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Unterhängeverfahren zwn Einbau einer endgültigen Schachtauskleidung
unter Verwendung von Stampfbeton-Hinterfüllung Für den Schachtausbau mit Tübbingen
und Beton sind zwei Verfahren üblich, das Aufsatz- und das UnterIlängeverfahren.
Bei dem ersten werden je nach Art des Gebirges bis zu 6om abgettuft, sodann
ein Keilkranz gelegt, auf diesem die einzelnen Tübbingsringe aufgebaut und hinter
jedem Ring mit S.tampibeton betoniert.
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Die zweite Methode besteht darin, daß man bis zu vier oder fünf Ringe
an eine fertig betonierte Tübbingsäule unterhängt, dann den letzten Ring gegen den
Stoß mit Bohlen für den einzubringenden Vergußbeton abdichtet und diesen durch die
Vergußstopfen der Tübbin#ge unter Zuhilfenahme von Trichtern in gut flüssiger Form
eingießt.
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Die Meinung in S,char-htbaulcr#eis#en darüber, welcher Methode der
Vorzug zu geben ist, richtet sich nicht allein nach den Erfordernissen der -örtlichen
Gebirgsverhältnisse, sondern vielfach danach, daß nach den jeweiligen Erfahrungen
die einen grundsätzliche Vertreter von Unterhängen sind, während andere das Aufsatzverfahren
bevorzugen. Das Unterhängen bietet den Vorteil, mit fortschreitendem Abt-cu£en die
Schachtstöße bis nahe der Schachtsohle stets gesichert zu wissen; den weniger vorteilhaftenVergußbeton
nimmt man hierfür in Kauf, während man beim Aufsetzen außer dem Vorteil des schnelleren
Einbauens der Ringsegmente den unbestreitbaren Vorteil der schnelleren, besseren
und leicht kontrollierbaren Hinterfüllung mit Stampfbeton hat, dafür aber ein Risiko
durch das längere Freistehenlassen des Abteufsatzes eingeht, welches mit dessen
Höhe wächst. Niedrige Abteufsätze dagegen sind sehr unwirtschaftlich wegen der zeitraubenden
Arbeiten und der Mehrkosten, welche die Keilkränze bei Beginn und die Paßringe
am Schluß jedes Satzes verursachen. Man ging deshalb in solchen Fällen zum Unterhängen
mit Vergußbeton über.
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Das hierunter beschriebene Verfahren ist ein Unterhängeverfahren mit
Stampfbeton-Hinterfüllung, welches jede gewünschte Konsist,enz und Körnung zuläßt.
Es schließt damit gewissermaßen die Vorzüge beider Methoden
in sich
und gestattet ohne groß#e Vorbereitungen jederzeit den Übergang vom Abteufen zum
Auskleiden der Schachtstöße.
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Das bekannte Unterhängeverfahren hat. gegenüber diesem folgende Nachteilei.
Durch das Vorbauen der Ringe wird d32 Beobachtun- des freigelegten Schachtstoß,-s
stark behindert. Auch ist das Anbringen von provisorischem Ausbau hinter den freihängenden
Ringsegmenten ausgeschlossen. Damit ist das bekannte Unterhängeverfahren auf standfestes
Gebirge beschränkt, -wenn nicht jeder Ring einzeln untergehän t und betoniert wer-9
den soll.
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2. Bei Schießarbeit auf der Schachtsohle muß es als sehr nachteilig
für die untergehängten Ringe sich auswirken, wenn die gelösten Sprengmassen in großen
Blöcken vor die noch nicht betonierten, also völlig frei -häng-enden Ringe fliegen.
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3. Das Einbringen des Betons durch die etwa 1,5 bis 2" großen
Stopfenlöcher ist zeitraubend. Der Beton muß feinkörnig ;gehalten und -so flüssig
sein, daß er sich. durch die Trichter gießen läßt.
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4. Nach dem Vergießen dringt aus den Tübbingsfugen und der Holzverkeilung
das überflüssige Zementwasser wieder heraus und stört den Fortgang der Arbeit beim
Weiterteufen, was besonders in Gefrierschächten. lästig empfunden wird und Hautentzündungen
der Belegschaft verursacht.
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5. Fast täglich, nämlich bei jedem Ring, finde-, eine Umstellung
der Arbeit voni Abteufen zum Ringeinhau statt. Der damit Vera bundene Zeitverlust
beträgt für jeden Ring, gleich i,5om Schachtteufe, 2 bis 3 Stunden.
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Da bereits zwei Verfahren bekannt sind, welche sich ebenfalls mit
der absatzweisen schwebenden Hochführung von Schachtauskleidungen mit Traggestängen
befassen, werden hiertinter die wesentlichen Unterschiede dieser beiden gegenüber
dem neuen Anspruch aufgezeigt: Bei dem einen Verfahren wird zunächst auf der Schachtsohle
ein doppelter U-Eisenring als besondere Tragge-rüstunterlage für den schwebend hochzuführenden
Ausbau gelegt, auf dem dann die Miauerung oder sonstige Ausbausegmente aus Beton
oder Eisen aufgesetzt werden sollen. Das aus Flacheisen hergestellte Traggestänge
bleibt unverändert, bis der ganze Satz hochgeführt ist, und kann ,erst fortgenommen
werden, wenn der Ausbausatz erhärtet ist. Eine genaue Unterteilung des Traggestänges
entsprechend der genauen -Höhe der Ausbausegmente ist nicht erforderlich und deshalb
auch nicht beabsichtigt.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren unterscheidet sich hiervon
weiter -#v#--s:entlich dadurch, daß die Verwendung von Mauezz rung ganz ausgeschlossen
ist, Betonsteüie nur zur Verwendung kommen können, wenn sie #sich nicht mir horizontal,
sondern auch vertikal .verschrauben lassen, also aufgehängt werden Iz,6rinen dagegen
ist es für alle mit Flanschen veysehenen Tübbinge eine ideale Einb-atu-nö."-lichkeit.
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Die Ausbausegmente selbst wierden ohne Traggerüstes durch unmittelbares
Anhängen an das Traggestänge eingebaut und zum Ring zusammengeschraubt. Die
genau der Ringhöhe angeglichenen runden Stahlstangen sind an einem Ende mit Mutter-und
am anderen Ende mit Vatergew-inde sowie mit beiderseits abgehobelten Stoßflächen
versehen, welche das ständige Einhalten des genauen Zwischem-naßes gegenüber der
Unterkante des oberen Ausbausatzes immer gewährleisten und sich senkrecht in die
oberen und unteren SichraubenIbcher der Ausbausegm#nte einschrauben lassen.
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Nach dein Einbau des untersten Ringes und dessen Verfüllung mit Beton
werden beim fortschreitendenHochbau. der folgenden.Segmente die Stangen einzeln
fortgen-ommen und durch die Einbausegmente ersetzt, bis das Schlußsegment eingefügt
und der ganze Satz oben angeschraubt ist.
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Blei demanderen bekannten Verfahren werden die Ausbausegmente des
äußeren Betonringes ähnlich dem bekannten Unterhängeverfahren von oben nach unten,
also gerade entgegengesetzt, eingebaut. Die zur Verwiendung kommenden Tragstangen
verbleiben im Ausbau underfüllen denselben Zweck, den die vertikalen Tübbingschrauben
in den Vertikalflans-chen auch haben, nämlich den jeweils untergehängten Ring' nicht
nur zu tragen, sondern für dauernd fest zu verbinden.
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Da die Formsteine des bekannten Vcrfahrens nur die Möglichkeit bieten,
durch eingelegte, mit Flanschen versehene Flacheisien sich horizontal und iücht
auch vertikal verschrauben züi lassen, kommen sie für die vorgeschlageneAusbauweise
in dieserAusführung nicht in Frage.
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Im übrigen befaßt sich das bekannte Verfahren nur mit einem Schachtausbau,
der als vorläufige Sicherung der Schachtwand gedacht ist und in gewissen Abständen
durch den Vcrbau eines zweiten Betonringes erst endgültig> als sicher zu gelten
hat, während das vorliegende Verfahren sofort zu einerendgültigen Sicherung des
Schachtes mit den zur Verfügung gestellten Ausbaustoffen führt.
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Auch da, wo zwei Ausbausäulen in tiefen Tübbingschächten vielfach
ab 200 M iU schwimmendem Gebirge zur Verwendung ge-
langen, wird man wegen
der Vorzüge des be-
schriebenen neuen Verfahrens zum Einbau del ersten Säule,
die in der Regel untergehängt
wird, -ebenfalls in Zukunft das absatzweise
Unterhängen wählen.
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Die zweite Säule wird erst nach Erreichung der Gesamtteufe dann mit
Aufsetzen und "lei U chzeitigern Betonieren des Zwischenraumes vorgebaut.
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Die Zeichnungen (Fig. i und 5) veranschaulichen beispielsweise
den Ausbau eines Absatz-es von 6,75 m Höhe für vier Tübbingsringe von je
i,5om B5he, wo der Beton um halbe Ringtiefe in den nächstfolgenden. Satz heruntergezogen
ist. Die Fig.3 veranschaulicht das Einbringen des Anschlußbetons vor dem Einbau
des Schlußringes vermittels einer Versch,alung aus Holztafeln, wie sieauch beim
untersten Ring zwischen diesem und der Sohle zur Anwendung gelangt und im Betonbau
allgemein bekannt ist. Der geringe letzte Hohlraum von wenigen Zentimetern wird
mit Ver-Z, Clußbeton, dem einzigen der zur Verwendung kommt, zuletzt ausgefüllt.
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Die Erfindung betrifft ein Unterhängeverfaliren zum Einbau einer endgültigen
Schachtauskleidung, bei dem die Ringsegmente absatzweise unter Zuhilfenahme eines
Traggestänges, welches diesen neuen Absatz überbrückt, schwebend hochgeführt werden
und wo zur Hinterfüllung jedes Ringes Stampfbeton zur Verwendung kommt.
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Die zum Einbau gelangenden eisernen Tübbingsegmente werden nicht,
wie bisher biekannt, frei schwebend untereinandergehängt, sondernes werden zunächst
einmal in,ach Fig. 2 die mit genau abgehobelten Bunden, Flächen und Gewinde versehenen
Tragstangen, welche die gleiche Höhe wie die Ringsegmente haben, entsprechend der
jeweiligen Ringzahl, in die Löscher des untersten Flansches vom letzten fertig eingebauten
Tübbingssatz eingeschraubt.
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An deren untere Enden schraubt man dann nach Fig. 5 die Segniente
des untersten Ringes vom neuen Einhausatz, genau auf das erforderliche Zwischenmaßab-estimmt,
frei schwebend zum Ring zusammen. Sobald dieser Rang genau in Lot und Waage gebracht,
mit Druckschrauben oder Holzkeilen gegen den Stoß festgesetzt und bis zur lialb#en
Höhe betoniert ist, werden die Stangen, die für den nächsthöheren Ring da sind,
laufend wieder fortgenomm#en und durch die aufgesetzt-en Ringsegmente ersetzt, welche
ihrerseits wieder an die nächsthöheren Stangen angeschraubt werden, bis der Anschluß
oben erreicht und alle Stangen wieder verschwunden sind.
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Durch das der Erfindung zugrunde liegende absatzweise Unterliärigeverfahren
ist nun nicht allein die Frage des Betonierens zugunsten dies Stampfbetons entscliieden,
sondem auch die Methode, diesen einzubringen, auf eine besondere, neue Art gelöst,
was zur Folge hat, daß bei allen :eingebauten Ringen eine die Güte und Festigkeit
des Ausbaues erhöhende Versetzung- der horizontal-en Tübbingsfugen gegen die Betenarheitsfugenerreicht
wird und daß beim Weiterteufen im nächsten Satz mit Schießarbeit die Schußlöcher
weiter ab von den Tübbingsflanschen zu stehen kommen.
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Diese mit der Erfindung zusammenhängende besondere Methode des Einbringens
von Stanipfbeton ist in Fig. i und 4 mit veranscliaulicht und besteht darin, daß
zwischen dem unteren Rand des in 3/4m Abstand von der Schachts ohle schweb enden
untersten Ringes des neuen Absatzes und der Schachtsohle eine fortnehmbare Verschalung
aus kreisrund ge-
bogenen Holztafeln, wie im Betonbau üblich und bekannt,
angeordnet wird. Der Hinterfüllungsbeton für den schwebenden Ring kann jetzt mit
Leichtigkeit ei:ngdstampft werden.