch, Thermometer,
Fülltrichter und elektrischem Heizmantel wurde folgendes
gegeben: 47,0 g (0,25 mol) m-Xylylendiisocyanat, 50 g
Ethylacetatlösemittel und 6 Tropfen
Dibutylzinndilaurat-Katalysator. Diesem auf 75ºC erhitzten Gemisch wurde über
einen Zeitraum von 2,5 Stunden unter langsamer Spülung mit
Stickstoff eine 50 Gew.-%ige Ethylacetatlösung gegeben, die
297 g (0,5 mol) C&sub8;F&sub1;&sub7;SO&sub2;N(CH&sub3;)CH&sub2;CH(OH)CH&sub2;Cl enthielt, das
aus C&sub8;F&sub1;&sub7;SO&sub2;N(CH&sub3;)H und Epichlorhydrin hergestellt war. Es
wurde weitere 4 Stunden weitererhitzt und weitergerührt,
bis im wesentlichen alle Isocyanatgruppen zu Urethangruppen
umgewandelt waren, was durch Infrarotabsorptionsanalyse
festgestellt wurde. Diesem Reaktionsgemisch, das auf
Zimmertemperatur (etwa 20ºC) abgekühlt war und hauptsächlich
das Zwischenprodukt Urethan enthielt
-
[C&sub8;F&sub1;&sub7;SO&sub2;N(CH&sub3;)CH&sub2;CH(CH&sub2;Cl)OCONHCH&sub2;]&sub2;C&sub6;H&sub4;
-
wurde unter Rühren eine Lösung von 27,0 g (0,5 mol) NaOCH&sub3;
in 81 g Methanol zugegeben, um die Ringbildung der
Urethangruppe und dadurch die Bildung von Oxazolidinon zu
bewirken. Das Reaktionsgemisch zeigte bei 50ºC eine exotherme
Reaktion, und diese Temperatur wurde unter Rühren 5,5
Stunden aufrechterhalten. Das Reaktionsgemisch wurde auf etwa
20ºC abgekühlt, und der im Lauf der Reaktion entstandene
weiße Feststoff wurde durch Filtrieren gesammelt, einmal
mit 100 g Ethylacetat gewaschen, zweimal mit loog-Portionen
von deionisiertem Wasser, und schließlich unter dem Vakuum
einer Wasserstrahlpumpe bei 60ºC für die Dauer von 16
Stunden getrocknet. Die Infrarot- und Protonen-NMR-Analyse
bestätigte, daß das Produkt ein fluorchemisches
2-Oxazolidinon ist mit folgender Struktur:
Beispiel 11
-
Eine Vliesbahn mit einem Flächengewicht von 66 g/m² wurde
hergestellt nach Beispiel 3 unter Verwendung von PETG 5116,
das mit 1 Gew.-% der in Beispiel 10 hergestellten
Verbindung trockenvermischt war. Die Bahn wurde mit einem
Webmuster mit einer Kontaktfläche von 15 Prozent bei 65,5ºC, 276
kPa und 5,5 m/min geprägt. Es wurden zwei 21 cm x 46 cm
große Lagen aus diesem Material ausgeschnitten. Eine lange
Kante jeder Lage wurde mit einer langen Kante der anderen
Lage um 0,63 cm überlappt. Diese Kanten wurden mit einem
Acrylklebeband A-25 Y 9482 zusammengeklebt. Die
verbleibenden zwei langen Kanten wurden in ähnlicher Weise zu einem
schlauchartigen Überzug zusammengeklebt. Ein 5 cm langer
Schlitz wurde wie in Fig. 3 eingeschnitten, um ein
Daumenloch herzustellen. Der Überzug wurde über einen Gipsverband
der Marke Scotchcast Plus am Arm eines Freiwilligen
gezogen, und die Enden des Überzugs ragten etwa 2,5 cm über
jedes Ende des Gipsverbandes hinaus. Ein Gummiband wurde über
jedes Ende des Überzugs gestreift, um ihn an jedem Ende des
Gipsverbandes an dem Arm festzuhalten. Der Überzug wurde
dann mit einem auf höchste Stufe gestellten
Conair-Haartrockner aufgeschrumpft. Der fertige Überzug war glatt und
saß gut auf der Oberfläche des Gipsverbandes, und er saugte
kein Wasser auf, wenn man 15 Sekunden lang Wasser
darüberlaufen ließ.
Beispiel 12
-
Drei 15,2 cm x 40,6 cm große Lagen wurden aus dem nach
Beispiel 5 hergestellten Material des Gipsverbandüberzugs
geschnitten. Jede rechteckige Lage wurde zu einem
schlauchartigen Überzug geformt, indem man die 15,2 cm langen Kangen
um 0,63 cm überlappen ließ und sie mit einem Acrylklebeband
A-25 Y9482 zusammenklebte. Jeder Überzug wurde dann auf
einen Kurzarmgipsverband gezogen, über dem kleinsten Umfang
(24,8 cm) des Gipsverbandes zentriert, wie in Beispiel 9
mittels Wärme aufgeschrumpft, um eine glatte Oberfläche zu
erhalten, und durch Aufschneiden entlang der Naht von dem
Gips entfernt.
-
Jeder dieser aufgeschrumpften Überzüge wurde auf seine
Luftdurchlässigkeit geprüft, indem der Mittelabschnitt des
Materials zwischen die oberen und unteren Klemmplatten
eines Gurley-Densometers Nr. 4110 (mit einer kreisrunden
Öffnung von 6,45 cm²) gelegt wurde, die untere Platte
angehoben wurde, um das Material zwischen den Platten
festzuspannen, der innere Zylinder (567,5 g) gelöst wurde, damit er
absinken konnte, und indem dann die Zeit gemessen wurde,
die der innere Zylinder benötigte, um eine der Strömung von
300 cc Luft durch das Material entsprechende Strecke zu
fallen. Mit diesem Test wurde für das Material eine
mittlere Luftdurchlässigkeit von 300 cc/sek ermittelt. Wenn
zwei Lagen des Materials in das Densometer gelegt wurden,
betrug die mittlere Luftdurchlässigkeit 174 cc/sek. Drei
Lagen des Materials hatten eine Luftdurchlässigkeit von 94
cc/sek.