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Einrichtung zur selbsttätigen Lautstärkeregelung durch Beeinflussung
der Empfindlichkeit der Gleichrichterstufe . Es ist bekannt, eine selbsttätige Schwundregelung
an einem Anodengleichrichter vorzunehmen, indem der Anodengleichstrom an dem Kathodenwiderstand
dieser R6hre eine negative Vorspannung erzeugt. Der Nachteil dieser Regelung besteht
darin, daß der Arbeitspunkt im unteren Knick hin und her geschoben wird und deshalb
eine Verzerrung bei großen Modulationsgr,aden auftritt.
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Nach der Erfindung wird eine selbsttätige Lautstärkeregelung bei einer
in Bremsfeldschaltung arbeitenden Audionröhre mit mindestens vier Elektroden vorgenommen,
indem einem zwischen der Glühkathode und der positiven Gitteranode befindlichen
Gitter (Regelg;tter) die Regelspannung zugeführt wird. .
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Eine Verzerrung tritt bei dieser Regelung nicht auf, da alle Kennlinien
einen gemeinsamen durch die Anlaufgeschwindigkeit der Elektronen gegebenen Fußpunkt
besitzen und nur verschieden geneigt sind.
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An Hand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung nachstehend näher
erklärt: In der Abb. i ist eine sich selbst regelnde Bremsaudionschaltung dargestellt,
bei der eine Röhre V mit einer beispielsweise indirekt geheizten Kathode
I(, einer Bremselektrode .B und zwei Gitterelektroden Verwendung findet.
Das der Bremselektrode benachbarte Gitter A erhält eine hohe positive Vorspannung,
während der Bremselektrode B in bekannter Weise eine geringe positive oder negative
Vorspannung erteilt wird. Die vom Empfangsschwingungskreis E gelieferten modulierten
Hochfrequenzschwingungen werden zwischen Kathode und Bremselektrode zur Wirkung
gebracht und auf dem nichtlinearen Teil der Bremskennlinie ib = j (eb) gleichgerichtet
(ib, eb bedeuten den Bremsstrom bzw. die Bremsspannung). Gleichzeitig wird der Kondensator
C auf den Mittelwert der gleichgerichteten Wechselspannung E, aufgeladen. Die im
Bremselektrodenkreis entstehenden Richtströme übertragen sich durch Stromverteilung
auf die Gitteranode A und werden mittels deSAub1-gangsübertragers T abgenommen.
Die Bremselektrode B wird mit der Gitteranode A zweckmäßig durch einen Kondensator
Cü von einigen i oo cm Kapazität verbunden, wodurch erreicht wird, daß die Hochfrequenzspannung
gleichzeitig auf die Bremselektrode und die positive Gitteranode einwirkt. Da die
Kennlinien -dieser beiden Elektroden infolge der zwischen
diesen
stattfindenden Stromverteilung derart verlaufen, daß eine Abnahme des Stromes der
einen Elektrode einer Zunahme des Stromes der anderen Elektrode entspricht, heben
sich die hochfrequenten Stromänderungen gegenseitig ganz oder weitgehend auf, so
daß die Belastung des die Steuerspannung liefernden Eingangskreises herabgesetzt
wird. Die Drossel D verhindert den Abfluß der Hochfrequenz in den Gitterkreis. Der
Arbeitspunkt auf der Bremskennlinie wird durch den am Widerstand W entstehenden
Spannungsabfall und der von dem die Gitterspannungsquelle überbrückenden SpannungsteilerP
abgegriffenen Vorspannung E", bestimmt.
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Um die erfindungsgemäße Lautstärkeregelung durchzuführen, wird die
an dem Kondensator C entstehende Gleichspannung dem zwischen Kathode I( und Gitteranode
A angeordneten Regelgitter G zugeführt, wobei der gewünschte Arbeitspunkt noch durch
die zusätzliche VorspannungF, eingestellt werden kann. Sobald der Eingangskreis
E eine Hochfrequenzspannung liefert, treten folgende Vorgänge auf: durch den Richtstrom
entsteht ein Spannungsabfall an dem Widerstand W, wodurch sich der Arbeitspunkt
längs der für den Widerstand W gültigen Widerstandsgraden durch das Bremskennlinienfeld
verändert. Gleichzeitig erhöht sich die Spannung an dem Kondensator C, und dadurch
verschiebt sich die Vorspannung des Regelgitters G in Richtung negativer Spannung.
Diese bewirkt infolge der Beeinflussung der vor der Kathode angesammelten Raumladung
eine Abnahme des zur Gitteranode A und Bremselektrode B übergehenden Elektronenstromes,
so daß die Breinskennlinien flacher verlaufen oder, mit anderen Worten, die Empfindlichkeit
des Bremsaudions abnimmt. Dadurch geht aber nicht nur die dem Ausgangsübertrager
T zugeführte Modulationsspannungsamplitude zurück; sondern es sinkt auch die Spannung
am Kondensator C so lange, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist. Durch passende
Bemessung der verschiedenen Schaltelemente, insbesondere von C und VV, läßt es sich
erreichen, daß die niederfrequente Ausgangsspannung unabhängig von der Amplitude
der dem Eingangskreis E zugeführten Trägerwelle konstant gehalten wird, sofern
die Eingangsamplitude einen durch die Reizschwelle der Anordnung gegebenen Minimahvert
überschreitet.
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Natürlich kann die an dem Kondensator: C entstehende Regelspannung
auch noch gleichzeitig zur Regelung von vor- oder nachgeschalteten Verstärkerstufen
in an sich bekannter Weise herangezogen werden, wodurch sich eine beträchtliche
Erweiterung des Regelbereiches erzielen läßt. Um das beschriebene Regelverfahren
einwandfrei durchzuführen, soll die Gitteranode A eine möglichst geringe Rückwirkung
auf den die Kathode verlassenden Elektronenstrom ausüben. Es ist also notwendig,
dal3 die Gitteranode einen möglichst geringen Durchgriff durch das Regelgitter besitzt.
Dieser Zustand kann dadurch erreicht werden, daß zwischen dem Regelgitter und der
Gitteranode mindestens ein Schirmgitter angeordnet wird.
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Eine weitere Verbesserung wird durch die Verwendung einer Röhre mit
vier Gitterelektroden, einer sog. Hexode, erzielt. Zur Erklärung dessen wird auf
die Abb.2 verwiesen, in welcher dieselben Bezugszeichen verwendet werden wie in
Abb. i, soforn es sich um die gleichen Teile wie dort handelt. Die Röhre V enthält
die aus dem früheren Beispiel übernommenen Elektroden h, G, A
und B. Zwischen
der Gitteranode A und dem Regelgitter G befinden sich zwei weitere Gitterelektroden.
von denen die dem Regelgitter G benachbarte Elektrode SG, für welche die Bezeichnung
Sauggitter gebraucht werden soll, an eine konstante positive Spannung gelegt wird,
während das der Gitteranode A zunächst liegende Schirmgitter S auf dem gleichen
oder einem wenig verschiedenen Potential wie die Kathode gehalten wird. Man kann
Sich die zwischen der Kathode I( und der Bremselektrode B verlaufende Entladungsbahn
in zwei Abschnitte zerlegt denken, «-elche in der Abb. 2 mit R1 und R2 bezeichnet
sind. Der TeiltR, stellt nichts anderes als eine in Abhängigkeit von der Spannung
des Regelgitters G veränderliche Elektronenquelle für den Teil R2 dar, während die
Strecke R, das Bremsaudion im eigentlichen Sinne verkörpert, wobei .die Schirmelektrode
S als Elektronenaustrittsfläche wirkt, also gewissermaßen die Rolle einer Kathode
übernimmt. Durch die gewählte Elektrodenanordnung wird eine Rückwirkung der an der
Gitteranode auftretenden Spannungen auf den Emissionsvorgang völlig unterdrückt.