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Vorrichtung zum Zerkleinern von Stoffen, insbesondere Ölsaaten In
der Patentschrift 671 851 ist eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Stoffen, insbesondere
Olsaaten, für Extraktionszwecke beschrieben, die im wesentlichen aus einer in einem
Gehäuse umlaufenden Druckschnecke besonderer Ausführungsform und einer am hinteren
Ende der Druckschnecke umlaufenden, unter eigenem Antrieb stehenden Messerscheibe
besteht. Durch die Druckschnecke wird das zu zerkleinernde Gut in an der Innenwand
des Gehäuses vorgesehenen, nach innen zu offenen und nach dem Austrittsende zu sich
erweiternden Längsbohrungen in Strangform übergeführt, und die erhaltenen Stränge
werden dann beim Austreten aus den genannten Längsbohrungen durch die Messerscheibe
in der gewünschten Weise zerschnitten, wobei die Messer der Messerscheibe an einer
am hinteren Ende des Gehäuses in Deckung mit den genannten Längsbohrungen angeordneten,
als Gegenmesser wirkenden durchlochten Abschlußplatte vorbeigleiten.
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Bei der Vorrichtung nach dem Hauptpatent sind sowohl die von den Messern
bestrichene Oberfläche des Gegenmessers als auch die Schneiden der Messer glatt,
so daß durch den Schneidvorgang entsprechend dem schnelleren oder langsameren Umlauf
der Messer das .strangförmig ,aus den Durchlochungen des Gegenmessers austretende
zu zerkleinernde Gut in mehr oder weniger dünne Scheiben zerschnitten wird.
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Es wurde nun gefunden, daß die Leistung einer derartigen Zerkleinerungsvorrichtung
verbessert und der Kraftaufwand verringert werden kann, wenn die von den Messern
bestrichene Oberfläche des Gegenmessers gezahnt wird und Messer mit gezabnter und
glatter Schneide benutzt werden, derart, daß zwischen je zwei Messern mit glatter
Schneide ein Messer mit gezahnter Schneide angeordnet wird. Unter Verwendung dieser
neuen Vorrichtung findet somit mit Bezug auf das austretende strangförmige Gut zwischen
den Messern mit glatter Schneide und dem gezahnten Gegenmesser wie bisher ein Schneidv
organg statt, zwischen den Messern mit gezahnter Schneide und dem gezahnten G:egenmesser
dagegen
aber eine Art Mahlvorgang, so daß also im Endeffekt ein kombinierter Schneid- und
Mahlvorgang erhalten wird. Auf diese Weise werden somit bei jedem Schnitt von dem
strangförmigen Gut dünne Scbeiben abgeschnitten, bei denen eine Oberfläche gezahnt
ist, was für die spätere Extraktion den sehr wesentlichen Vorteil hat, daß die Scheiben
den Lösungsmitteln eine wesentlich größere Oberfläche darbieten als die mit der
älteren Vorrichtung erhaltenen glatten Scheiben, so daß das Extraktionsverfahren
beschleunigt werden kann. Außerdem wird das zu zerkleinernde Gut durch den Mahlvorgang
auch zerrieben und somit für den Zutritt des Lösungsmittels besser aufgeschlossen
als durch den genannten Schneidvorgang allein.
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Für die Zerkleinerung von Stoffen, wie beispielsweise Ölsaaten, durch
Zermahlen sind zwar schon Vorrichtungen bekannt, bei denen eine feststehende gezahnte
Scheibe mit einer umlaufenden gezahnten Scheibe zusammenarbeitet. Diese Vorrichtungen
erfordern jedoch für ihren Betrieb für das Zerkleinern des Gutes durch Zerreiben
einen hohen Kraftbedarf; durch die erfindungsgemäße Kombination eines Mahl- und
Schneidvorganges läßt sich dieser Kraftbedarf jedoch sehr wesentlich verringern.
Es kommt hinzu, daß bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerung durch den kombinierten
Schneid- und Mahlvorgang die Messer und vor allem das Zerkleinerungsgut bei weitem
nicht so heiß werden, wie es bei einem Mahlvorgang allein mit zwei gezahnten Mahlscheiben
für diese und das Zerkleinerungsgut der Fall ist. Die Verringerung der Erwärmung
ist jedoch bei vielem Mahlgut von besonderer Bedeutung.
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Die neue Vorrichtung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht, und zwar ist Fig. i ein Schnitt durch das hintere
Ende der Zerkleinerungsvorrichtung nach dem Hauptpatent, Fig. z eine Draufsicht
auf die als Gegenmesser wirkende gezahnte Abschlußscheibe> Fig.3 ein Schnitt durch
das Gegenmesser nach A-B der Fig. 2, Fig. q. ein Schnitt durch die Messerscheibe,
und zwar einmal mit zwei Messern mit glatter Schneide und einmal mit zwei Messern
mit gezahnter Schneide.
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Fig. 5 zeigt das Eingreifen der gezahnten Messer in das gezahnte Gegenmesser.
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Fig. 6 zeigt das V orbeigleiten der glatten Messer an dem gezahnten
Gegenmesser, und Fig.7 und 8 veranschaulichen schematisch je einen Abschnitt vom
Strang des zu zerkleinernden Gutes durch das gezahnte und durch das glatte Messer.
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In der Zeichnung stellt i das Gehäuse, z die in diesem vorgesehenen
Längsbohrungen und 3 die Druckschnecke der Zerkleinerungsvorrichtung nach dem Hauptpatent
dar. Am Ende des Gehäuses i ist, wie nach dem Hauptpatent, eine Abschlußplatte .4
angebracht, in deren mittlerer Bohrung 5 das hintere Ende der Druckschnecke 3 gelagert
ist und deren äußere Bohrungen 6 in Deckung mit den genannten Längsbohrungen 2 des
Gehäuses sind. Vor der Abschlußplatte a läuft die beispielsweise durch die Scheibe
7 angetriebene Messerscheibe 8 um, auf der abwechselnd Messer mit glatter Schneide
g und Messer mit gezahnter Schneide io angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist auch
die von den Messern bestrichene Oberfläche der Abschlußplatte 4., die als Gegenmesser
wirkt, bei i i gezahnt.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist die folgende: Das in die
Zerkleinerungsvorrichtung gegebene zu zerkleinernde Gut, beispielsweise Ölsaat,
wird unter der Wirkung der Druckschnecke 3 in die im Gehäuse i angeordneten Längsbohrungen
2 gedrückt und somit in eine Strangform übergeführt. Die so erhaltenen Stränge treten
aus den Bohrungen 6 der Abschlußplatte q. aus und werden durch die vor ihr umlaufenden
Messer g und io zerschnitten. Hierbei wird durch die Messer g ein glatter Schnitt
erzielt, so daß das vom Strang 12 abgeschnittene Stück 13a im Schnitt etwa ein Aussehen
hat, wie es in Fig. 8 schematisch dargestellt ist; durch die Messer io wird dagegen
eine Zahnung und eine Art Mahlung erzielt, so daß vom Strang i z Abschnitte oder
abgebrochene Stücke 13L erhalten werden, wie sie schematisch in Fig.7 dargestellt
sind. Durch jedes Messer werden somit Abschnitte erhalten, bei denen eine Oberfläche
gezahnt ist, so daß also bei der späteren Extraktion für den Zutritt des Lösungsmittels
größere und günstigere Oberflächen vorliegen.