DE681631C - Verfahren zur Entwaesserung von zerkleinerten Kartoffeln und Rueben - Google Patents
Verfahren zur Entwaesserung von zerkleinerten Kartoffeln und RuebenInfo
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Description
- Verfahren zur Entwässerung von zerkleinerten Kartoffeln und Rüben Es ist bekannt, daß durch das Einmieten der geernteten Kartoffeln und Rüben infolge des hohen Wassergehaltes derselben alljährlich je nach Witterung ein Teil dieser Feldfrüchte verdirbt. Zur Behebung dieses Schadens hat man schon die verschiedensten Vorschläge gemacht, welche aber teils wegen ihrer.Umständlichkeit und teils auch wegen Unwirtschaftlichkeit nicht zum Ziele führten.
- Beispielsweise ist bereits vorgeschlagen worden, die Kartoffeln zerschnitten unter starkem Druck zu pressen und die Kuchen in geschlossenen Kammern luftdicht aufgestapelt mittels trockener Luft fertig zu trocknen. Der Vorteil dieses Verfahrens soll darin bestehen, daß neben derMassenbewältigung keine Stärke verlorengeht.
- Praktische Versuche haben ergeben, daß aus zu Scheiben geschnittenen Kartoffeln nur wenig Wasser abgepreßt werden kann.
- Ein weiterer Vorschlag geht dahin, das Wasser aus den Rohkartoffeln abzupressen und das so abgepreßte Wasser von halb oder ganz getrockneter Darrware aufsaugen zu lassen. Hierdurch soll die im abgepreßten Fruchtwasser mitgegangene Stärke wieder zurückgewonnen werden.
- Dem Wortlaut dieses Vorschlages folgend müßten bei Verarbeitung von 5o kg Rohkartoffeln mit einem Wassergehalt von 750/0 und bei einem Preßeffekt von 300/0 = 38 kg abgepreßtem Fruchtwasser auch mindestens 38 kg trockene Darrware beigemischt werden, so daß dann das Preßprodukt wie auch das Mischgut 5o0/0 Wassergehalt besitzen, was keinesfalls als lagerfähige Ware angesehen werden kann. -Ferner ist es bekannt, den zerkleinerten Kartoffeln gleich so viel wasserbindende Trockensubstanz beizumischen, daß selbst bei einem Preßdruck von aoo atü kein Wasser mehr abgepreßt werden kann, wobei ein Mischverhältnis von -r : r empfohlen wird.
- Die praktische Anwendung dieses Verfahrens würde bedingen, daß man für die Entwässerung von 5o kg Rohkartoffeln die Trokkensubstanz aus weiteren r50 kg Rohkartoffeln benötigt.
- Darüber hinaus sind noch Preßverfahreti beschrieben, bei deren Anwendung die Rohsubstanz zerkleinert und die kleinen Stückchen staubumhüllt zur Verpressung gelangen, wobei der für die Umhüllung der Stückchen verwendete Staub in das Innere des Mischgutes gelangen, Kanäle bilden und .den. Wasserabfluß aus dem inneren Preßkuchen erleichtern soll.
- Im Gegensatz zu den angeführten bekannten Verfahren hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Gegenstand, welches nicht nur zur Verarbeitung großer Mengen Rohkartoffeln zu billigen Futtermitteln, sondern infolge seiner Einfachheit sowohl in fahrbaren Anlagen für kleine landwirtschaftliche Betriebe als auch in stationären Anlagen für die Herstellung von Produkten für menschliche Ernährung sehr nutzbringend anwendbar ist.
- Praktische Versuche haben erwiesen, daß es bei der Entwässerung von Kartoffeln, Rüben o. dgl. erfindungsgemäß gar nicht so großer Mengen an Zusatzgut als nach den bekannten Arbeitsweisen und auch keines besonderen Mischvorganges bedarf, um einen guten Wirkungsgrad in der Entwässerung zu erreichen, sondern daß unter Verwendung einer sehr geringen Trockenstoffmenge von 5 bis 7 °/° des zu entwässernden Gutes bis zu 4/5 des in den Rohkartoffeln enthaltenen Fruchtwassers zum Abfluß gebracht werden können.
- Dieser Wirkungsgrad wird bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung einzig dadurch erreicht, daß die Wirkung des aus einem früheren Preßvorgang stammenden Trockengutes mit der Preßwirkung gleichzeitig vereinigt wird und beide Wirkungen dadurch zusammen zur Entwässerung des Gutes in erhöhtem Maße ausgenutzt werden.
- Bei Durchführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden die rohen Kartoffeln o. dgl. zunächst gewaschen und je nach ihrer Ver@@endungsart geschält oder ungeschält zerkleinert. Entsprechend dein Querschnitt des Preßraumes wird die für je einen Preßkuchen bestimmte Menge so bemessen, daß sich eine möglichst niedrige Schütthöhe ergibt. Diese' Menge wird in den von Hand oder maschinell mit dem aus einem früheren Preßvorgang gewonnenen Trockengut in Mengen von etwa 5 bis 7°/° der zu entwässernden Masse bestäubten bzw. bestreuten Preßraum gefüllt und dann auf der Oberfläche ebenfalls mit diesem Trockengut bestäubt bzw. bestreut. Durch das Einlegen einer an sich frei beweglichen PreUauinwand wird der soeben geffillte Preßraum darauf geschlossen. Der nunmehr neu gebildete Preßraum wird wieder mit dem Trokkenstoff bestäubt bzw. bestreut und mit einer gleich großen Menge zerkleinerter Kartoffeln o. dgl. beschickt. Dieser Arbeitsvorgang wiederholt sich entsprechend der Preßraumhöhe. Bezogen auf die für einen Kuchen bestimmte Kartoffelmenge werden für die Bestäubung bzw. Bestreuung der Preßraumflächen 5 bis 7 °/° an Trockengut gleicher Art verwendet. Die so übereinandergeschichteten Mengen werden gemeinsam bei einem Druck von etwa ioo atü gepmßt, dabei sehr weitgehend entwässert und dann weiter verarbeitet. Das aus den ungeschälten Kartoffeln erhaltene Erzeugnis wird zu Kartoffelschrot und das aus geschälten Kartoffeln erhaltene Erzeugnis zu Kartoffeldoppelfeingrieß oder Kartoffelpuder vermahlen und hierbei zugleich fertig getrocknet.
- Durch die Arbeitsweise der vorliegenden Erfindung wird erreicht, daß in dem Preßvorgang je nach der Kartoffelart bis zu 4/5 des in den Kartoffeln enthaltenen Wassers entfernt werden und aus Rohkartoffeln mit etwa 779, Wassergehalt ein Preßprodukt mit etwa 33'/o Wassergehalt gewonnen wird.
- Bei dem Preßverfahren der Erfindung werden daher den Rohkartoffeln oder Rüben keineswegs große Mengen Trockensubstanz gleicher Herkunft beigemengt, um dann aus der größeren Menge das Wasser zu verdampfen, sondern man ist in der Lage unter Verwendung sehr geringer Mengen von Trockensubstanz auf einfache, billige und bequeme Weise den weit größeren Teil des Fruchtwassers zum Abfluß zu bringen, während der restliche Teil des Wassers, soweit derselbe nicht zur Handelsware gehört, in einem an den Naßpreßdienst angegliederten Mahl- und Trocknungsvorgang zur Verdunstung gelangt.
- Das für die Inbetriebsetzung neuer Anlagen erforderliche Trockengut wird wie folgt hergestellt: Zunächst wird Kartoffelreibsel gepreßt, dann der Preßrauin mit diesem bereits etwas entwässerten Preßgut bestreut, neues Rohgut dazu gegeben und wieder gepreßt. Mit diesem schon stärker entwässerten Preßgut wird weiteres Kartoffelreibsel durch Pressen entwässert und dieses stufenweise Verfahren bis zum Erhalt eines genügend trocknen als Adsorbent verwendbaren Gutes fortgesetzt. Ausführungsbeispiel Zur Verwendung gelangen Rohkartoffeln mit etwa 779, Wasser und ein aus einem früherenPreßvorgang gewonnenes Adsorbent mit 16% Wasser.
Zerkleinerte Rohkartoffeln ioo kg 77 kg Wasser -k- 23 kg Trockensubstanz Adsorbent .............. 5 - - o,8 - - -I- 4,2 - - 105 kg - 77,8 kg - -J- z7,2 kg
Claims (1)
- PATENTAIITSPRUCH: Verfahren zur Entwässerung von zerkleinerten Kartoffeln und Rüben durch Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibsel in mehreren Lagen übereinandergeschichtet unter Abführung des abgepreßten Wassers in Preßräumen entwässert wird, deren Preßflächen mit geringen Mengen gemahlenen, aus einem vorausgegangenen Preßvorgang verfahrensgemäß gewonnenen Trockengutes gleicher Art bestreut sind.
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DE681631C true DE681631C (de) | 1940-08-06 |
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1935
- 1935-02-08 DE DEM129998D patent/DE681631C/de not_active Expired
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