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Die Erfindung bezieht sich auf ein Luftröhrenrohr (Tubus) zum
blinden Einführen in die Nase der Art, bei der das Rohr ein
distales Ende, ein proximales Ende, eine aufblasbare Manschette,
die in einem relativ kurzen Abstand von dem distalen Ende
positioniert ist, aufweist, wobei die Manschette einen sich in
Längsrichtung in der Rohrwand erstreckenden zugeordneten Kanal
aufweist, um das Innere der Manschette mit einem Luftzufuhrrohr
zu verbinden, welches eine Ventileinrichtung zum Verändern der
Krümmung des Rohres während der Intubation aufweist.
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Die herkömmliche Intubation bei freigemachtem Kehlkopfeingang
erfordert eine umfassende Narkose und totale Muskelentspannung
durch Spritzen eines Kurare-Präparats, häufiges Lüften der
Maske und Einführen eines Mundstückes in den Oberkiefer. Das
Freimachen des Kehlkopfeingangs mittels eines Laryngoskops
erfordert besonders bei erwachsenen männlichen Patienten
ziemlich starke Arme, ein Erfordernis, das Narkoseschwestern oder
Narkoseärztinnen nicht immer erbringen können und die
Intubationsprozedur ist daher oft zeitaufwendig und zeitvergeudend.
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Der Ausgangspunkt der Erfindung ist die anatomische Nähe
zwischen Speiseröhren- und Luftröhreneingang zusammen mit der
Tatsache, daß das Atmen selbständig weitergeht, nachdem der
Patient durch intravenöses Spritzen eines schnell wirkenden
Barbitursäure-Präparats vollkommen narkotisiert wurde. Mittels
eines mit dem Rohr verbundenen Stethoskops ist es somit möglich,
die Position der Spitze eines in die Luft- und
Speiseröhrendurchgänge eingeführten Rohres zu orten. Wenn das selbständige
Atmen aufhört, ist die Rohrspitze in Eingriff mit der
Speiseröhrenöffnung und bei Wiederaufnahme des Atmens befindet sich
die Rohrspitze auf gleicher Höhe mit dem Kehlkopfeingang.
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Ein Luftröhrenrohr der obengenannten Art ist durch das US-Patent
No. 4 150 676 bekanntgeworden. Das obengenannte Mittel, die
Krümmung des Rohres während der Intubation zu ändern besteht
auf der einen Seite aus einem Zugdraht, der durch einen
Längskanal in der Rohrwand geführt ist und dessen distales Ende
fest mit der Rohrwand verbunden ist, und auf der anderen Seite
aus einem mit dem Zugdraht an dem proximalen Ende des Rohres
verbundener Rind. Während der Intubation kann der Operateur
die Zugkraft auf den Ring verändern, um die Krümmung des Rohres
mehr oder weniger zu verändern, je nach dem Lumen in der
Nasenhöhle, Pharynx und Kehlkopf des Patienten.
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Weiterhin ist dieses Führungsprinzip mit Spannungsschnüren
auch z. B. im US-Patent No. 3 470 876 bekanntgemacht, bei dem
es sich um einen Katheter für einen anderen Zweck handelt,
wobei die Krümmung des proximalen Endes des Katheters in
derselben Weise verändert wird.
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Ein Nachteil des in dem US-Patent No. 4 150 676 beschriebenen
Standes der Technik ist, daß die "blinde" Intubation, d. h.
Intubation ohne Laryngoskop, eine Art Fernsteuerung der
Rohrspitze in Form einer Vorwärtskippung beinhaltet, um in
Eingriff mit der Luftröhre zu kommen, wenn das Rohr eingeführt
wird und daß das Anspannen des Ringes eine Änderung der
Rohrkrümmung bewirkt, das bedeutet eine verstärkte Krümmung über
die gesamte Länge des Rohres. Eine solche Krümmungsänderung
des Rohres, die sich wie gesagt über die gesamte Länge des
Rohres bezieht, bedeutet, daß eine in dieser Art ausgeführte
Intubation erst nach mehrmaligem Versuchen mit verschiedenen
Neigungswinkeln des Kopfes des Patienten und verschiedener
Krümmung des Rohres gelingt.
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Wiederholte Versuche dieser Art erhöhen weiterhin das Risiko
eines Schleimhauttraumas. Auf das Problem, die Krümmung des
Rohres so anzupassen, daß sie mit der anatomischen Struktur
übereinstimmt, wird auch in der zitierten US-Patentschrift
ausdrücklich hingewiesen (Spalte 3, Zeile 48 bis Spalte 4, Zeile
14), wo angegeben ist, daß der Operateur bei sich ändernder
Spannung das Rohr an verschiedenen Stellen distal oder zentral
hält mit der Aufsicht den Krümmungseffekt neu zu verteilen.
Dies verlangt den Gebrauch beider Hände beim Einführen und
Zurückziehen des Rohres, bis das distale Ende in dem
Kehlkopfeingang richtig positioniert ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu
eliminieren und die Erfindung sieht eine Rohrstruktur vor, die
eine wesentlich einfachere und darüberhinaus für den Patienten
sehr viel angenehmere Intubation ermöglicht.
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In dieser Hinsicht ist ein Luftröhrenrohr der obengenannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr
zwischen dem distalen Ende und der Manschette eine geringere
Biegesteifheit aufweist als der Rest des Rohres.
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Ein solches Luftröhrenrohr weist die folgenden Vorteile auf.
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Mittels des festen Punkts in der Rohrspitze am Umfang der Zone,
wo das Rohr eine geringere Biegesteifheit aufweist, und durch
die Spannungsmittel ist ein willkürliches Kippen und
Geraderichten der Rohrspitze um eine Querachse an der Zone möglich,
wo das Rohr eine geringere Biegesteifheit aufweist. Dies
ermöglicht eine ausgewählte, abgestufte Funktion der Rohrspitze
während einer 2-phasigen Rohreinführung, wobei dies durch Abhör-
und Tastvorrichtungen gesteuert werden kann. Die Beschreibung
der für die Intubation verwendeten Technik setzt voraus, daß
der Patient auf dem Rücken liegt, die Nase gerade nach oben
zeigt und der Hals auf dem Bett ohne Zwischenschicht liegt,
das Rohr gemäß der Erfindung jedoch erlaubt eine Seitenposition
des Patienten, die sogenannte NATO-Position oder eine Bauchlage.
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Unter Berücksichtigung, daß dies eine nicht visuell gesteuerte
Intubation ist und um sicherzustellen, daß der Vorgang den
Patienten so wenig wie möglich traumatisiert, ist es wichtig,
daß der schräge Rand der Rohrspitze während des Einführens so
nahe wie möglich zu der Glottisebene ist. Dies wird dadurch
erreicht, daß die Rohrspitze mit ihrem zylindrischen Abschnitt
gegen die Nasenscheidewand durch das Nasenloch eingeführt wird,
woraufhin der schräge Rand der Rohrspitze beim Durchdringen
des Pharynxlumens auf derselben Ebene mit der Glottis oder
sehr nahe dazu sein wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann die geringere
Biegesteifheit erhalten werden, indem mindestens ein, im
wesentlichen V-förmiger Einschnitt in der Rohrwand vorgesehen
ist, daß eine flexible blasebalgförmige Membran für das luft-,
gas- und flüssigkeitsdichte Verschließen des Einschnitts
vorgesehen ist, und daß eine Stelle in der Rohrwand zwischen dem
distalen Ende und der dem V-förmigen Einschnitt nächsten Seite
mit einem in einen Längskanal in der Rohrwand eingeführten
Zugdraht verbunden ist, wobei der Zugdraht mit einem außerhalb
des Rohres vorgesehenen Ring verbunden ist.
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Nach einem vorausgehenden Einschätzen des Lumens in den zwei
Seiten der Nasenhöhle durch versuchsweises Einführen des Rohres,
wählt der Operateur die größere Seite, wo das Rohr mit seiner
zylindrischen Seite gegen die Nasenscheidewand so eingeführt
werden kann, daß das schräge Ende des Rohres nach Durchgang
durch die Choana (hintere Nasenhöhlenöffnung) in Richtung der
Glottisebene zeigt, wobei der Kopf des Patienten in normaler
anatomischer Position liegt (die Nase gerade nach oben gerichtet
und der Hals direkt auf dem Bett ohne eine Zwischenlage ruhend).
Um nicht ein rechtes und linkes Modell des Rohres der
obengenannten Art herstellen zu müssen, ist es gemäß der Erfindung
vorteilhaft, das Rohr mit zwei im wesentlichen V-förmigen,
bevorzugt symmetrisch gegenüberliegenden Einschnitten in zwei
gegenüberliegenden Seiten des Rohres in Relation zu einer Ebene
(Sagittalebene), die die Längsachse des Rohres miteinschließt,
vorzusehen, wobei die zwei Einschnitte bevorzugterweise in
gleichen Abständen von dem distalen Ende beabstandet sind und
jeder Einschnitt durch eine zugeordnete, blasebalgförmige
Membran geschlossen ist und daß zwei zugeordnete Drähte, die in
ihre jeweiligen Kanäle der Rohrwand eingeführt sind, mit
zugehörigen Ringen vorgesehen sind.
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Hinsichtlich dem Bestreben, nicht ein rechtes und linkes Modell
herstellen zu müssen im Hinblick auf die häufig wesentliche
Lumen-Differenz zwischen den zwei Seiten der Nasenhöhle, zielt
eine andere Lösung darauf, die Rohrspitze um eine Lumenachse
manuell schwenkbar entsprechend der tatsächlichen anatomischen
Struktur herzustellen. Die Verbindung zwischen der Rohrspitze
und dem Rohr ist untrennbar mit einem Rotationswinkel von 180º
und beinhaltet Verriegelungsmittel, die sicherstellen, daß der
schräge Rand der Rohrspitze in beiden Positionen in der
Glottisebene liegt.
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Bei beiden Konstruktionen ist es möglich, die Rohrspitze so
einzuführen, daß ihre zylindrische Wand zur Nasenscheidewand
weist und später, während der Intubation, die Krümmung der
Rohrspitze über Zugmittel abgestuft wird.
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Beim anfänglichen Spannen wird das Endstück zuerst mehr oder
weniger relativ zu dem Rohr gekippt aufgrund der Differenz der
Biegesteifheit. Wenn nach der maximalen Auslenkung des
Endstückes immer noch eine Zugkraft auf die Zugmittel ausgeübt
wird, wird das Rohr selbst gebogen, um seine Krümmung zu
vergrößern.
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Mit anderen Worten ermöglicht es das Rohr gemäß der Erfindung,
anstelle einer gleichmäßig geformten Krümmung über die Länge
des Rohres, die der Operateur als Reaktion auf die anatomische
Struktur neu verteilen kann, eine gewählte abgestufte
Krümmungsänderung des distalen Endes (Rohrspitze) auf der Basis der
durch Stethoskop festgestellten Position dessen in der oberen
Luftröhrendurchgang und relativ zum Speiseröhreneingang zu
erhalten.
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Die Intubation der Luftröhre wird normalerweise durch Freimachen
des Kehlkopfes bewirkt, wenn der Patient in Rückenlage liegt,
jedoch im Falle von schwer verletzten Patienten kann die
Nasenintubation mit dem erfindungsgemäßen Rohr auch in der Seitenlage
erfolgen, der sogenannten NATO-Position und in der Bauchlage,
u. a. weil der Operateur, nachdem er das Endstück vorläufig
positioniert hat, nur eine Hand zum Einführen des Rohres
aufgrund der zwei-Phasen-Änderung der Rohrkrümmung benötigt,
während die freie Hand gleichzeitig den Kopf des Patienten anpaßt
und stützt.
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Der Öffnungswinkel des V-förmigen Einschnitts bzw. Einschnitte
kann beispielsweise 60º betragen, so daß der Verschwenkwinkel
des Endstückes in der Anfangsphase der Intubation ungefähr 60º
nach jeder Seite in der Sagittalebene (entsprechend der
Zeichnungsebene) betragen kann um eine dazu senkrechte Achse in
Übereinstimmung mit der Spitze des V-förmigen Einschnitts,
welche als Scharnier für das Kippen des Endstückes dient. Diese
Zone an der Spitze des V-förmigen Einschnitts der Rohrwand
wirkt als Scharnier für das Kippen des Endstücks. Die
Blasebalgmembran sorgt für die notwendige dichte Trennung zwischen
Rohrinnerem und Bereich der Nasenhöhle, Pharynx und
Luftröhreneingang des Patienten.
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Die Erfindung wird nun anhand der schematischen Zeichnungen
genauer erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine Ausführungsform eines Luftröhrenrohres gemäß
der Erfindung;
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Fig. 2 das vordere Ende des Rohres, wobei das Endstück um
90º in bezug auf die Zeichnungsebene der Fig. 1
gedreht ist;
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Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt durch das Rohrende mit
einem Beispiel, wie die Kopplung zwischen dem Endstück
und dem Rohr selbst konstruiert ist;
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Fig. 4 ein Konstruktionsbeispiel einer Verlängerung, die
mit dem proximalen Ende des Rohres zu verbinden ist;
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Fig. 5 eine zweite Ausführungsform des Rohres gemäß der
Erfindung.
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Fig. 1 zeigt ein Konstruktionsbeispiel eines Luftröhrenrohres
gemäß der Erfindung.
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Bei der folgenden Beschreibung wird vorausgesetzt, daß eine
nasale Intubation erfolgt, jedoch kann auch eine orale
Intubation im wesentlichen auf dieselbe Art erfolgen.
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Das Rohr, allgemein mit 1 bezeichnet, ist aus einem flexiblen
plastischen Material hergestellt und ist leicht gekrümmt, wie
in Fig. 1 gezeigt (in der Zeichnungsebene von Fig. 1). Aufgrund
der Tatsache, daß dieses Rohr im Vergleich zu seinem Durchmesser
(z. B. ca. 1,5 cm) verhältnismäßig lang ist (z. B. ca. 30 cm),
ist das Rohr aus Übersichtsgründen in der Fig. 1 bei A
abgeschnitten. Es ist jedoch offensichtlich, daß die zwei Teile
des Rohres in Wirklichkeit eine Einheit bilden.
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Bezugszeichen 2 zeigt das distale Ende des Rohres l, welches
durch einen Arzt, Chirurg oder Narkosearzt, nachfolgend
Operateur genannt, in die Nasenhöhle eines Patienten eingeführt
wird und dann in die Hypopharynx. Eine Verlängerung 4 ist mit
dem proximalen Ende 3 des Rohres 1 gekoppelt und wird von dem
Operateur während des Einführens bedient. Wie später erklärt
wird, kann die Verlängerung 4 von dem Rohr I entfernt werden,
die Verbindung zwischen diesen beiden Teilen wird durch
Bezugszeichen 5 gezeigt. Die Außenfläche des Rohres 1 ist mit einer
Zentimeter-Anzeige (nicht gezeigt) versehen, die von dem
Operateur während des Einführens verwendet wird.
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Das Rohr 1 hat an seinem distalen Ende 2 ein Endstück 6, welches
durch ein Verbindungsstück 7 schwenkbar um seine Längsachse 0
mit dem Rohr 1 selbst verbunden ist. Das Lumen 8 in dem Rohr 1
erstreckt sich von dem proximalen Ende 3 ganz bis zu dem
distalen Ende 2, wo es in die Öffnung 6a im Endstück 6 mündet.
Mit 1a ist die Innenfläche des Rohres 1 bezeichnet.
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Wie durch 9 gezeigt, ist im Rohr 1 in der Nähe des
Verbindungsstückes 7 ein im wesentlichen V-förmiger Einschnitt 10
vorgesehen, der sich von der konvexen Seite des Rohres zu einem
Punkt V an der Innenfläche 1a des Rohres auf der konkaven Seite
des Rohres erstreckt. Eine blasebalgförmige Membran aus
plastischem oder elastomerischem Material ist mit 11 gekennzeichnet.
In einem kurzen Abstand von dem Blasebalg 11 ist das Rohr 1
mit einer aufblasbaren Hülse 12, einer sogenannten Manschette,
versehen.
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In der Nähe des proximalen Endes 3 ist die Verlängerung 4 mit
einem festen Bund 13 (siehe auch Fig. 4) vorgesehen, durch den
der Operateur mit seinem Daumen und Zeigefinger das Rohr 1
halten kann. 14 kennzeichnet ein Paßstück oder eine Verbindung
zum Verbinden mit einem dünnen Rohr mit einer Ventileinrichtung
zum Zuführen von Luft durch einen sich in der Rohrwand
erstreckenden Längskanal 15 (gezeigt in doppelten
strichpunktierten Linien) an die Manschette 12 und entlang der konvexen
Seite des Rohres von der Verbindung 14 in das Innere der
Manschette 12.
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16 ist eine Verbindung, die mit einem nicht gezeigten Stethoskop
verbunden werden soll. 17 ist eine Ring, der durch den
Zeigefinger des Operateurs betätigt wird. Der Ring 17 ist mit einem
Zugdraht 18 aus Metall verbunden, welcher, wie in Fig. 1 mit
gestrichelten Linien gezeigt, durch einen sich entlang der
konkaven Seite des Rohres erstreckenden Kanal geführt ist und
weiter zu einem Punkt B der Rohrwand an der relativ zu dem V-
förmigen Einschnitt 10 dem distalen Ende 2 zugewandten Seite.
Der Zugdraht verläßt seinen länglichen Kanal an einem Punkt 19
in einem geeigneten Abstand von dem Bund 13.
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6b in Fig. 1 zeigt (in gestrichelter Linie) die Position des
Endstückes 6, wenn der Operateur durch Spannen des Ringes 17
und somit auch des Zugdrahtes 18 das Endstück um einen im
wesentlichen dem Öffnungswinkel des V-förmigen Einschnitts 10
entsprechenden Winkel gekippt hat, während die Blasebalg-Membran
zusammenfällt.
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Wie zuvor erwähnt, ist das Endstück 6 mittels dem
Verbindungsstück 7 schwenkbar um seine eigene Achse, die der Längsachse
des Rohrs entspricht. Fig. 2 zeigt das proximale Ende des Rohres
mit dem Endstück 6, das um 90º im Verhältnis zur Ebene in Fig.
1 gedreht ist und, wie aus Fig. 2 und 3 hervorgeht, liegt
das Endstück 6 im Verhältnis zur Achse 0 schräg.
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Fig. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab und in axialer Ansicht
das proximale Ende des Rohres.
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Der Grund, warum das Endstück 6 um seine Achse drehbar ist,
wird später erläutert. Fig. 3 ist ein Konstruktionsbeispiel,
wie man eine solche Schwenkbarkeit erhalten kann.
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An dem dem Rohr 1 zugewandten Ende hat das Endstück 6 einen
sich radial nach innen erstreckenden Bund 20 zum Einführen in
eine entsprechende Nut 21 am Ende des Rohres 1, so daß das
Endstück 6 in axialer Richtung fest an dem Rohr gehalten wird
was höchst wichtig ist im Hinblick auf Sicherheit, da das
Endstück 6 während der Intubation niemals von dem Rohr 1
getrennt werden darf - jedoch so, daß es um seine eigene
Längsachse 0 gedreht werden kann. Zwei kleine Verriegelungsvorsprünge
22, 23 dienen bei Eingriff mit entsprechenden Vertiefungen
dazu, das Endstück 6 mit dem Rohr 1 in vorbestimmten separaten
180º-Winkelpositionen zu arretieren. Solche
Verriegelungsvorsprünge 22, 23 sind jedoch nicht erforderlich, wenn die
Konstruktion des Bundes 20 und der entsprechenden Nut 21 die
Dimensionierung so möglich machen, daß eine verhältnismäßig enge
Gleitpassung erreicht werden kann, so daß das von dem Operateur
in eine bestimmte Winkelposition gebrachte Endstück 6 diese
Position während der Intubation beibehält.
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Bei dem dargestellten Konstruktionsbeispiel ist das Endstück 6
direkt mit dem Rohr 1 verbunden, jedoch im Hinblick auf die
Tatsache, daß das Rohr an sich flexibel ist und eine Wand von
relativ geringer Dicke aufweist, kann es vorteilhaft sein, das
Endstück 6 mit einem in der Zeichnung nicht gezeigten
Zwischenstück zu verbinden, welches fest und permanent mit dem Rohr 1
selbst in Verbindung steht und aus einem geeigneten plastischen
Material einer ausreichenden Dicke hergestellt ist, um eine
befriedigende Konstruktion der einzelnen Verriegelungsteile der
Verbindung zu erhalten.
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Die Arbeitsweise dieses Luftröhrenrohres wird nun im einzelnen
erläutert.
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Eine rhinoskopische Schätzung des Nasenhöhlenlumens,
insbesondere mit der Absicht mögliche Asymmetrien der Nasenscheidewand
herauszufinden, kann z. B. vor der Intubation erfolgen.
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Die Rohrspitze, d. h. das Endstück 6 kann manuell relativ zum
Rohr 1 geschwenkt werden, so daß es in die größte Hälfte der
Nasenhöhle eingeführt werden kann, wobei ihre zylindrische
Seite der Nasenscheidewand und die schräge Seite dem Nasenflügel
gegenüberliegt.
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Das Rohr 1 mit dem bereits in Winkelposition eingestellten
Endstück 6 wird mit einer anästhetischen Creme eingerieben und
eingeführt, während es in Verbindung mit der Verlängerung 4
und mit dem Stethoskop ist, bis es auf die hintere Wand der
Nasopharynx stößt. Das Rohr 1 wird etwas zurückgezogen und
nach Spannen des Zugdrahtes 18 mittels des Ringes 17, wird die
Rohrspitze in Richtung auf die Pharynxachse zwischen der
hinteren Wand und dem Gaumensegel der Nasopharynx geschwenkt, wodurch
verhindert wird, daß die Schleimhautmembran der hinteren Wand
verletzt wird mit dem Risiko, daß der äußere Rand des Endstückes
6 unter die Schleimhautmembran durchgreift.
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Aufgrund seiner leichten Krümmung drückt das Rohr 1 gegen die
hintere Wand der Pharynx und wird weiter eingeführt, während
der Operateur sich über spontane Atemgeräusche durch das
Stethoskop vergewissert.
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Während das Rohr 1 weiter eingeführt wird, hört das Atemgeräusch
plötzlich auf, als Zeichen, daß die Rohrspitze den
Speiseröhreneingang überschritten hat.
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Das Rohr 1 wird nun langsam zurückgezogen, bis die Atemgeräusche
wieder auftreten, als Zeichen das die Rohrspitze nun gegenüber
der niedrigsten Grenze der Luftröhre ist. Gleichzeitig mit dem
Zurückziehen wird eine leichte intensivierende Betätigung des
Zugdrahtantriebs vorgenommen. Wenn der leichte Widerstand
aufhört,
ist die Rohrspitze am Luftröhreneingang positioniert und
das Rohr kann nun unter stethoskopischer Überwachung des
Weiteratmens weiter eingeführt werden, indem die Zugkraft auf den
Ring 17 verringert wird.
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Aufgrund der beschriebenen vorhergehenden Einstellung des
Endstückes 6 mit dem schrägen Rand in der Ebene der Fig. 1, was,
wie erwähnt die Einführung in die Nasenhöhle erleichtert,
richtet sich dieser Rand zu der Glottisebene und wird weitergeführt,
ohne unnötige Verletzungen hervorzurufen.
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Nach Durchlaufen der Glottis wird ein Reflexhusten hervorgerufen
und das Rohr wird noch um einige Zentimeter weiter eingeführt
(abzulesen auf der Außenseite des Rohres im Verhältnis zum
Nasenloch), woraufhin die Manschette 12 in geeigneter Weise
gefüllt wird, indem Luft durch die Verbindung 14 und den
zugeordneten Kanal 15 zugeführt wird. Daß die richtige Plazierung
unter der Glottis erreicht ist, kann angenommen werden, wenn
ein Widerstand gegen Versuche des Zurückziehens zu spüren ist.
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Die Verlängerung 4 wird dann entnommen und das proximale Ende
3 des Rohres 1 wird mit der anästhetischen Quelle verbunden.
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Fig. 4 ist ein Beispiel einer Verlängerungskonstruktion 4 aus
festem Kunststoffmaterial mit einem festen Bund 13, einem mit
einem Stethoskop zu verbindenden Verbindungsrohr 16 und einem
abgestuften profilierten Kegel 30, der mit Rohren von
unterschiedlichem Lumen 30 am proximalen Ende des Rohres verbunden
werden kann, siehe Fig. 1.
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Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform des Teils des Rohres
der in Fig. 1 auf der linken Seite gezeigt ist (links von
Schnitt A in der Zeichnung Fig. 1).
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Fig. 5 zeigt wiederum das distale Ende 2 des Rohres 1, die darin
in einer zur Zeichnungsebene der Fig. 5 schrägen Ebene
vorgesehene Öffnung 6a und die Manschette 12.
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In dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Rohr
gerade, d. h. er hat nicht die für Intubationsschläuche
traditionelle Krümmung und darüberhinaus ist das distale Ende 2 des
Rohres im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 1 ohne
Endstück 6 und zugehöriges Verbindungsstück 7 gebildet.
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Um es dem Operateur zu ermöglichen, in Abhängigkeit von dem
Nasenhöhlenlumen, dasselbe Rohr für eine willkürliche Einführung
in das linke oder rechte Nasenloch zu verwenden, weist das
Rohr 1 nun zwischen dem distalen Ende 2 und der Manschette 12
zwei im wesentlichen V-förmige Einschnitte 10, 10' auf, die
bevorzugt an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Rohres
symmetrisch gegenüberliegend und in Beziehung zur Sagittalebene
(die Ebene, die die Längsachse 0 des Rohres mit einschließt
und in der Ebene von Fig. 5 liegt), vorgesehen sind.
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Die zwei V-förmigen Einschnitte - jeder mit einem Öffnungswinkel
von bevorzugterweise jeweils 600 - werden auch durch jeweilige
blasebalgförmige Membranen 11, 11' geschlossen und sind
bevorzugt im gleichen Abstand von dem distalen Ende des Rohres
positioniert.
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In längsverlaufenden, sich diametral gegenüberliegenden Kanälen
der Rohrwand sind zugeordnete Zugdrähte 18, 18' der oben
beschriebenen Art mit zugeordneten, in der Fig. 5 nicht gezeigten,
Ringen vorgesehen, wobei die Zugdrähte 18, 18', die an diametral
gegenüberliegenden Punkten B, B' angebracht sind - auf dieselbe
Weise wie im Vorstehenden beschrieben - es dem Operateur
ermöglichen, das distale Ende in die eine oder andere Richtung
relativ zur Sagittalebene zu kippen.
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 bietet den bereits erwähnten
Vorteil, daß es mit demselben Rohr möglich ist, Intubation in
der rechten oder linken Seite auszuführen und sie hat
darüberhinaus den Vorteil, daß das Rohr nicht mit einem
drehbaren Endstück konstruiert werden muß (einfachere Herstellung,
Sicherheit gegen ungewollte Trennung des Endstückes von dem
Rohr) und daß die Elastizität des Materials (Kunststoff) der
Rohrwand zwischen den Spitzen der zwei V-förmigen Einschnitte
bewirkt, daß das Rohr während des Einführens in die Nasopharynx
bei normaler anatomischer Position des Kopfes des Patienten,
automatisch an die hinterste Pharynxwand anliegt, wodurch man
sicher sein kann, daß bei Beendigung des durch Abhören
festgestellten selbständigen Atemgeräuschs, welches die wichtige
Referenz der zwei-phasigen Intubation ist, der Eingang der
Speiseröhre erreicht ist.
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Um sicherzustellen, daß der Verlauf des zwei-phasigen
Intubationsmanövers so ruhig und entspannt wie möglich durchgeführt
wird, kann die Verlängerung mit einer Art Pistolenkolben mit
einer Gleitvorrichtung und einem Ring zum Aktivieren des
Metalldrahtes versehen sein.
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Schließlich wird hervorgehoben, daß ein Zugdraht aus Metall
verwendet wird, es ist jedoch offensichtlich, daß es innerhalb
des Rahmens der Erfindung liegt, eine Zugvorrichtung jeglicher
anderer geeigneter Konstruktion zu verwenden.