DE681558C

DE681558C - Beschlag fuer um eine senkrechte und eine waagerechte Achse drehbare Fensterfluegel

Info

Publication number: DE681558C
Application number: DEV33562D
Authority: DE
Inventors: Reinhold Voester
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1937-02-14
Filing date: 1937-02-14
Publication date: 1939-09-26

Description

Beschlag für um eine senkrechte und eine waagerechte Achse drehbare Fensterflügel -Die Erfindung betrifft .einen Beschlag für wahlweise um eine senkrechte oder um eine waagerechte Achse drehbare Fensterflügel.
Beschläge dieser Art sind bekannt. Bei einem -bekannten Beschlag sind die wesentlichsten Glieder einschließlich der Drehzapfen am bzw. im Fensterflügel angeordnet, ferner sind die jeweils die Drehzapfen tragenden Scharnierteile achsrecht verschiebbar. Dies hat den Nachteil, daß der Fensterflügel unnötig beschwert und die Lagerung. des Fensterflügels nicht wiederstandsfähig genug ist.
Auch bei einem anderen bekannten Beschlag sind die beweglichen Glieder im wesentlichen am Fensterflügel angeordnet, lediglich ein Eckgelenk ist am Fensterrahmen vorgesehen. Bei einem weiteren bekannten Beschlag sind am Fensterrahmen zwei senkrecht zueinander angeordnete, achsrecht verschiebbare Schubstangen vorgesehen. An diesen Schubstangen sind, seitlich ausladend, die Drehzapfen von Fischbändern angeordnet. Die Schubstangen stehen unter der Wirkung von Federn, die sie ständig gegen eine Nokken- oder Kurvenscheibe drücken, welche durch einen Hebel steuerbar ist. Die Nachteile dieses Beschlages liegen im wesentlichen darin, daß die Schubstangen federbelastet und die Drehzapfen seitlich ausladend an den Schubstangen angeordnet .sind.
Die Erfindung bezweckt nun die Beseitigung der Nachteile der bekannten Ausführungen. Dies wird dadurch erreicht, daß die waagerechte und die senkrechte Drehachse in am Blendrahmen fest angeordneten Führungen geführt sowie in an sich bekannter Weise miteinander gekuppelt und mittels einer Handhabe derart steuerbar sind, daß entweder beide Drehachsen um ihre :eigene Achse gedreht oder- in an sich bekannter Weise in Achsrichtung verschoben werdcn oder aber nur :die eine ;gedreht und die andere verschoben wird und die Gelenkbolzen sowie die am Fensterflügel angeordneten Scharnierhälften in der Weise ausgebildet sind, daß bei Umstellung der Handhabe aus der eixien Grundstellung in die andere in bekannter Weise entweder die waagerechte oder die senkrechte Lagerung des Fensterflügels aufgehoben ist. Letzteres ist dadurch möglich, daß einige oder sämtliche am Fensterflügel angeordnete Scharnierhälften mit einem dem Blendrahmen zugekehrten, an sich bekannten durchgehenden Schlitz versehen sind und die Gelenkbolzen entsprechend der Weite des Schlitzes in an sich bekannter Weise durch Abflachungen eingeschnürt sind.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine Vorderansicht des Beschlages, Abb.2 den Beschlag von der Seite, nach der Linie A-B der Abb. i geschnitten, Abb.3 eine Draufsicht auf die scherenartige- Ausstellstütze bei geschlossenem Fenster, Abb. ¢ die lösbare Verbindung der scherenartigen Aüsstellstütze mit dem Fensterflügel von vorn, teilweise im Schnitt, Abb. 5 dieselbe von der Seite und Abb.6 einen Schnitt nach der Linie C-D der Abt. 4, in Richtung des Pfeiles gesehen. In den Abbildungen stellen i den Blendrahmen und 2 den Fensterflügel dar, der mittels der Achsen 3 und 4 am Blendrahmen gelagert ist. Am Blendrahmen i sind die Scharnierhälften 5 und 6 der waagerechten Drehachse 3 und die Scharnierhälften 7 und 8 der senkrechten Drehachse 4 angeordnet. Ferner sitzt am Blendrahmen i ein Lagerböckchen 9, in welchem das rechte Ende der waagerechten Drehachse 3 gelagert ist, auf dem ein einarmiger Hebel io sitit. An diesen Hebel i o ist eine Handhabe i i angelenkt, die auch mit der senkrechten Achse 4 gelenkig verbunden ist.
Am Fensterflüge12 sitzen die Scharnierhälften 12 und 13, durch welche die waagerechte Achse 3 geht, sowie die Scharnierhälften 14 und 15, in welche die senkrechte Achse 4 greift. Die Schärnierhälften 12, 13 und 15 sind denn Blendrahmen zu geschlitzt, und die Achsen oder Scharnierbolzen 3 und 4 sind bei a, b und c infolge parallel angefräster Flächen auf die Breite der Schlitze 16 eingeschnürt. Am Oberteil des Blend _ rahmens i ist ein Lager 17 befestigt, in welchem auf einer Achsei 8 ein Arm i 9 gelagert ist, an den der eine Scherenschenkel 2o einer scherenartigen Ausstellstütze 21 angelenkt ist. An das andere Ende des ScherenscheDkels 20 ist der zweite Scherenschenkel 22 angelenkt, dessen. anderes Ende eine Ose 23 aufweist, in die ein Zapfen 24 eingreift, der an einem am Fensterflügel 2 befestigten Lagerböckchen 25 angeordnet ist. Der Zapfen 24 ist mit einer Einschnürung 26 versehen, und ferner ist die Ose 23 durch einen Schlitz 27 geöffnet. Die Einschnürung 26 und der Ösenschlitz 27 dienen rum Ein- und Aushaken des zweiten Scherengliedes 22: Auf dem Zapfen 24. ist eine Büchse 28 achsrecht verschiebbar angeordnet. Im Innern dieser Büchse 28 ist eine Druckfeder 29 vorgesehen, welche die Büchse aufwärts drückt und das eingehakte Scherenglied 22 am hopf 3o des Zapfens 24 zur Anlage bringt.
Am Ende des ersten Scherengliedes 2o sitzt ein Anschlag 31, der verhindert, daß die Schere 21 bis auf i 8o° geöffnet, d. h. vollkommen ausgestreckt wird.
An Steile der bogenförmigen Handhabe i i kann ebensogut auch ein Hebelgriff, wie er bei Oberlichtöffnern vielfach Anwendung findet, treten, ohne eine wesentliche Änderung im Gefolge zu haben.
Die Wirkungsweise -der Vorrichtung ist folgende: Die Stellung der Handhabe i i (ausgezogene Linien in Abb.2) entspricht derjenigen Stellung der Glieder, welche erforderlich ist, wenn der Fensterflügel um die senkrechte Achse 4 geschwenkt werden soll. Hierbei stehen die Flächen der Einschnürungena und b 'der waagerechten Drehachse 3 senkrecht zum Blendrahmen, so daß sie mit den Schlitzen 16 der Scharnierhälften 12 und 13 gleichgerichtet sind und infolgedessen diese Scharnierhälften über die waagerechte Achse 3 hinwegschwingen können. Auch die Flächen der Einschnürung c der senkrechten Drehachse 4 stehen senkrecht zum Blendrahmen; diese Einschnürung ist jedoch um ein beträchtliches Stück gegenüber der Scharnierhälfte 15 aufwärts verschoben, so daß der vollkommen zylindrische Teil der Drehachse 4 in die Scharn?erhälfte 15 hineinragt, wodurch letztere festgehalten wird. Ebenso greift das obere Ende der Drehachse 4. in die obere Scharnierhälfte 14 ein und hält diese fest.
Soll nun der Fensterflügel um die waagerechte Achse 3 gekippt werden, so wird die Handhabe i i in die in Abb. 2 gestrichelt dargestellte Stellung gebracht, wodurch das obere Ende der senkrechten Drehachse 4. aus der Scharnierhälfte 14 zurückgezogen und die Einschnürung c der Drehachse q. in den Bereich des Schlitzes 16 der Scharnierhälfte 15 gebracht wird; hierdurch ist die Verriegelung durch die senkrechte Drehachse aufgehoben. Durch die Einstellung der Handhabe 11 in vorbeschriebenem Sinne ist ferner die waagerechte Drehachse 3 um 9o' gedreht worden. Die Flächen der Einschnürungen a und b stehen jetzt parallel zur Ebene des Blendrahmens, d, h. quer zu den Schlitzen 16 der Scharnierhälften 12 und 13; diese Scharnierhälften sind damit verriegelt und können sich nur noch um die Achse 3 drehen. Das Lösen der scherenartigen Ausste1lstütze 21 vom Fensterflügel läßt sich leicht dadurch bewerkstelligen, daß das Scherenglied 22 entgegen der Wirkung der Feder 29 bis zur Einschnürung 26 des Zapfens 2¢ heruntergedrückt und dann ausgehakt wird.
Wie eingangs erwähnt wurde, können auch beide Drehachsen, also sowohl die waagerechte als auch die senkrechte, entweder nur drehbar oder nur verschiebbar sein. So läßt sich z. B. das Verdrehen beider Achsen leicht durch ein kleines Winkelgetriebe oder ein Kreuzgelenk und das Verschieben beider. Achsen leicht durch ein Baskülgetriebe bewerkstelligen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Beschlag für um eine senkrechte und eine waagerechte Achse drehbare Fensterflügel, dadurch gekennzeichnet, daß die waagerechte und die senkrechte Drehachse (3 und ¢) in am Blendrahmen (1) fest angeordneten Führungen (5 bis 8) geführt sowie in an sich bekannter Weise miteinander gekuppelt und mittels einer Handhabe (11) derart steuerbar sind, daß entweder beide Drehachsen (3, 4) um ihre eigene Achse gedreht oder in an sich bekannter Weise in Achsrichtung verschoben werden oder aber nur die .eine gedreht und die andere verschoben wird und die Gelenkbolzen (3, q) sowie die am Fensterflügel (2) angeordneten Scharnierhälften (12, 13, 1,1, 15) in derWeise ausgebildet sind, daß bei Umstellung der Handhabe (11) aus der einen Grundstellung in die ,andere in bekannter Weise entweder die waagerechte oder die senkrechte Lagerung des Fensterflügels (2) aufgehoben ist. z. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß einige oder sämtliche am Fensterflügel (2) angeordnete Scharnierhälften (12 bis 15) mit einem dem Blendrahmen (1) zugekehrten, an sich bekannten durchgehenden Schlitz (16) versehen sind und die Gelenkbolzen (3, entsprechend der Weite des Schlitzes (16) in an sich bekannter Weise durch Abflachungen (a, b und c) eingeschnürt sind.