DE683706C - Glimmentladungsroehre, insbesondere fuer elektroakustische Zwecke - Google Patents
Glimmentladungsroehre, insbesondere fuer elektroakustische ZweckeInfo
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- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J17/00—Gas-filled discharge tubes with solid cathode
- H01J17/02—Details
- H01J17/04—Electrodes; Screens
- H01J17/06—Cathodes
- H01J17/066—Cold cathodes
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glimmentladungsröhre, insbesondere für elektroakustische
Zwecke.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Glimmentladungsröhre, die äußerst konstante
elektrische Eigenschaften besitzt und die ohne merkliche Änderung dieser Eigenschaften in
großen Stückzahlen hergestellt werden kann.
Glimmentladungsröhren besitzen eine Reihe von Eigenschaften, die sie besonders als
Spannungsregler und Oszillatoren geeignet machen. Für diese besonderen Verwendungszwecke, vor allen Dingen dann, wenn die
Röhren als Oszillatoren für Musikinstrumente
u. dgl. oder für Prüfzwecke benutzt werden sollen, ist es unbedingt erforderlich, daß sich
die elektrischen Konstanten während der ganzen Lebensdauer der Röhren nicht ändern.
Es ist ferner erforderlich, daß bei der Massenherstellung
alle Röhren genau die gleichen Eigenschaften haben, damit sie ohne weiteres gegeneinander austauschbar sind. Röhren mit
solchen Eigenschaften sind bisher noch nicht auf den Markt gekommen. Daher kam es.
daß bei der Verwendung von Glimmentladungsröhren als Oszillatoren für elektrische Orgeln
der erzeugte Ton in seiner Höhe so schwankte. daß eine musikalische Wirkung mit diesen
Röhren unmöglich wurde. Außerdem war es schwierig, zwei Röhren herzustellen, die sich
ohne größere Änderungen der Schaltungen gegeneinander auswechseln ließen.
Es sind Röhren bekanntgeworden, bei denen die Zünd- und Arbeitsspannung dadurch
niedrig gehalten .werden konnte, "daß die zylindrische, auf ihrer Innenseite einen
aktiven Stoff aufweisende Kathode eine Art Stift trägt, der auf die in der Mitte des
Kathodenzylinders befindliche Anode zu gerichtet ist. Diese Röhren sind auch bezuglieh
der Frequenzstabilität schon besser. Sie genügen jedoch nicht den Ansprüchen, die
z. B. bei der Verwendimg für elektrische Musikinstrumente an sie gestellt werden
müssen, und vor allem ist bei ihnen eine solche Fabrikationsgleichmäßigkeit, wie sie
mit Rücksicht auf die einfache Auswechselbarkeit der Röhren notwendig ist, nicht erreichbar.
Diese Nachteile sollen durch die Röhre gemäß der Erfindung beseitigt werden.
Die Glimmentladungsröhre gemäß der Erfindung besitzt eine im wesentlichen zylindrische
Kathode mit einer keilförmigen, mit der scharfen Kante nach innen weisenden Längseinkerbung, während die Anode inner-
halb dieses Kathodenzylinders, dieser Kante
gegenüber, angeordnet ist. Die Kathode ist dabei auf ihrer ganzen Innenfläche mit ein
Metall von sehr geringer Austrittsafbeit, Barium oder Strontium, überzogen. An Γ
Außenfläche wird sie dagegen vorteilhaft einem geeigneten Gettermaterial, vorzugsweise
Aluminium, versehen. Zweckmäßig wird auch Magnesium oder ein anderes Gettermaterial
ίο innerhalb der Röhre verflüchtigt zum Zwecke, die gewünschte Gasreinheit zu erzeugen und
aufrechtzuerhalten.
Es hat sich gezeigt, daß bei einer solchen Ausbildung der Röhre die Entladung stets
χ 5 zwischen der hervorstehenden Kante der Kathode und der Anode einsetzt, wobei die
Zündspannung wegen der Schärfe der Kante besonders niedrig ist. Durch Einstellung
dieses Zwischenraumes zwischen Kante und Anöde kann man die Zündspannung leicht
und reproduzierbar auf den erwünschten Wert einstellen. Nachdem die Entladung eingeleitet
ist, bewegt sie sich längs der Seiten des Kathodenvorsprunges und konzentriert sich
in den Winkeln zwischen dem Kathodenvorsprung und dem Rest der Kathode. Hierdurch
wird ein Wandern der Entladung an der Kathode verhindert, wie es bei den früher
bekannten Röhren auftritt, und auf diese Weise die Instabilität vermieden, die bisher
das Schwanken der Frequenz bei der Entladung verursacht hat. Die günstigen Eigenschaften
einer Röhre gemäß der Erfindung sind jedoch nicht allein durch die neue
geometrische Anordnung der Elektrodenröhre bedingt, sondern wesentlich ist auch der Umstand,
daß die ganze Innenfläche der Kathode mit einem Metall von geringer Austrittsarbeit
' bedeckt ist. Selbst wenn das Glimmen auf die Fläche in der Nähe des Kathodenvorsprunges
beschränkt wird, macht sich der günstige Einfluß des die ganze Innenfläche
der Kathode bedeckenden Überzuges bemerkbar. Dies ist wahrscheinlich mit auf die
Tatsache zurückzuführen, daß der aktive Stoff unmittelbar jedes Gas beseitigt, das sich während
des Betriebes der Röhre !entwickelt hat
und auf diese Weise das Gas und den die Entladung tragenden Teil der Kathode in
einem Idealzustand erhält.
Abb. ι zeigt die Ansicht einer erfindungs-•
gemäßen Röhre.
Abb. 2 ist ein Schnitt längs 2-2 der Abb. 1.
Abb. 3 ist ein Schnitt längs 3-3 von Abb. 2. In den Abbildungen ist 1 die Röhre mit
dem Quetschfuß 2 und den durch diesen hindurchgehenden Zuführungen 3 und 4. An das
innere Ende der Zuführung 3 ist die rohrförmige
Anode 5 angeschweißt, die in ihrem Innern ein Magnesiumstück 6 enthält, das bei
der Herstellung der Röhre verdampft wird.
Diese Anode besteht zweckmäßig aus nickelplattiertem Eisen, da eine solche Elektrode,
sich gezeigt hat, nicht nur leicht durch Hochfrequenzfeld erhitzt, sondern auch :ht von einem etwaigen Oxydüberzug bet
werden kann. Die Zuführung 4 ist an 'einen Haltedraht 7 angeschweißt, der seinerseits
an die Kathode 8 angeschweißt ist. Die Kathode besteht aus einem zu einem Zylinder
zusammengerollten Nickelblech,, das mit einer besonders deutlich auf Abb. 2 erkennbaren
Längseinkerbung versehen ist. Länge und Durchmesser des Zylinders betragen etwa je
6 mm, während die Schenkel der Einkerbung etwa 4,5 mm lang sind und angenähert einen
rechten Winkel miteinander bilden. Der Scheitel dieser Schenkel wird sorgfältig gegenüber
der Anode 5 in einer Entfernung von o,5 bis ι mm festgelegt. Dieser Zwischenraum
muß die kleinste Entfernung zwischen Anode und Kathode überhaupt sein, damit
nicht an irgendeiner anderen undefinierbaren Stelle eine unkontrollierte Entladung stattfindet.
Die ganze Innenseite des Zylinders wird in an sich bekannter Weise mit einem
Metall von geringer Austrittsarbeit überzogen; die Außenfläche des Zylinders wird zweckmäßig
mit fein verteiltem Aluminium bedeckt, das bekanntlich eine Ausbreitung der Glimmentladung
auf die äußere Fläche verhindert und auch nach Erhitzung als gutes Gettermaterial
dient, das gasförmige Verunreinigungen in der Röhre beseitigt. '.
.Der Kolben wird mit Gas, zweckmäßig mit einem oder mehreren Edelgasen, gefüllt, etwa
einem Gemisch von Neon mit ungefähr 0,40/0 Argon, bei einem Druck von etwa 30 mm
Quecksilbersäule, da dieses Gemisch und dieser Druck, wie sich gezeigt hat, 'eine außergewohnlich
gute Stabilität und eine niedrige Zündspannung ermöglichen. Die Vergrößerung
der Stabilität rührt zum Teil davon her, daß dieses Gasgemisch auf 'eine eigenartige
Weise eine gleichförmige Aktivierung der ganzen Kathodenfläche herbeiführt, so daß,
sofern mit vollständig durch Glimmlicht bedeckter Kathode gearbeitet wird, das Glimmen
gleichmäßig über die ganze Kathode verteilt wird. Dieses hat seinerseits ein einwandfreies
Arbeiten der Röhre bei einer Stromänderung zur Folge, ohne die plötzlichen und Undefinierten
Änderungen in ihrem Verhalten, die sonst auftreten würden. Wesentlich ist dieser
Umstand bei Benutzung der Röhre als Oszillator,- denn obgleich der durchschnittliche
Strom beim Arbeiten der Röhre als Oszillator kleiner als 1 mA ist, sind die
Scheitelströme doch verhältnismäßig groß, die momentan durch Kondensatorentladung
hei dieser Anwendungsart erzeugt werden. Wenn nicht die ganze Oberfläche gleichmäßig
aktiviert ist, treten Wandererscheinungen auf; diese Erscheinungen sind aber durch die vorliegende
Erfindung vollkommen beseitigt, so daß man immer einen Ton konstanter "Höhe 'erhält, wenn die Röhren beispielsweise in
einem Musikinstrument verwendet werden.' Bei den bevorzugten Herstellungsverfahren
wird das Elektrodensystem, wie dargestellt, zusammengebaut und die Kathode auf ihrer
ίο Innenfläche mit einem Gemisch von Barium-
, und Strontiumcarbonat und auf ihrer Außenfläche nötigenfalls unter Zusatz von Nitrocellulose
o. dgl. als Bindemittel mit gepulvertem Aluminium überzogen. Dieses System wird dann in den Kolben eingeschmolzen und
dieser in einem Ofen ausgepumpt. Darauf werden die Metallteile des Elektrodensystems
durch einen Induktionsofen zur Entgasung ausgeheizt und die Kathode dann weiter so
hoch erhitzt, daß das Bindemittel und die Carbonate zersetzt werden. Die Anode wird
dabei auch erhitzt, jedoch wird das Magnesium 6 wegen seiner · größeren thermischen
Kapazität und seiner geringeren Kopplung mit dem durch den Induktionsofen erzeugten
Hochfrequenzfeld erst verdampft, nachdem die anderen gasentwickelnden Operationen
ausgeführt sind. Das verdampfte Magnesium schlägt sich auf der Innenfläche des Kolbens
nieder und bildet so 'eine große Oberfläche,
die äußerst wirksam Sauerstoff und andere gasförmige Verunreinigungen absorbiert, die
während der darauffolgenden Behandlung und des Betriebes der Röhre entwickelt werden.
Nun wird der Kolben mit dem gewünschten Gasgemisch gefüllt und abgeschmolzen, worauf
eine Entladung mit steiler Wellenfront zwischen den Elektroden 5 und 8 erzeugt wird,
welche die Erdalkalioxyde auf der Kathodeninnenfläche zersetzt, wodurch dort ein Film
von Barium und Strontium erzeugt wird, der fest an der Kathode 8 haftet. Wie oben erwähnt,
verhält sich dieser Überzug außergewöhnlich gleichmäßig bezüglich der Austrittsarbeit,
wenn er in der bevorzugten Gas·- atmosphäre von Neon und Argon benutzt
ist, so daß sich eine solche Röhre in idealer Weise für den beabsichtigten Zweck, etwa als
Oszillatorröhre, eignet.
Eine so hergestellte Röhre hat eine Zündspannung von 8 2 Volt und eine die Entladung
aufrechterhaltende Spannung von 68 bis 70 Volt. Wichtiger aber ist die Tatsache, daß
sich solche Röhren leicht in gleichbleibender Beschaffenheit in Massenfabrikation herstellen
lassen. Desgleichen ist das Arbeiten jeder einzelnen Röhre ungewöhnlich stabil. Die
Entladung beginnt immer am Scheitel der Kathodeneinkerbung bei derselben Spannung,
breitet sich dann längs der Seiten dieser Einkerbung aus und konzentriert sich in den
Ecken zwischen den Seiten der Einkerbung und dem Rest des die Kathode bildenden
. Zylinders. Infolge dieser Stabilität der Glimm ■ entladung ist die Frequenz einer 'solchen
Röhre in Oszillatorschaltungen absolut konstant. Vorteilhaft ist es auch, wenn der Querschnitt
der Anode nicht kreisförmig, sondern oval ist. So ist z. B. ein breitgequetsehter
Stab (Flachstab) oder ein Rundstab, der nur am oberen Ende eine solche Quetschung hat,
sehr gut geeignet. Die Stellung einer in Form eines Flachstabes ausgebildeten Anode gegenüber
der Kathodeneinkerbung wird dann so gewählt, daß der Flachstab in einer Ebene senkrecht zur Basisfläche des von der Kerbe
definierten dreiseitigen Prismas verläuft und seine Schmalseite der Anode auf die Einkerbung
hinweist.
Im allgemeinen wird die Röhre ohne Sockel verwendet, da es sich gezeigt hat, daß die
üblichen Sockel einen veränderlichen Isolationswiderstand haben, der das Arbeiten der
Röhre ungünstig beeinträchtigt.
Claims (8)
1. Glimmentladungsröhre, insbesondere für elektroakustische Zwecke, dadurch gekennzeichnet,
daß die im wesentlichen go zylindrische, auf ihrer ganzen Innenfläche
mit einem Metall mit sehr geringer Austrittsarbeit, z. B. Barium oder Strontium,
überzogene Kathode eine keilförmige, mit der scharfen Kante nach innen weisende
Längseinkerbung besitzt und die Anode innerhalb dieses Zylinders der Kante gegenüber
angeordnet ist.
2. Glimmentladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flankenflächen der Längskerbe einen Winkel von etwa 900 einschließen.
3. Glimmentladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode die Form eines Flachstabes besitzt, der eine Schmalfläche der Kerbkante zukehrt
und in einer Ebene senkrecht zur Basisfläche des von der Kerbe definierten dreiseitigen Prismas verläuft.
4. Glimmentladungsröhre nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode aus einem Runddraht mit flachgequetschtem Ende besteht.
5. Glimmentladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenfläche der Kathode mit einem ge-' eigneten Getterstoff, vorzugsweise mit Aluminium,
überzogen ist.
6. Glimmentladungsröhre nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode in einem Hohlraum einen Getterstoff enthält.
7· Glimmentladungsröhre nach. Anspruch
ι, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand Anode—Kerbkante kleiner ist als
alle anderen Abstände der Anode von der Kathode und vorzugsweise zwischen 0,5
und ι mm beträgt.
8. Glimmentladungsröhre nach Anspruch,
ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,, daß die Röhre mit einem Gemisch
von Neon mit etwa 0,40/0 Argon
mit einem Gesamtdruck von etwa 30 Torr (ι Torr = ι mnvHg-Säule) gefüllt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichaungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US5670A US2103031A (en) | 1935-02-08 | 1935-02-08 | Electric gaseous discharge device |
Publications (1)
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Family
ID=21717090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (4)
Country | Link |
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US (1) | US2103031A (de) |
DE (1) | DE683706C (de) |
FR (1) | FR801749A (de) |
GB (1) | GB446734A (de) |
Families Citing this family (5)
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US2666880A (en) * | 1950-06-16 | 1954-01-19 | Raytheon Mfg Co | Gaseous-discharge device |
US2896104A (en) * | 1954-06-11 | 1959-07-21 | Sedlacek Franz | Lightning arrester |
US2843781A (en) * | 1954-11-01 | 1958-07-15 | Sylvania Electric Prod | Sublimation reducing cathode connector |
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- 1935-02-08 US US5670A patent/US2103031A/en not_active Expired - Lifetime
-
1936
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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