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DE679056C - Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen

Info

Publication number
DE679056C
DE679056C DEV30349D DEV0030349D DE679056C DE 679056 C DE679056 C DE 679056C DE V30349 D DEV30349 D DE V30349D DE V0030349 D DEV0030349 D DE V0030349D DE 679056 C DE679056 C DE 679056C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
emulsions
color
compounds
substitutes
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEV30349D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KARL V VALLENTSITS DIPL ING
Original Assignee
KARL V VALLENTSITS DIPL ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by KARL V VALLENTSITS DIPL ING filed Critical KARL V VALLENTSITS DIPL ING
Priority to DEV30349D priority Critical patent/DE679056C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE679056C publication Critical patent/DE679056C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C11/00Surface finishing of leather
    • C14C11/003Surface finishing of leather using macromolecular compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen, Waren, wie Schuhen, Taschen, Koffern aus Leder oder Lederersatzstoffen., die aus Lederfasern und Bindemitteln hergestellt werden.
  • Nach dem Verfahren des Hauptpatents 644894 werden verkaufsfertige Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen dadurch hergestellt, daß Waren, die .aus nicht appretierten oder nur vorgefärbten und gegebenenfalls mit Pflanzenschleim behandelten Ledern oder Lederersatzstoffen unter völligem oder teilweisem Verzicht auf die anderem. bisher für notwendig gehaltenen Zurichtungsarbeitsgängo, wie Appretieren, Glanzstoßen, Bügeln und Pigmentieren, hergestellt worden sind, mit farbhaltigen, wäßrigen Emulsionen der Polyacrylverbindungen gefärbt und gefinisht werden.
  • Es wurde nun in weiterer Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents ,gefunden, daß man zu verkaufsfertigen Waren aus. Leder oder Lederersatzstoffen nach dem Verfahren des Hauptpatents jauch dann ,gelangen kann, wenn man an Stelle oder neben farbhaltigen, wäßrigen Emulsionen von Polyacrylverbindun:-gen farbfreie Emulsionen der Polya-crylverbilndungen oder farbhaltige oder farbfreie Emulsionen anderer Polymerisate ungesättigter organischer Verbindungen, insbesondere Polyvinylverbindungen, verwendet.
  • Die Polymerisation der verwendeten ungesättigten organischen Verbindungen kannn.ach bekannten Methoden, z. B. durch Erwärmen in Gegenwart von Polymerisationsbeschleunigenn, erfolgen, braucht aber, wie gefunden wurde, rächt bis zu Ende getrieben zu -werden. Man kann viehmehr auch so verfahren, daß man den Polymerisationsvorgang nur bis zur Bildung von -mehr oder weniger viscosen Zwischenprodukten führt und diese zur Herstellung der wäßrigen Emulsion verwendet. Zur Herstellung der Emulsionen können: auch Gemische von Wasser mit anderen Flüssigkeiten, z. B. organischen Flüssigkeiten, verwendet werden. Man. kann z. B. das Pölymerisat oder die Polymerisations,zwischenprodukte in geeigneten organischen Lösungsmitteln lösen oder mit geeigneten organischen Flüssigkeiten verdünnen und die so erhaltenen Produkte in wäßrige Emulsionen überführen.
  • Es hat sich ,als vorteilhaft erwiesen, die Emulsion vor ihrer Anwendung .einer natürlichen oder künstlichen Alterung zu unterwerfen, z. B. derart, daß man die Emulslonen gegebenenfalls breierhöhter Temperatur, z. B. bei etwa 4o bis 5o° C, einige Stunden lang lagert. In manchen Fällten bat sich ,eine Zugabe von ,alkalisch wirkenden Stoffen, besonders von Ammoniak, als vorteilhaft erwiesen. Die Menge des zugesetzten Ammoniaks kann je nach gewünschtem Effekt variiert werden. Besondere Vorteile erzielt man bei Zugabe von z o bis 15 % Ammoiniak. Man kann den Emulsionen auch sonstige die Ein'ulsionsb i1-dung begünstigende oder die Emulsion stabilisierende oder mach sonstiger Richtung hin vorteilhaft wirkende Stoffe, und zwar einzeln oder zu mehreren, zusetzen.
  • Erfindungsgemäß werden die Emulsionen von Polyacrylverbindungen in ungefärbtem Zustand verwendet. An Stelle der Polya crylverb?indungen können aber auch Polymerisate von anderen ungesättigten organischen Verbindungen, insbesondere Polyvinylverbin,-dungen, angewendet werden, die die Eigenschaft haben, nach dem Auftrocknen wasserecht und gegebenenfalls wasserabstoßend zu wirken, ohne zu Verhärtungen des, behandelten Materials, zu führen und dabei den behandelten Waren einen hohen Glanz zu verleihen, ohne ihre physikalischen und mechanischen Eigenschaften, z. B. ihren Griff, in unerwünschter Weise zu beeinflussen. Diese Polymerisate werden .ebenfalls in Emulsionsformübergeführt und können in ungefärbtem Zustand oder auch zusammen mit ,geeigneten Farben, z. B. Pigmentfarben oder Anilinfarben oder Farbgemischen, .angewendet werden. Als Farbzusätze kommen die in der Lederindustrie üblichen Pigmentfarbkompositionen in Betracht. Daneben können noch weitere Zusatzstoffe, z. B. Netzmittel, wie Alkohol, Schutz= kolloide, wie Kautschukmilch oder Tragant, Weichmacher, wie Türkischrotöl, und andere, zugesetzt werden.
  • Die Anwendung der Emulsionen erfolgt in einfachster Weise durch ,gleichmäßiges Aufstreichen auf die Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen. Durch mehrmaligen Aufstrich kann man besondere Wirkungen erzielen, z. B. den Glanz der entstehenden Schichten erhöhen. Man kann jauch Kombinationswirkungen dadurch erzielen, daß man Aufstriche, die verschiedene Farbkörper enthalten, a,ufeinanderbringt oder z. B. zunächst eine farbfreie Emulsion aufbringt und auf den so erzielten Aufstrich einen oder mehrere Aufstriche mit farbhaltigen. Emulsionen aufbringt, oder umgekehrt.
  • Die Aufstriche werden wie nach dem Verfahren des Hauptpatents ,auf Waren aus nicht oder nur teilweise zugerichtetem Leder aufgebracht. Zur Herstellung dieser Waren kann man überhaupt nicht zugerichtetes, oder nur vorgefärbtes (,aniüngefärbtes). oder vorg-efärbtes und mit Pflanzenschleim oder anderen Grundierungsmitteln behandeltes Leder ver-. wenden. Auf die weiteren bisher üblichen Zurichtungsarbeitsgänge kann völlig oder teilweise verzichtet werden.
  • Die Anstriche haften fest .auf der Unterlage und erteilen dem behandelten Gegenstand nach erfolgter Trocknung die gewünschte Farbe -und den gewünschten Glanz, ohne die Unterlage ungünstig zu beeinflussen, z. B. zu verhärten. Die Überzüge zeichnen sich nach erfolgtem Trocknen auch durch gute Wasserfestigkeit aus.
  • Die Erfindung bietet den großen Vorteil, daß Waren aus ungefärbtem oder teilweise vorgefärbtem Leder .oder Kunstleder unter Verzicht auf die weitere Zurichtung hergestellt und erst später, z. B. unmittelbar vor dem Verkauf, in Anpassung .an den jeweiligen Bedarf oder die jeweilige Mode gefinisht und gegebenenfalls gefärbt werden können. Die Erfindung gestattet auch in einfachster Weise die Erzielung von Kombinationseffekten dadurch, daß z. B. gewisse Teile eines Schuhes oder einer Tasche mit einer Farbe, andere Teile mit anderen Farben gefärbt und gefinisht werden. Beispiele i. Ein. Koffer ,aus rohem Leder wird mit einer Mischung behandelt, die aus einer wäßrigen Emulsion von Polyvinylv.erbindungen und einer üblichen braunen Pigrnentfarbenmischung unter Zusatz von Anilinfarben besteht. Dann. werden die Kanten: mit einer Emulsion behandelt, die dunkler als die erste ist. ` z. Schuhe ,aus nicht appretiertem Leder werden mit .einer Emulsion von Polyacrylverbindungen behandelt, .die wie folgt hergestellt wird: ioo Teile einer handelsüblichen wäßrigen Emulsion eines Polymerisats von Acrylsäurederivaten werden mit 5 Teilen konzentriertem wäßrigem Ammoniak versetzt und 3 Tage lang bei 50°C lagern gelassen. Man bringt drei Aufstriche hintereinander auf. Trotzdem die sonst übliche Zurichtun sarbeit des Ausgangsleders sowie die übliche Schlußappretur der Schuhe unterblieben ist, erhält span bei dieser Behandlung Schuhe, deren Narbenschicht besonders weich und .elastisch ist 'und die das verkaufsübliche Aussehen haben. Um der Kappe einen lackartigen Glanz zu geben, wird sie zwei- bis dreimal mit einer wäßrigen 'Emulsion einer Polyvinylverbindung bestrichen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen, die aus Lederfasern und Bindemitbeln hergestellt werden, nach Patent 644 894, dadurch gekennzeichnet, daß an 'Stelle oder neben farbhaltigen, wäßrigen Emulsionen von Polyacrylverbindungen farbenfreie Emulsionen der Polyacrylverbindungen oder farbhaltige oder farbenfreie Emulsionen anderer Polymerisate ungesättigter organischer Verbindungen, insbesondere Polyvinylverbindungen, verwendet werden. z. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, :daß wäßrige Emulsionen verwendet werden, die Zwischenprodukte des Polymerisationsvorgan;ges enthalten. 3. Verfahren nach den Patentansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Emulsionen verwendet werden, deren Eigenschaften durch Alterung, insbesondere Lagerung der Polymerisationsprodukte, verbessert wurden. 4. Verfahren nach den Patentansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch die Anwendung von Enmulsionen,, :die alkalische Stoffe, insbesondere Ammoniak, vorzugsweise in größeren Mengen enthalten. 5. Verfahren nach den Patentansprüchen i bis 4, dadurch gekenm.zeichnet, daß das Finishen der Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen mehrmals hintereinander erfolgt, wobei die einzelnen Schichten von gleicher oder verschiedener Zusammensetzung sein können.
DEV30349D 1934-01-27 1934-01-27 Verfahren zur Herstellung von verkaufsfertigen Waren aus Leder oder Lederersatzstoffen Expired DE679056C (de)

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