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DE68905575T2 - Verfahren zur abscheidung von dioxinen aus gasen. - Google Patents

Verfahren zur abscheidung von dioxinen aus gasen.

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DE68905575T2
DE68905575T2 DE8989850422T DE68905575T DE68905575T2 DE 68905575 T2 DE68905575 T2 DE 68905575T2 DE 8989850422 T DE8989850422 T DE 8989850422T DE 68905575 T DE68905575 T DE 68905575T DE 68905575 T2 DE68905575 T2 DE 68905575T2
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separator
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Bjoern Karl Valter Lindquist
Erik Eberg Solbu
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Boliden Contech AB
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Boliden Contech AB
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/68Halogens or halogen compounds
    • B01D53/70Organic halogen compounds

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  • Electrostatic Separation (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)
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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung von Dioxinen und ähnlichen hochgiftigen Gasverbindungen. Die Erfindung bezieht sich besonders auf Gase, die in großen Mengen in die Atmsphäre freigesetzt werden, besonders bei Verbrennungsanlagen und industriellen Prozessen, bei denen chlorhaltige Stoffe verarbeitet werden, wie z. B. Müllverbrennungsanlagen oder bestimmte chemische und metallurgische Verfahren.
  • Die Dioxine gehören zu den hochgiftigen organischen Verbindungen, auf die die Umweltbehörden seit einiger Zeit aufmerksam machen und deren Grenzwerte deshalb vor der Emission ständig entsprechend der Entwicklung der sich verbessernden Analyseverfahren herabgesetzt wurden. Zu den am weitesten verbreiteten Dioxinformen gehört das Polychlordibenzo-p-dioxin, das unter seinem Akronym PCDD bekannt ist. Normalerweise werden die Dioxinmengen in Tetrachlordibenzo-p-dioxin (TCDD) umgewandelt und in TCDD-Äquivalenten angegeben (TCDD-Äqu.). Die Furane gehören ebenfalls zur Gruppe der hochgiftigen Verbindungen, die in einem ähnlichen Kontext relevant sind. Eine wichtige Furanverbindung ist das Tetrachlordibenzofuran (TCDF).
  • Eine bedeutende Erzeugungs- und Emissionsquelle von Dioxinen und Furanen ist die Verbrennung von Abfällen und Hausmüll. Das Risiko der Bildung und Freisetzung extrem giftiger Substanzen dieser Art hat in vielen Ländern zu einer Beschränkung oder zur völligen Einstellung des Baus solcher Müllverbrennungsanlagen geführt, woraus sich die dringende Notwendigkeit eines Müllverbrennungsverfahrens ergibt, das vom Standpunkt des Umweltschutzes sicherer und attraktiver ist.
  • Gewisse Fortschritte sind hinsichUich einer optimalen Wahl der Verbrennungs- und der Rauchgastemperatur zur Reduzierung der Bildung und Freisetzung dieser giftigen Substanzen gemacht worden. In der WO 88100672 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem der Versuch unternommen wird, die Bildung von Dioxin durch die Beigabe von Natriumkarbonat zu verhindern, um HCl und/oder Cl&sub2; aus dem Gas zu entfernen. Es wurde außerdem festgesetellt, daß Müll mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt in bestimmten Fällen zur Bildung von großen Mengen an Dioxinen und Furanen führen kann.
  • Es wurde ebenfalls die Möglichkeit erkannt, die Freisetzung von Dioxinen und Furanen wesentlich zu drosseln, indem bei verschiedenen Müllverbrennungsanlagen Nachbrennkammern eingebaut werden. In der Fachliteratur (Waste Management & Research 5 [3] 1987, Seiten 414 bis 416) werden Systeme beschrieben, bei denen im Anschluß an das Nachbrennen ein kombinierter Naß-Trocken-Kalkwäscher und ein elektrostatischer Naßabscheider eingesetzt werden. Diese Veröffentiichung beschreibt einen praktischen Versuch, bei dem Müll mit dem Ziel verbrannt wurde, den größtmöglichen Reinheitsgrad bezüglich der giftigen Substanzen TCDD und TCDF zu erreichen. Bei diesem Versuch wurde Kalkschlamm mit Hilfe der bei der Verbrennung erzeugten Rauchgase zerstäubungsgetrocknet, wobei sich im Gas feste Kalkpartikel bildeten. Das Ziel dieses Versuches bestand in der Adsorption der Dioxine und ähnlicher Schadstoffe auf den neugebildeten feinen Kalkpartikeln, die dann im nachgeschalteten elektrostatischen Naßabscheider abgetrennt wurden. Das System aus Kalkwäscher und elektrostatischem Naßabscheider hatte eine Verringerung der aus der Nachbrennkammer emittierten TCDD-Mengen um weniger als 50 % zur Folge, obwohl 98 % der Partikel im elektrostatischen Abscheider aufgefangen wurden. Ein ähnliches Verfahren wird in der EP-A-0 208 490 beschrieben, obwohl in diesem Fall der Schlamm Aktivkohlepartikel enthielt. Das zeigt, daß die heute für Emission oder Bildung solcher giftigen Stoffe geltenden niedrigen Grenzwerte nicht eingehalten werden können, nicht einmal mit den vorgenannten modernen Müllbeseitigungsanlagen. Eine andere ähnliche Lösung basiert auf der Beimengung von Trockenkalk zum Gas und auf der Trennung von im Gas befindlichem Staub und Kalk in einer Kombination aus Wirbelabscheidern und "Schlauch- und Taschenfiltern". Bei diesem Verfahren wird im Vergleich zu der vorher beschriebenen Abscheidung von Dioxinen auf Kalkpartikel in einem elektrostatischen Naßabscheider ein besserer Kontakt zwischen Gas und Partikeln erzielt, wobei die Abscheidung von Dioxin begünstigt wird. Ein Nachteil der Kombination von Wirbel-, Schlauchfilter- und Taschenfilterabscheidung ist, daß aufgrund der oft beträchtlichen Gasmengen, die bei der Müllverbrennung gereinigt werden müssen, die Betriebskosten für die Abscheideanlage relativ hoch sind. Wenn die Abscheidung entsprechend den vorgenannten "trockenen" Methoden vollzogen wird, beschränken die hohen Gastemperaturen auch die Wirksamkeit des Verfahrens im Hinblick auf die Eliminierung des Dioxins aufgrund der Tatsache, daß die Dioxine in der Gasphase im Überschuß vorhanden sind und nicht absorbiert werden, nicht einmal an den kleinsten Partikeln, die wiederum leichter in den Schlauchfiltem als in den elektrostatischen Trocken-Naßabscheidern aufgefangen werden können. Ein ähnliches Trockenverfahren ist in DE-A-3 426 059 beschrieben, wo eine Schicht Aktivkohle zur Absorption von Schadstoffen eingesetzt wird, und in WO-80/00922, wo ein Aerosol verwendet wird, das reaktive Festpartikel enthält, die zu einer chemischen Reaktion mit den Schadstoffen führen.
  • Ein grundlegend anderes Rauchgasreinigungssystem ist von Götaverken Energy System und Stockholm Energi neu entwickelt und in Göteborg (Schweden) in Betrieb genommen worden. Dieses System umfaßt zwei hintereinander angeordnete Füllturmwäscher, wobei der erste ein bei 65 bis 70 ºC betriebener Waschreaktor und der andere ein bei 30 bis 35 ºC betriebener Kondensationsreaktor ist Der TCDD-äquivalente Anteil im Rauchgas liegt beim Eintreten in die Testanlage, die schon relativ lange Zeit in Betrieb ist, zwischen 1,8 und 6,4 ng/m³ und beim Austreten zwischen 0,12 und 0,24 ng/m³, obwohl man der Meinung ist, daß bei einer Anlage im Dauerbetrieb kein unter 0,5 ng liegender Wert erzielt werden kann. Zukünftige Anlagen sollten Grenzwerte von 0,1 ng TCDC-Äquivalent/m³ erreichen.
  • Andere Naßverfahren, die zur Abscheidung von wasserlöslichen Schadstoffen durch die Beimengung von Chemikalien zum System verwendet werden, sind in der SE-B-440 608 bzw. in der EP-A-0 291 225 beschrieben, wobei gemäß der letzteren eine exotherme Ionenreaktion auf den Partikelflächen ausgenutzt wird, die durch turbulente Strömung eines Gemisches aus Gas und Wassertröpfchen ausgelöst wird. In WO 88/01711 wird ein weiteres Naßverfahren beschrieben, bei dem organische Schadstoffe durch die Erwärmung eines Gas-Wasser-Gemisches bei hohen Temperaturen (750 bis 1800 ºC) abgebaut werden.
  • Überraschenderweise hat sich die Möglichkeit gezeigt, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem Dioxine und ähnliche giftige organische Substanzen so wirksam isoliert werden, daß die Grenzwerte dieser giftigen Substanzen auch von zukünftigen Reinigungsanlagen im Hinblick auf die zu erwartenden Anforderungen eingehalten werden können. Das erfundene Verfahren wird durch die in den folgenden Ansprüchen aufgezeigten Verfahrensschritte charakterisiert.
  • Der Begriff "Abscheidung" beinhaltet In diesem Zusammenhang die generelle Beseitigung von Schadstoffen aus dem Gas, um das Gas von derartigen Schadstoffen zu reinigen.
  • Das von der Dioxinquelle herrührende Gas wird erfindungsgemäß über einen vorher bestimmten Zeitraum mit einem Flüssigaerosol in Verbindung gebracht, wonach das Gas von den im Aerosol vorhandenen festen und flüssigen Partikeln abgetrennt wird, nachdem die Partikel elektrisch aufgeladen wurden.
  • Der Begriff "Aerosol" beinhaltet im allgemeinen eine Suspension von äußerst feinen festen oder flüssigen Partikeln in der Luft oder in einem anderen Gas. Reguläre Beispiele dafür sind Rauch, Nebel und Smog. Im Folgenden werden Aerosole, die flüssige Partikel enthalten, auch als Flüssignebel, dem in diesem Zusammenhang verwendeten technischen Begriff, bezeichnet.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kann eine beliebige Flüssigkeit eingesetzt werden, die Aerosole bilden und in herkömmlichen Gefäßen oder Leitungssystemen gehandhabt werden kann, ohne Korrosion oder andere Probleme zu verursachen. Die einfachste und billigste verfügbare Flüssigkeit ist Wasser, obwohl es zur fortschreitenden Versäuerung im Ergebnis der Absorbierung saurer Bestandteile des Gases neigt. Es kann also wünschenswert sein, Alkali beizumengen, um den Säuregrad des Wassers herabzusetzen. Die Flüssigkeit wird mit Hilfe einer geeigneten Düse oder durch Einblasen von Dampf in den Aerosolzustand versetzt. Für die Bildung eines Aerosols ist unter praktischen Gesichtspunkten die Verwendung eines Naßabscheiders äußerst vorteilhaft.
  • Der Zeitraum des Kontaktes zwischen Aerosol und Gas kann durch die geeignete Wahl der Abmessungen der Apparatur leicht eingestellt und geregelt werden. In diesem Zusammenhang sollte die Aufmerksamkeit nicht nur auf die gasförmigen Schadstoffe mit großen Diffusionsgeschwindigkeiten, sondern auch auf die etwas trägeren festen Kleinstpartikel, die im Flüssignebel aufgefangen werden, gerichtet werden.
  • Die Aerosolpartikel, sowohl die festen als auch die flüssigen, können entweder direkt bei der Bildung des Aerosols oder durch das nachfolgende Anlegen einer elektrischen Ladung and als Aerosol elektrisch aufgeladen werden, z. B. mit einer Emissionselektrode, wie sie in unserer früheren EP-A-0 417 181 (WO 89/11913) beschrieben ist.
  • Die elektrisch aufgeladenen Aerosolpartikel können auf verschiedene Weise aus dem Gas abgeschieden werden, obwohl es wichtig ist, die Abscheidung in Gegenwart von Flüssigkeitströpfchen im Gas durchzuführen. Das Gas wird vorzugsweise während des Abscheidungsvorgangs auf eine Temperatur von 60 ºC oder darunter gekühlt, um eine wirksame Abscheidung zu gewährleisten.
  • Die Erfindung wird jetzt detaillierter unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben, die zur Reinigung von Rauchgas in einer Müllverbrennungsanlage verwendet wird, und anhand einer Ausführungsform, bei der die Erfindung eingesetzt wird, um die von einem Chemiebetrieb emittierten Gase zu reinigen.
  • Das bei der Müllverbrennung entstandene Gas wird zunächst durch einen Kessel und einen elektrostatischen Trocken/Naßabscheider geleitet, in dem das Gas abgekühlt und vom großen Staub grob gereinigt wird. Um die Temperatur des in den nachgeschalteten Abscheider eintretenden Gases weiter zu reduzieren, wird das Gas vorzugsweise indirekt mit Wasser in einem Wärmetauscher, der sich unmittelbar oberhalb der Einlaßöffnung des Abscheiders befindet, gekühlt Damit kann auch der Wärmeenergiegehalt des Gases zurückgewonnen werden. Der Abscheider hat vorzugsweise die Form eines Turmes mit konischem Ober- und Unterteil und ist zweckmäßig mit einer zentralen Gaseinlaßleitung am oberen Ende und einem Gasabzug über eine Ringkammer am Boden des Turmes ausgerüstet. Das Ziel dieser Anordnung besteht darin, eine gleichmäßige Gasverteilung und damit eine befriedigende Reinigungswirkung zu erzielen. Als Ergebnis der Turbulenz, die erzeugt wird, wenn das Gas aus dem eingesetzten Rohr und in den Turmteil strömt, wird die Abscheiderflüssigkeit, die durch die Düsenringe neben der Gaseinlaßleitung eintritt, in kleine Tröpfchen aufgespalten und bildet einen Flüssignebel, der im Abscheider mit dem Gas so wirksam und gründlich vermischt wird, daß die im Gas enthaltenen Schadstofte im Flüssignebel aufgefangen werden. Die Abmessungen des Turms ermöglichen einen ausreichenden Kontaktzeitraum für die wirksame Aufnahme der Schadstoffe durch Flüssignebel.
  • Um die Anhäufung von Schlammschichten zu verhindern, ist der Turmboden unter normalen Betriebsbedingungen leer. Falls es sich als notwendig erweist, kann er als Puffereinrichtung für die Abscheiderflüssigkeit verwendet werden. Die aus dem Abscheider austretende Flüssigkeit wird in einen Pumpbehälter geleitet, von wo aus sie wieder im Kreislauf zu den Düsenringen gepumpt werden.
  • Da das bei der Müllverbrennung entstehende Gas oft große Mengen Chlorwasserstoffsäure enthält, wird die Abscheiderflüssigkeit stark angesäuert, wenn sie nicht neutralisiert wird. Die Flüssigkeit wird vorzugsweise durch die Einleitung von abgemessenen Mengen Kalkschlamm in den Pumpenbehälter neutralisiert. In diesem Fall wird ein Behälter mit Löschkalk so aufgestellt, daß der Kalk ohne Schwierigkeiten dosiert in ein Schlammgefäß gegeben werden kann. Der Kalk wird mit der Abscheiderfiüsslgkeit im Schlammbehälter mit Hilfe eines Rührwerkes vermischt und anschließend mit Hilfe einer regelbaren Pumpe in den Pumpbehälter befördert, wo er mit der vom Abscheider zurückströmenden Flüssigkeit mittels eines weiteren Rührwerkes vermengt wird.
  • Die Mengen, in denen der Kalkschlamm zur Abscheiderflüssigkelt beigemengt wird, werden durch den pH-Wert der im Kreislauf befindlichen Flüssigkeit bestimmt. Ein pH-Wert zwischen 1,5 und 2,0 wird als optimal angesehen, wenn man die Säureabsorption, die Gefahr der Gipsabscheidung, die Korrosion und die verbesserten Möglichkeiten der Steuerung des pH-Wertes im nachfolgenden Wasserreinigungsprozeß in Betracht zieht. Das Kondensat aus dem nachgeschalteten elektrostatischen Naßabscheider, der auch zur Kühlung eingesetzt wird, gelangt ebenfalls in den Behälter, so daß eine entsprechende Menge der Abscheiderflüssigkeit abgelassen werden muß. Schadstoffe wie Dioxin werden im Aerosol im Abscheider konzentriert, da die spezifische Oberfläche des Aerosols im Verhältnis zu dessen Volumen sehr groß ist. Das Gas wird anschließend zu einem elektrostatischen Naßabscheider, im beschriebenen Fall einem Kondensatorfilter, geleitet, in dem der Schadstoffanteil der Partikel wirksam isoliert wird. Der elektrostatische Naßabscheider wird auch zur Kühlung des Gases eingesetzt, da die Abscheiderohre (die Elektroden) von einem Mantel umgeben sind, in dem Kühlwasser zirkuliert. Diese Kühlwirkung hat in Verbindung mit der Abscheidung der Schadstoffe in elektrostatischen Naßabscheidern auch weitere Vorteile, die im folgenden aufgezeigt werden.
  • Wenn die Kondensation auf einer normalen kalten Oberfläche vonstatten geht, diffundiert der Wasserdampf auf die Oberfiäche und bildet eine Flüssigkeit. Eine Sättigung kann in der Nähe der besagten Oberfläche allerdings schon in der Gasphase eintreten, und Nebelpartikel werden kondensiert. Diese Nebelpartikel gehorchen nicht den Diffusionsgesetzen des Wasserdampfes und können deshalb in die Gasströmung zurückgezogen werden, was zur Folge hat, daß die Schadstoffe, die sich in den Nebeltröpfchen angesammelt haben, ebenfalls ins Gas zurückgezogen werden. Wenn jedoch ermöglicht wird, daß sich dieser Kondensationsvorgang innerhalb eines elektrischen Feldes eines Naßabscheiders vollzieht, werden die Nebelpartikel stattdessen auf hochwirksame Weise abgeschieden, womit der Reinigungseffekt beträchtlich vergrößert wird.
  • Die Kühlung des Gases im elektrostatischen Naßabscheider ermöglicht die Verwendung von Baumaterialien, die sich von den in diesem Zusammenhang verwendeten unterscheiden, nämlich Blei und Kunststoff. Rostfreier Stahl mit guten Korrosionseigenschaften kann beispielsweise nutzbringend bei Abscheiderohren verwendet werden, womit eine robuste und leicht zu wartende Lösung gefunden wurde. Die Emissionselektroden können ebenfalls aus Stahl hergestellt werden, während die Einlaßkammer aus mit Glasfaser verstärktem Kunststoff besteht.
  • Das Kühlwasser wird vorzugsweise von einem nahegelegenen Wasserleitungshauptstrang zum elektrostatischen Naßabscheider geleitet. Aus rostfreiem Stahl bestehende elektrostatische Naßabscheider der vorstehend beschriebenen Art werden unter der Handelsbezeichnung EDITUBE (Edifo AB, Skelleftea, Schweden) verkauft.
  • Beispiel
  • Ein bei einem industriellen Verfahren entstandenes und vom ökologischen Standpunkt sehr große Mengen von Dioxinen und Dibenzofuranen enthaltendes Gas wurde entsprechend des erfundenen Verfahrens über einen relativ langen Versuchszeitraum behandelt, wobei in einem Abscheider Aerosole erzeugt und die Abscheidung in einem elektrostatischen Naßabscheider durchgeführt wurde. Stündlich wurden 310 Nm³ Gas behandelt, und das Gas hatte einen TCDD- äquivalenten Anteil (Nordic Standard) von durchschnittlich etwa 50 ng/m³.
  • Die Proben wurden während des Versuchszeitraumes entnommen und von zwei voneinander unabhängigen Expertengruppen untersucht. Diese Analysen zeigen, daß der durchschnittliche Abscheidungsgrad im Bereich von 99,7 bis 99,9 % lag.

Claims (6)

1. Verfahren zur Abtrennung von Dioxinen und ähnlicher stark giftiger organischer Verunreinigungen von einem Gas, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas während einer vorbestimmten Zeitdauer mit einem flüssigen Aerosol behandelt, um die organischen Verunreinigungen und festen Teilchen einzufangen, indem man die in dem Aerosol vorhandenen Aerosolteilchen, sowohl feste als auch flüssige Teilchen, elektrisch auflädt und die Teilchen von dem Gas in einem elektrischen Feld trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit mit Hilfe einer Düse oder durch Zufuhr von Flüssigkeitsdampf zu dem Gas in eine Aerosolform bringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aerosol in einem Gaswäscher bildet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die vorbestimmte Zeitdauer durch Auswahl geeigneter Apparaturabmessungen zum Bewirken des Aerosolkontaktes steuert.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trennung in einem elektrostatischen Naßabschneider bewirkt.
6. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas auf eine Temperatur von etwa 60 ºC oder darunter während des Trennverfahrens kühlt.
DE8989850422T 1988-11-30 1989-11-28 Verfahren zur abscheidung von dioxinen aus gasen. Revoked DE68905575T2 (de)

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