DE68173C - Verbindung zwischen Wasserkammer und Oberkessel bei Wasserröhrenkesseln mit einem Wasserkasten und Doppelröhren - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN DEN 17. MAI 1893.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   Die Neuerung erzielt die denkbar sicherste und vollständigste Circulation des Wassers und führt infolge dessen eine sehr lebhafte Verdampfung herbei. Sie ist gekennzeichnet durch den oberen Abschlufs der vorderen, den inneren Röhren das Wasser zuführenden Kammer und die Verbindung des unteren Raumes dieser Kammer mit dem hinteren Ende der Oberkessel durch Rücklaufrohre. Durch die besondere Anordnung ist stets ein vollständiges und leichtes Entfernen der entstehenden Dampfblasen aus dem äufseren Rohrsystem ermöglicht. Es ist ferner ebenso ein Zurückfliefsen des Wassers aus dem Wassersammler nach allen Innenrohren des vorderen Kastensystems gesichert, so dafs niemals in dem letzteren System eine schädlich wirkende, die Circulation unterbrechende Ansammlung von Dampf eintreten kann.

   Die Neuerung ist in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 halb in Vorderansicht und halb im Querschnitt dargestellt, α ist der Wassersammler, welcher durch Rohr s mit dem untersten Theil des Wasserkastens ο verbunden ist, in dessen Hinterwand h, welche zugleich die Vorderwand des zweiten Wasserkastens e bildet, die Rohre r herausnehmbar eingesetzt sind. Diese Rohre sind beiderseitig offen und werden von den endseitig geschlossenen Rohren i des hinteren Wasserkastens e aufgenommen, in welchen die mehrfach neben einander angeordneten, direct zum Dampf- und Wassersammler α geführten Stutzen t münden. An dem unteren Theil des Wasserkastens e ist ein Abflufsrohr ν angebracht, während an dem unteren Theil des Wasserkastens ο das Speiserohr ρ sich anschliefst. Auf der Zeichnung sind zwei derartige Kesselsysteme neben einander dargestellt. Die Wirkung ist folgende: Das durch das Rohr ρ zugeführte Speisewasser steigt in dem vorderen Kasten ο auf, bewegt sich durch die Rohre r und tritt am Ende dieser offenen Rohre in die geschlossenen Rohre i über, an deren Mantelflächen es durch die Feuergase des in bekannter Weise eingemauerten Kesselsystems stark erhitzt wird. Da diese Rohre aufsteigend angeordnet sind, so strömt der gebildete Dampf mit grofser Schnelligkeit nach dem Wasserkasten e, um durch die Röhren t in den Wasser- und Dampfsammler α einzutreten. Hier findet die Scheidung von Wasser und Dampf und die Dampfentnahme statt, und das verbleibende Wasser strömt durch Rohr s wieder nach dem untersten Theil des vorderen Wasserkastens 0, wo es in gleicher Weise wie das frisch zugeführte Speisewasser, mit demselben vermischt, sich vertheilt und in die Rohre r strömt. Es wird dem vorderen Wasserkasten also immer kaltes Wasser zugeführt, welches sich durch die Vermischung mit dem aus Rohr s abfliefsenden Wasser genügend erwärmt, um seinen Kesselstein in ο abzusetzen.

   Patent-Anspruch:

   An Wasserröhrenkesseln, bei welchen Doppelröhren von einem zweikammerigen Wasserkasten ausgehen, der obere Abschlufs der vorderen, den Innenröhren das Wasser zuführenden Kammer und die Verbindung des unteren Raumes dieser Kammer mit dem hinteren Ende der Oberkessel durch Rücklaufrohre.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.