DE668886C - Mit Neuemission arbeitende Entladungsroehre und Verfahren zum Betrieb einer solchen - Google Patents
Mit Neuemission arbeitende Entladungsroehre und Verfahren zum Betrieb einer solchenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J25/00—Transit-time tubes, e.g. klystrons, travelling-wave tubes, magnetrons
- H01J25/76—Dynamic electron-multiplier tubes, e.g. Farnsworth multiplier tube, multipactor
Landscapes
- Circuit Arrangements For Discharge Lamps (AREA)
- Microwave Tubes (AREA)
- Cold Cathode And The Manufacture (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
12. DEZEMBER 1938
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 668886 KLASSE 21g GRUPPE 1319
ist als Erfinder benannt worden.
Radio Corporation of America in New York, V. St. A.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. November 1936 ab
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Entladungsvorrichtungen, bei denen ein primärer
Elektronenstrom, der beispielsweise von einer Glühkathode oder von einer belichteten
lichtempfindlichen Oberfläche ausgeht, durch Verwendung der Erscheinung der Neuemission
(Sekundäremission) verstärkt wird.
Wenn eine Elektrode einer .Beschießung durch Elektronen ausgesetzt wird, sendet sie
Neuelektronen aus. Das Verhältnis der Zahl der Neuelektronen zur Zahl der Primärelektronen
hängt zum Teil vom Charakter der beschossenen Oberfläche und zum Teil von der Potentialdifferenz zwischen der Oberfläche
und der Elektronenquelle ab. Es ist z. B. ein Verhältnis von fünf oder mehr Neuelektronen
für ein aufprallendes Elektron mit in bekannter Weise vorbehandelten Metalloberflächen
und mit Entladungen bei 300 bis 400 Volt leicht erhältlich.
Die Verwendung von Elektronenvervielfachern zur Gleichrichtung, Verstärkung und
Erzeugung von verhältnismäßig niedriger Hochfrequenz in den letzten Jahren war von
beträchtlichem Erfolg begleitet. Versuche jedoch, die bisher bekannten Röhren dieser
Art für Ultrakurzwellen (beispielsweise für Dezimeterwellen) zu verwenden, haben entweder
vollkommen danebengeschlagen oder führten zu unzuverlässigen und unwirtschaftliehen
Röhren. Das mag darauf beruhen, daß die bloße Anwesenheit der Vervielfacherelektroden
zu einer übergroßen Kapazität führt, oder daß ihre Lage bezüglich der anderen Elektroden so war, daß die Elektronenlaufzeit
zu groß wurde.
Das Ziel der Erfindung besteht demnach darin, eine mit Neuemission arbeitende Entladungsröhre
zu schaffen, die auch für ultr; hohe Frequenzen verwendbar ist. Die E] trodenkapazität und die Elektronenlauf:
sollen eine kleine Größe besitzen. Ferner das Verhältnis der Neuelektronen zu den Pn*
märelektronen bei vorgegebenem Elektrodenmaterial größer gemacht werden. Schließlich
ίο soll die Wirtschaftlichkeit eines Kurzwellenoszillators
verbessert werden.
Die Erfindung soll nunmehr an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. Eine erfindungsgemäß
verwendbare Röhre ist in Abb. ι perspektivisch dargestellt. Es ist eine magnetisch
gesteuerte Röhre mit geschlitzter Anode. Sie besteht aus einem hochevakuierten Kolben
i, auf dessen Quetschfuß 3 eine Reihe von Elektroden aufgebaut ist. Es sind zwei Anöden
5 und 7 vorgesehen, von denen jede die Form eines Halbzylinders hat. Getragen werden
die Anoden 5 und 7 von den leitenden Streben 9 und 11, die in das dem Quetschfuß
gegenüberliegende Ende des Kolbens eingeschmolzen sind. Die Streben bilden gleichzeitig
eine Lecherleitung zur Fortleitung der Energie in den Außenraum.
Zur zusätzlichen Abstützung der Anoden 5 und 7 dient eine Stange 6, die die Leiter 9
und 11 mechanisch und elektrisch in einem Knotenpunkt der Lecherleitung verbindet,
wenn die Röhre bei der gewünschten Hochfrequenz arbeitet. Die Stange 6 wird in der
Mitte unterstützt von einer anderen Stange 8 mit Hilfe eines Drahtes 10 und einer Glasperle
12. Außer der Aufgabe, die Anoden abzustützen, dient die Stange 6 auch als Kurzschluß
zwischen diesen für alle Schwingungen, die eine niedrigere Frequenz haben als die gewünschte.
Die Kathode 13 besteht aus einem geraden Glühdraht, der koaxial bezüglich der Anoden
5 und 7 angeordnet und an jedem Ende von Leitern 15 und 17 getragen wird, die im
+5 Quetschfuß 3 eingeschmolzen sind.
Mit Hilfe der Magnetspulen 19 wird ein
starkes Magnetfeld konstanter Intensität erzeugt, dessen Kraftlinien im wesentlichen parallel
zur Achse der Anoden und der Kathode verlaufen. Die Kraftlinien können aber wohlgemerkt
auch einen kleinen Winkel zur Achse der Anoden bilden.
Erfindungsgemäß werden elektrostatische Endplatten 21 und 23 vorgesehen, deren
Innenflächen durch Cäsium geeignet vorbehandelt sind, um sie zu Neuemission zu befähigen.
Diese Platten 21 und 23 sind auf gegenüberliegenden Seiten der Anoden 5 und7
in irgendeiner geeigneten Weise angebracht, beispielsweise mit Hilfe von Streben 25 bzw.
27, die aus dem Quetschfuß herausragen. Die neuemissionsfähigen Endplatten werden gegenüber
der Kathode 13 auf positivem Potenzial gehalten. Im allgemeinen werden die
ifektrostatischen Platten auf dem gleichen
IjStential gehalten, obwohl es in einigen Fäll'ffn
wünschenswert sein kann, ihnen eine ge-"■'wisse
Potentialdifferenz mitzuteilen.
Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Elektronenvervielfachers wird an Hand der
Abb. 2, die einen Querschnitt durch die Elektrode in vergrößertem Maßstabe darstellt,
verständlich. In der Abbildung ist die ungefähre Verteilung der elektrostatischen Kraftlinien
angedeutet, und zwar ist diese Verteilung die des in der Zeichenebene verlaufenden
Feldes. Um die Zeichnung zu vereinfachen, sind die Kraftlinien in der linken oberen und
der rechten unteren Hälfte der Abbildung nicht eingezeichnet. Wie in Abb. 1 sind die
Kathode mit 13, die Anode mit 7 und die neu-■ emissionsfähigen Endplatten mit 21 und 23
bezeichnet.
Die nach oben und parallel zur Kathode verlaufenden punktierten Schraubenlinien 31
und die ähnlich nur entgegengesetzt, d.h. nach unten verlaufenden Schraubenlinien 33 zeigen
den typischen Weg eines primären Elektrons für den Fall, daß das magnetische und das
elektrische Feld auf eine solche Stärke eingestellt ist, daß die Röhre mit höchster Wirtschaftlichkeit
arbeitet. Unter diesen Bedingungen bewegen sich die aus der Kathode
austretenden Primärelektronen 31 und 33 längs Schraubenbahnen zur nächsten Endplatte.
Die Grenze der Elektronenbahnen in der zur Kathode senkrechten Richtung ist durch die Einstellung des Magnetfeldes und
in gewissem Maße durch das Anodenpotential bestimmt. In keinem Falle ist aber die Intensität
dieses Feldes und/oder das Anodenpotential derart, daß die Primärelektronen die
Anoden 7 und 5 streifen oder anderswie berühren können. Durch das von den Endplatten
erzeugte elektrostatische Feld werden die Primärelektronen dorthin beschleunigt, so
daß sie gegen die Endplatten prallen und dort Neu- oder Stoßelektronen 31', 33 auslösen.
Die ausgelösten Neuelektronen 31', 33' wer- : den ihrerseits zur stärker positiven Anode 7
gezogen. Auch sie beschreiben auf ihrem Wege zu dieser Elektrode gekrümmte Bahnen.
Ein sehr realer Vorteil des erfindungsgemäßen Elektronenvervielfachers besteht im
folgenden: Das Verhältnis der Neuelektronen zu den Primärelektronen ist größer als mit
den bisherigen Vorrichtungen zu erzielen war. Das beruht darauf, daß die große Mehrzahl
derPrimärelektronen(3i,33) die neuemissionsfähigen Elektronen 21, 23 notwendigerweise
unter einem spitzen Winkel treffen, so daß sie
diese Fläche nur streifen, Dadurch werden
mehr Neuelektronen ausgelöst, als wenn die Flächen senkrecht getroffen werden. Das Aufprallen
unter einem spitzen Winkel ergibt für Elektronen hoher Geschwindigkeit eine größere Ergiebigkeit, da sie weniger tief in
das Metall eindringen, so daß die Neuelektronen leichter entweichen können.
Die eben beschriebene Erscheinung ist besonders für Röhren für Ultrahochfrequenz
to vorteilhaft, da es unter dieser Bedingung nicht immer angängig ist, eine Anzahl von aufeinanderfolgenden
Vervierfacherstufen in einem einzigen Kolben anzuordnen, wiie es bei Röhren
für niedrige Frequenzen üblich ist.
Man darf aus obiger Beschreibung nicht schließen, daß die Erfindung genau auf die in
Abb. ι dargestellte Ausführungsform beschränkt ist. Ganz offenbar kann nämlich die
zweiteilige Elektrode 5, 7 durch eine einzige
ao Anode ersetzt werden, wobei dann auch die zweiteilige Zuleitung 9 und 11 überflüssig
wäre. Ferner kann an Stelle der in Abb. 1 dargestellten Glühkathode 13 auch eine lichtempfindliche
Elektrode 53, Abb. 3, als Quelle
der Primärelektronen benutzt werden. Abb. 3 zeigt einen Querschnitt einer anderen erfindungsgemäßen
Anordnung, bei der die Elektroden symmetrisch um die mittlere Achse eines lichtdurchlässigen Kolbens 1 angeordnet
sind. Die längs dieser Achse verlaufende lichtempfindliche Primärquelle 53 wird von einem einheitlichen beiderseitig offenen
Anodenzylinder 55 vollkommen umhüllt. Die Anode 5 5 besteht aus Drahtnetz oder ist in anderer
Weise durchbrochen ausgeführt, um das von einer äußeren Quelle oder auch von einem
Spiegel 65 kommende Licht (welches entweder von gleicher Intensität oder fluktuierend
sein kann) auf die lichtempfindliche Kathode 53 auffallen zu lassen. In der Nähe jedes
Endes ist eine Endplatte 61, ohne die Anode zu berühren, angeordnet, wie bereits im Zusammenhang
mit Abb. 1 beschrieben wurde. Die Innenflächen dieser Elektroden sind mit
Cäsium oder einem anderen geeigneten Material behandelt, um sie zu Neuemission zu
befähigen.
Abb. 4 zeigt schematisch eine Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Röhre zur Erzeugung
von ultrahochfrequenten Schwingungen. Die Anode 55a, von der angenommen sei,
daß sie aus einem Stück besteht, dient nicht als Ausgangselektrode, sondern soll die Primärelektronen
beschleunigen und die von den emittierenden Elektroden ausgehenden Neuelektronen
auffangen. Benutzt wird die negative Widerstandscharakteristik, die man im Endplattenkreis wegen der Neuemissionscharakteristik
dieser Elektroden 6ia, 63a
erhält. Die Endplatten sind über einen abgestimmten L-C-Kreis miteinander verbunden,
die Ausgangsenergie wird durch geeignete Ankopplung, in der Zeichnung symbolisch
durch die Spule 0, P angedeutet, abgenommen. Durch den in die Magnetspule 19 einge- 6S
zeichneten Pfeil und das an der Spannungs-. quelle B1 liegende Potentiometer P1 für die-Endplatten
wird angedeutet, daß die Intensität der elektromagnetischen und elektrostatischen
Felder einstellbar ist, um optimalen Betrieb zu sichern.
Abb. 5 zeigt die erfindungsgemäße Röhre in einer Verstärkerschaltung für ultrahochfrequente
Schwingungen, die mit Hilfe des Transformators T1 dem abgestimmten Anodenkreis
L1, C1 aufgedrückt werden. In diesem
Falle sind die elektrostatischen und magnetischen Felder so eingestellt, daß die Elektronen
ihre Kreisbahnen mit einer Frequenz durchlaufen, die gleich der der Anode aufgedrückten
Schwingungen ist. Wenn die Frequenzen gleich sind, erhält man eine Resonanz zwischen
der Elektronenbewegung und den angelegten Hochfrequenzspannungen. Daraus folgt,
daß die Elektronen Energie aufnehmen und die Endplatten 6ib und 63^ mit gesteigerter
Geschwindigkeit treffen und dadurch noch mehr Neuelektronen auslösen. Als Folge der
angewachsenen Neuemission wächst auch die Steilheit der negativen Widerstandscharakteristik.
Die am abgestimmten Ausgangskreis L2, C2 erscheinenden Schwingungen besitzen
also eine vergrößerte Amplitude.
Der Fachmann übersieht ohne weiteres, daß ' die Erfindung außer den dargestellten Beispielen
weitere Abwandlungen zuläßt.
Claims (5)
1. Mit Neuemission arbeitende Entladungsröhre, bei der eine Kathode koaxial
von einer ein- oder mehrteiligen positiven Elektrode umgeben und ein äußeres, im '
wesentlichen parallel oder etwas geneigt zur Kathode verlaufendes Magnetfeld vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die offenen Stirnseiten des Entladungsraumes von je einer gegenüber der Kathode
positiven und neuemissionsfähigen, die positive Elektrode nicht berührenden Elektrode abgedeckt ist.
2. Entladungsröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode
aus einem geraden Glühdraht besteht.
3. Entladungsröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode
aus einem geraden, lichtempfindlichen Stab besteht.
4. Schaltung zur Erzeugung oder Verstärkung ultrahochfrequenter elektrischer
Schwingungen unter Verwendung einer Entladungsröhre nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Endelektro-
den über einen Schwingungskreis, von dem die Ausgangsenergie abgenommen werden
kann, miteinander verbunden sind.
5. Verfahren zum Betrieb einer Entladungsröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Potentiale der Elektroden und die Stärke des Magnetfeldes so gewählt sind, daß die aus der Kathode
austretenden und sich auf Schraubenbahnen bewegenden Primärelektronen die
positive Elektrode oder Anode nicht berühren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US52299A US2156264A (en) | 1935-11-30 | 1935-11-30 | Electron multiplier |
US181508A US2220161A (en) | 1935-11-30 | 1937-12-24 | Electron multiplier |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE668886C true DE668886C (de) | 1938-12-12 |
Family
ID=26730437
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER97972D Expired DE668886C (de) | 1935-11-30 | 1936-11-28 | Mit Neuemission arbeitende Entladungsroehre und Verfahren zum Betrieb einer solchen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2220161A (de) |
DE (1) | DE668886C (de) |
GB (1) | GB485672A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2569924A (en) * | 1948-10-30 | 1951-10-02 | Rca Corp | Vacuum tube mixing circuits |
GB2148048A (en) * | 1983-10-12 | 1985-05-22 | English Electric Valve Co Ltd | Photocathode for a crossed-field discharge tube |
US8008632B2 (en) * | 2008-07-24 | 2011-08-30 | Seagate Technology Llc | Two-zone ion beam carbon deposition |
-
1936
- 1936-11-28 DE DER97972D patent/DE668886C/de not_active Expired
- 1936-11-30 GB GB32836/36A patent/GB485672A/en not_active Expired
-
1937
- 1937-12-24 US US181508A patent/US2220161A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2220161A (en) | 1940-11-05 |
GB485672A (en) | 1938-05-24 |
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